Ausgabe 02/2011 Titelthema S. 14-19 ... - OUTLAW gGmbH
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Meinung MitarbeiterInnen <strong>OUTLAW</strong><br />
For example: Sarrazin<br />
Sie haben ihn<br />
wieder lieb,<br />
die Leute von<br />
der SPD, ihren<br />
Genossen<br />
Sarrazin, seines<br />
Zeichens<br />
Rassist, Hetzer<br />
und erfolg-<br />
Theo Boomgaarden<br />
reicherBuchautor. Vor einigen Monaten wollten<br />
sie ihn loswerden, jetzt haben sie<br />
ihn wieder aufgenommen im Schoße<br />
der Partei. Er habe sich einsichtig gezeigt,<br />
sagen die einen, einen wie ihn,<br />
einen Querdenker, brauchen wir, sagt<br />
ein alter Genosse. Damit kommen sie<br />
der Wahrheit wohl näher. Einsichtig ist<br />
Sarrazin nicht, er hat sein Buch nicht<br />
mit dem Ausdruck des Bedauerns<br />
vom Markt genommen. Anscheinend<br />
werden Leute wie Sarrazin gebraucht;<br />
aber wofür eigentlich?<br />
Nun ist Herr Sarrazin kein Einzelfall,<br />
so viel müsste man über ihn nicht<br />
reden, so wichtig ist weder er noch<br />
seine Partei. Nehmen wir den neuen<br />
Innenminister Friedrich, der kurz nach<br />
seiner Amtseinführung ohne Not und<br />
ohne besonderen Anlass über das<br />
deutsche Wesen schwadronierte,<br />
über christliche Traditionen, über den<br />
Islam, der nicht in die Traditionslinie<br />
gehöre. Denken wir an die antisemitischen<br />
Ausfälle des Herrn Möllemann<br />
oder an Lafontaine, der sich im braunen<br />
Jargon über die „Fremdarbeiter“<br />
Sorgen machte. Der Hintergrund ist<br />
wohl immer der gleiche: Mit unterschiedlichem<br />
Zungenschlag will man<br />
sich ein Hintertürchen offen halten,<br />
sich der latent und manifest vorhandenen<br />
fremdenfeindlichen Stimmungen<br />
bedienen.<br />
Es wäre doch einfach, zu sagen, dass<br />
es in Deutschland mehrere Wertezusammenhänge<br />
und Traditionslinien<br />
gibt, nämlich eine christliche, eine jüdische,<br />
eine nicht konfessionell-humanistische<br />
und jetzt eben auch eine islamische.<br />
Und es hat immer Migration<br />
gegeben, im Ruhrgebiet kann man das<br />
an den Tür- und Klingelschildern und<br />
an den Mannschaftsaufstellungen der<br />
vielen Fußballvereine ablesen, heute<br />
ebenso wie vor 50 Jahren.<br />
Statt Eindeutigkeit und Klarheit hält<br />
man sich also lieber Hintertürchen offen,<br />
manchmal wird argumentiert, dass<br />
es notwendig sei, den rechten Rand<br />
zu integrieren. Der Beifall der NPD für<br />
Herrn Sarrazin lässt die Frage aufkommen,<br />
wer hier wen vereinnahmt.<br />
Wir bemühen uns in Kitas, in Kinder-<br />
und Jugendhäusern, in Fan-Projekten<br />
und in den erzieherischen Hilfen um<br />
die Vermittlung von Toleranz, Integration<br />
und Solidarität. Wir wollen diese<br />
Werte und Haltungen nicht nur abstrakt<br />
vermitteln, sondern sie lebendig praktizieren.<br />
Mit der öffentlichen Rehabilitierung<br />
von Sarrazin, mit der ja auch wohl<br />
seine Hassschrift legitimiert wird, werden<br />
diese Bemühungen grundsätzlich<br />
erschwert. Die Fremdenfeindlichkeit<br />
der Anzugträger findet eben immer<br />
auch ‚Menschen in Springerstiefeln’,<br />
die nicht nur reden und schreiben. Wir<br />
aber werden auch weiterhin eine klare<br />
Furche ziehen gegen Ausgrenzung,<br />
Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit.<br />
Ohne Taktieren und ohne Kosten-<br />
Nutzen-Analyse.<br />
Greven, im Mai <strong>2011</strong><br />
Text: Theo Boomgaarden<br />
Geschäftsführer der <strong>OUTLAW</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
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Eine Auswahl kurz vorgestellt<br />
Neue MitarbeiterInnen<br />
Jan Helmig<br />
