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Zeitung Pozuzo Aktuell Juli 2011 hier lesen und

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POZUZO <strong>Aktuell</strong><br />

Foto: Das Anwesen von Maria Egg in Palmatambo/ <strong>Pozuzo</strong><br />

Mitteilungsblatt<br />

der<br />

ARGE-POZUZO-TIROL<br />

Interessensgemeinschaft der Pozuziner Partnergemeinden SILZ <strong>und</strong> HAIMING<br />

sowie der Vereine “FREUNDESKREIS FÜR POZUZO” <strong>und</strong> “GESUNDHEIT FÜR POZUZO”<br />

Nr. 19 / <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong> www.pozuzo.at<br />

Alte Tiroler Baukultur in <strong>Pozuzo</strong>...<br />

Dem Verfall preisgegeben?<br />

AUS DEM INHALT<br />

Vorwort 2<br />

Aus dem Vereinsleben in Tirol 3-11<br />

Aus dem Alltag in <strong>Pozuzo</strong> 12-13<br />

Berichte aus <strong>Pozuzo</strong> 14-21<br />

Portraits von <strong>hier</strong> <strong>und</strong> dort 22-26<br />

Glückwünsche & Personalia 27-28<br />

Allfälliges 28<br />

Österreichische Post AG<br />

Info.Mail Entgelt bezahlt


Vorwort<br />

LIEbE VEREINSMITGLIEDER, FREUNDE<br />

UND FöRDERER POZUZOS!<br />

Das neue Jahr in <strong>Pozuzo</strong> begann mit einem Wechsel des alten Bürgermeisters<br />

Pedro Ubaldo Polinar zum neuen Bürgermeister Adelio Inocente<br />

Huaranga <strong>und</strong> einem neuen Gemeinderat.<br />

Pedro Ubaldo war seit dem Jahre 2005 im Amt <strong>und</strong> hat in dieser Zeit sehr<br />

viel zum Wohle von <strong>Pozuzo</strong> bewirkt <strong>und</strong> in die Wege geleitet. Er war unermüdlich<br />

im Einsatz beim Ausbau der Infrastruktur, der Verbesserung des<br />

Krankenhauses, dem Ausbau des Straßennetzes <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Wir möchten uns an dieser Stelle für die Zusammenarbeit, besonders in<br />

Zusammenhang mit den Jubiläumsfeierlichkeiten im Jahre 2009 anlässlich<br />

des 150-sten Jahrestages der Gründung von <strong>Pozuzo</strong> herzlich bedanken<br />

<strong>und</strong> ihm für die weitere Zukunft <strong>und</strong> seine Arbeit als Mitarbeiter für die Region<br />

<strong>Pozuzo</strong> in Oxapampa alles Gute wünschen.<br />

Mit dem neuen Bürgermeister Adelio Inocente Huaranga übernimmt ein<br />

sehr junger Mann das Amt. Der 29-jährige Bürgermeister zeigte anlässlich<br />

des Besuches unserer Projektleiterin für Deutsch, Traudi Feichtinger, sehr<br />

großes Interesse für die Arbeit beider Vereine – Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

für <strong>Pozuzo</strong> – hat sich eingehend über uns informieren lassen <strong>und</strong><br />

hat bereits einen Wunsch angekündigt – die alte Heimat der Auswanderer,<br />

Tirol, besuchen zu wollen.<br />

In diesem Jahr waren <strong>hier</strong> in Tirol wieder Neuwahlen bei beiden Vereinen. Der Vorstand<br />

des "Fre<strong>und</strong>eskreises" wurde in leicht veränderter Form wiedergewählt, wobei wir uns für<br />

das Vertrauen bedanken möchten. Im Juni wurde auch bei "Ges<strong>und</strong>heit" ein neuer Vorstand<br />

gewählt. Das mittelfristige Ziel muss sein, beide Vereine zusammenzuführen, um so<br />

noch effizienter für unsere Projekte in <strong>Pozuzo</strong> wirken zu können. Nächstes Jahr laufen die<br />

Förderprojekte Lehrwerkstätte <strong>und</strong> Krankenhaus aus, sodass wir dann dieses neue "Projekt"<br />

angehen werden.<br />

Obwohl <strong>2011</strong> keine herausragenden Ereignisse stattfinden werden, sehen wir schon am<br />

Umfang dieser <strong>Zeitung</strong>, wie agil <strong>und</strong> vielfältig unser Vereinsleben in Tirol ist. Vor allem das<br />

zunehmende Interesse von jungen Tirolern am Thema „<strong>Pozuzo</strong>“ ist erfreulich. Wir möchten<br />

uns an dieser Stelle bei allen Mitgliedern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en <strong>Pozuzo</strong>s für den Einsatz herzlich<br />

bedanken. So kann man mit Freude <strong>und</strong> Zuversicht in die Zukunft blicken.<br />

In diesem Sinne alles Gute<br />

Eure Obmänner<br />

Rudi Heinz, Obmann Verein „Fre<strong>und</strong>eskreis für <strong>Pozuzo</strong>“<br />

Eugen Feichtinger, Obmann Verein „Ges<strong>und</strong>heit für <strong>Pozuzo</strong>“<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 2


Die jährliche Generalversammlung<br />

wird als Erinnerung an die Auswanderung<br />

jeweils am 16. März abgehalten<br />

<strong>und</strong> beginnt um 19.00 Uhr mit einer<br />

Gedenkmesse in der Pfarrkirche Silz.<br />

Heuer zelebrierte Pater Heinrich aus<br />

Stams gemeinsam mit unserem Mitglied<br />

<strong>und</strong> Altdekan Hubert Rietzler aus<br />

Fiss die heilige Messe. Im Anschluss<br />

daran fand im Gasthof Löwen die 28.<br />

Generalversammlung statt.<br />

AUS DEM PROTOKOLL:<br />

Der Obmann begrüßt die erschienenen<br />

Mitglieder aus Nah <strong>und</strong> Fern, die<br />

erschienenen Vorstandsmitglieder der<br />

Vereine Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />

den Bürgermeister der Gemeinde<br />

Silz ,Hermann Föger, den Ehrenobmann<br />

Dipl.-Kfm. Edi Förg, Ehrenmitglied<br />

SR Gert Randolf, einen besonderen<br />

Gast – Stefan Bauer aus<br />

Stanzach im Lechtal, der die Rolle des<br />

Schmied im grossen Theaterstück<br />

„Eine Handvoll Heimat“ gespielt hat.<br />

Eine große Auszeichnung ist die Anwesenheit<br />

zweier Pozuzinerinnen – Egg<br />

Maria mit Tochter Johanny <strong>und</strong> die<br />

Anwesenheit von Hans Groß aus Eisenerz.<br />

Zum Gedenken an verstorbene Personen<br />

im Berichtsjahr erhoben sich die<br />

Anwesenden. Das Vereinsmitglied Gabriel<br />

Langer aus Kufstein ist im Alter von<br />

49 Jahren verstorben. Gabriel war Mitglied<br />

seit Gründung des Vereines im<br />

Jahre 1983, er besuchte <strong>Pozuzo</strong> des<br />

Öfteren. Wir werden ihm ein ehrendes<br />

Andenken bewahren.<br />

Bericht des Obmannes Rudi Heinz<br />

Statistische Zahlen:<br />

• Mitgliederstand 378<br />

• 4 durchgeführte Vorstands- <strong>und</strong> Beiratssitzungen<br />

• 6 Vorstandssitzungen in Zusammenhang<br />

mit dem Theater Elbigenalp<br />

<strong>und</strong> dem Deutschunterricht<br />

• Viele Einzelsitzungen.<br />

Projekt „Deutschunterricht“<br />

Der Unterricht begann am 8. März <strong>und</strong><br />

endete am 17. Dezember 2010.<br />

Es unterrichteten im Berichtszeitraum 6<br />

Lehrerinnen, wobei eine neu eingestellt<br />

wurde <strong>und</strong> eine wieder aufgehört<br />

hat (Johanny Egg im Dezember<br />

2010).Es musste eine neue Lehrerin gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Violeta Arana Jürgens<br />

entschloss sich, sich als Lehrerin<br />

ausbilden zu lassen.<br />

Wir haben die Ausbildung- <strong>und</strong> Wei-<br />

Aus dem Vereinsleben in tirol<br />

GEDENKMESSE UND GENERALVERSAMMLUNG DES FREUNDESKREISES MIT<br />

NEUwAHL DES VORSTANDES<br />

Der neu gewählte Vorstand <strong>2011</strong> mit 2 Pozuzinerinnen von links nach rechts: Johanny Zevallos-Egg, DI<br />

Eugen Feichtinger (O-Stvtr.), Konrad Heinz (Kassier), Rudi Heinz (Obmann), Mag. Peter Zoller (O-Stvtr.),<br />

Mag. Gregor Marberger (Schriftführer), Mag. Hugo Tinzl (O-Stvtr.), Maria Egg-Gstir<br />

terbildung der bestehenden Lehrerschaft<br />

konsequent weiter vorangetrieben<br />

<strong>und</strong> haben es uns zur Aufgabe<br />

gemacht, jährlich eine Person für 2<br />

Wochen nach <strong>Pozuzo</strong> zu schicken, um<br />

alles zu kontrollieren <strong>und</strong> die Jahresvorgabe<br />

eingehend zu besprechen.<br />

Unser großes Glück dabei ist, dass wir<br />

eine Projektleiterin wie Traudi Feichtinger<br />

haben, die zusammen mit HD Brigitte<br />

Miedl arbeitet. Traudi Feichtinger<br />

ist zur Zeit der GV auf der Rückreise aus<br />

<strong>Pozuzo</strong>, wo sie 3 Wochen in Lima <strong>und</strong><br />

in <strong>Pozuzo</strong> unser Projekt begutachtete<br />

<strong>und</strong> wieder neu besprochen hat. Sie<br />

hat in Lima die Kontakte zum Goethe<br />

Institut <strong>und</strong> zur Homboldtschule wieder<br />

aktualisiert. Diese Institutionen sind für<br />

uns von enormer Bedeutung, sie betreuen<br />

unser Projekt in <strong>Pozuzo</strong> mit, was<br />

Weiterbildung <strong>und</strong> Qualität der Ausbildung<br />

an betrifft.<br />

Projekt „Unterstützungsfond“<br />

Dieses Jubiläumsprojekt ist gerade mal<br />

1 Jahr alt <strong>und</strong> wird in hervorragender<br />

Weise vom Stellvertreter Mag. Hugo<br />

Tinzl betreut. Unsere Vorgaben wurden<br />

zu 100 % angenommen, durchgeführt<br />

<strong>und</strong> in unzähligen Schreiben <strong>und</strong> Aufstellungen<br />

kontrolliert <strong>und</strong> abgewickelt.<br />

Projektpartner in <strong>Pozuzo</strong> ist<br />

Alt-Bürgermeister Carlos Gstir.<br />

Projekt „Patenschaft“<br />

Uns ist die Idee gekommen, die Partnerschaft,<br />

wie wir sie <strong>hier</strong> zwischen den<br />

Partnergemeinden Silz <strong>und</strong> Haiming<br />

mit den Vereinen Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit pflegen, <strong>Pozuzo</strong> anzubieten<br />

<strong>und</strong> zwar durch die Gründung des<br />

Vereins „Circulo Amigos de Tyrol“<br />

(analog zu unserem Vereine) <strong>und</strong><br />

durch eine engere Zusammenarbeit<br />

mit der Gemeinde <strong>Pozuzo</strong>. Damit gelingt<br />

eine Einbindung der Gemeinde,<br />

die bis heute gefehlt hat.<br />

Projekt „Tiroler Dialekt in <strong>Pozuzo</strong>“<br />

Ein großer Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kenner <strong>Pozuzo</strong>s,<br />

Dr. Wilfried Schabus - er ist Honorarprofessor<br />

für germanistische Sprachwissenschaft<br />

an der Universität Wien<br />

<strong>und</strong> arbeitete bis zu seiner Pensionierung<br />

im November 2008 am Phonogrammarchiv<br />

der Österr. Akademie<br />

der Wissenschaften - hat sich spontan<br />

dazu bereit erklärt unsere Idee für ein<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 3


Aus dem Vereinsleben in tirol<br />

Wörterbuch „Pozuzinisch-Tirolerisch“<br />

mitzuentwickeln. So könnte die Tiroler<br />

M<strong>und</strong>art in <strong>Pozuzo</strong> für immer festgehalten<br />

werden.<br />

Ein neues Buch, Dr. Wilfried Schabus<br />

schreibt seine ganzen Erlebnisse unter<br />

dem Titel: "Der Weg zum <strong>Pozuzo</strong> – Eine<br />

zweijährige Reise von Tiroler Emigranten<br />

in eine h<strong>und</strong>ertjährige Isolation".<br />

Theateraufführung „Eine Handvoll Heimat“<br />

in Elbigenalp<br />

Der Höhepunkt im Jahre 2010 war sicherlich<br />

die Aufführung des Theaterstückes<br />

„Eine Handvoll Heimat“ auf<br />

der Geierwally-Freilichtbühne in Elbigenalp.<br />

Schade, dass heute unsere<br />

Autorin <strong>und</strong> Regisseurin Claudia Lang<br />

nicht anwesend sein kann. Über 10.000<br />

Besucher besuchten die 18 Aufführungen<br />

<strong>und</strong> die Qualität des Stücks war<br />

ausgezeichnet. Von <strong>hier</strong> aus nochmals<br />

großen Dank an Claudia Lang <strong>und</strong><br />

ihre Schauspieler, vertreten heute<br />

durch den „Schmied“ Stefan Bauer.<br />

Film Bachnetzter Emanuel<br />

Unser Silzer Filmemacher Emanuel hat<br />

uns eine große Freude bereitet. Wir<br />

waren der Meinung, dass das große<br />

Jubiläumstheater für die Nachwelt erhalten<br />

werden soll, das heißt, dass<br />

man dies auf Film bannen sollte. Wir<br />

bemühten uns beim Obmann der Geierwally<br />

Bühne Herrn KR. Herbert Baldauf,<br />

leider lehnte dieser ab. Wir<br />

entschlossen uns spontan dies selbst in<br />

die Hände zu nehmen <strong>und</strong> so entstand<br />

unsere tolle DVD über das Stück.<br />

Wir haben 500 Stück für beide Vereine<br />

angeschafft, es kann sich jeder zum<br />

Preis von € 15,-- bedienen.<br />

Emanuel hat es uns auch ermöglicht,<br />

dass das Jubiläum 150 Jahre <strong>Pozuzo</strong><br />

für die Zukunft archiviert ist. Das ist ein<br />

großer Stolz für uns alle <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

ein wesentlicher Bestandteil für das Archiv.<br />

Der neue von Emanuel überarbeitete<br />

Film über <strong>Pozuzo</strong> hatte am 10.04.<strong>2011</strong><br />

in Fiss an einem <strong>Pozuzo</strong>abend Premiere.<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

Die <strong>Zeitung</strong> hat sich einen guten Ruf<br />

verdient <strong>und</strong> ich glaube, es ist ein tolles<br />

Informationsinstrument für unsere<br />

Mitglieder aber auch eine große Unterstützung<br />

für unsere öfffentlichen<br />

Stellen, Geldgeber <strong>und</strong> für den Bekannt-<br />

heitsgrad <strong>Pozuzo</strong>s. An dieser<br />

Stelle danke ich allen großzügigen<br />

Spendern von Inseraten, durch die Einschaltungen<br />

finanzieren wir die Zei-<br />

Ehrengeschenk aus <strong>Pozuzo</strong> wandert auf Schloß Landeck in die <strong>Pozuzo</strong>-Stube.<br />

v.l.n.r.: Maria Egg <strong>und</strong> Johanny Zevallos-Egg (beide aus <strong>Pozuzo</strong>), Eva Lunger, GF Museumsverein Landeck,<br />

