move! - Mathys AG Bettlach
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aus dem Umfeld<br />
Informierte Patienten: Wissen aus dem Web<br />
Die Medizin wird demokratischer. Via Internet<br />
sind Medizininformationen für die Patienten<br />
zum frei verfügbaren Gut geworden. Doch<br />
bei weitem nicht alle Gesundheitsinformationen<br />
im Netz sind seriös und entsprechen dem<br />
aktuellen Stand medizinischer Forschung. Im<br />
Umgang mit online informierten Patienten ist<br />
daher ärztliche Fach- und Beratungskompetenz<br />
stärker gefragt denn je.<br />
„Patienten, die nach Informationen dürsten,<br />
können im Internet aus dem Feuerwehrschlauch<br />
trinken – nur wissen sie leider nicht,<br />
woher das Wasser kommt“, sagte einst die<br />
Anästhesistin Faith McLellan [1] . Treffender<br />
kann man das Problem der Qualitätssicherung<br />
medizinischer Informationen im Internet wohl<br />
kaum beschreiben.<br />
Über 25 Millionen Internetseiten zu Gesundheitsthemen<br />
dürfte es inzwischen weltweit<br />
geben. Viele Surfer sind von diesem Informationswust<br />
schlichtweg überfordert. Vor allem<br />
die Bewertung der dort auffi ndbaren Informationen<br />
ist schwierig. Einer aktuellen Untersuchung<br />
unter krebserkrankten Internetnutzern<br />
zufolge beklagten zwei Drittel der Befragten,<br />
sich oftmals nicht im Klaren zu sein, wie verbindlich<br />
das Gefundene ist und ob es auf sie<br />
persönlich zutrifft. [2]<br />
Online-Kompetenz stärken<br />
Was aber reizt die Patienten am Internet? Die<br />
schweizerischen Health On the Net Foundation<br />
fand heraus, dass ein Grossteil derer, die das<br />
Internet zu Rate ziehen, ihre Ärzte überprüfen<br />
wollen. 6 von 10 würden bei ihrer Visite im<br />
Web nach einer zweiten unabhängigen Meinung<br />
zu ihrer Erkrankung suchen. Und etwa<br />
[1] McLellan, F.: „Like hunger, like thirst“: patients,<br />
journals, and the internet, The Lancet, Volume 352,<br />
Supplement 2, 3 October 1998. [2] Vgl. Kirschning, S.;<br />
Michel, S.; von Kardoff, E.: Der online informierte Patient:<br />
Offener Dialog gesucht; in. Deutsches Ärzteblatt<br />
101, Ausgabe 46 vom 12.11.2004. [3] Vgl. Lindner, M.:<br />
Internet macht Patienten schlauer; in: Tages-Anzeiger<br />
vom 6.6.2000, Seite 42.<br />
ebenso viele möchten ihren Fund mit dem Arzt<br />
diskutieren. [3]<br />
Das Internet generell zu verdammen, hiesse<br />
also, das bekundete Interesse des Patienten<br />
an einer aktiven Auseinandersetzung mit seiner<br />
gesundheitlichen Situation zu ignorieren.<br />
Ohne Risiken und Nebenwirkungen<br />
Checkliste für Patienten<br />
Besser ist es, selbst Online-Kompetenz zu<br />
beweisen und ihm gezielt Hilfestellung bei der<br />
Suche und richtigen Bewertung von Medizininformation<br />
im Netz zu geben. Die nachstehende<br />
Prüfl iste für risikolosen Wissensgewinn im Internet<br />
kann hier ein Anfang sein.<br />
Die Flut an Gesundheitsinformationen insbesondere im Internet ist kaum zu überblicken.<br />
Es ist zwar gut, möglichst viel über die eigene Erkrankung und Therapie zu<br />
wissen. Aber es wird immer schwerer, festzustellen, ob die Auskünfte auch richtig,<br />
vollständig und aus seriöser Quelle sind. Die folgenden 7 Tipps helfen, sich ohne<br />
„Risiken und Nebenwirkungen“ über medizinische Fragen zu informieren.<br />
Transparenz<br />
Der Betreiber einer Website bzw. der Autor eines Artikels im Internet sollten sich<br />
