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Kontakt 1/2012 - BDKJ Speyer

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Foto: Wilke-Zech<br />

Interview<br />

Arbeit einen starken Rückhalt in<br />

der Diözese – das ist aber schon<br />

viele Jahre vorbei. Jetzt ist<br />

der Rückhalt sehr mager, unser<br />

Bischof unterstützt uns kaum und<br />

auch bei den Protesten gegen die<br />

Goldminen hatte er nicht den Mut<br />

etwas zu sagen. Aber Gott sei<br />

Dank gibt es doch auch Priester<br />

und andere kirchliche Gruppen,<br />

die sich aus ihrem Glauben heraus<br />

für die Menschen einsetzen.“<br />

Bei einem Heimatbesuch traf sich Pfr. Eichenlaub mit den beiden künftigen Freiwilligen bei<br />

Noch einmal zurück zu den Freiwilligen:<br />

Was wünschen Sie sich –<br />

„Manthoc“ Jana Apperdanier (links) und Felicitas Pfirrmann (rechts) sowie der bisherigen Referentin<br />

für das Freiwillige Soziale Jahr, Manuela Roehr ( links hinten) und Anna Nunenmann, die<br />

im letzten Jahr in Peru gearbeitet hat.<br />

was sollten ehemalige Freiwillige<br />

nach ihrer Rückkehr tun?<br />

einfach intensiv ‚zu leben’. Es ist imminen in der Nähe der Stadt. Durch<br />

mer wieder beeindruckend, wie sich den Abbau des Edelmetalls wird „Besonders wichtig wäre es, dass<br />

die jungen Freiwilligen in diesem die herrschende Wasserknappheit sie – zurück in der Heimat – in ihren<br />

Jahr entwickeln, neue Fähigkeiten verschlimmert und das Grundwasser Familien, Freundeskreisen, am<br />

entdecken und sich auch trauen, ihre mit Chemikalien verseucht. Es gab Studienplatz, immer wieder deutlich<br />

Meinung zu vertreten oder über ihre Proteste gegen die Zerstörung.<br />

machen, dass vor allem die reichen<br />

Erlebnisse etwas zu schreiben.“ Was sagen Sie jungen Freiwilligen, Länder schuld daran sind, dass zum<br />

die sich aktiv in diesen Konflikt ein- Beispiel Kinder in Peru aber auch<br />

Wie sehen Sie die Zukunft des Freimischen wollen?<br />

in ganz vielen anderen Ländern<br />

willigendienstes in Peru?<br />

arbeiten müssen, um überleben zu<br />

„Schon in der Vorbereitung auf den können. Im Zuge der Globalisierung,<br />

„Das ist eine schwierige Frage. Die Einsatz bei uns in Peru wird mit den durch freie Handelszonen hat sich<br />

Probleme vor Ort nehmen zu. Wir Freiwilligen über solche Konfliktla- die Abhängigkeit der armen von den<br />

stützen uns in unserer Arbeit auf gen gesprochen. Bei gewalttätigen reichen Ländern verstärkt. Arme<br />

jeden Fall auf unser peruanisches Auseinandersetzungen sollten sie Länder werden ausgebeutet und<br />

Personal. Da die Freiwilligen kei- sich natürlich zurückhalten. Wenn al- haben dadurch kaum eine Chance,<br />

nen „Arbeitsplatz“ im eigentlichen lerdings Kindergruppen von Manthoc ihre Situation aus eigener Kraft zu<br />

Sinn haben, hängt davon nicht die mit protestieren, ist es verständlich, verbessern.<br />

Zukunft der Einrichtung ab. Aber mit wenn sie „ihre“ Kinder begleiten. In Ich wünsche mir außerdem schon<br />

ihren unterschiedlichen Begabungen der Regel ist es aber auf jeden Fall lange, dass es auch umgekehrt für<br />

und ihrer Unterstützung machen die besser, wenn man sich als Freiwilli- junge Menschen aus Peru die Mög-<br />

Freiwilligen manches möglich, was ger an eine Menschenrechtsgruppe lichkeit gäbe, ein Freiwilliges Sozia-<br />

ohne sie nicht geht und deshalb wür- vor Ort wendet, wenn man etwas tun les Jahr in Deutschland zu machen.<br />

den sie uns auf jeden Fall fehlen.“ will.“<br />

Und dafür wäre eine Werbung und<br />

Unterstützung von ehemaligen Frei-<br />

Es gibt ja in Cajamarca den Konflikt Wie steht die Kirche vor Ort zu dem willigen ebenfalls sehr hilfreich.“<br />

zwischen den Menschen, die auf<br />

sauberes Trinkwasser angewiesen<br />

Konflikt bzw. auch zu der Arbeit von<br />

„Manthoc“?<br />

Das Interview führte Christine Wilke-Zech<br />

sind und den Betreibern von Gold- „Lange Zeit hatten wir bei unserer<br />

<strong>Kontakt</strong> 01 • <strong>2012</strong> 13

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