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Für Hobbyradler, von den Schweizern als Gümeler in der Schweiz ...

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Gewitterregen, nimmt e<strong>in</strong> Buchf<strong>in</strong>k se<strong>in</strong> Bad, wetzt <strong>den</strong><br />

Schnabel am Ste<strong>in</strong> – unbee<strong>in</strong>druckt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Autokarawane.<br />

Östlich des Julier führt <strong>der</strong> Albulapass <strong>in</strong>s Engad<strong>in</strong>. Während<br />

das Asphaltband am Julier <strong>den</strong> Pass alle<strong>in</strong>e dom<strong>in</strong>iert, muss<br />

sich die Straße zum Albula das Tal mit <strong>der</strong> Eisenbahn teilen.<br />

Anfangs noch unspektakulär. Aber h<strong>in</strong>ter Bergün, wo sich <strong>der</strong><br />

Radler mit Pizzoccheri stärkt, e<strong>in</strong>er Art Spätzle aus Buchweizenmehl<br />

mit gedünstetem Gemüse, für die kommen<strong>den</strong> fast<br />

tausend Höhenmeter, muss die Bahn e<strong>in</strong>e vierhun<strong>der</strong>t Meter<br />

hohe Geländestufe h<strong>in</strong>auf nach Preda überw<strong>in</strong><strong>den</strong>. Vor<br />

mehr <strong>als</strong> hun<strong>der</strong>t Jahren haben Ingenieure hier e<strong>in</strong>e Trasse<br />

gebaut, auf <strong>der</strong> die Bahn <strong>in</strong> Kehrtunneln durchs Innere des<br />

Berges und über Viadukte klettert. Es war die Zeit, <strong>als</strong> die<br />

Menschen beseelt waren vom Glauben an das technisch<br />

Machbare und die Unterwerfung <strong>der</strong> Natur. Die ist hier wild<br />

und ungestüm, aber zugleich auch sanft und zart: Wildbäche<br />

rauschen schäumend durchs Tal, die Luft ist parfümiert <strong>von</strong><br />

Nadelbäumen und <strong>den</strong> Blumen, die am Wegrand blühen. Die<br />

Straße schlängelt sich h<strong>in</strong>auf durch Almwiesen, verschl<strong>in</strong>gt<br />

sich dabei mit <strong>der</strong> Bahnl<strong>in</strong>ie. Es ist, <strong>als</strong> ob Straße und Bahn<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> spielten – und mit dem Gelände, vor dessen gewaltigen<br />

Felswän<strong>den</strong> das selbstbewusste Menschenwerk zur<br />

M<strong>in</strong>iatur schrumpft. Man hat das Gefühl, durch e<strong>in</strong>e Modelleisenbahn-Landschaft<br />

zu klettern. Und weiß nicht mehr, ob<br />

man Zwerg ist o<strong>der</strong> Riese.<br />

DER ENTLEGENE ZIPFEL DER SCHWEIZ<br />

„Natur pur“, <strong>den</strong>kt <strong>der</strong> <strong>Gümeler</strong>, obwohl er <strong>den</strong> Spruch<br />

eigentlich abgedroschen f<strong>in</strong>det, zumal, da er auf asphaltierter<br />

Straße fährt. Doch am Ofenpass, wo die Straße durch <strong>den</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>er Nationalpark führt, muss er schon an diese Floskel<br />

<strong>den</strong>ken. L<strong>in</strong>ks und rechts stehen alp<strong>in</strong>e Urwäl<strong>der</strong>, dichte,<br />

T O U R 6/2004 123<br />

Beschw<strong>in</strong>gt:<br />

Südlich des<br />

Passo del Bern<strong>in</strong>a<br />

spielten die<br />

Straßenbauer auf<br />

dem Weg nach<br />

Poschiavo elegant<br />

mit dem Gelände

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