immer zu erkennen geben. Handelt es sich um einen ausgebildeten Mediziner, einen<br />
unabhängigen Autor, ein Pharmaunternehmen oder eine Krankenkasse? In der Regel<br />
fi nden Sie solche Angaben in Rubriken wie „Impressum“, „Kontakt“ o.ä.<br />
Misstrauen<br />
Sensationellen Heilversprechen, Superlativen, Allein stellungsansprüche sollten Sie<br />
generell misstrauisch gegenüber stehen.<br />
Gegenprobe<br />
Ziehen Sie zu speziellen medizinischen Informationen immer mehrere Quellen zu Rate.<br />
So stellen Sie fest, ob es unterschiedliche Meinungen gibt.<br />
Aktualität<br />
Stellen Sie fest wie „neuwertig“ die Informationen sind. Achten Sie darauf, ob Veröffentlichungsdatum,<br />
Autor und Quellenangaben vorhanden sind.<br />
Inhalt<br />
Folgende Fragestellungen helfen Ihnen die Qualität und Seriosität der Inhalte zu<br />
überprüfen:<br />
Sind die Informationen verständlich und übersichtlich?<br />
Werden die vorgeschlagenen Therapien genau beschrieben?<br />
Werden Vor- und Nachteile der Therapie genannt?<br />
Gibt es Hinweise auf weitere Untersuchungen und Behandlungsmöglichkeiten?<br />
Wird angegeben, woher die Informationen stammen?<br />
Gibt es Hinweise auf weiterführende Quellen?<br />
Werden alle Ihre Fragen beantwortet?<br />
Rücksprache<br />
Wenn Sie Medizininformationen fi nden, die Sie beunruhigen oder die Sie gerne mit<br />
Ihrem Arzt besprechen möchten, dann drucken Sie sie aus und bringen sie zum<br />
nächsten Arzttermin mit.<br />
Kein Ersatz<br />
Das Internet kann Ihnen helfen, sich zu informieren oder den Arztbesuch vorzubereiten.<br />
Ersetzen kann es ein Gespräch mit dem Arzt Ihres Vertrauens jedoch nicht!<br />
nutzbar<br />
Mobiles Röntgen<br />
leicht gemacht<br />
Mit dem Mobilett XP bietet Siemens Medical<br />
Solutions das derzeit leichteste mobile Röntgensystem<br />
seiner Klasse an.<br />
Bedienungfreundliches Gerät für den Einsatz<br />
auf der Intensivstation, im stationären<br />
Bereich und der Pädiatrie; „Giraffendesign“<br />
nimmt Kindern Angst vor der Untersuchung.<br />
Bis zu zehn Mal mehr Leistung bei der Bildaufnahme.<br />
Dank hoher Bildleistung bei sehr<br />
kurzen Belichtungszeiten auch auf Neugeborenenstationen<br />
einsetzbar.<br />
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Antrieb für enge Gänge, Türschwellen und<br />
Steigungen; Systemvariante Mobilett XP Hybrid<br />
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für kabelfreien Betrieb.<br />
Doppelschwenkarm mit komplett drehbaren<br />
Röntgenstrahler kann auf engstem Raum optimal<br />
positioniert werden; auch für anspruchsvolle<br />
klinische Applikationen bestens geeignet.<br />
Patient kann während der Untersuchung<br />
liegen, sitzen oder eine andere Position einnehmen.<br />
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Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Mathys</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bettlach</strong> Güterstrasse 5 2544 <strong>Bettlach</strong>, Schweiz<br />
Telefon: +41 (0)32 644 1 497 E-Mail: <strong>move</strong>@mathysmedical.com<br />
Verantwortliche Redakteurin:<br />
Regula Haag Unternehmens- und Marktkommunikation <strong>Mathys</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bettlach</strong><br />
Konzept und Gestaltung:<br />
IFAM Institut für angewandte Marketing-Wissenschaften GmbH D-40545 Düsseldorf<br />
DVD für die Physiotherapie<br />
Mit der DVD „Professionelle Reha Zuhause“/<br />
„Professional Physio at Home“ können Patienten<br />
