Partners in Leadership - BildungsCent eV
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<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong><br />
Programmbericht Deutsche Bank 2009/2010
Inhaltsverzeichnis<br />
1. <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.1 Idee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.2 Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
1.3 Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
1.4 Stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2. Veranstaltungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.1. Auszeichnung als „Ausgewählter Ort“ der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“,<br />
KPMG Berl<strong>in</strong>, 1. April 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.2. Auftaktveranstaltung Karlsruhe, Regierungspräsidium Karlsruhe, 28. Januar 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.3. Netzwerktreffen, KPMG Berl<strong>in</strong>, 23. Februar 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
2.4. Netzwerktreffen, Deutsche Bank Berl<strong>in</strong>, 5. Oktober 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
3. Aus den Projekten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
4. Stimmen zum Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
5. Schulstandorte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
6. <strong>Partners</strong>chaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
6.1. <strong>Partners</strong>chaften Berl<strong>in</strong> und Brandenburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
6.2. <strong>Partners</strong>chaften Regierungsbezirk Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
6. Pressespiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Programmbericht<br />
Deutsche Bank<br />
2009/2010<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong><br />
Idee<br />
Die erfolgreiche Entwicklung e<strong>in</strong>er Organisation<br />
hängt wesentlich von der Führung ab. Dies gilt<br />
längst nicht mehr nur für Unternehmen; auch <strong>in</strong><br />
Schulen und Bildungse<strong>in</strong>richtungen setzt sich diese<br />
Erkenntnis mehr und mehr durch.<br />
Zum Gel<strong>in</strong>gen guter Leitungstätigkeit gehören für<br />
Schulleitungen viele Themen, die sich fernab von<br />
pädagogischen Fragestellungen bewegen: Wie baue<br />
ich e<strong>in</strong>e effiziente Organisationsstruktur auf? Wie<br />
fördere ich me<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter?<br />
Wie gehe ich mit me<strong>in</strong>er Rolle als Führungskraft um?<br />
Wie verwalten wir als Organisation unsere Zeit und<br />
unsere Ressourcen? Wie überprüfen wir unsere Arbeit?<br />
Wie bauen wir Kontakte zu Partnern auf und<br />
wie können wir sie halten? Wie schaffen wir e<strong>in</strong> gutes<br />
Bild von uns <strong>in</strong> der Umgebung? - Dies s<strong>in</strong>d Fragen,<br />
mit denen sich Schulleitungen und Führungskräfte<br />
aus Unternehmen im Rahmen des Programms<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> beschäftigen. <strong>Partners</strong>chaftlich<br />
und auf Augenhöhe gehen sie Themen an, für die im<br />
Schulleitungsalltag häufig weder Raum noch Zeit zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Mit ihrer Teilnahme leisten Führungskräfte aus der<br />
Wirtschaft ihren ganz eigenen Beitrag zur Entwicklung<br />
der Schulqualität. <strong>Partners</strong>chaft im S<strong>in</strong>ne von<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> bedeutet, dass zwei Menschen<br />
auf Augenhöhe freiwillig zusammenarbeiten und geme<strong>in</strong>sam<br />
D<strong>in</strong>ge schaffen, die ke<strong>in</strong>er von beiden alle<strong>in</strong><br />
geschafft hätte.<br />
Entwicklung<br />
Das Programm <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> wurde im Jahr<br />
2004 als Corporate Volunteer<strong>in</strong>g-Programm geme<strong>in</strong>sam<br />
von <strong>BildungsCent</strong> e.V. und der Deutschen Bank<br />
AG <strong>in</strong>s Leben gerufen. Inzwischen wird das Programm<br />
<strong>in</strong> den Bundesländern Berl<strong>in</strong>, Brandenburg<br />
und Baden-Württemberg erfolgreich umgesetzt. Insgesamt<br />
wurden 15 Deutsche Bank Führungskräfte <strong>in</strong><br />
16 <strong>Partners</strong>chaften vermittelt.<br />
Die Pilotphase startete im Schuljahr 2005/2006 im<br />
Bundesland Brandenburg mit sieben Schulen. Dabei<br />
traten Führungskräfte mit den Schulleitungen <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Dialog zu e<strong>in</strong>em selbst gewählten Thema mit<br />
Bezug auf den Orientierungsrahmen Schulqualität<br />
Brandenburg.<br />
Seit dem Schuljahr 2006/2007 wird <strong>Partners</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Leadership</strong> Schulleitungen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Brandenburg<br />
angeboten. Im zweiten Jahr des Bestehens nahmen be-<br />
reits 21 Schulen teil. Deutsche Bank trug mit ihrem<br />
Kont<strong>in</strong>gent an Führungskräften aus der Wirtschaft<br />
zur erfolgreichen Umsetzung des Programms bei.<br />
Am 1. April 2009 wurde <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> von<br />
der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ die<br />
Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2009“ verliehen.<br />
Die Anzahl der <strong>Partners</strong>chaften wuchs 2009 auf 41<br />
an. Im Jahr 2010 arbeiteten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Branden-<br />
burg 27 Schulen mit ihren Partnern aus der Wirt-<br />
schaft an Fragen des Schulmanagements.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus fand im Januar 2010 <strong>in</strong> Karlsruhe<br />
die Auftaktveranstaltung statt, mit der <strong>Partners</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Leadership</strong> <strong>in</strong> Baden-Württemberg etabliert wurde.
4 | Das Programm<br />
Das Programm | 5<br />
Deutsche Bank Führungskräfte aus Karlsruhe und<br />
Stuttgart sowie weitere Führungskräfte aus anderen<br />
Unternehmen arbeiten hier mit Schulleitungen vor-<br />
nehmlich beruflicher Schulen zusammen.<br />
Vor dem Jahreswechsel 2010/2011 wurden 21 <strong>Partners</strong>chaften<br />
zwischen Schulleitungen und Führungs-<br />
<strong>Partners</strong>chaften seit 2005<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Themen der Zusammenarbeit<br />
Kommunikation /<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Brandenburg<br />
Berl<strong>in</strong><br />
regierungsbezirk Karlsruhe<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> den<br />
regionalen Kontext<br />
22%<br />
13%<br />
24%<br />
kräften aus der Wirtschaft im Großraum Stuttgart<br />
vermittelt. Die offizielle Auftaktveranstaltung f<strong>in</strong>det<br />
im Januar 2011 <strong>in</strong> Stuttgart bei KPMG statt. Ab 2011<br />
ist geplant <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> für Schulleitungen<br />
aller Schultypen im nördlichen Landesteil Baden-<br />
Württembergs anzubieten.<br />
2005/2006 2006/2007 2007/2008 2009 2010<br />
20%<br />
21%<br />
organisationsentwicklung /<br />
Qualitätsentwicklung<br />
Führungsrolle /<br />
Leitungsfunktionen<br />
davon Deutsche Bank <strong>Partners</strong>chaften<br />
Personalführung /<br />
Personalentwicklung<br />
Partner<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> wird von <strong>BildungsCent</strong> e.V.<br />
mit Unterstützung von Partnern aus der Wirtschaft<br />
realisiert. Die Deutsche Bank beteiligt sich seit der<br />
Initialzündung maßgeblich am Aufbau, der erfolg-<br />
reichen Umsetzung und an der Fortentwicklung des<br />
Programms. Als Gründungspartner hat das Unter-<br />
nehmen <strong>in</strong> den drei genannten Bundesländern bisher<br />
15 Führungskräfte gestellt.<br />
In der Konzeptionsphase fand <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong><br />
<strong>in</strong>haltliche Unterstützung durch das M<strong>in</strong>isterium<br />
für Jugend, Bildung und Sport des Landes Brandenburg<br />
sowie durch die Freie Universität Berl<strong>in</strong>. Zu<br />
den Gründungspartnern gehört auch der Berl<strong>in</strong>er<br />
Papier-, Büro- und Schreibwarenhersteller Herlitz.<br />
Auch KPMG ist von Beg<strong>in</strong>n an mit e<strong>in</strong>em wach-<br />
senden Kont<strong>in</strong>gent von Führungskräften dabei. Mit<br />
EnBW und dm-drogeriemarkt kamen 2010 zwei<br />
weitere wichtige Partner h<strong>in</strong>zu. Zudem beteiligen<br />
sich e<strong>in</strong>zelne Partner aus kle<strong>in</strong>en und mittelständi-<br />
schen Unternehmen. Die großen Unternehmen, die<br />
den Gedanken des Corporate Volunteer<strong>in</strong>g <strong>in</strong> ihren<br />
Leitl<strong>in</strong>ien verankert haben, unterstützen <strong>Partners</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Leadership</strong> auch f<strong>in</strong>anziell.<br />
Der Aufbau und die Etablierung des Programms <strong>in</strong><br />
Baden-Württemberg erfolgte <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />
dem Regierungspräsidium Karlsruhe und mit Unterstützung<br />
des M<strong>in</strong>isteriums für Kultus, Jugend und<br />
Sport des Landes Baden-Württemberg.<br />
In Berl<strong>in</strong>, Brandenburg und Baden-Württemberg<br />
wird <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> von <strong>BildungsCent</strong> e.V.<br />
umgesetzt. Notwendige Veränderungen im Bildungssystem<br />
voranzutreiben ist das Ziel des geme<strong>in</strong>nützigen<br />
Vere<strong>in</strong>s. Das wesentliche Arbeitsfeld des bundesweit<br />
tätigen Vere<strong>in</strong>s und se<strong>in</strong>er Programme liegt <strong>in</strong><br />
der Implementierung gesellschaftlich relevanter Themen<br />
<strong>in</strong> den Schulalltag, die nicht oder nur teilweise<br />
curricular verankert s<strong>in</strong>d. An den Standorten Frankfurt,<br />
Hamburg und Hannover wird das Programm <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit den Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaften<br />
SchuleWirtschaft umgesetzt.<br />
stärken<br />
– Im sektorenübergreifenden Austausch auf Augen-<br />
höhe lernen die Partner von den Methoden, Pro-<br />
blemen und Arbeitsabläufen des jeweils anderen.<br />
– Schulleitungen werden <strong>in</strong> der Umsetzung ihrer<br />
Führungsaufgaben gestärkt, damit sie den Heraus-<br />
forderungen, die die neuen Lebens- und Arbeits-<br />
bed<strong>in</strong>gungen an die Institution Schule stellen, bes-<br />
ser und effektiver begegnen können.<br />
– Stärken und Erfahrungen aus unterschiedlichen<br />
Organisationen werden <strong>in</strong> adaptierter Form über-<br />
nommen.<br />
– Die Institution Schule wird so gestärkt, dass sie ihre<br />
Aufgabe, jede Schüler<strong>in</strong> und jeden Schüler nach<br />
den eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu<br />
bilden und auf e<strong>in</strong> selbstbestimmtes Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
komplexen Welt vorzubereiten, exzellent umsetzen<br />
kann.<br />
– Die Bereitschaft und die Motivation, beständig<br />
Neues zu lernen, bereits Gelerntes <strong>in</strong> neuen Situ-<br />
ationen zu überprüfen und <strong>in</strong> bisher unbekannten<br />
Systemen zu bestehen, wirken positiv <strong>in</strong> die Unter-<br />
nehmen zurück.<br />
– <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> wirkt an e<strong>in</strong>er zentralen<br />
Schaltstelle von gesellschaftlichen Veränderungs-<br />
prozessen, den Führungsebenen der Schulen.
