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PDF, 871,2 KB - Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung

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Skepsis im Rathaus<br />

Auch wenn die Tagung der Bezirksverordnetenversammlung<br />

am 1. April<br />

ganz im Zeichen der Debatte um die<br />

Umwidmung des Kinder- und Jugendkulturzentrums<br />

Eliashof in der<br />

Senefelderstraße 6 zu einer zweizügigen<br />

Grundschule stand, über deren<br />

Ergebnis wir auf Seite 14 dieser<br />

Ausgabe berichten, umfasste die<br />

Tagesordnung auch andere wichtige<br />

BVV<br />

Bezirksamt sieht kein Erfordernis für Gebietsbebauungspläne Von A. Molle<br />

stadtentwicklungspolitische Themen.<br />

So steht das Bezirksamt dem Mitte<br />

November von der BVV gefassten<br />

Beschluss nach wie vor skeptisch<br />

gegenüber, für die sieben Sanierungsgebiete<br />

des Bezirks noch vor deren<br />

Aufhebung großmaßstäbliche Bebauungspläne<br />

aufzustellen, mit denen<br />

über den Sanierungszeitraum hinaus<br />

Flächen für Gemeinbedarfseinrichtungen<br />

gesichert und einer unangemessenen<br />

baulichen Verdichtung dieser<br />

gründerzeitlichen Quartiere vorgebeugt<br />

werden soll. In einem<br />

Zwischenbericht des Bezirksamts<br />

heißt es nun, auch im zuständigen<br />

Planungsamt diskutiere man über<br />

Möglichkeiten, Bebauungsdichten zu<br />

begrenzen, um eine Übernutzung der<br />

sozialen Infrastruktur zu vermeiden.<br />

Dem Begehren der BVV, dafür Gebietsbebauungspläne<br />

festzusetzen, stünden<br />

jedoch rechtliche wie auch<br />

finanzielle Probleme entgegen. Aus<br />

der Aufhebung der Sanierungssatzungen<br />

ergebe sich kein Planerfordernis<br />

zur Regulierung der Bebauungsdichte.<br />

Zudem entstünden erhebliche<br />

Kosten für die Entschädigung von<br />

Eigentümern, die an der Bebauung<br />

ihrer Grundstücke gehindert würden.<br />

Bereits im Oktober 2008 hatte<br />

Pankows Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung,<br />

Michail Nelken (Linke), dem<br />

von den Fraktionen von SPD und<br />

Bündnis 90/Die Grünen favorisierten<br />

Anliegen, Gebietsbebauungspläne<br />

aufzustellen, explizit widersprochen.<br />

Bündnisgrüne und SPD-Verordnete<br />

erklärten jetzt, man werde sich in<br />

dieser Frage in der BVV-Folgesitzung<br />

am 29. April zur Haltung des<br />

Bezirksamts äußern.<br />

Neue B-Pläne<br />

©Hartmut Seefeld<br />

Der vom Bezirksamt aufgestellte B-Plan verschafft auch dem von Künstlern aus Draht geflochtenen Hirsch ein Bleiberecht.<br />

Weniger zurückhaltend ist die Verwaltung<br />

hingegen, wenn es um grund-<br />

Vor Ort 04. 2009 3<br />

stücksbezogene B-Pläne zur Sicherung<br />

bereits festgelegter Sanierungsziele<br />

geht. Wie von der BVV angeregt,<br />

hat das Bezirksamt im März beschlossen,<br />

für Teilflächen im hinteren<br />

Bereich der Grundstücke Kastanienallee<br />

10-12 sowie für das Grundstück<br />

Oderberger Straße 19 im Sanierungsgebiet<br />

Teutoburger Platz einen B-Plan<br />

aufzustellen. Damit wird gewährleistett,<br />

dass der in den 1980er Jahren<br />

von Künstlern und Anwohnern als<br />

Hinterhofrefugium angelegte, ca.<br />

1.750 m² große »Hirschhof« zusammen<br />

mit dem bezirkseigenen Nachbargrundstück<br />

Oderberger Straße 19,<br />

wie geplant, zu einem öffentlichen<br />

Park mit Spielplatz gestaltet werden<br />

kann. Der Aufstellungsbeschluss war<br />

erforderlich, weil sich die Eigentümer<br />

der Grundstücke Kastanienallee 10-12<br />

bislang geweigert haben, die zum<br />

»Hirschhof« gehörenden Teilflächen<br />

im Rahmen des Verkehrsflächenbereinigungsgesetzes<br />

zu einem geringeren<br />

Preis an das Land Berlin zu verkaufen.<br />

Bleiben sie bei ihrer Weigerung, kann<br />

auf der Grundlage des B-Plans ein<br />

Enteignungsverfahren eingeleitet<br />

werden. Sie erhielten dann eine<br />

entsprechende Entschädigung.<br />

Turnhalle für Roller-Schule<br />

Um die planungsrechtliche Sicherung<br />

eines wichtigen Sanierungsziels geht<br />

es auch bei dem B-Plan, der jetzt für<br />

die Grundstücke Immanuelkirchstraße<br />

14 und 14 A-C sowie Heinrich-<br />

Roller-Straße 15-18 im Sanierungsgebiet<br />

Winsstraße aufgestellt wird. Damit<br />

soll auf dem an die Heinrich-<br />

Roller-Grundschule grenzenden Privatgrundstück<br />

Immanuelkirchstraße<br />

14 A-C eine 725 m² große, noch<br />

unbebaute Teilfläche für die Errichtung<br />

einer Schulsporthalle mit zwei<br />

Hallenteilen gesichert werden. Für<br />

den Neubau, der für den standardgerechten<br />

Ausbau dieses Schulstandorts<br />

als dreizügige Grundschule erforderlich<br />

ist, sind auf dem Schulgelände<br />

keine Flächenkapazitäten vorhanden.<br />

Der Erwerb der privaten Teilfläche<br />

durch das Land Berlin soll noch im<br />

Sanierungszeitraum bis Ende 2009<br />

erfolgen. Auch in diesem Fall ermöglicht<br />

der B-Plan eine Enteignung<br />

gegen Entschädigung, falls die Eigentümer<br />

nicht zum Verkauf bereit sind.

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