auch daheim ein individuelles krankengymnastisches<br />
Trainingsprogramm unter Anleitung<br />
eines Physiotherapeuten absolvieren.<br />
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physiotherapeutischen Trainingsprogramm in 5<br />
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vorgestellt und erklärt durch einen geschulten<br />
Physiotherapeuten.<br />
Das Training dient der Rehabilitation nach<br />
Verletzungen und operativen Eingriffen, als<br />
Therapie bei Verschleisserscheinungen und zur<br />
Prävention von Störungen des Bewegungsapparates.<br />
Die vier Trainingsblöcke Schultern/Arm,<br />
Rumpf, Knie/Hüfte und Dehnung können gezielt<br />
angesteuert werden; Patienten können<br />
– abhängig von Beschwerden und zur Verfügung<br />
stehender Zeit – ihr individuelles Krankengymnastik-Programm<br />
zusammenstellen.<br />
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<strong>move</strong>! ist eine Veröffentlichung der <strong>Mathys</strong><br />
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die totalendoprothetische Behandlung in der<br />
Orthopädie. <strong>move</strong>! wendet sich mit neuen,<br />
nützlichen Informationen an orthopädische<br />
und traumatologische Spezialisten in Klinik<br />
und Praxis sowie an alle Fach- und Führungskräfte<br />
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Der Internetguide für Ihre Patienten<br />
Es gibt sie: Gute Internetangebote mit fundierten,<br />
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Netz umgeschaut und eine Liste von „gesunden“,<br />
vertrauenswürdigen Internetadressen zusammengestellt.<br />
Indem Sie Ihren Patienten gezielt auf<br />
diese Seiten hinweisen, verringern Sie die Gefahr,<br />
dass er seine Informationen von qualitativ geringwertigen<br />
Websites bezieht.<br />
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Patienten liegt jetzt für Sie zum kostenlosen Abruf bereit. Einfach anfordern!<br />
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Vielen Dank an alle, die uns bei der Realisierung<br />
von <strong>move</strong>! mit eigenen Beiträgen,<br />
Informationen und Fotos behilfl ich waren!<br />
Sie haben Neuigkeiten oder Tipps aus Orthopädie<br />
und Klinik für uns? Sie möchten sich<br />
mit einem eigenen Beitrag an <strong>move</strong>! beteiligen?<br />
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Fax-Formular. Oder den direkten Draht per<br />
Telefon und Mail.<br />
<strong>move</strong>! neues Denken für Medizin und Klinikalltag<br />
Impulse aus der Orthopädie und dem beruflichen Umfeld – Für Ärzte, Fach- und Führungskräfte<br />
Wir brauchen eine Fehlerkultur<br />
Ist ein Klinikaufenthalt gefährlicher als ein<br />
Flug über den Atlantik? Rein statistisch ja.<br />
Im Gegensatz zu Flugzeugabstürzen gelten<br />
vermeidbare ärztliche Fehlleistungen als eine<br />
der häufi gsten Todesursachen überhaupt.<br />
Dr. Christian Husek, Arzt und Pilot aus Leidenschaft,<br />
mahnt an, dass die Medizin in Sachen<br />
Fehlervermeidung einiges von der Luftfahrt<br />
lernen kann.<br />
Herr Doktor Husek, laut einer Studie der<br />
Universität Texas glauben 60% der Chirurgen,<br />
Intensivmediziner und Anästhesisten<br />
von sich, sie arbeiteten auch müde und<br />
unter Stress effektiv. Sind Ärzte tatsächlich<br />
stressresistenter als andere Menschen?<br />
Leider nicht. Ärzte haben jedoch was ihre Arbeit<br />
betrifft, ein besonderes Selbstverständnis.<br />
