2010 - RCB
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Jahresfinanzbericht <strong>2010</strong>
Inhaltsverzeichnis Der Jahresfinanzbericht <strong>2010</strong> im Überblick<br />
04–22 Unternehmen 04<br />
Kennzahlen <strong>2010</strong> 04<br />
Vorwort der Vorsitzenden des Vorstands 06<br />
Struktur der Raiffeisen Centrobank-Gruppe 09<br />
Organe der Gesellschaft 10<br />
Vorstandsressorts 12<br />
Vorwort des Vorsitzenden des Aufsichtsrats 14<br />
Der RBI-Konzern 16<br />
Corporate Governance-Bericht 18<br />
Compliance und Code of Conduct 20<br />
Zertifikate – die Renditebringer <strong>2010</strong> 22<br />
23–47 Die Geschäftsbereiche 23<br />
Wertpapierhandel und -sales 28<br />
Strukturierte Produkte 29<br />
Equity Capital Markets 34<br />
Company Research 35<br />
Private Banking 42<br />
Raiffeisen Investment AG 43<br />
Controlling & Risk Management 44<br />
IT & Organisation 45<br />
49–66 Konzernlagebericht 49<br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld 50<br />
Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong> 52<br />
Betrachtung der Geschäftsbereiche 54<br />
Leistungsindikatoren 59<br />
Risikomanagement 60<br />
Internes Kontrollsystem 61<br />
Human Resources 63<br />
Ausblick auf 2011 63<br />
Bericht des Aufsichtsrats 65<br />
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 66<br />
Forschung und Entwicklung 66<br />
66 Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß §82 Börsegesetz 66
67–72 Konzernabschluss <strong>2010</strong> 67<br />
Erfolgsrechnung 68<br />
Bilanz 69<br />
Eigenkapitalentwicklung 70<br />
Kapitalflussrechnung 71<br />
Segmentberichterstattung 72<br />
76–133 Konzernanhang <strong>2010</strong> 76<br />
Grundlagen 76<br />
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 88<br />
Erläuterungen zur Bilanz 95<br />
Risikobericht 111<br />
Sonstige Angaben 125<br />
Angaben aufgrund Österreichischer Rechtsnormen 126<br />
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk Konzernabschluss 131<br />
Konsolidierungskreis 133<br />
135–154 Lagebericht 135<br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld 136<br />
Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong> 137<br />
Ergebnisgrößen im Jahresvergleich 138<br />
Betrachtung der Geschäftsbereiche 140<br />
Leistungsindikatoren 143<br />
Risikomanagement 144<br />
Internes Kontrollsystem 151<br />
Human Resources 152<br />
Ausblick auf 2011 153<br />
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 154<br />
Forschung und Entwicklung 154<br />
Ergebnisverwendung <strong>2010</strong> 154<br />
155 Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß §82 Börsegesetz 155<br />
157–180 Einzelabschluss <strong>2010</strong> 157<br />
Bilanz 158<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 160<br />
Entwicklung des Anlagevermögens 162<br />
Anhang 164<br />
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk 180
Kennzahlen <strong>2010</strong> der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />
Angaben in Tausend Euro bzw. Prozent <strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />
Erfolgsrechnung<br />
Zinsüberschuss 4.841 8.713 - 44,4 %<br />
Provisionsüberschuss 18.581 13.670 + 35,9 %<br />
Handelsergebnis 43.227 43.650 - 1,0 %<br />
Verwaltungsaufwendungen - 59.991 - 57.767 + 3,8 %<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 25.336 30.835 - 17,8 %<br />
Jahresüberschuss nach Steuern 27.630 25.980 + 6,4 %<br />
Bilanz<br />
Forderungen an Kreditinstitute 285.424 480.092 - 40,5 %<br />
Forderungen an Kunden 85.476 51.490 + 66,0 %<br />
Handelsaktiva 1.601.070 1.355.765 + 18,1 %<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 63.800 143.726 - 55,6 %<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 105.525 119.559 - 11,7 %<br />
Handelspassiva 1.742.127 1.537.839 + 13,3 %<br />
Eigenkapital inkl. Jahresgewinn 127.550 118.013 + 8,1 %<br />
Bilanzsumme 2.130.085 1.995.404 + 6,7 %<br />
Kennzahlen<br />
Return on Equity vor Steuern 25,9 % 33,1 % –<br />
Cost/Income Ratio 70,6 % 65,3 % –<br />
Bankspezifische Kennzahlen gemäß Bankwesengesetz (BWG)<br />
Anrechenbare Eigenmittel (Tier 1 + Tier 2) 98.199 98.138 + 0,1 %<br />
Gesamtes Eigenmittelerfordernis 55.191 49.314 + 11,9 %<br />
Überdeckung 43.008 48.824 - 11,9 %<br />
Überdeckungsquote 177,9 % 199,0 % -<br />
Ressourcen<br />
Anzahl Mitarbeiter zum Stichtag 333 338 - 1,5 %
Jahresüberschuss vor Steuern<br />
in Tausend Euro<br />
54.926<br />
12.421<br />
2007 2008<br />
Gesamterträge*<br />
in Tausend Euro<br />
107.211<br />
60.223<br />
2007 2008<br />
30.835<br />
2009<br />
66.185<br />
2009<br />
25.336<br />
<strong>2010</strong><br />
67.031<br />
<strong>2010</strong><br />
Return on Equity vor Steuern<br />
in Prozent<br />
64,6<br />
2007 2008<br />
Bilanzsumme<br />
in Tausend Euro<br />
2.159.951<br />
1.769.298<br />
2007 2008<br />
1.995.404<br />
2009<br />
2.130.085<br />
*) Die Gesamterträge umfassen den Zinsüberschuss vor Kreditrisikovorsorge, den Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Finanzinvestitionen<br />
und derivativen Finanzinstrumenten.<br />
13,5<br />
33,1<br />
2009<br />
25,9<br />
<strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong>
6<br />
Vorwort der Vorsitzenden des Vorstands<br />
<strong>2010</strong> war zum einen das Jahr, in dem sich eine kontinuierliche<br />
Verbesserung der Daten der Realwirtschaft entfaltete, zum<br />
anderen bekam im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> die Entwicklung und<br />
Mutation der Krisen der Vorjahre mit dem drohenden Staatsbankrott<br />
Griechenlands eine neue Dimension und dämpfte vorerst<br />
die positive Entwicklung auf den Finanzmärkten. Die als<br />
Konsequenz der Diskussion um die Zahlungsfähigkeit mehrerer<br />
EUR-Länder entwickelten Maßnahmen zur Stützung des EUR-<br />
Währungssystem kulminierten im Mai <strong>2010</strong> durchaus erfolgreich<br />
in der Errichtung der European Financial Stability Facility<br />
(EFSF). Die für die Raiffeisen Centrobank wesentlichen Aktienmärkte<br />
waren über weite Strecken von dieser Unsicherheit über<br />
die Nachhaltigkeit der Erholung, vor allem in Hinblick auf das<br />
neue Thema „Staatsverschuldung“, beeinträchtigt. So bewegten<br />
sich auch die an den Börsen gehandelten Volumina nach wie vor<br />
deutlich unter den 2007 erzielten Werten, im Fall der Börse Wien<br />
60 % unter dem Spitzenwert von 2007.<br />
Trotz schwieriger und nervöser Finanzmärkte konnte die<br />
Raiffeisen Centrobank-Gruppe <strong>2010</strong> erneut ein starkes Ergebnis<br />
abliefern, das die Robustheit unseres Geschäftsmodells einer integrierten<br />
Investmentbank für Westeuropa und den CEE-Raum,<br />
spezialisiert auf Wertpapierhandel, Emission von aktien- und<br />
aktienindexbezogenen Derivaten und strukturierten Produkten,<br />
Beratung und Durchführung von Kapitalmarkttransaktionen<br />
sowie Beratung bei Übernahmen und Fusionen, auch unter fordernden<br />
Marktumständen bestätigte. Der Konzern-Jahresüberschuss<br />
sank zwar absolut von 30,84 Mio. EUR auf 25,34 Mio. EUR,<br />
enthielt aber 2009 im Sonstigen betrieblichen Ergebnis einen<br />
einmaligen Betrag in Höhe von 4,60 Mio. EUR aus der Vereinnahmung<br />
passiver Unterschiedsbeträge aus der Erweiterung<br />
des Vollkonsolidierungskreises. Demgegenüber blieb operativ<br />
das Handelsergebnis mit 43,23 Mio. EUR gegenüber 43,65 Mio.<br />
EUR im Jahr 2009 stabil robust und konnte der Provisionsüberschuss<br />
von 13,67 Mio. EUR im Jahr 2009 auf 18,58 Mio. EUR erhöht<br />
werden. Eine Schwächung musste beim Zinsüberschuss hingenommen<br />
werden sowie eine moderate Erhöhung bei den Verwaltungsaufwendungen.<br />
Durch die positive Entwicklung einer<br />
steuerlichen Außenprüfung in der Raiffeisen Centrobank wo<br />
man für noch nicht veranlagte Geschäftsjahre auch von einer<br />
steuerlichen Gesetzesänderung profitieren konnte, wurde ab-<br />
schließend ein Jahresüberschuss nach Steuern von 27,63 Mio.<br />
EUR im Vergleich zu nur 25,98 Mio. EUR im Jahr 2009 erzielt.<br />
Die Schwächung einzelner Segmente konnte durch Erfolge in<br />
anderen Bereichen abgefangen werden. So ist es im M&A-<br />
Bereich trotz eines hervorragenden track records – insgesamt<br />
wurden 29 Transaktionen mit einem Transaktionsvolumen von<br />
rd. EUR 13 Mrd. abgewickelt, das Engagement in der CEE-Region<br />
wurde mit fünf Awards anerkannt – erstmalig seit Beginn der<br />
Krise(n) nicht gelungen, einen positiven Beitrag für das Konzernergebnis<br />
zu generieren. Ausgezeichnet performed haben hin gegen<br />
die Bankgeschäftsbereiche Wertpapierhandel und –sales<br />
samt Zertifikaten mit einem Anteil am Jahresüberschuss vor<br />
Steuern von 18,9 Mio. EUR, aber auch das Segment Sonstige<br />
Bankabteilungen und Commodity Trading (von Tochtergesellschaften)<br />
mit einem Beitrag von 8,2 Mio. EUR.<br />
Mit anrechenbaren Eigenmitteln von 98,20 Mio. EUR bei einer<br />
Überdeckungsquote von 177 % und einer insgesamten Eigen -<br />
mittelquote von 14,2 % werden wir auch die verschärften Anforderungen<br />
im Zuge der Basel III Änderungen erfüllen können.<br />
Die zuvor berichteten Zahlen sind Ausdruck der besonderen<br />
Anstrengungen unserer Teams, für die ich exemplarisch die<br />
Emissionstätigkeit des Jahres <strong>2010</strong> in Optionsscheinen und<br />
Zertifikaten herausgreifen möchte, die mit 2.670 Titeln einen<br />
neuen Höhepunkt erreichte. Bei allen vier im Jahr <strong>2010</strong> in Österreich<br />
durchgeführten Kapitalerhöhungen – IPOs gab es das<br />
zweite Jahr in Folge keine – war die Raiffeisen Centrobank involviert<br />
und konnte damit ihre führende Position und klare Marktführerschaft<br />
bestätigen. Interessant gerade in Krisenzeiten war<br />
* Dr. Eva Marchart<br />
Vorsitzende des Vorstands
8<br />
auch die verstärkte Nachfrage von Kunden und Geschäftspartnern<br />
nach professioneller Information, die bei der Investorenkonferenz<br />
der Raiffeisen Centrobank in Zürs einen neuen Rekord<br />
an Teilnehmern in Verbindung mit einem Rekord an Veranstaltungsinhalten<br />
brachte. Auch die Kontinuität mit der die beiden<br />
Bereiche Analyse und Zertifikate nationale und internationale<br />
Awards sichern können, muss in Hinblick auf das wertvolle<br />
Asset, das qualifizierte und spezialisierte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter darstellen, hervorgehoben werden.<br />
Kompetenz und große Anstrengungen werden für unser Institut<br />
und die österreichischen Banken insgesamt auch erforderlich<br />
sein, um die Flut an Regelungen, die im notwendigen Bemühen<br />
um eine nachhaltige Stabilisierung der internationalen Finanzmärkte<br />
erarbeitet wurden, umzusetzen. Entwickelt als Reaktion<br />
auf Fehlentwicklungen und Exzesse auf den globalen Finanzmärkten<br />
berücksichtigen sie nur unzureichend die Realität der<br />
österreichischen Bankenlandschaft und -dimension und werden<br />
– ungeachtet von durchaus sinnvollen und wünschenswerten<br />
Maßnahmen – zu einem Bürokratie- und Kostenschub führen.<br />
Auch das gleichzeitige Erreichen in sich divergierender Ziele, wie<br />
beispielsweise die Verbesserung der Eigenmittelausstattung bei<br />
gleichzeitiger Erhöhung der Kosten durch eine Bankenabgabe,<br />
stellt eine Herausforderung dar. Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang<br />
auch, dass die Bankenabgabe in Österreich ausschließlich<br />
Mittel zur Budgetaufbesserung sein wird und weder<br />
auf die Schaffung eines Sicherheitspolsters für zukünftige Krisen<br />
abzielt noch einen Steuerungseffekt entfaltet. Am Beispiel<br />
des Geschäftsmodells unseres Instituts bedeutet etwa die undifferenzierte<br />
Besteuerung von Derivaten als Teil der Bankenabgabe,<br />
dass Derivate, die ausschließlich dafür eingesetzt werden,<br />
wofür sie entwickelt wurden, nämlich Risiken abzusichern, besteuert<br />
werden.<br />
In der Rückschau auf das Jahr <strong>2010</strong> stellt sich Ende des 1. Quartals<br />
für 2011 die Frage, ob der internationale Konjunkturaufschwung<br />
durch zunehmende Risiken bedroht wird. Diese sind<br />
mannigfaltig und betreffen vor allem die weitere Entwicklung<br />
im arabischen Raum, das Krisenmanagement und die energiepolitischen<br />
Weichenstellungen in Japan, die Möglichkeit eines<br />
Inflationsschubs ausgehend insbesondere von signifikanten<br />
