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TELEMARK<br />

SWING & GLIDE<br />

<strong>Telemark</strong>en ist eine wundervolle Art, Berge<br />

hinunterzugleiten.<br />

74 LAND<br />

Mit neuem Schwung<br />

<strong>Telemark</strong>en erlebt eine Renaissance, weil sich mehr und mehr<br />

Skisportler vom Mainstream wegbewegen, weil weniger Technik<br />

notwendig ist und das „freie Ferseln“ eine spaßige Art ist, die<br />

Berge hinabzuschwingen.<br />

Text: Anderl Steiner, Fotos: Anderl Steiner, <strong>Telemark</strong> <strong>Austria</strong><br />

Nach wie vor ist man bei uns als <strong>Telemark</strong>er oder<br />

Free-Heeler („Frei-Fersler“) Exote, während in Skandinavien<br />

und Nordamerika bis zu 50% der Skisportler<br />

auf die Technik mit der freien Ferse vertrauen! Mein Gefühl<br />

sagt mir, dass es an der Zeit ist, ein bisschen Werbung<br />

für die Urform des Skifahrens zu machen. Kurz die „technische“<br />

Definition: Die Technik des <strong>Telemark</strong>ens stammt<br />

ursprünglich aus Norwegen. Der Fahrer kniet beim Fahren<br />

auf dem bergseitigen Ski, indem er die Ferse des hinteren<br />

Fußes hochhebt und den Talski nach vorne schiebt. <strong>Telemark</strong>en<br />

als Wettkampf-Technik wurde vom Norweger<br />

Sondre Norheim aus Morgedal (Provinz <strong>Telemark</strong>, Norwegen)<br />

bei einem Skisprungwettbewerb<br />

eingeführt. Den Namen „<strong>Telemark</strong>“<br />

erhielt diese Technik im Jahre 1868<br />

bei einem Alpin-Skiwettkampf, um<br />

eine Verwechslung mit dem Schlangenschwung<br />

Zdarskys zu vermeiden.<br />

Meine Definition: <strong>Telemark</strong>en ist<br />

eine wundervolle Art, Berge hinunterzugleiten. Die Technik<br />

ist entspannt und es kommt nicht auf den perfekten<br />

Carving-Schwung an. Die Balance zu halten und die im<br />

Vergleich <strong>zum</strong> alpinen Stil „verkehrte“ Oberkörperhaltung<br />

sind gewöhnungsbedürftige Elemente. Ich ertappe mich<br />

immer wieder dabei, wie ich beim <strong>Telemark</strong>en mit breiter<br />

Skiführung beide Skier gleichmäßig belaste. Bei einer Instruktoren-Ausbildung<br />