Die Kreativität und Spontaneität der Jugendlichen<br />
weiß Jan Helmig an seiner<br />
Arbeit besonders zu schätzen. Der 27-<br />
Jährige verstärkt seit dem 1. April <strong>2011</strong><br />
das Team im Jugendzentrum Sprakel<br />
und wird künftig auch in der Kombinationseinrichtung<br />
in Wolbeck tätig sein. Gemeinsam<br />
mit Hanna Böhm und Sebastian Geeraedts bildet<br />
er so das Team der offenen Jugendarbeit in Münster. „Ich<br />
freue mich in der Startphase dabei zu sein und die Chance<br />
zur Mitgestaltung zu bekommen“, sagt der Münsteraner. Jan<br />
Helmig ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann und<br />
hat Soziale Arbeit in Münster studiert. Berufliche Erfahrungen<br />
in der Jugendarbeit hat er während seiner Tätigkeit im<br />
Stadtteilhaus Lorenz-Süd gesammelt. In der Freizeit treibt<br />
Jan Helmig gerne Sport.<br />
Kerstin Nebel<br />
„Ich mag am liebsten das Gefühl von<br />
Authentizität und das Entdecken von<br />
Spielräumen“, sagt Kerstin Nebel. Die<br />
45-Jährige leitet die neue <strong>OUTLAW</strong>-Kita<br />
Kantstraße in Halle an der Saale. Sie ist<br />
verheiratet, hat 3 Kinder und war bisher<br />
in verschiedenen Bereichen der kulturellen<br />
Bildung und Kinder- und Jugendhilfe tätig (Fortbildung,<br />
Trainings, Projekte wie das Kindermuseum oder Kinderradio).<br />
„Die neue Aufgabe bei der <strong>OUTLAW</strong> <strong>gGmbH</strong> ist reizvoll,<br />
weil es etwas aufzubauen gibt – die neue Einrichtung,<br />
ein neues Team“, sagt die ausgebildete Erzieherin und Diplom-Pädagogin.<br />
„Dabei ist mir das Wechselspiel von Leitungsverantwortung<br />
und praktischer Arbeit sehr wichtig.“ In<br />
der Freizeit liest sie gern, geht ins Theater und ins Kino.<br />
Marco Matthes<br />
Seit dem 1. April <strong>2011</strong> ist Marco Matthes<br />
der neue Referent für Grundsatzfragen<br />
in der Zentrale der <strong>OUTLAW</strong> <strong>gGmbH</strong> in<br />
Greven. Während des Studiums der Erziehungswissenschaft<br />
an der Universität<br />
Münster war er in der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
tätig, später als Diplom-<br />
Pädagoge im Kontext ambulanter erzieherischer Hilfen im<br />
Münsterland. „Der Brückenschlag zwischen wissenschaftlichen<br />
Theorien, pädagogischen Konzepten und der Praxis<br />
der Kinder- und Jugendhilfe ist das, was mich an der neuen<br />
Aufgabe besonders reizt“, sagt Marco Matthes. „Es ist eine<br />
große persönliche wie auch berufliche Herausforderung.“<br />
Neben einer Weiterbildung zum systemischen Berater arbeitet<br />
er zurzeit an seiner Doktorarbeit. Er fährt in seiner<br />
Freizeit gerne Motorrad und lebt in Münster.<br />
Frank Sibom<br />
„Ich freue mich auf Dresden und die<br />
neue berufliche Herausforderung bei<br />
der <strong>OUTLAW</strong> <strong>gGmbH</strong>“, sagt Frank Sibom.<br />
„Die Vielschichtigkeit der Aufgabe sowie<br />
die Gestaltungsmöglichkeiten finde<br />
ich sehr reizvoll.“ Der 43-Jährige ist seit<br />
dem 17. Mai <strong>2011</strong> Bereichsleiter Qualitätsentwicklungsmanagement<br />
der regionalen Geschäftsstelle<br />
in Dresden. Als Diplom-Soziologe und Erziehungswissenschaftler<br />
leitete er unter anderem Modellprojekte<br />
für das Bundesfamilienministerium im Bereich Frühprävention<br />
an Münsterländer Ganztagsgrundschulen. Und er war<br />
als Qualitätsbeauftragter eines Jugendhilfeträgers dort für<br />
die erfolgreiche Einführung eines Qualitätsmanagementsystems<br />
verantwortlich. In seiner Freizeit bereist er gerne<br />
die europäischen Nachbarländer, vor allem Italien hat es<br />
ihm angetan.<br />
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