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Unterfränkisches Dialektinstitut<br />

Würzburger Sendbrief vom Dialektforschen<br />

Nr. 18, April 2009<br />

Institut für <strong>de</strong>utsche Philologie <strong>de</strong>r <strong>Universität</strong> Würzburg<br />

Am Hubland<br />

97074 Würzburg<br />

Tel.: (0931) 31-85631 Fax: (0931) 888-4616<br />

E-mail: info@unterfraenkisches-dialektinstitut.<strong>de</strong><br />

www.unterfraenkisches-dialektinstitut.<strong>de</strong><br />

Heeds sämma vaddi!<br />

SUF Band 4 erschienen<br />

Dr. Roland Baumann, einer <strong>de</strong>r Autoren, mit SUF Band 4<br />

„Jetzt sind wir fertig.“ war <strong>de</strong>r letzte Satz <strong>im</strong> Fragebuch <strong>de</strong>s Sprachatlas von<br />

Unterfranken. Diese Frage stellten wir in über 180 Orten in ganz Unterfranken.<br />

Nun können wir selbst vermel<strong>de</strong>n: „Jetzt sind wir fertig!“ Vor Kurzem ist<br />

Band 4, <strong>de</strong>r letzte von insgesamt drei Lexikbän<strong>de</strong>n, die für <strong>de</strong>n SUF vorgesehen<br />

waren, erschienen. Dort erfährt man, wo man in Unterfranken das Heu<br />

„aufschöbert“, wenn man es auf Haufen setzt, und wo man statt Quark<br />

„Ziebeleskäse“ o<strong>de</strong>r „Käsematte“ isst. Die Autoren Dr. Manuela Gr<strong>im</strong>m und<br />

Dr. Roland Baumann präsentieren auf über 100 Karten und Kommentaren<br />

<strong>de</strong>n Wortschatz zu <strong>de</strong>n Themen Heu- und Getrei<strong>de</strong>ernte, Ackerbau, Bo<strong>de</strong>n<br />

und Flur, Düngung, Rindvieh, Rübenbau, Milch und Milchverarbeitung, Ziege<br />

und Schaf, Schwein und Hausschlachten, Geflügel und weitere Haustiere.<br />

Der SUF entstand in über 15-jähriger Projektarbeit am Lehrstuhl für <strong>de</strong>utsche<br />

Sprachwissenschaft an <strong>de</strong>r <strong>Universität</strong> Würzburg unter <strong>de</strong>r Leitung von Norbert<br />

Richard Wolf. Bereits erschienen sind die Bän<strong>de</strong> 1 (2006) und 2 (2007) zur<br />

Lautgeographie, Band 3 zur Formengeographie (2008) sowie die Bän<strong>de</strong> 5<br />

(2005) und 6 (2007) zur Wortgeographie. Damit ist die Arbeit am Sprachatlas<br />

von Unterfranken, <strong>de</strong>r maßgeblich von <strong>de</strong>r Deutschen Forschungsgemeinschaft,<br />

<strong>de</strong>m Freistaat Bayern und <strong>de</strong>m Bezirk Unterfranken geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>, vorerst<br />

abgeschlossen.<br />

Obacht: Das <strong>UDI</strong> hat eine neue Telefonnummer.<br />

Wir sind telefonisch erreichbar unter 0931/31-85631. Ab Mai<br />

wird sich auch die Fax-Nummer än<strong>de</strong>rn in 0931/31-84616.<br />

Sehr geehrte Damen und<br />

Herren,<br />

in diesem Sendbrief dürfen wir vermel<strong>de</strong>n,<br />

dass Band 4 <strong>de</strong>s Sprachatlas<br />

von Unterfranken erschienen ist. Der<br />

Artikel auf dieser Seite informiert<br />

Sie über <strong>de</strong>n Inhalt und die Autoren<br />

dieses Ban<strong>de</strong>s.<br />

Immer <strong>im</strong> Frühjahr fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r <strong>UDI</strong><br />

Schülertag statt, <strong>de</strong>r in diesem Jahr<br />

unter <strong>de</strong>m Motto "Dialekt und Lyrik"<br />

stand. Im Beitrag <strong>de</strong>s Monats beschäftigt<br />

sich Florian Brandl, wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Lehrstuhl<br />

für Didaktik für <strong>de</strong>utsche Sprache<br />

und Literatur, mit <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

<strong>de</strong>s Themenkomplex "Dialekt und<br />

Lyrik" <strong>im</strong> Unterricht. Über unsere<br />

Aktivitäten berichten wir <strong>im</strong> Tagebuch<br />

auf <strong>de</strong>r letzten Seite sowie in<br />

geson<strong>de</strong>rten Artikeln. Was Latwerge<br />

ist und was absonaat be<strong>de</strong>utet, erläutern<br />

die <strong>UDI</strong>-Mitarbeiterinnen Dr.<br />

Monika Fritz-Scheuplein und Maike<br />

Ma<strong>de</strong>ra in <strong>de</strong>r Rubrik Fragen und<br />

Antworten auf <strong>de</strong>n Seiten 7 und 8.<br />

Wir wünschen allen unseren Lesern<br />

ein frohes Osterfest.<br />

Es grüßen herzlich,<br />

Ihr Norbert Richard Wolf<br />

und Ihre Almut König und<br />

Ihre Monika Fritz-Scheuplein


– Beitrag <strong>de</strong>s Monats –<br />

„iich möchäd ämall ä gedichd schre<strong>im</strong>...“<br />

o<strong>de</strong>r wie man mithilfe eines fränkischen Gedichts einen eigenen lyrischen Text konzipiert und präsentiert<br />

So o<strong>de</strong>r ähnlich könnte man sich eine Schulstun<strong>de</strong> vorstellen,<br />

die sich mit <strong>de</strong>m Themenkomplex Lyrik und Dialekt beschäftigt<br />

(Anlage M1). Eine unterricht<strong>spr</strong>aktische Umsetzung fällt<br />

Schülern/innen und Lehrern/innen nicht <strong>im</strong>mer leicht, wobei<br />

sich oftmals das vorhan<strong>de</strong>ne Wissen über <strong>de</strong>n Bereich Dialekt<br />

eher problematisch erweist als das Wissen über <strong>de</strong>n Umgang<br />

mit Lyrik. Eine Hilfestellung, die aber von vielen Lehrkräften<br />

- oft aus Unkenntnis - nicht wahrgenommen wird, ist die<br />

vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus<br />

herausgegebene Handreichung Dialekte in Bayern (2006),<br />

die in Zusammenarbeit mit einer Sen<strong>de</strong>reihe <strong>de</strong>s Bayerischen<br />

Rundfunks entstan<strong>de</strong>n ist. Häufig wird <strong>de</strong>n regionalen Dialekten<br />

in <strong>de</strong>r Schullandschaft nicht <strong>im</strong>mer ein angemessener<br />

Stellenwert eingeräumt. Der auch in das Fränkische übersetzte<br />

Asterixband bleibt oftmals eine <strong>de</strong>r unterhaltsamen Ausnahmen<br />

bei <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n Sprachvarietäten.<br />

Die Textwahl (Anlage M2) für <strong>de</strong>n <strong>im</strong> Anschluss dargestellten<br />

Unterrichtsentwurf fällt aus diesem Grund auf ein Gedicht<br />

von Fitzgerald Kusz, welches 2007 zum Welttag <strong>de</strong>r Poesie<br />

veröffentlicht wur<strong>de</strong>. Alleine die einleiten<strong>de</strong> Zeile iich möchäd<br />

ämall ä gedichd schre<strong>im</strong> (2007 a, 63) aktiviert die Schüler/innen<br />

zu eigenen kreativen Schreibversuchen. Sowohl bei einer<br />

inhaltlichen als auch <strong>spr</strong>achlichen Auseinan<strong>de</strong>rsetzung bietet<br />

<strong>de</strong>r Text ausreichend (Spiel-) Raum für eigene Interpretationen.<br />

Auf die Frage, welche Vorstellungen und Erwartungen die<br />

Schüler/innen von einem gedichd haben, in <strong>de</strong>m sie middndrin<br />

sind, dürfte eine spannen<strong>de</strong> und bisweilen außergewöhnliche<br />

Antwort folgen.<br />

Über Kusz selbst wird man nicht viele Worte machen müssen.<br />

Seit seinem ersten 1976 aufgeführten Theaterstück Schweig,<br />

Bub! (2007 b) ist er einem breiten Publikum über die Grenzen<br />

von Franken hinaus bekannt und gehört heute zu <strong>de</strong>n meistgespielten<br />

<strong>de</strong>utschen Theaterautoren. Der ehemalige Lehrer<br />

ist Verfasser von zahlreichen Dramen, Drehbüchern und<br />

Lyrikbändchen. Interessant für <strong>de</strong>n Unterricht ist die Website<br />

von Kusz (www.kusz.<strong>de</strong>), auf <strong>de</strong>r neben biographischen<br />