Nahrungsmittelpreissteigerungen in den Emerging Markets<br />
und steigenden Energiepreisen sowie schließlich die Staatsschuldenkrisen.<br />
So dramatisch sich im Einzelnen die Entwicklungen in<br />
den genannten Problemfeldern auch darstellen, so wird man<br />
doch davon ausgehen können, dass es in der globalen Perspektive<br />
zu keiner nennenswerten Eintrübung des Konjunkturaufschwungs<br />
kommen wird. Zumal die Bewältigung der Krisen zum<br />
Teil auch Investitionsschübe nach sich ziehen wird, die Vorlaufindikatoren<br />
im gesamtwirtschaftlichen Umfeld auf Höchstständen<br />
stehen und der Aufschwung insgesamt an Breite gewinnt.<br />
Die im Oktober <strong>2010</strong> erfolgreich abgeschlossene Verschmelzung<br />
der Raiffeisen International Bank Holding-AG mit den<br />
Hauptgeschäftsfeldern der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG<br />
zur neuen Raiffeisen Bank International AG, der nunmehrigen Eigentümerin<br />
der Raiffeisen Centrobank, wird zweifellos dazu beitragen,<br />
die Marktchancen in der CEE-Region verstärkt nutzen zu<br />
können und durch eine Verbesserung der Abläufe Synergien zwischen<br />
den lokalen Netzwerkbanken der Raiffeisen Bank International-Gruppe<br />
und der Raiffeisen Centrobank-Gruppe nutzbar<br />
machen zu können.<br />
Unterschiedliche Gruppen von Personen haben zu dem sehr<br />
positiven Ergebnis der Raiffeisen Centrobank ihren Beitrag geleistet,<br />
für den ich mich ausdrücklich bedanken möchte. Es sind<br />
dies die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesellschaften<br />
unserer Gruppe, die Repräsentanten und Kollegenschaft unserer<br />
Eigentümerin, aber allen voran unsere Kunden und Geschäftspartner,<br />
die uns im abgelaufenen Geschäftsjahr ihr Vertrauen<br />
geschenkt haben.<br />
Dr. Eva Marchart<br />
Vorsitzende des Vorstands
Raiffeisen<br />
Investment AG Wien<br />
Raiffeisen Centrobank AG Wien<br />
100 % 100 % 49 %<br />
Raiffeisen<br />
Investment (Malta)<br />
Limited Valetta<br />
100 %<br />
Centrotrade<br />
Deutschland<br />
GmbH Eschborn<br />
Centrotrade<br />
Holding AG Wien<br />
100 % 100 %<br />
Centrotrade Minerals &<br />
Metals, Inc. Chesapeake<br />
Trade Name: Centrotrade<br />
Rubber USA, Inc.<br />
OOO Raiffeisen<br />
Investment Moskau<br />
Raiffeisen Bank International AG Wien<br />
100 %<br />
Centrotrade Singapore<br />
Pte Ltd Singapur<br />
Syrena Immobilien<br />
Holding AG Wien<br />
Centro Asset<br />
Management Ltd Jersey<br />
100 %<br />
Centrotrade<br />
Investment AG Zug<br />
100 %<br />
100 % 6%<br />
Raiffeisen Investment<br />
Polska Sp.z.o.o Warschau<br />
Centrotrade<br />
Chemicals AG Zug<br />
Scanviwood Ltd<br />
Vietnam<br />
99,8 % 100 % 100 % 100 %<br />
Raiffeisen Investment<br />
Romania SRL Bukarest
10<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Vorstand Dr. Eva Marchart Vorsitzende des Vorstands<br />
Mag. Alfred Michael Spiss Stellvertretender Vorsitzender<br />
Dr. Gerhard Grund Mitglied<br />
Aufsichtsrat Dr. Walter Rothensteiner Vorsitzender<br />
Generaldirektor<br />
Raiffeisen Zentralbank<br />
Österreich AG, Wien<br />
Patrick Butler, MA 1. stellvertretender Vorsitzender<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Dr. Herbert Stepic 2. stellvertretender Vorsitzender<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Dr. Karl Sevelda Mitglied<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
des Vorstands<br />
Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Dr. Johann Strobl Mitglied<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Raiffeisen Zentralbank<br />
Österreich AG und<br />
Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Mag. Werner Kaltenbrunner Mitglied<br />
Bereichsleiter Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Staatskommissäre Dr. Peter Braumüller bis 31.10.<strong>2010</strong><br />
Bereichsleiter<br />
Dr. Tamara Els<br />
Ministerialrätin
* Mag. Alfred Michael Spiss, Dr. Eva Marchart, Dr. Gerhard Grund (von links nach rechts)
12<br />
Raiffeisen Centrobank<br />
Geschäftsbericht <strong>2010</strong><br />
Vorstandsressorts<br />
Dr. Eva Marchart Rechnungswesen<br />
Controlling<br />
Risk Management<br />
Audit<br />
Personal<br />
IT<br />
Recht und Steuern<br />
Organisation und Facility Management<br />
Zahlungsverkehr<br />
Back Offices<br />
Beteiligungsverwaltung<br />
Mag. Alfred Michael Spiss Equities & Derivatives<br />
Treasury<br />
Company Research<br />
Dr. Gerhard Grund Equity Capital Markets<br />
Private Banking<br />
Mergers & Acquisitions<br />
Kreditabteilung
14<br />
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, optimistisch haben wir dem<br />
Wirtschaftsjahr <strong>2010</strong> entgegengeblickt. Nach den schwierigen<br />
vorangegangenen Jahren stand dieses Jahr aus Sicht des Kapitalmarkts<br />
im Zeichen des Wiederaufschwungs. Rund um den<br />
Globus belebte sich die wirtschaftliche Aktivität, nicht zuletzt<br />
durch erfolgreiche Hilfspakete und geldpolitische Maßnahmen.<br />
Auch der Welthandel lebte wieder auf.<br />
Für die Raiffeisen Centrobank AG, in der das aktienbezogene<br />
Investmentbanking-Geschäft der RZB Group gebündelt ist, war<br />
<strong>2010</strong> ein starkes Jahr. Es freut mich besonders, dass die Raiffeisen<br />
Centrobank sogar eines der besten Ergebnisse ihrer Geschichte<br />
verzeichnen konnte. Das beweist, dass sie die Krise gut überstanden<br />
hat und sehr gutes Wirtschaften auch zu einem hervorragenden<br />
Erfolg führt.<br />
Der Aktienhandel an der Wiener Börse entwickelte sich günstig.<br />
Er brachte die Raiffeisen Centrobank mit über 9 Prozent Markt anteil<br />
im September erstmals seit 2002 an die Spitze der Marktteilnehmer<br />
an der Wiener Börse. Im Gesamtjahr lag er bei etwa<br />
7 Prozent – das sind plus 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Im Geschäft mit österreichischen Derivaten ist eine ähnliche<br />
Entwicklung zu verzeichnen. Die Raiffeisen Centrobank konnte<br />
ihren Marktanteil stabilisieren und in diesem Jahr wieder mit<br />
über 20 Prozent im Gesamtmarkt eine Position unter den top<br />
drei einnehmen.<br />
Die Raiffeisen Centrobank hält die Marktführerschaft im Geschäft<br />
mit Aktienderivaten in Österreich, im Handel mit Optionsscheinen<br />
und strukturierten Produkten. Weiterhin führend<br />
war das Equity-Haus des Raiffeisen Bank International-Konzerns<br />
als Market Maker und Specialist an der Wiener Börse.<br />
Die Änderungen der Konzernstruktur in der RZB-Gruppe werden<br />
sich positiv auf die Raiffeisen Centrobank auswirken. Sie ist<br />
jetzt eine 100-prozentige Tochter der Raiffeisen Bank International.<br />
Daraus ergeben sich eine erweiterte Unterstützung für die<br />
Raiffeisen Centrobank sowie eine verstärkte Kooperation mit<br />
dem Netzwerk der Raiffeisen Bank International.<br />
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Raiffeisen Centrobank<br />
danke ich an dieser Stelle für ihren hervorragenden Einsatz.<br />
Sie alle haben durch ihr Engagement und ihre Kompetenz dafür<br />
gesorgt, dass wir auf ein herausragendes Geschäftsjahr zurückblicken<br />
können. Der Aufsichtsrat bedankt sich weiters beim Vorstand<br />
für die erfolgreiche Arbeit.<br />
Dr. Walter Rothensteiner<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
* Dr. Walter Rothensteiner<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Der RBI-Konzern<br />
USA<br />
New York<br />
Spanien<br />
Madrid<br />
Kroatien<br />
Zagreb<br />
Österreich<br />
Wien<br />
Italien<br />
Mailand<br />
Slowenien<br />
Maribor<br />
Albanien<br />
Tirana<br />
Großbritannien<br />
London<br />
Tschechien<br />
Prag<br />
Frankreich<br />
Paris<br />
Slowakei<br />
Bratislava<br />
Schweden<br />
Stockholm<br />
Deutschland<br />
Frankfurt
Polen<br />
Warschau<br />
Weißrussland<br />
Minsk<br />
Indien<br />
Mumbai<br />
Bulgarien<br />
Sofia<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
Sarajewo<br />
Serbien<br />
Belgrad<br />
Kosovo<br />
Pristina<br />
Korea<br />
Seoul<br />
China<br />
Peking<br />
Rumänien<br />
Bukarest<br />
Ungarn<br />
Budapest<br />
China<br />
Hong Kong<br />
Vietnam<br />
Ho Chi Minh City<br />
Ukraine<br />
Kiew<br />
Moldawien<br />
Chisinau<br />
China<br />
Xiamen<br />
Russland<br />
Moskau<br />
Singapur<br />
Singapur<br />
Kasachstan<br />
Almaty
18<br />
Corporate Governance-Bericht der Raiffeisen Centrobank<br />
Die Raiffeisen Centrobank ist aktienseitig nicht börsenotiert. Als<br />
Emittentin einer Vielzahl von strukturierten Produkten und als<br />
eines der bedeutendsten Wertpapierhandelshäuser in Wien und<br />
anderen Börseplätzen orientiert sich die Raiffeisen Centrobank an<br />
den Regeln und Grundsätzen der guten und verantwortungsvollen<br />
Unternehmensführung, wie sie im Österreichischen Corporate<br />
Governance Kodex niedergelegt sind, soweit diese Regeln und<br />
Grundsätze auf die Raiffeisen Centrobank anwendbar sind. Eine<br />
formale Verpflichtung zur Einhaltung des Corporate Governance<br />
Kodex ist die Raiffeisen Centrobank (bislang) nicht eingegangen.<br />
Vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit der verschiedenen<br />
Gesellschaftsorgane, die Wahrung der Aktionärsinteressen<br />
sowie eine offene und transparente Kommunikation sind für<br />
die Raiffeisen Centrobank zentrale Leitlinien bei der Beachtung<br />
zeitgemäßer Corporate Governance. Die vorliegenden Erläuterungen<br />
sind Beispiele für die Beachtung des Kodex durch die<br />
Raiffeisen Centrobank im Beobachtungszeitraum (1. Jänner bis<br />
31. Dezember <strong>2010</strong>) und beziehen sich auf die Neufassung des<br />
Österreichischen Corporate Governance Kodex vom Jänner <strong>2010</strong>.<br />
Vorstand<br />
Der Vorstand besteht aus mehreren Personen, wobei der Vorstand<br />
einen Vorsitzenden hat. In der Geschäftsordnung sind die<br />
Geschäftsverteilung und die Zusammenarbeit des Vorstands<br />
geregelt.<br />
Der Vorstand nimmt Kommunikationsaufgaben, die das<br />
Erscheinungsbild des Unternehmens wesentlich prägen, umfassend<br />
wahr und wird dabei von den entsprechenden Abteilungen<br />
unterstützt.<br />
Eine interne Revision ist als eigene Stabsstelle des Vorstands<br />
eingerichtet; diese erstellt den Revisionsplan und berichtet dem<br />
Vorstand regelmäßig über wesentliche Ergebnisse ihrer Tätigkeit.<br />
Regeln für Eigengeschäfte<br />
Der Vorstand fasst seine Beschlüsse fachkundig und frei von<br />
Eigeninteressen. Vorstandsmitglieder legen wesentliche persönliche<br />
Interessen an Transaktionen der Raiffeisen Centrobank und<br />
ihrer Konzernunternehmen sowie sonstige Interessenkonflikte<br />
dem Aufsichtsrat gegenüber offen. Alle Geschäfte zwischen der<br />
Raiffeisen Centrobank bzw. deren Konzernunternehmen und<br />
Vorstandsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen<br />
oder Unternehmen entsprechen den branchenüblichen Standards<br />
und werden im Voraus durch den Aufsichtsrat genehmigt.<br />
Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte betreiben ohne<br />
Einwilligung des Aufsichtsrats weder ein Unternehmen noch<br />
nehmen sie Organfunktionen in anderen Unternehmen an,<br />
außer diese sind mit der Raiffeisen Centrobank konzernmäßig<br />
verbunden oder die Raiffeisen Centrobank ist an diesen unternehmerisch<br />
beteiligt. Ebenso wenig betreiben Vorstandsmitglieder<br />
und leitende Angestellte ohne Einwilligung des Aufsichts -<br />
rats im Geschäftszweig der Raiffeisen Centrobank für eigene<br />
oder fremde Rechnung Geschäfte noch beteiligen sie sich an anderen<br />
unternehmerisch tätigen Gesellschaften als persönlich<br />
haftende Gesellschafter.<br />
Aufsichtsrat<br />
Der Aufsichtsrat überwacht und unterstützt den Vorstand im<br />
Rahmen der Leitung der Raiffeisen Centrobank, insbesondere bei<br />
Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung.<br />
Der Aufsichtsrat hat den Katalog zustimmungspflichtiger<br />
Geschäfte der Raiffeisen Centrobank (und deren Konzernunternehmen)<br />
konkretisiert und passende Betragsgrenzen festgelegt.<br />
Zusammenwirken von Aufsichtsrat und Vorstand<br />
Eine den Grundsätzen guter Corporate Governance folgende<br />
Unternehmensführung findet im Rahmen offener Diskussionen<br />
zwischen Vorstand und Aufsichtsrat und innerhalb dieser Organe<br />
statt.