6 | VEraNsTaLTUNgEN | 7<br />
Veranstaltungen<br />
auszeichnung als „ausgewählter ort“ der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“,<br />
KPmg Berl<strong>in</strong>, 1. april 2009<br />
„Führen durch Überzeugung“ – Das Erfolgsmodell:<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong><br />
Ist es nur e<strong>in</strong>e Vision oder vielleicht gar Realität?<br />
Hört man den Führungskräften aus der Wirtschaft<br />
bei ihren Berichten über die Zusammenarbeit mit<br />
Schulleiter<strong>in</strong>nen und Schulleitern im Rahmen des<br />
Programms <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> aufmerksam zu,<br />
so zeigt sich großer Respekt und Wertschätzung vor<br />
der Leistung schulischer Führungsarbeit. „Schule ist<br />
e<strong>in</strong>e Organisation, von der wir lernen können“, sagt<br />
Christian Mareck, Leiter der Unternehmensorganisation<br />
bei Berl<strong>in</strong>-Chemie.<br />
„Führen. Lernen. Verantwortung tragen.“<br />
Unter diesem Motto kamen am 1. April 2009<br />
Führungskräfte aus Schule und Wirtschaft und viele<br />
andere Bildungs<strong>in</strong>teressierte zusammen, um sich<br />
über Führungshandeln und Verantwortungskultur <strong>in</strong><br />
Schule und Wirtschaft auszutauschen.<br />
In dem von <strong>BildungsCent</strong> e.V. <strong>in</strong>itiierten Programm<br />
treten Führungskräfte aus Schule und Wirtschaft <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en regelmäßigen Austausch. Erklärtes Ziel ist es,<br />
Schulen auf der Ebene der Leitung zu unterstützen<br />
und zu stärken. Dr. Bernd Erle, stellvertretender Vorstandsprecher<br />
von KPMG, betont allerd<strong>in</strong>gs, dass<br />
beide Seiten <strong>in</strong> großem Maße vone<strong>in</strong>ander lernen<br />
und profitieren. KPMG gehört neben der Deutschen<br />
Bank, Herlitz und Berl<strong>in</strong>-Chemie zu den wichtigsten<br />
Partnern des <strong>BildungsCent</strong> e.V. <strong>in</strong> der Umsetzung des<br />
Programms.<br />
Was lernt die Wirtschaft?<br />
„Materielle D<strong>in</strong>ge spielen e<strong>in</strong>e viel ger<strong>in</strong>gere Rolle<br />
als im Management e<strong>in</strong>es Unternehmens. Schulleiter<strong>in</strong>nen<br />
und Schuleiter müssen durch Überzeugung<br />
führen. Das ist etwas, was ich mir wirklich<br />
abgucken konnte“, so der Wirtschafts<strong>in</strong>genieur<br />
und Sozialökonom Christian Mareck über se<strong>in</strong>e<br />
Zusammenarbeit mit der Schulleiter<strong>in</strong> der Werner-<br />
Stephan-Oberschule Hannelore Weimar.<br />
Führungs- und Managementtechniken s<strong>in</strong>d D<strong>in</strong>ge,<br />
von denen die Schulleitungen profitieren können.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs, so Dr. Bernhard Bueb, ehemaliger Schulleiter<br />
des Internats Schloss Salem, „heißt gute Schulleitung,<br />
geme<strong>in</strong>same Werte und Überzeugungen zu<br />
prägen. Dies bedeutet Mitarbeiter stärken, Ideen<br />
entwickeln, Menschen begeistern und dabei stets offen<br />
und vor allem konfliktfähig zu se<strong>in</strong>. Schulleitung<br />
braucht Menschen, die gestalten wollen.“<br />
Was lernen die Schulen?<br />
Mehr Selbstbewusstse<strong>in</strong> zu entwickeln und sich den<br />
Leistungspr<strong>in</strong>zipien der Wirtschaft nicht unterlegen<br />
zu fühlen. „Die Türen der Schulen müssen offen<br />
se<strong>in</strong>“, me<strong>in</strong>t die Schulleiter<strong>in</strong> der Montessori-Schule<br />
Potsdam Ulrike Kegler.<br />
„Damit Schulen die heutigen Aufgaben bewältigen<br />
können, ist es ganz wichtig, dass sie sich öffnen.<br />
Der Blick von außen hilft, die Effektivität von Non-<br />
Profit-Organisationen zu verbessern“, so Siegfried<br />
Arnz von der Berl<strong>in</strong>er Senatsverwaltung für Bildung,<br />
Wissenschaft und Forschung.<br />
auftaktveranstaltung Karlsruhe,<br />
regierungs präsidium Karlsruhe,<br />
28. Januar 2010<br />
Führung ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionalisierte Form von<br />
An erkennung<br />
Was macht e<strong>in</strong>e gute und erfolgreiche Führungskraft<br />
aus? Wie können Mitarbeiter motiviert und D<strong>in</strong>ge<br />
bewegt werden? Und wie f<strong>in</strong>de ich die Zeit, mich mit<br />
diesen wichtigen Fragen ause<strong>in</strong>ander zu setzen? Schul-<br />
leitungen von beruflichen Schulen sowie Vertrete-<br />
r<strong>in</strong>nen und Vertreter namhafter Unternehmen nah-<br />
men sich die Zeit und kamen am 28. Januar 2010 <strong>in</strong><br />
Karlsruhe zur Auftaktveranstaltung des Programms<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> zusammen.<br />
Vone<strong>in</strong>ander lernen – Führungskräfte im Dialog<br />
Das vom <strong>BildungsCent</strong> e.V. und dem Regierungs-<br />
präsidium Karlsruhe durchgeführte und vom Kultus-<br />
m<strong>in</strong>isterium Baden-Württemberg unterstützte Pro-<br />
gramm bietet Führungskräften aus Schule und<br />
Wirtschaft die Möglichkeit zum regelmäßigen<br />
Austausch über unterschiedliche Aspekte von Per-<br />
sonalmanagement, Organisationsentwicklung, Zeit-<br />
management oder Öffentlichkeitsarbeit und vielen<br />
weiteren Fragen rund um das Thema Führung. „Es<br />
ist <strong>in</strong>teressant und bereichernd, den Austausch mit<br />
jemandem zu suchen, der e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Füh-<br />
rungshandeln mit den gleichen Problemstellun-<br />
gen konfrontiert ist, andererseits aber e<strong>in</strong>e andere<br />
Sichtweise und e<strong>in</strong>en anderen Erfahrungshorizont<br />
mitbr<strong>in</strong>gt“, beschrieb der Hausherr, Schulpräsident<br />
Dr. Werner Schnatterbeck, die Zielsetzung des Pro-<br />
gramms zur Begrüßung der <strong>in</strong>sgesamt 34 Teilneh-<br />
mer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer.<br />
Landesregierung sieht Potenziale<br />
M<strong>in</strong>isterialrat Gerald Machner,<br />
der das Kultusm<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong><br />
Stuttgart vertrat, überbrachte die<br />
Zusage der ideellen und f<strong>in</strong>anziellen<br />
Unterstützung durch die<br />
Landesregierung. Er zählte die<br />
Frage der Leitung von Bildungs<strong>in</strong>stitutionen<br />
zu den zentralen Aufgaben bei der<br />
Verbesserung des Bildungssystems. Den Aufbau des<br />
Programms <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> beschrieb er als<br />
wichtigen Bauste<strong>in</strong> im Rahmen der Maßnahmen zur<br />
Intensivierung der berufsbegleitenden Schulleiterfortbildung.<br />
„Den Erfolg e<strong>in</strong>es solchen Programms<br />
werden wir selbstverständlich sehr genau und sorgfältig<br />
prüfen.“<br />
23 Schulleiter<strong>in</strong>nen und Schulleiter s<strong>in</strong>d dabei<br />
„Ich freue mich sehr, dass wir Ihnen – die <strong>in</strong> ihrem<br />
Führungsalltag häufig auf sich alle<strong>in</strong> gestellt s<strong>in</strong>d<br />
– mit diesem Programm die Möglichkeit geben<br />
können, sich mit e<strong>in</strong>em Partner über Führungsfragen<br />
auszutauschen.“ Mit diesen Worten begrüßte Sandra<br />
Lochmann, Referent<strong>in</strong> Personalentwicklung
8 | VEraNsTaLTUNgEN VEraNsTaLTUNgEN | 9<br />
im Referat Berufliche Schulen und verantwort-<br />
lich für die Umsetzung von <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong><br />
im Regierungspräsidium, 23 Schulleiter<strong>in</strong>nen und<br />
Schulleiter von kaufmännischen, gewerblichen und<br />
hauswirtschaftlichen Schulen, die allesamt fest ent-<br />
schlossen s<strong>in</strong>d, im Austausch mit e<strong>in</strong>em Partner, bzw.<br />
Partner<strong>in</strong> aus der Wirtschaft <strong>in</strong>novative und visio-<br />
näre Lösungsstrategien zu entwickeln.<br />
Herausforderungen geme<strong>in</strong>sam annehmen –<br />
Mit reißender Bericht von zwei <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong><br />
E<strong>in</strong>en lebendigen Bericht über e<strong>in</strong>e bereits beste-<br />
hende <strong>Partners</strong>chaft lieferte Oberstudiendirektor<br />
Friedrich Graser von der Max-Hachenburg-Schule<br />
<strong>in</strong> Mannheim, der seit November 2009 mit Georg<br />
von Hohenhorst von KPMG den Übergang zur<br />
OES (Organisatorisch Eigenständige Schule) um-<br />
setzt. Studiendirektor Thomas Hilbert von der<br />
Justus-von-Liebig-Schule <strong>in</strong> Mannheim berichtete<br />
von der Entwicklung von Führungsleitl<strong>in</strong>ien und Pro-<br />
zessbeschreibungen <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Joachim<br />
Rath, dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung der<br />
Deutschen Bank Nordbaden.<br />
Träger der Zuversicht –<br />
Vortrag von Dr. Bernhard Bueb<br />
An e<strong>in</strong>en lebhaften Austausch schloss sich der Höhepunkt<br />
des Nachmittags an: Dr. Bernhard Bueb, ehemaliger<br />
Schulleiter der Internatsschule Schloss Salem<br />
und aktiver Unterstützer des Programms <strong>Partners</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Leadership</strong>, hob <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag vor allem die<br />
menschlichen Eigenschaften von Führungspersön-<br />
lichkeiten hervor: „Führung ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionalisierte<br />
Form von Anerkennung. Wer führt, sollte als<br />
oberstes Ziel verfolgen, das Selbstwertgefühl derer<br />
zu stärken, die er führt“, gab er den Anwesenden mit<br />
auf den Weg. „Wirken Sie immer als der erholteste<br />
Mensch vor Ort. Es ist wichtiger, dass Sie als Träger<br />
der Zuversicht Optimismus<br />
ausstrahlen, als dass sämtliche<br />
Verwaltungsaufgaben<br />
m<strong>in</strong>utiös erfüllt werden.“<br />
E<strong>in</strong> guter Schulleiter sollte<br />
darüber h<strong>in</strong>aus „entscheidungsfreudig<br />