Informationen und Hinweisen zu seinen Werken auch Übersetzungen<br />

seiner Gedichte in bis zu drei Sprachen vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind. Einzelne Hörproben, wie beispielsweise <strong>de</strong>r Klassiker<br />

king of koung, sind <strong>im</strong> MP3-Format abrufbar. Die Termine<br />

seiner Konzertauftritte und Lesungen wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Webpage<br />

laufend aktualisiert und bieten somit die Möglichkeit,<br />

<strong>de</strong>n Sprachakrobaten live zu erleben. Einen differenzierten<br />

Einblick in seine Arbeit erhält man anhand einer Interviewaufzeichnung<br />

<strong>de</strong>s bayerischen Rundfunks (www.bronline.<strong>de</strong>/download/pdf/alpha/k/kusz.pdf)<br />

von 1998. Bei<strong>de</strong><br />

erwähnten Internetquellen erweisen sich als geeignet, Schüler/innen<br />

eigenständig Informationen zu <strong>de</strong>r Person <strong>de</strong>s<br />

Autors, seinen Werken und zur Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Dialekts<br />

recherchieren zu lassen.<br />

Lyrik und Dialekt sind zwei Bereiche, die in <strong>de</strong>r Schule –<br />

abgesehen von <strong>de</strong>n Lyrics <strong>im</strong> Rap o<strong>de</strong>r von Songtexten –<br />

nicht <strong>im</strong>mer bei allen Jugendlichen frenetische Begeisterung<br />

auslösen. Deshalb ist für die anschließen<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong>nsequenz<br />

von Relevanz, dass sich die Gedichte von Fitzgerald Kusz<br />

authentisch, zeitgemäß und oftmals pointiert ironisch mit<br />

<strong>de</strong>r Welt auseinan<strong>de</strong>rsetzen, fern von typischen bayerischen<br />

Klischeevorstellungen einiger Mundartautoren.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Voraussetzung können Dialekt<br />

und Lyrik zusammen einen positiven synergetischen Effekt<br />

(2)<br />

bei <strong>de</strong>m Verfassen von eigenen Texten herbeiführen. Dabei<br />

ermöglicht diese Kombination eine persönliche und direkte<br />

Ausdrucksweise in weitgehend kompr<strong>im</strong>ierter Form. Betont<br />

wird damit die <strong>spr</strong>achliche Darstellung von Emotionen und<br />

Gedanken über sich und über die Welt, die letztendlich auch<br />

als ein Ausdruck <strong>de</strong>r eigenen I<strong>de</strong>ntität begriffen wird. Die<br />

notwendige phonetisch orientierte Schreibweise erleichtert<br />

das Nie<strong>de</strong>rschreiben <strong>de</strong>r Gedanken und zeigt sich hilfreich<br />

be<strong>im</strong> Überwin<strong>de</strong>n von Blocka<strong>de</strong>n. Wenn bei einer Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit lyrischen Texten und Dialekt <strong>im</strong> Unterricht<br />

nicht <strong>de</strong>r Eindruck erweckt wird, dass sich die Schüler/innen<br />

mit etwas Mo<strong>de</strong>rnem und für sie und ihr Leben Be<strong>de</strong>utsamen<br />

beschäftigen, bleibt <strong>im</strong> ungünstigen Fall die Wahrnehmung,<br />

dass es sich - gemäß <strong>de</strong>m O-Ton einer Schülerin - um etwas<br />

für „ältere Leute“ han<strong>de</strong>lt.<br />

Die anschließen<strong>de</strong> Unterrichtsskizze versteht sich lediglich<br />

als Entwurf für eine produktive Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit<br />

lyrischen Texten und Dialekt. Unkompliziert lässt sie sich in<br />

ein Projekt integrieren, kann aber auch isoliert mit unterschiedlicher<br />

Gewichtung und einem gewissen methodischen<br />

Spielraum verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die hier angefügten Materialien<br />

sind so konzipiert, dass sie direkt <strong>im</strong> Unterricht einsetzbar<br />

sind und nur eine begrenzte Vorarbeit zur Umsetzung benötigt<br />

wird. Einzelne angegebene Lösungsversionen von Schülern/innen<br />

sind letztendlich <strong>im</strong> Sinne <strong>de</strong>r Schülerorientierung<br />

sowie unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Rezeptionsästhetik (vgl.<br />

Waldmann 2007, 16-18) nur Hinweise auf mögliche Interpretationsansätze<br />

und individuelle Präsentationsweisen. Die<br />

Schwerpunktsetzung erfolgt anhand folgen<strong>de</strong>r Gesichtspunkte:<br />

- <strong>de</strong>n Stellenwert von lyrischen Texten und von Dialekten<br />

diskutieren<br />

- ein Dialektgedicht kennenlernen und sich damit auseinan<strong>de</strong>rsetzen<br />

- Vortrags- und Präsentationsmöglichkeiten selbstständig<br />

erarbeiten<br />

- eigene persönliche lyrische Texte verfassen und präsentieren<br />

- lyrische Texte <strong>im</strong> Dialekt als authentische Ausdrucksmöglichkeit<br />

wahrnehmen<br />

Textbegegnung: Fitzgerald Kusz zum Welttag <strong>de</strong>r Poesie<br />

2007 (AnlagenM1/M2)<br />

Durch die Wahl <strong>de</strong>s visuellen Impulses (M1) bietet sich<br />

sowohl eine Diskussion an (z. B. Analyse <strong>de</strong>r Illustration,<br />

Kommentierung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Aussagen, Einstellung<br />

zu Gedichten und Dialekt, Verweis auf Liedtexte und Poetry<br />

Slam (s. PD 2007) etc.) als auch eine Wie<strong>de</strong>rholung bekannten<br />

Wissens über Dialekte und lyrische Texte. Die Sicherung <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisse erfolgt in Form einer Mind-Map. Anhand <strong>de</strong>r<br />

isolierten Titelzeile iich möchad ämall ä gedichd schre<strong>im</strong> äußern<br />

die Schüler/innen Mutmaßungen, um was es in <strong>de</strong>m Text<br />

wohl gehen könnte. Mithilfe <strong>de</strong>r Projektion von Folie M2<br />

wird die Durchführung <strong>de</strong>s Vortrags unterstützt. Persönliche<br />

Eindrücke und Deutungsversuche <strong>de</strong>s Gedichts wer<strong>de</strong>n von<br />

<strong>de</strong>n Schülern/innen thematisiert. Die Beantwortung <strong>de</strong>r<br />

Frage, welche Situationen und Bil<strong>de</strong>r (z. B. anstecken<strong>de</strong><br />

Krankheit etc.) <strong>de</strong>r Autor Kusz verwen<strong>de</strong>t, um seinen Gedanken<br />

Ausdruck zu verleihen, sollte ihnen durch einen<br />

Hinweis auf die Illustrationen nicht schwerfallen. Die anhand


<strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Abbildungen subjektive Darstellung muss<br />

mit <strong>de</strong>n Schülern/innen, ob sie gemäß ihrer Meinung <strong>de</strong>m<br />

Inhalt <strong>de</strong>r Vorlage ent<strong>spr</strong>icht, hinterfragt wer<strong>de</strong>n. Weiterhin<br />

ist eine Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r Verwendung <strong>de</strong>s fränkischen<br />

Dialekts und <strong>de</strong>r phonetisch orientierten Schreibweise<br />

ein zusätzlicher inhaltlicher Schwerpunkt.<br />

Gestaltungsmöglichkeiten <strong>de</strong>s Vortrags (Anlage M3)<br />

Lyrik nervt (Thalmayr, 2004) manchmal. Verschie<strong>de</strong>ne Arten<br />

einer Vortragsgestaltung sollten <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>n Schülern/innen<br />

vertraut sein, ebenso wie diverse Warm-up Übungen (z. B.<br />

Lesen <strong>de</strong>s Gedichtes in verschie<strong>de</strong>nen vorgegebenen Rollen),<br />

die dazu beitragen, Sprechhemmungen abzubauen. Weitere<br />

Anregungen bietet Haupt (1996) mit <strong>de</strong>m Verfahren <strong>de</strong>r<br />

szenischen Interpretation an. Welches Potential sich durch<br />

textuelle Verän<strong>de</strong>rungen (z. B. Schriftgröße, Schriftart), durch<br />

das Einfügen bspw. von Pausenzeichen und Intonationskurven<br />

sowie durch das Anfertigen von Randbemerkungen (z. B.<br />

Hinweise zur M<strong>im</strong>ik, Gestik etc.) für <strong>de</strong>n Vortrag bietet, kann<br />

mit Hilfe von Anlage M3 zumin<strong>de</strong>st teilweise konkretisiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Durch Rückbezug auf die Illustrationen (M1) ergibt<br />

sich nochmals ein Hilfs<strong>im</strong>puls, <strong>de</strong>r die Schüler/innen in die<br />

