KMU-Lehrgang Outsourcing.indd - Bank Coop
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<strong>KMU</strong>-<strong>Lehrgang</strong> <strong>Outsourcing</strong><br />
Komplett- und Modul-<strong>Outsourcing</strong>:<br />
Sie können den Umfang der Auslagerung einer Tätigkeit<br />
bestimmen. Wenn Sie sich dafür entscheiden, die<br />
Aufgabe vollständig auf einen Dritten zu übertragen<br />
(z.B. den Einkauf), spricht man von Komplett- oder<br />
totalem <strong>Outsourcing</strong>. Soll nur ein Ausschnitt eines<br />
Tätigkeitsbereiches vergeben werden (z.B. der<br />
Transport), handelt es sich um Modul- oder partielles<br />
<strong>Outsourcing</strong>.<br />
Management Buy-Out:<br />
Ein Tätigkeitsbereich des Unternehmens wird verselbstständigt,<br />
indem bisherige Mitarbeiter den<br />
Bereich aufkaufen und selbstständig weiterführen. Es<br />
handelt sich dabei um eine besondere Erscheinungsform<br />
von externem <strong>Outsourcing</strong>.<br />
Internes <strong>Outsourcing</strong>:<br />
Dieses eignet sich eher für Konzerne. Denn internes<br />
<strong>Outsourcing</strong> vollzieht sich durch eine Änderung der<br />
Organisationsstrukturen innerhalb des Unternehmens.<br />
Typischerweise wird die betroffene Aufgabe<br />
an ein anderes, rechtlich selbstständiges Unternehmen<br />
im Konzernverbund vergeben. Es kann sich zum<br />
Beispiel um die Übertragung der Datenverarbeitung<br />
und anderer übergreifender Dienstleistungen an eine<br />
Tochtergesellschaft des Konzerns handeln.<br />
Beteiligungs-<strong>Outsourcing</strong>:<br />
Es handelt sich um eine Variante des internen <strong>Outsourcing</strong>s<br />
und besteht in der Gründung einer Beteiligungsgesellschaft,<br />
auf die einzelne Tätigkeitsbereiche<br />
übertragen werden. An dieser Gesellschaft können<br />
sich auch Kunden des Unternehmens wirtschaftlich<br />
beteiligen. Dadurch wird eine stärkere Kundenbindung<br />
erreicht.<br />
Projekt-<strong>Outsourcing</strong> (Outtasking):<br />
Während das <strong>Outsourcing</strong> im eigentlichen Sinne auf<br />
die dauerhafte Auslagerung einer Tätigkeit abzielt,<br />
handelt es sich um Projekt-<strong>Outsourcing</strong> oder Outtasking,<br />
wenn Sie nur ein bestimmtes, zeitlich begrenztes<br />
Projekt an Dritte vergeben wollen.<br />
Übergangs-<strong>Outsourcing</strong>:<br />
Sie entscheiden sich hierbei für eine nur kurzzeitige,<br />
vorübergehende Aufgabenauslagerung.<br />
Inhouse <strong>Outsourcing</strong>:<br />
Davon spricht man, wenn die Tätigkeit weiterhin in<br />
Ihrem Betrieb bleibt, aber nicht durch eigene Mitarbeiter,<br />
sondern durch Dritte durchgeführt wird.<br />
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3. Risiken des <strong>Outsourcing</strong>s<br />
Auch beim <strong>Outsourcing</strong> gilt: Nicht alles, was glänzt, ist<br />
Gold. Nebst den geschilderten Chancen, können auch<br />
Gefahren im <strong>Outsourcing</strong> lauern:<br />
• Nehmen Sie eine minutiöse Kostenanalyse vor,<br />
d.h. vergleichen Sie die bestehenden Kosten mit den<br />
Kosten des <strong>Outsourcing</strong>s. Dabei dürfen Sie sich nicht<br />
auf die Produktionskosten für den ausgelagerten Prozess<br />
beschränken, sondern müssen alle relevanten<br />
Kosten einbeziehen, die mit der Auslagerungsentscheidung<br />
verbunden sind. Berücksichtigen Sie z.B.<br />
Aspekte wie Qualitätsunterschiede, Unterschiede in<br />
der Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter oder Auswirkungen<br />
auf Ihre langfristige Unternehmensstrategie.<br />
Eine Auslagerung aufgrund kurzfristiger Kosteneinsparungen<br />
oder vorübergehender Kapazitätsengpässen<br />
könnte sich als sehr teure Übung herausstellen.<br />
• Durch <strong>Outsourcing</strong> können neue, auch versteckte<br />
Kosten entstehen, wie Planungs-, Anpassungs- und<br />
Kontrollkosten. Planungskosten beinhalten die im<br />
Vorfeld der <strong>Outsourcing</strong>-Massnahme entstehenden<br />
Kosten für die Suche nach möglichen Partnern und<br />
die Vertragsanbahnung. Anpassungskosten umfassen<br />
alle Kosten für die Einbindung des externen Anbieters<br />
in die bestehenden Betriebsabläufe. Die Überwachung<br />
der ordnungsgemässen Aufgabenerfüllung<br />
durch den externen Anbieter verursacht schliesslich<br />
Kontrollkosten.<br />
• Wenn Sie Schlüsseltätigkeiten auslagern, begeben<br />
Sie sich in eine bedeutende Abhängigkeit von einem<br />
Drittunternehmen.<br />
• Der Schutz Ihres Know-hows bei der Vergabe von<br />
Leistungen an Dritte könnte eventuell gefährdet sein.<br />
• Sie können die Qualität der ausgelagerten Tätigkeiten<br />
nur indirekt beeinfl ussen.<br />
• Gegenüber den Mitarbeitern externer Anbieter<br />
können Sie in der Regel keinen direkten Einfl uss als<br />
Chef nehmen.<br />
• Der informelle Kontakt, der oftmals zwischen verschiedenen<br />
Bereichen eines Betriebes besteht und<br />
der eine wichtige Quelle für neue Ideen für Verbesserungen<br />
sein kann, wird beim <strong>Outsourcing</strong> gekappt.<br />
• Der Aufwand für die Kommunikation und Abstimmung<br />
zwischen Ihnen und Ihrer <strong>Outsourcing</strong>-Firma<br />
kann sehr gross sein. Vor allem wenn keine sorgfältige,<br />
langfristige Konzeption mit klar defi nierten<br />
Prozessen und Aufgabenteilung mit dem Partner<br />
besteht.<br />
• Externe Dienstleister stehen prinzipiell auch Ihren<br />
Konkurrenten zur Verfügung. Dadurch kann es<br />
gerade in einem zentralen Tätigkeitsgebiet schwer<br />
werden, sich im Wettbewerb zu differenzieren.