Sie verlangen von sich selber, immer bereit und<br />
für den Patienten da zu sein – und dabei über<br />
ihre eigenen Grenzen hinaus zu gehen. Dieser<br />
ausgeprägte Altruismus und ihr hohes Verantwortungsbewusstsein<br />
lässt viele Ärzte bis zur<br />
Erschöpfung arbeiten. Das kann in Burnout<br />
oder gar Alkoholismus münden – oder auch in<br />
Fehler, die sie begehen.<br />
Wie kommen Sie auf die Idee, Ärzte könnten<br />
hier von Piloten lernen?<br />
Durch meine Nähe zur Fliegerei habe ich gesehen,<br />
welche Strategien der Fehlervermeidung<br />
die Luftfahrt seit über 30 Jahren erfolgreich<br />
anwendet. Geprägt durch grosse Katastrophen<br />
hat man dort gelernt, typische Ursachen zu<br />
erkennen und entsprechende Konsequenzen<br />
zu ziehen. Neben der bereits angesprochenen<br />
hohen physischen und psychischen Belastung<br />
ist beispielsweise auch die Kommunikation ein<br />
Risikofaktor. Daher wird in der in der Luftfahrt<br />
Kommunikation gezielt geschult: Das reicht<br />
von einem bestimmten Standard Wording bis<br />
hin zur bewussten Vermeidung missverständlicher<br />
Begriffe. Bei uns in der Medizin hingegen<br />
kann ein „HWI“ ein Hinterwandinfarkt oder<br />
ein Harnwegsinfekt sein.<br />
»<br />
Cockpitkommunikationsrichtlinien<br />
lassen sich<br />
im OP-Saal gut gebrauchen.<br />
«<br />
Sie glauben also, man müsste analog auch<br />
in der Medizin ein effi zientes Fehler- und<br />
Risikomanagement institutionalisieren?<br />
Mir geht es in erster Linie darum, die Denkweise,<br />
mit der in der Luftfahrt Fehlervermeidung<br />
betrieben wird, in der Medizin einzuführen<br />
– und damit bei den Ärzten eine Bewusstseinsbildung<br />
anzustossen.<br />
Zunächst einmal brauchen wir eine Fehlerkultur.<br />
Dazu gehört nicht nur, Fehler zu akzeptieren<br />
und Kritik anzunehmen, sondern auch<br />
andere daran teilhaben und aus den eigenen<br />
Fehlern lernen zu lassen. Ausserdem muss das<br />
Kommunikationsklima verbessert und Kommunikationstechniken<br />
geschult werden – und<br />
zwar innerhalb der Ärzteschaft und des Teams.<br />
Denn wir lernen in unserer Ausbildung zwar<br />
mit dem Patienten zu reden, aber über haupt<br />
nichts über die Kommunikation von Arzt zu<br />
Arzt oder mit anderen Teammitgliedern.<br />
Fortsetzung auf der nächsten Seite > > > ><br />
Dr. Christian Husek<br />
14. Ausgabe / Februar 2005<br />
Dr. Christian Husek führt als Arzt für Allgemeinmedizin<br />
seit 20 Jahren eine eigene Praxis in<br />
Wien. Er verfügt über Zusatzausbildungen als<br />
Sport- und Flugmediziner und überprüft als<br />
Sachverständiger die Flugtauglichkeit von Berufspiloten.<br />
Neben der Medizin ist die Fliegerei seine zweite<br />
grosse Liebe. Als Segel- und Motorfl ieger<br />
mit Berufspilotenschein für mehrmotorige<br />
Flugzeuge und Lehrberechtigung kennt er die<br />
Möglichkeiten und Grenzen menschlichen<br />
Leistungsvermögens. Was Ärzte alles von Piloten<br />
lernen können, vermittelt er in speziellen<br />
Medical Resource Management-Trainings. Er<br />
selbst bekennt: „Die Ruhe, Konzentration,<br />
präzise Kommunikation und Übersicht, die mir<br />
das Fliegen abverlangt, kommt mir in meiner<br />
ärztlichen Praxis zugute.“<br />
Mehr Infos unter www.medtraining.at<br />
94607_11_MOVE14D_RZ_2 1 20.01.2005, 9:42:04 Uhr
Fortsetzung<br />
Weitere Ansätze sind Systemverbesserungen,<br />
zum Beispiel<br />
bei Dienstzeiten und Budgets,<br />