se<strong>in</strong>, mutig,<br />
unternehmerisch und konfliktbereit.“<br />
Geme<strong>in</strong>sam D<strong>in</strong>ge bewegen –<br />
Der Startschuss ist gefallen<br />
Die Veranstaltung fand e<strong>in</strong>e sehr positive Resonanz<br />
bei allen Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmern, die nun<br />
gespannt auf die weiteren Entwicklungen s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>ige<br />
Führungskräfte aus der Wirtschaft konnten durch<br />
den geme<strong>in</strong>nützigen Vere<strong>in</strong> <strong>BildungsCent</strong> schon<br />
überzeugt werden, am Programm <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong><br />
teilzunehmen. Zwei <strong>Partners</strong>chaften arbeiten bereits<br />
zusammen.<br />
Silke Ramelow, die Vorsitzende<br />
und Initiator<strong>in</strong><br />
des <strong>BildungsCent</strong> e.V.<br />
beschrieb die Aufgabenstellung<br />
für die Zukunft<br />
wie folgt: „Führung<br />
gehört heute auch im<br />
schulischen Bereich zu<br />
e<strong>in</strong>em der wichtigsten<br />
Themen. Der partnerschaftliche<br />
Austausch von Führungskräften eröffnet<br />
neue Perspektiven und Handlungsoptionen, vor<br />
allem aber wirkt er bestärkend und motivierend auf<br />
das Ziel der eigenen Arbeit, geme<strong>in</strong>sam mit anderen<br />
Menschen D<strong>in</strong>ge zu bewegen.“<br />
Netzwerktreffen, KPmg Berl<strong>in</strong>,<br />
23. Februar 2010<br />
Entschlossen Prioritäten setzen<br />
„Nicht <strong>in</strong> der Arbeit des Alltags untergehen, sondern<br />
entschlossen Prioritäten setzen“ – angesichts<br />
der Vielzahl zum Teil unbekannter neuer Aufgaben<br />
stehen Führungskräfte <strong>in</strong> Schulen wie <strong>in</strong> Unter-<br />
nehmen oft vor ähnlichen Herausforderungen. Die<br />
Fähigkeit, trotz aller Schwierigkeiten als „Träger<br />
der Zuversicht Optimismus auszustrahlen“, zählte<br />
Dr. Bernhard Bueb, der ehemalige Leiter der Inter-<br />
natsschule Schloss Salem, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ansprache an die<br />
Teilnehmer<strong>in</strong>nen und Teilnehmer des Programms<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> zu den wichtigsten Persön-<br />
lichkeitsmerkmalen, über die e<strong>in</strong>e Führungskraft<br />
verfügen sollte.<br />
Kernthema Führung<br />
Bei dem Netzwerktreffen von mehr als 50 Schulleitun-<br />
gen mit ihren Austauschpartnern aus der Wirtschaft<br />
am 23. Februar 2010 im Konferenzsaal der KPMG<br />
Wirtschaftsprüfungs-AG <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Tiergarten stand<br />
das Kernthema „Führung“ im Zentrum der lebhaften<br />
Diskussionen. „Hier geht es nicht um Management.<br />
Hier geht es um die Person des Leiters“, betonte Bueb,<br />
Autor des auflagenstarken Sachbuchs „Von der Pflicht<br />
zu führen“.<br />
Querverb<strong>in</strong>dungen zwischen Führungskräften<br />
Nach der sehr gut besuchten Podiumsdiskussion<br />
im April 2009 anlässlich der Auszeichnung des<br />
Programms im Rahmen der Standort<strong>in</strong>itiative<br />
„Deutschland – Land der Ideen“ stand bei diesem<br />
Treffen der Austausch unter den Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmern im Vordergrund. „Es s<strong>in</strong>d vor allem<br />
diese kle<strong>in</strong>en, <strong>in</strong>formellen Netzwerktreffen, die für<br />
e<strong>in</strong> solches Programm wichtig s<strong>in</strong>d“, betonte Stefanie<br />
Wismeth, Corporate Responsibility Manager bei<br />
KPMG. Hier werden Querverb<strong>in</strong>dungen hergestellt<br />
zwischen Führungskräften aus unterschiedlichen<br />
Bereichen, die <strong>in</strong> zahlreichen E<strong>in</strong>zelpartnerschaften<br />
ihren Beitrag zur Gestaltung von Veränderungspro-<br />
zessen leisten und sich gegenseitig <strong>in</strong>spirieren.<br />
Dialog zwischen Schulen und Unternehmen auf<br />
Leitungsebene<br />
Die lebhaften Diskussionen unter den Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmern des Programms belegten,<br />
dass e<strong>in</strong> nahezu unerschöpflicher Gesprächsbedarf<br />
für den Dialog zwischen Schulen und Unternehmen<br />
auf Leitungsebene besteht. „Der Prozessnutzen<br />
Ihrer Zusammenarbeit ist m<strong>in</strong>destens so wichtig wie<br />
die Ergebnisse der zahlreichen E<strong>in</strong>zelprojekte“, sagte<br />
Silke Ramelow, die Vorsitzende des geme<strong>in</strong>nützigen<br />
Vere<strong>in</strong>s <strong>BildungsCent</strong>, der das Programm <strong>Partners</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Leadership</strong> mit Unterstützung namhafter Unterneh-<br />
men umsetzt.
10 | VEraNsTaLTUNgEN VEraNsTaLTUNgEN | 11<br />
Möglichkeit zum Perspektivwechsel<br />
„Me<strong>in</strong> Bild von der Institution Schule ist seit der<br />
Teilnahme an diesem Programm e<strong>in</strong> anderes“, sagte<br />
Klaus Kammer, der als Partner im Personalbereich<br />
bei KPMG <strong>in</strong> den Dialog mit Christiane Grüner,<br />
Schulleiter<strong>in</strong> des Peter-A.-Silbermann-Abendgym-<br />
nasiums, e<strong>in</strong>getreten ist. „Es ist bee<strong>in</strong>druckend zu se-<br />
hen, wie Frau Grüner unter schwierigen materiellen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen ihre Führungsaufgabe wahrnimmt“,<br />
fügte er h<strong>in</strong>zu. Se<strong>in</strong>e Projektpartner<strong>in</strong> schätzt neben<br />
der fachlichen Unterstützung <strong>in</strong> Fragen wie Mit-<br />
arbeitermotivation oder Fortbildungskonzept die<br />
Anregung zu Kooperationen und die Möglichkeit<br />
zum Perspektivwechsel, die der Austausch mit dem<br />
Personalchef ihr bietet.<br />
Den eigenen Standpunkt neu austarieren<br />
„Die gegenseitige Bestärkung und die Möglichkeit,<br />
die eigene Arbeitsweise <strong>in</strong> der <strong>Partners</strong>chaft zu spiegeln“,<br />
zählte Mart<strong>in</strong>a Roloff, Risk Management Partner<br />
bei KPMG, zu den Vorzügen des Programms.<br />
Lydia Sebold, ihre Austauschpartner<strong>in</strong> von der<br />
Grundschule am Barbarossaplatz, kommt zu ähnlichen<br />
Schlussfolgerungen: „Durch die <strong>Partners</strong>chaft<br />
ist es mir möglich, me<strong>in</strong>en Standpunkt immer wieder<br />
neu auszutarieren.“<br />
Externe Berater, die nicht <strong>in</strong> die üblichen Schulstrukturen<br />
e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d<br />
Oliver Beyhs berichtete aus se<strong>in</strong>er Erfahrung als<br />
Wirtschaftsprüfer über se<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit<br />
der Hunsrück-Grundschule, die im Kreuzberger<br />
Norden e<strong>in</strong> rhythmisiertes Ganztagsangebot für<br />
e<strong>in</strong>e Schülerschaft anbietet, die die ganze Vielfalt<br />
der Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> diesem Stadtteil abbildet.<br />
„Nachdem ich Herrn Dobe kennen gelernt und se<strong>in</strong>e<br />
bisherige Arbeit gesehen habe, habe ich mich gefragt:<br />
Wie kann ich hier noch helfen?“ Die Antwort des<br />
Schulleiters: „Es ist wichtig, dass jemand zuhört, der<br />
extern ist und nicht <strong>in</strong> die üblichen Schulstrukturen<br />
e<strong>in</strong>gebunden ist.“<br />
Die Erfahrung der Anderen<br />
Die Möglichkeit zum Austausch<br />
mit weiteren Partnern<br />
hatten die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer <strong>in</strong> zwei Diskussionsrunden<br />
zum Thema<br />
„Führung“. Das Interesse an<br />
den Erfahrungen der anderen <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong><br />
war so groß, dass die Mehrzahl der Anwesenden<br />
sich trotz e<strong>in</strong>es hervorragenden Abendbüffets, das<br />
von der Schülerfirma „Boxenstopp“ der Neuköllner<br />
Hermann-Nohl-Schule vorbereitet worden war, nur<br />
zögernd aus den Gruppendiskussionen lösen ließ.<br />
Anregungen, Ideen und Inspirationen<br />
Mit vielen Anregungen, Ideen und Inspirationen<br />
verließen die <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> e<strong>in</strong>e kurzweilige<br />
und gesellige Veranstaltung, die den Grundste<strong>in</strong> für<br />
weitere Projekte und für <strong>in</strong>novative Lösungen auf <strong>in</strong>formellen<br />
Wegen bildet.<br />
Netzwerktreffen, Deutsche Bank Berl<strong>in</strong>,<br />
5. oktober 2010<br />
Fusionsprozesse erfolgreich organisieren<br />
E<strong>in</strong>en Fusionsprozess erfolgreich zu organisieren<br />
stellt e<strong>in</strong>e besondere Bewährungsprobe für Führungskräfte<br />
<strong>in</strong> privaten wie <strong>in</strong> öffentlichen Institutionen<br />
dar. Aus Anlass der Berl<strong>in</strong>er Schulstrukturreform,<br />
die zur Weiterentwicklung der bisherigen<br />
Haupt-, Real- und Gesamtschulen zu Integrierten<br />
Sekundarschulen führt, tauschten sich 40 Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer des Programms <strong>Partners</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> über die Anforderungen aus, die e<strong>in</strong>e<br />
so e<strong>in</strong>schneidende Umwälzung des Schulsystems für<br />
die Leitungsebene bedeutet. Auch bei diesem Thema<br />
g<strong>in</strong>g es den Partnern aus Schule und Wirtschaft darum,<br />
vone<strong>in</strong>ander zu lernen und Erfahrungen aus<br />
dem jeweils anderen Bereich für die eigene Organisation<br />
nutzbar zu machen.<br />
Viele der derzeit 33 aktiven <strong>Partners</strong>chaften zwischen<br />
Schulleitungen und Führungskräften aus der Wirtschaft<br />
<strong>in</strong> der Region Berl<strong>in</strong>/Brandenburg beschäftigen<br />
sich momentan mit der Verschmelzung von zwei<br />
bestehenden Organisationen zu e<strong>in</strong>er neuen E<strong>in</strong>heit.<br />
Silke Ramelow, die Vorsitzende des <strong>BildungsCent</strong> e.V.,<br />
rief <strong>in</strong> ihrer Begrüßung dazu auf, das Thema Fusion<br />