Rudi Heinz, Obmann<br />

tung, sie kostet uns nichts.<br />

Homepage<br />

Ist weiter in Ausarbeitung <strong>und</strong> wir werden<br />

daran arbeiten, sie noch aktueller<br />

<strong>und</strong> übersichtlicher zu gestalten.<br />

Archiv<br />

Hier gilt das Gleiche, wie bei der<br />

Homepage. Es ist zwar zur Gänze erfasst,<br />

muss aber weiter ausgebaut <strong>und</strong><br />

vieles noch bearbeitet werden.<br />

Projekt Jugend<br />

Wir wollen Jugendliche in <strong>Pozuzo</strong> <strong>und</strong><br />

bei uns erfassen, um sie zum gemeinsamen<br />

Gedankenaustausch zusammenzubringen.<br />

Die Idee wurde<br />

spontan von Fr. Caroline Heinz <strong>und</strong> Fr.<br />

Traudi Feichtinger bei der Verabschiedung<br />

von Franklin Schuler im November<br />

geboren. Franklin erklärt sich bereit<br />

dies in <strong>Pozuzo</strong> aufzubauen, Caroline<br />

übernimmt die Aufgabe bei uns.<br />

Jubiläumstafel - Restauration<br />

Ihr seht <strong>hier</strong> diese schöne Wappen-<br />

Tafel, das Wappen des Districts <strong>Pozuzo</strong>.<br />

Anläßlich des 150 Jahr-Jubiläum<br />

2009 in <strong>Pozuzo</strong> bekamen wir dieses<br />

Geschenk von der Gemeinde <strong>Pozuzo</strong>,<br />

auf dem Flug nach Tirol wurde die<br />

Tafel samt Rahmen schwer beschädigt.<br />

Nach fast 1 ½ Jahren ist es uns<br />

gelungen, den Schaden zu beheben.<br />

Die Tafel wird als Leihgabe an das<br />

Schloß Landeck für die <strong>Pozuzo</strong>-Stube<br />

übergeben.<br />

Der Bericht unseres Obmann-Stellver-<br />

tretrers Mag. Hugo Tinzl über das<br />

Thema: Unterstützungsfonds – Stipendien<br />

für die Jugend von <strong>Pozuzo</strong>“ ist im<br />

Teil „Berichte aus <strong>Pozuzo</strong>“ dieser Ausgabe<br />

zu <strong>lesen</strong>.<br />

Der Bericht des Obmann-Stellvertreters<br />

Mag. Peter Zoller über das „Kakao-Projekt<br />

- Projektentwicklung seit 1.1.2010“<br />

ist ebenfalls im Teil „Berichte aus <strong>Pozuzo</strong>“<br />

erfasst.<br />

Bericht des Schriftführers <strong>und</strong> des Obmannes<br />

vom Verein Ges<strong>und</strong>heit für<br />

<strong>Pozuzo</strong>, DI Eugen Feichtinger<br />

Das Deutschprojekt nimmt weiter eine<br />

sehr gute Entwicklung <strong>und</strong> die jährlichen<br />

Inspektionen sind notwendig<br />

<strong>und</strong> für die Weiterentwicklung förderlich.<br />

Der Aufenthalt in <strong>Pozuzo</strong> hat wieder<br />

gezeigt, dass vor Ort viele kleine<br />

Details rasch <strong>und</strong> unkompliziert erledigt<br />

werden können. Die Zukunft wird<br />

zeigen, ob die Gemeinde <strong>Pozuzo</strong> ihre<br />

Zusagen zur Unterstützung unserer Projekte<br />

auch halten wird.<br />

Zum Abschluss darf ich allen Fre<strong>und</strong>en<br />

vom Vorstand des Fre<strong>und</strong>eskreises als<br />

Obmann des Vereins Ges<strong>und</strong>heit herzlich<br />

gratulieren zur hervorragenden Arbeit<br />

welche für <strong>Pozuzo</strong> im letzten Jahr<br />

geleistet wurde. Aber auch für die<br />

Fre<strong>und</strong>schaft welche in unserem Kreise<br />

eine wahrlich gelebte ist. Alles Gute<br />

den gewählten Funktionären für ein<br />

weiteres neues erfolgreiches Jahr.<br />

Nach diesen Berichten dankt der Obmann<br />

den Partnergemeinden Silz <strong>und</strong><br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 4


Haiming <strong>und</strong> der Gemeinde Zams für<br />

die kooperative Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

finanzielle Unterstützung: dem Land<br />

Tirol, dem ADKV, dem BMfUK, allen<br />

Vorstandsmitgliedern für die tolle Zusammenarbeit,<br />

namentlich den beiden<br />

Stellvertretern Peter Zoller <strong>und</strong><br />

Hugo Tinzl, Ubald Lutz, Traudi Feichtinger<br />

mit Gitti Miedl <strong>und</strong> Eva Lunger-Valentini,<br />

unserer Spanisch-Professorin<br />

Anika Schmid, unserem Filmemacher<br />

Emanuel Bachnetzer, der Presse, namentlich<br />

unserem Fre<strong>und</strong> Helmut<br />

Wenzel, für die wirklich guten Beiträge,<br />

die immer wieder zur Bekanntheit unseres<br />

Vereines <strong>und</strong> von <strong>Pozuzo</strong> beitragen.<br />

Zum Schluss meinem Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Schriftführer <strong>und</strong> Obmann von Ges<strong>und</strong>heit<br />

Eugen Feichtinger. Danke<br />

Eugen für die tolle Zusammenarbeit,<br />

ich glaube dass wir dem Namen<br />

Fre<strong>und</strong>eskreis gerecht werden.<br />

Bericht des Kassiers Ubald Lutz<br />

Ein hervorragender Kassabericht, der<br />

in seiner Aufbereitung <strong>und</strong> Genauigkeit<br />

seinesgleichen sucht. Ubald hat<br />

die Kassastände halten <strong>und</strong> sogar ein<br />

wenig ausbauen können, wofür ihm<br />

der Obmann für seine vorzüglich geführte<br />

Kassaführung dankte. Wiederum<br />

waren es viele Mitglieder, die<br />

neben dem Mitgliedsbeitrag noch<br />

großzügige Spenden einbrachten.<br />

Dafür herzlichen Dank.<br />

Bericht der Kassaprüfer <strong>und</strong> Entlastung<br />

des Obmannes <strong>und</strong> des Kassiers<br />

Bürgermeister Hermann Föger dankt<br />

dem Kassier Ubald Lutz für die hervorragende<br />

Arbeit <strong>und</strong> berichtet dass die<br />

Kasse von den Kassaprüfern geprüft<br />

<strong>und</strong> für richtig bef<strong>und</strong>en wurde. Er<br />

stellt den Antrag auf Entlastung des<br />

Obmannes <strong>und</strong> Kassiers.<br />

Der Antrag wird einstimmig angenommen.<br />

Im Anschluss bedankt sich der Obmann<br />

bei den aus dem Vorstand ausscheidenden<br />

Mitgliedern: Randolf<br />

Rosmarie, Hirn-Gratl Claudia, Wassermann<br />

Simone, Dr. Christoph Walser,<br />

Ubald Lutz. DI Eugen Feichtinger scheidet<br />

als Schriftführer aus, wurde aber<br />

als Obmann-Stellvertreter vorgeschlagen.<br />

Neuwahlen<br />

Bürgermeister Hermann Föger übernimmt<br />

den Vorsitz bei der Durchführung<br />

der Wahl.<br />

Dem Vereinsstatut entsprechend hat<br />

der Ausschuss in seiner Sitzung vom 4.<br />

Feber <strong>2011</strong> beschlossen, der Generalversammlung<br />

den folgenden Wahlvorschlag<br />

vorzulegen. Ein weiterer<br />

Wahlvorschlag lag nicht vor, der Obmann<br />

<strong>und</strong> alle anderen Vorstandsmitglieder<br />

wurden einstimmig gewählt.<br />

Vorstand:<br />

Rudi Heinz, Obmann<br />

DI Eugen Feichtinger, O.-Stellvertreter<br />

Mag. Hugo Tinzl, O.-Stellvertreter<br />

Mag. Peter Zoller, O.-Stellvertreter<br />

Mag. Gregor Marberger, Schriftführer<br />

Konrad Heinz, Kassier<br />

Beiräte:<br />

Traudi Feichtinger, Annemarie Gritsch,<br />

Caroline Heinz, Wolfgang Hirn, Helmut<br />

Kathrein, Herbert Kolb, Evi Lunger, KR.<br />

Jörgl Marberger, HD Brigitte Miedl, Silvia<br />

Platter, Mag. Anika Schmid. Dr. Karl<br />

Böhm (Wien), Josè Egg-Estrada (<strong>Pozuzo</strong>).<br />

Schiedsgericht:<br />

BH Dr. Raim<strong>und</strong> Waldner, Marina Floriani,<br />

Mathias Föger<br />

Ehrenobmänner <strong>und</strong> Ehrenmitglied:<br />

OSR Franz Wurnig EO, Dipl.Kfm. Edi<br />

Förg EO, SR Gert Randolf EM<br />

Anträge <strong>und</strong> Beschlüsse<br />

Aufnahme des Vereins in Gründung<br />

"CIRCULO de AMIGOS de TYROL" in<br />

<strong>Pozuzo</strong> (wie der Verein „Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

für <strong>Pozuzo</strong>“ bei uns) in die ARGE PO-<br />

ZUZO. Antrag einstimmig angenommen.<br />

Allfälliges<br />

Abschließend ergreift der neu gewählte<br />

Obmann nochmals das Wort<br />

<strong>und</strong> bringt eine kurze Vorausschau auf<br />

die nächsten 3 Jahre. Qualitätssteige-<br />

Aus dem Vereinsleben in tirol<br />

rung des Projektes deutsche Sprache<br />

<strong>und</strong> Deutschunterricht, Unterstützungsfond<br />

– Stipendien für die Jugend von<br />

<strong>Pozuzo</strong>. Zusammenlegung der Vereine<br />

Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit für <strong>Pozuzo</strong>.<br />

Verschiedene Aktivitäten wie<br />

Filmvorfühungen, Ausstellungen, Vorträge<br />

etc. Dialektwörterbuch <strong>und</strong><br />

Buch Dr. Schabus. Weiterbetreibung<br />

des Projektes „Kakao“. Projekt Archäologie<br />

Der Bürgermeister der Gemeinde Silz<br />

Hermann Föger bedankt sich bei allen<br />

Funktionären <strong>und</strong> beglückwünscht sie<br />

zu ihrer Arbeit <strong>und</strong> gratuliert allen gewählten<br />

Funktionären zu ihrer Wahl.<br />

Seitens der Gemeinde wird die weitere<br />

Unterstützung zugesagt, auch die Finanzierung<br />

der neuen Fahne.<br />

Altdekan Hubert Rietzler grüßt alle<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>Pozuzo</strong>s <strong>und</strong> bittet um Unterstützung<br />

für die Sanierung des alten<br />

Widums.<br />

Frau Egg Maria bedankt sich für die<br />

Einladung <strong>und</strong> die viele Arbeit welche<br />

durch die Tiroler Fre<strong>und</strong>e für <strong>Pozuzo</strong><br />

geleistet wird.<br />

Hans Groß grüßt alle <strong>Pozuzo</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> gibt einen kurzen Überblick über<br />

seine Tätigkeiten in <strong>Pozuzo</strong> während<br />

der letzten 40 Jahre insbesonders während<br />

seines Einsatzes in den Jahren<br />

1967 bis 1970.<br />

Franz Held überbringt die Grüße des<br />

ehemaligen Botschafters Dr. Georg<br />

Woutsas.<br />

Peter Zoller dankt im Namen aller Vereinsmitglieder<br />

dem alten <strong>und</strong> neuen<br />

Obmann Rudi Heinz für die viele geleistete<br />

Arbeit.<br />

Der Obmann bedankt sich bei allen<br />

Anwesenden für ihr Kommen <strong>und</strong> beschließt<br />

die Versammlung.<br />

Rudi Heinz, Obmann<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 5


Aus dem Vereinsleben in tirol<br />

bERIcHT DES VEREINS „GESUNDHEIT FÜR POZUZO“<br />

Liebe Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Vereinsmitglieder!<br />

Die Monate vergehen wie im Flug <strong>und</strong><br />

kaum ist Weihnachten vorbei, sind<br />

schon die Berichte für die <strong>Juli</strong>zeitung<br />

"<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong>" zu verfassen. Und es ist<br />

erfreulich, dass es durchwegs positive<br />

Berichte sind, welche auch mit dem<br />

Dank an alle Mitwirkenden bei unseren<br />

Förderprojekten verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Ohne diese Zusammenarbeit wären<br />

die Erfolge nicht so groß.<br />

Unser Projekt „Lehrwerkstätte <strong>Pozuzo</strong>“<br />

(EDE) gibt es nun schon seit zwei Jahren<br />

<strong>und</strong> ich freue mich, berichten zu<br />

können, dass es nun, nach anfänglichen<br />

Hürden, hervorragend läuft.<br />

Unser Projektleiter José Egg Estrada<br />

bemüht sich außerordentlich, das gesteckte<br />

Ziel, eine fachlich-f<strong>und</strong>ierte,<br />

praktische Ausbildung mit einem<br />

guten, theoretischen Hintergr<strong>und</strong> zu<br />

belegen, zu erreichen. Die Schülerzahlen<br />

schwanken zwischen 8 <strong>und</strong> 14,<br />

wobei ein "harter Kern" von 8 Schülern<br />

nun schon 2 Jahre diese Ausbildung<br />

absolvieren. Vor den Ferien im Winter<br />

<strong>2011</strong> wurde die EDE durch Herrn Prof.<br />

Rolf Patzelt von der Humboldtschule in<br />

Lima einer Evaluierung unterzogen. In<br />

dieser Überprüfung wurden nicht nur<br />

die Lehrinhalte auf Zweckmäßigkeit<br />

<strong>und</strong> fachliche Kompetenz überprüft,<br />

sondern auch die didaktischen Leistungen<br />

unseres Projektleiters <strong>und</strong> die<br />

Ergebnisse bei den Leistungstests bei<br />

den Schülern beurteilt. Ich darf berichten,<br />

dass das Evaluierungsergebnis<br />

sehr positiv ausfiel, aber auch nützliche<br />

Empfehlungen für den zweiten Teil unseres<br />

Projektes gegeben wurden.<br />

In Gesprächen mit dem neuen Bürgermeister<br />

Adelio Inocente Huaranga<br />

wurde uns eine Unterstützung für die<br />

EDE zugesagt. Wir hoffen sehr, dass<br />

EDE <strong>Pozuzo</strong> v.l.: Krankenschwester, José Egg, Dr. Jack, Traudi,<br />

Krankenschwester<br />

diese Unterstützung nun auch verlässlicher<br />

als bei seinen Vorgängern umgesetzt<br />

werden kann.<br />

Erfreuliches gibt es auch aus dem<br />

Krankenhaus "San Camilo" zu berichten.<br />

Unser unermüdlicher Josè hat <strong>hier</strong><br />

mit den aus Tirol noch mitgebrachten<br />

Ersatzteilen im März <strong>und</strong> April <strong>2011</strong> nun<br />

den Zahnarztstuhl "Siemens" fertig installiert.<br />

Jorge Gstir unterstützte ihn<br />

sehr <strong>und</strong> sein Einfallsreichtum hat größere<br />

<strong>und</strong> kleinere, vor allem Anschlussschwierigkeiten<br />

von Wasser <strong>und</strong> Luft,<br />

behoben. Nach zwei Tagen intensivem<br />

Aufbau konnte die Siemenseinheit<br />

endlich in Betrieb genommen<br />

werden. Durch die neue Einheit ist es<br />

nicht nur möglich, Zähne zu extra<strong>hier</strong>en,<br />

sondern auch zu füllen - sehr zur<br />

Freude der Patienten!<br />

Zwei junge Damen vom Deutschen<br />

Roten Kreuz haben schon einige Pa-<br />

Im Krankenhaus<br />

Installation des Zahnarztstuhles Der neue Zahnarztstuhl im Einsatz Zahnärztinnen „Rekka“ <strong>und</strong> Sabine<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 6


tienten behandelt. Eine der Damen<br />

„Rekka“ (die Kleinere der beiden) <strong>und</strong><br />

Sabine arbeiteten im April <strong>2011</strong> zwei<br />

Wochen lang in <strong>Pozuzo</strong>. So konnten<br />

gleich 2 Spezialistinnen den neuen<br />

Zahnarztstuhl entsprechend einweihen.<br />

Neues gibt es auch von der Führungsebene<br />

des Krankenhauses zu berichten.<br />

Dr. Ricardo Zevallos Gomez,<br />

welcher in den letzten beiden Jahrzehnten<br />

das Krankenhaus leitete,<br />

wurde nach den Wahlen Ges<strong>und</strong>heitsberater<br />

des neuen Regionalpräsidenten<br />

Tito Valle. Er begleitet ihn in<br />

den nächsten 4 Jahren als medizinischer<br />

Fachmann <strong>und</strong> steht deshalb für<br />

das Krankenhaus nicht mehr zur Verfügung.<br />

Sein Stellvertreter für 6 Monate<br />

ist vorerst Dr. Jamik Jacker Castro, 28<br />

Jahre alt, aus Pucallpa. Jose ist mit ihm<br />

in Kontakt <strong>und</strong> Traudi Feichtinger hat<br />

JUGENDFORUM<br />

Letzten Sommer wurde unser Pozuziner<br />

Franklin Schuler Gstir in St. Johann operiert.<br />

Im Rahmen eines Besuches während<br />

seines Krankenhausaufenthaltes<br />

wurde der Gedanke geboren, einen<br />

Jugendverein für <strong>Pozuzo</strong> zu gründen.<br />

Bei der Abschiedsfeier von Franklin<br />

wurde der Startschuss für dieses Projekt<br />

gegeben, bei der diesjährigen Jahres-<br />

Caroline <strong>und</strong> Maribel<br />

ihn anlässlich ihres Aufenthaltes in <strong>Pozuzo</strong><br />

im April <strong>2011</strong> besucht. Naturgemäß<br />

benötigt er noch einige Zeit, um<br />

sich administrativ einzuarbeiten. Es ist<br />

auf jeden Fall geplant, für das Krankenhaus<br />

eine partielle Notstromversorgung<br />

zu errichten, was im Juni in<br />

Angriff genommen werden sollte.<br />

Diese Projekt wird gemeinsam mit den<br />

Schülern der EDE unter der Leitung unseres<br />

Jose Egg Estrada verwirklicht,<br />

wobei sämtliche Installations- <strong>und</strong> Anschlussarbeiten<br />

unter seiner Anleitung<br />

durch unsere Schüler durchgeführt<br />

werden. Dies ist genau die Erfüllung<br />

der Vision, dass durch ausgebildete<br />

Elektriker auch die Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung<br />