Lage versetzt, sich in die beschriebenen Situationen einzufühlen.<br />

Die einzelnen Phasen einer Erarbeitung, z. B. Planung, Diskussion,<br />

Fixierung <strong>de</strong>r Ergebnisse, Probeversuch, Überarbeitung,<br />

Präsentation, sollten ausreichend berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Den Vortrag trainieren sie in Kleingruppen, interpretieren<br />

mögliche Ausdrucksweisen, die das Gedicht eröffnet, und<br />

fin<strong>de</strong>n para<strong>spr</strong>achliche Elemente, wie <strong>de</strong>r Text – ihrer Meinung<br />

nach – am besten gestaltet wer<strong>de</strong>n kann. Die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit Gestaltungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r Darbietung wird in<br />

diesem Fall auch als handlungsorientiertes Analysewerkzeug<br />

verstan<strong>de</strong>n, d. h. die Schüler/innen reflektieren und überprüfen,<br />

ob sich die von ihnen ausgewählte Vortragsweise anhand <strong>de</strong>r<br />

Vorlage belegen lässt, und gelangen dabei zu einem tieferen<br />

Textverständnis.<br />

Entwicklung eines eigenen lyrischen Textes (Anlage M4)<br />

Je nach konkretem Vorwissen <strong>de</strong>r Schüler/innen soll in dieser<br />

Phase eine Auswahl an Mustergedichten (inklusive Beispiele<br />

<strong>de</strong>r konkreten Poesie), die ihnen als Inspiration für eine<br />

weiterführen<strong>de</strong> Gestaltung hilfreich sind, präsentiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Textzeilen iich möchäd ämall ä gedichd schre<strong>im</strong> und middndrin<br />

iich dienen als möglicher Titel, als Textbestandteil o<strong>de</strong>r nur<br />

als Anstoß für eigene Schreibversuche. Mindmapping, Clustering,<br />

einzelne Verfahren <strong>de</strong>s poetischen Schreibens (vgl. PD<br />

2005), kreatives Schreiben (vgl. PD 1993) unter Berücksichtigung<br />

eines authentischen Schreibens (evtl. mit anschließen<strong>de</strong>m<br />

Zeilenbruch, gegebenenfalls Transformation in Strophen,<br />

Rhythmisierung etc.) sind nur einige Optionen, die bei <strong>de</strong>r<br />

Gestaltung eines eigenen lyrischen Textes angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

können und <strong>de</strong>n Schülern/innen bereits vertraut sein sollten.<br />

M4 dient nur als grob skizziertes Muster, an welchem einzelne<br />

Verfahren, falls notwendig, nochmals rekapituliert wer<strong>de</strong>n<br />

können. Die Phasen <strong>de</strong>r Produktion sollten in angemessener<br />

Weise berücksichtigt wer<strong>de</strong>n: I<strong>de</strong>ensammlung, Planung, Formulierung,<br />

inhaltliche und <strong>spr</strong>achliche Überarbeitung, sowie<br />

Anfertigung <strong>de</strong>r Anmerkungen für <strong>de</strong>n Vortrag (vgl. M3), am<br />

besten innerhalb einer Schreibkonferenz; Probevortrag und<br />

Verbesserungsvorschläge fin<strong>de</strong>n in Kleingruppen statt. Während<br />

<strong>de</strong>s Schreibprozesses können die Schüler/innen die<br />

Erfahrung machen, dass sie sich in dieser speziellen Form<br />

frei, kreativ und authentisch mit sich sowie <strong>de</strong>r Welt auseinan<strong>de</strong>rsetzen<br />

können.<br />

Der Vortrag und Bewertungssysteme<br />

Der Mo<strong>de</strong>rator - o<strong>de</strong>r in Anlehnung an einen Poetry Slam <strong>de</strong>r<br />

MC (Master of Ceremony) - führt durch das Programm,<br />

mo<strong>de</strong>riert die Teilnehmer an und organisiert das Proze<strong>de</strong>re<br />

(3)<br />

<strong>de</strong>r Bewertung. Die eigentliche Präsentation sollte zumin<strong>de</strong>st<br />

<strong>de</strong>n Hauch von einem Event haben, was leicht durch eine<br />

Teilverdunklung <strong>de</strong>s Klassenraums und <strong>de</strong>n Einsatz von einer<br />

angemessenen Bühnenbeleuchtung erreicht wer<strong>de</strong>n kann. Der<br />

Überlegung, in welchem Umfang die Gedichtpräsentation<br />

stattfin<strong>de</strong>n könne, sind keine Grenzen gesetzt. Ob <strong>im</strong> kleinen<br />

Kreis <strong>de</strong>r Klassengemeinschaft, als Poetry Battle zwischen<br />

einzelnen Klassen o<strong>de</strong>r als Performance am Elternabend, ob<br />

mit Projektion <strong>de</strong>r Texte und Einsatz von akustischen Mitteln,<br />

bleibt offen. Motivierend erweist sich die Verwendung von<br />

Bewertungskarten (1 - 10 Punkte), die die Schüler/innen nach<br />

<strong>de</strong>r Präsentation in Partner- bzw. Gruppenarbeit diskutieren<br />

und auswählen können. Ein Bewertungskatalog kann sich<br />

sowohl an <strong>de</strong>n in M2 beschriebenen Kriterien orientieren als<br />

auch mit <strong>de</strong>n Schülern individuell erarbeitet wer<strong>de</strong>n (z. B.<br />

Originalität, Kreativität, Strukturierung, Einsatzes <strong>de</strong>s Dialekts<br />

etc.). Um subjektiven Urteilen vorzubeugen, kann die beste<br />

und die schlechteste Bewertung gestrichen wer<strong>de</strong>n. Eine<br />

weitere Möglichkeit ergibt sich durch die Länge/Intensität<br />

<strong>de</strong>s Applauses (Stoppuhr). Inwieweit ein konkreter Wettbewerbscharakter<br />

letztendlich hergestellt wird, sollte von <strong>de</strong>r<br />

Lehrkraft individuell entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, um die Freu<strong>de</strong> am<br />

Umgang mit Literatur und Dialekt nicht zu gefähr<strong>de</strong>n.<br />

Mögliche grundsätzliche Anregungen zum Umgang mit Lyrik<br />

und Dialekt<br />

- Durchführung eines Lyrik- bzw. Dialektprojekts<br />

- Internetrecherche zu Dialekt, Mundartautoren, evtl. Poetry<br />

Slam etc.<br />

- kontrastive Verfahren: beispielsweise ein Vergleich mit<br />

inhaltlich bzw. thematisch ähnlichen standard<strong>spr</strong>achlichen<br />

Texten<br />

- Gestaltung <strong>de</strong>s Gedichts als Hypertext: durch ein Anklicken<br />

einzelner <strong>im</strong> Text vorhan<strong>de</strong>ner Bausteine bzw. Wörter<br />

wird zu weiteren Bereichen verbun<strong>de</strong>n (z. B. Interpretation,<br />

Informationen zum Autor, Hintergrund, Worterklärungen<br />

etc.)<br />

- unter Umstän<strong>de</strong>n Übersetzung in das Standard<strong>de</strong>utsche und<br />

Vergleich <strong>de</strong>r Wirkung<br />

- Betonung von produktiven Schreibaufgaben und unterschiedlichen<br />

Varianten <strong>de</strong>s kreativen Schreibens<br />

- Erschließung durch szenische Verfahren und Rollenspiele<br />

- diverse Vertonungsmöglichkeiten (vgl. Tonträger: Junge<br />

Dichter und Denker, 2006 + 2007)<br />

- Einbindung in <strong>de</strong>n Rahmen eines Poetry Slams<br />

Letztendlich bieten sich zahllose Möglichkeiten für einen<br />

zeitgemäßen und auch unterhaltsamen Unterricht an, <strong>de</strong>r je<br />

nach Konstellation, Wissensstand sowie Interesse <strong>de</strong>r Klasse<br />

individuell gestaltet wer<strong>de</strong>n kann.<br />

„Ja, <strong>de</strong>r Dialekt ist ein Biotop, und das muß man schon<br />

irgendwie erhalten, solange es geht.“ (www.bronline.<strong>de</strong>/download/pdf/alpha/k/kusz.pdf)<br />

Diese Äußerung<br />

von Fitzgerald Kusz scheint Gehör gefun<strong>de</strong>n zu haben. So<br />

gibt es in <strong>de</strong>n letzten Jahren von verschie<strong>de</strong>nen Seiten Initiativen,<br />

die die Verwendung und die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Mundart in <strong>de</strong>r<br />

Schule (z. B. Hochholzer 2006) hervorheben. Doch die innere<br />

Zwei<strong>spr</strong>achigkeit wird aufgrund <strong>de</strong>r Globalisierung und <strong>de</strong>r<br />

damit gefor<strong>de</strong>rten Mobilität an Be<strong>de</strong>utung zugunsten von<br />