benutzerfreundliche Layouts<br />
von medizinischen Geräten und<br />
Materialien oder die Einführung<br />
von Checklisten und Standard<br />
Operating Procedures. Die Ärzte<br />
müssen im einzelnen selbst darüber<br />
nachdenken, wie in ihrem<br />
Arbeitsbereich Fehler und Risiken<br />
zu vermeiden sind.<br />
Nach dem Vorbild des Crew<br />
Resource Management für Piloten<br />
haben Sie gemeinsam mit<br />
einigen Kollegen ein Medical<br />
Resource Management-Training<br />
für Ärzte und Medizinerteams<br />
entwickelt. Was steckt<br />
dahinter?<br />
Uns geht es dabei vor allem um<br />
die Verbesserung von Handlungs-<br />
und Kommunikationsprozessen<br />
der Mediziner untereinander und<br />
innerhalb ihrer Teams. Dabei lassen<br />
wir die Teilnehmer Konzepte, wie<br />
sie in der Fliegerei erfolgreich angewendet<br />
werden, auf Ihre eigene<br />
Situation im Spital übertragen.<br />
Cockpitkommunikationsrichtlinien<br />
etwa lassen sich auch im OP-Saal<br />
gut gebrauchen. Dazu gehört<br />
auch, dass der Co-Pilot, sprich<br />
der Assistenzarzt wertvollen Input<br />
liefern darf und vom Kapitän, dem<br />
Chefarzt angehört wird. Letztlich<br />
geht es ja nicht darum wer Recht<br />
hat, sondern darum, was richtig<br />
ist.<br />
Ähnliche Trainingsprogramme gibt<br />
es meines Wissens auch in der<br />
Schweiz und Deutschland. Sie sind<br />
besonders geeignet für OP-Teams,<br />
Anästhesisten, Intensivmediziner<br />
und Notfallteams. Aber auch für<br />
niedergelassenen Kollegen, die in<br />
der Kommunikation mit Fach- und<br />
Klinikärzten oft massive Defizite<br />
haben.<br />
Herr Dr. Husek, wir danken Ihnen<br />
für das Gespräch.__//<br />
blickpunkt wissenschaft<br />
Die RM-Pfanne<br />
Erfolgskonzept im Wandel der Zeit<br />
Kaum ein endoprothetisches Produkt kann<br />
auf eine so lange Geschichte zurück blicken<br />
– und hat dennoch nichts von ihrer<br />
Aktualität und guten Ergebnisqualität<br />
eingebüsst. Anfang der 70er Jahre von Robert<br />
<strong>Mathys</strong> sen. entwickelt, wurde die RM<br />
Pfanne 1973 durch Prof. Morscher erstmals<br />
implantiert.<br />
Ab 1977 wurde die RM Pfanne aus High Density<br />
Polyethylene gefertigt. Weil die klinische<br />
Erfahrung zeigte, dass die unbeschichteten<br />
RM Pfannen keine Osseointegration ergaben,<br />
wurden sie ab 1984 wahlweise mit Hydroxylapatitgranulat<br />
(HA, Ceros 80) oder mit<br />
Reintitanpulver (TiCP) beschichtet und aus<br />
UHMWPE hergestellt. Ab 1996 wurde die<br />
Gamma Sterilisation unter Stickstoff und nicht<br />
mehr wie vorher unter Luft durchgeführt. Mit<br />
dem 1997 im Einhorn Verlag erschienenen<br />
Buch „Die RM Pfanne“ [1] , das Grundlagen,<br />
biomechanisches Konzept sowie mittelfristige<br />
Ergebnisse beschreibt, kam die Pfanne auch zu<br />
fachliterarischen Ehren.<br />
Ausgezeichnete klinische Resultate<br />
Alle aktuelleren Daten sprechen der RM Pfanne<br />
sowohl mittel- als auch langfristig gute bis sehr<br />
gute Überlebensraten zu (Tabelle 1). Diesbezüglich<br />
gehört die RM Pfanne – im Vergleich<br />
mit den Resultaten des schwedischen Hüftregisters<br />
[2] – zu den besten der dort dokumentierten<br />
Pfannen. Zudem weist sie gegenüber<br />
einer modularen Pfanne bedeutend weniger<br />
Migration während der ersten 2 Jahre auf [3] .<br />
Bei einem Nachuntersuchungszeitraum von<br />
ca. 8 Jahren [1] zeigt sie sehr gute Abriebwerte<br />
auf.<br />
Die RM Pfanne in der<br />