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah<br />
und umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung,<br />
einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements<br />
in der Gesellschaft und in den wesentlichen Konzernunternehmen.<br />
Der Aufsichtsratsvorsitzende hält insbesondere mit<br />
der Vorstandsvorsitzenden regelmäßig Kontakt und diskutiert<br />
mit ihr die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement.<br />
Bei wichtigem Anlass berichtet der Vorstand dem Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
unverzüglich; ferner über Umstände, die für die<br />
Rentabilität oder Liquidität der Gesellschaft von erheblicher<br />
Bedeutung sind.<br />
Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens<br />
mit dem Aufsichtsrat ab und erörtert mit ihm in regelmäßigen<br />
Abständen den Stand der Strategieumsetzung.<br />
Der Aufsichtsrat tagt mindestens viermal im Geschäftsjahr.<br />
Transparente Informationspolitik<br />
Offenheit und Transparenz in der Kommunikation mit Aktionären<br />
und der interessierten Öffentlichkeit sind der Raiffeisen Centrobank<br />
ein besonderes Anliegen. Auf der Website werden daher<br />
umfangreiche Informationen angeboten:<br />
» Pressemeldungen, Datenüberblick<br />
» Aktionärs- und Beteiligungsstruktur<br />
» Geschäftsberichte als PDF zum Herunterladen<br />
» Wertpapierprospekte als PDF zum Herunterladen<br />
» Raiffeisen Centrobank Aktienanalysen und Produktbroschüren<br />
als PDF zum Herunterladen etc.<br />
Kriterien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern<br />
im Sinn des Österreichischen Corporate Governance Kodexes<br />
Ein Aufsichtsratmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn<br />
es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der<br />
Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen<br />
Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten<br />
des Mitglieds zu beeinflussen.<br />
Der Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank orientiert sich bei<br />
der Festlegung der Kriterien für die Beurteilung der Unabhängigkeit<br />
eines Aufsichtsratsmitglieds an den folgenden Leitlinien:<br />
» Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren<br />
nicht Mitglied des Vorstands oder leitender Angestellter der<br />
Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft<br />
gewesen sein.<br />
» Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem<br />
Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis<br />
in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang<br />
unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben.<br />
» Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht<br />
Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter<br />
der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein.<br />
» Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer<br />
anderen Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der<br />
Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.<br />
» Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger<br />
(direkte Nachkommen, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern,<br />
Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds<br />
oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden<br />
Punkten beschriebenen Position befinden.<br />
Im Sinn der Kriterien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern<br />
sind sämtliche Aufsichtsräte der Raiffeisen Centrobank<br />
als unabhängig anzusehen.<br />
19<br />
Unternehmen<br />
Corporate Governance
20<br />
Compliance und Code of Conduct der Raiffeisen Centrobank<br />
Die Raiffeisen Centrobank wendet als Basis für ihre Geschäfts -<br />
tätigkeit, insbesondere in den Bereichen Handel mit Finanzinstrumenten,<br />
Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Emissionen<br />
und Finanzanalyse sowie Öffentlichkeitsarbeit und Marketing,<br />
den von der österreichischen Kreditwirtschaft gemeinsam<br />
entwickelten Standard Compliance Code vollinhaltlich an und<br />
geht in vielen Bereichen über die dort sowie in den durch die nationalen<br />
und europarechtlichen Vorgaben (MiFID) gesetzten<br />
Standards weit hinaus. Basis hierfür ist der „Code of Conduct“,<br />
welcher als von der Konzern-Compliance aufgestelltes, verbindliches<br />
Regelwerk die Grundsätze für ethisches und höchsten<br />
Standards entsprechendes Verhalten im Geschäftsalltag regelt.<br />
Die Intoleranz gegenüber jeglicher Form der Bestechung und<br />
Korruption ist ebenso Bestandteil des „Code of Conduct“ wie<br />
Grundsätze im Umgang mit Kunden, Geschäftspartnern und<br />
Mitarbeitern/Kollegen sowie mit sensiblen Geschäftsfeldern.<br />
Konzern-Compliance<br />
Die Raiffeisen Centrobank-Compliance ist der Raiffeisen Bank<br />
International AG hinsichtlich der Einhaltung aller Vorgaben im<br />
Rahmen der von der Raiffeisen Bank International gesteuerten<br />
Konzern-Compliance im Rahmen der Konzernorganisationsstruktur<br />
verantwortlich.<br />
So ist es ein besonderes Anliegen der Konzern-Compliance,<br />
dass die Vorstandsvorsitzende sowie der Gesamtvorstand engen<br />
und regelmäßgen Kontakt zum Compliance Officer unterhalten,<br />
um u.a. eine bestmögliche Bewusstseinsmachung der Leitsätze<br />
des „Code of Conduct“ auf allen Ebenen der Raiffeisen Centrobank<br />
zu gewährleisten. Zu diesem Zweck ist es auch eine ausdrückliche<br />
Vorgabe der Konzern-Compliance, das Compliance<br />
Office strategisch auf allen operativen Ebenen so einzubinden,<br />
dass die Compliance-Inhalte in den Geschäftsbereichen optimal<br />
wahrgenommen und somit systematisch und nachhaltig umgesetzt<br />
werden können.<br />
Äußere Ausprägung dieser Anstrengungen ist beispielsweise<br />
die laufende Sensibilisierung der Mitarbeiter hinsichtlich der<br />
Compliance-Vorgaben durch die Vorstandsvorsitzende selbst.<br />
Entsprechend der geschäftlichen Ausrichtung der Raiffeisen<br />
Centrobank hat die Compliance-Abteilung bei allen Compliance-<br />
Aktivitäten entsprechenden Fokus auf die jeweiligen Kerngeschäftsbereiche<br />
der Raiffeisen Centrobank gelegt.<br />
Überprüfung der Execution Policy<br />
Die Raiffeisen Centrobank hat ein internes Handbuch, das die<br />
Aufbauorganisation ebenso wie die Ablaufprozesse im Rahmen<br />
des Kunden- und Eigenhandels detailliert beschreibt, erstellt.<br />
Sämtliche Mitarbeiter der Wertpapierabteilung haben die Inhalte<br />
dieses internen Handbuches zur (bestmöglichen Umsetzung<br />
der) Execution Policy für ihre Tätigkeit verbindlich anerkannt.<br />
Dadurch ist es nicht nur möglich, potenzielle Interessenkonflikte<br />
von vornherein auszuschalten, sondern auch die Einhaltung der<br />
Execution Policy für die Kunden der Raiffeisen Centrobank effektiv<br />
und laufend zu überprüfen. Zu diesem Zweck wird wöchentlich<br />
von der Compliance-Abteilung eine Stichprobe an relevanten, für<br />
Kunden ausgeführten Trades nach einem Zufallsprinzip gezogen<br />
und anhand dieser Stichprobe für jeden Trade das Zutreffen bestimmter<br />
Kriterien wie korrekte Ausführungszeit, korrekter Ausführungsplatz,<br />
bestmögliches Gesamtentgelt, Vorliegen bestimmter<br />
Zustimmungserfordernisse von Seiten des Kunden etc.<br />
überprüft. In weiterer Folge werden gegebenenfalls die Gründe<br />
für festgestellte Abweichungen analysiert und behoben.
In diesem Zusammenhang wird die Execution Policy laufend<br />
auf ihre Richtigkeit überprüft und gegebenenfalls angepasst<br />
(z.B. bei der Aufnahme von neuen Ausführungsplätzen etc.).<br />
Vermeidung von Marktmissbrauch<br />
Die Raiffeisen Centrobank hat zur Hintanhaltung von Insidergeschäften<br />
organisatorische Vorkehrungen getroffen (Einrichtung<br />
von Vertraulichkeitsbereichen) sowie interne Richtlinien für den<br />
Umgang mit Insider- bzw. insiderrelevanten Informationen erlassen<br />
(Compliance-Handbuch). Die Raiffeisen Centrobank unterrichtet<br />
alle Mitarbeiter durch laufende Schulungen über diese<br />
Maßnahmen und überwacht die Einhaltung dieser Maßnahmen<br />
entsprechend. Es erfolgt beispielsweise eine ständige Sensibilisierung<br />
der Mitarbeiter in Vertraulichkeitsbereichen hinsichtlich<br />
des Umgangs mit Insider- bzw. insiderrelevanten Informationen,<br />
sodass eine bestmögliche Geheimhaltung dieser Informationen<br />
auf Basis eines strengen „Need-to-know-Ansatzes“<br />
im Rahmen der organisatorischen, räumlichen und personellen<br />
Trennung der Vertraulichkeitsbereiche auch gewährleistet ist.<br />
Die Durchführung der Mitarbeitergeschäfte aller Mitarbeiter<br />
der Raiffeisen Centrobank unterliegt einer Vorabgenehmigungspflicht<br />
durch das Compliance Office. Weiters werden selbstverständlich<br />
auch die bei Drittbanken geführten Mitarbeiter<br />
Depots regelmäßig auf die Einhaltung der Vorschriften hinsichtlich<br />
der Mitarbeitergeschäfte auf Basis einer zwingenden Entbindung<br />
der Drittbank vom Bankgeheimnis gegenüber der Raiffeisen<br />
Centrobank kontrolliert. Durch eine Reihe von für Mitarbeiter<br />
verbindlichen Organisationsanweisungen werden die gesetzten<br />
Maßnahmen noch verstärkt.<br />
21<br />
Unternehmen<br />
Compliance/Code of Conduct<br />
Konfliktregister und Handelsüberwachung<br />
Die ständige Aktualisierung und Überprüfung des Konfliktregisters<br />
sowie die Handelsüberwachung in Hinblick auf die Vermeidung<br />
von Marktmanipulation und Missbrauch von Insiderinformationen<br />
ergänzen die obigen Maßnahmen und sorgen gemeinsam<br />
mit der laufenden Überwachung der Execution Policy für<br />
eine optimale Wahrnehmung des Kundeninteresses. So werden<br />
u.a. systematisch Großorders von Kunden identifiziert und auf<br />
signifikante Korrelationen mit Mitarbeiter- und Eigengeschäften<br />
IT-unterstützt überprüft. Weiters werden alle Börsegeschäfte hinsichtlich<br />
nicht erwünschter Kompensationsgeschäfte überwacht.<br />
Transparente Kommunikation und Berichtswege<br />
Der Compliance Officer ist weisungsfrei und kommuniziert laufend<br />
und institutionalisiert mit dem Vorstand der Raiffeisen Centrobank.<br />
Es erfolgt einmal jährlich ein umfassender Direktbericht<br />
über die Compliance-Tätigkeit und deren Feststellungen an den<br />
Gesamtvorstand und den Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank<br />
sowie an die Konzern-Compliance in der Raiffeisen Bank International.<br />
Der persönliche Bericht des Compliance Officers einmal<br />
jährlich im Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank ist vorgesehen.<br />
MMag. Gerald Deimel<br />
Direktor Legal, Compliance & Tax<br />
Compliance Officer
22<br />
Zertifikate – die Renditebringer <strong>2010</strong><br />
Anlageprodukte mit Kapitalschutz<br />
Garantie-Zertifikate<br />
Garantie-Zertifikate ermöglichen es, mit Kapitalgarantie zum<br />
Laufzeitende (meist 100 %) in Aktien- oder Rohstoffmärkte zu<br />
investieren. Je nach Ausgestaltung par tizipieren Anleger an der<br />
Entwicklung des Basiswerts bzw. lukrieren Kuponerträge.<br />
Anlageprodukte ohne Kapitalschutz<br />
Bonus-Zertifikate<br />
Solange der Basiswert oberhalb der Barriere notiert, wird am Laufzeitende<br />
automatisch der Bonusbetrag in Höhe des Bonuslevels<br />
bzw. der entsprechend höhere Wert ausbezahlt. Ist ein Cap vorhanden,<br />
so begrenzt dieser den maximalen Auszahlungsbetrag.<br />
Discount-Zertifikate<br />
Discount-Zertifikate werden mit einem Abschlag gehandelt, d.h.<br />
das Zertifikat hat einen geringeren Kurs als der Basiswert.<br />
Durch diese Differenz entsteht dem In vestor ein Sicherheits -<br />
puffer. Das Gewinnpotenzial ist mit einem im Vorhinein definierten<br />
Cap begrenzt.<br />
Aktienanleihen<br />
Aktienanleihen sind mit einem hohen Fix-Zinssatz ausgestattet,<br />
der Zinsbetrag wird zum Laufzeitende – unabhängig von der<br />
Entwicklung des Basiswerts – in jedem Fall ausbezahlt. Die Rückzahlung<br />
(100 % des Nominales oder Aktien, bzw. der entsprechende<br />
Geldbetrag) richtet sich nach dem Kurs des Basiswerts.<br />
Express-Zertifikate<br />
Express-Zertifikate haben üblicherweise eine Laufzeit von mehreren<br />
Jahren. In jedem Jahr haben Anleger allerdings die Chance<br />
auf vorzeitige Rückzahlung des investierten Kapitals zuzüglich<br />
einer attraktiven Rendite, solange der zugrundeliegende Basiswert<br />
an einem der Bewertungstage einen festgelegten Auszahlungslevel<br />
nicht unterschreitet.<br />
Index- und Partizipations-Zertifikate<br />
Index- und Partizipations-Zertifikate ermöglichen eine 1:1 Partizipation<br />
am zugrundeliegenden Basiswert und sind meist ohne<br />
Laufzeitbegrenzung ausgestattet.<br />
Hebelprodukte ohne Knock-Out<br />
Optionsscheine<br />
Optionsscheine eignen sich vor allem für spekulative Anleger,<br />
denn sie reagieren überproportional auf Kurs be wegungen eines<br />
festgelegten Basiswertes. Das bedeutet, dass man dank der Hebelwirkung<br />
von Optionsscheinen schon mit geringem Kapitaleinsatz<br />
in relativ kurzer Zeit hohe prozentuale Ge winne aber<br />
auch Verluste erzielen kann.<br />
Hebelprodukte mit Knock-Out<br />
Turbo-Zertifikate<br />
Turbo-Zertifikate ermöglichen es so wie Options scheine mit Hebelwirkung<br />
zu investieren. Da sie mit einer Knock-Out-Schwelle<br />
(Barriere) ausgestattet sind, ist der Einsatz von Turbo-Zerti fikaten<br />
nur für risiko bereite und erfahrene Anleger zu empfehlen.
Die Raiffeisen Centrobank<br />
in acht Stockwerken …<br />
Es ist eine Zeit der Veränderung für die Branche generell<br />
und für die Raiffeisen Centrobank im Besonderen. Erstere ist<br />
im Umbruch und Letztere ist jetzt Teil einer neuen Unternehmensgruppe,<br />
der Raiffeisen Bank International –<br />
dieselbe Familie, aber ein neuer Kontext. Das ist ein guter<br />
Zeitpunkt, um in aller Kürze zu vermitteln, wer das<br />
Wertpapierhaus des Raiffeisen Bank International-<br />
Konzerns ist – in der kürzesten und<br />
pointiertesten Form, die uns eingefallen ist:<br />
dem Elevator Pitch.<br />
�<br />
8. Stock<br />
IT & ORGANISATION<br />
7. Stock<br />
CONTROLLING & RISK MANAGAMENT<br />
6. Stock<br />
RAIFFEISEN INVESTMENT AG<br />
5. Stock<br />
PRIVATE BANKING<br />
4. Stock<br />
COMPANY RESEARCH<br />
3. Stock<br />
EQUITY CAPITAL MARKETS<br />
2. Stock<br />
STRUKTURIERTE PRODUKTE<br />
1. Stock<br />
WERTPAPIERHANDEL UND -SALES<br />
23<br />
Konzernlagebericht<br />
Corporate Governance
1. Stock<br />
Wertpapierhandel und -sales<br />
Wir sind seit Jahren der größte Market Maker an der<br />
Wiener Börse, ein führender Spezialist für Aktien in<br />
Österreich und CEE und – direkt oder über unsere<br />
Bankengruppe – mit allen relevanten Finanzplätzen<br />
in „Emerging Europe“ verbunden.<br />
�<br />
* Wilhelm Celeda<br />
Direktor Wertpapierhandel und -sales
2. Stock<br />
Strukturierte Produkte<br />
Wir sind mit mehr als 3.500 aktuell gelisteten Zertifikaten<br />
und Optionsscheinen der größte heimische Emittent<br />
von strukturierten Produkten und einer der Pioniere<br />
bei Zertifikaten in Osteuropa.<br />
�<br />
* Mag. Heike Arbter<br />
Stellvertretende Direktorin, Strukturierte Produkte
28<br />
WERTPAPIERHANDEL UND -SALES / WILHELM CELEDA<br />
Führender Spezialist für Aktien in Österreich und CEE<br />
01<br />
Was macht der Bereich Equities & Derivatives in der Raiffeisen<br />
Centrobank?<br />
Unsere Abteilung hat einen klaren Fokus auf die Aktienmärkte in<br />
Österreich und CEE, wobei die Schwerpunkte Sales und Handel<br />
sowohl für Aktien als auch für Derivative denselben Stellenwert<br />
haben. Wir sind seit Jahren der größte Market Maker an der<br />
Wiener Börse und verfügen über eine Reihe an direkten Börsenanschlüssen<br />
in Mittel- und Osteuropa. Aber selbstverständlich<br />
bieten wir unseren Kunden Zugang zu praktisch allen europäischen<br />
und nordamerikanischen Aktienbörsen, in vielen Fällen<br />
auch über automatisiertes Order Routing. Mit derzeit mehr als<br />
3.500 Optionsscheinen und Zertifikaten, nehmen wir sowohl in<br />
Österreich als auch in der CEE-Region eine herausragende Rolle<br />
als Emittent ein.<br />
02<br />
Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />
Im klassischen Aktiensales an nationale und internationale institutionelle<br />
Investoren werden die Analysen unseres Hauses<br />
laufend und umfangreich um aktuelle Marktereignisse erweitert<br />
und der Kunde je nach seinen Bedürfnissen beraten. In unserem<br />
Bereich beschäftigen wir in Wien Mitarbeiter mit starkem<br />
Bezug zu unserer Region: Wir kennen die Besonderheiten der<br />
einzelnen Märkte, sprechen die jeweilige Sprache und nutzen<br />
den Vorteil der Präsenz unserer Bankengruppe an allen relevanten<br />
Finanzplätzen in „Emerging Europe“.<br />
03<br />
Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />
Erwartungsgemäß ist auch im Jahr <strong>2010</strong> die Aktivität der Investoren<br />
noch nicht an die Zeit vor der Krise herangekommen. Speziell<br />
im letzten Quartal, auch positiv unterstützt durch die beiden einzigen<br />
Kapitalmarkttransaktionen in Österreich (Verbund und<br />
EVN), war ein eindeutiger Aufwärtstrend, nicht nur bei den Aktienkursen,<br />
sondern auch bei den Kundenumsätzen zu verzeichnen.<br />
Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch 2011 fortsetzt.<br />
04<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />
Das gesamte Jahr <strong>2010</strong> wurde durch die sehr unterschiedlichen<br />
Erwartungshaltungen – zwischen volkswirtschaftlichen Gefahrenpotenzialen<br />
auf Länderebene und laufend besser werdenden<br />
Unternehmensresultaten – geprägt. Dieses Spannungsverhältnis<br />
wurde, wie an den gestiegenen Kursen ersichtlich, zu Gunsten der<br />
Aktien entschieden, gemäß der alten Börsenweisheit: Der Markt<br />
hat immer Recht.<br />
05<br />
Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />
Die in diesem Jahr durchgeführte Fusion zwischen Raiffeisen<br />
Zentralbank und Raiffeisen International zur neuen Raiffeisen<br />
Bank International wird 2011 erste Früchte tragen. Das koordinierte<br />
Vorgehen innerhalb der Gruppe wird zu einer Effizienzsteigerung<br />
führen. Durch die Kooperation mit den lokalen Raiffeisenbanken<br />
vor Ort und die damit zu erzielende Definition gemeinsamer<br />
Schwerpunkte, sowohl im Aktienresearch als auch in der<br />
Betreuung der institutionellen Kunden, ist mit Umsatzsteigerungen<br />
zu rechnen. Die Aktienmärkte unserer Region gewinnen<br />
weiter an Bedeutung – dem Rechnung tragend, werden wir beispielsweise<br />
ab dem 1. Quartal 2011 bereits mehr polnische als<br />
österreichische Aktien analysieren.
