Zerspanungsempfehlungen für Halbzeuge aus ... - Ensinger Sintimid
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Extrusionstechnologie Werkzeuge und Maschinen<br />
Das Herstellverfahren, speziell die Extrusion von <strong>Halbzeuge</strong>n,<br />
wirkt sich auf die Eigenschaften sowie die Bearbeitbarkeit<br />
eines Materials <strong>aus</strong>.<br />
Kunststoff halbzeuge <strong>aus</strong> PTFE oder Polyimiden lassen sich<br />
durch Pressen und Sintern herstellen. Eine wichtige Verarbeitungstechnologie<br />
<strong>für</strong> andere thermoplastische Kunststoff<br />
e ist das Extrusionsverfahren. Bei diesem Umformprozess<br />
werden die Werkstoff e aufgeschmolzen und über eine<br />
Förderschnecke im Zylinder verdichtet und homogenisiert.<br />
Durch den entstehenden Druck im Zylinder wird – über<br />
ein entsprechendes Werkzeug – Halbzeug in Form von<br />
Platten, Rundstäben und Hohlstäben <strong>aus</strong>getragen und<br />
über ein Kühlsystem kalibriert.<br />
Auswirkungen der Extrusionstechnologie<br />
� Innere Spannungen<br />
� Faserorientierung (falls vorhanden)<br />
<strong>Ensinger</strong> bietet ein breites Produktportfolio an <strong>Halbzeuge</strong>n<br />
<strong>aus</strong> Konstruktions- und Hochleistungskunststoff en an.<br />
Materialien <strong>aus</strong> dem Bereich der Standardkunststoffe<br />
runden das Portfolio ab. All diese Werkstoff e werden so gefertigt,<br />
dass sie sich optimal durch Zerspanung bearbeiten<br />
lassen.<br />
Innere Spannungen<br />
Der im Extrusionsprozess entstehende Druck bewirkt eine<br />
Scher- und Fließbewegung der Kunststoff schmelze. Das<br />
über das Werkzeug <strong>aus</strong>getragene Halbzeug kühlt von der<br />
Randschicht zum Zentrum langsam ab. Durch die schlechte<br />
Wärmeleitung von Kunststoff en ergibt sich eine unterschiedliche<br />
Abkühlgeschwindigkeit. Während die Randbereiche<br />
bereits erstarrt sind, liegt im Zentrum noch<br />
plastischer bzw. schmelzefl üssiger Kunststoff vor. Kunststoff<br />
e unterliegen einem materialtypischen Schwindungsverhalten.<br />
Während der Abkühlphase wird das plastische<br />
Zentrum durch die erstarrte Randschicht am Schwinden<br />
gehindert.<br />
Auswirkungen des technologischen Prozesses<br />
� Innere Spannungen im Zentrum<br />
� <strong>Halbzeuge</strong> sind schwer zerspanbar<br />
h hohe Gefahr von Rissen und Ausbrüchen<br />
Lösungsmöglichkeit<br />
� Materialspezifi sches Tempern / Zwischentempern<br />
zur Minimierung der Spannungen (� S. 19)<br />
6<br />
Für die spanabhebende Bearbeitung von Kunststoff en<br />
können handelsübliche Maschinen <strong>aus</strong> der Holz- und<br />
Metallverarbeitung mit Werkzeugen <strong>aus</strong> Voll-Hartmetall<br />
(VHM) eingesetzt werden.<br />
Werkzeuge mit Werkzeugschneidwinkel wie bei der Aluminiumverarbeitung<br />
sind grundsätzlich geeignet, jedoch<br />
empfi ehlt sich der Einsatz spezieller Kunstoff werkzeuge<br />
mit einem spitzeren Keilwinkel.<br />
Für die Bearbeitung von verstärkten Kunststoff en sowie<br />
der Langbearbeitung sollten aufgrund der niedrigen Standzeiten<br />
keine Hartmetall-Werkzeuge verwendet werden.<br />
Hier empfi ehlt sich der Einsatz von Wolframcarbid-, Keramik-<br />
oder Diamantwerkzeugen. Analog sind <strong>für</strong> das Zuschneiden<br />
der Kunststoff e mit Kreissägen hartmetallbestückte<br />
Sägeblätter ideal.<br />
u Empfehlungen<br />
� Einsatz kunststoff spezifi scher Werkzeuge<br />
� Geeignete Schneidgeometrie<br />
� Sehr gut geschärfte Werkzeuge<br />
Im Zentrum:<br />
Spannungsspitzen<br />
Abkühlung erfolgt<br />
von Außen