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6 Monate nach der Schleckerpleite - ESO

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Pressemitteilung<br />

Nr. 83 / 2012 – 5. Oktober 2012<br />

Sechs <strong>Monate</strong> <strong>nach</strong> Schlecker-Insolvenz:<br />

33 Prozent <strong>der</strong> Betroffenen sind nicht mehr arbeitslos<br />

Gerlinde Hohnstädt und Carmen Negrea stellen sich neuen beruflichen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Agenturbezirk Herford – Vor sechs <strong>Monate</strong>n überschlugen sich die Schlagzeilen um die<br />

Drogeriemarktkette Schlecker. Nach Bekanntwerden <strong>der</strong> Insolvenz im Januar 2012 und noch<br />

vor Schließung <strong>der</strong> ersten Filialen im März begann auch die Agentur für Arbeit Herford den<br />

Betroffenen schnelle und pragmatische Lösungen anzubieten. In den Kreisen Herford und<br />

Minden-Lübbecke verloren damals 188 - teilweise langjährig beschäftigte - Mitarbeiterinnen<br />

ihre Arbeitsstelle und meldeten sich bei <strong>der</strong> Arbeitsagentur arbeitslos. 62 von ihnen konnten<br />

bisher ihre Chance für einen Neuanfang nutzen. Gerlinde Hohnstädt und Carmen Negrea<br />

gehören dazu.<br />

„Ich habe immer gearbeitet, möchte weiter arbeiten und das am liebsten in Vollzeit“, sagt<br />

Carmen Negrea und bekräftigt damit ihre Entscheidung für eine Umschulung zur Kauffrau im<br />

Groß- und Außenhandel. „Sicher war die Insolvenz des Unternehmens, <strong>nach</strong> über 16 Jahren<br />

bei Schlecker, auch für mich ein großer Schock. Doch wer mich kennt, weiß dass ich den<br />

Kopf nie hängen lasse und aus dieser Not nun besser eine Tugend mache“, erzählt die<br />

ehemalige Filialleiterin aus Minden. Mit Unterstützung und Finanzierung <strong>der</strong> Arbeitsagentur<br />

absolviert sie nun seit September die kaufmännische Qualifizierung bei den Euro-Schulen<br />

Minden. Lernen macht ihr Spaß und so möchte Negrea dann 2014 ihren neuen Berufsabschluss<br />

feiern und möglichst sofort einen neuen Arbeitsplatz finden. „Die Chancen hierfür<br />

stehen gut!“, weiß auch Frauke Schwietert, Leiterin <strong>der</strong> Herfor<strong>der</strong> Agentur für Arbeit. „Unsere<br />

Beratungsfachkräfte legen beson<strong>der</strong>en Wert auf die Eröffnung langfristiger beruflicher Alternativen<br />

für die Betroffenen. Mit Qualifizierungsangeboten erhalten viele von ihnen die Chance<br />

auf einen beruflichen Abschluss und eine gute Perspektive auf dem Arbeitsmarkt.“ Allein<br />

61 Frauen nahmen o<strong>der</strong> nehmen noch an sogenannten Maßnahmen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen<br />

Weiterbildung teil. Dazu gehören berufsspezifische Auffrischungskurse wie das<br />

Training an mo<strong>der</strong>nen Kassen- und Warenlogistik-Systemen o<strong>der</strong> EDV-Schulungen, aber<br />

auch langfristige Qualifizierungen wie Umschulungen.<br />

Eine ganz an<strong>der</strong>e Art <strong>der</strong> Weiterbildung wird auch Gerlinde Hohnstädt nun ermöglicht. Die<br />

ehemalige Schlecker-Mitarbeiterin hat wie<strong>der</strong> einen Job. Und diesen nicht irgendwo. „Ich<br />

gehöre zum Inventar“, erklärt die mittlerweile 60-Jährige und berichtet von über 40 Jahren<br />

Arbeit im selben Ladenlokal in Stemwede. „Als gelernte Einzelhandelskauffrau habe ich in<br />

Agentur für Arbeit Herford<br />

Presse – und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Pressesprecherin Kerstin Jessel<br />