größer zu denken. „Es geht immer darum, mit anderen<br />
zusammenzuarbeiten, kooperativ zu se<strong>in</strong> und<br />
D<strong>in</strong>ge von außen aufzunehmen.“<br />
„E<strong>in</strong>e Fusion ist alles andere als trivial“, stellte Ralph<br />
Esch als Vertreter der gastgebenden Deutschen Bank<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>leitungsrede fest. „Die Gebiete, <strong>in</strong> denen<br />
bei e<strong>in</strong>em Zusammenschluss e<strong>in</strong>e Verzahnung<br />
erreicht werden muss, s<strong>in</strong>d vielfältig, um nicht zu<br />
sagen, zahllos“, fuhr er fort. „Die Kunst ist hierbei,<br />
die e<strong>in</strong>zelnen Aufgaben zu identifizieren und auch<br />
sche<strong>in</strong>bare Kle<strong>in</strong>igkeiten nicht zu vergessen. Andernfalls<br />
tritt bei e<strong>in</strong>er Fusion sehr schnell auch Konfusion<br />
e<strong>in</strong>. Wenn man nicht von Anfang an die Strukturen<br />
richtig aufsetzt und D<strong>in</strong>ge bespricht, ist das Ergebnis<br />
<strong>in</strong> der Regel h<strong>in</strong>terher schlecht zu kitten.“ Wenn bei<br />
e<strong>in</strong>er Unternehmensfusion oder e<strong>in</strong>er Schulfusion<br />
neben den „hard facts“ die weichen Faktoren nicht<br />
ausreichend berücksichtigt werden, wird aus e<strong>in</strong>er<br />
möglicherweise gut geme<strong>in</strong>ten Aktion „e<strong>in</strong>e Art<br />
Zwangsehe, bei der die ‚benefits‘ nur langsam und<br />
mühsam erzielt werden können“, gab der Bereichsleiter<br />
im Kreditwesen zu bedenken.<br />
Die emotionale B<strong>in</strong>dung an die Firma erhalten<br />
Ähnlich äußerte sich<br />
Dr. Volkert Sjut <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Impulsreferat<br />
über vier erlebte Fu-<br />
sionen <strong>in</strong> der Agrar-<br />
undPflanzenschutz- <strong>in</strong>dustrie, die von ihm<br />
als Forschungsleiter,<br />
Personalleiter und Ge-<br />
schäftsführermitge- staltet wurden. „Wenn<br />
man e<strong>in</strong>e Fusion ohne
12 | VEraNsTaLTUNgEN<br />
e<strong>in</strong> gutes Projektmanagement macht, ist man von<br />
vornhere<strong>in</strong> auf der Verliererstraße“, gab der ehema-<br />
lige Geschäftsführer der Bayer CropScience GmbH zu<br />
bedenken. Mit H<strong>in</strong>blick auf Unternehmensfusionen,<br />
die weniger erfolgreich waren als geplant, warnte er<br />
davor, den Fokus e<strong>in</strong>seitig auf Kontrolle, Standardi-<br />
sierung und Effizienzsteigerung zu verengen. „Unter-<br />
schiedliche Unternehmenskulturen und Führungs-<br />
stile werden oft dramatisch unterschätzt. Ängste und<br />
Widerstände der Mitarbeiter werden nicht beachtet.“<br />
Dadurch kommt es zu Unsicherheiten und zu e<strong>in</strong>er<br />
Diffusion von Verantwortung. Führungskräften, die<br />
e<strong>in</strong>en Fusionsprozess zu steuern haben, empfahl<br />
er <strong>in</strong>terkulturelles Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es<br />
Integrationsbüros und vor allem frühe, konsistente,<br />
transparente und regelmäßige Kommunikation. Er<br />
rief dazu auf, die DNA der zu <strong>in</strong>tegrierenden E<strong>in</strong>-<br />
heiten genau zu betrachten. Zunächst sollte man<br />
sich mit den ungeschriebenen Gesetzen, Werten und<br />
Traditionen der unterschiedlichen Organisationen<br />
vertraut machen. Wenn es gelänge, die emotionale<br />
B<strong>in</strong>dung an die Firma zu erhalten und die <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>si-<br />
sche Motivation der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitar-<br />
beiter zu erhöhen, würde die Fusion zu e<strong>in</strong>er Chance<br />
für den Neubeg<strong>in</strong>n.<br />
In der anschließenden Fishbowldiskussion wurden<br />
zunächst die Unterschiede zwischen Zusammen-<br />
schlüssen von Unternehmen und Schulen herausgear-<br />
beitet. E<strong>in</strong> Teilnehmer aus der Wirtschaft wies darauf<br />
h<strong>in</strong>, dass verbeamtete Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer nicht<br />
im gleichen Maße von Rationalisierungen im Perso-<br />
nalbereich betroffen seien wie Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter <strong>in</strong> fusionierenden Unternehmen. Dort sei<br />
die Regel, dass nach e<strong>in</strong>em Zusammenschluss fünf<br />
plus fünf nicht zehn ist, sondern sechs oder sieben.<br />
Die Führungsfrage muss geklärt se<strong>in</strong><br />
Die Probleme, mit denen Schulen zu kämpfen haben,<br />
liegen hauptsächlich im organisatorischen Bereich.<br />
„Dort wurden viele D<strong>in</strong>ge komplett unkoord<strong>in</strong>iert<br />
sich selbst überlassen“, schilderte der Geschäfsführer<br />
e<strong>in</strong>es Kredit<strong>in</strong>stituts se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>drücke als Begleiter<br />
und Unterstützer e<strong>in</strong>er Schulfusion. In vielen Fällen<br />
wurde viel zu lange offen gelassen, wer den Fusionsprozess<br />
lenken und an welchem Standort das Zusammenwachsen<br />
stattf<strong>in</strong>den sollte. „Solange die Führungsfrage<br />
nicht geklärt ist, ist auch nicht klar: Wen<br />
kann ich <strong>in</strong> diesem Prozess mitnehmen?“, beschrieb<br />
e<strong>in</strong>e Schulleiter<strong>in</strong>, die erst zwei Jahre nach Beg<strong>in</strong>n<br />
des Fusionsprozesses erfahren hat, dass sie die Leitung<br />
der Vere<strong>in</strong>igungsschule übernehmen wird, ihre<br />
größten Schwierigkeiten. Auch die Schulleitungen,<br />
die e<strong>in</strong>en Fusionsprozess bereits erfolgreich abge-<br />
schlossen haben, stimmten <strong>in</strong> diesem Punkt zu: „Es<br />
muss e<strong>in</strong>en Entscheidungsträger geben, und den<br />
sollte man unterstützen, <strong>in</strong>dem man ihm e<strong>in</strong>en pro-<br />
fessionellen Prozessentwickler an die Seite stellt.“<br />
Führungskräfte aus Schulen und Unternehmen<br />
warnten davor, zwischen Gew<strong>in</strong>nern und Verlierern<br />
zu unterscheiden. „Man sollte darauf achten, die anderen<br />
Kulturen nicht auszuradieren und stattdessen<br />
überlegen, welche Elemente man übernehmen kann“,<br />
gab der Vertreter e<strong>in</strong>es Unternehmens zu bedenken,<br />
das bei Fusionen bisher immer der aufnehmende<br />
Part war. Aus bisherigen Wettbewerbern etwas besseres<br />
Neues zu machen, sollte das Ziel e<strong>in</strong>es Vere<strong>in</strong>igungsprozesses<br />
se<strong>in</strong>. „Unsere Schulfusion hat nur<br />
deshalb geklappt, weil e<strong>in</strong> klarer <strong>in</strong>haltlicher Reformwunsch<br />
bei allen Beteiligten vorhanden war“, berichtete<br />
e<strong>in</strong> Schulleiter aus Brandenburg. E<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>er<br />
Grundschulleiter fasste se<strong>in</strong>e Vorgehensweise folgendermaßen<br />
zusammen: „E<strong>in</strong>e Vision entwickeln,<br />
diese Vision ansteuern, die Kollegen mit <strong>in</strong>s Boot<br />
holen, viel mite<strong>in</strong>ander reden und gute Strukturen<br />
aufbauen, damit jeder weiß, wo es h<strong>in</strong>geht.“
14 | aUs DEN ProJEKTEN | 15<br />
aus den Projekten<br />
auf e<strong>in</strong>er Wellenlänge<br />
Mart<strong>in</strong>a Tietze, Deutsche Bank Stuttgart<br />
Reg<strong>in</strong>e Michel, Schulleiter<strong>in</strong> Annemarie-L<strong>in</strong>dner-<br />
Schule, Nagold<br />
• Personal- und Teamentwicklung<br />
• Führungsthemen<br />
Häufig machen die <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> die Erfah-<br />
rung, dass <strong>in</strong> der Begegnung zwischen Wirtschaft und<br />
Schule ganz unterschiedliche Welten und manchmal<br />
auch Auffassungen aufe<strong>in</strong>ander treffen. Bei Mart<strong>in</strong>a<br />
Tietze von der Deutschen Bank aus Stuttgart und<br />
Reg<strong>in</strong>e Michel von der Annemarie-L<strong>in</strong>dner-Schule<br />
herrschte im Gegensatz dazu von Anfang an große<br />
Übere<strong>in</strong>stimmung – und das <strong>in</strong> vielen Bereichen.<br />
Besonders <strong>in</strong> ihren Führungsrollen sehen sich beide<br />
ganz ähnlichen Herausforderungen gegenüber. Erstes<br />
geme<strong>in</strong>sames Projekt der Zusammenarbeit: Die Moti-<br />
vation von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern an der<br />
Annemarie-L<strong>in</strong>dner-Schule. „E<strong>in</strong> sehr anspruchsvol-<br />
les und komplexes Thema“, beurteilt auch Mart<strong>in</strong>a<br />
Tietze von der Deutschen Bank diese Aufgabe der<br />
Schulleiter<strong>in</strong>, die an ihrer Schule die Verantwortung<br />
gleich für mehrere Schularten trägt. Hier helfen die<br />
ähnlich gelagerten Erfahrungen von Frau Tietze, die<br />
sie beim Aufbau ihrer Leitungsposition <strong>in</strong> Stuttgart<br />
gesammelt hat. Austausch und geme<strong>in</strong>same Suche<br />
nach Lösungen – das macht die Zusammenarbeit<br />
für beide so reizvoll und lehrreich. „Wir s<strong>in</strong>d Spar-<br />
r<strong>in</strong>gspartner auf Augenhöhe“, charakterisiert Reg<strong>in</strong>e<br />
Michel die <strong>Partners</strong>chaft. Auch die Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler profitieren von der Außenperspektive, die<br />
Frau Tietze aus der Arbeitswelt der Deutschen Bank<br />
mitbr<strong>in</strong>gt.<br />
In e<strong>in</strong>em Coach<strong>in</strong>g mit den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />
g<strong>in</strong>g es beispielsweise um die Erwartungen zukünftiger<br />
Arbeitgeber. Worauf wird bei den Bewerber<strong>in</strong>nen<br />
und Bewerbern geachtet? Was geht, was geht<br />
nicht? – Für die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler e<strong>in</strong> wertvoller<br />
E<strong>in</strong>blick und e<strong>in</strong> Stück mehr praxisnahe Vor-<br />
bereitung auf das Berufsleben. Beide Frauen sehen<br />
