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Deutschlands tiefstes Indoor-Tauchcenter 20 Meter tief - call-metics

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10<br />

Thema<br />

Nicht erst seit der Havarie des<br />

thailändischen Safaribootes MV<br />

Dive Asia, bei der Anfang März<br />

sieben Menschen ums Leben<br />

kamen, wird in der Tauchszene<br />

die Sicherheit auf Tauchsafaris<br />

heiß diskutiert. Immer wieder<br />

ist es in der jüngsten Vergangenheit<br />

zu Unfällen gekommen,<br />

wobei die eigentlichen Ursachen<br />

häu�g nicht endgültig<br />

geklärt werden konnten. Dies<br />

verunsichert nicht nur Taucher,<br />

die sich für eine Safari interessieren,<br />

sondern auch die Veranstalter.<br />

Aus diesem Grund entschied<br />

sich einer der führenden<br />

Anbieter in der Branche, die Divers<br />

Heaven Fleet (DHF), in<br />

Hurghada einen Workshop zum<br />

Thema Tauchsicherheit zu veranstalten.<br />

Im letzten Jahr hatte<br />

die von dem Österreicher Rudi<br />

Lendl geleitete Flotte selbst ihr<br />

Flaggschiff, die M/Y „Diamond“,<br />

aufgrund eines Feuers verloren,<br />

zum Glück gab es hier aber keine<br />

Opfer. Wie es zu dem Brand<br />

kommen konnte, ist bis heute<br />

ungeklärt. Ende März lud die Divers<br />

Heaven Fleet daher erfahrene<br />

„Safarihasen“, Tauchlehrer<br />

und Vertreter von Reiseveranstaltern<br />

ein, um von Ras Ghalib<br />

aus auf einer einwöchigen Tour<br />

durch das südliche Rote Meer<br />

das Thema Sicherheit eingehend<br />

zu erörtern – theoretisch<br />

und in der Praxis. Getaucht wurde<br />

von den beiden Schiffen M/<br />

Y „Freedom“ und M/Y „Harmony“.<br />

Die Tauchsicherheit auf Safarischiffen<br />

hängt von vielen Faktoren<br />

ab: angefangen vom Zustand<br />

der Boote und der Ausrüstungen<br />

bis zum Ausbildungsstand<br />

der Crew und dem taucherischen<br />

Know-how der Gäste.<br />

Entsprechend gibt es mehrere<br />

Ansatzpunkte für Verbesserungen.<br />

Wer schon selbst eine<br />

Safari mitgemacht hat, dem ist<br />

an gut frequentierten Tauchplätzen<br />

sicher der rein äußerliche<br />

Unterschied der vor Ort ankernden<br />

Boote aufgefallen. Neben<br />

strahlend weißen Großyachten<br />

dümpeln nicht selten in die<br />

Jahre gekommene Kutter, de-<br />

nen Wind und Wellen merklich<br />

zugesetzt haben. Passend dazu<br />

ist es meist um das Personal<br />

bestellt. Wer diese Schiffe gesehen<br />

hat, dem ist klar, wie die<br />

mittlerweile angebotenen Dumpingpreise<br />

für Tauchsafaris zustande<br />

kommen. Da sollte jeder<br />

gründlich überlegen, ob er sich<br />

einem solchen „Seelenverkäufer“<br />

anvertrauen will.<br />

Die Divers Heaven Fleet ist allerdings<br />

mit solchen Schiffen nicht<br />

zu vergleichen: „Zwei Mal pro<br />

Jahr kommen unsere Schiffe<br />

aufs Trockendock“, erklärt der<br />

Technische Direktor der DHF,<br />

Karli Zander. Dabei wird vom<br />

Zustand der Außenlackierung<br />

über die Funktionsfähigkeit der<br />

Rettungsboote bis zur Elektronik<br />

in den Kabinen alles überprüft.<br />

„Schon nach einem halben Jahr<br />

SZENE<br />

kann man sehen, was Salzwasser,<br />

Muscheln oder Bohrwürmer<br />

anrichten können“, sagt Zander,<br />

der auch selbst bei den Wartungsarbeiten<br />

Hand anlegt. Ein<br />

weiterer Risikopunkt auf Tauchschiffen<br />

ist die Luftqualität der<br />

Kompressoren. Auch hier wird<br />

bei der DHF regelmäßig getestet,<br />

ob Verunreinigungen auftreten.<br />