STRUKTURIERTE PRODUKTE / HEIKE ARBTER<br />
Einer der Pioniere bei Zertifikaten in Osteuropa<br />
01<br />
Was macht „Strukturierte Produkte“ bei der Raiffeisen Centrobank?<br />
„Strukturierte Produkte“ ist für die Zertifikate-Plattform der Raiffeisen<br />
Centrobank verantwortlich: Dies umfasst Strukturierung,<br />
Emission, Handel und Vermarktung von Zertifikaten an Kunden<br />
im In- und Ausland. Unsere Produktpalette beinhaltet alle gängigen<br />
Zertifikatetypen (Garantie-, Index-, Bonus- und Discount-Zertifikate<br />
sowie Aktienanleihen und Hebelprodukte), wobei der<br />
Fokus auf österreichischen, osteuropäischen und ausgewählten<br />
internationalen Aktien und Aktienindizes sowie Rohstoffen liegt.<br />
Mit aktuell über 3.500 öffentlich angebotenen Zertifikaten und<br />
Optionsscheinen sind wir der größte österreichische Emittent<br />
und ein wichtiger Player im osteuropäischen Markt.<br />
02<br />
Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />
Wir sind nicht nur der größte österreichische Emittent von Zertifikaten,<br />
sondern auch der einzige österreichische Komplettanbieter.<br />
Langjährige Erfahrung und Pionierarbeit für Zertifikate in<br />
Österreich und Osteuropa zeichnen die Raiffeisen Centrobank<br />
dabei besonders aus. Zu Meilensteinen zählen dabei der Aufbau<br />
des Zertifikatesegments an der Wiener Börse, das Zertifikate-<br />
Listing als erster ausländischer Emittent an der EUWAX in Stuttgart<br />
sowie das Listing als einziger österreichischer Emittent<br />
in Frankfurt (Scoach). Dieses Commitment trägt die Raiffeisen<br />
Centrobank auch in osteuropäische Märkte und sie listete als erster<br />
Zertifikateemittent Produkte an den Börsen Prag, Warschau,<br />
Budapest und Bukarest.<br />
03<br />
29<br />
Konzernlagebericht<br />
Corporate Governance<br />
Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> hat die Erwartungen übertroffen, sowohl den Ertrag<br />
als auch das abgesetzte Zertifikate-Volumen betreffend. Mit einer<br />
deutlichen Steigerung des Zertifikateumsatzes (Daten bis Ultimo<br />
November <strong>2010</strong>) um 61 % im Vergleich zu 2009 ist die Strategie,<br />
auf ein breites Produktangebot zu setzen, voll aufgegangen. Besonders<br />
Bonuszertifikate mit tiefer Barriere, die im Herbst erstmals<br />
auf den Markt gebracht wurden, konnten punkten.<br />
04<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />
Zu den absoluten Höhepunkten sind der Gesamtsieg beim diesjährigen<br />
Zertifikate Award Austria (Mai <strong>2010</strong>, Wien) und der Sieg<br />
in der Kategorie „Best in Central and Eastern Europe“ bei den<br />
Structured Products Europe Awards of Excellence (November<br />
<strong>2010</strong>, London) zu zählen. Bedeutend waren auch das erstmalige<br />
Listing von Zertifikaten an der Bucharest Stock Exchange sowie<br />
die Erweiterung des Zertifikate-Listings an den Börsen Prag, Warschau<br />
und Budapest. Außerdem haben Bonus-Zertifikate als Renditebringer<br />
<strong>2010</strong> für große Verkaufserfolge gesorgt, konnten in<br />
den Portfolios sehr gute Performance schaffen und in fast allen<br />
Kundensegmenten deutliche Umsatzzuwächse erzielen. Auf Verbandsebene<br />
konnte ich als Vorsitzende des Vorstands des Zertifikate<br />
Forums Austria große Fortschritte im Bereich einer einheitlichen<br />
Produktklassifizierung für Zertifikate erzielen.<br />
05<br />
Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />
Die immer breiter werdende Akzeptanz von Zertifikaten als ideale<br />
Instrumente zur Steuerung bzw. Optimierung des Portfolios<br />
wird sich auch 2011 fortsetzen. Auf Kundenseite sollte eine Vertriebs-Initiative<br />
mit den „Raiffeisen Netzwerk Units“ in Zentralund<br />
Osteuropa für sehr gute Absatzvoraussetzungen sorgen.<br />
Weiters wird die Einführung der Vermögenszuwachssteuer die<br />
bisherige steuerliche Benachteiligung von Zertifikaten in Österreich<br />
beseitigen, was sich positiv auf den Zertifikateabsatz auswirken<br />
sollte.
3. Stock<br />
Equity Capital Markets<br />
Mit unserer langjährigen Erfahrung in der Strukturierung<br />
und Durchführung nationaler und internationaler Aktientransaktionen<br />
gehören wir zu den führenden ECM-Beratern<br />
in Österreich sowie in Zentral- und Osteuropa.<br />
�<br />
* Mag. Birgit Kuras<br />
Direktorin Equity Capital Markets
4. Stock<br />
Company Research<br />
Die Stärke unseres regelmäßig ausgezeichneten<br />
Aktien-Research liegt in der Kombination von lokaler<br />
Expertise durch Analysten vor Ort und den erfahrenen<br />
Branchenspezialisten in Wien.<br />
�<br />
* Mag. Stefan Maxian<br />
Head of Company Research
34<br />
EQUITY CAPITAL MARKETS / BIRGIT KURAS<br />
Einer der führenden ECM-Berater in Österreich und Zentral- und Osteuropa<br />
01<br />
Was macht Equity Capital Markets bei der Raiffeisen Centrobank?<br />
Der Bereich Equity Capital Markets (ECM) bildet eines der klassischen<br />
Kerngeschäfte einer Investmentbank und zeichnet für die<br />
Strukturierung und Durchführung von Aktientransaktionen verantwortlich<br />
– dazu zählen die Vorbereitung und Begleitung von<br />
Initial Public Offerings (IPOs), Kapitalerhöhungen, Secondary Public<br />
Offerings und Block Trades. Einen weiteren Schwerpunkt unserer<br />
Tätigkeit machen Beratungsdienstleistungen für Unternehmen<br />
im Rahmen von Listings, Übernahmen und Restrukturierungen<br />
aus.<br />
02<br />
Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />
In erster Linie sind dies mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Strukturierung<br />
von Aktientransaktionen, insbesondere durch die Beteiligung<br />
an sämtlichen großen Transaktionen mit RZB/<strong>RCB</strong>-Involvierung<br />
und somit an allen österreichischen Privatisierungen<br />
sowie im Analysebereich. Die für unser ECM-Geschäft unabdingbare<br />
Kenntnis von Unternehmen in Österreich und der CEE-<br />
Region basiert in erster Linie auf deren kontinuierlicher und<br />
nachhaltiger Betreuung sowie auf dem außergewöhnlich umfassenden<br />
Branchen Know-how unseres Hauses.<br />
03<br />
Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> ist trotz anhaltender Skepsis gegenüber der Stabilität<br />
der Finanzmärkte für ECM äußerst positiv verlaufen. Während<br />
die österreichischen Unternehmen den Gang an die Börse noch<br />
scheuten, gab es zahlreiche Kapitalerhöhungen namhafter heimischer<br />
„Player", bei denen die <strong>RCB</strong> in führender Rolle beteiligt war.<br />
Auch bei internationalen Transaktionen konnten wir unsere Expertise<br />
unter Beweis stellen und uns damit auch außerhalb des<br />
österreichischen Marktes erfolgreich positionieren.<br />
04<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />
Die Kapitalerhöhungen der bedeutendsten zwei Energieunternehmen<br />
in Österreich wurden von ECM als Joint Bookrunner und<br />
Joint Lead Manager (EVN AG) bzw. als Joint Lead Manager<br />
(Verbund AG) begleitet. Beide Transaktionen konnten durch die<br />
effiziente Strukturierung sowie die Generierung hoher Investoren -<br />
nachfrage erfolgreich abgeschlossen werden. Die Teilnahme an<br />
der Kapitalerhöhung der Deutschen Bank war ein weiteres Highlight<br />
des vergangenen Jahres ebenso wie die Mandatierung zur<br />
Platzierung des Convertible Bonds des russischen Unternehmens<br />
Petropavlovsk plc.<br />
05<br />
Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />
Aufgrund des von uns erwarteten positiven Kapitalmarktumfeldes<br />
und der im Markt ausreichend vorhandenen Liquidität rechnen<br />
wir im kommenden Jahr mit mehreren Kapitalerhöhungen<br />
und einer Wiederbelebung des IPO-Marktes – nicht nur in Österreich<br />
sondern auch in unseren anderen Kernmärkten. Besonders<br />
stolz sind wir auf die bereits erfolgte Mandatierung für die IPOs<br />
zweier russischer Unternehmen (OAO EuroSibEnergo und OAO<br />
Chelyabinsk Tube-Rolling Plant) als einzige österreichische Bank.
COMPANY RESEARCH / STEFAN MAXIAN<br />
Stärke durch Kombination von lokaler Expertise und Branchenspezialisten<br />
01<br />
Was macht Company Research bei der Raiffeisen Centrobank?<br />
Hoffentlich einen guten Eindruck, wenn man bedenkt, dass wir<br />
stark in der Öffentlichkeit stehen. Company Research ist verantwortlich<br />
für Analyse und Bewertung von österreichischen, zentral-<br />
und osteuropäischen Aktien. Mit den Ergebnissen werden<br />
institutionelle Kunden weltweit mittels einer Vielzahl an Research-Produkten<br />
(Company Reports/Updates, Dailies, Weeklies,<br />
Sector Reports, First Impressions, Webportal etc.) sowie Roadshows<br />
und Client Calls serviciert und in ihren Investmententscheidungen<br />
unterstützt. Derzeit decken wir mehr als 100 Titel<br />
in neun Ländern ab und planen unser Coverage-Universum noch<br />
weiter auszubauen – insbesondere in Osteuropa.<br />
02<br />
Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />
Unsere Stärke liegt in der Kombination von lokaler Expertise, die<br />
durch Analysten vor Ort bzw. durch die enge Zusammenarbeit<br />
mit Volkswirten der Raiffeisengruppe einerseits und erfahrenen<br />
Branchenspezialisten in Wien andererseits gegeben ist. Wir verfolgen<br />
in der Analyse einen fundamentalen Ansatz, basierend<br />
auf einem detaillierten Planungsmodell für jeden Titel. Außerdem<br />
stehen wir mit dem Management und den Investor-Relations-Verantwortlichen<br />
der analysierten Unternehmen in engem<br />
Kontakt.<br />
03<br />
Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />
Wir können auf ein durchaus erfolgreiches Jahr zurückblicken. Das<br />
Ziel, Investoren umfassender und schneller zu informieren, wurde<br />
mit einer Rekordanzahl von Updates (+ 12 % auf 377) klar erreicht.<br />
Wir haben besonders in Polen unsere Researchkompetenz deutlich<br />
erweitert und die Coverage von acht neuen Werten aufgenommen.<br />
Die eingenommenen Toppositionen in Rankings haben<br />
unser zentrales Anliegen – nämlich höchste und nachweisbare<br />
Recherchequalität für den Kunden – in den letzten Jahren immer<br />
wieder unterstrichen.<br />
04<br />
35<br />
Geschäftsbereiche<br />
Equity Capital Markets<br />
Company Research<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />
Eine ausgezeichnete Performance unserer Empfehlungen (Nr.1 bei<br />
österreichischen Aktien beim „boerseexpress Analystwatch“, Nr. 3<br />
im „starmine ranking“ für CEE, Top-3-Rankings gemäß Bloomberg<br />
bei mehr als einem Drittel des Universums), ein gutes Timing insbesondere<br />
bei Technologie- und Finanztiteln, Research zu zahlreichen<br />
Kapitalmarkttransaktionen besonders im Versorgerbereich<br />
sowie eine deutlich messbar gesteigerte Kunden- und Serviceorientierung<br />
der gesamten Abteilung.<br />
05<br />
Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />
Wir erwarten relativ gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen,<br />
allerdings auch weiterhin Unsicherheit in Bezug auf Europeripherie-Länder,<br />
ein relativ niedriges Zinsumfeld in Europa und USA,<br />
aber zunehmende Zinsängste in China. Operativ setzen wir uns<br />
weiterhin ambitionierte Ziele: Wir wollen besonders in Polen und<br />
Russland unser Research-Universum deutlich erweitern und planen<br />
weiteren Fortschritt in Bezug auf Kundennähe und „Time to<br />
Market“ zu machen.