die <strong>Partners</strong>chaft erst am Anfang. „Es warten noch<br />
viele Themen auf uns“, da s<strong>in</strong>d sich beide e<strong>in</strong>ig.<br />
geme<strong>in</strong>sam neue Wege gehen<br />
Harald Eisenach, Deutsche Bank Berl<strong>in</strong><br />
Robert Hasse, Schulleiter Carl-Friedrich-Zelter-<br />
Schule, Berl<strong>in</strong><br />
• Vernetzung mit außerschulischen Partnern<br />
• Entwicklung e<strong>in</strong>es Ausbildungskonzepts<br />
Als Harald Eisenach von der Deutschen Bank und<br />
Robert Hasse von der Carl-Friedrich-Zelter-Schule<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> wurden, war die Schule dabei,<br />
e<strong>in</strong> großes Projekt umzusetzen: „Der Pfad <strong>in</strong> die Ausbildung“.<br />
Dabei g<strong>in</strong>g es dem Schulleiter Robert Hasse<br />
um e<strong>in</strong> nachhaltiges Konzept für Wege <strong>in</strong> die Ausbildung<br />
und zum Studium für Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
mit erschwerten Voraussetzungen. Als Leiter des<br />
ehemaligen Schultyps Hauptschule weiß er, wovon er<br />
spricht, wenn es darum geht se<strong>in</strong>e Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler erst zur Ausbildung zu befähigen. Das Konzept<br />
setzt im Unterschied zu anderen Modellen sehr<br />
viel früher an, bei der Vorbereitung auf das Berufsleben.<br />
Bereits ab der 7. Klasse werden die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler <strong>in</strong> diversen Praktika mit den Anforderungen<br />
der späteren Arbeitgeber vertraut gemacht.<br />
Harald Eisenach war hiervon sofort begeistert und<br />
musste nicht erst von der Relevanz für die Wirtschaft<br />
überzeugt werden. Als Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
der Region Nordost setzte er se<strong>in</strong> Netzwerk<br />
e<strong>in</strong> um Mitstreiter<strong>in</strong>nen und Mitstreiter sowie Förderer<br />
für das engagierte Projekt zu gew<strong>in</strong>nen. „Herr<br />
Eisenach hat unserem Projekt als Repräsentant der<br />
Wirtschaft viel mehr Gewicht verliehen. Wir konnten<br />
se<strong>in</strong>e guten Kontakte zu wichtigen Funktionsträgern<br />
nutzen“, berichtet Robert Hasse über das Engagement<br />
se<strong>in</strong>es <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong>. Geme<strong>in</strong>sam arbeiteten<br />
und feilten sie an der Grundkonzeption zur nach-<br />
haltigen Verankerung des Pfades an der Schule und<br />
als Modell für andere Schulen. Für Harald Eisenach<br />
hat sich die „Komplexität des Bildungswesens“ <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er ganzen Breite offenbart: „Ich habe erst jetzt<br />
verstanden, was es heißt, Schulleiter <strong>in</strong> unserem<br />
Bildungssystem zu se<strong>in</strong> und welchen Herausforde-<br />
rungen sich Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertreter von Schule<br />
stellen müssen, die Veränderung vorantreiben wol-<br />
len.“ Obwohl das Projekt se<strong>in</strong>en Weg <strong>in</strong> das Schul-<br />
system noch nicht gefunden hat, bleiben beide dran<br />
und setzen auf die Zeit als Verbündete.<br />
Fruchtbare Begegnung zweier Kulturen<br />
Carsten Bock, Deutsche Bank Berl<strong>in</strong><br />
Burkhard Ebel, Schulleiter Marienfelder Grund-<br />
schule, Berl<strong>in</strong><br />
• Gewaltprävention<br />
• Führungs<strong>in</strong>strumente<br />
• Personalentwicklung /Fortbildung<br />
„Die Kulturen unterscheiden sich kolossal. Man kann<br />
von außen nur Impulse geben“, so charakterisiert<br />
Carsten Bock von der Deutschen Bank se<strong>in</strong>e Rolle<br />
<strong>in</strong> der <strong>Partners</strong>chaft mit Burkhard Ebel, Schulleiter<br />
an e<strong>in</strong>er großen Grundschule <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> Marienfelde,<br />
mit e<strong>in</strong>em Anteil von nahezu 50% Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schülern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund. Mit großem<br />
Respekt bezeichnet Carsten Bock die Leistung sei-<br />
nes <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> als Husarenstück. Obwohl<br />
beide unter sehr unterschiedlichen Rahmenbed<strong>in</strong>-<br />
gungen arbeiten, gab es doch viele Anknüpfungs-<br />
punkte und es konnte <strong>in</strong> der Zeit der Zusammen-<br />
arbeit e<strong>in</strong>iges auf den Weg gebracht werden. In diesen<br />
Zeitraum fielen entscheidende Themen aus dem<br />
Schulalltag wie e<strong>in</strong>e anstehende Schul<strong>in</strong>spektion,<br />
Probleme mit dem Gewaltpotenzial an der Grund-<br />
schule oder der bevorstehende Schulleiterwechsel.<br />
E<strong>in</strong> Höhepunkt der Zusammenarbeit war die Orga-<br />
nisation e<strong>in</strong>es Projektnachmittages zur Gewaltprä-<br />
vention. Kommunale und regionale Funktionsträger<br />
konnten auf Initiative des Schulleiters an e<strong>in</strong>en Tisch<br />
gebracht werden. Von Vertretern der Polizei, über<br />
Sozialverbände bis h<strong>in</strong> zum Schulrat nahm man sich<br />
diesem wichtigen Themas an.<br />
Die Ergebnisse: E<strong>in</strong> umfassendes Konzept für die<br />
Schule und langfristige E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung zweier Sozialarbeiter<br />
<strong>in</strong> den Schulalltag.<br />
E<strong>in</strong> weiteres zentrales Anliegen des Schulleiters<br />
Burkhard Ebel: Die Öffnung der Schule nach außen.<br />
Hier entschied man sich geme<strong>in</strong>sam für das Modell<br />
des Quartiersmanagements und baute Kontakte auf<br />
zu Projekten, Initiativen und Unternehmen <strong>in</strong> der<br />
Umgebung.<br />
Auf der persönlichen Ebene nutzen beide die <strong>in</strong>tensive<br />
Zusammenarbeit für gegenseitige Feedbacks <strong>in</strong><br />
den jeweils anderen Organisationsstrukturen und<br />
-kulturen. Es erfolgte nicht nur e<strong>in</strong> Vergleich der<br />
Führungs- und Mitarbeiterbeurteilungs<strong>in</strong>strumente,<br />
sondern profitierte Carsten Bock auch vom reichen<br />
Erfahrungsschatz des fast 20 Jahre älteren Burkhard<br />
Ebel, u.a. im Rahmen se<strong>in</strong>es Führungskräftefeed-<br />
backs an dem der Schulleiter nicht nur teilnahm, son-<br />
dern im Anschluss aus se<strong>in</strong>er Beobachterrolle heraus<br />
wertvolles Feedback gab.
16 | | 17<br />
stimmen zum Programm<br />
„<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> bietet unseren Führungskräften e<strong>in</strong>e attraktive Chance,<br />
ihre beruflichen Kompetenzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unbekannten Umfeld zielgerichtet e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen<br />
und zu erweitern. Dies eröffnet e<strong>in</strong> spannendes Lernfeld, von dem<br />
alle Seiten profitieren und wir werden unserer Verantwortung als Corporate<br />
Citizen und engagierter Arbeitgeber gerecht.“<br />
Alexander Gallas, Corporate Citizenship, Director Corporate Volunteer<strong>in</strong>g, Deutsche Bank AG<br />
Stefanie Wismeth, KPMG<br />
„In diesem Dialog geht es um Geben und Nehmen, es geht um Pr<strong>in</strong>zipien moderner<br />
Führung. So öffnet sich dem Manager e<strong>in</strong>e andere Welt mit e<strong>in</strong>er völlig<br />
anderen Atmosphäre, Sprache, Führungskultur und Infrastruktur.“<br />
„Ich glaube, dass e<strong>in</strong>e Stärkung der Selbständigkeit von Schulen durch <strong>Partners</strong>chaften mit der<br />
Wirtschaft möglich ist. Es ist me<strong>in</strong>e große Hoffnung, dass die Wirtschaft auch politisch E<strong>in</strong>fluss<br />
nimmt und den Blick darauf richtet, wie beschränkt und teilweise pathologisch Schulen noch<br />
immer agieren. Es braucht den Mut der Schulleitungen, Selbstorganisation zuzulassen und<br />
Gestaltungsspielräume zu nutzen.“<br />
Prof. Egon Endres, Katholische Stiftungsfachhochschule München<br />
„E<strong>in</strong>e strukturierte Herangehensweise bei der Projektarbeit wird an der Schule, anders als <strong>in</strong> der Wirtschaft, nicht selbstverständlich<br />
erwartet, sondern dankbar angenommen. Die Wertschätzung für die Unterstützung sowie das rasche Erreichen<br />
von geme<strong>in</strong>samen Resultaten ist reicher Lohn und motiviert sehr, das Engagement fortzusetzen.“<br />
Nicolas Silbermann, Herlitz PBS AG<br />
„Durch die Zusammenarbeit mit <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> ist schnelles<br />
und situationsgerechtes Handeln möglich. Das Wissen und unterstützende<br />
Handeln des Coaches ermöglicht es uns, geme<strong>in</strong>sam D<strong>in</strong>ge<br />
auf den Weg zu br<strong>in</strong>gen, die sonst im Schulalltag dreimal so lange dauern<br />
würden!“<br />
Angelika Kuntzsch, Schulleiter<strong>in</strong>, Alt-Lankwitzer-Grundschule<br />
„Wer als Schulleiter täglich an exponierter Stelle schnelle Entscheidungen treffen muss und sich dabei nie den Blick für die nächsten<br />
und übernächsten Schritte verstellen lassen darf, ist immer <strong>in</strong> Gefahr, die eigentliche Orientierung zu ver lieren. E<strong>in</strong> gelegentlicher<br />
Austausch mit e<strong>in</strong>em wohlwollenden Dritten über den Schulalltag wirkt dann wie e<strong>in</strong> Erfrischungsbad. Sich den eigenen Aufgabenfeldern<br />
aus ungewöhnlicher Perspektive zu nähern, kann zu e<strong>in</strong>em belebenden Blick über den eigenen Tellerrand werden.“<br />
Thomas Schumann, Schulleiter Herbert-Hoover-Schule<br />
„Ich muss Sie nur loben, dass es so was gibt wie diese <strong>Partners</strong>chaft und dass es solche Begegnungen<br />
gibt, dass die Wirtschaft die Probleme der Schule kennen lernt und die Qualität<br />
von Schule kennen lernt und auch umgekehrt. Dass der Wirtschaftler an die Schule kommt<br />
und nicht verschreckt wieder davonläuft und sich e<strong>in</strong>lässt darauf, was Schule bedeuten kann.<br />