überregionalen Umgangs<strong>spr</strong>achen verlieren. Die Schule kann<br />

aber <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>m regionalen Dialekt positiv besetzen<br />

und ihm einen angemessenen Stellenwert <strong>im</strong> Unterricht<br />

ermöglichen. Dazu muss <strong>de</strong>r Dialekt allerdings auch als<br />

mo<strong>de</strong>rner und authentischer Ausdruck <strong>de</strong>r eigenen I<strong>de</strong>ntität<br />

verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Von Florian Brandl


Literatur<br />

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (Hrsg.):<br />

Dialekte in Bayern. Handreichung für <strong>de</strong>n Unterricht. Unter Mitarbeit<br />

von Rupert Hochholzer, Alfred Wildfeuer (u. a.). München 2006.<br />

Hochholzer, Rupert: Dialekt und Schule. Von <strong>de</strong>m Nutzen <strong>de</strong>r<br />

Mehr<strong>spr</strong>achigkeit. In: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht<br />

und Kultus: Dialekte in Bayern. Handreichung für <strong>de</strong>n Unterricht.<br />

Unter Mitarbeit von Rupert Hochholzer, Alfred Wildfeuer (u. a.).<br />

München 2006, S. 76-83.<br />

Kusz, Fitzgerald: Muggn. Cadolzburg 2007 a.<br />

Kusz, Fitzgerald: Schweig, Bub! Letzter Wille. Frankfurt am Main<br />

2007 b. (2. verän<strong>de</strong>rte Auflage)<br />

Praxis Deutsch (PD) 1993, H.119: Kreatives Schreiben<br />

Praxis Deutsch (PD) 2005, H. 193: Poetisches Schreiben<br />

Praxis Deutsch (PD) 2007, H. 208: Poetry Slam & Poetry Clip<br />

Skizziert dargestellt ist ein Poetry Slam ein „Dichterwettkampf“, bei <strong>de</strong>m die<br />

Autoren (be<strong>im</strong> Vortrag Slammer genannt) selbst gestaltete Werke (nicht <strong>im</strong>mer<br />

Lyrik) live unter Berücksichtigung eines Zeitl<strong>im</strong>its (ca. 6 min.) vor Zuschauern<br />

vortragen. Die Wahl <strong>de</strong>s jeweiligen Siegers entschei<strong>de</strong>t üblicherweise das Publikum.<br />

Schau, Albrecht: Vom szenischen Interpretieren. Ein integratives<br />

Konzept zur Vermittlung und Aneignung literarischer Texte –<br />

erläutert am Beispiel zweier Jandl Gedichte. In: Belgrad, Jürgen/<br />

Melenk, Hartmut (Hrsg.): Literarisches Verstehen – Literarisches<br />

Schreiben. Positionen und Mo<strong>de</strong>lle zur Literaturdidaktik. Baltmannsweiler<br />

1996, S. 116-132.<br />

Waldmann, Günter: Produktiver Umgang mit Literatur <strong>im</strong> Unterricht.<br />

Grundriss einer produktiven Hermeneutik: Theorie – Didaktik –<br />

Verfahren – Mo<strong>de</strong>lle. Baltmannsweiler 2007. (6. Auflage)<br />

Waldmann, Günter: Produktiver Umgang mit Lyrik. Eine systematische<br />

Einführung in die Lyrik, ihre produktive Erfahrung und ihr<br />

Schreiben. Für Schule (Pr<strong>im</strong>ar und Sekundarstufe) und Hochschule<br />

sowie zum Selbststudium. Baltmannsweiler 2006. (9. Auflage)<br />

Internetadressen (letzter Abruf jeweils 01.04.09)<br />

www.br-online.<strong>de</strong>/download/pdf/alpha/k/kusz.pdf<br />

www.isb.bayern.<strong>de</strong>/isb/in<strong>de</strong>x.asp?MNav=0&QNav=5&TN<br />

av=1&INav=0&Pub=749<br />

www.kusz.<strong>de</strong><br />

Tonträger<br />

Junge Dichter und Denker. Rap trifft Mo<strong>de</strong>rne. Gedichte einmal<br />

an<strong>de</strong>rs (2 Audio-CDs 2007).<br />

Junge Dichter und Denker. Rap trifft Klassiker. Balla<strong>de</strong>n einmal<br />

an<strong>de</strong>rs (2 Audio-CDs 2006).<br />

Die zweite CD ist jeweils eine Karaokeversion, zu <strong>de</strong>r die Kin<strong>de</strong>r selbst rappen<br />

können.<br />

Thalmayr, Andreas: Lyrik nervt. Erste Hilfe für gestresste Leser.<br />

München, Wien 2004. Gelesen von H. M. Enzensberger mit O-Tönen von<br />

E. Jandl, R. Gernhard, G. Benn u. v. a. (2 Audio-CDs).<br />

Die Anlagen zu diesem Beitrag fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n letzten Seiten<br />

<strong>de</strong>s Sendbriefes.<br />

Zum Autor:<br />

Florian Brandl ist Realschullehrer für die Fächer Deutsch und<br />

Englisch. Seit 2007 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />

Lehrstuhl für Didaktik <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache und Literatur <strong>de</strong>r<br />

<strong>Universität</strong> Würzburg.<br />

ganz privat<br />

<strong>UDI</strong> Schülertag 2009<br />

"Dialekt und Lyrik"<br />

in nämberch oddä wou<br />

houd ä moo oddä weä<br />

afferm fesd oddä woss<br />

mid<strong>de</strong>rä frau oddä wem<br />

danzd oddä woss<br />

also nix<br />

Mit diesem und an<strong>de</strong>ren Gedichten begeisterte Fitzgerald<br />

Kusz bei seiner Lesung nicht nur die Schülerinnen und Schüler,<br />

ihre Lehrerinnen und Lehrer, son<strong>de</strong>rn auch alle an<strong>de</strong>ren<br />

Teilnehmer <strong>de</strong>s Schülertages, <strong>de</strong>r am 4. März 2009 zum fünften<br />

Mal vom Unterfränkischen Dialektinstitut an <strong>de</strong>r Uni Würzburg<br />

veranstaltet wur<strong>de</strong>.<br />

F. Kusz liest seine Gedichte (Foto: Obermeier/Main-Post)<br />

Doch <strong>de</strong>r Reihe nach: Aufgrund verschie<strong>de</strong>ner Hörsaalengpässe<br />

und verpflichten<strong>de</strong>r Schultests fand <strong>de</strong>r Schülertag dieses Jahr<br />

nicht wie sonst an zwei Tagen, son<strong>de</strong>rn nur an einem Tag<br />

statt. Insgesamt rund 600 Acht- und Neuntklässler und ihre<br />

Lehrerinnen und Lehrer aus 13 Gymnasien und Realschulen<br />

in ganz Unterfranken, <strong>de</strong>utlich mehr also als in <strong>de</strong>n Jahren<br />

zuvor, kamen nach Würzburg, um sich einen Tag lang mit<br />

<strong>de</strong>m Thema „Dialekt und Lyrik“ zu beschäftigen. Außer<strong>de</strong>m<br />

waren <strong>de</strong>r Nürnberger Mundartautor Fitzgerald Kusz sowie<br />

die Bezirksräte Eva-Maria Linsenbre<strong>de</strong>r, Dr. Peter Motsch<br />

und Christine Ben<strong>de</strong>r ans Hubland gekommen.<br />

Eva Maria Linsenbre<strong>de</strong>r hält ihre Begrüßungsre<strong>de</strong><br />

Nach <strong>de</strong>n Begrüßungsre<strong>de</strong>n von Prof. Norbert Richard Wolf<br />

und <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong>n Bezirkstag<strong>spr</strong>äsi<strong>de</strong>ntin Eva-Maria<br />

Linsenbre<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r Überreichung <strong>de</strong>r druckfrischen und<br />

somit ganz aktuellen Lehrerhandreichung „Dialekt und …“<br />

an die Bezirksräte hielt Dr. Almut König einen Vortrag zum<br />

Thema „Zwischen Kääs und Kaas. Dialekte in Unterfranken“.<br />

Hierbei lernten die SchülerInnen nicht nur Grundlegen<strong>de</strong>s<br />

darüber, was ein Dialekt ist, wer noch Dialekt <strong>spr</strong>icht und<br />