wissenschaftlichen Diskussion<br />
Natürlich gab es auch kritische Anmerkungen<br />
zur RM Pfanne. So tauchen immer wieder<br />
Studien auf, in denen sie mit schlechten Resultaten<br />
dokumentiert wird [5,6] . Die jedoch<br />
betrachten ausnahmslos die unbeschichtete<br />
Pfanne, die schon seit 1984 nicht mehr produziert<br />
wird. Auch die kritische Arbeit von Morscher<br />
[7] bezüglich Einlagerung intraartikulärer<br />
Hydroxyapatit-Körnchen, die möglicherweise<br />
den Abrieb beschleunigen könnten, hat seinerzeit<br />
Diskussionen ausgelöst. Bei genauerer<br />
Betrachtung jedoch bescheinigt seine Arbeit<br />
der RM Pfanne ebenfalls ausgezeichnete Überlebensraten.<br />
Young et al [8] sowie McCombe et al [9] fanden<br />
bei nichtmodularen Pfannensystemen sowohl<br />
weniger Abrieb als auch weniger Osteolysen.<br />
Verschiedene Faktoren könnten dieses Phänomen<br />
verursachen: Während Young den<br />
„backside wear“ für die Osteolysen und die<br />
Mikrobewegungen für den vermehrten Abrieb<br />
verantwortlich macht, sieht McCombe vor allem<br />
die Isoelastizität als Grund für die besseren<br />
Resultate der nichtmodularen Systeme.<br />
Neue Erkenntnisse und Entwicklungen<br />
Unter der Leitung von Dr. Thilo John von der<br />
Benjamin Franklin Klinik in Berlin wird derzeit<br />
eine umfassende Studie mit über 2300 Patienten<br />
durchgeführt, die zwischen 1984 und 2000<br />
operiert wurden. Erste Erkenntnisse bestätigen<br />
die guten Resultate in Bezug auf aseptische<br />
Lockerungen und Revisionen ausnahmslos.<br />
Die Prothesen mit einer Polyäthylen-Keramik-<br />
Paarung weisen bessere Abriebeigenschaften<br />
auf als die Polyäthylen-Metall-Paarungen. Eine<br />
Beobachtung, die durch Blencke [10] jüngst bestätigt<br />
wurde.<br />
Auf diesen Erkenntnissen gründet die jüngste<br />
Entwicklung der RM Familie: die RM pressfi t<br />
Pfanne, die ihre Primärstabilität nicht mehr<br />
durch die Zapfen, sondern durch eine Überdimensionierung<br />
des Grundkörpers erzielt. Die<br />
bewährten Konzepte der Isoelastizität und<br />
der Partikelbeschichtung wurden konsequent<br />
beibehalten. Die pressfit Pfanne eignet sich<br />
Tabelle 1: Survival der RM Pfanne in Prozent nach Anzahl Jahren<br />
(in Klammer, soweit vorhanden, die Werte für ausschliesslich aseptische Lockerung)<br />
[1] Bergmann E. G. Die RM-Pfanne, Monographie eines beschichteten Hüftgelenkimplantates.<br />
Einhorn-Presse Verlag. ISBN 3-88756-493-9. 1997. [2] Annual Report 2002 The Swedish National<br />
Hip Arthroplasty Register. www.jru.orthop.gu.se. [3] Krismer M, Fischer M, Mayrhofer P,<br />
Stockl F, Bittner C, Trojer C, Stockl B. A prospective study of the migration of two acetabular<br />
components. PCA versus RM cups. Int Orthop. 1994 Feb;18(1):23-8. [4] Young AM, Sychterz<br />
CJ, Hopper RH Jr, Engh CA. Effect of acetabular modularity on polyethylene wear and osteolysis<br />
in total hip arthroplasty. J Bone Joint Surg Am. 2002 Jan;84-A(1):58-63. [5] Guther D, Pap<br />
G, Bamert P, Eggli S. [Long-term results with the cementless CLS stem in hip replacement]<br />
Z Orthop Ihre Grenzgeb. 2003 May-Jun;141(3):309-15. German. [6] Llinas A, Sarmiento A,<br />
Ebramzadeh E, Park SH, Campbell P, McKellop HA. Mechanism of failure in hips with an<br />
uncemented, all polyethylene socket. Clin Orthop. 1999 May(362):145-55. [7] Morscher EW,<br />
Hefti A, Aebi U. Severe osteolysis after third-body wear due to hydroxyapatite particles from<br />
