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Das Mödlinger Grüne Blatt Nr. 4/04 - Die Grünen Mödling

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vielversprechend. bei gutem wetter wurde von etwa 250 vorwiegend jungen leuten getanzt, fußball<br />

gespielt, jongliert, gegessen und getrunken und natürlich vor allem musik gehört. höhepunkte waren der<br />

live-auftritt der loop doctors, die diesmal leider ohne sängerin auskommen mussten, und später dj<br />

altmeister scheibosan.<br />

die stimmung war gut, die organisation passte, musik und visuals waren fein, nur etwas mehr publikum<br />

wäre wünschenswert. nach ende des open-airs ging es weiter im spiegel, es wird erzählt, dass am<br />

nächsten tag um 12 uhr mittags die letzten gäste hinauskomplimentiert wurden ...<br />

im nächsten jahr ist eine fortsetzung mit bekannteren acts bereits geplant: mödling vibes2<br />

ZUM INHALTSVERZEICHNIS<br />

Gender Budgeting - geschlechtergerechte Budgetpolitik: Ein<br />

Konzept für <strong>Mödling</strong>?<br />

Dort, wo's um Geld geht, da geht's um Macht und Einfluss. Umso<br />

besorgniserregender, dass Frauen in der Budgetpolitik wenig zu sagen haben.<br />

Auch in <strong>Mödling</strong> gilt nach wie vor das Ausschlussprinzip: Im<br />

Gemeinderats-Ausschuss Finanz und Vermögen sind Männer unter sich,<br />

in den ebenso wichtigen Ausschüssen Wirtschaft, Infrastruktur und<br />

Verkehr sowie Bau- und Raumplanung hat jeweils eine einzige Frau<br />

Einlass gefunden.<br />

Es wird zwar so getan, als ob Budgetpolitik neutral wäre und Frauen wie<br />

Männer gleichermaßen beträfe bzw. berücksichtige. Aber dem ist nicht<br />

so. Männer planen eine weitgehend männliche Welt und finden die<br />

nötigen Gelder dafür. Und Anliegen von Frauen finden in der Erstellung von öffentlichen Budgets zumeist<br />

wenig Berücksichtigung. Budgets sind nicht neutral, sondern geschlechterblind. Vielleicht ein Beispiel:<br />

Enorme Summen werden in den Ausbau von Straßen investiert. <strong>Das</strong> entspricht dem Verkehrsverhalten<br />

von Männern, die vorrangig mit dem Auto unterwegs sind. Für Fortbewegungsarten, die eher Frauen<br />

bevorzugen, wie öffentlichen Verkehr und Fahrrad, gibt's vergleichsweise wenig Budget.<br />

Was ist Gender Budgeting?<br />

Gender Budgeting bzw. geschlechtergerechte Budgetpolitik sind<br />

sperrige Begriffe für ein wesentliches Anliegen: Öffentliche Gelder<br />

müssen Frauen und Männern gleichermaßen zugute kommen.<br />

Gender Budgeting umfasst die Analyse des Budgets (Einnahmen und<br />

Ausgaben) aus der Geschlechterperspektive. Es soll mehr<br />

Transparenz über die Verwendung öffentlicher Gelder geschaffen<br />

werden, ebenso wie Möglichkeiten der Beteiligung der BürgerInnen.<br />

Ziel ist eine Neugestaltung der Verwendung öffentlicher Gelder.<br />

Was wird bislang gemacht?<br />

Es gibt bereits zahlreiche Initiativen zur Umsetzung von Gender<br />

Budgeting, vor allem international. Auch in Österreich gewinnt die<br />

Diskussion an Dynamik. Bund und Länder (vor allem Oberösterreich, wo<br />

Gender Budgeting Teil des Schwarz-<strong>Grüne</strong>n Koalitionsabkommens ist)<br />

bereiten Pilotprojekte vor. Auch auf kommunaler Ebene gibt es bereits<br />

verschiedene Initiativen. Als ein Beispiel sei hier Tulln erwähnt, wo auf<br />

Initiative einer <strong>Grüne</strong>n Stadträtin das Budget durchleuchtet wurde.<br />

Wenig erstaunlich, aber umso wichtiger für die weitere Arbeit die Tullner Ergebnisse:<br />

Entscheidungsträger im Budgetprozess sind Männer, männliche Interessen spiegeln sich in der<br />

Ausgabenverteilung wider, sei es beim Verkehr, bei Sozialausgaben oder bei den Förderungen an Vereine<br />

(Fußball ist um ein Vielfaches "mehr wert" als soziale Anliegen oder Kultur.)<br />

Was heißt das für <strong>Mödling</strong>?<br />

Auch wir hier in <strong>Mödling</strong> sollten uns die Frage stellen, welchen Beitrag unser Budget zur Gleichstellung<br />

leistet. Mit einer Initiative der Stadtregierung, die eine - vom Frauenbeirat inhaltlich begleitete -<br />

Pilotstudie in Auftrag gibt, könnte <strong>Mödling</strong> wesentliche Impulse für eine zukunftsorientierte Politik setzen,<br />

in der Frauen und Männer tatsächlich gleichermaßen hohen Stellenwert genießen.<br />

Elisabeth Klatzer<br />

Gender<br />

Der Begriff Gender [sprich: dschänder] geht davon aus, dass Frauen und Männer nicht nur über ihr<br />

biologisches Geschlecht definiert werden, sondern auch über gesellschaftliche Normen, Rollen,<br />

Erwartungen, Handlungsmuster etc.<br />

<strong>Die</strong>se sozialen und kulturellen Zuschreibungen sind gesellschaftlich geprägt und erlernt, daher auch<br />

veränderbar.<br />

So ist zum Beispiel die nach wie vor dominierende Verantwortung von Frauen für unbezahlte Arbeit in<br />

Haus, Familie und in der gemeinschaftlichen Fürsorge keine Frage des Geschlechts, sondern beruht<br />

auf einer gesellschaftlich normierten Arbeitsteilung. <strong>Die</strong>se bringt weitreichende Konsequenzen sowohl<br />

für Frauen als auch Männer mit sich und hat nach wie vor beispielsweise mehrfache<br />

Benachteiligungen von Frauen zur Folge, wie bei der eigenständigen Absicherung, beruflichen<br />

Entfaltung oder der politischen Betätigung. <strong>Das</strong> ist zu verändern.<br />

Gender Mainstreaming<br />

<strong>Die</strong> gesellschaftlich hergestellten Geschlechterrollen gehen einher mit einer Ungleichstellung und<br />

Hierarchisierung, zumeist zum Nachteil der Frauen. Im Gegensatz zur traditionellen<br />

Gleichstellungspolitik, die primär auf Frauen ausgerichtet war, bezieht Gender Mainstreaming Frauen

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