5. Stock<br />
Private Banking<br />
Wir bieten individuelle, den höchsten Qualitätskriterien<br />
entsprechende Anlageberatung, mit dem Vorteil,<br />
dass wir auf die Ressourcen der gesamten Raiffeisen<br />
Bankengruppe zurückgreifen können.<br />
�<br />
* Dr. Gerhard Grund<br />
Mitglied des Vorstands, Private Banking
6. Stock<br />
Raiffeisen Investment AG<br />
Wir sind führend im Bereich M&A in Zentral- und<br />
Osteuropa und beraten mit unseren lokalen Teams<br />
internationale Unternehmen, Organisationen und<br />
Regierungen bei Übernahmen und Privatisierungen.<br />
�<br />
* Dr. Wolfgang Putschek, Mag. Martin Schwedler<br />
Vorstand Raiffeisen Investment AG
7. Stock<br />
Controlling & Risk Management<br />
In unserem Bereich ist es essenziell, das Geschäft zu<br />
verstehen und zu wissen, was eine Risikoposition treibt.<br />
Zusammen mit den eingesetzten mathematischstatistischen<br />
Risiko-Tools bildet dieses Verständnis<br />
die Basis für ein erfolgreiches Risk Management.<br />
�<br />
* Mag. Andreas Rosenbaum<br />
Direktor Controlling & Risk Management
42<br />
PRIVATE BANKING / GERHARD GRUND<br />
Wir legen größten Wert auf Produktfreiheit & höchst individualisiertes Portfoliomanagement<br />
01<br />
Was macht Private Banking bei der Raiffeisen Centrobank?<br />
Wir bieten individuelle, den höchsten Qualitätskriterien entsprechende<br />
Anlageberatung, mit dem Vorteil, dass wir dabei auf die<br />
Ressourcen der gesamten Raiffeisen Bankengruppe zurückgreifen<br />
können. Das Hauptaugenmerk unseres Private Banking liegt<br />
auf den drei Säulen Brokerage, Beratung und Portfoliomanagement.<br />
Derzeit verwalten wir Assets in der Höhe von rund 1,7 Milliarden<br />
Euro, wobei der Großteil dieses Vermögens unserer mehr<br />
als 600 Kunden auf Beratungsmandate entfällt.<br />
02<br />
Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />
Im Brokeragegeschäft punkten wir vor allem mit einer der größten<br />
heimischen Handelsabteilungen sowie der Vernetzung mit<br />
einer Reihe von namhaften ost- und westeuropäischen Börseplätzen.<br />
Die Kunden schätzen, dass die Deals in der Regel nur wenige<br />
Minuten nach Auftragserteilung durchgeführt und abgemeldet<br />
werden. In der täglichen Betreuung des Kunden mit<br />
Kauf- oder Verkaufsempfehlungen sehen wir unsere besondere<br />
Stärke im Rahmen der Betreuungsmandate. Im Portfoliomanagement<br />
legen wir wiederum Wert auf extrem individualisiertes<br />
Management, was uns gänzlich auf die den klassischen Anlegertypologien<br />
entsprechenden Standardportfolios verzichten<br />
lässt. Besonderen Wert legen wir auf „Produktfreiheit“. Damit<br />
heben wir uns eindeutig vom Mitbewerb ab und können unseren<br />
Kunden absoluten Mehrwert bieten.<br />
03<br />
Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />
Glücklicherweise kann ich heute sagen: Besser als wir alle dachten.<br />
Wir waren zwar in der ersten Jahreshälfte im Hinblick auf unsere<br />
Investmentpolitik eher konservativ unterwegs, letztendlich<br />
hat sich aber unser Handeln gemäß unserer Kundenphilosophie<br />
„bestehende Anlagewerte erhalten und darauf aufbauend einen<br />
risikoadäquaten Ertrag erzielen“ bewährt. Es ist uns trotz der Krise<br />
gelungen, keinen einzigen Kunden zu verlieren. Einmal mehr<br />
hat sich im vergangenen Jahr gezeigt, dass die Nähe zum Kunden<br />
und ein kontinuierlicher Informationsfluss der richtige Kurs durch<br />
unsichere Zeiten sind.<br />
04<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />
Dazu zählt aus meiner Sicht die Tatsache, dass die Performance unserer<br />
Kunden-Portfolios einen starken Zuwachs verzeichnen konnte.<br />
Wir knüpften damit einwandfrei an ein gutes Jahr 2009 an. Wir<br />
konnten im Private Banking unser Angebot an international agierende<br />
Kunden entscheidend ausweiten. Hier waren es vor allem<br />
maßgeschneiderte Zertifikate aus unserem Haus, die zu einer<br />
großartigen Entwicklung und enormen Volumensteigerung bei<br />
dieser Kundengruppe geführt haben.<br />
05<br />
Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />
Wir erwarten weiterhin große Volatilitäten, was besonders intensive<br />
Aktivitäten in der Kundenberatung erforderlich machen wird.<br />
Wir sehen uns jedenfalls in unserem bisherigen pro-aktiven Weg,<br />
basierend auf einer umfassenden und hoch-qualitativen Kundenbetreuung<br />
sowie maßgeschneiderten Lösungen in der Vermögensveranlagung,<br />
bestätigt. Wir sind durchwegs optimistisch,<br />
dass es vor allem im Segment der international agierenden Kunden<br />
große Zuwächse geben wird. Vor allem die Einbettung in eine<br />
hochprofessionelle Investmentbank wird ein entscheidender Vorteil<br />
bleiben. Die gute Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkbanken<br />
wird einen entscheidenden Beitrag zu einer positiver Geschäftsentwicklung<br />
leisten. Die Vermögensveranlagung betreffend<br />
meinen wir, dass Anleihen mit langer Laufzeit vermieden<br />
werden sollten und dividendenstarke Standardaktien weiterhin<br />
interessant bleiben.
RAIFFEISEN INVESTMENT AG / WOLFGANG PUTSCHEK & MARTIN SCHWEDLER<br />
Führend im Bereich M&A in Zentral- und Osteuropa<br />
01<br />
Was macht die Raiffeisen Investment AG bei der Raiffeisen Centrobank?<br />
Die Raiffeisen Investment AG (RIAG) ist eine 100%ige Tochter der<br />
Raiffeisen Centrobank. Wir beraten internationale Unternehmen<br />
und Organisationen sowie Regierungen bei Fusionen, Übernahmen<br />
und Privatisierungen sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite.<br />
Darüber hinaus beraten wir unsere Klienten bei der<br />
Aufbringung von Finanzierungen (Eigen- sowie Fremdkapital)<br />
für diverse Projekte.<br />
02<br />
Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />
Die RIAG kann durch ihre Branchenteams auf umfassendes Industrie-Know-how<br />
zurückgreifen. Darüber hinaus können wir<br />
mit unseren lokalen Teams in elf Ländern die Expertise und<br />
Marktkenntnis der jeweiligen Region gewährleisten. Wir arbeiten<br />
exklusiv mit Lazard, einer der weltweit besten und größten<br />
globalen Investmentbanken, zusammen. Dabei profitieren unsere<br />
Kunden von den kombinierten Ressourcen der beiden Häuser.<br />
Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, unseren Kunden Corporate<br />
Finance-Beratung in unübertroffener regionaler Tiefe und<br />
Breite mit globalem Zugang und globalem Industrie-Know-how<br />
anzubieten.<br />
03<br />
Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />
Nach zwei herausfordernden Geschäftsjahren sind positive Anzeichen<br />
für eine allmähliche Erholung des M&A-Geschäfts in Sicht.<br />
Dies spiegelt sich sowohl in einem starken Auftragseingang ab<br />
Juli/August als auch in einem starken Anstieg potenzieller neuer<br />
Mandate wider. Wir konnten <strong>2010</strong> insgesamt 25 Transaktionen mit<br />
einem Volumen von ca. EUR 10 Mrd. abwickeln. Obwohl die Krise<br />
unser Geschäft in der Region getroffen hat, konnten wir unseren<br />
Marktanteil erhöhen und sind laut den Mergermarket Leaguetables<br />
(Target/Sellers) unter den top drei aller M&A-Häuser in CEE.<br />
04<br />
43<br />
Geschäftsbereiche<br />
Private Banking<br />
Raiffeisen Investment AG<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />
Unter den M&A-Transaktionen ist insbesondere das Türkeigeschäft<br />
hervorzuheben, das bereits im Jahr 2009 gut verlief. Raiffeisen<br />
Investment ist gemeinsam mit Lazard und McKinsey Berater<br />
der türkischen Regierung bei der Privatisierung der Stromversorgungsunternehmen.<br />
Das Mandat umfasst die Privatisierung von<br />
19 Unternehmen über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Bei<br />
dieser Transaktion handelt es sich um das größte und umfangreichste<br />
Privatisierungsmandat in der Geschichte der Energieprivatisierungen<br />
in Südosteuropa. In einem weiteren wichtigen Markt,<br />
Russland, kam es durch die Fusion von Danone mit Unimilk, einem<br />
der größten russischen Molkereikonzerne, zu einer besonders erwähnenswerten<br />
Transaktion. Diese wurde von Raiffeisen Investment<br />
und Lazard kaufseitig beraten. Das Closing der Transaktion<br />
hat Ende November stattgefunden und erreichte ein Transaktionsvolumen<br />
von knapp EUR 2 Mrd.<br />
05<br />
Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />
Es ist festzuhalten, dass die Pipeline an Projekten deutlich besser<br />
gefüllt ist als Ende 2009. Dies betrifft nicht nur die Anzahl der<br />
Mandate, sondern auch deren Größe bzw. Umfang. Wir erwarten<br />
daher für das erste und das zweite Quartal 2011 einige Abschlüsse,<br />
die diese positive Entwicklung widerspiegeln. Aus unserer Sicht<br />
sind größere Transaktionen im Bereich Consumer Goods, Energie<br />
und Finanzinstitutionen in unseren wichtigsten Märkten Türkei<br />
und Russland zu erwarten. Es ist jedoch auch mit einem großen<br />
und positiven Ergebnisbeitrag durch einige spezifische Projekte<br />
aus der Region Südosteuropa zu rechnen.
44<br />
CONTROLLING & RISK MANAGAMENT / ANDREAS ROSENBAUM<br />
Professionelles Risikomanagement auch in turbulenten Zeiten<br />
01<br />
Was macht Controlling & Risk Management bei der Raiffeisen<br />
Centrobank?<br />
Unser Bereich setzt sich aus vier Gruppen zusammen: Controlling<br />
Securities überwacht die Positionen, Bewertungen und Limite<br />
des Wertpapierhandels. Controlling & Reporting General<br />
zeichnet hauptverantwortlich für die Budgetierung und das<br />
(IFRS-)Reporting an den Konzern. Limit Management verwaltet<br />
vor allem Kreditrisikolimite und ist in den täglichen Collateral<br />
Management Prozess eingebunden. Risk Management leitet<br />
den Prozess der Gesamtbankrisikosteuerung auf Basis von Analysen<br />
der aktuellen Risikosituation unter Berücksichtigung der<br />
Risikotragfähigkeit des Unternehmens.<br />
02<br />
Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />
Ich freue mich, mit hochqualifizierten, teamorientierten und<br />
motivierten Kollegen arbeiten zu können, die gemeinsam Controlling<br />
& Risk Management im von uns verstandenen erweiterten<br />
Sinn als wertvolle und anerkannte Funktion innerhalb der<br />
Bank zu etablieren wussten. So ist es für uns im Risk Management<br />
essenziell, das Geschäft zu verstehen und zu wissen, was<br />
eine Risikoposition treibt. Dieses Verständnis bildet zusammen<br />
mit den eingesetzten mathematisch-statistischen Risiko-Tools<br />
die Basis für ein erfolgreiches Risk Management.<br />
03<br />
Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />
<strong>2010</strong> war ein anspruchsvolles aber auch erfolgreiches Jahr für die<br />
Bank und unsere Abteilung. Es konnten wesentliche inhaltliche<br />
Fortschritte bei wichtigen Themen wie Stress-Testing und der<br />
Weiterentwicklung des Value-at-Risk-Modells erreicht werden.<br />
Substantielle Ressourcen wurden zudem erfolgreich dafür aufgewendet,<br />
das bewährte Monte-Carlo-Modell in einem großen Entwicklungsschritt<br />
so weit auszubauen, dass nun auch das Pricing<br />
strukturierter und komplexer Produkte anlassbezogen, zeitnah<br />
und verlässlich erfolgen kann.<br />
04<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />
Das den Markt bestimmende Thema war sicherlich die Schuldenkrise<br />
der Nationalstaaten. Dank ihrer risikobewussten Ausrichtung<br />
und des geringen Exposures in den Krisenstaaten musste die Bank<br />
– trotz des schwierigen Umfelds – keine substanziellen Verluste<br />
aus dem Kreditrisiko und dem Marktrisiko heraus verzeichnen.<br />
05<br />
Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />
Wir erwarten weiterhin heftige innereuropäische Diskussionen in<br />
Zusammenhang mit der Sovereign Debt Crisis, vor allem hinsichtlich<br />
des Europäischen Schutzschirmes für in Not geratene Eurozone-Länder<br />
und der sich abzeichnenden Notwendigkeit, die bis<br />
dato nationale Schuldenaufnahme künftig zu zentralisieren<br />
(Stichwort Eurobonds). Trotz der kumulativen Effekte der bevorstehenden<br />
regulatorischen Neuerungen auf gesamteuropäischer<br />
Ebene (Kapitalanforderungen, Regelungen für systemrelevante<br />
Banken, Liquiditätsbestimmungen, Leverage-Ratios, neues Market<br />
Risk Regime, Regulierung von OTC-Märkten, Regulierung von Derivatsgeschäften,<br />
Solvency II für Versicherungsunternehmen) und<br />
nationaler Alleingänge (Bankenabgabe) erwarten wir – eingebettet<br />
in eine erfolgreiche Bankengruppe und vertrauend auf unsere<br />
Stärken – ein für das Unternehmen erfolgreiches Jahr 2011.
IT & ORGANISATION / GÜNTER VÖLKER<br />
Spezialisten schneidern IT-Maßanzüge<br />
01<br />
Was macht IT & Organisation bei der Raiffeisen Centrobank?<br />
Die Abteilung IT & Organisation ist ein zentraler „Business Enabler“<br />
für die Geschäftsideen der Frontabteilungen der Raiffeisen<br />
Centrobank. Alle wesentlichen IT-Systeme wurden und werden<br />
maßgeschneidert auf die Bedürfnisse unseres Hauses von einem<br />
kleinen, hochqualifizierten Team von Spezialisten entwickelt<br />
und weiterentwickelt. Wir betreiben diese Systeme in zwei hochmodernen<br />
Rechenzentren auch selbst.<br />
02<br />
Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />
Unser Haus ist bewusst nie dem allgemeinen Outsourcing-Trend<br />
von IT-Dienstleistungen gefolgt. Dieser Umstand unterstützt<br />
uns heute sehr im Streben nach kürzestmöglicher „Time to Market“<br />
bei der Umsetzung von IT-Anforderungen – bei gleichzeitig<br />
bestmöglicher Qualität und Sicherheit dieser „IT-Maßanzüge“.<br />
Unsere Mitarbeiter sind deshalb nicht nur IT-Spezialisten, sie verstehen<br />
auch sehr viel vom Bankgeschäft, ein definitiv entscheidender<br />
Wettbewerbsvorteil für unser Haus.<br />
03<br />
Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />
Aus operationaler Sicht können wir glücklicherweise auf ein unspektakuläres<br />
Jahr zurückblicken. Die IT-Systeme liefen überaus<br />
stabil und konnten die hohen Performance-Erwartungen unseres<br />
Hauses erfüllen. Die Projekte mit IT-Beteiligung (und das sind die<br />
meisten) konnten großteils „in time“ abgeschlossen werden. Aus<br />
entwicklungstechnischer Sicht lag ein Schwerpunkt im Jahr <strong>2010</strong><br />
bei der Modernisierung unseres internen Rechnungswesens, die<br />
vor allem durch die neuen Reporting Anforderungen seitens der<br />
Raiffeisen Bank International AG notwendig wurde.<br />
04<br />
45<br />
Geschäftsbereiche<br />
Controlling & Risk Managament<br />
IT & Organisation<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />
Wir sind das erste ausländische Börsemitglied an der Ljubljana<br />
Stock Exchange (LJSE) in Slowenien geworden, haben den Remote-Handel<br />
an der LJSE zeitgleich mit der dort erfolgten Umstellung<br />
auf das XETRA-Handelssystem aufgenommen. Wir sind mit<br />
unserem Backup-Rechenzentrum – einer zu 100 % parallel laufenden<br />
Spiegelung unseres Hauptrechenzentrums – in eine neue Location<br />
übersiedelt, die uns neben bestmöglicher Qualität und Versorgungssicherheit<br />
bei der Infrastruktur vor allem auch deutlich<br />
mehr Platzreserven für zukünftige neue Anforderungen bietet. Es<br />
ist uns auch wieder gelungen, neuen institutionellen Kunden<br />
Marktzugang über DMA (Direct Market Access) in bewährter <strong>RCB</strong>-<br />
Topqualität zu bieten.<br />
05<br />
Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />
Wir werden unseren Online-Auftritt komplett erneuern: neben<br />
einem Design-Relaunch sind eine Reihe neuer Funktionalitäten<br />
für unsere Kunden und Kundenberater vorgesehen. Für mobile<br />
User werden wir alle angesagten Smartphones mit eigenen<br />
Apps unterstützen. Konkret wird es diese für Blackberry, iPhone,<br />
iPad und Android-Systeme geben. Die interne PC-Infrastruktur<br />
wird auf Microsoft Windows 7 und Office <strong>2010</strong> migriert. Im IT-Security-Bereich<br />
werden wir uns verstärkt den Themen Identity-<br />
Management, zentrales Provisioning und Access Governance<br />
widmen. Fest steht auch, dass wir 2011weiterhin intensive Unterstützung<br />
für unser Risk Management leisten werden. Die derzeit<br />
noch große Unbekannte ist der Projektaufwand für die Abwicklung<br />
der neuen Vermögenszuwachssteuer. Diese wird uns<br />
2011 sicherlich noch massiv beschäftigen.