(4)


welche Möglichkeiten es zur Dialekterhebung gibt, son<strong>de</strong>rn<br />

sie mussten auch selbst aktiv einzelne Wörter bzw. Wortformen<br />

in ihren eigenen Dialekt übersetzen. Anschließend las Fitzgerald<br />

Kusz aus seinen Gedichten, die er meist mit kleinen persönlichen<br />

Erzählungen einleitete, wodurch <strong>de</strong>r Vortrag noch<br />

lebendiger wur<strong>de</strong>. Die Fragen <strong>de</strong>r Schüler, die sich <strong>im</strong> Vorfeld<br />

bereits <strong>im</strong> Unterricht mit <strong>de</strong>m Mundartautor beschäftigt und<br />

zu seinem Leben Poster mit wichtigen Informationen zusammengestellt<br />

hatten, spiegelten großes Interesse <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />

am Autor und seinem Werk wi<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>r Mittagspause gingen<br />

die Schüler in Gruppen in die Mensa, bearbeiteten <strong>de</strong>n Lernzirkel<br />

zum Thema „Dialektforschung“ und führten <strong>de</strong>n Forschungsauftrag<br />

mit <strong>de</strong>r Fragestellung „Wie <strong>spr</strong>eche ich wann<br />

mit wem?“ aus. Parallel zu <strong>de</strong>n Mittagsangeboten fand „<strong>im</strong><br />

kleinen Kreis“ <strong>de</strong>r Gedichtwettbewerb statt, bei <strong>de</strong>m Vertreter<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Klassen ihre selbstverfassten Mundartgedichte<br />

vor einer Jury, die sich aus <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong>n Bezirkstag<strong>spr</strong>äsi<strong>de</strong>ntin<br />

Eva-Maria Linsenbre<strong>de</strong>r, Anita Schöppner von<br />

<strong>de</strong>r Mainpost, <strong>de</strong>m ehemaligen Gymnasiallehrer Gernot<br />

Stengel, Prof. em. Wolf, Dr. Michael Will vom Lehrstuhl für<br />

neuere <strong>de</strong>utsche Literaturgeschichte, Florian Brandl vom<br />

Lehrstuhl für Didaktik <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache und Literatur,<br />

Maike Ma<strong>de</strong>ra vom Unterfränkischen Dialektinstitut sowie<br />

Fitzgerald Kusz zusammensetzte, vortrugen. Schwierig war<br />

die Festlegung <strong>de</strong>r Gewinner, weil fast alle Gedichte sich durch<br />

große Kreativität, Originalität o<strong>de</strong>r eine beson<strong>de</strong>rs schöne<br />

<strong>spr</strong>achliche Ausarbeitung auszeichneten. Bewertet wur<strong>de</strong><br />

zu<strong>de</strong>m auch <strong>de</strong>r Gedichtvortrag. Nach einiger Diskussion<br />

unter <strong>de</strong>n Jurymitglie<strong>de</strong>rn stan<strong>de</strong>n dann diese sechs Gewinnerklassen<br />

fest: Die 9a <strong>de</strong>r St. Ursula-Schule Würzburg mit<br />

<strong>de</strong>m Gedicht „Duris<strong>de</strong>“, die 8d <strong>de</strong>s Gymnasiums Marktbreit<br />

mit „Jed’n Amnd äs gleiche“, die AG <strong>de</strong>s Spessart-Gymnasiums<br />

Alzenau mit <strong>de</strong>m „Kahlgrünner Schüler-Blues“, die 8b <strong>de</strong>s<br />

Jack-Steinberger-Gymnasiums Bad Kissingen mit<br />

„Greuzberch“, die 8a <strong>de</strong>s Mädchenbildungswerks Gemün<strong>de</strong>n<br />

mit „De Dialekt“ und die 8a <strong>de</strong>s Celtis-Gymnasiums Schweinfurt<br />

mit „Düwern Hassabooch“. Dank <strong>de</strong>r Sponsoren, Biona<strong>de</strong>,<br />

Radio Gong, Robert Bosch Stiftung, Bezirk Unterfranken,<br />

UB Würzburg, Bayerischer Rundfunk, Mainpost und Echter<br />

Verlag, die auch dieses Jahr die Durchführung <strong>de</strong>s Schülertags<br />

wie<strong>de</strong>r großzügig unterstützten, konnten an die Gewinnerklassen<br />

sehr attraktive Preise vergeben wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Abschlussveranstaltung<br />

präsentierte Prof. Wolf die Ergebnisse <strong>de</strong>s Forschungsauftrags<br />

und überreichte die Preise für die besten<br />

Gedichte. Prämiert wur<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m die drei besten Kusz-Poster<br />

sowie <strong>de</strong>r Gewinner <strong>de</strong>s Lernzirkels.<br />

Die Gewinner <strong>de</strong>s <strong>UDI</strong> Schülertages 2009<br />

Groß war auch dieses Jahr das mediale Interesse: so waren<br />

außer Vertretern <strong>de</strong>r Main-Post auch Berichterstatter <strong>de</strong>s<br />

Bayerischen Rundfunks und <strong>Fernsehen</strong>s, von Radio Gong<br />

und von Antenne Bayern dabei. Insgesamt war es wie<strong>de</strong>r ein<br />

gelungener, gut organisierter und inhaltlich sehr informativer<br />

Schülertag, wenn es auch streckenweise schwierig war, 600<br />

zum Teil recht unruhige Schüler nicht allzu laut wer<strong>de</strong>n zu<br />

lassen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r hohen Anzahl an eingesandten Schülergedichten<br />

ist angedacht, eine Anthologie mit <strong>de</strong>n gelungensten Gedichten<br />

herauszubringen. Als kleine Kostprobe bereits vorab eines<br />

<strong>de</strong>r Gewinnergedichte. Es stammt aus <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>r eines Schülers<br />

<strong>de</strong>r Klasse 8b <strong>de</strong>s Jack-Steinberger-Gymnasiums, Bad Kissingen:<br />

greuzberch<br />

<strong>UDI</strong> Lehrerhandreichung ergänzt<br />

Die vom <strong>UDI</strong> erstellte und<br />

herausgegebene Lehrerhandreichung<br />

„Dialekt und …“<br />

wur<strong>de</strong> Anfang März um ein<br />

weiteres Kapitel ergänzt. Neu<br />

hinzugekommen ist ein Vorwort<br />

von <strong>UDI</strong>-Projektleiter<br />

Prof. Norbert Richard Wolf<br />

und Kapitel 6 „Dialekt und<br />

Theater“ von Dr. Monika<br />

Fritz-Scheuplein.<br />

Das Material für Lehrer bietet<br />

einen Überblick über die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s fränkischen<br />

Mundarttheaters sowie über<br />

die Funktionen <strong>de</strong>s Dialekts<br />

<strong>im</strong> Theater. Drei bereits praxiserprobteUnterrichtseinheiten<br />

zeigen, wie das Thema <strong>im</strong><br />

Unterricht behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n kann. Der Gastbeitrag <strong>de</strong>s<br />

Mundartautors Walter Tausendpfund informiert über die<br />

vielfältigen Aktivitäten <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft Mundart-<br />

Theater Franken. Das Material für Schüler enthält einen<br />

umfangreichen Arbeitsauftrag anhand <strong>de</strong>ssen die Schüler<br />

ermitteln, wie, wo und mit welcher Wirkung Dialekt als<br />

stilistisches Mittel in Theaterstücken eingesetzt wird. Die<br />

gesamte Lehrerhandreichung wie auch nur einzelne Kapitel<br />

können interessierte Lehrer kostenlos per Mail als pdf-<br />

Dokument anfor<strong>de</strong>rn. Das gesamte Inhaltsverzeichnis ist auf<br />

<strong>de</strong>r <strong>UDI</strong>-Homepage (www.unterfraenkisches-dialektinstitut.<strong>de</strong>)<br />

unter <strong>de</strong>r Rubrik Materialien aufgeführt. Die <strong>UDI</strong>-<br />

Lehrerhandreichung besteht <strong>de</strong>rzeit aus sechs Kapiteln zu<br />

folgen<strong>de</strong>n Themen:<br />

Lehrerhandreichung „Dialekt und …“ (2007ff). Hg. von<br />

Claudia Blidschun, Monika Fritz-Scheuplein, Almut König,<br />

Norbert Richard Wolf und Ralf Z<strong>im</strong>mermann. (Typoskript).<br />

Würzburg.<br />

Kapitel 1 „Dialekt“ (2007). Erstellt von Claudia Blidschun.<br />

Zweite überarbeitete und erweiterte Fassung. Würzburg, S. 1-<br />

61.<br />

Kapitel 2 „Medien“ (2007). Erstellt von Monika Fritz-<br />

Scheuplein und Ralf Z<strong>im</strong>mermann. Würzburg, S. 62-70.<br />

Kapitel 3 „Dialekt und Medien“ (2007). Erstellt von Monika<br />

Fritz-Scheuplein und Ralf Z<strong>im</strong>mermann. Würzburg, S. 71-<br />

83.<br />

Kapitel 4 „Werbung“ (2008). Erstellt von Monika Fritz-<br />

Scheuplein und Almut König. Würzburg, S. 84-99.<br />

Kapitel 5 „Dialekt und Werbung“ (2008). Erstellt von Monika<br />

Fritz-Scheuplein und Almut König. Würzburg, S. 100-113.<br />

Kapitel 6 „Dialekt und Theater“ (2009). Erstellt von Monika<br />

Fritz-Scheuplein. Würzburg, S. 114-134.<br />

(5)


