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selbst. Die Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins für Unfallabläufe und Unfallfolgen, die Ziel dieser<br />

Maßnahmen in Flandern ist, fand daher direkten Eingang in die Entschließungen des Deutschen<br />

Verkehrsexpertentages. Rigobert Opitz, ROC Systemtechnik in Österreich, berichtete über ASSETT Road,<br />

ein internationales Projekt, das integrierte Systemlösungen für den Verkehr anbietet.<br />

Opferschutz nach Verkehrsunfällen<br />

Unter den Teilnehmern und Referenten vor Ort befanden sich auch Opfer von schweren Verkehrsunfällen,<br />

wie Simone Schönbach und Robert Hering von subvenio e. V., was die Diskussionen um eine bessere<br />

Betreuung stark förderte. So wird unter anderem der Aufbau von unabhängigen Koordinations- und<br />

Beratungsstellen für Verkehrsunfallopfer und deren Angehörige gefordert. Eine multidisziplinäre<br />

Ausrichtung, die insbesondere finanzielle, medizinische und psychosoziale Maßnahmen beinhalten und<br />

auch rechtliche Aspekte bedienen soll, ermöglicht ebenso eine erhebliche Entlastung der Betroffenen wie<br />

auch die Realisierung volkwirtschaftlicher Einsparpotenziale. Der Ausbau und die Vernetzung vorhandener<br />

Versorgungsstrukturen wurden <strong>als</strong> dringend notwenig erachtet. Im Bereich psychologische Ersthilfe stellte<br />

Wilfried Echterhoff dies ebenso unmissverständlich klar, wie die Kreispolizeibehörde Kleve es für den<br />

polizeilichen Bereitschaftsdienst <strong>zum</strong> Opferschutz tat.<br />

Eine europaweite Forderung zur Verbesserung des Opferschutzes bei Verkehrsunfällen wurde von dem<br />

Rechtsanwalt Marcus Gülpen eingebracht, der für dignitas referierte. Sie betrifft die Einführung von<br />

Unfalldatenspeichern und fordert die Europäische Gesetzgebung auf, Datenumfang, -qualität und –<br />

schnittstellen dieser Geräte zu standardisieren und besonders schadensträchtige Fahrzeugkategorien <strong>zum</strong><br />

Einbau gesetzlich zu verpflichten. Eine offensive Aufklärungsarbeit <strong>zum</strong> Nutzen wird darüber hinaus<br />

erwartet, um der landläufigen Meinung entgegenzuwirken, dass es sich dabei um ein Instrument der<br />

perfekten Kontrolle <strong>zum</strong> Beispiel nur für junge Fahranfänger handele. Im Vordergrund solle vielmehr<br />

stehen, dass bei einem Verkehrsunfall im Zweifel ein neutraler, technischer Zeuge zur Verfügung stehe, der<br />

eindeutige Angaben machen kann, ob kurz zuvor tatsächlich geblinkt wurde oder wie hoch die<br />

Geschwindigkeit genau war. Für unschuldige Unfallopfer könnte darin möglicherweise die einzige<br />

Möglichkeit bestehen, ihre Unschuld zu belegen. Oft lange und überflüssige Gerichtsverfahren könnten so<br />

der Vergangenheit angehören.<br />

Von medizinischer Seite wurde die wissenschaftliche Neukonzeption von Erste-Hilfe-Kursen und<br />

Sofortmaßnahmen am Unfallort gefordert, wie sie Fahranfänger zu Beginn der Fahrausbildung absolvieren<br />

müssen. Hintergrund dafür ist, so Tobias Benthaus von der Deutschen Gesellschaft für Erste Hilfe e. V.<br />

(DGEH), dass viele Menschen in Notsituation zwar gerne helfen möchten, es sich aber schlicht nicht<br />

zutrauen aus Angst etwas f<strong>als</strong>ch zu machen. Daher gilt es universelle Kurse zu entwickeln, die den<br />

tatsächlichen Bedarf potenzieller Ersthelfer im Auge behalten, um ihn nicht mit zu vielen Informationen zu<br />

überfordern und gleichzeitig auch das technische und körperliche Leistungsvermögen eines Laien zu

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