Umsatzvolumen und charttechnische Umkehr ... - Die Mußler-Briefe
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Technische Analyse Einsteigerkurs --- Teil V --- Seite 1 von 6<br />
Teil V: <strong>Umsatzvolumen</strong> <strong>und</strong> <strong>Umkehr</strong>-Formationen (1)<br />
Bevor wir heute zum nächsten großen Thema der technischen Analyse, den Formationen<br />
kommen, möchte ich an dieser Stelle die Besprechung des "Volumens" einschieben.<br />
Das Volumen ist eine der wichtigsten Analysekomponenten bei der technischen Analyse<br />
(TA). Ob Trendverhalten, Formationen oder Indikatoren - das Volumen zieht sich<br />
als analytisches Begleitargument wie ein roter Faden durch die TA. Vor allem für die<br />
zielsichere <strong>und</strong> erfolgreiche Interpretation einer <strong>charttechnische</strong>n Formation kommt<br />
dem Umsatzverhalten eine ganz entscheidende Bedeutung zu. Abgebildet wird es in<br />
einem Chart, indem entlang der Zeitachse senkrechte Balken eingezeichnet werden,<br />
die die Höhe des jeweiligen Volumens wiedergeben. Beispiele dafür sehen wir in den<br />
folgenden Grafiken.<br />
• Das V o l u m e n als "Trendsetter"<br />
Ein Trend an Wertpapiermärkten kann nur entstehen, indem die Nachfrage über einen<br />
gewissen Zeitraum stärker als das Angebot ist oder umgekehrt. Für die Einschätzung<br />
der Echtheit <strong>und</strong> der Nachhaltigkeit einer Trendentwicklung ist das Volumen<br />
unverzichtbar. Eine Trendentwicklung ist natürlich umso glaubwürdiger <strong>und</strong><br />
substantiell abgesicherter, je größer der Umsatz ausfällt, der sie begleitet. Oder: Ist<br />
das Volumen in einer Trendphase auffallend hoch, dann nimmt die Wahrscheinlichkeit<br />
deutlich zu, dass sich der Trend auch in Zukunft weiter fortsetzen wird - auch<br />
dann, wenn er einmal von einer Konsolidierungsphase unterbrochen wird. Wird eine<br />
Trendentwicklung dagegen von immer weniger Umsatz begleitet, dann ist das ein<br />
untrügliches Zeichen dafür, dass die Nachfrage langsam ausdünnt <strong>und</strong> der Fortbestand<br />
der Trendbewegung dadurch zunehmend in Gefahr gerät.<br />
Jede Trendbewegung wird von sogenannten Konsolidierungsphasen unterbrochen,<br />
in denen sich dann die besagten Formationen herausbilden. Je stärker das Volumen<br />
in einer dieser Konsolidierungsphasen zurückgeht, desto mehr spricht dafür, dass es<br />
sich um eine "trendbestätigende" Konsolidierungspause handelt, dass die ursprüngliche<br />
Trendrichtung nach dieser Pause also wieder aufgenommen wird.<br />
Klar: Wenn es selbst auf erhöhtem Niveau nicht zu umfangreichen <strong>und</strong> umsatzunterstützten<br />
Gewinnmitnahmen kommt, wird die Nachfrage irgendwann wieder die Überhand<br />
gewinnen. Gefährlicher wird es nur dann, wenn in diesen Seitwärtsbewegungen<br />
das Volumen nicht deutlich zurückgeht oder sogar noch zunimmt. In diesen<br />
Phasen nimmt die Gefahr für die Ausbildung einer sogenannten <strong>Umkehr</strong>formation<br />
<strong>und</strong> einer anschließenden Trendwende zu.<br />
Fazit:<br />
Eine Trendbewegung erhält umso bessere Noten, je größer das begleitende<br />
Volumen während der Trendausbildung ausfällt, <strong>und</strong> je mehr das Volumen in<br />
Konsolidierungspausen zurückgeht.<br />