Denn schlechte Luft erhöht<br />

die Gefahr von Tauchunfällen.<br />

Die gleiche Sorgfalt lassen die<br />

DHF-Leute bei der Auswahl ihres<br />

Personals walten: Crew und<br />

Küchenpersonal müssen erst<br />

eine Zeit lang in Hurghada im<br />

„Heaven Bistro“ der DHF arbeiten,<br />

bevor sie an Bord eingesetzt<br />

werden. Auch die Tourguides<br />

und Steuerleute sind handverlesen<br />

und haben jahrelange<br />

Erfahrung auf dem Roten Meer.<br />

Als Gast lernt man dieses Casting<br />

zu schätzen: Die Crew der<br />

DHF liest einem jeden Wunsch<br />

von den Augen ab – und bemerkt<br />

auch mögliche Sorgenfalten.<br />

Ebenso verhält es sich<br />

beim Tauchen. Von Deck aus<br />

werden die Buddyteams während<br />

des gesamten Tauchgangs<br />

mit dem Fernglas beobachtet,<br />

damit Notsituationen möglichst<br />

früh erkannt und bei Bedarf Zodiacs<br />

losgeschickt werden können.<br />

Dieser Aspekt wurde von<br />

allen Workshop-Teilnehmern lobend<br />

hervorgehoben – denn er<br />

ist auf Safaris nicht selbstverständlich.<br />

Ein weiteres Thema, das diskutiert<br />

wurde, sind Notsignale<br />

für Taucher – von Bojen über<br />

Leuchtmunition bis zu satellitengestützten<br />

Ortungssystemen.<br />

Verschiedene Geräte konnten<br />

von den Teilnehmern unter und<br />

an der Wasserober�äche ausprobiert<br />

werden.<br />

So hat die amerikanische Firma<br />

ACR einen funkgesteuer-<br />

Juni/Juli <strong>20</strong>09<br />

Keine Chance für Seelenverkäufer<br />

Nach mehreren Unfällen herrscht unter Tauchern Verunsicherung, wie sicher<br />

man sich auf einem Safarischiff fühlen darf. Einer der führenden Anbieter,<br />

die Divers Heaven Fleet, ging nun in die Offensive und veranstaltete einen<br />

Workshop zum Thema „Sicherheit auf Safarischiffen“.<br />

Fazit: Letztlich zählt der menschliche Faktor.<br />

Von Matthias Helmer<br />

Quelle www.uw-safari.net<br />

ten Notrufsender entwickelt,<br />

mit dem über Bord gegangene<br />

Seeleute oder abgetriebene<br />

Taucher vom Schiff aus angepeilt<br />

und geortet werden können.<br />

Die Reichweite dieses Senders<br />

beträgt allerdings nur wenige<br />

Kilometer, zudem sind sie<br />

nicht ausreichend druckstabil.<br />

Vielversprechender sind daher<br />

satellitengestützte Systeme, wie<br />

sie heute schon für Safarischiffe<br />

im Roten Meer P�icht sind<br />

– aber eben nicht für Taucher.<br />

Eine Lösung könnte hier der<br />

Spot-Messenger sein, ein persönlicher<br />

Notrufsender (PLB),<br />

der ursprünglich für Bergwanderer<br />

und andere Outdoor-Aktivisten<br />

auf den Markt gebracht<br />

wurde. Dieses handliche Gerät<br />

hat den Vorteil, dass es individuell<br />

programmiert werden kann.<br />

Das heißt, der Notruf kann als E-<br />

Mail oder SMS per Knopfdruck<br />

an einen beliebigen Empfänger<br />

geschickt werden, ob nun auf<br />

dem Safarischiff oder an Land.<br />

Daneben könnte der abgetriebene<br />

Taucher auch den internationalen<br />

Notruf 911 anwählen.<br />

Per Satellit wird dann die<br />

GPS-Position übermittelt. Einziger<br />

Haken: Auch der Spot-<br />

Messenger ist nicht druckstabil.<br />

Zurzeit wird aber an einem<br />

entsprechenden Modell getüftelt,<br />

das auch für Taucher geeignet<br />

wäre.<br />

Bis dahin können Taucher zu unkonventionellen<br />

Methoden greifen<br />

und sich zum Beispiel eine<br />

möglichst große und farbenfrohe<br />

Flagge ins Jacket stecken,

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