8. Stock<br />
IT & Organisation<br />
Unser Team von Spezialisten schneidert IT-Maßanzüge<br />
mit bestmöglicher Qualität und höchsten Sicherheitsstandards<br />
für eine kürzestmögliche „Time to Market“.<br />
�<br />
* Dipl. Ing Günter Völker<br />
Direktor IT & Organisation
Konzernlagebericht der Raiffeisen Centrobank AG<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Mit Raiffeisen Centrobank-Gruppe wird auf den Konzern der Raiffeisen Centrobank<br />
AG Bezug genommen. Das Unternehmen auf Einzelbasis (die Mutter -<br />
gesellschaft) wird mit Raiffeisen Centrobank bezeichnet. Es wird darauf hingewiesen,<br />
dass es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen durch die<br />
Verwendung automatischer Rechenhilfen zu geringfügigen Differenzen<br />
kommen kann. Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerten) beruht<br />
auf den tatsächlichen und nicht auf den dargestellten gerundeten Werten.<br />
Personen bezogene Bezeichnungen in diesem Dokument sind als geschlechtsneutral<br />
anzusehen.<br />
49<br />
Rubrik<br />
Treffer
50<br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> wurde von Finanzanalysten unter der Überschrift<br />
„Konjunkturüberraschung sticht Schuldenfalle“ zusammengefasst,<br />
und es lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit vorhersagen,<br />
dass zwei Themen auch die kommenden Monate vorrangig<br />
bestimmen werden: die Schuldenkrise im Euroraum und<br />
die (weiterhin?) positive Konjunkturentwicklung.<br />
Konjunktur<br />
Mit dem Ende des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> scheint es, als hätte die<br />
Weltwirtschaft die schlimmste Rezession seit über 60 Jahren<br />
überwunden. Die Erholung, insgesamt wie auch im letzten<br />
Quartal des vergangenen Jahres, verlief jedoch sehr uneben.<br />
Einige Volkswirtschaften, wie Deutschland, die USA aber auch<br />
Polen, zeigten kräftiges Wachstum während andere, wie z.B. die<br />
südeuropäischen Euroländer und Rumänien, sich nur zögerlich<br />
erholten bzw. sogar weitere Rückgänge hinnehmen mussten. Im<br />
Gesamtjahresverlauf mündete ein von Wachstumsimpulsen getragenes<br />
sehr positives erstes Quartal, ausgelöst durch eine<br />
Verschärfung der Schuldenkrise in der Eurozone und eine generelle<br />
Unsicherheit über die globale gesamtwirtschaftliche Entwicklung,<br />
vorerst in eine Ernüchterung. In der Folge zeigte sich<br />
nach den überraschend guten Wachstumsziffern des zweiten<br />
Quartals eine gewisse Erleichterung, und das restliche Jahr führte<br />
nach Überwindung der Befürchtung eines Rückfalls in eine<br />
Rezession, nach dem Muster eines „Double Dip“ im dritten Quartal,<br />
in ein sehr versöhnliches viertes Quartal und in einen letztlich<br />
erfreulichen Gesamtjahresabschluss.<br />
Auch die Kapitalmärkte haben die Unsicherheit über die<br />
Wachstumsentwicklung in den globalen Volkswirtschaften im<br />
Jahresverlauf – wenn auch bei zuletzt deutlich geringeren Risikomargen<br />
als im vergangenen Jahr – in einerseits eher volatilen<br />
Aktienmärkten sowie andererseits, trotz fortgesetzt tiefer Zinsen,<br />
in ebensolchen Anleihenmärkten reflektiert. Diese Entwicklung<br />
scheint weiterhin maßgeblich von der Unklarheit über die<br />
Wachstumsprognosen in den einzelnen Weltregionen geprägt.<br />
Auf der einen Seite werden die BIP-Schätzungen von den USA bis<br />
Deutschland weiterhin angehoben, und auf der anderen Seite<br />
bleibt speziell die Eurozone höchst divergent. Die Schuldenkrise<br />
öffentlicher Haushalte, insbesondere deren bevor stehender hoher<br />
Refinanzierungsbedarf, wird hier das bestimmende Thema<br />
darstellen. Unzureichende Budgetkürzungen werden von den<br />
Finanzmärkten nicht mehr akzeptiert.<br />
Die Angst, künftig an den Sanierungen mitwirken zu müssen,<br />
drückt auf die Anleihenkurse und dies nicht nur in den direkt<br />
betroffenen PIGS-Staaten. Die Märkte bewerten die bisherigen<br />
Maßnahmen der Politik als halbherzig, da mit Kredit-Schutzschirmen<br />
alleine die Schulden nicht verschwinden. Trotz dieser<br />
Konjunkturskepsis scheint sich, besonders in den letzten Monaten<br />
des vergangenen Jahres, überwiegend die Meinung gebildet<br />
zu haben, dass nicht mit dem nochmaligen Abgleiten in eine<br />
Rezession zu rechnen ist. Letztlich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />
dass es für das Kippen einer Wirtschaft in eine Rezession<br />
eines expliziten Auslösers, also eines exogenen Schocks, wie<br />
z.B. der Subprime-Krise, bedürfte.<br />
Allerdings geben steigende Energiepreise Anlass, im Jahr 2011<br />
von einer Inflationsrate von zumeist mehr als 2 % auszugehen.<br />
Neben der erhöhten Inflationsrate und den aufhellenden Konjunkturaussichten,<br />
drückt auch der Leitzinsausblick das Renditeniveau<br />
nach oben. Die EZB beurteilt ihre Geldpolitik angesichts der<br />
Konjunkturerholung als zu expansiv, und so ist bis Ende 2011<br />
durchaus mit weiteren Erhöhungen des Hauptrefinanzierungssatzes<br />
auf 2 % zu rechnen. Zinsanhebungen und das Auslaufen<br />
der erweiterten Kreditmaßnahmen können als Teil eines geldpolitischen<br />
Normalisierungsprozesses gesehen werden.<br />
Für die CEE-Region gilt das für die USA und den Euroraum<br />
gezeichnete Bild gleichfalls, allerdings auf einem grundsätzlich<br />
höheren Wachstumsniveau. Ebenso wie in der Eurozone verläuft<br />
der Wachstumspfad auch hier nicht einheitlich: Während
Russland und die Ukraine heuer mit bis zu 5 % wachsen werden,<br />
befinden sich die Balkanländer weiterhin in einer Rezession, und<br />
Länder wie Polen weisen bereits Bedingungen vergleichbar den<br />
EU-Kernländern auf.<br />
Finanzmärkte<br />
Vor diesem Hintergrund spiegelten die für die Raiffeisen Centrobank<br />
wesentlichen Aktienmärkte im Jahresablauf überwiegend<br />
die Ratlosigkeit, die von der unklaren gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung ausgegangen ist, wider und entwickelte sich vorerst<br />
durchwachsen. Erst gegen Jahresende wurde ein im Gesamtjahresvergleich<br />
klar positiver Trend eingeschlagen. In den<br />
marktbestimmenden USA konnte im Dow Jones per Saldo<br />
letztlich ein Kurszuwachs von 11 % erzielt werden, während<br />
Japan einen Verlust von 3 % auswies. In Europa war die Entwicklung<br />
ebenfalls uneinheitlich. Einem Minus von 6 % im<br />
Eurostoxx 50 (R) steht ein Plus von 16 % im DAX gegenüber, der<br />
sich aufgrund der deutschen Exportstärke in Verbindung mit<br />
dem wieder erstarkten US-Dollar als Kurslokomotive diesem<br />
Trend entgegenstellen konnte. Der österreichische Markt musste<br />
einen anfänglichen Kursgewinn wieder abgeben, um sich<br />
nach noch deutlicheren Kursverlusten wieder zu erholen und<br />
mit einer, auch vermögenszuwachssteuerbedingten, Jahresendralley<br />
auf eine Gesamtperformance von ebenfalls 16 % zu<br />
kommen. In den CEE-Ländern war der Kursverlauf mit einem<br />
Plus von 15 % im CECE bzw. einem Plus von sogar 23 % in Russland<br />
ähnlich erfreulich.<br />
Im Jahresverlauf hat sich die Entspannung in der Stimmung<br />
über den weiteren Verlauf der internationalen Finanzmärkte<br />
bzw. über die europäische Schuldenkrise am deutlichsten in<br />
der Kursentwicklung des Euro manifestiert. Dieser konnte nach<br />
einem Kurseinbruch auf unter 1,20 USD pro EUR im zweiten<br />
Halbjahr gegenüber dem US-Dollar einen Anstieg von 10 % verzeichnen,<br />
um letztlich bei 1,34 zu schließen. Damit verbleibt in<br />
der Jahresbilanz nur mehr eine Abschwächung gegenüber dem<br />
US-Dollar von ca. 5 %. Aber, wie in den Vorperioden, hatte auch<br />
dieser Kursverlauf keinerlei Einfluss auf die Zinspolitik, sondern<br />
alle relevanten Notenbanken haben fortwährend den Markt mit<br />
51<br />
Konzernlagebericht<br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
billigem Zentralbankgeld versorgt. Der Leitzinssatz befindet sich<br />
in den USA weiterhin auf einem historischen Tiefststand nahe<br />
der Nulllinie. In Europa wurden die Leitzinsen von der EZB in der<br />
Berichtsperiode ebenso am Tiefststand von 1 % gehalten. Als<br />
Konsequenz daraus haben sich die Benchmark-Renditen in den<br />
USA sowie in Europa, nach zwischenzeitlich kurzen Anstiegen,<br />
nahe den historischen Tiefstniveaus von 2,5 % bzw. 2,3 %<br />
eingependelt. Im Gesamtjahresverlauf haben sich auch die<br />
Kurse 10-jähriger Staatsanleihen sowohl im Euro als auch im US-<br />
Dollar leicht verbessert, mussten aber im Zuge der Entspannung<br />
deutliche Renditeerhöhungen in Kauf nehmen, um bei einem<br />
Jahresendwert im EUR von 2,9 % bzw. im US-Dollar von 3,3 % zu<br />
schließen.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> waren nach zwei herausfordernden Jahren erste<br />
positive Anzeichen für eine allmähliche Erholung des M&A-<br />
Geschäfts zu verzeichnen. In den Ländern Türkei, Russland, Polen<br />
und Österreich, die gleichzeitig auch die wichtigsten Kernmärkte<br />
der Raiffeisen Investment AG-Gruppe darstellen, konnte<br />
gegenüber 2009 ein deutlicher Anstieg der M&A-Aktivitäten<br />
festgestellt werden. Die übrigen CEE-Länder befanden sich,<br />
sowohl die Transaktionsanzahl als auch die Transaktionswerte<br />
betreffend, noch auf einem niedrigen Niveau. Doch auch hier<br />
war im vierten Quartal <strong>2010</strong> eine stetige Zunahme der Aktivitäten<br />
festzustellen.<br />
Rohstoffmärkte<br />
Die für die Commodity-Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />
wesentlichen Rohstoffmärkte zeigten sich fest und<br />
waren von deutlichen Preisanstiegen geprägt. Die Kautschukpreise<br />
blieben im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> stabil, um sich in der
52<br />
zweiten Jahreshälfte stark nach oben zu orientieren, bedingt<br />
durch eine lebhafte Nachfrage, die sich einer eher limitierten<br />
Angebotssituation gegenübersah. Der Preis für Kautschuk<br />
(TSR20), der einen wichtigen Indikator für die Preisentwicklung<br />
des physischen Produkts darstellt, stieg an der SICOM Singapore<br />
Commodity Exchange im Jahresverlauf von knapp 2.900/t US-<br />
Dollar auf etwa 4.900/t US-Dollar, was einer Steigerung von ca.<br />
70 % entspricht. Die von Centrotrade Chemicals gehandelten<br />
Olefine korrelieren mit dem Ölpreis, der im Jahresverlauf ebenfalls<br />
eine klare Aufwärtstendenz zeigte.<br />
Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong><br />
Die Erholung der Weltwirtschaft nach der schwersten Rezession<br />
seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich <strong>2010</strong> zwar weiter fortgesetzt,<br />
die Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten<br />
war jedoch über weite Strecken des abgelaufenen Geschäftsjahres<br />
von der Unsicherheit über die Nachhaltigkeit der<br />
Erholung, vor allem im Hinblick auf die während der Krise stark<br />
gestiegene öffentliche Verschuldung, beeinträchtigt. So bewegen<br />
sich die an den Börsen gehandelten Volumina nach wie vor<br />
deutlich unter den 2007 erzielten Werten.<br />
Unter Berücksichtigung des ambivalenten Umfelds konnte die<br />
Raiffeisen Centrobank-Gruppe einen insgesamt überaus positiven<br />
Geschäftsverlauf verzeichnen. Der Konzern-Jahresüberschuss<br />
nach Steuern belief sich <strong>2010</strong> auf EUR 27,630 Mio., womit das<br />
Vorjahresergebnis um EUR 1,650 Mio. oder rund 6 % übertroffen<br />
wurde. In der Reihenfolge der Ergebnisbeiträge dominiert einmal<br />
mehr die Raiffeisen Centrobank, die auf Einzelgesellschaftsebene<br />
einen Jahresgewinn nach Steuern und nach Bereinigung<br />
um Dividendenerträge vollkonsolidierter Tochter gesellschaften<br />
in Höhe von EUR 23,730 Mio. erzielt hat. Dahinter folgen die<br />
Commodity-Handelstöchter mit einem Ergebnisbeitrag zum konsolidierten<br />
Jahresgewinn nach Steuern von EUR 5,242 Mio., während<br />
die Raiffeisen Investment AG und ihre Tochterunternehmen<br />
das abgelaufene Jahr in Summe negativ abgeschlossen haben.<br />
Die Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong> im Vergleich zum Vorjahr setzt<br />
sich im Detail aus einem rückläufigen Zinsüberschuss, einem<br />
über 2009 liegenden Provisionsüberschuss sowie einem gesunkenen<br />
sonstigen betrieblichen Ergebnis zusammen. Die Verwaltungsaufwendungen<br />
haben sich gegenüber 2009 moderat<br />
erhöht. Das Handelsergebnis blieb im Jahresvergleich stabil.<br />
Der Rückgang im Zinsüberschuss um EUR 3,872 Mio. auf<br />
EUR 4,841 Mio. (Vorjahr: EUR 8,713 Mio.) erklärt sich in erster Linie<br />
aus dem geringeren Zinsniveau <strong>2010</strong> infolge der starken<br />
Senkung der Leitzinsen und dem geringeren Depotvolumen. Der<br />
Provisionsüberschuss erhöhte sich gegenüber 2009 um<br />
EUR 4,911 Mio. auf EUR 18,581 Mio. (Vorjahr: EUR 13,670 Mio.). Im<br />
Jahr <strong>2010</strong> wurden an der Wiener Börse die ersten größeren<br />
Kapitalmarkttransaktionen seit Beginn der Krise durchgeführt.<br />
Raiffeisen Centrobank war über ihre ECM-Abteilung an allen<br />