Der erste <strong>UDI</strong>-Schulbesuch <strong>im</strong><br />

Schuljahr 2008/09<br />

Ellen Vögler und Schüler <strong>de</strong>s Jack-Steinberger Gymnasiums Bad Kissingen<br />

Wie auch in <strong>de</strong>n letzten zwei durch die Robert Bosch Stiftung<br />

geför<strong>de</strong>rten Projektjahren, reiste das <strong>UDI</strong> <strong>im</strong> Januar und<br />

Februar zum ersten Schulbesuch an sieben verschie<strong>de</strong>ne<br />

Gymnasien Unterfrankens. Die MitarbeiterInnen <strong>de</strong>s <strong>UDI</strong>,<br />

Dr. Almut König, Dr. Monika Fritz-Scheuplein, Ellen Vögler,<br />

Lena Röll, Cordula Preiß und Max Wehner, waren jeweils für<br />

eine Doppelstun<strong>de</strong> zu Gast in <strong>de</strong>n elf teilnehmen<strong>de</strong>n Klassen,<br />

um die Schüler an das wissenschaftliche Arbeiten <strong>im</strong> Bereich<br />

<strong>de</strong>r Dialektforschung heranzuführen.<br />

Einen Schulbesuch <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Art erlebte die Klasse 8c<br />

<strong>de</strong>s St. Ursula Gymnasiums in Würzburg, <strong>de</strong>nn hier waren<br />

<strong>de</strong>r Journalist Hannes Vollmuth und <strong>de</strong>r Fotograf Daniel<br />

Karmann <strong>im</strong> Auftrag <strong>de</strong>r Deutschen Presseagentur anwesend,<br />

um die zwei Unterrichtsstun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Kamera und einem<br />

Pressebericht zu dokumentieren.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>r Unterrichtseinheit wur<strong>de</strong>n die Schüler in die<br />

Inhalte <strong>de</strong>r Fränki-Projektmodule eingeführt und erhielten<br />

anhand medialer Beispiele, wie Hörproben aus einer Erhebung<br />

für <strong>de</strong>n Sprachatlas von Unterfranken (SUF) o<strong>de</strong>r Ausschnitten<br />

eines SUF-Fragebogens, einen ersten Einblick in das dialektologische<br />

Arbeiten. Im späteren Verlauf <strong>de</strong>s Unterrichts<br />

konnten dann die Schülerinnen und Schüler <strong>im</strong> Rahmen einer<br />

Gruppenarbeit zum Thema „Frageformulierung für eine<br />

Dialekterhebung“ das bis dahin vermittelte Wissen gleich in<br />

<strong>de</strong>r Praxis erproben.<br />

(6)<br />

Die unseren Schulbesuch abschließen<strong>de</strong> Testbefragung <strong>de</strong>r<br />

Klassenkamera<strong>de</strong>n zeigte durchwegs sehr gute Ergebnisse, so<br />

dass <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern die anstehen<strong>de</strong> Fragebogenerstellung<br />

wohl keine Probleme bereiten wird.<br />

SchülerInnen <strong>de</strong>s Steigerwald-Gymnasiums Wiesentheid<br />

Wie uns die Resonanz <strong>de</strong>r Lehrerinnen und Lehrer zeigte,<br />

scheint durch diesen ersten Schulbesuch das Interesse <strong>de</strong>r<br />

Schüler am eigenen Dialekt geweckt wor<strong>de</strong>n zu sein. Alle<br />

arbeiteten äußerst motiviert und kreativ mit, so<br />

dass wir gespannt auf <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r weiteren Projektzeit<br />

blicken.<br />

<strong>UDI</strong> bei <strong>de</strong>r 3. Würzburger Tagung<br />

zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Lesekompetenz<br />

Am 25. April 2009 fin<strong>de</strong>t von 10 Uhr bis 15.30 Uhr in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Universität</strong> am Wittelsbacherplatz unter <strong>de</strong>m Motto<br />

„Lesekultur“ die 3. Würzburger Tagung zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Lesekompetenz statt. Nach <strong>de</strong>n Vorträgen von Prof. Dr. Dieter<br />

Wrobel (Lehrstuhl für Didaktik <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache an <strong>de</strong>r<br />

<strong>Universität</strong> Würzburg) zum Thema „Lesekultur und<br />

Leseför<strong>de</strong>rung“ und Prof. Dr. Werner König (Lehrstuhl für<br />

<strong>de</strong>utsche Sprachwissenschaft an <strong>de</strong>r <strong>Universität</strong> Augsburg)<br />

über „Aus<strong>spr</strong>achevariation <strong>im</strong> Standard<strong>de</strong>utschen“ bietet sich<br />

<strong>de</strong>n Tagungsgästen die Möglichkeit, 10 verschie<strong>de</strong>ne Workshops<br />

zu besuchen. Den Workshop zum Thema „Dialekt und Lyrik“<br />

gestalten Dr. Almut König und Dr. Monika Fritz-Scheuplein<br />

vom <strong>UDI</strong>. Dabei erfahren die Teilnehmer an ausgewählten<br />

Beispielen die Problematik von Verschriftlichung ge<strong>spr</strong>ochener<br />

Sprache, hier Dialekt, und setzen sich mit <strong>de</strong>n Schwierigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Rezeption (Lesen) von Dialekttexten auseinan<strong>de</strong>r. Zum<br />

Abschluss <strong>de</strong>r Tagung liest um 14.30 Uhr die Autorin Tamara<br />

Bach aus ihrem Roman „Marsmädchen“ für <strong>de</strong>n sie 2002 mit<br />

<strong>de</strong>m Ol<strong>de</strong>nburger Kin<strong>de</strong>r- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet<br />

wur<strong>de</strong>. Weitere Informationen zur Tagung und zur Anmeldung<br />

fin<strong>de</strong>t man auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s veranstalten<strong>de</strong>n Zentrums<br />

für Lehrerbildung und Bildungsforschung <strong>de</strong>r <strong>Universität</strong><br />

Würzburg (ZfL) unter www.zfl.<strong>uni</strong>-<strong>wuerzburg</strong>.<strong>de</strong>


<strong>UDI</strong> und die Schwe<strong>de</strong>n<br />

Es ist inzwischen ein<br />

guter und ein alter<br />

Brauch. In je<strong>de</strong>m<br />

Frühjahr besuchen<br />

Gaststu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r<br />

Würzburger Partner<strong>uni</strong>versität<br />

Umeå<br />

(Schwe<strong>de</strong>n) Würzburg<br />

für zwei Wochen. Eine<br />

Visite <strong>im</strong> <strong>UDI</strong> gehört<br />

zum festen Bestandteil<br />

<strong>de</strong>s Programms. In<br />

diesem Jahr fan<strong>de</strong>n<br />

sich die Gäste aus<br />

Schwe<strong>de</strong>n am 2. März<br />

<strong>im</strong> <strong>UDI</strong> ein. Dr. Monika<br />

Fritz-Scheuplein<br />

stellte ihnen das Schulprojekt<br />

„Fränki - Schüler<br />

in Unterfranken erforschen<br />

ihren Dialekt“ vor und ließ sie an ausgewählten<br />

Stationen<br />

<strong>de</strong>s Lernzirkels „Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Dialektforschung“ Einblick<br />

in die Arbeit eines Dialektologen nehmen. Anschließend<br />

informierte Dr. Almut König mit <strong>de</strong>m Vortrag „Dialekt in<br />

Gefahr! – Verän<strong>de</strong>rungen <strong>im</strong> Dialekt <strong>de</strong>r jungen Erwachsenen<br />

in Unterfranken“ über die <strong>de</strong>rzeitige Dialektsituation in<br />

Unterfranken.<br />

Fragen und Antworten (18.1)<br />

Von <strong>de</strong>n Heilkräften <strong>de</strong>r Zwetschge<br />

<strong>UDI</strong> bei <strong>de</strong>r Tagung <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft<br />

su<strong>de</strong>ten<strong>de</strong>utscher<br />

Mundartfreun<strong>de</strong>(6.-8. März 2009)<br />

Die Teilnehmer <strong>de</strong>r Tagung (Foto: Sarah Hadry)<br />

Bereits seit 1978 treffen sich je<strong>de</strong>s Jahr Anfang März in <strong>de</strong>r<br />

Bildungsstätte Heiligenhof in Bad Kissingen Mundartautoren<br />

und -freun<strong>de</strong> zur Su<strong>de</strong>ten<strong>de</strong>utschen Mundarttagung. Von<br />

Freitagnachmittag bis Sonntagmittag stehen Lesungen <strong>de</strong>r<br />

Mundartautoren, Vorträge und Berichte sowie ein festlicher<br />

Abend auf <strong>de</strong>m Programm. Auf Einladung <strong>de</strong>r neuen He<strong>im</strong>atpflegerin<br />

<strong>de</strong>r Su<strong>de</strong>nten<strong>de</strong>utschen, Dr. Sarah Hadry, ist am<br />