würde ich durchfallen, aber diese<br />

Technik ist effektiv und der Tribut an meine Freeskiing-<br />

Vergangenheit. <strong>Telemark</strong>en ist trotz der langen Tradition<br />

etwas völlig Neues, macht Spaß und fordert dich heraus,<br />

wieder mal etwas zu lernen.<br />

AUSRÜSTUNG<br />

Die wesentlichen Unterschiede zur Alpin-Ausrüstung sind<br />

Bindung und Schuhe. Bei den Bindungen unterscheidet<br />

man drei Systeme: Zuerst die Drei-Pin-Bindung (ähnlich<br />

der Langlaufbindung), die vor allem in Skandinavien verbreitet<br />

ist, aber wenig Abfahrtskomfort bietet und daher für<br />

unsereins sehr gewöhnungsbedürftig wäre. Man spricht<br />

dabei auch gerne vom „Norwegerstil“.<br />

Die klassische und daher am häufigsten<br />

anzutreffende Variante ist die<br />

Kabelzugbindung. Hier tummeln sich<br />

alle Hersteller und bieten eine Vielzahl<br />

von Produkten an.<br />

Hervorzuheben sind dabei Rottefella,<br />

G3, 7TM oder Black Diamond.<br />

Die Palette reicht von Modellen für Genussläufer<br />

bis hin zu wettkampforientierten<br />

Bindungen mit sehr harten Federn<br />

für Pistenracer. Bei der Auswahl<br />

Die Technik ist entspannt und<br />

es kommt nicht auf den perfekten<br />

Carving-Schwung an.<br />

ist auf die eigenen Vorlieben Rücksicht<br />

zu nehmen: <strong>Telemark</strong>bindungen nehmen<br />

wesentlich mehr Einfluss auf die<br />

Performance wie ihre Alpinschwestern.<br />

Also am besten vorher testen!<br />

Für alle die bisher genannten Modelle<br />

benötigt man den <strong>Telemark</strong>-<br />

Schuh mit dem charakteristischen<br />

Schnabel und der Knickfalte. Nun hat<br />

Rottefella meiner Meinung nach 2007<br />

mit der NTN einen richtigen Coup gelandet.<br />

NTN bedeutet „New <strong>Telemark</strong><br />

Norm“ und diese Abkürzung sagt das<br />

Wesentliche aus, es ist alles neu: Kein<br />

Kabelzug, eine Art Sicherheitsbindung,<br />

Tourenfunktion, Befestigung am Frontteil<br />

des Schuhs, kein Schnabel – mein<br />

absoluter Favorit! Durch das futuristische<br />

Design ist dieses Modell auf<br />

den ersten Blick gar nicht als <strong>Telemark</strong>-<br />

DER BERGE 07|12 LAND DER BERGE 07|12 75


TELEMARK<br />

FORMEL 1<br />

Die NTN-Bindung<br />

reagiert genau und<br />

verlässlich wie ein<br />

Formel 1-Bolide.<br />

Bindung zu erkennen, und ich werde<br />

häufig am Lift gefragt, was das jetzt<br />

genau sei. Rottefella hat seit heuer mit<br />

der NTN Freedom eine tourenorientierte<br />

kleine Schwester der NTN Freeride<br />

auf den Markt gebracht: "Die Freeride<br />

ist wie ein Formel-1-Wagen. Wenn<br />

man mit ihr einlenkt, reagiert sie sofort<br />

und zieht haargenau ihre Spur durch<br />

die Kurve. Die Freedom ist eher wie<br />

ein VW-Käfer, mit der man gemütlich<br />

cruisen kann, aber weiter alle Annehmlichkeiten<br />

dieser modernen Bindung<br />

mit Skibremse und Step-In-Einstieg<br />

hat", erklärt Lars Bergerud von<br />

Rottefella. Ich kann Lars nur zustimmen:<br />

Die Freeride ist schwerer (knapp<br />

2000 g pro Paar), ist durch Montageplatte<br />

höher und kann radikaler gefahren<br />

werden. Auf Pisten lassen sich<br />

damit exakt geschnittene Schwünge<br />

fahren, ein Hochgenuss für Könner!<br />

Die 1500 g leichte Freedom hat allerdings<br />

eine zweistufige Steighilfe, der<br />

Beinwinkel bei geöffneter Bindung beträgt<br />