der Krankenstation langfristig<br />

sichergestellt werden kann.<br />

Weiters soll noch ein medizinisches<br />

Gerät zur Überwachung der Vitalwerte<br />

von Patienten finanziert werden,<br />

hauptversammlung das Jugendforum<br />

dann offiziell aus der Taufe gehoben.<br />

Somit konnte ein langjähriger Wunsch<br />

beider Vereine erfüllt werden, die Jugendquote<br />

zu erhöhen. Ziel des Forums<br />

soll es nun einerseits sein, durch<br />

Aktivitäten des Jugendforums vermehrt<br />

junge Menschen anzusprechen<br />

<strong>und</strong> somit das Interesse für <strong>Pozuzo</strong> zu<br />

wecken. Andererseits sollten die bereits<br />

bestehenden Kontakte zu jungen<br />

Pozuzinern erhalten, intensiviert bzw.<br />

neue Kontakte geknüpft werden. Die<br />

Tiroler Identität der jungen Auswanderergenerationen<br />

soll weiterhin bewahrt<br />

werden, ein Kultur- <strong>und</strong> Gedankenaustausch<br />

möglich sein. Verstärkt werden<br />

soll diese Austauschmöglichkeit durch<br />

die Gründung eines Jugendforums bei<br />

unseren Fre<strong>und</strong>en in <strong>Pozuzo</strong>. Dort werden<br />

Maribel Gstir Cruz <strong>und</strong> Franklin<br />

Schuler Gstir als Kontaktpersonen fungieren.<br />

Das Jugendforum, bestehend aus den<br />

Vereinsmitgliedern Traudi Feichtinger,<br />

Emanuel Bachnetzter, Gregor Marberger<br />

<strong>und</strong> Caroline Heint, haben bereits<br />

ihr erstes Projekt erfolgreich realisiert.<br />

Am 18.06. <strong>2011</strong> wurde Tirols erste<br />

Zumba-Party in der Area 47 veranstaltet.<br />

Gemeinsam mit dem Mr. Wilson<br />

Dance Studio (Michaela <strong>und</strong> Wilson<br />

Aus dem Vereinsleben in tirol<br />

wozu allerdings noch die entsprechenden<br />

Verträge unterzeichnet werden<br />

müssen. Dies ist momentan durch<br />

den Wechsel in der Führung des Krankenhauses<br />

etwas zeitaufwändig.<br />

Zum Zeitpunkt des Druckes der neuen<br />

Ausgabe der <strong>Zeitung</strong> <strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong><br />

hat am 28. Juni die Generalversammlung<br />

des Vereins mit den Neuwahlen<br />

des Vorstands stattgef<strong>und</strong>en, die Details<br />

darüber erscheinen in der Dezember-Ausgabe.<br />

Zu guter letzt nochmals ein herzliches<br />

"Dankeschön" an alle Mitwirkenden<br />

bei unserern Vereinen <strong>und</strong> in der ARGE<br />

<strong>Pozuzo</strong>. Euch/Ihnen allen wünsche ich<br />

einen schönen Sommer!<br />

Eugen Feichtinger<br />

Obmann "Ges<strong>und</strong>heit für <strong>Pozuzo</strong>"<br />

Caroline <strong>und</strong> Franklin<br />

Nascimento) <strong>und</strong> durch die tatkräftige<br />

Unterstützung der beiden Vereinsobmänner<br />

wurde die Charity-Veranstaltung<br />

„Zumba für <strong>Pozuzo</strong>“ organisiert.<br />

Der Erlös der Veranstaltung geht zur<br />

Gänze an unsere beiden Vereine.<br />

caroline Heinz<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 7


Aus dem Vereinsleben in tirol<br />

„TIROLIScH - TIROLéS“<br />

BEMERKUNGEN ZU DEN DIALEKTALEN VERHäLTNISSEN IN POZOZO<br />

TEIL 2: DAS RHEINLäNDISCHE<br />

LETZTE SPUREN DES<br />

RHEINLäNDIScHEN<br />

Natürlich habe ich Hironimus Schuler<br />

auch nach konkreten Beispielen für<br />

das Rheinländische gefragt. Daraufhin<br />

nannte er das folgende Beispiel: Taks<br />

„Dachs“ statt pozuzotirolisch Håås<br />

„Hase“ für das Paca. Dieses Håås ist<br />

eine Lehnübersetzung des spanischen<br />

liebre, denn die Spanier haben dieses<br />

für sie neue Tier mit einem Hasen verglichen<br />

<strong>und</strong> deshalb als liebre „Hase“<br />

bezeichnet. Das rheinländische<br />

„Dachs“ war also eine durch das Aussehen<br />

des Tieres gut motivierte eigene<br />

Neuprägung der Rheinländer. (Das<br />

unverdumpfte -a- in Taks weist auf<br />

rhein- bzw. moselfränkische M<strong>und</strong>arten<br />

hin, vgl. Rheinisches Wörterbuch<br />

1,31; An- <strong>und</strong> Auslaut entsprechen in<br />

dieser Erinnerungsform aber dem Konsonantismus<br />

des Tirolischen in <strong>Pozuzo</strong>.)<br />

Als ein weiteres Beispiel nannte Hironimus<br />

das rheinländische Schank<br />

(„Schrank“) für den pozuzotirolischen<br />

Millachkhåschtn („Milchkasten“); dieses<br />

Wort Schank verweist eindeutig auf<br />

rheinische M<strong>und</strong>arten, vgl. Rheinisches<br />

Wörterbuch Karte VII,17.<br />

Diese Wörter kennt er von seiner Großmutter,<br />

erklärte Hironimus. Von seinem<br />

eigenen Besuch als 12-Jähriger bei<br />

Josef Schaus blieb ihm ein ganzer Satz<br />

in Erinnerung, den der alte „Rheinländer“<br />

seiner Tochter zugerufen hat: Marija,<br />

Grääbm in Jukhas tåån! („Maria,<br />

Speckgrieben in die Yucca [=Maniokknollen]<br />

tun!“). Die Lautung von „Grieben“<br />

mit -ee- (statt mit Diphthong wie<br />

im pozuzotirolischen Gruipm) könnte<br />

auf das Moselfränkische um Trier verweisen,<br />

vgl. Rheinisches Wörterbuch<br />

2,1397.<br />

cONRADO ScHAUS AUS SANTA<br />

ROSA<br />

Auch der 63-jährige Conrado Schaus<br />

aus der Sek<strong>und</strong>ärsiedlung Santa Rosa<br />

Dr. Wilfried Schabus<br />

konnte sich an den alten Rheinländer<br />

Josef Schaus erinnern, denn dieser war<br />

sein Großvater. Conrado meinte, er sei<br />

mit der zweiten Siedlergruppe nach<br />

<strong>Pozuzo</strong> gekommen. (Die Quellen wissen<br />

allerdings nur von Tirolern <strong>und</strong> wenigen<br />

Bayern, die 1868 in die Kolonie<br />

gekommen sind). An konkreten<br />

sprachlichen Eigenheiten seines Großvaters<br />

nennt Conrado: Gutn Taag!<br />

statt pozuzotirolisch Morgets! 1 , melgga<br />

„melken“ anstatt pozuzotirolisch malachn,<br />

nää-a „nähen“ statt naanen,<br />

ich ge rauf „ich gehe hinauf“ anstatt i<br />

geea auha, ich ge runter „ich gehe hinunter“<br />

anstatt i geea åcha. Für<br />

„Apfel“ (der aber in <strong>Pozuzo</strong> nicht gedeiht)<br />

sagte er angeblich Epfen, für<br />

„Schuppen“ Schipfe. Somit konnte ich<br />

entgegen meinen Erwartungen keine<br />

mitteldeutschen „Appl-Formen“ mit<br />

unverschobenem -p- feststellen.<br />

Auf die Frage, wer denn nun dieses<br />

„Rheinländerische“ sonst noch gesprochen<br />

habe, antwortete Conrado<br />

Schaus: Nåå(n), åndere håb i mai<br />

Leptå nia(n) kheart („Nein, andere<br />

hab ich mein Lebtag nie [so sprechen]<br />

gehört“). – Es hat also nur diese eine<br />

Rheinländisch sprechende Familie ge-<br />

geben, fragte ich. – Si, aine Familja, si,<br />

main Großfåtr („Ja, eine Familie, ja,<br />

mein Großvater“). – (Conrado Schaus<br />

sprach Fremden gegenüber eine Art<br />

Verkehrsdialekt, der die auch im echten<br />

Tirolés üblichen spanischen Interferenzen<br />

aufwies.)<br />

Josef Schaus muss also völlig anders<br />

gesprochen haben als alle anderen<br />

Pozuziner. Deshalb wagte ich die<br />

Frage, ob man diesen alten Rheinländer<br />

wegen seiner Redeweise nicht<br />

vielleicht verspottet habe. Doch Conrado<br />

Schaus versicherte: Fiil håbm<br />

gwelt schprechn bi ér spricht, nå(n),<br />

åbr si håbm nich khent, åbr ni tass si n<br />

gantrt håbm. Main Großfåtr håbm si fiil<br />

reschpekhtirt („Viele haben gewollt<br />

sprechen wie er spricht, nicht, aber sie<br />

haben nicht gekonnt, aber nicht, dass<br />

sie ihn geäntert [nachgeäfft] hätten.<br />

Meinen Großvater haben sie viel respektiert.“)<br />

ScHLUSSFOLGERUNG<br />

Respektiert hat man auch Conrado<br />

Schaus, der mit 23 Jahren der jüngste<br />

Alcalde (Bürgermeister) von <strong>Pozuzo</strong><br />

wurde. Angesprochen auf die oben zitierten<br />

Eigenheiten in der Sprache seines<br />

Großvaters erklärte Conrado<br />

außerdem, sein Großvater håt uns<br />

gmåcht aso redn („hat uns so reden<br />

gemacht“) 2 , er habe also Wert darauf<br />

gelegt, dass auch seine Enkelkinder so<br />

reden wie er. Dieser Umstand mag die<br />

Leichtigkeit erklären, mit der Conrado,<br />

der 1988 schon seit seinem 26. Lebensjahr<br />

hoch über Santa Rosa auf seinem<br />

Einzelhof als Erstsiedler lebte <strong>und</strong> nur<br />

eine Klasse der Volksschule besucht<br />

hatte, sich der deutschen Standardsprache<br />

annäherte, indem er etwa<br />

die a-Laute meist unverdumpft aussprach<br />

<strong>und</strong> die tirolischen -ou- in Wörtern<br />

wie pozuzotirolisch khoufn „kaufen“<br />

durch schriftsprachliches -au- ersetzte.<br />

Diese Merkmale lassen aber<br />

auch den Schluss zu, dass Conrados<br />

1 „Morgens!“ wird auch von Pozucinern verwendet, die nicht mehr Tirolisch sprechen. Es leitet dann als Grußformel <strong>und</strong> als eine Art von ethnischer<br />

Identitätsmarkierung zur Herstellung eines traditionsspezifischen Einvernehmens eine Konversation auf Spanisch ein.<br />

2 Diese Konstruktion mit „machen“ + Infinitiv als Objekt ist keine spanische Interferenz <strong>und</strong> wohl auch kaum aus Südtirol importiert (woe sie auf italienischen<br />

Einfluss beruhen würde); vielmehr sind solche Syntagmen im Rheinischen durchaus üblich, s. Rheinisches Wörterbuch 5,667.<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 8


wILFRIED ScHAbUS<br />

Geboren 1943, aufgewachsen in<br />

Hermagor, Kärnten. Studierte Germanistik<br />

<strong>und</strong> Anglistik in Wien. Dr.<br />

phil. Honorarprofessor für germanistische<br />

Sprachwissenschaft an<br />

der Universität Wien. Arbeitete bis<br />

zu seiner Pensionierung (November<br />

2008) hauptberuflich am Phonogrammarchiv<br />

der<br />

österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften, wo er derzeit<br />

noch als Konsulent tätig ist. Zahlreiche<br />

Publikationen auf der Basis<br />

von systematischen linguistischen<br />

<strong>und</strong> migrationsk<strong>und</strong>lichen Feldforschungen<br />

in Osteuropa, Sibirien<br />

<strong>und</strong> Lateinamerika sowie bei den<br />

Hutterern in Nordamerika. Dialektologische<br />

Studien im Inland, insbesondere<br />

in Osttirol.<br />

Großvater zumindest mit seinen Enkelkindern<br />

<strong>und</strong> wohl auch mit den Tirolern<br />

in der Kolonie nicht in einem breiten<br />

rheinländischen Dialekt gesprochen<br />

hat. Stattdessen muss er wohl ein<br />

Zitierte Literatur:<br />

Deutsch von mehr überregionaler Geltung<br />

<strong>und</strong> folglich einem gewissen Prestigewert<br />

gesprochen haben, indem er<br />

etwa auch gewisse Kennwörter des<br />

Rheinländischen wie z.B. „schwätzen“<br />

vermied <strong>und</strong> durch „sprechen“ ersetzte.<br />

Dieses Deutsch könnte er, wenn<br />

er wirklich ein später Einwanderer gewesen<br />

ist, noch in Deutschland in der<br />

Schule gelernt haben. Da aber Conrado<br />

Schaus „sein Lebtag“ niemand<br />

anderen so sprechen gehört hat <strong>und</strong><br />

auch Hironimus Schuler sich ebenfalls<br />

auf diese eine Familie des Josef<br />

Schaus bezieht, wird man annehmen<br />

können, dass man in dem im Talboden<br />

gelegenen Ort Prusia in den späten<br />

1920-er Jahren im Allgemeinen keine<br />

auffälligen Eigenheiten der ersten<br />

„preußisch“-rheinländischen Siedler<br />

mehr hörte <strong>und</strong> sich das fränkische<br />

Element auf die höher am Berg gelegene<br />

Siedlung „Rheinland“ beschränkte.<br />

Bedenkt man ferner, dass nach der Erinnerung<br />

von Hironimus Schuler der<br />

alte Josef Schaus Tiroulisch óu gräit<br />

(„Tirolisch auch geredet“) hat, muss<br />

man annehmen, dass für ihn <strong>und</strong> seine<br />

Angehörigen der sprachliche Anpas-<br />

Aus dem Vereinsleben in tirol<br />

sungsdruck trotz der Einzellage seines<br />

Hofes beträchtlich gewesen sein muss.<br />

In diese Richtung weist auch der Umstand,<br />

dass Hironimus Schuler als Kind<br />

die rheinländischen Worterklärungen<br />

von seiner Großmutter erhielt <strong>und</strong><br />

nicht von seiner Mutter, der man zwar<br />

ihre Herkunft anmerken musste, weil sie<br />

ja von den Rheinländern „ziemlich gelernt“<br />

hatte, die aber vermutlich doch<br />

schon bestrebt war, primäre Merkmale<br />

dieses Dialekts zu vermeiden.<br />

Es sei auch noch der Schluss gewagt,<br />

dass Hironimus Schuler <strong>und</strong> Conrado<br />

Schaus sich jeweils an ein ganz anderes<br />

„Rheinländisch“ desselben Sprechers<br />

erinnern: Hironimus, der als<br />

weitläufiger Verwandter bei einem<br />

einmaligen Besuch im Haus der<br />

„Rheinländer“ diese im Umgang miteinander<br />

reden hörte, was ihm „wie<br />

Quechua“ erschien, <strong>und</strong> Conrado, an<br />

den sich der rheinländische Großvater<br />

in erzieherischer Absicht in seinem besten<br />

Schriftdeutsch wandte.<br />

Dr. wilfried Schabus<br />

- Kranzmayer, Eberhard ((1960): Die bairischen Kennwörter <strong>und</strong> ihre Geschichte. Wien.<br />

- Rheinisches Wörterbuch. Auf Gr<strong>und</strong> der von J. Franck begonnenen […] Sammlung bearbeitet <strong>und</strong> hg. von Josef Müller u.a. 9 Bde. Bonn 1928–1971.<br />

- Schabus, Wilfried (1990): <strong>Pozuzo</strong>. Varietätenausgleich <strong>und</strong> Sprachkontakt in einer deutschen Sprachinsel in Peru. In: M<strong>und</strong>art <strong>und</strong> Name im Sprachkontakt.<br />

Festschrift für Maria Hornung zum 70. Geburtstag. Wien, S. 205–233. (Beiträge zur Sprachinselforschung 8)<br />

- Wencelides, Birgit (1986): Tiroler Bauern in Peru – Die Gründung der Kolonie <strong>Pozuzo</strong> <strong>und</strong> ihre Entwicklung bis heute. Diplomarbeit an der Technischen Universität<br />

München, Fachbereich Landwirtschaft <strong>und</strong> Gartenbau. München.<br />

bESUcH bEI LH-STVTR. ANTON STEIxNER<br />

Anlässlich einer Besprechung im Büro<br />

des Landeshauptmann-Stellvertreters<br />

Anton Steixner in Innsbruck konnten<br />

Bürgermeister Siegfreid Neururer, als<br />

Bürgermeister von Arzl im Pitztal, ein<br />

langjähriger Fre<strong>und</strong> <strong>Pozuzo</strong>s, <strong>und</strong> Obmann<br />

DI Eugen Feichtinger eine DVD<br />

des Theaterstücks „Eine Handvoll Heimat“,<br />

welches letztes Jahr in Elbigenalp<br />

so erfolgreich aufgeführt wurde,<br />

an LH-Stvtr. Anton Steixner überreichen.<br />

Er informierte sich interessiert<br />

über das Neueste aus <strong>Pozuzo</strong> <strong>und</strong><br />

wünschte allen damit Befassten weiterhin<br />

viel Erfolg bei ihrer Arbeit.<br />

Eugen Feichtinger<br />

v.l.: Siegfried Neururer, Bgm. v. Arzl i. Pitztal, DI Eugen Feichtinger, LH-Stvtr. Anton Steixner<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 9