Hansastraße 33<br />

32049 Herford<br />

Tel: 05221 - 985 502<br />

Mobil: 0160 - 90108343<br />

Fax: 05221 - 985 852<br />

herford.pressemarketing@arbeitsagentur.de<br />

www.arbeitsagentur.de


- 2 -<br />

meinem Arbeitsleben schon viel erlebt. Doch kann wohl kaum jemand von sich sagen, dass<br />

sich trotz wechseln<strong>der</strong> Arbeitgeber <strong>der</strong> Arbeitsort nie geän<strong>der</strong>t hat.“ Aus Vahrenhorst Lebensmittel<br />

wurde in den 90ern Johann Krone Lebensmittel. Da<strong>nach</strong> zog die Drogeriekette<br />

ein. Jetzt, <strong>nach</strong> 12 Jahren Schlecker, mietete die Bäckerei Overmeyer die Ladenzeile. Für<br />

Gerlinde Hohnstädt, die kein eigenes Auto zur Stellensuche zur Verfügung hat, mehr als nur<br />

eine Selbstverständlichkeit in dieser Bäckerei ihre Bewerbung abzugeben. Mit Erfolg: Seit<br />

Juli arbeitet sie in Teilzeit, belegt Backseminare, lernt Tag für Tag Neues und blieb den<br />

Stemwe<strong>der</strong> Kunden als fachkundige Mitarbeiterin im Verkauf erhalten.<br />

Agenturchefin Schwietert weiß, dass dies nur zwei Beispiele sind, freut sich jedoch über jeden<br />

einzelnen Erfolg. „Diese Insolvenz hat in <strong>der</strong> Öffentlichkeit sehr viel Betroffenheit ausgelöst.<br />

Mit kurzfristig anberaumten Informationsveranstaltungen und einer schnellen Terminvergabe<br />

zu Beratungsgesprächen, in denen unbürokratisch die notwendigen Formalitäten<br />

erledigt und Perspektiven auf dem örtlichen Arbeitsmarkt erläutertet werden konnten, haben<br />

wir alle 188 Betroffenen unterstützt.“ So konnten in kurzer Zeit viele Vermittlungsvorschläge<br />

unterbreitet und mehrere alternative Berufswege aufgezeigt werden. „Lassen Sie in ihren<br />

Bemühungen nicht <strong>nach</strong>“, ermutigt Schwietert die ehemaligen Kolleginnen von Gerlinde<br />

Hohnstädt und Carmen Negrea und sagt weiterhin allen noch arbeitslos Gemeldeten eine intensive<br />

Betreuung zu, um entwe<strong>der</strong> eine neue Arbeitsstelle o<strong>der</strong> eine berufliche Alternative<br />

zu finden.<br />

Hintergrundinformation - Zahlen, Daten, Fakten:<br />

Insgesamt meldeten sich seit <strong>der</strong> ersten Entlassungswelle im März 188 ehemalige Schlecker-Beschäftigte<br />

bei <strong>der</strong> Agentur für Arbeit Herford. 62 o<strong>der</strong> 33 Prozent haben sich seitdem<br />

aus <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit abgemeldet. Davon haben 53 Frauen wie<strong>der</strong> eine neue Arbeitsstelle<br />

gefunden, die Mehrzahl wie<strong>der</strong> in einem Verkaufsberuf. Weitere 9 meldeten sich aus sonstigen<br />

Gründen ab, z.B. weil sie in Rente gegangen sind o<strong>der</strong> keine neuen Job mehr suchen<br />

möchten. 61 Frauen haben Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote <strong>der</strong> Herfor<strong>der</strong> Arbeitsagentur<br />

angenommen. Derzeit sind noch 126 o<strong>der</strong> 67 Prozent <strong>der</strong> ehemaligen Schlecker-Beschäftigten<br />

arbeitslos gemeldet.<br />

Agentur für Arbeit Herford<br />

Presse – und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Pressesprecherin Kerstin Jessel<br />

Hansastraße 33<br />

32049 Herford<br />

Tel: 05221 - 985 502<br />

Mobil: 0160 - 90108343<br />

Fax: 05221 - 985 852<br />

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