90 Grad, deswegen und aufgrund<br />

der Knickfalte im Schuh ist ein sehr<br />

ökonomischer Aufstieg möglich.<br />

In Europa gibt es im Wesentlichen<br />

vier Anbieter für <strong>Telemark</strong>-Schuhe:<br />

Scarpa, Garmont und Crispi aus Italien<br />

sowie die Amerikaner Black Diamond.<br />

Bei der Auswahl sollten wie überall der<br />

Einsatzbereich und die Passform im<br />

Vordergrund stehen. Ich fahre mit dem<br />

Scarpa TX Pro einen abfahrtsorientierten<br />

Universalisten: Er hat einen hohen<br />

Schaft, ist für einen Vierschnaller<br />

sehr leicht und kann sowohl mit der<br />

NTN, mit normaler Tourenbindung und<br />

durch die entsprechenden Aufnehmungen<br />

auch mit dem Dynafit-System<br />

gefahren werden!<br />

76 LAND<br />

Grundsätzlich können auf allen Arten<br />

von Skiern <strong>Telemark</strong>bindungen verwendet<br />

werden. Man sieht jedoch immer<br />

häufiger moderne, breite Freerideskier,<br />

auf denen <strong>Telemark</strong>-Bindungen montiert<br />

sind. Ich schwöre auf einen K2 Hardside<br />

in Länge 188 cm mit 98 mm Mittelbreite<br />

und All Mountain Rocker.<br />

Der Vorteil eines Rockers kommt<br />

beim <strong>Telemark</strong>en noch offensichtlicher<br />

zur Geltung: Durch die weiche Schaufel<br />

kommt beim Schwung weniger Druck<br />

auf den Bergski und Verschneiden wird<br />

verhindert – das gibt Sicherheit! Die sonstigen<br />

Vorteile dieser negativen Vorspannung<br />

im Schaufelbereich gelten natürlich<br />

gleichermäßen für den<br />

<strong>Telemark</strong>- und Alpineinsatz: Der Ski<br />

dreht leichter und schneller, durch die<br />

lange Schaufel schwimmt er im freien<br />

Gelände besser auf, im Powder greift er<br />

über die ganze Länge und vermittelt viel<br />

Sicherheit und Surf-Feeling. Aber: Für<br />

reine Pisten-Speedfreaks ist ein „gerockerter“<br />

Ski nicht das Instrument der<br />

Wahl. Hingegen für <strong>Telemark</strong>er, die einen<br />

Ski für jedes Gelände haben wollen,<br />

nahezu ideal.<br />

Was braucht ein Freeheeler sonst zu<br />

seinem Glück? Schnee. Wer allerdings<br />

Wert auf „authentische“ Bekleidung legt,<br />

sollte mal die Websiten von Bergans,<br />

Haglöfs oder Arc’teryx besuchen. Alles<br />

hochfunktionell und stylisch.<br />

TOURENTAUGLICHKEIT<br />

Grundsätzlich ist jede <strong>Telemark</strong>bindung<br />

<strong>zum</strong> Tourengehen geeignet. Man<br />

sollte jedoch bedenken, dass durch<br />

den Kabelzug eine Gegenspannung<br />

zur Beinbewegung entsteht, die man<br />

beim Gehen überwinden muss. Daher<br />

haben manche Hersteller Bindungen<br />

mit einer Tourenfunktion auf den<br />

Markt gebracht.<br />

Interessant für Tourengeher ist die<br />

7TM Power Tour: Zum ersten Mal ist es<br />

gelungen, eine <strong>Telemark</strong>bindung so zu<br />

konstruieren, dass während des Aufstieges<br />

die Schuhferse angehoben werden<br />

kann, ohne dass der Schuh dafür<br />

gebogen werden muss. Wie bei einer alpinen<br />

Tourenbindung schwenkt dieser<br />

völlig widerstandslos und kräfteschonend<br />

um einen freien Drehpunkt an der<br />

Bindung. Erst vor der Abfahrt wird dann<br />

mit einem kleinen Handgriff der Touren-<br />

Mechanismus verriegelt. Die 7TM ist<br />

weltweit die einzige DIN getestete <strong>Telemark</strong>-Sicherheitsbindung.<br />