Aus dem Vereinsleben in tirol<br />

„POZUZO - VOM VERGESSENEN DORF ZUR PERLE PERUS“<br />

PREMIERE VON EMANUEL BACHNETZERS FILM IM KULTURSAAL DER GEMEINDE FISS<br />

v.l.: Traudi Feichtinger, Elfriede Geiger, Emanuel Bachnetzer, Caroline Heinz Stubenmusik Reiter-Oberhollenzer<br />

v.l.: Traudi Feichtinger, Mike Mair, Helmut Kathrein, Rudi Heinz, Gattin des Vizebürgermeisters<br />

Kofler<br />

50 Besucher erlebten einen sehr interessanten Film-Nachmittag,<br />

der einen tiefen Einblick in das heutige Leben in <strong>Pozuzo</strong><br />

darstellt <strong>und</strong> in beeindruckender Art <strong>und</strong> Weise den<br />

noch vorhandenen Tiroler Dialekt aufzeigt.<br />

Die Vereine „Fre<strong>und</strong>eskreis“ <strong>und</strong> „Ges<strong>und</strong>heit für <strong>Pozuzo</strong>“<br />

danken der Gemeinde <strong>und</strong> dem Kulturforum Fiss für die Abwicklung<br />

<strong>und</strong> Betreuung der Veranstaltung <strong>und</strong> für die Gratis-Zurverfügungstellung<br />

des Kultursaales. Unserem<br />

Beiratsmitglied Helmut Kathrein, als Organisator dieses Film-<br />

Nachmittags, ist es gelungen, als Umrahmung für die Filmaufführung<br />

die Stubenmusik Reiter-Oberhollenzer aus Vomp<br />

zu gewinnen, die den Besuchern Volksmusik vom Feinsten<br />

darbot. Die Musikgruppe unter ihrem Chef Erwin Reiter hat<br />

sich gratis zur Verfügung gestellt, wofür wir ihnen großen<br />

Dank aussprechen.<br />

Vizebürgermeister der Gemeinde Fiss Christian Kofler bei der Begrüßung<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 10


ESUcHE AUS POZUZO<br />

Arbeitssitzung im Hause Feichtinger anlässlich des Besuches von José Egg-Estrada.<br />

v.l.: Mag. Hugo Tinzl, Caroline Heinz, Anika Schmid, Rudi Heinz, José Egg, Ing. Herbert Lipowec<br />

Besuch von Maria <strong>und</strong> Johanny Egg im Zillertal auf der Schihütte von Familie Schiestl.<br />

v.l.: Albert Schiestl, Johanny <strong>und</strong> Maria Egg, José Egg, Rudi Heinz<br />

Aus dem Vereinsleben in tirol<br />

Besuch von Johanny Zevallos Egg bei Caroline<br />

Heinz<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 11


Aus dem AlltAg Von <strong>Pozuzo</strong><br />

POZUZOS NEUER bÜRGERMEISTER<br />

v.l.: José Egg Estrada, Bgm. Adelio Inocente Huaranga, Traudi Feichtinger, Cesar Mayea Hainz - Berater<br />

des Bürgermeisters, Juan Carlos Witting Poma, Carlos Gstir<br />

Der neue Bürgermeister von <strong>Pozuzo</strong><br />

heißt Adelio Inocente Huaranga, ist<br />

EIN NEUER PFARRER FÜR POZUZO<br />

Ezequiel Lopez Tiburcio<br />

Der neue Pfarrer von <strong>Pozuzo</strong><br />

heißt Ezequiel Lopez Tiburcio<br />

<strong>und</strong> wurde in San Pedro de<br />

Caria, Huanuco, geboren. Er ist<br />

Pozuziner <strong>und</strong> indigener Abstammung.<br />

Er ist 29 Jahre alt, studierte Zoologie in<br />

43 Jahre alt <strong>und</strong> arbeitet in <strong>Pozuzo</strong><br />

seit dem 27. September<br />

2009. Seine Arbeit für die katholische<br />

Kirche besteht darin,<br />

das Evangelium zu verbreiten<br />

<strong>und</strong> die Mission zu halten.<br />

Er spricht Spanisch <strong>und</strong> Quechua,<br />

da er vor seiner Berufung<br />

nach <strong>Pozuzo</strong> im Quechuagebiet<br />

von Huanuco unterwegs<br />

war. Aber jetzt ist er sehr gerne<br />

in <strong>Pozuzo</strong> <strong>und</strong> arbeitet fleißig im<br />

Gedenken Jesu.<br />

Er studierte Philosophie in Huanuco<br />

<strong>und</strong> Theologie in Huaraz.<br />

Zur Seite gestellt ist ihm ein junger<br />

Pfarrer, Padre Ricardo Santiago<br />

Dominges Espirito, der im<br />

April 2009 seine Priesterweihe<br />

empfangen hatte. Padre Ricardo<br />

arbeitet im Sinne von<br />

Pater Walter im Hochland.<br />

Pfarrer Ezequiel kümmert sich<br />

sehr um das Internat in <strong>Pozuzo</strong>,<br />

bemüht sich um Verbesserungen<br />

<strong>und</strong> ist in <strong>Pozuzo</strong> gut akzeptiert.<br />

Oxapampa <strong>und</strong> plant eine Umstruktuierung<br />

<strong>und</strong> ein neues Management<br />

der Gemeinde. Er zeigt sich all unseren<br />

Projekten gegenüber aufgeschlossen<br />

<strong>und</strong> für eine fre<strong>und</strong>schaftliche Zusammenarbeit<br />

bereit. Außerdem versprach<br />

er seinen Einsatz für das Deutschprojekt<br />

<strong>und</strong> will uns nach Möglichkeit<br />

finanziell unterstützen.<br />

Anläßlich des Besuches von Traudi<br />

Feichtinger im März d. J. wurden ihm<br />

die Leistungen des Fre<strong>und</strong>eskreises für<br />

<strong>Pozuzo</strong> vorgestellt <strong>und</strong> Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> Gemeinderäte waren davon<br />

sichtlich begeistert. Die Gemeinde ihrerseits<br />

zeigt Interesse daran, ihre eigenen<br />

Projekte in Tirol vorzustellen. Ein<br />

Novum in der Zusammenarbeit mit <strong>Pozuzo</strong><br />

war die Einladung zu einer Gemeinderatssitzung.<br />

Beeindruckend<br />

war für uns der Wunsch des Bürgermeisters,<br />

in nächster Zeit die alte Heimat<br />

der Kolonisten, Tirol, kennenzulernen.<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 12


KAFFEEKRäNZcHEN IN DELFIN<br />

v.l.: Ida Schaus, Traudi Feichtinger, Anna Randolf<br />

Anlässlich des 78. Geburtstages von<br />

Ida Schaus machte sich eine kleine<br />

Gruppe von Pozuzinern, Hans Köhle,<br />

Silvia Pomachagha, Carolina Echevaria<br />

Crisanto, Imelda Schuler, Rosalia<br />

Gstir, Anna Randolf, Franklin Schuler-<br />

„wAHRE - ScHAUKA“ GEScHIcHTEN AUS POZUZO<br />

Opossum - Beutelratte<br />

Bei einem meiner Aufenthalte in <strong>Pozuzo</strong><br />

ist mir ein Foto von einer Beutelratte<br />

(Opossum) gelungen.<br />

Die Pozuziner bezeichnen dieses Tier<br />

als „Warischauka“. Das wäre an sich<br />

nichts außergewöhnliches, schließlich<br />

gibt es in <strong>und</strong> um <strong>Pozuzo</strong> viele interessante<br />

Fotomotive von Tieren <strong>und</strong><br />

Pflanzen.<br />

Interessant wurde das Foto aber erst<br />

als ich einem Pozuziner das Foto zeigte<br />

<strong>und</strong> er mir folgendes berichtete:<br />

Man hat sich immer schon gew<strong>und</strong>ert,<br />

dass nach manch finsterer Nacht am<br />

Morgen Hühner in den Holzkäfigen tot<br />

am Boden lagen. Zwar bis auf einen<br />

kleinen Biss unverletzt, aber völlig blutleer.<br />

Irgendein Tier hatte dem Huhn<br />

des Blut ausgesaugt. Aber wie kam<br />

das Raubtier in den Käfig? Das Holzgitter<br />

ist eng <strong>und</strong> dazu da, dass keine<br />

Raubtiere (<strong>und</strong> nicht nur die…) die<br />

Hühner töten oder stehlen. Man beschloss,<br />

der Sache auf den Gr<strong>und</strong> zu<br />

gehen, legte sich auf die Lauer <strong>und</strong><br />

konnte eines Nachts tatsächlich beobachten,<br />

wie sich ein katzengroßes<br />

Tier an den Käfig heranschlich, seinen<br />

langen, nackten Schwanz in den Käfig<br />

streckte, ihn um den Hals eines Huhnes<br />

Aus dem AlltAg Von <strong>Pozuzo</strong><br />

Gstir <strong>und</strong> meine Wenigkeit auf nach<br />

Delfin zu einem Überraschungsbesuch<br />

bei Ida Schaus.<br />

Bei Kuchen <strong>und</strong> Kaffee erlebten wir<br />

einen Nachmittag voll Fröhlichkeit mit<br />

köstlichen Anekdoten im tiefsten Tiroler<br />

Dialekt aus dem leben von Ida<br />

Schaus. Zum Beispiel meinte sie, als<br />

eine Fliege über dem Geburtstagskuchen<br />

herumflog: „Du bisch ou ohna<br />

Einladung kema“ oder als Weisheit<br />

letzter Schluss: „Man stirbt nit wegam<br />

Alter, sondern nur wega der Krankheit“.<br />

Später spielte Hans auf seinem „Ziachkaschten“<br />

(Ziehharmonika) auf <strong>und</strong><br />

das Geburtstagskind tanzte flott Bayrisch<br />

Polka, Wiener Walzer <strong>und</strong> mehr.<br />

Ich war beeindruckt von der Lebenslust<br />

<strong>und</strong> positiven Ausstrahlung dieser<br />

Frau. Viel zu schnell ging dieser Nachmittag<br />

zu Ende.<br />

Traudi Feichtinger<br />

schlang, es heranzog, mit einem Biss<br />

tötete <strong>und</strong> ihm das Blut aussaugte. Es<br />

war tatsächlich ein „Warischauka!“<br />

Der Pozuziner, der mir diese Geschichte<br />

erzählte, ist Andres Egg <strong>und</strong><br />

manche werden jetzt sagen –<br />

Na gut, dann muss es ja stimmen!<br />

Aber halt! Es gibt noch einen Zeugen,<br />

der mir über die Fähigkeiten des „Warischaukas“<br />

berichten konnte. Es ist<br />

einer der Söhne von Johann Gstir. Er<br />

konnte in der Abenddämmerung beobachten,<br />

wie ein „Warischauka“ trockene<br />

Blätter von Bananenstauden<br />

sammelte, sie in gleich große Stücke<br />

biss, mit dem Schwanz ein Packet<br />

formte <strong>und</strong> so zu seinem Bau transportierte<br />

um das Nest auszupolstern.<br />

Die gesamte Familie Gstir bestätigte<br />

diese Aussage. Da gibt es nichts mehr<br />

hinzuzufügen!!!<br />

Herbert Lipowec<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 13


erichte Aus <strong>Pozuzo</strong><br />

KAKAO AUS POZUZO<br />

Fachlicher Test der Kakao Bohnen. v.l.: Rudi Heinz, Hansjörg Haag, Landecker Konditormeister, DI Eugen<br />

Feichtinger, José Egg als Projektleiter in <strong>Pozuzo</strong>, Mag. Peter Zoller <strong>und</strong> Eva Lunger als Projektteam im Verein<br />

Zu Beginn des Jahres 2010 wurde die<br />

Mehrheit der Bauern in <strong>Pozuzo</strong> vom<br />

Projekt „Kakaoanbau in <strong>Pozuzo</strong>“ in<br />

Kenntnis gesetzt.<br />

Das Interesse war praktisch nicht vorhanden,<br />

da die ältere Generation der<br />

Bauern mit denen gesprochen wurde<br />

<strong>und</strong> das meiste Land besitzen, sehr<br />

schlechte Erfahrungen mit ähnlichen<br />

Projekten gemacht haben.<br />

In August 2010 wurden die Wissenschaftler<br />

Maritza Takacs Tantte <strong>und</strong><br />

Carlos Tello Egg für das Projekt gewonnen.<br />

Seit Oktober 2010 wurden insgesamt 5<br />

Versammlungen abgehalten an<br />

denen bis zu 25 Bauern teilnahmen.<br />

Die meisten Interessierten waren junge<br />

Männer <strong>und</strong> Frauen, die eine Alternative<br />

zur Rinderzucht suchen.<br />

Carlos Tello Egg hat für den Anbau<br />

von Kakao das System „Multiestrato“,<br />

also Vielschichtigkeit, vorgeschlagen.<br />

Den Bauern wird dabei innerhalb ihrer<br />

Kakaoanlage (500 Kakaopflanzen/ha)<br />

der Anbau ihrer traditionellen Güter<br />

wie Bananen, Maniok, Avocados,<br />

Mais, Bohnen, etc. weiterhin erlaubt.<br />

Am 9. Jänner <strong>2011</strong> trafen sich Vorstandsmitglieder<br />

des Fre<strong>und</strong>eskreises,<br />

Hansjörg Haag <strong>und</strong> José zu einem Informationsgespräch<br />

in Zams, wobei<br />

José auch bereits vielversprechende<br />

Proben mitbrachte.<br />

Weitere Kakaolieferungen sollen folgen.<br />

Am 5. März <strong>2011</strong> wurde das erste Saatgut<br />

an 6 der etwa 20 interessierten<br />

Bauern verteilt. Anfang April <strong>2011</strong> findet<br />

die Begutachtung der ersten<br />

Jungpflanzen statt.<br />

Wie funktioniert das System der Vielschichtigkeit<br />

(Multiestrato)?<br />

Es ist das gleiche Prinzip, welches in früheren<br />

Zeiten von den einheimischen<br />

indigenen Völkern angewendet<br />

wurde. Das Sytem erlaubt den Anbau<br />

von verschiedenen Pflanzen auf einer<br />

festgelegt Fläche, die von Nahrung für<br />

Mensch <strong>und</strong> Tier sowie auch medizinische<br />

Zwecke reichen.<br />

Diese Anbaumethode bietet die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für Nachhaltigkeit. Die<br />

Nährstoffe bleiben im Boden <strong>und</strong> werden<br />

immer wieder neu genützt, ganz<br />

im Gegensatz zur Brandrohdung, die<br />

binnen kürzester Zeit die Böden fast bis<br />

zur Erschöpfung auslaugt. Auf lange<br />

Frist gesehen bietet diese Methode<br />

den Bauern eine stabile ökonomische<br />

Einnahmequelle, abgesehen von der<br />

Unabhängigkeit durch die Eigenversorgung.<br />

Einziges Problem: Bei der Monokultur<br />

sind die Erträge höher, die<br />

Bauern erhalten für Bohnen aus der<br />

Monokultur den selben Preis. Hier muss<br />

erst ein Umdenken stattfinden.<br />

Das System „Multiestrato“ funktioniert<br />

auf Basis der „Verträglichkeit“ von verschiedenen<br />

Pflanzen. So vermeidet<br />

man Monokulturen <strong>und</strong> die verschiedenen<br />

Pflanzengattungen hindern<br />

sich gegenseitig nicht in ihrer Entwicklung.<br />

Das System orientiert sich an den<br />

Vorgaben der Natur - das Ergebnis ist<br />

eine Reduktion von Plagen <strong>und</strong> Krankheiten,<br />

teure Chemikalien sind unnötig.<br />

Außerdem is das System nachhaltig,<br />

umweltfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> verträgt sich<br />

zudem mit der Komplexität der Amazonasregionen,<br />

wo Landwirtschaft betrieben<br />

werden muss.<br />

Der Kakao ist eine Gattung, die besser<br />

unter dem Schatten anderer Pflanzen<br />

gedeiht - am besten unter dem Schatten<br />

anderer Bäume. Dies bewirkt, dass<br />

die Pflanze weniger Früchte produziert,<br />

dafür sind aber Qualität <strong>und</strong> Geschmack<br />

entscheidend besser,<br />

gleichzeitig erlaubt sie den Anbau anderer<br />

Pflanzen.<br />

Zum Schluss soll daran erinnert werden,<br />

dass die einheimischen Dörfer<br />

jahrtausendelang mit dieser Methode<br />

gearbeitet haben, ohne ihre Umwelt<br />

zu zerstören, während die industrielle<br />

Landwirtschaft in weniger als einem<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert mehr als die Hälfte der<br />