Transaktionen führend beteiligt.<br />
Das Handelsergebnis, das sich im Wesentlichen aus Beiträgen<br />
der Raiffeisen Centrobank zusammensetzt, beläuft sich <strong>2010</strong> auf<br />
EUR 43,227 Mio. und liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres<br />
(Vorjahr: EUR 43,650 Mio.). Rückgänge im Salesbereich, bedingt<br />
durch die nach wie vor schwache Entwicklung der gehandelten<br />
Volumina, konnten im Tradingbereich durch Einmaleffekte aus<br />
dem Verkauf von Wertpapieren, deren Marktbewertung in den<br />
Vorjahren aus Bonitätsgründen gefallen war, sowie durch eine
Forcierung der Trading-Aktivitäten unter Einhaltung der Risikovorgaben<br />
wettgemacht werden. Das Tradingergebnis bewegt<br />
sich somit deutlich über dem Vorjahreswert.<br />
Die Gesamterträge, die den Zinsüberschuss vor Kreditrisikovorsorge,<br />
den Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie<br />
das Ergebnis aus Finanzinvestitionen und derivativen Finanzinstrumenten<br />
umfassen, erhöhten sich im Vergleich zu 2009 um<br />
EUR 0,846 Mio. oder rund 1 % auf EUR 67,031 Mio. (Vorjahr:<br />
EUR 66,185 Mio.)<br />
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im Jahresvergleich in<br />
Summe um EUR 2,224 Mio. oder rund 3,8 % von EUR 57,767 Mio.<br />
auf EUR 59,991 Mio. Der Grund liegt im Wesentlichen in gestiegenen<br />
Personalkosten in der Raiffeisen Centrobank aufgrund<br />
höherer Vorsorgen für Rückstellungen für Bonifikationen und<br />
Sozialkapital sowie in der allgemeinen kollektivvertraglichen<br />
Steigerung. Rückläufig entwickelt hat sich hingegen der Personalaufwand<br />
in der Raiffeisen Investment AG-Gruppe.<br />
Im sonstigen betrieblichen Ergebnis ist im Vergleich zu 2009<br />
ein Rückgang um EUR 4,234 Mio. auf EUR 18,237 Mio. (Vorjahr:<br />
EUR 22,471 Mio.) zu verzeichnen. Im Vorjahr waren in diesem Posten<br />
Erträge aus der Vereinnahmung passiver Unterschiedsbeträge<br />
aus der erstmaligen Einbeziehung von fünf bisher nicht konsolidierten<br />
Gesellschaften in Höhe von EUR 4,603 Mio. enthalten.<br />
Der Jahresüberschuss vor Steuern erreichte somit EUR 25,336<br />
Mio. und lag um rund 18 % oder EUR 5,499 Mio. unter dem Ergebnis<br />
des Jahres 2009. Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen<br />
und Ertrag, die per Saldo aufgrund eines Ertrags aus der<br />
Abwicklung der steuerlichen Außenprüfung und der daraus resultierenden<br />
Anpassung noch nicht veranlagter Geschäftsjahre in der<br />
Raiffeisen Centrobank mit EUR 2,294 Mio. positiv sind (Vorjahr:<br />
– 4,855 Mio.), errechnet sich ein Konzern-Jahresüberschuss nach<br />
Steuern in Höhe von EUR 27,630 Mio. (Vorjahr: EUR 25,980 Mio.).<br />
Bilanzseitig zeigt sich bezogen auf das Jahresende 2009 ein<br />
Anstieg der Bilanzsumme um EUR 134,681 Mio. auf EUR 2.130,085<br />
Mio. Auf der Aktivseite lag die wesentliche Veränderung im<br />
Posten „Handelsaktiva“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme<br />
zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 75 %, zum 31.12.2009: rund 68 %), der um<br />
EUR 245,305 Mio. auf EUR 1.601,070 Mio. angestiegen ist. Zurückzuführen<br />
ist dies auf einen Anstieg des Bestandsvolumens und<br />
der Bestandswerte der unter den „Handelsaktiva“ ausgewiesenen<br />
festverzinslichen Wertpapiere. Die zum weitaus größten Teil bei<br />
der Raiffeisen Bank International AG zugekauften Anleihen dienen<br />
als Absicherung für von der Raiffeisen Centrobank emittierte<br />
Garantieprodukte. Die ebenfalls im Posten „Handelsaktiva“ enthaltenen<br />
Aktienbestände und Optionen bzw. Futures stellen<br />
einerseits, zusammen mit den Anleihen, die Hedgeposition zu<br />
den emittierten Zertifikaten, Optionsscheinen sowie Leerverkäufen<br />
dar und sind andererseits Bestandteil der Market Maker-<br />
Aktivitäten der Bank.<br />
Ebenfalls zu Erhöhungen kam es aktivseitig im Vergleich zum<br />
Jahresende 2009 beim Posten „Sonstige Aktiva“ (Anteil gemessen<br />
an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 5 %, zum 31.12.2009:<br />
rund 3 %) und beim Posten „Forderungen an Kunden“ (Anteil gemessen<br />
an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 4 %, zum<br />
31.12.2009: rund 3 %) um EUR 52,180 Mio. auf EUR 108,899 Mio.<br />
bzw. um EUR 33,986 Mio. auf EUR 85,476 Mio. Ursache für den<br />
Anstieg der „Sonstigen Aktiva“ sind im Wesentlichen Erhöhungen<br />
bei den Forderungen sowie bei den Vorratsbeständen der Commodity-Handelstöchter.<br />
Im Posten „Forderungen an Kunden“ ist<br />
im Vergleich zum Ultimo 2009 vornehmlich ein Anstieg der Ausleihungen<br />
an ausländische Kommerzkunden zu verzeichnen.<br />
53<br />
Konzernlagebericht<br />
Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong>
54<br />
Teilweise kompensiert wurde die beschriebene Entwicklung<br />
durch einen Rückgang beim Posten „Forderungen an Kredit -<br />
institute“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>:<br />
rund 13 %, zum 31.12.2009: rund 24 %), der sich um EUR 194,668 Mio.<br />
auf EUR 285,424 Mio. vermindert hat. Reduziert wurden primär<br />
Interbankendepots bei der Raiffeisen Bank International AG.<br />
Vergleichbar mit der Entwicklung der Aktivseite fand die<br />
wesentlichste Veränderung auf der Passivseite im Bilanzposten<br />
„Handelspassiva“ statt, der sich im Vergleich zum Vorjahresultimo<br />
um EUR 204,288 Mio. auf EUR 1.742,127 Mio. erhöht hat (Anteil<br />
gemessen an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 82 %, zum<br />
31.12.2009: rund 77 %). Bei den Handelspassiva handelt es sich<br />
vor allem um die von der Raiffeisen Centrobank emittierten<br />
strukturierten Garantieprodukte, wie beispielsweise die bekannten<br />
Blue Chip-Zertifikate sowie Optionsscheine und sonstige<br />
Zertifikate, wie etwa die Turbo-Zertifikate auf Indices und Einzelaktien.<br />
Weiters enthält der Posten Passiva aus Leerverkäufen<br />
im Zusammenhang mit dem Market-Making der Raiffeisen<br />
Centrobank.<br />
Die Erhöhung in den Handelspassiva im Vergleich zu 2009 ist<br />
auf eine Ausweitung des Bestandsvolumens und der Bestandswerte<br />
von Futures und börsenotierten Optionsscheinen zurückzuführen.<br />
Bei den strukturierten Produkten war eine Reduzierung<br />
zu verzeichnen, da mehrere Titel im letzten Geschäftsjahr<br />
ihre Endfälligkeit erreicht haben. Auf die Ausführungen zur Entwicklung<br />
des Postens „Handelsaktiva“ und die zwischen diesen<br />
Posten bestehenden Hedgebeziehungen wird oben verwiesen.<br />
Der Posten „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“<br />
(Anteil gemessen an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 3 %,<br />
zum 31.12.2009: rund 7 %) hat sich im Vergleich zum Ultimo 2009<br />
um EUR 79,926 Mio. auf EUR 63,800 Mio. verringert. Rückgeführt<br />
wurden vor allem Ausleihungen bei ausländischen Banken.<br />
Aufgrund von Erhöhungen bei den Verbindlichkeiten aus<br />
bankfremden Tätigkeiten (aus Warenlieferungen und Leistungen)<br />
im Bereich der Commodity-Handelstöchter stieg der Bilanz -<br />
posten „Sonstige Passiva“ im Jahresabstand um EUR 12,808 Mio.<br />
von EUR 27,469 Mio. auf 40,275 Mio. (Anteil gemessen an der<br />
Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 2 %, zum 31.12.2009: rund 1 %).<br />
Hingegen sank der Posten „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden“<br />
um EUR 14,034 Mio. auf EUR 105,525 Mio. (Anteil gemessen<br />
an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 5 %, zum 31.12.2009:<br />
rund 6 %).<br />
Das Konzern-Eigenkapital hat sich unter Berücksichtigung des<br />
Konzern-Jahresüberschusses im Jahr <strong>2010</strong> und der Dividendenauszahlung<br />
für das Geschäftsjahr 2009 in Höhe von EUR 18,995<br />
Mio. im Vergleich zum Jahresende 2009 von EUR 118,013 Mio. um<br />
EUR 9,537 Mio. auf EUR 127,550 Mio. erhöht.<br />
Betrachtung der Geschäftsbereiche<br />
Bankgeschäftsbereiche<br />
Wertpapierhandel und -sales und Treasury<br />
Vor dem Hintergrund der im Kapitel „Gesamtwirtschaftliches<br />
Umfeld“ dargestellten Marktverhältnisse und unter Berücksichtigung<br />
des weltweit auf tiefem Niveau stagnierenden Handelsvolumens<br />
an den Finanzmärkten stellt sich das Ergebnis des<br />
Bereichs im vergangenen Jahr äußerst positiv dar. Einer ver haltenen<br />
Entwicklung der Brokerageerträge, insbesondere im<br />
institutionellen Bereich, steht eine erfolgreiche Ausweitung der<br />
Handelserträge im Rahmen der Limitvorgaben gegenüber. Im
Jahresergebnis <strong>2010</strong> enthalten sind Gewinne aus dem Verkauf<br />
von Wertpapieren, deren Marktbewertung in Vorjahren aus<br />
Bonitätsgründen abnahm. Davon abgesehen verlief die Entwicklung<br />
des Ergebnisses in den einzelnen Monaten ausgeglichen<br />
und verteilte sich jeweils rund zur Hälfte auf das erste und<br />
zweite Halbjahr .<br />
Gemäß der Ergebnisherkunft nach einer geographischen Segmentierung<br />
liegen die Schwerpunkte, ähnlich dem Gesamtjahr<br />
2009, nach wie vor auf Österreich bzw. den EU-Ländern. Im<br />
Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil der CEE-Region allerdings,<br />
sowohl relativ als auch in absoluten Beträgen, mehr als<br />
verdoppelt.<br />
Betreffend die Entwicklung der Risikoparameter ist zu erwähnen,<br />
dass aus dem Marktrisiko in einer Gesamtbetrachtung wiederum<br />
keine negativen Effekte zu berichten sind. Auch aus dem<br />
Kreditrisiko und dem operationellen Risiko sind in der Berichtsperiode<br />
keine signifikanten Kosten erwachsen.<br />
Der Marktanteil am Handel mit Aktien an der Wiener Börse<br />
hat sich günstig entwickelt und brachte die Raiffeisen Centrobank<br />
mit einem Marktanteilsrekord von 9,3 % im September<br />
erstmals seit 2002 an die Spitze der Marktteilnehmer an der<br />
Wiener Börse. Im Gesamtjahr wurde mit einem, im Vergleich zum<br />
Vorjahr um rund 12% erhöhten, Marktanteil von 7,4 % (2009: 6,6 %)<br />
der dritte Rang eingenommen. Diese Entwicklung ist auch von<br />
einem erfreulichen Anstieg der absoluten Umsätze der Bank<br />
an der Wiener Börse um rund 16 % auf EUR 5,6 Mrd. (2009:<br />
EUR 4,8 Mrd.) begleitet. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang,<br />
dass der Gesamtumsatz an der Wiener Börse, ähnlich<br />
der Entwicklung anderer Märkte der Region, <strong>2010</strong> um ca. 60 %<br />
unter dem Spitzenwert von 2007 liegt, sowie dass sich unter den<br />
ersten zehn Marktteilnehmern mit Raiffeisen Centrobank und<br />
Erste Bank nur mehr zwei österreichische Institute befinden.<br />
Im Geschäft mit österreichischen Derivaten konnte die Raiffeisen<br />
Centrobank ihren Marktanteil stabilisieren und in diesem Jahr<br />
mit über 20 % am Gesamtmarkt eine Position unter den top<br />
drei einnehmen. Gemeinsam mit dem Geschäft von Optionsscheinen<br />
und strukturierten Produkten wurde die Marktführerschaft<br />
im Geschäft mit Aktienderivaten in Österreich gehalten.<br />
Im Geschäft mit osteuropäischen Derivaten am Terminmarkt<br />
der Wiener Börse besetzt die Raiffeisen Centrobank mit einem<br />
Marktanteil von ca. 40 % einmal mehr eine führende Position<br />
unter allen Börseteilnehmern.<br />
Mit einer Zuteilung von erneut annähernd 50 % der vergebenen<br />
Mandate in der Auktion im April <strong>2010</strong> konnte die Raiffeisen<br />
Centrobank die Position als größter Market Maker und Specialist<br />
an der Wiener Börse ebenfalls erfolgreich halten.<br />
Sämtliche Emissionen strukturierter und derivativer Produkte<br />
der Raiffeisen Centrobank sind neben der Wiener Börse auch am<br />
eigentlichen Haupthandelsplatz, der führenden europäischen<br />
Derivatsbörse in Stuttgart, zum Handel zugelassen. Das Umsatzvolumen<br />
der Produkte der Raiffeisen Centrobank an der Stuttgarter<br />
Wertpapierbörse konnte im Zuge der im Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> erhöhten Emissionstätigkeit zwar gesteigert werden,<br />
befindet sich aber nach wie vor auf historisch tiefem Niveau.<br />
Im dritten Quartal gelang mit der innovativen Produktserie<br />
„Bonus&Sicherheit“ – Bonus-Zertifikate mit großem Abstand<br />
zur Barriere – ein durchschlagender Erfolg und die zweitgrößte<br />
Emission in der Geschichte der Bank. Ebenfalls erweitert wurden<br />
im vergangenen Jahr die lokalen Listings an osteuropäischen<br />
Börsen: Neben Warschau, Prag und Budapest notieren Zertifikate<br />
der Raiffeisen Centrobank erstmals an der Börse Bukarest.<br />
55<br />
Konzernlagebericht<br />
Betrachtung der Geschäftsbereiche
56<br />
Im Sinne einer kontinuierlichen Kundenbetreuung wurden,<br />
trotz der schwierigen Entwicklung an den Aktienmärkten und<br />
der schwachen Kundengeschäftsvolumina, die Roadshow- und<br />
Präsentationsaktivitäten im Bereich des Sekundärmarktgeschäftes<br />
auf der Grundlage von Sektorreports bzw. der Vorstellung<br />
von einzelnen Unternehmen nicht nur fortgeführt, sondern<br />
intensiviert. Symbolisch dafür konnte mit der bereits traditionellen<br />