Daraus resultiert folgender Gr<strong>und</strong>satz: Das Volumen folgt dem Trend! Wir<br />
werden bei der Besprechung der Formationen immer wieder auf die Volumen-<br />
Interpretation zurückkommen. Bei den Indikatoren sehen wir, dass es sogar<br />
ganz individuelle Volumenindikatoren gibt.<br />
M u ß l e r -<br />
B r i e f e<br />
© 2000 by Marcel <strong>Mußler</strong><br />
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Technische Analyse Einsteigerkurs --- Teil V --- Seite 2 von 6<br />
• C h a r t t e c h n i s c h e F o r m a t i o n e n<br />
<strong>Die</strong> <strong>charttechnische</strong>n Formationen sind ein sehr umfangreiches Kapitel der TA. Das<br />
liegt vor allem an der Vielfältigkeit der möglichen Formationen. Deshalb werde ich<br />
mich nur auf die wichtigsten Formationen konzentrieren, die anderen <strong>und</strong> artverwandten<br />
aber auf jeden Fall erwähnen.<br />
Noch einmal die Gr<strong>und</strong>überlegung: Jeder noch so starke Trend wird immer wieder<br />
von Konsolidierungsphasen <strong>und</strong>/oder Formationen unterbrochen, bevor wir am Ende<br />
schließlich einmal eine Trendumkehr erleben. <strong>Die</strong> entscheidende analytische Frage<br />
bei der Interpretation einer Formation reduziert sich letztlich darauf, ob es sich bei<br />
der Konsolidierung um eine "trendbestätigende Formation" oder um eine "<strong>Umkehr</strong>formation"<br />
handelt. Das ist die entscheidende Botschaft! Deshalb unterscheidet man<br />
die Formationen auch in den Lehrbüchern in diese beiden Kategorien.<br />
Schon das vorherige Trendverhalten, die Indikatoren, die Elliott-Waves <strong>und</strong> andere<br />
technische Werkzeuge lassen im Vorfeld oder zu Beginn einer Konsolidierungsphase<br />
gute Wahrscheinlichkeiten definieren mit welcher Art von Formation im Anschluss<br />
gerechnet werden kann. Dennoch ist es gerade zu Beginn einer Konsolidierungsphase<br />
sehr schwierig bis nahezu unmöglich vorauszusagen, welche explizite Formation<br />
sich nun in der Folge ausbilden wird. In diesem Stadium besitzt der technische<br />
Analyst schlichtweg die geringsten Informationen. Erst im Verlauf der Konsolidierung<br />
nehmen diese Informationen ständig zu.<br />
Eine Formation reift <strong>und</strong> vermittelt immer mehr von ihren Charakteristika. Schließlich<br />
steht eine Formation einmal in soweit fertig da, dass sie von entsprechenden Begrenzungslinien<br />
eingerahmt werden <strong>und</strong> so auch namentlich <strong>und</strong> vor allem charakterlich<br />
genau festgelegt werden kann. Und diesen Moment sollten Sie auch abwarten,<br />
bevor wieder echter Handlungsbedarf besteht. Erst wenn eine Formation fertig ist,<br />
wird der nächste Ausbruch auch zwingend. Es erweist sich in den meisten Fällen als<br />
unglücklich, eine Konsolidierungsformation oder sogar den anschließenden Ausbruch<br />
zu früh antizipieren zu wollen - gerade wenn Sie mit Zeitwertinstrumenten operieren.<br />
Merke:<br />
Solange ein Markt nicht aus einer Formation ausbricht, läuft auf beiden Seiten<br />
nichts davon! Und: Solange keine Formation existiert, kann es auch keinen<br />
Ausbruch geben!<br />
Sie sehen schon, worauf ich hinaus möchte: Eine der wertvollsten aber bisweilen<br />
auch schwierigsten Disziplinen während der Ausbildung einer Formation<br />