acetabular cup coating. J Bone Joint Surg Br. 1998 Mar;80(2):267-72. [8] Young AM, Sychterz<br />
CJ, Hopper RH Jr, Engh CA. Effect of acetabular modularity on polyethylene wear and osteolysis<br />
in total hip arthroplasty. J Bone Joint Surg Am. 2002 Jan;84-A(1):58-63. [9] McCombe,<br />
Williams SA. A comparison of polyethylene wear rates between cemented and cementless<br />
cups. A prospective, randomised trial. J Bone and Joint Surg. 2004 86-B:344-349. [10] Blencke<br />
B.A. Mittelfristige Ergebnisse der Implatation beschichteter RM-Pfannen (12-Jahres-Ergebnisse).<br />
Orthopädische Praxis 40, 9 (2004)<br />
Autor und Jahr N 5 Jahre 6 - 10 Jahre 11 - 15 Jahre Bemerkungen<br />
Blencke (Vortrag) 1235 97,5 HA und TiCP<br />
Staudte, 1997 (RM Buch) 150 98.6 TiCP<br />
Flückiger, 1997 (RM Buch) 150 96.6 (98) HA<br />
Morscher 1998 (Publikation) 460 94.8 (97.5) HA mit 32er Kopf<br />
Roffmann 1999 (Publikation) 29 100 TiCP<br />
Roffmann 1999 (Publikation) 96 100 100 HA<br />
Täger 2001 (Publikation) 60 97.0 (98.3) TiCP<br />
Danilyak, 2003 (Vortrag) 876 99.2 (99.7) TiCP<br />
Salman Ali, 2003 (Publikation) 127 97.7 HA<br />
Diks 2004 in press 630 91 (99) TiCP<br />
Horne 2004 in press 130 99.0 TiCP<br />
Blencke 2004 (Publikation) 307 96.4 TiCP<br />
MEMI Registerdaten 2004 277 98.0 96.5 TiCP<br />
MEMI Registerdaten 2004 555 98.5 98.1 HA<br />
Mean survival TiCP 3077 98.6 97.0 (98.6) 96.7 (97.4)<br />
Mean survival HA 2005 99.2 97.5 (98.3) 94.8 (97.5)<br />
zudem hervorragend für die minimalinvasive<br />
Implantation. Die ersten klinischen Resultate<br />
stimmen zuversichtlich, dass damit ein weiteres<br />
Kapitel in der Erfolgsstory der RM Pfanne<br />
aufgeschlagen worden ist.<br />
<strong>move</strong>!-Terminplaner 2005<br />
Hier treffen Sie uns persönlich<br />
13. bis 14. Januar 2005, Niederlande<br />
NOV jaarcongres / NOV yearly congress in Velthoven<br />
Mehr unter www.nov2005.nl<br />
Paul van der Wielen Telefon: +31 (0) 30 693 45 90<br />
10. bis 12. Februar 2005, Österreich<br />
4. Wiener Zukunftssymposium Unfallchirurgie - Sporttraumatologie<br />
in Wien, AKH Hörsaalzentrum Mehr unter www.viennasymposium.com<br />
Susanne Veit Telefon: +43 (0) 1 706 25 25-22<br />
25. bis 26. Februar 2005, Österreich<br />
4th Int. Shoulder Replacement Course in Wien, in Verbindung mit<br />
Affi nis Workshop, Anatomisches Institut<br />
Mehr unter www.arthroskopie.at<br />
Susanne Veit Telefon: +43 (0) 1 706 25 25-22<br />
04. bis 05. März 2005, Deutschland<br />
AMOU, 9. Jahrestagung des Arbeitskreises Mitteldeutscher Orthopädischer<br />
Universitätskliniken in Halle a.d.S. Mehr unter www.amou.de<br />
Anne Arnold Telefon: +49 (0) 36428 494-12<br />
28. April bis 01. Mai 2005, Deutschland<br />
53. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden e. V.<br />
in Baden-Baden In Verbindung mit UNI-Knie-Workshop<br />
Mehr unter www.vso-ev.de<br />
Anne Arnold Telefon: +49 (0) 36428 494-12<br />
18. bis 20. Mai 2005, Belgien<br />
Orthopaedica Belgica Congrès in Liège<br />
Michèle Ysenbrant Telefon: +32 (0) 16 38 81 23<br />
20. Mai 2005, Niederlande<br />
NOV (Nederlandse Orthopaeden Vereniging) Spring Meeting<br />
Paul van der Wielen Telefon: +31 (0) 30 693 45 90<br />
26. bis 28. Mai 2005, Österreich<br />
46. Oesterreichischer Chirurgenkongress in Wien, Hofburg<br />
Mehr unter www.chirurgenkongress.at<br />
Susanne Veit Telefon: +43 (0) 1 706 25 25-22<br />
27. Mai 2005, Deutschland<br />
