Kinder - Gustav-Adolf-Verein - Evangelische Kirche in Österreich
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LutherBibel bildet sozusagen den geistigen und geistlichen Mittelpunkt des evangelischen<br />
Schulwesens. In Wien gründeten die evangelischen Stände schon während der Regierungszeit<br />
Ferd<strong>in</strong>and I. e<strong>in</strong>e adelige Landschaftsschule. Neben ihr erlangte die auf dem Grund des<br />
Freiherrn von Jörger begründete evangelische Schule zu Hernals e<strong>in</strong>ige Bedeutung. Der Sieg<br />
der Gegenreformation setzte dem evangelischen Schulwesen <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> überall e<strong>in</strong> Ende.<br />
E<strong>in</strong>en neuen Anfang gewährte erst wieder das Toleranzedikt Josef II. im Jahre 1781. In Wien<br />
ermöglichte es dem evangelischen Schulwesen e<strong>in</strong>e neue Blütezeit. Nach dem vom Kaiser<br />
selbst bewilligten Ankauf der <strong>Kirche</strong> des ehemaligen König<strong>in</strong>klosters <strong>in</strong> der Dorotheergasse,<br />
der heutigen lutherischen Stadtkirche, wurde <strong>in</strong> den engen Räumen des alten Klosters mit e<strong>in</strong>er<br />
evangelischen Schule die alte Überlieferung wieder aufgenommen.<br />
Die Wiederherstellung der Schule am Karlsplatz im E<strong>in</strong>vernehmen mit<br />
dem Bundesdenkmalamt nach Plänen ihres Erbauers, des Architekten<br />
Theophil Hansen, war e<strong>in</strong> Anliegen Wiens und ganz <strong>Österreich</strong>s. E<strong>in</strong><br />
Markenmotiv dieser Serie ist dem Erbauer der evangelischen <strong>Kirche</strong> gewidmet.<br />
Theophil Hansen wurde am 13. Juli 1813 <strong>in</strong> Kopenhagen geboren.<br />
Er kam 1846 nach Wien und baute dort die evangelische <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Gumpendorf<br />
und als se<strong>in</strong> größtes Werk das Wappenmuseum des Arsenals.<br />
Diese Bauten haben noch mittelalterlichen Stil, die aber die Richtung<br />
zur Renaissance unschwer erkennen lassen; fast byzant<strong>in</strong>isch mutet die Kapelle auf dem evangelischem<br />
Friedhof <strong>in</strong> Matzle<strong>in</strong>sdorf <strong>in</strong> Wien an. Nach e<strong>in</strong>em kurzen Aufenthalt <strong>in</strong> Athen 1860<br />
bis 1861 baute er im folgenden die evangelische Schule am Karlsplatz, den He<strong>in</strong>richshof (heute<br />
Opernr<strong>in</strong>ghof), das Musikvere<strong>in</strong>sgebäude, das Parlament und die Wiener Börse. Von 1869<br />
bis 1884 war Hansen Professor an der Wiener Kunstakademie. Er starb am 17. Februar 1891 <strong>in</strong><br />
Wien.<br />
Der letzte Wert dieser Sonderpostmarkenserie zeigt als Markenmotiv<br />
das Gebäude der evangelischen Schule am Karlsplatz. Der Wiederaufbau<br />
nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg begann am 14. März 1951.<br />
Zum Ausgabezeitpunkt dieser Sonderpostmarkenserie war die erste<br />
von vier Baustufen bereits abgeschlossen. Zur Fortsetzung der Wiederaufbauarbeiten<br />
waren jedoch <strong>in</strong>tensive F<strong>in</strong>anzierungsanstrengungen<br />
notwendig. Diese sollte auch der Zuschlag dieser Markenserie unterstützen.<br />
Der Wiederaufbau der evangelischen Schule am Karlsplatz <strong>in</strong><br />
Wien war nicht nur e<strong>in</strong>e Angelegenheit des evangelischen Wiens, auch nicht alle<strong>in</strong> der evangelischen<br />
<strong>Kirche</strong> <strong>Österreich</strong>s. Es g<strong>in</strong>g um e<strong>in</strong> gesamtösterreichisches Anliegen. Für Wien war es<br />
die Erhaltung e<strong>in</strong>es bedeutenden Baudenkmals, für <strong>Österreich</strong> g<strong>in</strong>g es um das Wiedererstehen<br />
e<strong>in</strong>es ste<strong>in</strong>ernen Wahrzeichens der Gleichberechtigung der beiden großen christlichen Bekenntnisse,<br />
die ihre erste gesetzliche Grundlage im Protestantenpatent Kaiser Franz Josephs I.<br />
vom Jahre 1861 gefunden hat.<br />
Zusammengestellt, überarbeitet kommentiert von H. Schlener/<br />
A. Tett<strong>in</strong>ek nach Internetquellen<br />
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Rätsel, Infos, Wissenswertes