7. März unsere <strong>UDI</strong>-Mitarbeiterin Dr. Monika Fritz-Scheuplein<br />

in die Rhön gereist. Sie berichtete <strong>de</strong>m interessierten Publikum<br />

über die Arbeit <strong>de</strong>s <strong>UDI</strong> und gab anhand ausgewählter Karten<br />

einen Einblick in die Vielfalt <strong>de</strong>r Dialekte in Unterfranken.<br />

Wie die angeregten Diskussionen zeigten, gibt es zwischen<br />

<strong>de</strong>n su<strong>de</strong>nten<strong>de</strong>utschen und <strong>de</strong>n ostfränkischen Mundarten<br />

viele Gemeinsamkeiten, vor allem <strong>im</strong> Schönhengst und <strong>im</strong><br />

mittleren Nordmähren sind ostfränkische Dialektmerkmale<br />

auch heute noch weit verbreitet.<br />

Aus <strong>de</strong>m Würzburger Stadtteil Lindleinsmühle erreichte uns kürzlich die Frage nach <strong>de</strong>r Herkunft und <strong>de</strong>m Bekanntheitsgrad<br />

<strong>de</strong>s Ausdrucks Latwerge in Unterfranken. Latwerge, mhd. lat(e)wârje, latwêrge, latwerre, ist eine Entlehnung aus mittellateinisch elect(u)arium<br />

und griechisch ekleiktón und be<strong>de</strong>utet ur<strong>spr</strong>ünglich ‚Heilsaft o<strong>de</strong>r (flüssige) Arznei‘ (Kluge 2002, S. 559). Das <strong>de</strong>utsche Wörterbuch<br />

<strong>de</strong>r Brü<strong>de</strong>r Gr<strong>im</strong>m verzeichnet mehrere Textstellen aus <strong>de</strong>r mittelalterlichen Literatur, die belegen, dass vor allem aus Pflaumen<br />

und Honig ein Dicksaft hergestellt wur<strong>de</strong> und dieser, beson<strong>de</strong>rs in Verbindung mit Knoblauch, wohl ein wirkungsvolles Heilmittel<br />

bei hartnäckigem Husten war, aber auch für an<strong>de</strong>re Zipperlein o<strong>de</strong>r als Abführmittel diente (DWB Bd. 12, Sp. 281f.). Von dieser<br />

gesundheitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Wirkung ist zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>n Dialekten Unterfrankens heute nichts mehr bekannt. In <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />

‚Marmela<strong>de</strong>‘ ist <strong>de</strong>r Ausdruck Latwerge beson<strong>de</strong>rs <strong>im</strong> westlichen Unterfranken in <strong>de</strong>r Region zwischen Amorbach, Alzenau und<br />

Bad Brückenau weit verbreitet. In <strong>de</strong>r Regel han<strong>de</strong>lt es sich um Zwetschgenmarmela<strong>de</strong>, vereinzelt wird aber auch aus Birnen<br />

laddweiche, laddwerich, laddwaschend o<strong>de</strong>r laddweische gekocht. In einem kleineren Gebiet <strong>im</strong> nordöstlichen Unterfranken, das von <strong>de</strong>r<br />

Saale über das Grabfeld bis in die Haßberge reicht, ist die Kurzform Werge gebräuchlich. Hier wird <strong>de</strong>r Ausdruck weche, wecha o<strong>de</strong>r<br />

wechng aber nicht nur für die Zwetschgenmarmela<strong>de</strong> verwen<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn er kann auch allgemein ein ‚mit Marmela<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Butter<br />

geschmiertes Brot‘ bezeichnen.<br />

Lit.: Kluge/Seebold: Etymologisches Wörterbuch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache. 24. Aufl. Berlin/New York 2002, S. 559. Jacob und<br />

Wilhelm Gr<strong>im</strong>m: Deutsches Wörterbuch. Band 12 (1984), Sp. 281f.<br />

Von Dr. Monika Fritz-Scheuplein<br />

(7)


Fragen und Antworten (18.2)<br />

Woher kommt <strong>de</strong>r Ausdruck absonaat?<br />

Diese Frage wur<strong>de</strong> mir während eines Schulbesuches in Haßfurt gestellt. Obstinat tritt neben <strong>de</strong>n Lexemen genäschig, schnäkisch,<br />

schnippisch, geier und heikel als Antwort auf die Frage „Wie sagen Sie, wenn das Vieh be<strong>im</strong> Fressen wählerisch ist?“ nur in wenigen<br />

Orten in Unterfranken auf, nämlich in Münnerstadt, Maßbach und Fechenbach, belegt beispielsweise als absdinod. In zwei weiteren<br />

Orten wird das inlauten<strong>de</strong> –t– ass<strong>im</strong>iliert, wie eben auch in absonaat, nämlich in Wintersbach und in Mönchberg, hier ist jeweils<br />

absenad belegt. Zu Grun<strong>de</strong> liegt die Form obstinat, für das die einschlägigen Dialektwörterbücher die Be<strong>de</strong>utungen ‚eigensinnig,<br />

wun<strong>de</strong>rlich, eigen‘ anführen. Im Du<strong>de</strong>n (6. Aufl. 2007, S. 1226) wird die Be<strong>de</strong>utung ‚starrsinnig, unbelehrbar‘ angegeben, während<br />

<strong>im</strong> Südhessischen Wörterbuch (1965ff., S. 1052) die Be<strong>de</strong>utungen ‚eigensinnig, empfindlich‘, aber auch ‚wählerisch <strong>im</strong> Essen‘<br />

genannt wer<strong>de</strong>n. Das Thüringische Wörterbuch (1966ff., S. 938f.) gibt als Be<strong>de</strong>utung für das Lexem ‚wi<strong>de</strong>rspenstig, hartnäckig‘<br />

mit <strong>de</strong>m Zusatz ‚veraltend‘ an, aber auch ‚wählerisch be<strong>im</strong> Essen‘ und ‚peinlich genau auf Sauberkeit achtend‘.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich um eine Entlehnung aus <strong>de</strong>m lat. obstinatus, mit <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung ‚beharrlich, fest entschlossen‘. Für Haßfurt liegt<br />

kein Beleg für obstinat vor, hier gaben die Proban<strong>de</strong>n heikelig an.<br />

Literatur: Du<strong>de</strong>n. Deutsches Universalwörterbuch. Hrsg. vom wissenschaftlichen Rat <strong>de</strong>r Du<strong>de</strong>nredaktion, 6. Aufl., Mannhe<strong>im</strong><br />

2007, S. 1226.<br />

Südhessisches Wörterbuch (1965ff.). Begrün<strong>de</strong>t von Friedrich Maurer. Nach <strong>de</strong>n Vorarbeiten von Friedrich Maurer, Friedrich Stroh<br />

und Rudolf Mulch bearbeitet von Rudolf Mulch und [ab Bd. 4] von Roland Mulch, Marburg. Thüringisches Wörterbuch (1966ff.).<br />

Auf Grund <strong>de</strong>r von Victor Michels und Herman Hucke fortgeführten Sammlungen bearbeitet unter <strong>de</strong>r Leitung von Karl<br />

Spangenberg 1966-1990 (Bd. IV-VI), von Wolfgang Lösch seit 1991. Berlin<br />

Von Maike Ma<strong>de</strong>ra<br />

Das <strong>UDI</strong>-Tagebuch<br />

. <strong>UDI</strong> <strong>im</strong> <strong>Fernsehen</strong> (I)<br />

Zum Thema „Die Jugend und <strong>de</strong>r Dialekt“ befragte Conny Kleinschroth vom Bayerischen Rundfunk unsere <strong>UDI</strong>-<br />

Mitarbeiterin Dr. Almut König. In <strong>de</strong>m Beitrag, <strong>de</strong>r am 10. Februar 2009 in <strong>de</strong>r Abendschau–Franken unter <strong>de</strong>r Rubrik<br />

„Auf gut Fränkisch“ ausgestrahlt wur<strong>de</strong>, informiert König über die Verän<strong>de</strong>rungen <strong>im</strong> Dialekt <strong>de</strong>r jungen Erwachsenen<br />

in Unterfranken.<br />

. <strong>UDI</strong> <strong>im</strong> <strong>Fernsehen</strong> (II)<br />

Am 18. Februar 2009 berichtete Christian Wölfel vom Bayerischen Rundfunk in <strong>de</strong>r Sendung „Wir in Bayern“ über das<br />

Mundartwirtshaus „Ma<strong>de</strong>nhäusle“ aus Ma<strong>de</strong>nhausen bei Schweinfurt. Mit dabei war auch Dr. Monika Fritz-Scheuplein<br />

vom <strong>UDI</strong>, die Wirt Ernst Böhm be<strong>im</strong> Schreiben <strong>de</strong>s Tagesgerichts auf seiner Wirthaustafel beratend zur Seite stand. Für<br />

das Team <strong>de</strong>s BR sowie für alle an<strong>de</strong>ren Gäste gab es an diesem Abend ein von Chefin Sabine Böhm originalgetreu<br />

gekochtes Rezept aus einem „Hun<strong>de</strong>rtjährigen Kochbuch“: Bohnakärn, Häifäglöäss, Sauägraud und schwärz Flääsch.<br />