Das ist doch die wunderbarste Lösung, die man sich überhaupt vorstellen kann.“<br />
Dr. Bernhard Bueb, Autor, ehem. Leiter Internatsschule Schloss Salem<br />
Mart<strong>in</strong>a Roloff, KPMG<br />
„Für mich als Mutter war das auch <strong>in</strong>sofern <strong>in</strong>teressant, da ich gesehen habe, wie schnell<br />
man manchmal so ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Vorurteilen gegenüber der Schule, was wieder alles nicht<br />
funktioniert hat. Aber eigentlich weiß man gar nicht, was da im H<strong>in</strong>tergrund vielleicht<br />
alles schon getan wurde, damit es funktionieren sollte. Das war für mich e<strong>in</strong>e ganz wichtige<br />
Erkenntnis. Ich habe das Programm nun zwei Jahre betreut und habe jetzt e<strong>in</strong>e weitere<br />
Schule übernommen. Ich denke, auch das wird wieder e<strong>in</strong>e spannende Zeit werden.“<br />
„Die Arbeit mit den Schülern gibt mir e<strong>in</strong> größeres Erfolgserlebnis,<br />
als wenn ich e<strong>in</strong>en Millionenkredit genehmigt hätte. Das Feedback<br />
der Schüler ist direkt und ehrlich.“<br />
„Wir f<strong>in</strong>den das total Klasse, dass die Wirtschaft wirklich zugehört hat, dass man<br />
sich auch für die Probleme, die wir <strong>in</strong> der Schule haben, <strong>in</strong>teressiert hat, und<br />
dass auch <strong>in</strong> der freien Wirtschaft nach Lösungsansätzen gesucht wird, wie man<br />
Schulen besser unterstützen kann.“<br />
Iris Pakulat, Schulleiter<strong>in</strong> Kurt-Tucholsky-Grundschule<br />
Elke Schwedmann, Deutsche Bank<br />
„Wenn das Engagement von Unternehmen zu e<strong>in</strong>em völlig anderen Verständnis der realen sozialen Probleme <strong>in</strong> Brennpunktsituationen<br />
führt, entsteht e<strong>in</strong>e echte W<strong>in</strong>W<strong>in</strong>Situation. Die Erfahrungen an Brennpunktschulen können <strong>in</strong><br />
unternehmerisches Handeln zurückwirken. Umgekehrt werden <strong>in</strong> den Schulen die Kompetenzen, die Effektivität <strong>in</strong>s<br />
Zentrum stellen, Stück für Stück wirksam. Gerade <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> kann man lernen, Arbeitsprozesse<br />
wirklich zu effektivieren.“<br />
Siegfried Arnz, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />
„Der E<strong>in</strong>satz für <strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> ist deshalb <strong>in</strong>teressant, weil Schule<br />
als soziales System e<strong>in</strong> wohl äußerst komplexes und lehrreiches Betätigungsfeld<br />
darstellt.“<br />
Christian Lippmann, structura GbR
18 | | 19<br />
schulstandorte<br />
Pritzwalk<br />
Potsdam<br />
Landkreis<br />
rastatt<br />
mannheim<br />
Karslruhe stadt<br />
Baden-Baden<br />
spandau<br />
oranienburg<br />
re<strong>in</strong>ickendorf<br />
steglitz-Zehlendorf<br />
rhe<strong>in</strong>-<br />
Neckar-Kreis<br />
Heidelberg<br />
Landkreis Karslruhe<br />
Landkreis<br />
Freudenstadt<br />
Charlottenburg-<br />
Wilmersdorf<br />
Landkreis<br />
Calw<br />
rhe<strong>in</strong>-<br />
Neckar-Kreis<br />
Enzkreis<br />
Pforzheim<br />
Birkenwerder<br />
mitte<br />
Pankow<br />
Friedrichsha<strong>in</strong>-<br />
Kreuzberg<br />
Tempelhofschöneberg<br />
Lichtenberg<br />
Neukölln<br />
Neckar-<br />
odenwald-Kreis<br />
marzahn-<br />
Hellersdorf<br />
Treptow-Köpenick<br />
Wrietzen<br />
strausberg<br />
<strong>Partners</strong>chaften<br />
Berl<strong>in</strong> und Brandenburg Berl<strong>in</strong> und Brandenburg<br />
regierungsbezirk Karlsruhe<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> – schule mit Deutsche Bank - <strong>Partners</strong>chaft<br />
<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong> – schule mit anderer <strong>Partners</strong>chaft<br />
Schule Ort/Bezirk Schulleiter Partner Unternehmen<br />
alfred-adler-grundschule Tempelhof-schöneberg<br />
Burkhard Ebel Carsten Bock Deutsche Bank<br />
James-Krüss-grundschule<br />
Erste geme<strong>in</strong>schaftsschule<br />
Berl<strong>in</strong> mitte<br />
mitte Uta Heyde ralph Esch Deutsche Bank<br />
Carl-Friedrich-Zelter-schule<br />
sekundarschule<br />
skalitzer straße<br />
Freie montessorischule<br />
und K<strong>in</strong>derhaus Berl<strong>in</strong><br />
Friedrichsha<strong>in</strong>-<br />
Kreuzberg<br />
Treptow-Köpenick Uwe reyher,<br />
mart<strong>in</strong>a Jambor,<br />
gabi Dietrich<br />
robert Hasse Harald Eisenach,<br />
alix silvia Jordanov<br />
Jana germershausen,<br />
Thomas Kaupel<br />
Deutsche Bank<br />
Deutsche Bank,<br />
Bundesstiftung<br />
K<strong>in</strong>derzukunftsnetz<br />
merian-oberschule Treptow-Köpenick Birgit Vogel andreas Hahne Deutsche Bank<br />
albert schweitzer-oberschule Neukölln georg Krapp gabriele Hahnemann Deutsche Bank<br />
marianne-Cohn-schule Tempelhof- angela rädler gabriele Hahnemann Deutsche Bank<br />
ste<strong>in</strong>wald-schule<br />
schöneberg<br />
grundschule an der Bäke steglitz-Zehlendorf Jens Haase Beate Hofmann Deutsche Bank<br />
Biesalski-schule steglitz-Zehlendorf Christ<strong>in</strong>a Nagel ralf Hümmerich Deutsche Bank<br />
grundschule <strong>in</strong> Französisch Pankow Thomas Emrich Kar<strong>in</strong> müller-Zie- Deutsche Bank<br />
Buchholz<br />
mann<br />
Hermann-Nohl-schule Neukölln Ilona Bernsdorf Herbert schaub Deutsche Bank<br />
11. oberschule Köpenick<br />
Emmy-Noether-gymnasium<br />
Treptow-Köpenick Jürgen V<strong>in</strong>zelberg Elke schwedmann Deutsche Bank<br />
georg-mendheim-oberstufenzentrum<br />
oranienburg<br />
oranienburg Dieter starke alexandra Wünsch Deutsche Bank<br />
reg<strong>in</strong>e-Hildebrandt-schule Birkenwerder Hansjörg Behrend alexandra Wünsch Deutsche Bank<br />
Hunsrück-grundschule Friedrichsha<strong>in</strong>-<br />
Kreuzberg<br />
mario Dobe oliver Beyhs KPmg<br />
sachsenwald-grundschule steglitz-Zehlendorf Christian Bobusch Tim Dümichen KPmg<br />
Herbert-Hoover-oberschule mitte Thomas schumann Dr. Philipp großmann KPmg<br />
Waldschule gerdes steglitz-Zehlendorf Dieter schulze Christian graf von<br />
Hardenberg<br />
KPmg<br />
Peter-a.-silbermann-schule Charlottenburg-<br />
Wilmersdorf<br />
Christiane grüner Klaus Kammer KPmg<br />
grundschule am Barbarossa- Tempelhof- Lydia sebold mart<strong>in</strong>a roloff KPmg<br />
platz<br />
schöneberg<br />
Katholische schule st. alfons Tempelhof-schö- gabriela stepczynski Katja schwob KPmg<br />
Katholische grundschule neberg<br />
st. Ursula<br />
steglitz-Zehlendorf<br />
Evangelische grundschule Charlottenburg- Jacquel<strong>in</strong>e Bussée andreas Böhm Herlitz PBs<br />
Wilmersdorf<br />
Wilmersdorf<br />
Lietzensee-schule Charlottenburg-<br />
Wilmersdorf<br />
gabriele Netzband Jörg Pantermöller Herlitz PBs<br />
schule am Fliederbusch Neukölln Kathr<strong>in</strong> re<strong>in</strong>hardt Nicolas silbermann Herlitz PBs<br />
Heiligensee-grundschule re<strong>in</strong>ickendorf Dorothea Ferrari Karsten Tews Herlitz PBs<br />
anna-L<strong>in</strong>dh-grundschule mitte Dr. Thomas Leeb Karsten Tews Herlitz PBs<br />
Wilhelm-ostwald-schule steglitz-Zehlendorf re<strong>in</strong>hard gubi, sybille Beer Berl<strong>in</strong>-Chemie<br />
osZ Fabtechnik & raumgestaltung<br />
Hanna müller<br />
Bölsche realschule Treptow-Köpenick mart<strong>in</strong> schmiegel guido He<strong>in</strong>rich Berl<strong>in</strong>-Chemie<br />
maria-montessori-grundschule Tempelhofschöneberg<br />
Doris Lerner Elke Jahn Berl<strong>in</strong>-Chemie<br />
Werner-stephan-oberschule Tempelhofschöneberg<br />
Hannelore Weimar Christian mareck Berl<strong>in</strong>-Chemie
20 | ParTNErsCHaFTEN<br />
| 21<br />
Evangelische schule Pankow Pankow gunnar Hermann Eberhard Wege Commerzbank (i.r.)<br />
Waldenburg-schule<br />
Tempelhof- ruth Jordan Eberhard Wege Commerzbank (i.r.)<br />
riesengebirgsschule<br />
gustav-Langenscheidt-schule<br />
schöneberg<br />
georg-schles<strong>in</strong>ger-schule re<strong>in</strong>ickendorf Bernhard Bleiber, Christian Lippmann structura<br />
osZ masch<strong>in</strong>en- und Fertigungstechnik<br />
arm<strong>in</strong> schreck<br />
Nürt<strong>in</strong>gen-grundschule Friedrichsha<strong>in</strong>-<br />
Kreuzberg<br />
markus schega Christian Lippmann structura<br />
greenwich schule re<strong>in</strong>ickendorf suzann Haße Dr. Volkert sjut Bayer Cropscience<br />
(i.r.)<br />
stadt-als-schule Friedrichsha<strong>in</strong>-<br />
Kreuzberg<br />
guido Landreh silke ramelow <strong>BildungsCent</strong><br />
oberstufenzentrum märkisch- strausberg re<strong>in</strong>er Zaspel, matthias Kreplien, centerra<br />
oderland<br />
gudrun<br />
Thiessenhusen<br />
Iris rabener<br />
Theodor-storm-grundschule Neukölln margret Walz,<br />
Barbara müksch<br />
Inka ros<strong>in</strong>i Coca-Cola<br />
Freiherr-von-rochow-schule Pritzwalk gisa michaelis Torsten gärtner Concert<br />
Helmholtz-gymnasium Potsdam Dr. Dieter rauchfuß Joachim Hampel ctb-experten<br />
Carl-Legien-schule Neukölln Nicola groth stefanie Urbach Die beste aller<br />
Welten<br />
grundschule am Brandwerder spandau Thomas Hantschick Ulrich Nierhoff messe Berl<strong>in</strong><br />
Paul-schneider-schule steglitz-Zehlendorf Barbara Burkuhl<br />
angela Ef<strong>in</strong>ger<br />
Petra Hillicke Nokia-siemens<br />
Hotelfachschule Berl<strong>in</strong> mitte Dieter reichl andreas re<strong>in</strong>hard pareXo<br />
Ernst-Litfaß-schule<br />
osZ Druck- und medientechnik<br />
re<strong>in</strong>ickendorf Peter michael rulff günter Thauer tb-s<br />
Evangelisches-Johanniter<br />
gymnasium Wriezen<br />
Wriezen michael Tiedje Peter gladkowski TÜV-rhe<strong>in</strong>land<br />
Hugo-gaudig-schule Tempelhof- me<strong>in</strong>hard Jacobs, Tom Witzschel Vodafone<br />
schöneberg Kathr<strong>in</strong> stüer<br />
regierungsbezirk Karlsruhe<br />
Schule Ort SchulleiterIn Partner Unternehmen<br />
Justus-von-Liebig-schule mannheim Elsbeth ru<strong>in</strong>er Joachim r. rath Deutsche Bank<br />