Wälder vernichtet hat. Die Unterstützung<br />

für die Einführung dieser Systeme<br />

wird auf lange Frist zur nachhaltigen<br />

Waldbewirtschaftung beitragen.<br />

Mag. Peter Zoller<br />

Obmann Stellvertreter<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 14


ESUcH VON TRAUDI FEIcHTINGER IN POZUZO<br />

Anlässlich des Besuches unserer Projektleiterin<br />

Traudi Feichtinger in <strong>Pozuzo</strong><br />

im März d. J., konnten die vielfältigen<br />

Aktivitäten unseres Vereines der<br />

neuen Gemeindeführung vorgestellt<br />

werden, dazu nachfolgender Kurzbericht.<br />

Gemeinde <strong>Pozuzo</strong><br />

Der neue Bürgermeister Adelio Inocente<br />

Huaranga, ist allen Projekten<br />

gegenüber aufgeschlossen <strong>und</strong> zur Zusammenarbeit<br />

bereit.<br />

Die rechtmäßige Gründung des Circulo<br />

de Amigos del Tirol soll mit Hilfe<br />

der Gemeinde erfolgen um die bestehenden<br />

<strong>und</strong> anfallenden Projekte in<br />

Kooperation mit der Gemeinde zu verwirklichen.<br />

Carlos Gstir hat alle Projekte der Gemeinde<br />

vorgestellt <strong>und</strong> diese sollen in<br />

Zusammenarbeit mit der Gemeinde<br />

realisiert werden.<br />

Der Bürgermeister verspricht die Unterstützung<br />

fürs Deutschprojekt fortzuführen<br />

<strong>und</strong> steht zu den vorhandenen<br />

Verträgen.<br />

Wir haben unsererseits die Leistungen<br />

des Fre<strong>und</strong>eskreises für <strong>Pozuzo</strong> vorgestellt<br />

<strong>und</strong> der Bürgermeister, sowie die<br />

Gemeinderäte, waren davon sichtlich<br />

beeindruckt.<br />

Die Gemeinde ihrerseits zeigt Interesse<br />

daran, ihre eigenen Projekte in Tirol<br />

vorzustellen.<br />

Der Bürgermeister wäre auch sichtlich<br />

interessiert, Tirol einmal kennen zu lernen.<br />

Die Offenheit unseres Gespräches hat<br />

dazu beigetragen, uns sogar zur Gemeinderatssitzung<br />

einzuladen.<br />

Es fand eine Versammlung mit den Direktoren<br />

der einzelnen Schulen statt. Es<br />

wurde von allen die Weiterführung des<br />

Deutschprojekts sehr befürwortet. Alle<br />

zeigten reges Interesse an einem Intensiv<br />

Leistungskurs (A2-Niveau) für talentierte,<br />

interessierte Schüler.<br />

Deutschprojekt<br />

Einerseits wurde mit den Lehrerinnen in<br />

Koordinationssitzungen gearbeitet, andererseits<br />

wurden mit den Direktoren<br />

in einer Versammlung anstehende<br />

Neuerungen besprochen.<br />

Eine wichtige Besprechung fand auch<br />

mit dem Bezirksschulinspektor Joachim<br />

Schmidt statt, der uns hilfreich zur Seite<br />

stand.<br />

Mit den Lehrerinnen wurden alle gemeinsamen<br />

Beschlüsse (Direktoren der<br />

einzelnen Schulen <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>eskreis)<br />

berichte Aus <strong>Pozuzo</strong><br />

besprochen <strong>und</strong> diese werden ab sofort<br />

umgesetzt.<br />

Verein „Circulo de Amigos del Tirol“<br />

Der Circulo de Amigos del Tirol soll als<br />

richtige Organisation geführt werden<br />

<strong>und</strong> als Partner mit dem Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

für <strong>Pozuzo</strong> zusammenarbeiten.<br />

Die öffentliche Eintragung in La Merced<br />

wird nach Abklärung der rechtlichen<br />

Situation erfolgen.<br />

Die Kooperation mit den örtlichen öffentlichen<br />

Institutionen wird gefestigt<br />

(Kulturverein, Wirtschaftskammer, Gemeinde,<br />

Direktoren der Schulen,<br />

Deutschlehrerinnen, etc).<br />

Österreichische Botschaft in Lima<br />

Die Österreichische Botschaft in Lima<br />

hat eine Projektübersicht über kleine<br />

Botschaftsprojekte erstellt. Die Projekte<br />

sind sehr vielfältig <strong>und</strong> reichen von Bildungsbereich<br />

über Kultur hin zu wirtschaftlichen<br />

Projekten.<br />

Obmann für Ges<strong>und</strong>heit, unser Schriftführer<br />

<strong>und</strong> engster Mitarbeiter im<br />

Deutschprojekt wird noch ergänzend<br />

dazu berichten.<br />

Traudi Feichtinger<br />

José Egg Estrada<br />

VIOLETA ARANA JÜRGENS - DIE NEUE DEUTScH LEHRERIN IN POZUZO<br />

Violeta Arana Jürgens<br />

Im Dezember 2010 schrieb uns Johanny<br />

Egg, dass sie eine Auszeit nehmen<br />

will <strong>und</strong> als Lehrerin vorerst aus<br />

dem Deutschunterricht ausscheidet.<br />

Wir mussten rasch eine Lösung finden,<br />

um diese Lücke zu schließen.<br />

Violeta erklärte sich spontan bereit,<br />

die Ausbildung als Lehrerin in Lima anzutreten,<br />

die sie in der Zwischenzeit erfolgreich<br />

begonnen hat <strong>und</strong> durch<br />

Fortbildungen weiter verbessern wird.<br />

Sie ist ausgebildete Kunsterzieherin<br />

<strong>und</strong> daher didaktisch <strong>und</strong> methodisch<br />

voll ausgebildet. Ihre ganze Liebe gehört<br />

dem Tanzen <strong>und</strong> daher ist sie für<br />

die Mithilfe im Kulturverein prädestiniert.<br />

Im März <strong>2011</strong> hat sie mit dem<br />

Deutschunterricht begonnen, wir wünschen<br />

ihr viel Freude bei dieser Tätigkeit.<br />

Violeta als Tänzerin anlässlich des 150-Jahr Jubiläums<br />

2007 in Silz<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 15


erichte Aus <strong>Pozuzo</strong><br />

UNTERSTÜTZUNGSFONDS - STIPENDIEN FÜR DIE JUGEND VON POZUZO<br />

BERICHT FÜR DAS FÖRDERJAHR 2010<br />

AUSGANGSSITUATION<br />

Laut einer Gemeindestatistik aus dem<br />

Jahre 2008 zählt die Gemeinde <strong>Pozuzo</strong><br />

8.527 Einwohner, von denen r<strong>und</strong> 30%<br />

als Analphabeten gelten. Zum Vergleich:<br />

für ganz Peru wird diese Ziffer<br />

nach offiziellen Angaben mit 10,5 bis<br />

15% der Bevölkerung angegeben. Das<br />

heißt, dass in <strong>Pozuzo</strong> der Analphabetenanteil<br />

überdurchschnittlich hoch ist.<br />

In Peru kennt das staatliche Schulwesen<br />

im Wesentlichen zwei Schultypen:<br />

• die Primaria (Gr<strong>und</strong>- oder Volks<br />

schule) mit insgesamt 6 Schulstufen<br />

• die Sec<strong>und</strong>aria (eine Art Hauptschule)<br />

mit insgesamt 5 Schulstufen<br />

Sowohl für die Primaria als auch für die<br />

Sec<strong>und</strong>aria gilt in Peru Schulpflicht!<br />

Aufgr<strong>und</strong> uns vorliegender Statistiken<br />

aus dem Jahre 2008 haben die Primaria<br />

– also die Gr<strong>und</strong>schule – nur 75%<br />

<strong>und</strong> die Sec<strong>und</strong>aria – vergleichbar mit<br />

unserer Hauptschule – nur knapp 50%<br />

definitiv beendet. Das heißt, dass trotz<br />

Schulpflicht nur knapp die Hälfte der<br />

Schüler/innen der Schulverpflichtung<br />

nachkommen.<br />

Die Gründe für diese nicht erfreulichen<br />

Ziffern sind vor allem folgende:<br />

• Weitläufiges Gemeindegebiet im<br />

Ausmaß von r<strong>und</strong> 1.400 km2 (etwas<br />

größer als der Bezirk Landeck). Es<br />

gibt nur 3 Zentren – nämlich <strong>Pozuzo</strong>-<br />

Colonia, Prusia <strong>und</strong> Santa Rosa – ,<br />

welche auch verkehrsmäßig entsprechend<br />

erschlossen sind. Es leben<br />

<strong>hier</strong> r<strong>und</strong> 2.000 Einwohner. Der Rest<br />

besteht aus kleinen Ansiedlungen<br />

<strong>und</strong> Einzelgehöften, welche größtenteils<br />

nicht durch einen Fahrweg<br />

erschlossen sind <strong>und</strong> nur zu Fuß – zum<br />

Teil mehrere St<strong>und</strong>en Gehzeit – erreichbar<br />

sind.<br />

• Schulische Erschließung ist durch<br />

Gr<strong>und</strong>schulen (sog. Primarias) häufig<br />

nicht ausreichend. Die Gr<strong>und</strong>schulen<br />

sind oft weite Fußmärsche<br />

von den Weilern <strong>und</strong> Einzelgehöften<br />

entfernt, sodass der Schulbesuch erschwert<br />

bzw. unmöglich gemacht<br />

wird.<br />

• Sogenannte Sec<strong>und</strong>arias (Hauptschulen)<br />

gibt es nur in den 3 oben<br />

genannten Zentren.<br />

Gruppenfoto der Stipendiaten für das Jahr 2010 mit DI Eugen Feichtinger, Carlos Gstir Schaus <strong>und</strong> Schulinspektor<br />

Joaquim Schmidt<br />

• Die Eltern wollen, können aber auf<br />

Gr<strong>und</strong> der prekären Einkommensverhältnisse<br />

nicht die Kosten für das<br />

Internat in <strong>Pozuzo</strong>-Colonia oder den<br />

Aufenthalt bei Pflegeeltern bezahlen.<br />

• Die Kinder werden zu Hause auf<br />

dem Hof zum Arbeiten gebraucht,<br />

Bildung ist zweitrangig <strong>und</strong> zudem<br />

mit erheblichen Kosten verb<strong>und</strong>en.<br />

Es fehlt das Bewusstsein, dass mangelnde<br />

Bildung die Zukunftsperspektiven<br />

erheblich vermindert.<br />

Um dieser unbefriedigenden Situation<br />

entgegen zu wirken, wurde im „Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

für <strong>Pozuzo</strong>“ von Alt- <strong>und</strong> Ehrenobmann<br />

OSR Franz Wurnig die Idee<br />

geboren, anlässlich des „150 Jahr-Jubiläums<br />

im Jahre 2009“ einen Unterstützungsfonds<br />

mit dem Ziel einzurichten,<br />

die schulische Ausbildung bedürftiger<br />

Jugendlicher zu fördern.<br />

PROJEKTZIELE<br />

Das Ziel ist die finanzielle Unterstützung<br />

lernwilliger <strong>und</strong> finanziell bedürftiger<br />

Jugendlicher, um ihnen einen schulischen<br />

Abschluss der Sec<strong>und</strong>aria als<br />

Basis für eine berufliche Weiterentwicklung<br />

zu ermöglichen. Die Empfänger<br />

der Stipendien sind nach abgeschlossener<br />

Ausbildung dazu eingela-<br />

den, sich für die kulturelle <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Entwicklung von <strong>Pozuzo</strong><br />

einzubringen.<br />

MASSNAHMEN UND AKTIVITäTEN<br />

Im Hinblick auf die Förderziele wurde<br />

vom Fre<strong>und</strong>eskreis unter finanzieller<br />

Mitwirkung der beiden Partnergemeinden<br />

Silz <strong>und</strong> Haiming sowie des<br />

ARGE-Partners „Ges<strong>und</strong>heit für <strong>Pozuzo</strong>“<br />

ein Fonds ins Leben gerufen,<br />

welcher mit entsprechenden Geldmitteln<br />

ausgestattet wurde. Zusätzlich<br />

werden beträchtliche finanzielle Mittel<br />

vom Land Tirol auf eine Laufzeit von 5<br />

Jahren in großzügiger Weise bereitgestellt.<br />

Die Auswahl der Schüler/innen wird in<br />

<strong>Pozuzo</strong> von einem Gremium, bestehend<br />

aus den Schuldirektoren, den<br />

Obleuten der Kulturvereine, einem<br />

Vertreter der Gemeinde sowie dem<br />

Obmann des Circulo de Tirol, getroffen,<br />

wobei auf soziale <strong>und</strong> ethnische<br />

Ausgewogenheit wert gelegt wird.<br />

Aus dem Fördertopf werden an bedürftige<br />

<strong>und</strong> lernwillige Schüler/innen<br />

Stipendien vergeben, wobei die Unterstützung<br />

monatlich PEN (Nuevo Sol)<br />

140,-- also r<strong>und</strong> EUR 35,-- beträgt.<br />

Nachdem die Unterstützung für 10 Mo-<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 16


Gruppenfoto der Stipendiaten für das Jahr <strong>2011</strong><br />

nate im Jahr gewährt wird, ergibt das<br />

PEN 1.400,-- pro Jahr (also circa EUR<br />

350,-- p.a.). Dieser Beitrag dient als Zuschuss<br />

für Unterkunft <strong>und</strong> Verpflegung,<br />

wobei auf einen Eigenfinanzierungsanteil<br />

von r<strong>und</strong> 30% wert gelegt wird.<br />

AKTUELLE FöRDERUNG DURcH DAS<br />

LAND TIROL<br />

Im abgelaufenen Schuljahr 2010 wurden<br />

insgesamt 17 Schüler/innen der<br />

Sec<strong>und</strong>aria (aufgeteilt auf die 5 Schulstufen)<br />

für die Gewährung eines Stipendiums<br />

ausgesucht, wobei von<br />

Seiten des Pozuziner Auswahlgremiums<br />

streng darauf geachtet wurde,<br />

dass die vorgegebenen Fondskriterien<br />

erfüllt wurden.<br />

Es muss erwähnt werden, dass die Auszahlung<br />

der Stipendien neben der Bedürftigkeit<br />

auch an entsprechende<br />

schulische Erfolge geb<strong>und</strong>en ist. Leider<br />

konnten im vergangenen Jahr 5 Schüler/innen<br />

den erforderlichen Leistungs-<br />

erfolg nicht erbringen, sodass sie trotz<br />

mehrmaliger Ermahnung während des<br />

Jahres vom Bezug der Förderung ausgeschlossen<br />

werden mussten.<br />

Folgende Beträge wurden im vergangenen<br />

Jahr 2010 an die Eltern der<br />

Schüler ausgezahlt:<br />

• 12 Schüler, 10 Monate x PEN 140,--<br />

ergibt PEN 16.800,--<br />

• 4 Schüler, 4 Monate x PEN 140,-ergibt<br />

PEN 2.240,--<br />

• 1 Schüler, 2 Monate x PEN 140,-ergibt<br />

PEN 280,--<br />

• Summe Auszahlungen PEN 19.320,--<br />

Das ergibt einen Gegenwert in EUR<br />

von r<strong>und</strong> 5.461,--, welcher für das Jahr<br />

2010 an die Pozuziner Jugend geflossen<br />

ist.<br />

VORScHAU FÜR DAS JAHR <strong>2011</strong><br />

Für das laufende Jahr werden wieder<br />

insgesamt 17 Stipendien vergeben,<br />

wobei 8 aufgr<strong>und</strong> von Neuzugän-<br />

berichte Aus <strong>Pozuzo</strong><br />

gen/Abgängen neu zu vergeben sind.<br />

Die Liste der Begünstigten wurde bereits<br />

vom Pozuziner Gremium unter Berücksichtigung<br />

der im Jahr 2010<br />

gemachten Erfahrungen erstellt <strong>und</strong><br />

so sollten nun die Anfangsschwierigkeiten<br />

überw<strong>und</strong>en sein.<br />

RESÜMEE<br />

Das Vorhaben des Vereines, einen Beitrag<br />

zur Ausbildung von finanziell bedürftigen<br />

Jugendlichen zu leisten,<br />

konnte nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />

schlussendlich doch erfolgreich<br />

gestartet werden. Möglich war dies<br />

zum wesentlichen Teil nur durch die<br />

unermüdliche <strong>und</strong> uneigennützige<br />

Mitarbeit unseres „Vertrauensmanns<br />

vor Ort“ Carlos Gstir Schaus. Ohne ihn<br />

wäre das Projekt sicherlich nicht in dieser<br />

Form ins Laufen gekommen. Ihm<br />

gebührt unser spezieller Dank! Natürlich<br />

sind wir auch sämtlichen Mitgliedern<br />

des Gremiums –vor allem den<br />

Schuldirektoren - zu großem Dank verpflichtet,<br />

denn ohne ihre Mithilfe wäre<br />

eine Entscheidungsfindung wesentlich<br />

schwieriger. Sicherlich ist noch das<br />

eine oder andere im „Prozedere“ zu<br />

verbessern, aber im Großen <strong>und</strong> Ganzen<br />

ist unser Projekt auf Schiene.<br />

Selbstverständlich gilt unser Dank<br />

auch dem Land Tirol, welches unser<br />

Projekt mit wesentlichen finanziellen<br />

Mitteln unterstützt <strong>und</strong> eine Förderung<br />

der Pozuziner Jugend in diesem Ausmaß<br />

erst ermöglicht.<br />

Zum Abschluss soll noch auszugsweise<br />

ein Mail vom 7. März <strong>2011</strong> zitiert werden,<br />

in welchem Carlos Gstir unter anderem<br />

schreibt:<br />

„Wenn ich <strong>hier</strong> über das Projekt aus<br />

meiner Sicht etwas sagen darf so muss<br />

ich festhalten, dass die Initiative eine<br />

gute ökonomische Hilfe für die Familien<br />

der Bezieher ist, <strong>und</strong> so wie ihr es<br />

auch verstehen werdet, ist dies eine<br />

tolle Hilfe, um einen Teil der Kosten dieser<br />

Familien zu decken, die ihre Kinder<br />

aus fernen Orten <strong>hier</strong>her bringen, um<br />

ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen.<br />

Wir hoffen, dass diese Hilfe in Zukunft<br />

den besten Schülern zugute kommt,<br />

damit sie einen Beruf erlernen können<br />

<strong>und</strong> vielleicht später <strong>hier</strong> in <strong>Pozuzo</strong> arbeiten<br />