Ähnlich funktioniert die Rottefella<br />

NTN im Aufstieg: einfach den Klapphebel,<br />

der die Front fixiert, in die Mittelstellung<br />

bringen und schon ist der<br />

Zug am Bein weg und die Bindung bewegt<br />

sich frei wie eine Tourenbindung.<br />

Alle diese Modelle verfügen über<br />

eine Steighilfe, für manche werden<br />

auch Harscheisen angeboten. Nicht so<br />

für die NTN, hier muss man sich mit<br />

dem Allround-Eisen von Hagan begnügen,<br />

das für Mittelbreiten bis 95 mm<br />

geeignet ist. Bei einem Ski mit 98 mm<br />

Mittelbreite sollte man sich zuvor zuhause<br />

einer Zange bedienen und die<br />

Bügel etwas weitern. Dieser Kompromiss<br />

führt dazu, dass man im steilen,<br />

harten Anstieg wesentlich früher gezwungen<br />

wird, auf Steigeisen zu wechseln.<br />

Der Eintritt dieser Situation hat<br />

Sepp natürlich wieder auch zu einem<br />

persönlichen Kommentar bewogen, den<br />

ich hier nicht wiedergeben möchte.<br />

Ein großer Vorteil im Anstieg ist<br />

der Schuh, der durch die Knickfalte im<br />

Vorfußbereich einen runderen Bewegungsablauf<br />

als mit den steifen Tourenmodellen<br />

ermöglicht.<br />

FREEFEELING<br />

Freeheeling ist gleichbedeutend mit<br />

Freefeeling – dem Gefühl, frei zu sein und<br />

durch den Schnee zu schweben.<br />

HOT SPOTS<br />

Für mich in Österreich klar die Nummer 1: St. Anton am<br />

Arlberg. Warum, ist einfach erklärt: Das Arlberggebiet umfasst<br />

neben 84 Aufstiegshilfen und 280 Pistenkilometern<br />

eine schier unendliche Anzahl an pistennahen und –fernen<br />

Varianten und Routen. Es tummelt sich in St. Anton wahrscheinlich<br />

die größte Anzahl <strong>Telemark</strong>er (und wahrscheinlich<br />

die besten) der Ostalpen. Wen wundert‘s? Bei der Galzig-Talstation<br />

raus aus der Bindung und rein in eins der<br />

vielen Cafes zur „Nachbesprechung“. Die Leute sind entspannt,<br />

die Locals hilfsbereit und wenn man dein Gesicht<br />

irgendwann kennt, wirst du auch beim nächsten Run mitgenommen.<br />

Irgendwann enden alle bei Bobo’s Mexikaner<br />

in der Fußgängerzone.<br />

Wer Equipment braucht, geht zu Sport Pete, der praktischerweise<br />

gleich gegenüber vom Mexikaner liegt und spricht<br />

mit wahren Spezialisten, die seit 1994 selbst telemarken.<br />

Klein aber wahrlich fein und mein Heimatrevier: Der<br />

Krippenstein in Oberösterreich. Eine Gondel shuttelt dich<br />

von 600 m auf 2000 m hoch, wer hier erstmals den Dachstein<br />

von der Nordseite sieht, ist unglaublich beeindruckt<br />

ob der Weite des Plateaus. Auf dem Weg zur Bergstation<br />

sieht man die Varianten Schönberg und Angeralm von<br />

oben. Beeindruckend sind die frischen Spuren nach<br />

Schneefall, aber bitte Vorsicht, es sind schon zahlreiche Unfälle<br />

aufgrund des Geländes und der eingeschneiten Dolinen<br />

passiert. Wenn man das Gelände nicht kennt, am besten<br />

mit einem Local fahren oder bleibenlassen!<br />

Eine jährliche Pflichtveranstaltung für mich: die Gjaidstein-Umrundung<br />

ausgehend von der Gjaidalm bis zur<br />

Dachsteinwarte und über die Eisseen und die Simony-Hütte<br />

retour zur Gjaidalm und nach Obertraun. Kommentar von<br />

Sepp, meines anfangs doch skeptischen Kameraden, anlässlich<br />

unseres heurigen Frühlingstour während der häufigen<br />

Auf und Ab zurück zur Alm: „Doch net so deppert, wenn<br />

man die Ferse frei hat!“ Na, dachte ich mir, vielleicht wird<br />

es ja doch noch was!<br />

Ein weiterer Geheimtipp: Die Eissee Gletscherwelt rund<br />

um die Rudolfshütte in den Hohen Tauern. Wir hatten<br />

letztes Jahr die Gelegenheit, einige Tage im Alpinzentrum<br />

zu verbringen und konnten ein paar wunderschöne Touren<br />

<strong>zum</strong> Sonnblick, zur Granatspitze und <strong>zum</strong> Hohen Fürlegg<br />