annemarie-L<strong>in</strong>dner-schule Nagold reg<strong>in</strong>e michel mart<strong>in</strong>a Tietze Deutsche Bank<br />
Johannes-gutenberg-schule Heidelberg mart<strong>in</strong> schmidt georg gerland KPmg<br />
max-Hachenburg-schule mannheim Friedrich graser georg von Hohnhorst<br />
KPmg<br />
Werner-von-siemens-schule mannheim mario Lucci Thomas Kern KPmg<br />
Wilhelm-röpke-schule Ettl<strong>in</strong>gen Petra Kerth Dr. Thomas L<strong>in</strong>dner Cas<br />
Walter-Eucken-schule Karlsruhe manfred Czychi Frank Widmayer Cas<br />
Handelslehranstalt rastatt Bernhard marzluf Christian Harms dm<br />
Balthasar-Neumann-schule II Bruchsal Horst schwab Klaus Vogelbacher dm<br />
Frankenlandschule Walldürn Jürgen schmeiser michael Hirthammer Braun<br />
Carl-Benz-schule gaggenau Volker Bachura gerw<strong>in</strong> Kohlbecker Daimler<br />
Hilda-gymnasium Pforzheim Edith Drescher Thomas Butzer EnBW<br />
Hans-Freudenberg-schule We<strong>in</strong>heim amann Kreszentia Dr. ra<strong>in</strong>er Kuntz Freudenberg<br />
Kaufmännische schule Nagold Kar<strong>in</strong> aschergollmar<br />
alexander Jauch Helag-Electronic<br />
He<strong>in</strong>rich-schickhard-schule Freudenstadt Peter stumpp renate F<strong>in</strong>kbe<strong>in</strong>er Hotel Traube<br />
Pressespiegel 2009/2010<br />
– auswahl –
22 | PrEssEsPIEgEL<br />
PrEssEsPIEgEL | 23<br />
Führungskräfte für schulpatenschaften gesucht -diese Betreffzeile e<strong>in</strong>er Email sprach Elke schwedmann<br />
sofort an. Die Kreditrisikochef<strong>in</strong> der Deutschen Bank war gerade vom ruhrgebiet nach Berl<strong>in</strong> gezogen und<br />
hatte große Lust, die stadt kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen.<br />
Thomas Baumeister, Leiter des Bereichs "Corporate Volunteer<strong>in</strong>g" der Bank, freute sich über schwedmanns<br />
schnelle Zusage und vermittelte den Kontakt zu e<strong>in</strong>em gymnasium <strong>in</strong> Köpenick. Elke schwedmann ist e<strong>in</strong>e<br />
von vielen mitarbeitern, die sich während ihrer arbeitszeit ehrenamtlich engagieren. In den Usa gehört das<br />
bereits seit Jahren zur Tradition vieler Firmen: arbeitgeber stellen ihre mitarbeiter für bestimmte Tage im<br />
Jahr für ihr Ehrenamt frei oder unterstützen dieses mit e<strong>in</strong>em jährlichen Betrag. In den letzten drei Jahren<br />
s<strong>in</strong>d mehrere große deutsche Unternehmen dazu übergegangen, "Corporate Volunteer<strong>in</strong>g" anzubieten.<br />
Die Deutsche Bank unterstützt die freiwillige, geme<strong>in</strong>nützige arbeit ihrer mitarbeiter bereits seit sechs Jahren.<br />
"mehr als geld: soziales Kapital schaffen" lautet ihr slogan. "gutes zu tun und dafür anerkennung zu erhalten,<br />
stärkt die Zufriedenheit der mitarbeiter", erklärt der Verantwortliche Thomas Baumeister. Die rechnung<br />
geht auch für das Unternehmen auf: Zufriedene mitarbeiter leisten mehr. am anfang überlegte Elke<br />
schwedmann geme<strong>in</strong>sam mit dem Direktor, wie sie sich <strong>in</strong> der schule e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen könnte. Zunächst beriet<br />
sie die schulleitung <strong>in</strong> organisationsfragen. Dazu ausgebildet, abteilungen zu leiten, arbeitsabläufe und<br />
F<strong>in</strong>anzen zu optimieren, gab sie dem schulleiter Feedback bezüglich der täglichen abläufe se<strong>in</strong>er schule.<br />
mittlerweile wurde die 46-Jährige <strong>in</strong> die schulkonferenz gewählt und zur schulpat<strong>in</strong> ernannt. Zusätzlich<br />
gibt sie oberstufenschülern Bewerbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g: "Ich erkläre ihnen, dass sie für ihre Träume auch mal hart<br />
arbeiten müssen, damit sie <strong>in</strong> Erfüllung gehen. Ich wurde auch nicht als Bankdirektor<strong>in</strong> geboren." E<strong>in</strong>e ansage,<br />
die motiviert. Elke schwedmann profitiert vom Ehrenamt: "Die arbeit mit den schülern gibt mir e<strong>in</strong><br />
größeres Erfolgserlebnis, als wenn ich e<strong>in</strong>en millionenkredit genehmigt hätte. Das Feedback der schüler ist<br />
direkt und ehrlich." Wann immer die schule sie brauche, versuche sie h<strong>in</strong>zufahren. manchmal s<strong>in</strong>d das zwei<br />
bis drei Tage im monat. als Führungskraft ist sie mobiler als andere Kollegen. Das amerikanische modell<br />
"Drei Tage frei" oder "50 mal 500" Euro für förderungswürdige Projekte ihrer mitarbeiter haben auch deutsche<br />
Firmen <strong>in</strong>zwischen übernommen. "Jedes Unternehmen sollte e<strong>in</strong>en Beitrag für die gesellschaft leisten",<br />
sagt Brigitte Hirl-Höfer, Personal-Direktor<strong>in</strong> von microsoft Deutschland. "Dass sich unsere mitarbeiter<br />
sozial engagieren, gehört für uns ebenso zu unserer Unternehmenskultur wie unsere Bildungs<strong>in</strong>itiativen."<br />
Bei siemens verb<strong>in</strong>det man das Engagement mit der stärkung von motivation und Teamgeist. 28 mitarbeiter<br />
der Kommunikationsabteilung organisierten letzten sommer e<strong>in</strong> Lesefest für Drittklässler im Tierpark.<br />
Die K<strong>in</strong>der kamen aus e<strong>in</strong>em eher sozial schwachen milieu. an vier stationen lasen mitarbeiter die ersten<br />
vier Kapitel des "Dschungelbuchs" vor und g<strong>in</strong>gen im anschluss mit den K<strong>in</strong>dern durch den Zoo. "Die Vorbereitung<br />
des Projektes und der Tag im Zoo haben unser Team zusammengerückt", erzählt andrea Weber,<br />
redakteur<strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternen medien, begeistert. "Wir haben e<strong>in</strong>ander noch besser kennen gelernt." auch Elke<br />
schwedmann schwärmt von ihren Erfahrungen, die sie <strong>in</strong> der Köpenicker schule gesammelt hat. mittler-<br />
weile hat sie weitere Kollegen für e<strong>in</strong>e schulpatenschaft begeistern können. "In den mittagspausen heißt<br />
es nun oft: "Wie läuft es an de<strong>in</strong>er schule?" Thomas Baumeister ist zufrieden: "Wenn e<strong>in</strong> Projekt so gut läuft<br />
wie unser schulprojekt "<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong>", brauchen wir ke<strong>in</strong>e neuen mitarbeiter dafür zu rekrutieren.<br />
sie melden sich von alle<strong>in</strong> und tragen ihre Begeisterung an ihre Kollegen weiter." mit Erfolg: 2008 haben<br />
sich 15 Prozent se<strong>in</strong>er mitarbeiter an etwa 25.000 Tagen engagiert.<br />
Wiebke Nieland<br />
----------------------------sErVICE<br />
Corporate Volunteer<strong>in</strong>g<br />
mehr über die soziale Verantwortung von Unternehmen, die Formen und möglichkeiten der sogenannten<br />
Corporate social responsibility (Csr) f<strong>in</strong>det man auf der seite des Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />
(DIHK).<br />
www.dihk.de<br />
Deutsche Bank<br />
Das geld<strong>in</strong>stitut widmet sich dem Thema "gesellschaftliche Verantwortung" auf ihrer Homepage. In der<br />
rubrik f<strong>in</strong>den sich Beispiele für das ehrenamtliche Engagement:<br />
www.deutsche-bank.de<br />
------------------------------
24 | VEraNsTaLTUNgEN PrEssEsPIEgEL<br />
PrEssEsPIEgEL | 25<br />
"Wenn es darum geht, Fördermittel zu beschaffen, e<strong>in</strong> Budget zu verwalten oder auch konkret, e<strong>in</strong> bauliches<br />
Projekt mit Zwischenberichten, Kommunikation oder E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der entsprechenden Behörden<br />
abzuwickeln, da kann man die schulen gut unterstützen", sagt Nicolas silbermann von der Herlitz PBs ag.<br />
Er steht im rahmen des Programms "<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong>" der alt-Lankwitzer grundschule im süden<br />
Berl<strong>in</strong>s beim Umbau bei. schulleitungen müssen nicht nur Wissen vermitteln, sondern den schüler<strong>in</strong>nen<br />
und schülern Fähigkeiten und Kompetenzen beibr<strong>in</strong>gen, die den ansprüchen der modernen Informationsgesellschaft<br />
standhalten. auch managementfähigkeiten, die bislang auf ke<strong>in</strong>er ausbildungsagenda von<br />
Lehrern und schulleitern standen, s<strong>in</strong>d gefragt. Das Programm "<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong>" des Berl<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>s<br />
"<strong>BildungsCent</strong> e. V." will die ehrenamtliche Zusammenarbeit von Führungskräften aus der Wirtschaft und<br />
schulleitern fördern.<br />
E<strong>in</strong> gegenseitiges Geben und Nehmen ist das Ziel<br />
"schulen und <strong>in</strong>sbesondere schulleiter profitieren von Partnern, die sie bei den erforderlichen Veränderungsprozessen<br />
unterstützen", sagt silke ramelow, Vorstandsvorsitzende des Vere<strong>in</strong>s. "Die Führungskräfte<br />
aus den Unternehmen h<strong>in</strong>gegen erhalten e<strong>in</strong>en tiefen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die schulische Praxis und entwickeln e<strong>in</strong>e<br />
hohe sensibilität für die tiefgreifenden Veränderungen, denen schule heute ausgesetzt ist." Im Programm<br />
"<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong>" treffen rektoren auf Führungskräfte des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens<br />
KPmg, der Deutschen Bank, Herlitz, alba, Vodafone oder auch galeria Kaufhof. "Bei der Verbesserung<br />
des Bildungssystems ist auch die Wirtschaft gefordert", sagt Dr. Joachim sch<strong>in</strong>dler, Vorstandsmitglied<br />
von KPmg. "sie ist es doch, die den mangel an qualifiziertem Nachwuchs beklagt. me<strong>in</strong>e persönliche<br />
Erfahrung beim '<strong>Partners</strong> <strong>in</strong> <strong>Leadership</strong>'-Programm zeigt mir, dass Wirtschaft und schule e<strong>in</strong>ander fordern<br />