ist die G e d u l d !<br />
Händlerisches Ziel sollte daher sein: Den Beginn einer Konsolidierungsphase möglichst<br />
früh erkennen <strong>und</strong> aus dem Markt aussteigen. Und danach erst wieder nach<br />
dem erfolgten Ausbruch aus der späteren Formation einsteigen. Zuerst sollten wir<br />
uns jedoch noch mehr Bausteine der technischen Analyse erarbeiten.<br />
Dennoch einige Gr<strong>und</strong>sätze vorweg:<br />
1. Je stärker eine Trendbewegung ausfällt, desto wahrscheinlicher wird es, dass<br />
die nächste Konsolidierung trendbestätigend ausfallen wird.<br />
2. Kann sich in einem Aufwärtstrend ein neues Hoch nicht mehr durchsetzen,<br />
fällt der Kurs also unter das letzte Hoch zurück, nimmt die Wahrscheinlichkeit<br />
für eine entstehende <strong>Umkehr</strong>formation zu.<br />
M u ß l e r -<br />
B r i e f e<br />
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Technische Analyse Einsteigerkurs --- Teil V --- Seite 3 von 6<br />
3. Je breiter <strong>und</strong> flacher eine Konsolidierung abläuft, desto trendbestätigender<br />
wird ihr Charakter.<br />
4. Je volatiler eine Konsolidierung abläuft, desto mehr nimmt die Trendwendegefahr<br />
zu.<br />
• U m k e h r – F o r m a t i o n e n<br />
1. Schulter-Kopf-Schulter-<strong>Umkehr</strong>formation<br />
<strong>Die</strong> mit Abstand bedeutendste <strong>Umkehr</strong>formation ist die so genannte Schulter-Kopf-<br />
Schulter-<strong>Umkehr</strong>formation (S-K-S) - sie ist die Mutter aller <strong>Umkehr</strong>formationen. Besteht<br />
schon im Zusammenhang mit anderen TA-Werkzeugen ein Trendwendeverdacht,<br />
dann ist es nie verkehrt, im Zweifelsfalle mit der Ausbildung einer S-K-S-<br />
Formation zu rechnen. Selbst dann, wenn es im Chart noch keine ausreichenden<br />
Anhaltspunkte dafür gibt.<br />
Aber das S-K-S-Thema kommt in der Praxis eben mit solch einer Häufigkeit vor,<br />
dass es als methodische Gr<strong>und</strong>erwartung sehr oft viel früher vor dem geistigen Auge<br />
als im Chart steht. Zugegeben, etwas Übung gehört natürlich dazu, S-K-S-<br />
Formationen schon in einem Frühstadium ihrer Entstehung zu definieren oder zu antizipieren.<br />
Letztendlich entscheidend ist aber auch bei den S-K-S-Formationen, der<br />
Zeitpunkt des Ausbruchs, also der Abschluss der Formation.<br />
• Bild <strong>und</strong> Verlauf der S-K-S<br />
Kommen wir zunächst aber zum Aussehen <strong>und</strong> zum Ablauf einer S-K-S-Formation<br />
(siehe Grafik). Ihren Namen bezieht die S-K-S-Formation direkt von ihrem Aussehen.<br />
Das Hoch in der Mitte symbolisiert den "Kopf", der von zwei niedrigeren Hochs, den<br />
sogenannten "Schultern", eingerahmt wird. Mit etwas Phantasie ist dieser Vergleich<br />
mit dem menschlichen Körper sicher leicht verständlich. Nun kommen S-K-S-<br />
Formationen nicht nur als Topbildungen, sondern auch als Bodenbildungen vor. In<br />
diesem Fall spricht man von einer umgekehrten S-K-S-Formation.<br />
Chart1: Schema einer S-KS-Formation<br />
M u ß l e r -<br />
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• Der klassische Ablauf einer oberen S-K-S-Formation:<br />
1. Ein vorausgegangener Aufwärtstrend<br />
2. Eine linke Schulter bei steigendem Volumen (Punkt A), gefolgt von einer Korrekturbewegung<br />
zu Punkt B.<br />