durchführen.<br />

Nicht zu vergessen Innsbruck, Kaprun, Schladming,<br />

Saalbach, St. Johann im Pongau, Saalfelden, Leogang, Altenmarkt<br />

etc. Überall dort kann man sich Equipment ausleihen<br />

und findet auch geeignete Instruktoren, die einem<br />

die ersten Schritte beibringen.<br />

DER BERGE 07|12 LAND DER BERGE 07|12 77


TELEMARK<br />

TRAUM IN WEISS<br />

Wenn die Landschaft ringsum und zu<br />

unseren Füßen mit Pulverschnee bestäubt<br />

ist, lässt sich Traumhaftes erleben.<br />

78 LAND<br />

DER BERGE 07|12<br />

RENNSPORT<br />

Seit 2009 ist der <strong>Telemark</strong>-Rennsport<br />

unter den Fittichen des ÖSV. Mit Walter<br />

Unterberger wurde ein ausgesprochen<br />

kompetenter Mann <strong>zum</strong> Referatsleiter<br />

bestellt. Damit wurde dem Sport<br />

auch ein entsprechender Stellenwert<br />

innerhalb des Verbandes gegeben.<br />

Seit diesem<br />

Zeitpunkt<br />

arbeitet man<br />

mit jungen Talenten,<br />

um<br />

später auch<br />

entsprechende Erfolge einfahren zu<br />

können. Wer weiß, vielleicht wird <strong>Telemark</strong><br />

eines Tages olympisch? Jedenfalls<br />

verwendet der ÖSV im Training<br />

das <strong>Telemark</strong>en bereits seit einigen<br />

Jahren als alternative Trainingsmethode,<br />

um den Athleten das Gefühl für die<br />

Schnittstelle von Mensch zu „Maschine“<br />

noch besser zu vermitteln.<br />

<strong>Telemark</strong>en ist nicht<br />

Langlaufen auf der Piste!<br />

Als hochinteressante Rennform hat<br />

sie wie bei den Alpinen und den Snowboardern<br />

das Crossrennen – Telecross<br />

genannt – etabliert, bei dem sich vier<br />

<strong>Telemark</strong>er gleichzeitig eine selektive<br />

Strecke hinunter wagen.<br />

Abseits von den klassischen Rennen<br />

ein Muss für jeden wilden Hund: Der<br />

Weiße Rausch am Arlberg. Ein Massenstartrennen<br />

vom Valugagrat bis ins Dorfzentrum<br />

von St. Anton. Gesamt 550 Starter<br />

stürzen sich in drei Startblöcken die<br />

Hänge runter. Die Regeln sind einfach:<br />

Wer als erster ins Ziel kommt, hat gewonnen.<br />

Der Rennen findet immer gegen<br />

Ende April mit Startzeit 17 Uhr statt.<br />

Damit ist „gewährleistet“, dass die Piste<br />

unpräpariert ist. Wem die 9 Kilometer<br />

lange Strecke alleine nicht genügt, darf<br />

sich auch noch über einen Gegenanstieg<br />

und künstliche Hindernisse im Zielbereich<br />

freuen. Die Siegerzeit der Alpinen<br />

liegt bei 8 Minuten, die besten <strong>Telemark</strong>er<br />

kommen nach 10 Minuten ins Ziel.<br />

Garmont www.garmont.com<br />

Garmont bietet 5 <strong>Telemark</strong>-Modelle an, davon mit dem<br />

„Prophet“ ein NTN-Modell und dem „G-Rex“ einen Schuh für<br />

Jugendliche. Fahrer mit der 75 mm-Norm-Bindung wählen<br />

zwischen dem Freerider Voodoo und dem weicheren und<br />

weniger hohen Kenai. Die Schuhe sind etwas schmäler<br />

geschnitten und daher nicht für jeden Fuß geeignet.<br />

Preise zwischen € 300,– und € 500,–<br />

Crispi www.crispi.it<br />

Der Edel-Hersteller kommt gleich mit sieben<br />

<strong>Telemark</strong>-Modellen. Davon mit dem Evo Rando<br />

und dem Shivo Rando zwei Universal-Modelle<br />

für NTN, Tourenbindung und Dynafit-System.<br />

Preise zwischen € 400,– und € 500,–<br />

Scarpa www.scarpa.net<br />

Scarpa schießt mit gesamt 12 Modellen den Vogel<br />

ab und bietet vier Damenmodelle an. Die Schuhe<br />

sind etwas weiter geschnitten und vermitteln ein<br />

sehr gutes Tragegefühl. Die Palette reicht vom<br />

bockharten Rennschuh bis <strong>zum</strong> Jugendmodell.<br />

Preise zwischen € 250,– und € 550,–<br />

Black Diamond<br />

www.blackdiamondequipment.com<br />

Das amerikanische Traditionsunternehmen bietet vier Modelle<br />

mit der 75 mm-Norm an, allerdings keinen NTN kompatiblen<br />

Schuh.<br />

Preise zwischen € 440,– und € 520,–<br />

Bindungen<br />

■ www.rottefella.no<br />

Der norwegische Langlauf- und <strong>Telemark</strong>-Bindungsspezialist Rottefella<br />