können“.<br />

Hugo Tinzl<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 17


erichte Aus <strong>Pozuzo</strong><br />

PALMATAMbO<br />

EINE KLEINE GESCHICHTE ZUM TITELBILD<br />

In <strong>Pozuzo</strong> Zentrum <strong>und</strong> in Prusia stehen<br />

kaum mehr wirklich alte Bauernhäuser,<br />

welche noch in der Tradition der Tiroler<br />

Auswanderer erbaut wurden. Aber<br />

außerhalb des Zentrums kann man<br />

noch an vielen Orten diese Hausbauten<br />

bew<strong>und</strong>ern, welche<br />

sich harmonisch in die Landschaft einfügen,<br />

aber trotzdem sehr an ihre Erbauer,<br />

den Nachfahren der Kolonisten<br />

erinnern. Wer jemals <strong>Pozuzo</strong> besuchte,<br />

kennt Palmatambo! Natürlich auch,<br />

weil die heutige Eigentümerin Maria<br />

Egg Gstir, eine rührige <strong>und</strong> aufopfernde<br />

Besitzerin dieses kulturellen<br />

Kleinodes ist <strong>und</strong> in ihrem Gasthaus<br />

eben auch viele Touristen wohnen,<br />

welche gerne zur Abwechslung einmal<br />

mit Maria nach Palmatambo<br />

wandern. Man kann sich dem Flair dieses<br />

Bauernhofes nicht entziehen <strong>und</strong><br />

hat nach der Besichtigung auch einen<br />

ordentlichen Respekt vor der sicher<br />

sehr aufwändigen Bauarbeit zur Errichtung<br />

des Hofes. Jeder kennt Palmatambo,<br />

aber wer weiß Genaueres<br />

über seine Geschichte <strong>und</strong> sein Alter?<br />

So war es naheliegend die Großfamilie<br />

Egg zu befragen, welche Aufgabe<br />

dankenswerter Weise Jose Egg<br />

Estrada, unser Projektleiter Lehrwerkstätte,<br />

übernahm. In Gesprächen mit<br />

Andres Egg Gstir, Jose Egg Gstir <strong>und</strong><br />

Augustin Egg Schuler ergaben sich<br />

viele Details, aber auch die Erkenntnis,<br />

dass nicht alles mehr so genau erhoben<br />

werden konnte, wie es wünschenswert<br />

wäre. Herzlichen Dank<br />

jedenfalls, allen, welche sich <strong>hier</strong> um<br />

eine "Kleine Geschichte zu Palmatambo"<br />

bemühten!<br />

Die Familie Egg stammt ja, wie bekannt,<br />

aus Silz, wo man noch das<br />

Stammhaus, wenn auch jetzt unbewohnt,<br />

besichtigen kann. Caspar Egg<br />

<strong>und</strong> seine Frau Maria Anna Schöpf<br />

<strong>und</strong> ihre 6 Kinder waren Teilnehmer<br />

der 1. Auswanderergruppe. Kaspar<br />

Egg <strong>und</strong> seine Tochter Maria Egg verstarben<br />

auf dem Weg nach <strong>Pozuzo</strong>,<br />

sodass Maria Anna Schöpf letztendlich<br />

mit ihren verbliebenen 5 Kindern alleine<br />

in <strong>Pozuzo</strong> ansiedeln musste. Ihr<br />

Sohn Joseph Egg Schöpf siedelte am<br />

rechten Ufer des Huacabamba flussabwärts<br />

von <strong>Pozuzo</strong> Centro <strong>und</strong><br />

nannte diesen Ort "Bella vista". Dort<br />

Palmatambo<br />

wohnt noch heute Juan Carlos Egg<br />

Ruiz mit seiner Familie in der 4. Generation.<br />

Joseph Egg Schöpf hatte einen Sohn,<br />

der ebenfalls Joseph hieß (Joseph Egg<br />

Witting) <strong>und</strong> am 24.3.1878 geboren<br />

wurde. Dies war der Gründer von Palmatambo,<br />

der Sohn des Einwanderers<br />

Joseph Egg Schöpf. Das ursprüngliche<br />

Gr<strong>und</strong>stück der Familie Egg ging vom<br />

Gelben Bach bis zum Hof San Teodoro,<br />

wo Augustin Egg Schuler (sein<br />

Vater Luis war der Bruder des Gründers<br />

von Palmatambo) geboren wurde<br />

<strong>und</strong> auch aufwuchs. Heute gehört das<br />

Anwesen seinem Sohn Helmut Egg<br />

Vogt.<br />

Joseph Egg Witting heiratete Maria<br />

Catalina Johann am 21.2.1905. Sie<br />

hatten 6 Kinder:<br />

Maria Egg Johann (gest. in <strong>Pozuzo</strong><br />

1990), Caroline Egg Johann (maestra<br />

Carolina, gest. in <strong>Pozuzo</strong> 1993), Rudolf<br />

Egg Johann (gest. in <strong>Pozuzo</strong> 2006),<br />

Hans Egg Johann (Vater von Josefa<br />

Egg Haidinger, gest. in <strong>Pozuzo</strong> 1980),<br />

Franz Josef Egg Johann (gest. in Jauja<br />

1944), Herrmann Egg Johann (gest. in<br />

<strong>Pozuzo</strong> 1996)<br />

Herrmann Egg Johann wurde Besitzer<br />

von Palmatambo ab dem Jahr 1940.<br />

Das Haus so wie es heute steht wurde<br />

im Jahr 1954 gebaut.<br />

Erich Egg Gstir, Sohn von Herrmann<br />

Egg Johann <strong>und</strong> Maria Gstir Witting<br />

wurde ab 1980 Besitzer von Palmatambo.<br />

Er ist der letzte Sohn des Paares.<br />

Seine Schwester Maria Egg Gstir, Tochter<br />

von Hermann <strong>und</strong> Maria ist Besitzerin<br />

ab 2000. Sie hat aber Palmatambo<br />

von Erich abgekauft.<br />

Zum Schluss noch eine Anekdote, erzählt<br />

von Andres Egg Gstir:<br />

Man erzählt, dass Joseph Egg Witting,<br />

der Gründer von Palmatambo, zwei<br />

Frauen hatte. Seine eheliche Frau, Katalina<br />

Johann, <strong>und</strong> seine 2. Frau mit Familiennahmen<br />

Peek. Den Vornamen<br />

weiß Andres nicht mehr. Mit der zweiten<br />

Frau hatte Jose ein Kind, Vicente<br />

Egg Peek. Er ging nach Mayro <strong>und</strong><br />

verstarb dort sehr jung <strong>und</strong> ohne Kinder<br />

nach einer schweren Verletzung<br />

an der Magengrube, nach einem Fußballspiel.<br />

Er war etwa 25 Jahre alt.<br />

Die Kirche nahm Jose Egg Witting<br />

seine 2. Frau weg, da dies ja nicht gestattet<br />

war. Er soll damals gesagt<br />

haben: „worum nemmats mas weg, i<br />

hon do gnuag für boade“. Als Strafe<br />

durfte Jose für ein Jahr nicht mehr im<br />

Kirchenchor singen…<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 18


PALMATAMbO IMPRESSIONEN<br />

Auswandererhaus des Caspar Egg in Silz, jetziger Besitzer ist Josef Praxmarer Stube in Palmatambo<br />

Alte Geräte Hausgarten in Palmatambo<br />

Herrgottswinkel in Palmatambo Küche in Palmatambo Maria Egg<br />

Maria Egg mit Tochter Johanny Andreas Egg<br />

berichte Aus <strong>Pozuzo</strong><br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 19


erichte Aus <strong>Pozuzo</strong><br />

ALTE TIROLER bAUSUbSTANZ IN POZUZO<br />

Tirolweit ist die Partnergemeinde Silz die erste Gemeinde, die im Jahre 2003 das Pilotprojekt Dorferneuerung – Erhaltung<br />

alter Baukultur in Silz unter dem damaligen Bürgermeister Arnold Hirn gestartet hat.<br />

In <strong>Pozuzo</strong> ist alte Baukultur erhalten <strong>und</strong> es setzt sich zögernd die Erkenntnis durch, diese alten Tiroler Baustile zu erhalten.<br />

Hausdach Maria Egg in Palmatambo Haus von Klara Stadler, angeblich ältestes Haus von <strong>Pozuzo</strong> um 1880 erbaut<br />

Haus in Pueblo Dachraum im Hause Stadler mit ausgebreiteten Kaffeebohnen<br />

Haus in <strong>Pozuzo</strong> Centro Haus Bernhard Müller in Santa Rosa<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 20


Haus Maria Egg in Palmatambo Hof Maria Egg in Palmatambo<br />

Haus in Palmira Hof Witting in Toropampa<br />

VEREIN „POZUZINOS AMIGOS DEL TIROL“ GEGRÜNDET!<br />

EMAIL-NACHRICHT VON JOSè EGG AUS POZUZO<br />

Am 31. Mai erreichte uns per e-mail<br />

folgende Nachricht von José Egg:<br />

„Liebe Traudi, lieber Eugen, lieber Rudi!<br />

Ich hoffe es geht euch allen gut <strong>und</strong><br />

habt es schön in Tirol. Hier in <strong>Pozuzo</strong><br />

läuft alles solala, aber es läuft.<br />

Salomon Gonzales Ballesteros alias<br />

Kukin kam am 24 Mai in <strong>Pozuzo</strong> an. Am<br />

gleichen Tag wurde eine Versammlung<br />

einberufen wo ca. 30 Leute teilnahmen.<br />

Dort hat er allen erklärt wie<br />

es mit der Rechtslage der verschiedenen<br />

Unternehmungsformen steht. Es<br />

wurde entschieden die Rechtsform<br />

ONG für den Verein "Pozucinos amigos<br />

del Tirol" zu wählen da es am günstigsten<br />

war. Am Donnerstag den 26 Mai<br />

wurden die Ziele definiert <strong>und</strong> die Führungsmitglieder<br />

gewählt.<br />

President: Carlos Gstir<br />

Vizepresident: Maria Schmidt<br />

Sekretär: Josè Egg Estradax<br />

Kassier: Enrique Schuler<br />

1. Sprecher: Franklin Schuler Gstir<br />

2. Sprecher: Violeta Arana Jürgens<br />

Außerdem haben sich 36 Mitglieder<br />

mit ihren Personalausweisen eingetragen.<br />

Die Liste wird später bekanntge-<br />

berichte Aus <strong>Pozuzo</strong><br />

Küche im Haus Bernhard Müller<br />

geben, da es jetzt in den Händen von<br />

Salomon ist. Er wird zum Notar gegen<br />

<strong>und</strong> alle weiteren Schritte einleiten um<br />

die Eintragung zu vervollständigen. Wir<br />

alle hoffen, dass es so schnell wie<br />

möglich vor sich geht. Wir, gemeinsam<br />

mit Salomon, sind heute in Lima angekommen<br />

<strong>und</strong> beginnen sofort mit der<br />

Arbeit.“<br />

Herzliche Gratulation nach <strong>Pozuzo</strong>, wir<br />

wünschen dem neuen Verein alles<br />

Gute, fre<strong>und</strong>schaftliche <strong>und</strong> enge Zusammenarbeit<br />

zum Wohle von <strong>Pozuzo</strong>.<br />

Weitere Details berichten wir in der<br />

nächsten Ausgabe.<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 21


PortrAits Von <strong>hier</strong> <strong>und</strong> dort<br />

MIT IHM ZU SPREcHEN IST GEwINN!<br />

DON AUGUSTIN EGG SCHULER - 75 JAHRE<br />

Augustin im Jahre 2009<br />

Es wird nur wenige Personen in <strong>Pozuzo</strong><br />

geben, welche fast allen, die <strong>Pozuzo</strong><br />

besuchen, sei es aus der alten Heimat<br />

Tirol, oder aus anderen Gegenden der<br />

Welt, so markant in Erinnerung bleiben<br />

wie er. Schon der erste Kontakt mit Augustin<br />

Egg Schuler ist geprägt von seiner<br />

außergewöhnlichen Persönlichkeit,<br />

seiner nur manchmal ans Tirolische erinnernde<br />

Aussprache, der hageren typischen<br />

Oberländer (Tiroler<br />

Oberinntal!) Figur, der hintergründigen<br />

vorsichtigen Diktion in der Unterhaltung<br />

<strong>und</strong> den weit gestreuten Gesprächsthemen,<br />

welche in der zu<br />

schnell verflossenen Zeit mit ihm in Erinnerung<br />

bleiben. Man würde Augustin<br />

Egg nicht gerecht werden, würde<br />

man ihn nur als "die graue Eminenz" in<br />

<strong>Pozuzo</strong> bezeichnen. Vielmehr ist er<br />

eine Persönlichkeit, welche es in Ihrer<br />

Vielschichtigkeit mehr als verdient <strong>hier</strong><br />

in dieser Ausgabe von "<strong>Pozuzo</strong> aktuell"<br />

anlässlich seines 75. Geburtstages gewürdigt<br />

zu werden. Fre<strong>und</strong>licherweise<br />

hat Augustin uns seine markanten Stationen<br />

in seinem ereignisreichem<br />

leben mittels einer Autobiographie<br />

mitgeteilt <strong>und</strong> ich darf diese in dieser<br />

Würdigung seiner Person ebenfalls einfließen<br />

lassen, um auch dem geschätzten<br />

Leser die wichtigsten<br />

Eckdaten seines Lebens vermitteln zu<br />

können!<br />

Augustin Egg Schuler wurde am 6.<br />

März 1936 am Hof San Teodoro-Po-<br />

zuzo, als Sohn von Herrn Luís Egg Witting<br />

<strong>und</strong> Frau Ana Schuler Richle geboren.<br />

Er gehört zur 2. Generation von<br />

„Tiroler“ Pozuzinern. Sein Vater Luís Egg<br />

Witting gehört zu den Einwanderern<br />

der ersten Gruppe (1859) <strong>und</strong> seine<br />

Mutter, Frau Ana Schuler, gehört zur<br />

zweiten Gruppe von Einwanderern,<br />

die im Jahr 1868 nach <strong>Pozuzo</strong> gelangten.<br />

Augustin wuchs mit 12 Geschwistern<br />

auf, von denen drei noch leben:<br />

Francisca, Josefina, Ana.<br />

Geboren, aufgewachsen <strong>und</strong> gelebt<br />

hat Augustin bis 1987 am Hof San Teodoro,<br />

rechtsufrig des Huacabamba,<br />

welcher heute im Besitz seines Sohnes<br />

Helmut Antonio Egg Vogt ist.<br />

Mit 9 Jahren, 1945, schickte sein Vater<br />

ihn nach Huanuco, um im Seminar San<br />

Teodoro zu studieren. Dort blieb er 5<br />

Jahre, kehrte dann nach <strong>Pozuzo</strong> zurück<br />

<strong>und</strong> wurde dann noch vom Lehrer<br />

Eudosio Izarra Sánchez unterrichtet,<br />

damit sein Volksschulabschluss offiziell<br />

anerkannt werden konnte.<br />

Noch sehr jung, mit 14 Jahren, arbeitete<br />

Augustin bei Bahnprojekten in Pucallpa<br />

<strong>und</strong> bei der Errichtung eines<br />

Saumpfades in Tunqui. So teilte er das<br />

Schicksal vieler junger Pozuziner, welche<br />

in jungen Jahren in der engeren<br />

Heimat keine Arbeit fanden.<br />

Noch sehr jung, vertraute man 1955<br />

Augustin einen Lehrerstelle im Hafen<br />

Mayro an. Dort wurde die erste Schule<br />

des Staates in Mayro eröffnet. Außerdem<br />

war er als städtischer Agent tätig.<br />

Nach 2 Jahren, 1957 ging Augustin<br />

Egg Schuler zum Heer in eine Ingenieurtechnikeinheit,<br />

die bei Kilometer<br />

62 der Landstraße Pucallpa-Huanuco<br />

stationiert war, wo er im Ges<strong>und</strong>heitsbereich<br />

arbeitete. Nach zwei Jahren<br />

verließ Augustin als zweiter Feldwebel<br />

<strong>und</strong> Sanitäter das Heer <strong>und</strong> kehrte<br />

nach zwei Jahren nach <strong>Pozuzo</strong> zurück<br />

um sich dort um die Arbeiten auf der<br />

chacra seiner Eltern zu kümmern!<br />

Am 23. August 1961, mit 25 Jahren heiratete<br />

er Doña Rebeca Vogt Villaizán,<br />

mit welcher er vier Buben hat, von<br />

denen noch drei leben: Luís, Walter<br />

<strong>und</strong> Helmut.<br />

Neben dem Aufbau der jungen Familie<br />

arbeite Augustin schon damals sehr<br />

für das Gemeinwesen. Folgende Aufgaben<br />

wurden in den nächsten Jahren<br />

von ihm bewältigt:<br />

Von 1959 bis 1962 war er Gouverneurstellvertreter<br />

neben Gouverneur Alfredo<br />

Witting Kohel.<br />

Von 1962 bis 1964 <strong>und</strong> 1966 bis 1968<br />

war er Gouverneur des Bezirkes <strong>Pozuzo</strong><br />

neben Bürgermeister Alfredo Witting<br />

Kohel. In dieser politisch sehr<br />

unruhigen Zeit (die 1. Agrarreform<br />

scheiterte!) war Augustin sehr intensiv<br />

an der Schaffung der 1. Polizeidienststelle<br />

in <strong>Pozuzo</strong> tätig.<br />

In diese Zeit fiel auch die Gründung<br />

der 1. Krankenstation, an der auch<br />

Pfarrer Luis Starker <strong>und</strong> Bürgermeister<br />

Iberto Baumann beteiligt war. Dieses<br />

Projekt wurde schon damals durch<br />

das Land Tirol unterstützt. Dr. Josef<br />

Zangl, in Matrei am Brenner gebürtig,<br />

war der 1. Arzt in dieser Krankenstation.<br />

So war Augustin als Mitglied der<br />

Partnerorganisation IINCAGRO auch<br />

wesentlich beim Bau des neuen "Centro<br />

de salud", welches 2004 eingeweiht<br />

wurde, beteiligt. Hier unterstützte er<br />

<strong>und</strong> sein Sohn Luis die Initiativen der Tiroler<br />

Fre<strong>und</strong>e des Vereins "Ges<strong>und</strong>heit<br />

für <strong>Pozuzo</strong>"!<br />

Schon im Jahre 1970 war Augustin Egg<br />

Schuler Bürgermeisterstellvertreter, als<br />

Herr Conrado Zevallos Bürgermeister<br />

von <strong>Pozuzo</strong> war.<br />

Von 1972 bis 1974 war er Bürgermeister<br />

des Bezirks von <strong>Pozuzo</strong>. Folgende<br />

Gemeinderäte waren noch tätig: Bürgermeister-Stellvertreter<br />

Herr Federico<br />

Schmidt, Beauftragter für Mieten Herr<br />

Juan Schmidt Schuler, Beauftragter für<br />

Ausgaben Francisco Gstir Schaus, Beauftragter<br />

für Bauarbeiten Herrn Alfredo<br />

Schuler Witting <strong>und</strong> der Hygiene<strong>und</strong><br />

Kulturinspektor Herr Raúl Maldonado<br />

Arancibia.<br />

In diesen Jahren wurde die alte Gemeindeverwaltung<br />

fertig gestellt, die<br />

in der Periode des Bürgermeisters Herrn<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 22