3. Eine neue Rallye zu einem neuen Hochpunkt C. Das Volumen fällt dabei<br />
schon geringer aus als bei der Rallye zu Punkt A.<br />
4. Ein Rückfall, der das vorherige Hoch A unterschreitet (siehe auch weiter oben)<br />
<strong>und</strong> sich in Punkt D dem vorangegangen Reaktionstief B annähert.<br />
5. Eine dritte Rallye auf Punkt E bei erkennbar geringerem Volumen, die das alte<br />
Hoch C aber nicht mehr erreicht.<br />
6. Inzwischen können die Reaktionstiefs B <strong>und</strong> D zu der sogenannten Nackenlinie<br />
verb<strong>und</strong>en werden, die übrigens nicht zwingend horizontal ausfallen muß.<br />
Ein Schlußkurs unterhalb dieser Nackenlinie bringt dann das eigentliche Verkaufsignal.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Umkehr</strong>formation ist abgeschlossen, die Trendwende eingeleitet.<br />
7. Oftmals kommt es im Anschluss zu einem sogenannten Return-Move oder<br />
Pullback an die gebrochene Nackenlinie (Punkt G), dem dann aber neue Tiefpunkte<br />
folgen.<br />
• <strong>Die</strong> Bedeutung des Volumens<br />
<strong>Die</strong> Kurse begleitenden Umsatzformationen spielen bei allen Kursformationen eine<br />
wichtige, weil bestätigende Rolle. Bei der S-K-S sollte der zweite Kursgipfel (Kopf)<br />
von einem geringerem Volumen begleitet sein als die linke Schulter. Noch wichtiger<br />
aber ist, dass der dritte Kursgipfel von deutlich geringerem Volumen unterstützt wird,<br />
was der Aufwärtsbewegung die Substanz nimmt. Nach dem Bruch der Nackenlinie<br />
sollten die Umsätze deutlich zunehmen, während des Return-Moves wieder klar fallen,<br />
um schließlich bei der anschließenden Etablierung des Abwärtstrends wieder zu<br />
steigen. Abweichungen von der hier aufgezeigten idealtypischen Umsatzentwicklung,<br />
sollten dem Analysten als Warnung dienen <strong>und</strong> ihn veranlassen, noch einmal ganz<br />
genau zu überprüfen, ob es sich bei der vorliegenden Formation tatsächlich um eine<br />
S-K-S-<strong>Umkehr</strong>formation mit der entsprechenden <strong>Umkehr</strong>-Interpretation handelt.<br />
• Ermittlung des Kursziels<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Kurszielermittlung ist die Höhe der Formation. Nimmt man den vertikalen<br />
Abstand vom Kopf (Punkt C) zur Nackenlinie <strong>und</strong> projiziert diesen Abstand<br />
unterhalb des Punktes, wo die Nackenlinie gebrochen wird, so ergibt sich das Kursziel.<br />
Es muss betont werden, dass es sich dabei stets um ein Minimumkursziel handelt.<br />
Das Maximalkursziel stellt eine 100%-Korrektur der vorangegangenen Aufwärtsbewegung<br />
dar. <strong>Die</strong>se Technik zur Kurszielermittlung basiert auf empirischen<br />
Erfahrungen, stellt aber dennoch nur eine Richtlinie dar. Bei der Kurszielermittlung<br />
sollten deshalb auch andere technische Argumente, wie Unterstützungen oder prozentuale<br />
Verhältnisse (Fibonacci) herangezogen werden.<br />
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• <strong>Die</strong> Gefahr des Fehlsignals<br />
Wie jeder technische Analyseansatz haben auch Formationen nur eine bestimmte<br />
Trefferquote, was ihren lehrbuchkonformen Ablauf angeht. <strong>Die</strong> S-K-S-Formation hat<br />
eine hohe Trefferquote, ist aber natürlich auch nicht unfehlbar. Deshalb sollte der<br />
technische Analyst zu jedem Zeitpunkt wachsam sein, ob es irgendwelche methodischen<br />