. <strong>UDI</strong> <strong>im</strong> Radio (I)<br />

Anlässlich <strong>de</strong>s 5. <strong>UDI</strong>-Schülertages wur<strong>de</strong> auch in verschie<strong>de</strong>nen Radiosen<strong>de</strong>rn über das <strong>UDI</strong> berichtet. So sen<strong>de</strong>ten am<br />

4. März 2009 Radio Gong und Antenne Bayern Radiobeiträge und Interviews mit <strong>UDI</strong>-Mitarbeitern und Schülern, die<br />

am Schülertag teilnahmen. Bayern 1 informierte am 14. März <strong>im</strong> Mundartmagazin-Franken über die Dialektsituation in<br />

Unterfranken <strong>im</strong> Allgemeinen und <strong>de</strong>n <strong>UDI</strong>-Schülertag <strong>im</strong> Speziellen.<br />

. <strong>UDI</strong> <strong>im</strong> Radio (II)<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Studiengangs Medienmanagement an <strong>de</strong>r FH Würzburg interviewte die Stu<strong>de</strong>ntin Linda Müller zusammen<br />

mit zwei Kommilitoninnen unsere Mitarbeiterin Dr. Monika Fritz-Scheuplein über die Aufgaben und Ziele <strong>de</strong>s <strong>UDI</strong> sowie<br />

über die Dialektsituation in Unterfranken. Zu hören ist <strong>de</strong>r Mitschnitt am Montag, 6. April, zwischen 18.30 und 19.30<br />

Uhr <strong>im</strong> studienbegleiten<strong>de</strong>n Projekt FH-Radio unter www.fh-radio.<strong>de</strong>.<br />

(8)


. <strong>UDI</strong> <strong>im</strong> Internet<br />

Anlässlich <strong>de</strong>s 10. Internationalen Tags <strong>de</strong>r Mutter<strong>spr</strong>ache am 21. Februar 2009 präsentierte die UNESCO eine neue<br />

Ausgabe <strong>de</strong>s Atlas <strong>de</strong>r vom Aussterben bedrohten Sprachen <strong>de</strong>s Linguisten Christopher Moseley, <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>r Internetadresse<br />

http://www.unesco.org/culture/en/endangeredlanguages/atlas aufgerufen wer<strong>de</strong>n kann. Auch das Ostfränkische wird<br />

hier als „unsafe“ eingestuft, was heißen soll, dass die Kin<strong>de</strong>r die Sprache noch <strong>spr</strong>echen, dies aber nur in best<strong>im</strong>mten<br />

Lebensbereichen – zum Beispiel zu Hause – tun. Dies war Anlass für die Journalistin Inga Pflug vom Bayerischen<br />

Rundfunk Herrn Prof. em. Dr. Dr. h.c. Norbert Richard Wolf und Dr. Almut König vom <strong>UDI</strong> zur Situation <strong>de</strong>s Dialekts<br />

in Unterfranken zu befragen. Den Artikel, <strong>de</strong>n Frau Pflug geschrieben hat, kann man auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s BR unter<br />

folgen<strong>de</strong>r Adresse abrufen: http://www.br-online.<strong>de</strong>/studio-franken/frankenkult/ostfraenkisch-unesco-s<strong>spr</strong>achatlas-<br />

2009-kw10-ID1236272736896.xml<br />

. <strong>UDI</strong> bei <strong>de</strong>n Unterfränkischen Volksmusiktagen<br />

Am 14. J<strong>uni</strong> fin<strong>de</strong>t in Mönchsondhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> Kirchenburgmuseum <strong>de</strong>r Unterfränkische Volksmusiktag statt. Hier wird das<br />

<strong>UDI</strong> wie in je<strong>de</strong>m Jahr mit einem Stand vertreten sein.<br />

. <strong>UDI</strong> bei <strong>de</strong>n 4. Unterfränkischen He<strong>im</strong>atkulturtagen in Gochshe<strong>im</strong><br />

Vom 20. bis 21. J<strong>uni</strong> fin<strong>de</strong>n in Gochshe<strong>im</strong> <strong>im</strong> Landkreis Schweinfurt die 4. Unterfränkischen He<strong>im</strong>atkulturtage statt. Das<br />

<strong>UDI</strong> ist dabei mit einem Stand und zwei Vorträgen. „Heute schon geknaukt? – Kennen Sie die Dialekte in Unterfranken?“<br />

ist <strong>de</strong>r Titel <strong>de</strong>s Vortrags mit Ratespiel von Dr. Almut König am Samstag, <strong>de</strong>m 20. J<strong>uni</strong>. Dr. Monika Fritz-Scheuplein<br />

wird am Sonntag, <strong>de</strong>m 21. J<strong>uni</strong>, über die Dialekte in Unterfranken mit Blick auf die Dialekte um Schweinfurt <strong>spr</strong>echen.<br />

. <strong>UDI</strong> be<strong>im</strong> Naün<strong>de</strong>n Walbaricher Mundartowend (Neunten Waldberger Mundartabend)<br />

Am 21. März fand in Waldberg bei Bischofshe<strong>im</strong> in <strong>de</strong>r Waldberger Mundartscheune <strong>de</strong>r Neunte Waldberger Mundartabend<br />

statt, wo Dr. Almut König, als Vertreterin <strong>de</strong>s <strong>UDI</strong>, ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Geschichten und<br />

Theater in gelebter Mundart genießen durfte.<br />

. <strong>UDI</strong> zum Nunnän in Heemichedool (Nachmittag in He<strong>im</strong>buchenthal)<br />

Der Geschichtsverein He<strong>im</strong>buchenthal lud am 29. März zum Nunnän zur Dichterlesung mit Mundartautoren aus <strong>de</strong>m<br />

Spessart ein. Am Beispiel von Geschichten, Gedichten, Lie<strong>de</strong>rn und Ankedoten aus Frammersbach (Silvia Ludwig),<br />

Neuhütten (Linus Kunkel), Weibersbrunn (Oskar Salg), Waldaschaff (Julia Rothenbücher), Kleinwallstadt (Rita Lebert)<br />

und He<strong>im</strong>buchenthal (Toni Seubert) konnte sich Dr. Almut König, die für das <strong>UDI</strong> gekommen war, von <strong>de</strong>r Vielfalt<br />

und <strong>de</strong>r Ausdruckskraft <strong>de</strong>r Dialekte <strong>im</strong> Spessart überzeugen.<br />

Mit freundlicher Unterstützung <strong>de</strong>s<br />

(9)<br />

IMPRESSUM:<br />

Unterfränkisches Dialektinstitut<br />

Institut für Deutsche Philologie<br />

Julius-Max<strong>im</strong>ilians-<strong>Universität</strong> Würzburg<br />

Am Hubland<br />

97074 Würzburg<br />

Satz und Layout:<br />

Dominik Banhold


fitzgerald kusz: zum welttag <strong>de</strong>r poesie<br />

iich möchäd ämall ä gedichd schre<strong>im</strong><br />

wemmä draffrumdrambläd<br />

<strong>de</strong>rfads ned kabuddgäih<br />

wemmäs oozindäd<br />

<strong>de</strong>rfads ned brennä<br />

wemmä mid<strong>de</strong>rm messä neisch<strong>de</strong>chäd<br />

<strong>de</strong>rfads ned bloudn<br />

<strong>de</strong>s einfach<br />

und nie meä<br />

iich möchäd ämall ä gedichd schre<strong>im</strong><br />

und middndrin iich<br />

iich möchäd ämall ä gedichd schre<strong>im</strong><br />

<strong>de</strong>s mä iberoll miidhiinehmä könnäd<br />

su klaa daßs in je<strong>de</strong> husädaschn bassäd<br />

ned viel gräißä wäiä daschndäiglä<br />

obbä wemmäs rauszäichäd und vuälesäd<br />

wirräd äff amm schlooch allers an<strong>de</strong>rs<br />

iich möchäd ämall ä gedichd schre<strong>im</strong><br />

<strong>de</strong>s kannä meä aufhaldn könnäd<br />

<strong>de</strong>ssi ausbreidäd wäi ä krankheid<br />

gechä däi ka kraud gwachsn is<br />

bissi jedä mid iä oosch<strong>de</strong>ckäd<br />

oofangäd<br />

aufhöräd<br />

M2


iich möchäd ämall ä gedichd schre<strong>im</strong>...<br />

Assoziationen<br />

T<br />

M4<br />

Automatisches Schreiben<br />

Wenn Üch innäm gedichd....war müssäd <strong>de</strong>s gedichd<br />

gudä laune ham und i<strong>im</strong>älTl augübligg<br />

solläds schdill schdä und mei<br />

freundä sollädn vorbeikumma..<strong>im</strong>mä mUSlg..iich<br />

, und middndrin iich

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