Augustin in seiner Stube<br />

Conrado Zevallos begonnen wurde,<br />

<strong>und</strong> so war Augustin Egg Schuler der<br />

erste Bürgermeister, der in ein, durch<br />

Anstrengung des Dorfes, eigens gebautes<br />

städtisches Lokal einzog.<br />

In dieser Epoche hatten die Pozucinos<br />

Probleme <strong>und</strong> Schwierigkeiten in der<br />

Verwaltung mit dem Departemento in<br />

Huanuco. Deshalb beantragten die<br />

Honoratoren von <strong>Pozuzo</strong> beim Präsidenten<br />

der Republik, General Juan<br />

Velasco Alvarado <strong>Pozuzo</strong> in die Zuständigkeit<br />

zur Provinz Oxapampa-<br />

Pasco zu stellen. Dieses Dekret,<br />

welches auch die Fertigstellung der<br />

Verbindungsstraße nach Oxapampa<br />

<strong>und</strong> die Errichtung einer Hauptschule<br />

(Sec<strong>und</strong>aria) beinhaltete, wurde<br />

durch Augustin Egg Schuler <strong>und</strong> Conrado<br />

Zevallos Berastein am 14.4.1972<br />

persönlich dem Präsidenten übergeben.<br />

Schon am 18.4.1972 erließ der<br />

Präsident ein entsprechendes Gesetz<br />

zur Eingliederung <strong>Pozuzo</strong>s in das Departemento<br />

Pasco. Weiters wurde die<br />

Institution SINAMOS angewiesen die<br />

Verbindungsstraße Oxapampa - <strong>Pozuzo</strong><br />

fertig zu stellen.<br />

In seiner Amtsperiode als Bürgermeister<br />

rückte die Straße vom Abschitt Yulitunqui<br />

bis Malpaso (Palmapampa)<br />

vor, ab dort übernahm das Bataillon<br />

Ollantaitambo-Chanchamayo die<br />

Fertigstellung. In diese Zeit fiel auch die<br />

Anordnung zum Bau der Straße nach<br />

Delfin <strong>und</strong> zum Bau der Flugpiste für<br />

Kleinflugzeuge.<br />

Im Jahr 1972 wurde die Brücke über<br />

dem Fluss Palmapampa, <strong>und</strong> 1973 die<br />

Brücke über dem Fluss Seso errichtet.<br />

In seine Funktionsperiode fiel auch die<br />

Planung für die Hängebrücke über<br />

den Fluss Santa Cruz in Tingo de Malpaso<br />

mit einer Spannweite von 35 m.<br />

Ebenfalls beantragte man beim Energieministerium<br />

den Bau des Kraftwerkes<br />

in Delfin. Dieses Projekt wurde in<br />

der Folge auch vom Land Tirol <strong>und</strong><br />

vom Freistaat Bayern unterstützt.<br />

Eine große Leistung war auch der Bau<br />

der Schule Tupac Amaru - die heutige<br />

Hauptschule in <strong>Pozuzo</strong> Centro. Am Anfang<br />

erst mit 5 Klassenzimmern ausgestattet.<br />

Aber auch 16 Schulen in den<br />

weit verstreuten Weilern konnten in<br />

dieser Zeit eingerichtet werden.<br />

Die Aufzählung dieser Leistungen als<br />

Funktionsträger in politischen ämtern<br />

ist sicher nicht vollständig, zeigt aber<br />

wie viele gr<strong>und</strong>legende Strukturen zur<br />

Weiterentwicklung <strong>Pozuzo</strong>s zum blühenden<br />

heutigen Gemeinwesen unter<br />

der ära Augustin Egg Schulers entstanden.<br />

In Würdigung seiner vielfältigen Tätigkeiten<br />

wurde er 1979 vom Land Tirol<br />

eingeladen, das Land seiner Großeltern<br />

zu besuchen, mit der Absicht, sich<br />

in der Landwirtschaft <strong>und</strong> im Genossenschaftswesen<br />

weiter zu bilden. In<br />

Tirol unterzeichnete er, als Vertreter <strong>Pozuzo</strong>s<br />

mit der Gemeinde Silz, Wiege<br />

seiner Großeltern, eine Partnerschaftsvertrag<br />

zwischen <strong>Pozuzo</strong> <strong>und</strong> Silz. Er<br />

überbrachte das entsprechende Dokument<br />

der Gemeinde <strong>Pozuzo</strong> nach<br />

seiner Rückkehr. Infolge dessen wur-<br />

PortrAits Von <strong>hier</strong> <strong>und</strong> dort<br />

Augustin mit Gattin Rebecca<br />

den die kulturellen Beziehungen <strong>und</strong><br />

die wirtschaftliche Unterstützung für<br />

<strong>Pozuzo</strong> bis heute aufrecht erhalten.<br />

Man würde der Persönlichkeit Augustin<br />

Egg Schulers nicht gerecht werden,<br />

wollte man nicht sein breit<br />

gestreutes Interesse an allen Lebensbereichen<br />

schildern. Diese visionäre<br />

Lebenseinstellung war <strong>und</strong> ist die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für eine Vielzahl von Tätigkeiten<br />

im agrarischem <strong>und</strong> kulturellem<br />

Bereich.<br />

So war Augustin Egg Schulers wesentlich<br />

an der Bildung von agrarischen<br />

Organisationen in <strong>Pozuzo</strong> (Entwicklungskomitee<br />

<strong>und</strong> Cooperativa<br />

Agraria <strong>Pozuzo</strong>) <strong>und</strong> an der Einführung<br />

neuer Viehrassen <strong>und</strong> Weidegräser<br />

Im Jahre 1980 wurde Augustin Egg in der Hofburg von B<strong>und</strong>espräsident Dr. Kirchschläger empfangen<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 23


PortrAits Von <strong>hier</strong> <strong>und</strong> dort<br />

Augustin in seinem geliebten Urwald<br />

beteiligt. Dies in Zusammenarbeit mit<br />

diversen Universitätsinstituten (La Molina)<br />

<strong>und</strong> anderen Organisationen.<br />

Seine kulturellen Interessen werden<br />

durch die Teilnahme an der Gründung<br />

des Kulturvereins <strong>Pozuzo</strong>, gemeinsam<br />

mit Lehrerin Delfina Randolf, Rodolfo<br />

Egg, Andrés Schmidt Baumann, Lehrerin<br />

Carolina Egg, Francisco Kohel,<br />

sichtbar. Er war auch Gründer des Museum<br />

"Schafferer" mit der Lehrerin Delfina<br />

Randolf. Heute ist er honoriges<br />

Mitglied. Der Bürgermeister Herr Orlando<br />

Susanibar Ayala unterstützte die<br />

Sache <strong>und</strong> war ein sehr aktives Mitglied.<br />

Mit seiner Hilfe wurde das<br />

Gr<strong>und</strong>stück (die alte betania, Gr<strong>und</strong>stück<br />

der Familie Martín Peter) erworben.<br />

Das Gebäude wurde eingerichtet<br />

<strong>und</strong> die Sammlung der Lehrerin<br />

Augustin in seiner Stube<br />

Delfina Randolf, welche diese seit 1960<br />

verwahrte hatte in das Museum gegeben.<br />

Interessant ist auch, dass Augustin Egg<br />

Schuler auch von 1963 bis 1977 als offizieller<br />

Wetterwart in <strong>Pozuzo</strong> tätig war<br />

<strong>und</strong> diese Aufgabe privat noch heute<br />

ausführt. Weiters war er als Topograph<br />

in den Achzigerjahren im Rahmen der<br />

Agrarreform tätig. In diese Zeit fiel wohl<br />

auch seine Entdeckung einer Vor-Inka<br />

Kultur auf dem Besitz der Familie Witting<br />

in der Nähe von Toropampa.<br />

Seit 1995 beschäftigt sich Augustin Egg<br />

Schuler sehr intensiv mit der Geschichte<br />

<strong>Pozuzo</strong>s. Die Zusammenfassung<br />

dieser Veröffentlichungen unter<br />

dem Titel "TIROLESES RENANOS Y BA-<br />

VAROS EN LA SELVA CENTRAL", wurden<br />

dem Museums SCHAFFERER<br />

übergeben.<br />

In den letzten 4 Jahren war Augustin<br />

auch sehr intensiv mit einem Nachhaltigkeitsprojekt<br />

zur Erhaltung der Bergurwaldes<br />

mit dem "Deutschen<br />

Entwicklungsdienst" beschäftigt. Er hat<br />

als Vertreter der Nichtregierungsorganisation<br />

IINCAGRO in den verschiedenen<br />

Agro-Forst-Versammlungen zum<br />

Thema Nachhaltigkeit im Bergurwald<br />

im Verhältnis zur ertragreichen Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> den geschützten natürlichen<br />

Bereichen mit dem Ing. Joaquín<br />

Böhnert vom deutschen Entwicklungsdienst<br />

(DED) gearbeitet. Derzeit arbeitet<br />

er in der Baumschule Palmira, wo<br />

er 3 Parzellen mit ungefähr 3 Hektar<br />

bearbeitet <strong>und</strong> ein Register von über<br />

2500 Bäumen führt, <strong>und</strong> das für 20 Forschungsjahre.<br />

Im Jahr 2010 publizierte er den "MA-<br />

NUAL DE PRACTICAS AGROFORESTA-<br />

LES Y SILVO CULTURALES EN POZUZO".<br />

An dieser Veröffentlichung hatte er 5<br />

Jahre lang gearbeitet.<br />

Mich als Laudator, verbindet mit Augustin<br />

Egg Schuler nicht nur das Geburtsdatum<br />

6. März, sondern auch die<br />

Hingabe an eine Aufgabe. Die Schilderung<br />

der vielfältigen Aufgaben <strong>und</strong><br />

Arbeiten, welche sicher nicht erschöpfend<br />

aufgezählt werden konnten,<br />

lassen dem Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Leser ein<br />

wenig mehr in die Seele dieses echten<br />

Sohnes <strong>Pozuzo</strong>s blicken, als es einem<br />

oft im direktem Gespräch gelingt. Den<br />

<strong>hier</strong>für benötigt man Zeit, denn Augustin<br />

Egg Schuler ist kein Mann der Oberflächlichkeiten.<br />

Diese Zeit sich auch zu<br />

nehmen, wenn man nach <strong>Pozuzo</strong><br />

kommt, wünsche ich allen Fre<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> auch mir, ist die Zeit in <strong>Pozuzo</strong><br />

doch allzu oft viel zu kurz. Und so<br />

komme ich am Ende wieder zum Anfang:<br />

"Mit ihm zu sprechen ist Gewinn!"<br />

Nützen wir dies!<br />

Zum Schluss darf ich aus seiner Autobiographie<br />

ihn selbst sprechen lassen!<br />

Ad multos annos Augustin Egg Schuler!<br />

“DAS wIcHTIGSTE IN MEINEM LEbEN”<br />

Für das Wohl des Landes arbeiten zu<br />

können, welches zum Vaterland meiner<br />

Eltern wurde, <strong>und</strong> es von künftigen<br />

Generationen sein wird; ein Sandkorn<br />

beizutragen, um die Lebensbedingungen<br />

von uns Bauern zu verbessern, die<br />

bis heute sehr marginiert <strong>und</strong> benachteiligt<br />

werden; ich kämpfe mit meiner<br />

bescheidenen Forschungsarbeit im<br />

Feld der Forstwirtschaft um eine tragbare<br />

Landwirtschaft , um so Souveränität<br />

durch die Nahrungsmitteln zu<br />

sichern, mit Identität <strong>und</strong> Verstand, der<br />

Gr<strong>und</strong> zu sein, was jedes Individuum<br />

anstreben soll.<br />

Bis zum heutigen Tage findet man in<br />

den Häusern ein Bild, welches ein Manifest<br />

unseres Glauben in einen eloquenten<br />

Satz zeigt:<br />

Wo es Glauben gibt, gibt es Liebe<br />

Wo es Liebe gibt, gibt es Frieden<br />

Wo es Frieden gibt, ist Gott<br />

Wo Gott ist, gibt es kein Elend.<br />

Eugen Feichtinger im Mai <strong>2011</strong><br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 24


cIRRIcULUM VITAE HANSJöRG wAGNER<br />

Hansjörg Wagner<br />

Wer kennt im Tiroler Oberland nicht<br />

Hansjörg Wagner? Ein begnadeter<br />

Musikant <strong>und</strong> herzlicher Fre<strong>und</strong>, welcher<br />

eine Bitte um musikalischen Beistand<br />

nicht ausschlagen kann <strong>und</strong> will!<br />

So hat Hansjörg in den letzten Jahren<br />

wiederholt bei vielen unserer <strong>Pozuzo</strong>veranstaltungen<br />

mit seiner Zither oder<br />

der Gitarre gespielt <strong>und</strong> damit einen<br />

großen Beitrag zum Gelingen unserer<br />

geselligen Veranstaltungen geleistet.<br />

Hans ist 69 Jahre jung, eben immer<br />

noch jung-geblieben <strong>und</strong> hat, als in<br />

Zams geborener, naturgemäß auch<br />

eine gute Beziehung zu <strong>Pozuzo</strong>. Selbstverständlich<br />

ist er seit Jahren unser Mit-<br />

cIRRIcULUM VITAE DR. KARL böHM<br />

Neu im Beirat unseres Vereines ist seit<br />

der Generalversammlung in diesem<br />

Jahr Dr. Karl Böhm, der Bruder unserer<br />

Projektleiterin für den Deutschunterricht<br />

in <strong>Pozuzo</strong> Waltraud Feichtinger,<br />

geb. Böhm. Karl Böhm wurde im Jahre<br />

1954 in Zams, dem bekannten Auswandererdorf<br />

im Oberinntal geboren<br />

<strong>und</strong> wuchs in Landeck auf, wo er seine<br />

Schulausbildung mit der Matura abschloss.<br />

Seinem Interesse folgend übersiedelte<br />

er nach Wien, wo er zuerst<br />

Techn. Chemie <strong>und</strong> sodann Medizin<br />

studierte um 1983 zum Dr. med. Univ.<br />

zu promovieren. Karl Böhm blieb in<br />

Wien, arbeite zuerst als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der UNI Wien,<br />

dann am AKH, im Krankenhaus Hietzing<br />

<strong>und</strong> anderen Wiener Spitälern.<br />

Seit 1990 ist Karl Böhm Leiter der Ar-<br />

beitsmedizin beim ORF in Wien, widmet<br />

sich auch als Vorstands- <strong>und</strong><br />

Gründungsmitglied den Aufgaben der<br />

österreichischen Gesellschaft für Musik<br />

<strong>und</strong> Medizin <strong>und</strong> ist ebenfalls Projektleiter<br />