Lunchworkshop, 1,5 Std. News and Basics der <strong>Mathys</strong>-<br />
Schulterendoprothetik in Weimar PD Dr. Irlenbusch, PD Dr. Wahl<br />
Anne Arnold Telefon: +49 (0) 36428 494-12<br />
27. bis 28. Mai 2005, Deutschland<br />
DVSE, 12. Jahreskongress der Deutschen Vereinigung für Schulter-<br />
und Ellenbogenchirurgie e.V. in Weimar<br />
Mehr unter www.schulterkongress2005.de<br />
Anne Arnold Telefon: +49 (0) 36428 494-12<br />
8. bis 10. Juni 2005, Schweiz<br />
3. SGC Schweiz in Zürich<br />
Franziska Fontana Telefon: +41 (0) 32 644 1 282<br />
16. bis 18. Juni 2005, Deutschland<br />
NOV, 54. Jahrestagung der Norddeutschen Orthopädenvereinigung<br />
e.V. in Hamburg Mehr unter www.norddeutsche-orthopaeden.de<br />
Anne Arnold Telefon: +49 (0) 36428 494-12<br />
1. bis 2. September 2005, Schweiz<br />
Bieler Fortbildungstage SGAUC in Biel<br />
Franziska Fontana Telefon: + 41 (0) 32 644 1 282<br />
7. bis 9. September 2005, Schweiz<br />
SGO, Jahreskongress der Schweiz. Gesellschaft für Orthopädie<br />
in Zürich Mehr unter www.sgosso.ch<br />
Franziska Fontana Telefon: +41 (0) 32 644 1 282<br />
21. bis 23. September 2005, United Kingdom<br />
BOA Annual Congress 2005 in Birmingham<br />
Mehr unter www.boa.ac.uk<br />
Sue Williams Telefon: + 44 (0) 8450 580938<br />
6. bis 8. Oktober 2005, Österreich<br />
ÖGU - Jahrestagung der Ges. für Unfallchirurgie<br />
in Salzburg, Renaissance Hotel<br />
Mehr unter www.unfallchirurgen.at/aerzte_events_oegu.php3<br />
Susanne Veit Telefon: +43 (0) 1 706 25 25-22<br />
9. bis 14. Oktober 2005, Australien<br />
Annual Scientifi c Meeting Australian Orthopaedic Association in Perth<br />
<strong>Mathys</strong> Australia Telefon: +61 2 9310 7053<br />
14. Oktober 2005, Niederlande (Datum noch nicht bestätigt)<br />
NOV (Nederlandse Orthopaeden Vereniging) Autumn Meeting<br />
Paul van der Wielen Telefon: +31 (0) 30 693 45 90<br />
19. bis 22. Oktober 2005, Deutschland<br />
DGU, 69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Unfallchirurgie e.V. in Berlin<br />
Anne Arnold Telefon: +49 (0) 36428 494-12<br />
19. bis 22. Oktober 2005, Deutschland<br />
DGOOC, 91. Tagung der Deutschen Gesellschaft für<br />
Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. in Berlin<br />
Anne Arnold Telefon: +49 (0) 36428 494-12<br />
19. bis 22. Oktober 2005, Deutschland<br />
BVO, 46. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte<br />
für Orthopädie e.V. in Berlin<br />
Anne Arnold Telefon: +49 (0) 36428 494-12<br />
9. bis 13. Oktober 2005, Italien<br />
S.I.O.T. in Florenz Mehr unter www.oic.it<br />
Fabrizio Sardanelli e-mail: info.it@mathysmedical.com<br />
26. bis 28. Oktober 2005, Russland<br />
6. Congress of Russian Arthroscopic Society in Moskau<br />
Irina Medvedeva Telefon: +7 (0) 95 232 22 02<br />
03. bis 04. November 2005, Niederlande<br />
Trauma dagen / Trauma days<br />
Paul van der Wielen Telefon: +31 (0) 30 693 45 90<br />
07. bis 11. November 2005, Frankreich<br />
SOFCOT, Société française de chirurgie orthopédique et<br />
traumatologique in Paris Mehr unter www.sofcot.com.fr<br />
Corinne Coutard Telefon: +33 (0) 473 23 95 95<br />
30. November bis 3. Dezember 2005, Österreich<br />
ÖGO – Jahrestagung der Ges. für Orthopädie in Innsbruck, Congress<br />
Mehr unter www.orthopaedics.or.at/kongress.htm<br />
Susanne Veit Telefon: +43 (0) 1 706 25 25-22<br />
Weitere Veranstaltungen fi nden Sie auf www.mathysmedical.com<br />
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