und fördern können." mehr als 40 schulen hatten sich im sommer 2006 darum beworben, an "<strong>Partners</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Leadership</strong>" teilzunehmen. 27 Berl<strong>in</strong>er und Brandenburger schulen arbeiten seitdem mit ihren Partnern<br />
aus der Wirtschaft an aktuellen schulrelevanten Themen. Für den Zeitraum e<strong>in</strong>es Jahres treten die Führungskräfte<br />
aus schule und Wirtschaft <strong>in</strong> den Dialog und profitieren dabei gegenseitig vom Know-how des<br />
anderen.<br />
Schulleiter<strong>in</strong> und Bänker arbeiten an der Personalführung<br />
schulleiter<strong>in</strong> Birgit Vogel von der merian oberschule <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> will geme<strong>in</strong>sam mit andreas Hahne von der<br />
Deutschen Bank herausf<strong>in</strong>den, welche methoden der Personalführung sich aus dem Wirtschaftsleben auf<br />
ihre schule übertragen lassen. sie fragt sich etwa wie man e<strong>in</strong>e Kommunikationskultur entwickeln könne,<br />
e<strong>in</strong> Team führt oder Ergebnisse <strong>in</strong>terner und externer Evaluation beurteilt. "Das s<strong>in</strong>d Fragen, die uns nicht<br />
von vornhere<strong>in</strong> mit unserer ausbildung <strong>in</strong> die Wiege gelegt wurden." E<strong>in</strong>mal den Lehrer damit zu konfrontieren,<br />
sich selbst zu beurteilen. sei <strong>in</strong>teressant so Hahne. Paradoxerweise müsse e<strong>in</strong> Lehrer zwar ständig<br />
die schüler beurteilen, doch sei es für ihn neu, sich selbst zu reflektieren. "Ich denke, das ist für diese schule<br />
sehr neu." am Programm nehmen alle schulformen teil: Von Förderschulen über gymnasien h<strong>in</strong> zu oberstufenzentren<br />
mit mehreren tausend schülern. auch die beteiligten Unternehmen reichen von global agierenden<br />
großfirmen h<strong>in</strong> zu regional verankerten E<strong>in</strong>zelunternehmern.<br />
Ähnliche Ziel verfolgt die Stiftung "Partner für Schule NRW"<br />
Die stiftung "Partner für schule NrW" entwickelt, organisiert, fördert und unterstützt seit ihrer gründung<br />
im Jahre 2003 Projekte und Kooperationen zwischen nordrhe<strong>in</strong>-westfälischen schulen und Partnern aus<br />
der Wirtschaft. Knapp 30 Wirtschaftsunternehmen engagieren sich als stifter, um die schulen und Unterricht<br />
<strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen voranzutreiben. auch dabei reicht die Bandbreite der stifter vom mittelständischen<br />
Betrieb bis h<strong>in</strong> zum weltweit agierenden großkonzern. Ziel ist es, privatwirtschaftliche ressourcen<br />
und Know-how für die 7000 schulen des Bundeslandes nutzbar zu machen. Im Vordergrund steht dabei<br />
stets e<strong>in</strong> konkreter Beitrag um die schul- und Unterrichtsentwicklung zu verbessern.<br />
seit ihrem Bestehen hat die stiftung <strong>in</strong> Kooperation mit Unternehmen und weiteren Partnern 35 Projekte<br />
mit e<strong>in</strong>em gesamtumfang von rund acht millionen Euro umgesetzt. 4000 nordrhe<strong>in</strong>-westfälische schulen<br />
wurden unterstützt. schwerpunktthemen von stiftungsprojekten s<strong>in</strong>d die Förderung des Übergangs von<br />
der schule <strong>in</strong> den Beruf, der aufbau von <strong>Partners</strong>chaften zwischen Unternehmen und schulen, die Leseund<br />
gesundheitsförderung sowie die Unterstützung des Lernens mit digitalen medien.<br />
Zum Beispiel unterstützt das Versorgungsunternehmen gelsenwasser ag im rahmen des gelsenwasserschulprojekts<br />
schulen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Versorgungsgebiet jährlich mit e<strong>in</strong>er million Euro. so fördert das Projekt<br />
jährlich 400 schulen <strong>in</strong> den Bereichen Integration, selbstlernzentren, schul- und Unterrichtsentwicklung<br />
und dem Übergang von der schule <strong>in</strong> den Beruf.<br />
52 Prozent der weiterführenden Schulen haben e<strong>in</strong>en Partner<br />
Durch den aufbau regionaler strukturen und durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen akteuren <strong>in</strong> den<br />
Bereichen schule und Wirtschaft will die stiftung auch kle<strong>in</strong>en und mittelständischen Betrieben die Chance<br />
geben, sich <strong>in</strong> schulen ihres Umfeldes zu engagieren. mit dem Projekt "Partnerbetriebe für jede schule <strong>in</strong><br />
NrW", soll jeder allgeme<strong>in</strong>bildenden weiterführenden schule <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />
mit e<strong>in</strong>em Partner aus der Wirtschaftswelt ermöglicht werden.<br />
schulen und Unternehmen erhalten Hilfen zum aufbau und zur Weiterentwicklung von <strong>Partners</strong>chaften.<br />
Dies s<strong>in</strong>d außer regionalen Veranstaltungen auch Publikationen, Kontaktbörsen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen regionen<br />
sowie die Betreuung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teraktiven Datenbank, dem onl<strong>in</strong>e-Portal "Partnerbetriebe.nrw" seit das Projekt<br />
Ende 2004 gestartet ist, hat ich die Zahl der schulen mit <strong>Partners</strong>chaften von 34 auf 52 Prozent erhöht.<br />
M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Schavan hatte Unterricht von Ingenieuren gefordert<br />
Bundesbildungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> annette schavan (CDU) hatte am 23. Februar 2009 gefordert, Unternehmen<br />
sollten ihre Top-mitarbeiter für den schulunterricht freistellen. schüler sollten öfter bei echten Ingenieuren<br />
Physik oder mathe pauken. Doch Lehrerverbände sowie die sPD kritisierten den Vorschlag. auch<br />
CDU-Bildungspolitiker merkten an: Den viel beklagten Lehrermangel könnten Ingenieure ohne Pädagogikausbildung<br />
wohl kaum reparieren. Dabei wird e<strong>in</strong>em stärkeren austausch zwischen Firmen und schulen<br />
durchaus Nutzen zugeschrieben, wenn die Bed<strong>in</strong>gungen stimmen.<br />
ausgerechnet <strong>in</strong> der rezession hätten die Firmen genug andere sorgen, halten Kritiker der CDU-Bildungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
entgegen. Und schulen hätten mehr schaden als Nutzen von noch so qualifizierten Leuten aus<br />
Betrieben, wenn diese nicht das nötige dicke Fell fürs Klassenzimmer mit all se<strong>in</strong>en spannungen, Turbulenzen<br />
und Problemen mitbr<strong>in</strong>gen. Der Verband Bildung und Erziehung sorgt sich sogar um das Wohl von<br />
gastarbeitern <strong>in</strong> der schule: Top-Ingenieure könnten als Laien <strong>in</strong>s offene messer rennen. Der geme<strong>in</strong>same<br />
Nenner der Wirtschafts- und Bildungsverbände: Zum regelfall im Unterricht sollte der E<strong>in</strong>satz von solchen<br />
Ersatzlehrern nicht werden.
26 | PrEssEsPIEgEL<br />
PrEssEsPIEgEL | 27<br />
Engagement der Wirtschaft gehöre längst zum Alltag dazu<br />
Doch angesichts wachsenden Fachkräftemangels gehört das Engagement der Wirtschaft an schulen längst<br />
zur Normalität. Berufsorientierung, Unternehmenspartnerschaften, Wirtschaftsplanspiele - die Formen<br />
s<strong>in</strong>d vielfältig. "Es gibt ke<strong>in</strong>e anzeichen dafür, dass die Firmen ihr Engagement <strong>in</strong> der Krise nachlassen", sagt<br />
Yvonne Kohlmann, geschäftsführer<strong>in</strong> der Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft "schulewirtschaft", die viele Kontakte<br />
fördert. "gute Leute zu bekommen, bleibt wichtig." Prognosen zufolge werden <strong>in</strong> den kommenden<br />
Jahren zwischen 200.000 und mehr als 400.000 akademiker fehlen, vor allem Ingenieure und Naturwissenschaftler.<br />
manchmal werden Leute aus den Unternehmen aber auch dauerhaft Lehrer und stopfen an den schulen<br />
Lücken. "auch seitene<strong>in</strong>steigern sollten wir den Weg <strong>in</strong>s Lehramt nicht verwehren", fordert Unionsbildungsexperte<br />
michael Kretschmer (CDU). "schüler profitieren davon, weil man mit der Erfahrung die Lehrpläne<br />
leicht mit Leben füllen kann", sagt e<strong>in</strong>e 45 Jahre alte Lehrer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er münchner Wirtschaftsschule, die<br />
jahrelang im mittleren management e<strong>in</strong>es mittelständlers war. allerd<strong>in</strong>gs wolle das auch nicht jeder - und<br />
könne es schon gar nicht von selbst. "Bei den Formalia, der Didaktik und Pädagogik braucht man deutlich<br />
Hilfe", sagt sie.<br />
Die grenzen s<strong>in</strong>d längst aufgebrochen. Doch abhilfe für die Probleme der schulen gibt es nach Expertenansicht<br />
viel zu zögerlich. In E<strong>in</strong>zelfällen bekommen Berufse<strong>in</strong>steiger schon Zuschläge, damit sie überhaupt<br />
an die schulen kommen. Problemfächer s<strong>in</strong>d mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik sowie<br />
Fremdsprachen - "Tendenz steigend", wie es bei den gewerkschaften heißt.<br />
Forderungen gegen den mangel qualifizierter junger Lehrer liegen auf dem Tisch: mehr abstimmung zwischen<br />
den Ländern <strong>in</strong> der ausbildung etwa, gezielteres Werben um wirklich lebhafte und an Jugendlichen<br />
<strong>in</strong>teressierte menschen, auch mehr aufstiegschancen. am angeblich ach so miesen Lehrer-Image alle<strong>in</strong><br />
kann der Lehrermangel nicht liegen - so schlecht ist der ruf gar nicht durchgängig. so f<strong>in</strong>den 82 Prozent der<br />
Bundesbürger Lehrer laut Umfrage der gesellschaft für Konsumforschung vertrauenswürdig.<br />
29. März 2009
28 | PrEssEsPIEgEL<br />
3/2010<br />
Impressum<br />
Herausgeber und<br />
Gesamterstellung: <strong>BildungsCent</strong> e.V., Berl<strong>in</strong>, 2011,<br />
Am Borsigturm 100, 13507 Berl<strong>in</strong><br />
Gestaltung: Christiane John<br />
Fotos: <strong>BildungsCent</strong> e.V.,<br />
Seite 14: Mart<strong>in</strong>a Roloff, Iris Pakulat: Screenshots von<br />
http://www.kpmg.de/WerWirS<strong>in</strong>d/10337.htm, KPMG<br />
www.bildungscent.de