Warnsignale gibt, die ihn veranlassen, seine Analyse noch einmal zu überdenken.<br />
Bei der S-K-S entsteht ein solches Warnsignal dann, wenn der Kurs nach<br />
erfolgtem Unterschreiten der Nackenlinie diese wieder überschreitet. <strong>Die</strong>ses<br />
"Rebreak" zeigt, dass der Markt nicht bereit ist, das technische Verkaufsignal anzunehmen.<br />
Solche Warnsignale sollten schnell <strong>und</strong> konsequent behandelt werden,<br />
denn häufig führen einmal identifizierte Fehlsignale zu einer schnellen Rallye in die<br />
Gegenrichtung, da zu viele Marktteilnehmer gleichzeitig auf dem falschen Fuß erwischt<br />
werden. <strong>Die</strong> Bewältigung eines Fehlsignals ist allzu oft kein Problem der Methodik<br />
sondern der Disziplin des Analysten oder Traders.<br />
• S-K-S-Formation in der Praxis<br />
Wie immer zum Schluss ein jüngeres Beispiel aus der Praxis der Märkte, um Ihnen<br />
zu illustrieren, dass es die S-K-S-Formationen nicht nur wirklich gibt, sondern dass<br />
ihre vorgeschlagene Interpretation auch funktioniert.<br />
Der Ablauf der S-K-S-Formation bei SAP Vzg. ähnelt schon sehr eindrücklich der<br />
weiter oben besprochenen schematischen Darstellung. Auch die Umsatzentwicklung<br />
entspricht im Wesentlichen der Theorie. Das minimale Kursziel wurde nach dem<br />
Ausbruch über die Nackenlinie ebenfalls zügig erreicht. Einen Return-Move sehen<br />
wir zumindest ansatzweise. Tatsache ist: Wer sich frühzeitig mit dieser S-K-S-<br />
Bodenbildung auseinandergesetzt hat, konnte SAP Vzg. beim Ausbruch Ende Dezember<br />
1999 mit etwa 465 Euro aufnehmen! Alles andere sehen Sie im Chart dann<br />
selbst.<br />
Chart2: SAP Vzg. - weekly Barchart<br />
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Zugegeben, nicht jede einmal identifizierte S-K-S-Formation nimmt diesen schulmäßigen<br />
Ausgang wie in diesem Beispiel bei SAP Vzg.. Wie bei allen Argumenten bei<br />
der technischen Analyse ist es auch bei der S-K-S-Formation eine Frage der Quote.<br />
Und die ist eben faszinierend hoch! So hoch, dass es stets lohnt, sich mit S-K-S-<br />
Formationen gründlich auseinander zu setzen, sie im Chart zu identifizieren, <strong>und</strong> sie<br />
schließlich nach ihrem Abschluss gewinnbringend umzusetzen.<br />
Auch an dieser Stelle möchte ich Ihnen wiederum empfehlen eine S-K-S-Formation<br />
im Chart nicht isoliert zu analysieren. Es ist sinnvoller, die S-K-S-Botschaften in den<br />
Kranz der anderen Analysewerkzeuge einzubinden. Von wegen: Sprechen die Werkzeuge<br />
im Wesentlichen eine Sprache? Oder gibt es womöglich wichtigere Argumente,<br />
die das S-K-S-Thema überlagern? Ich komme später auf diese methodischen Aspekte<br />
zurück.<br />
Aber nehmen Sie sich derweil doch am besten schon einmal selbst historische<br />
Charts zur Hand, <strong>und</strong> üben Sie den Umgang mit den S-K-S-Formationen. Sie ahnen<br />
es wahrscheinlich schon - ja, der Hinweis darf auch heute nicht fehlen: Für den Erfolg<br />
mit S-K-S-Formationen kommt es neben der intellektuellen Auseinandersetzung<br />
mit der Thematik vor allem auf eines an: Erfahrung mit den S-K-S-Formationen! Und<br />
die kann wiederum nur durch viel Übung <strong>und</strong> Training erzielt werden.<br />
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