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MuSe Computer Zusammenfassung des ... - Georg Peez

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<strong>Georg</strong> <strong>Peez</strong> und Michael Schacht: <strong>Zusammenfassung</strong> <strong>des</strong> Abschlussberichts<br />

zum Modellprojekt "<strong>MuSe</strong>-<strong>Computer</strong>" (Juli 2003) - Seite 12<br />

Im evaluierten Unterricht wurden sozial-emotionale und kommunikative Kompetenzen<br />

der Schülerinnen und Schüler auf verschiedenste Weise gefördert. Häufig fand die<br />

Bearbeitung der oben genannten Themen in Kleingruppenarbeit statt. Bildnerische Ausdrucksformen<br />

– als Alternativen zu kognitiv-verbalsprachlichen Anteilen – wurden gemeinsam<br />

mit analogen und digitalen Medien gefunden, teils auch kontrovers ausgehandelt.<br />

Die interviewten Schülerinnen und Schüler empfanden gerade diesen Aspekt als<br />

besonders wichtig. Das soziale Miteinander wurde thematisiert, auch Konflikte in der<br />

Gruppe erhielten ihren adäquaten Ausdruck.<br />

Kompensatorisch wirkte der Unterricht ferner in der Hinsicht, dass Fantasie, Imagination<br />

und Kreativität gefördert wurden (vgl. „Kreativitätsförderung“). So hatten die Heranwachsenden<br />

z. B. in Fantasiereisen Gelegenheit, ‚zu sich selbst zu kommen‘, ihren<br />

‚inneren Bildern‘ nachzuspüren und diese im folgenden Schritt lustbetont gestaltend zu<br />

klären.<br />

Eine weitere wichtige Zielperspektive von Kunstunterricht ließ sich als kompensatorische<br />

Wirkung rekonstruieren. Dies war die „Schulung der Wahrnehmung“, das genaue<br />

Hinschauen, die scheinbar bekannte Umwelt ‚neu‘ zu erfahren. Solche Wirkungen wurden<br />

beispielsweise durch die unkonventionelle Nutzung der Digitalkamera und deren<br />

Zoom- bzw. Makrofunktion erreicht, aber auch mittels Bildbearbeitungssoftware auf dem<br />

<strong>Computer</strong>monitor. Hier schloss sich teilweise der Kreis zur Selbstwahrnehmung.<br />

Diese vor allem in der ersten und zweiten Projektphase ermittelten Wirkungen wurden<br />

in der dritten und letzten Projektphase nochmals mit methodisch-fachdidaktischem<br />

Blick hinsichtlich exemplarischer Unterrichtseinheiten für Fortbildungskonzeptionen fokussiert:<br />

Hier ging es darum, Beziehungen zu den anderen Forschungsbereichen herzustellen<br />

(vornehmlich zu „Werkstattorientierung“, „Kreativitätsförderung“ und „Genderspezifika“).<br />

Die an Fallbeispielen empirisch rekonstruierten und ermittelten sehr unterschiedlichen<br />

kompensatorischen Wirkungen – so das Ergebnis – lassen sich besonders<br />

dann erzielen, wenn der Unterricht werkstattorientiert verläuft, wenn ein „Werkstatt-<br />

Tag“ in die Unterrichtseinheit organisatorisch integriert ist und wenn ein Crossover zwischen<br />

Analog und Digital nach dem Stationenprinzip ermöglicht wird.<br />

Die Unterrichtseinheiten im Bereich „Kompensatorische Aspekte“ wurden über drei<br />

Jahre hinweg in jeweils zwei Klassen von der 6. bis zur 8. Klassenstufe durchgeführt.<br />

Deshalb hat besonders dieses Segment der Forschung Längsschnittcharakter. Entwicklungen,<br />

insbesondere <strong>MuSe</strong>-spezifische Qualifizierungen lassen sich bei den Schülerinnen<br />

und Schülern individuell nachweisen.

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