führt auch bei uns mit den NTN- und Cobra-Modellen die Hitliste an.<br />

■ www.genuineguidegear.com<br />

Daneben glänzt G3 mit den klassischen<br />

Targa-Bindungen und der brandneuen<br />

„Enzo“.<br />

TRAUM IN WEISS<br />

Wenn die Landschaft ringsum und zu<br />

unseren Füßen mit Pulverschnee bestäubt<br />

ist, lässt sich Traumhaftes erleben.<br />

LAND DER BERGE 07|12<br />

79


TELEMARK<br />

AHA-ERLEBNIS<br />

Wer mit dem Freiferseln beginnt, wird<br />

einige Überraschungen erleben.<br />

80 LAND<br />

DER BERGE 07|12<br />

FAZIT<br />

<strong>Telemark</strong>en erlebt eine Renaissance, weil sich mehr und<br />

mehr Skisportler vom Mainstream wegbewegen. Weniger<br />

Technik, mehr Spaß und möglicherweise auch aufzufallen<br />

rückt mehr ins Zentrum. <strong>Telemark</strong>en ist nicht<br />

Langlaufen auf der Piste! Wer wieder etwas Neues probieren<br />

oder sich einfach weiterentwickeln möchte, wird<br />

zu Beginn einige Aha-Erlebnisse inklusive Stürze mitmachen.<br />

Aber man lernt rasch und beginnt diesen Bewegungsablauf<br />

zu mögen! Keine Angst, man verlernt Alpinfahren<br />

deswegen nicht, im Gegenteil, man fährt auch<br />

alpin wieder bewusster als zuvor. Mit meinen und den<br />

Kindern im Schikurs fahre ich alpin, aber so oft es geht,<br />

schnalle ich mir die <strong>Telemark</strong>-Bretter an und suche mir<br />

einen schönen Berg, um raufzutreten und runter zu<br />

cruisen. Ich möchte es nicht mehr missen oder um mit<br />

den Worten von Sepp zu sprechen: „Dieses Zeug kannst<br />

du dir behalten!“ Ich denke mir: Wer weiß, vielleicht<br />

treffen wir beim heurigen Land der Berge Skitourenopening<br />

am Dachstein ja bereits den einen oder anderen<br />

Freeheeler? ■<br />

INFO<br />

<strong>Telemark</strong> <strong>Austria</strong><br />

Die Förderer des Sports schlechthin. www.telemark-austria.at.<br />

Alle Infos zu Ausbildung, Veranstaltungen, Verkauf, Verleih und Rennsport<br />

Tannberg <strong>Telemark</strong>er<br />

Ein Verein mit vielen Infos, Videos und<br />

Veranstaltungen. www.telemarker.at<br />

<strong>Telemark</strong>friends<br />

Das deutschsprachige Online-Magazin mit allen Infos <strong>zum</strong> Sport.<br />

www.telemarkfriends.de<br />

Für Facebooker: Die aktuellsten News gibt’s laufend auf www.facebook.<br />

com/freeheeler.eu<br />

Eventtipp <strong>Telemark</strong> Opening Hintertux<br />

Alle, die den Sport und die Szene hautnah erleben wollen, sollten sich den<br />

9. bis 11. November 2012 dick im Kalender anstreichen: Am Freeheeler<br />

European Opening am Hintertuxer Gletscher wird die Saison mit einem<br />

Testival, Contests, Workshops und natürlich Parties eröffnet.<br />

Infos: www.facebook.com/freeheeler.eu<br />

Ausbildung<br />

Die Bundessportakademie Wien veranstaltet gemeinsam mit dem ÖSV eine<br />

staatliche Ausbildung <strong>zum</strong> <strong>Telemark</strong>instruktor. Die elftägige Ausbildung ist<br />

kostenfrei, lediglich Ausgaben für Quartier und Lift sind vom Teilnehmer<br />

(bzw dessen Verein) zu tragen.<br />

Infos: www.telemark-austria.at

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