bei der österreichischen Akademie<br />

für Arbeitsmedizin.<br />

Der Bezug zu <strong>Pozuzo</strong> ist ein alter! Denn<br />

schon im <strong>Juli</strong> 1978 besuchte er mit seiner<br />

Schwester Traude zum ersten mal<br />

<strong>Pozuzo</strong>. Damals noch mit einem Kleinlastwagen<br />

der Familie Noche aus Villa<br />

Rica. Denn das Schicksal der Auswanderung<br />

hat die Familie Böhm leidvoll<br />

selbst erfahren, wurden doch die Eltern<br />

1945 aus Mähren vertrieben <strong>und</strong><br />

fanden in Landeck eine neue Heimat.<br />

Den Fre<strong>und</strong>en der Eltern, den Familien<br />

Mick <strong>und</strong> Noche, ebenfalls aus Mäh-<br />

PortrAits Von <strong>hier</strong> <strong>und</strong> dort<br />

glied <strong>und</strong> hat auch als Chef einer großen<br />

Baufirma im Tiroler Oberland unsere<br />

Projekte mehrmals unterstützt.<br />

Nunmehr lebt er seit Jahrzehnten in<br />

Imst mit seiner Frau Hanni, die 3 Kinder<br />

haben ebenfalls schon Familie <strong>und</strong> so<br />

bleibt ihm genügend Zeit, nunmehr im<br />

Ruhestand, mit Fre<strong>und</strong>en zu musizieren<br />

<strong>und</strong> während der Fasnacht auch als<br />

Labarasänger aufzutreten. Auch die<br />

sportlichen Hobbys, Bergsteigen <strong>und</strong><br />

Schifahren kommen nicht zu kurz <strong>und</strong><br />

manch Jüngerer staunt über seine<br />

Agilität. Für die Sache <strong>Pozuzo</strong> ist Hansjörg<br />

immer zur Stelle <strong>und</strong> dafür danken<br />

wir ihm aufrichtig!<br />

Dr. Karl Böhm im Duett mit Hansjörg Wagner 1981 in <strong>Pozuzo</strong> bei Johann Gstir 1981 in <strong>Pozuzo</strong> mit Johann Gstir <strong>und</strong> Zuckerrohr<br />

ren ausgewandert, galt der Besuch in<br />

Peru! Aber das ist eine andere Geschichte!<br />

1981 folgte dann der 2. Besuch<br />

in <strong>Pozuzo</strong>, wo Karl Böhm mit<br />

seiner Frau Ulli (Heirat 1981, 3 Kinder<br />

<strong>und</strong> 1 Enkelkind) für 4 Wochen in <strong>Pozuzo</strong><br />

verblieb <strong>und</strong> bei Lehrerin Delfine<br />

Randolf Crisanto wohnte. Diese Zeit<br />

war der Auslöser für eine bleibende<br />

Liebe <strong>und</strong> Interesse an allem, was in<br />

<strong>und</strong> um <strong>Pozuzo</strong> passierte. Karl Böhm<br />

wurde nach dessen Gründung Mitglied<br />

beim "Fre<strong>und</strong>eskreis für <strong>Pozuzo</strong>"<br />

<strong>und</strong> ist nun durch den Beirat in den<br />

Vorstand integriert. So schließt sich ein<br />

Kreis nach über 33 Jahren. Karl Böhm<br />

kann durch seine Kontakte in Wien unseren<br />

Verein dort sehr gut vertreten,<br />

eine Aufgabe welche er mit großer<br />

Freude annahm!<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 25


PortrAits Von <strong>hier</strong> <strong>und</strong> dort<br />

ERSTE POZUZO-LEHRERIN bARbARA PITZER wURDE IN ObERöSTERREIcH<br />

ZUR LANDESScHULINSPEKTORIN ERNANNT<br />

Pitzer Barbara bei der Ernennung zur Landesschulinspektorin von Oberösterreich<br />

Im Frühjahr 1995 wandte sich der<br />

Fre<strong>und</strong>eskreis für <strong>Pozuzo</strong> an den Katholischen<br />

Tiroler Lehrerverein mit der<br />

Bitte, bei der Suche nach einem<br />

Deutschlehrer für die Auswanderergemeinde<br />

<strong>Pozuzo</strong> in Peru behilflich zu<br />

sein. Die junge Hauptschullehrerin Barbara<br />

Wurnig, damals Vorstandsmitglied<br />

im KTLV, sagte spontan: „Das<br />

mache ich selber!“ Von der Tiroler Landesregierung<br />

für ein Jahr beurlaubt,<br />

startete sie am 8.März 1996, ihre Reise<br />

nach <strong>Pozuzo</strong>.<br />

Es gelang ihr, in kurzer Zeit den<br />

Deutschunterricht an den Schulen in<br />

<strong>Pozuzo</strong>-Zentrum <strong>und</strong> Prusia zu organisieren<br />

<strong>und</strong> das Vertrauen der örtlichen<br />

Autoritäten zu erlangen. Daneben ini-<br />

PROF. wILFREDO LAURA cONTRERAS<br />

Mit Prof. Wilfredo Laura ist<br />

eine große Persönlichkeit<br />

<strong>Pozuzo</strong>s als ausgezeichneter<br />

Pädagoge in den verdienten<br />

Ruhestand getreten.<br />

Prof. Laura hat sich seit<br />

Jahrzehnten enorm für die<br />

Umsetzung des Deutschunterrichtes<br />

in <strong>Pozuzo</strong> eingesetzt<br />

<strong>und</strong> wir nehmen<br />

diese Gelegenheit war um<br />

ihm für seinen großen Einsatz<br />

herzlichst zu danken.<br />

Er hat sich in vielen Bereichen<br />

für <strong>Pozuzo</strong> engagiert,<br />

als Direktor des Museo<br />

Schafferer, als Vermarkter<br />

von einheimischen Produkten,<br />

als großartiger Organisator<br />

des 150-Jahr Jubiläums<br />

in <strong>Pozuzo</strong> im Jahre<br />

2009, als Koordinator der<br />

deutschsprachigen Partnerstädte<br />

in Südamerika <strong>und</strong><br />

noch vieles mehr.<br />

Wir wünsche ihm in seinem<br />

neuen Lebensabschnitt vor<br />

allem Ges<strong>und</strong>heit, weiterhin<br />

großen Einsatz für <strong>Pozuzo</strong><br />

<strong>und</strong> partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit unseren<br />

Vereinen.<br />

Rudi Heinz<br />

tiierte sie Deutschkurse für Erwachsene<br />

<strong>und</strong> Kurse für interessierte Frauen im<br />

Kochen.<br />

Am Ende des Schuljahres, zu Weihnachten<br />

1996 war es Barbara Wurnig<br />

gelungen, das Projekt „Deutschunterricht“<br />

des Fre<strong>und</strong>eskreises im Bewusstsein<br />

der Bevölkerung von <strong>Pozuzo</strong> zu<br />

etablieren. Heute, nach 16 Jahren,<br />

wird der vom Fre<strong>und</strong>eskreis weiterhin<br />

finanzierte Deutschunterricht an allen<br />

Schulen in <strong>Pozuzo</strong>-Zentrum, Prusia <strong>und</strong><br />

Santa Rosa von einheimischen Lehrkräften<br />

getragen, die zum Teil die ersten<br />

Schülerinnen von Barbara Wurnig<br />

waren.<br />

Ihr Einsatz für <strong>Pozuzo</strong> wurde durch die<br />

Verleihung der Verdienstmedaille des<br />

Landes Tirol <strong>und</strong> des „Silbernen Verdienstzeichen<br />

der Republik Österreich“<br />

gewürdigt.<br />

Barbara Wurnig heiratete nach Oberösterreich.<br />

Dort machte sie im Schuldienst<br />

Karriere <strong>und</strong> ist seit 1. Jänner<br />

<strong>2011</strong> Landesschulinspektorin für Pflichtschulen<br />

in Oberösterreich. Obmann DI<br />

Rudi Heinz hat dazu im Namen des<br />

Fre<strong>und</strong>eskreises für <strong>Pozuzo</strong> die herzlichsten<br />

Glückwünsche übermittelt.<br />

„DIRECTOR DEL COLEGIO NACIONAL CC.HH. TUPAC AMARU” IN POZUZO CENTRO<br />

v.l.: Höllrigl Walter (Naviser Stubenmusik), Alejandra Rüh (Schönheitskönigin<br />

Tovar/ Venezuela), Prof. W. Laura Contreras<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 26


GLÜcKwÜNScHE<br />

Kopp Tamara aus Stumm im Zillertal,<br />

Spanisch-Studentin an der Universität<br />

Wien, schreibt eine Diplomarbeit unter<br />

dem Aspekt „Wie kann die deutsche<br />

Sprache bzw. das „Tirolès“ in <strong>Pozuzo</strong><br />

überleben“ – die Bewahrung des Tiroler<br />

Dialektes. Sie hatte letztes Jahr <strong>Pozuzo</strong><br />

besucht. Wir wünschen Ihr viel<br />

Glück!<br />

bESONDERER DANK GILT...<br />

Fr. Frieda Larcher<br />

für die Reparatur des beschädigten<br />

Jubläumsgeschenkes der Gemeinde<br />

<strong>Pozuzo</strong>.<br />

Wir fanden in Wenns i.P. eine Klöpplerin<br />

<strong>und</strong> zwar Benefrieda Larcher, die<br />

uns die Reparatur mit Freude gratis<br />

durchführte. An dieser Stelle darf ich<br />

ihr unseren großen Dank aussprechen.<br />

Übrigens Frieda war 1997 bei der Jubiläumsfahrt<br />

nach <strong>Pozuzo</strong> dabei.<br />

Die Tafel hängt als Leihgabe in der <strong>Pozuzo</strong>stube<br />

im Museum des Schlosses<br />

Landeck. Auch danken wir Frau Rita<br />

Kadoff von der Kunsthand in Arzl.i.P.,<br />

sie hat uns auch sehr großzügig geholfen.<br />

***<br />

Hr. Stefan Krobath<br />

ein gebürtiger Vorarlberger <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

im ORF Wien hatte erst kürzlich<br />

einen 10-minütigen Beitrag im ORF in<br />

der Sendung „THEMA“ herausgebracht.<br />

Wir danken ihm für diese sehenswerte<br />

Dokumentation aus <strong>Pozuzo</strong>.<br />

***<br />

Schülerinnen der Handelsschule Imst<br />

Wie man Nützliches, nämlich eine Abschlussarbeit<br />

für die Handelsschule, mit<br />

sozialem Engagement verbinden<br />

kann, zeigen vier junge Handelsschülerinnen<br />

aus Imst. Die Schülerinnen der<br />

Klasse 3 BS, Nadine Möderle, Stephanie<br />

Erhart, Yvonne Leitner <strong>und</strong> Bedia<br />

Tüzün stellten ihre Abschlussarbeit<br />

unter das Motto "Kleines Licht für große<br />

Dinge"!<br />

Ihre Idee - Gutes zu tun, einmal für Kinder<br />

im Kindergarten Arzl <strong>und</strong> einmal für<br />

Laut Prof. Wilfredo Laura, Direktor des<br />

Museums, wurde das Museum in <strong>Pozuzo</strong><br />

in die Schar der internationalen<br />

Museen aufgenommen. Wir gratulieren<br />

herzlichst zu dieser ehrenvollen<br />

Auszeichnung. Den 2 großen Persönlichkeiten,<br />

Frau SR Theresia Treichl in<br />

Schwendau <strong>und</strong> Frau Eva Solleder in<br />

<strong>Pozuzo</strong> danken wir für ihren großartigen<br />

Einsatz <strong>und</strong> für Ihre Verdienste um<br />

das Museo Schafferer.<br />

Kinder im fernen <strong>Pozuzo</strong>! So veranstalteten<br />

sie am 27. November, am 1. Adventwochenende<br />

in Wenns einen<br />

Weihnachtsbazar mit selbstgebackenen<br />

Süßigkeiten <strong>und</strong> auch weihnachtlichen<br />

Gestecken. Der Erlös dieser<br />

Aktion wurde einerseits verwendet, um<br />

den Kindern im Kindergarten Arzl ein<br />

buntes Faschingsfest zu gestalten <strong>und</strong><br />

diente andererseits als Spende für<br />

Schüler in <strong>Pozuzo</strong> ,um ihnen einen Unterricht<br />

in Deutsch zu ermöglichen.<br />

Am 7.4. fand nun die Übergabe des<br />

Geldbetrages an die Projektleiterin für<br />

den Deutschunterricht in <strong>Pozuzo</strong>, Frau<br />

Waltraud Feichtinger in Imst statt! Im<br />

glückwünsche & PersonAliA<br />

Wir gratulieren Frau Margit Stolz zur<br />

Verwirklichung eines Doku-Films mit<br />

dem Titel „Tirol meets <strong>Pozuzo</strong>“. Frau<br />

Stolz aus Weerberg in Tirol, Studium der<br />

Kommunikationswissenschaft an der<br />

Uni Salzburg, Studium der Romanistik<br />

„Spanisch“ an der Uni Wien, wird<br />

heuer im Sommer <strong>Pozuzo</strong> besuchen<br />

um den Film zu drehen. Wir wünschen<br />

ihr alles Gute zum Gelingen der Doku.<br />

Namen des Vereins "Fre<strong>und</strong>eskreis für<br />

<strong>Pozuzo</strong>" <strong>und</strong> der Pozuziner Schüler bedankte<br />

sich Traudi Feichtinger bei den<br />

jungen Idealistinnen sehr herzlich.<br />

Ein Detail am Rande. Klassenvorstand<br />

der jungen Schülerinnen ist Peter Zoller,<br />

selbst auch sehr aktiver Obmannstellvertreter<br />

des Vereins "Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

für <strong>Pozuzo</strong>". Allerdings erfuhr auch er<br />

erst später von dieser schönen Abschlussarbeit.<br />

Am 6. Mai präsentierten<br />

die vier Handelsschülerinnen ihre Dokumentation<br />

über die Abschlussarbeit<br />

öffentlich in der Schule.<br />

Herzliche Gratulation!<br />

Anno Dazumal - Delfine Randolf<br />

Die großartige Pozuzinerin besuchte<br />

im Jahre 1982 Tirol, sie<br />

wurde in Silz im Rahmen einer öffentlichen<br />

Veranstaltung gebührend<br />

empfangen <strong>und</strong> geehrt.<br />

Delfine war eine ausgezeichnete<br />

Lehrerin in <strong>Pozuzo</strong>, erwarb sich<br />

große Verdienste im kulturellen Bereich<br />

<strong>und</strong> verbringt ihren Lebensabend<br />

bei bester Ges<strong>und</strong>heit in<br />

ihrem Heim in <strong>Pozuzo</strong>.<br />

Der Höhepunkt ihres Aufenthaltes<br />

im Jahre 1982 war sicherlich der<br />

persönliche Empfang beim damaligen<br />

Landeshauptmann ÖR. Eduard<br />

Wallnöfer in seinem Büro im<br />

Landhaus in Innsbruck.<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 27


glückwünsche & PersonAliA/ Allfälliges<br />

All unseren Mitgliedern, Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Gönnern wünschen wir<br />

einen schönen Sommer <strong>und</strong> erholsame Urlaubstage!<br />

Anschrift:<br />

Ein treues Mitglied der ersten St<strong>und</strong>e, GABRIEL LANGER aus Kufstein, ist im 49. Lebensjahr verstorben. Gabriel<br />

hat <strong>Pozuzo</strong> des Öfteren besucht, wir verbrachten mit ihm nette St<strong>und</strong>en im Kreise der Mitglieder, wir<br />

werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

wIR DANKEN wEITERS...<br />

Dem Unterrichtsministerium für Unterricht <strong>und</strong> Kunst, dem Allgemeinen Deutschen Kulturverband, dem Land Tirol,<br />

dem Land Südtirol, den Partnergemeinden Silz <strong>und</strong> Haiming, der Gemeinde Zams, der Hauptschule Unterstadt in<br />

Imst, Fr. Dir. Christa Kopp, der Musikhauptschule Unterstadt II, Hr. Dir. Michael Perktold, den Mitgliedern der Vereine.<br />

Allen Sponsoren <strong>und</strong> Gönnern unserer Vereine.<br />

Allen Vorstands- <strong>und</strong> Beiratsmitgliedern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit.<br />

wie können Sie die „Sache <strong>Pozuzo</strong>“ unterstützen? werden Sie Mitglied eines unserer Vereine...<br />

FREUNDESKREIS FÜR POZUZO, Obmann Heinz Rudi, email: rudolf.heinz@generali.at, Jährlicher Mitgliedsbeitrag 15.-€<br />

GESUNDHEIT FÜR POZUZO, Obmann DI Feichtinger Eugen, email: eugen.feichtinger@tirol.com, Jährlicher Mitgliedsbeitrag 25.-€<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: ARGE-POZUZO-TIROL<br />

Redaktion: Rudolf Heinz - Verein “Fre<strong>und</strong>eskreis für <strong>Pozuzo</strong>”<br />

Dornachweg 23, 6424 Silz, Tel.: +43/676/ 37 97 610<br />

Email: rudolf.heinz@generali.at<br />

Eugen Feichtinger - Verein “Ges<strong>und</strong>heit für <strong>Pozuzo</strong>”<br />

Waldstrasse 16, 6460 Imst, Tel.: +43/699/ 1907 43 43<br />

Email: eugen.feichtinger@tirol.com<br />

Layout: Alexander Heinz, Meiergasse 11, 6424 Silz<br />

Email: alexander.heinz@ilf.com<br />

Druck: Druckerei Pircher, www.pircherdruck.at<br />

Ökologisch gedruck mit Bio-Pflanzenfarben<br />

<strong>Pozuzo</strong> <strong>Aktuell</strong> 28

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