Investorenkonferenz in Zürs entgegen der Entwicklung bei<br />
Mitbewerbern eine neue Rekordteilnehmeranzahl in Kombination<br />
mit einem Rekord an Veranstaltungsinhalten erreicht werden:<br />
60 österreichische und osteuropäische Unternehmen<br />
trafen auf ca. 120 institutionelle Investoren. Im Zeitraum von<br />
zweieinhalb Tagen kam es zu 40 Plenumsvorträgen sowie annähernd<br />
900 one-on-ones. Ebenfalls bereits mit Tradition wurde<br />
die SEE-Investorenkonferenz in Wien veranstaltet, bei der 20<br />
Unternehmen aus der Region 50 internationalen Investoren<br />
präsentiert werden konnten, womit auch die bedeutende Stellung<br />
unserer Gruppe in dieser Region untermauert wird.<br />
Hervorgehoben wurde die führende Stellung der Raiffeisen<br />
Centrobank im österreichischen Zertifikatsgeschäft dadurch,<br />
dass die Bank beim Zertifikate Award Austria zum vierten Mal in<br />
Folge als „Zertifikatehaus des Jahres“ ausgezeichnet wurde.<br />
Equity Capital Markets (ECM)<br />
Nach den schwierigen vorangegangenen Jahren, welche durch<br />
die globale Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt waren, stand<br />
das Jahr <strong>2010</strong> sowohl aus gesamtwirtschaftlicher als auch aus<br />
Sicht des Kapitalmarkts im Zeichen eines verhaltenen Wiederaufschwungs.<br />
Trotz nach wie vor geringer Volumina im Handel mit Wertpapieren<br />
kehrte das globale Interesse der Investoren auf der Suche<br />
nach Investitionsmöglichkeiten langsam zurück. Aufgrund<br />
dieser Trendwende sowie der positiven konjunkturellen Entwicklungen<br />
in Europa, allen voran in Deutschland, bot sich für heimische<br />
Unternehmen wieder vermehrt die Möglichkeit der Finanzierung<br />
über den Kapitalmarkt.<br />
Auch wenn im Jahr <strong>2010</strong> in Österreich keine IPOs durchgeführt<br />
wurden, kam es am inländischen Primärmarkt zu vier Kapitalerhöhungen<br />
gegen Bareinlage mit einem Transaktionsvolumen<br />
von insgesamt rund EUR 1,3 Mrd. Die Raiffeisen Centrobank<br />
konnte mit der Involvierung in alle vier dieser Transaktionen ihre<br />
führende Position und klare Marktführerschaft behaupten sowie<br />
wesentlich zur erfolgreichen Durchführung beitragen:<br />
» Joint Lead Manager der Kapitalerhöhung der VERBUND AG,<br />
» Joint Bookrunner und Joint Lead Manager der Kapitalerhöhung<br />
der EVN AG,<br />
» Co-Bookrunner der Kapitalerhöhung der Warimpex Finanz-<br />
und Beteiligungs AG,<br />
» Arranger der Kapitalerhöhung der KTM Power Sports AG.<br />
Neben der starken Platzierung zeichnete die Raiffeisen<br />
Centrobank auch für die Umsetzung von zwei neuartigen Transaktionsstrukturen<br />
verantwortlich – sowohl mit der EVN-Kapitalerhöhung<br />
(„Claw-back Struktur“), als auch im Rahmen der<br />
Kapitalerhöhung der VERBUND AG um EUR 1 Mrd. (kein fixiertes<br />
Bezugsverhältnis) konnten innovative Transaktionsformen in<br />
Österreich erstmals umgesetzt werden.<br />
Der internationale Ansatz der Raiffeisen Centrobank und der<br />
angestrebte Ausbau der bestehenden Kundenbasis konnte auch<br />
durch die Begleitung mehrerer Transaktionen auf dem internationalen<br />
Parkett verwirklicht werden:
» Underwriter bei der EUR 10 Mrd. Kapitalerhöhung der<br />
Deutsche Bank AG<br />
» Co-Lead Manager beim IPO der russischen EuroSibEnergo<br />
an der Hong Kong Stock Exchange (voraussichtlich 2011)<br />
» Co-Manager beim IPO der russischen ChelPipe an der London<br />
Stock Exchange (Launch 2011)<br />
» Arranger bei der Kapitalerhöhung der PC-Ware AG in<br />
Deutschland und Begleitung des noch laufenden Squeeze-<br />
Out-Verfahrens.<br />
Mit der Durchführung von equity-linked Transaktionen für die<br />
Conwert Immobilien Invest SE und die Petropavlovsk PLC konnte<br />
die Raiffeisen Centrobank, jeweils als Co-Lead Manager, erfolgreich<br />
ihren Convertible-Bond-Track Record erweitern.<br />
Die Strategie der Raiffeisen Centrobank, gerade in schwierigen<br />
Zeiten auf den Dialog mit der Financial Community zu setzen,<br />
um dadurch die intensive Kommunikation von Unternehmen<br />
und Investoren zu fördern, spiegelte sich im Jahr <strong>2010</strong> auch in<br />
der Betreuung und Beratung von mehr als 20 weiteren nationalen<br />
und internationalen Unternehmen hinsichtlich möglicher<br />
Kapitalmarkttransaktionen wider. Aufgrund dieser Aktivitäten<br />
mit bestehenden und neuen Kunden ist es der Raiffeisen<br />
Centrobank möglich, auf eine vielversprechende Pipeline für das<br />
Jahr 2011 vorauszublicken.<br />
Das Ergebnis der Abteilung Equity Capital Market ist in der<br />
Segmentberichterstattung unter „Kapitalmarktgeschäft“ enthalten.<br />
Einschließlich des M&A-Geschäfts der Raiffeisen Investment<br />
AG weist dieses Segment aufgrund des ungünstigen<br />
Marktumfeldes in den Jahren 2009 und <strong>2010</strong> ein negatives<br />
Ergebnis auf.<br />
Company Research<br />
Dem im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> wieder deutlich steigenden<br />
Investoreninteresse an fundamentalem Aktienresearch trug die<br />
Abteilung mit einem Rekordwert an Company Updates<br />
Rechnung. Im Kalenderjahr <strong>2010</strong> wurden insgesamt 356 Unternehmensanalysen<br />
erstellt. Dies entspricht einer Steigerung von<br />
29 Reports im Jahresvergleich und einem Plus von genau 100<br />
Analysen gegenüber 2009. Dabei entfielen im Berichtsjahr 234<br />
Company Updates auf an CEE-Börsen notierte Unternehmen.<br />
Das Verhältnis verdeutlicht den länderübergreifenden Branchen -<br />
ansatz und die verstärkte Osteuropaorientierung.<br />
Mit der Neu- bzw. Wiederaufnahme der Coverage zu Biofarm,<br />
Cinema City, Fondul Proprietatea, Kapsch TrafficCom, Krka,<br />
Mercator, Mostostal Warszawa, New World Resources, PBG,<br />
Polimex-Mostostal, Severstal und Tauron wurde zum einen dem<br />
Interesse der Investoren, zum anderen einer noch umfassenderen<br />
Sektorbetrachtung entsprochen. Umfangreiche Sektorreports<br />
wurden zu den Sektoren Öl & Gas, Telekommunikation,<br />
polnische Bauwerte und Banken verfasst und vermarktet.<br />
Zusätzlich zu den Sektorreports wurden Roadshowreports zu<br />
polnischen Banken, Pharma und Metallen erstellt. Investorentermine<br />
zu den genannten Sektor- und Roadshowreports fanden in<br />
Budapest, Frankfurt, Genf, Helsinki, London, Lugano, Prag, Stockholm,<br />
Warschau, Wien, Zagreb und Zürich statt.<br />
Als besonderer Erfolg und Zeichen der ausgezeichneten Fachkenntnisse<br />
der Analyseabteilung der Raiffeisen Centrobank kann<br />
die erfolgreiche Titelverteidigung beim VIG Analyst Award <strong>2010</strong><br />
in der performanceorientierten Teamwertung angesehen werden.<br />
Mit einer Kursentwicklung der österreichischen Kaufempfehlungen<br />
von + 48,2 % konnte nach 2009 wieder die beste<br />
Jahresperformance der in Wien ansässigen Investmentbanken<br />
erreicht werden. Zum Vergleich betrug die Indexentwicklung des<br />
ATX Prime im selben Zeitraum + 19,9 %. Die Qualität der Analysen<br />
wurde auch durch das Bloomberg-Ranking bestätigt, in dem<br />
das Company Research-Team bei mehr als einem Drittel des Universums<br />
Platzierungen unter den top drei erzielte.<br />
57<br />
Konzernlagebericht<br />
Betrachtung der Geschäftsbereiche
58<br />
Die Kosten der Company Research-Abteilung werden durch<br />
Umlage verteilt und sind in der Segmentberichterstattung in<br />
„Wertpapierhandel und -sales und Treasury“, „Kapitalmarktgeschäft“<br />
sowie „Private Banking“ enthalten.<br />
Private Banking<br />
In einem nach wie vor anspruchsvollen Finanzmarktumfeld<br />
konnte das Private Banking der Raiffeisen Centrobank das Ergebnis<br />
im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> gegenüber dem Vorjahr stabil halten.<br />
Während die Zinserträge aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus<br />
rückläufig waren, stiegen die Erträge aus Vermögensverwaltung<br />
und aus Wertpapiertransaktionen durch die verstärkte Veranlagung<br />
in Wertpapiere und die Erholung an den Aktienmärkten an.<br />
Der individuelle Betreuungsansatz mit umfassender Anlageberatung<br />
hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr zu Kundenzuwächsen<br />
geführt. Der Ausbau der Zusammenarbeit mit den<br />
lokalen Raiffeisen-Netzwerkbanken, insbesondere in Russland,<br />
leistete einen bescheidenen positiven Beitrag zu dieser Entwicklung.<br />
Zwei Drittel der Kunden sind Privatpersonen, ein Drittel<br />
sind Unternehmen und Stiftungen.<br />
Das Depotvolumen per 31.12.<strong>2010</strong> beträgt rund EUR 1,7 Mrd.<br />
(31.12.2009: rund EUR 1,8 Mrd.). Der Grund für den Rückgang liegt<br />
im Wegfall eines Großkunden.<br />
Tochtergesellschaften<br />
Raiffeisen Investment AG-Gruppe<br />
Die Raiffeisen Investment AG (RIAG) ist eine 100%ige Tochter der<br />
Raiffeisen Centrobank und zählt zu den führenden Investmentberatern<br />
für Mergers & Acquisitions (M&A) in Österreich sowie<br />
in Zentral- und Osteuropa. Zu ihren Klienten zählen internationale<br />
Unternehmen und Organisationen sowie Regierungen, die<br />
bei Fusionen, Übernahmen und Privatisierungen auf der Käuferund<br />
der Verkäuferseite beraten werden. Die Raiffeisen Investment<br />
AG kann durch ihre Branchenteams auf umfassendes<br />
Industrie-Know-how (Telecom Media Technology, Energy,<br />
Industrials, Consumer Goods & Life Sciences, Financial Sponsors,<br />
Financial Institutions) zurückgreifen und mit lokalen Teams in<br />
insgesamt elf Ländern die Expertise und Marktkenntnis der<br />
jeweiligen Region gewährleisten.<br />
Nach zwei herausfordernden Geschäftsjahren sind erste positive<br />
Anzeichen für eine allmähliche Erholung des M&A-<br />
Geschäfts in Sicht. Dies spiegelt sich sowohl in einem starken<br />
Auftragseingang der Raiffeisen Investment AG seit den Sommermonaten<br />
des Jahres <strong>2010</strong> als auch in einem starken Anstieg<br />
potenzieller neuer Mandate wider. Die Raiffeisen Investment AG<br />
konnte <strong>2010</strong> insgesamt 29 Transaktionen mit einem Transaktionsvolumen<br />
von ca. EUR 13 Mrd. abwickeln (2009: ca. EUR 17 Mrd.).<br />
Für ihr herausragendes Engagement in der Region erhielt die<br />
Raiffeisen Investment AG im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt<br />
fünf Awards, unter anderem den im M&A-Geschäft<br />
renommierten Acquisitions Monthly Award in der Kategorie<br />
„Central Europe M&A Adviser of the Year“ (für 2011).<br />
Erwähnenswert ist insbesondere die Beratung der kosovarischen<br />
Privatisierungsbehörde beim Verkauf von Sharr Cement<br />
an das griechisch-multinationale Zementunternehmen Titan<br />
Group. Der Verkauf von Sharr Cement ist ein Meilenstein im<br />
Verlauf der Privatisierungen im Kosovo und stellt die bis dato<br />
größte Privatisierungstransaktion dar. Erfolgreich war die<br />
Raiffeisen Investment AG auch in Russland: hier kam es zur<br />
Fusion von Danone mit Unimilk, einem der größten russischen
Molkereikonzerne, der von Lazard und Raiffeisen Investment AG<br />
kaufseitig beraten wurde. Das Closing der Transaktion hat Ende<br />
November <strong>2010</strong> stattgefunden und erreichte ein Transaktions -<br />
volumen von ca. EUR 2 Mrd. Ebenso als erfreulich ist das Türkeigeschäft<br />
anzusehen, das bereits im Jahr 2009 gut verlief. Die<br />
Raiffeisen Investment AG ist gemeinsam mit Lazard und<br />
McKinsey Berater der türkischen Regierung bei der Privatisierung<br />
der Stromversorgungsunternehmen (Verteilnetzwerke und<br />
Endkundengeschäft). Privatisiert werden 19 Unternehmen über<br />
einen Zeitraum von mehreren Jahren, wobei bis jetzt 15 Unternehmen<br />
mit einem Gesamtvolumen von ca. USD 5 Mrd. erfolgreich<br />
privatisiert wurden. Dabei handelt es sich um das größte<br />
und umfangreichste Privatisierungsmandat in der Historie der<br />
Energieprivatisierungen in Südosteuropa. Die federführende<br />
Mitwirkung der Raiffeisen Investment AG bestätigt, dass das<br />
Haus der führende Transaktionsberater in der Türkei und im<br />
Energiesektor ist, denn mit einem Transaktionsvolumen von<br />
knapp einer Milliarde Euro stieg Raiffeisen Investment AG in<br />
der Türkei als erster österreichischer Investmentberater zur<br />
Nummer 1 in den League Tables der M&A Informations- und<br />
Serviceplattform „Mergermarket“ auf.<br />
Das M&A-Geschäft der Raiffeisen Investment AG verdeutlicht<br />
die Wichtigkeit einer umfassenden lokalen Präsenz, vor allem in<br />
den Ländern Ost- und Südosteuropas. Trotz rückgängigen<br />
Marktvolumens konnte der Marktanteil in der Region erhöht<br />
werden. Aus heutiger Sicht ist festzuhalten, dass die Pipeline an<br />
Projekten deutlich besser gefüllt ist als im Vergleichszeitraum<br />
des vorigen Jahres. Dies betrifft nicht nur die Anzahl der Mandate,<br />
sondern auch deren Größe bzw. Umfang. Es werden daher für<br />
das erste und das zweite Quartal 2011 einige Abschlüsse, die diese<br />
positive Entwicklung widerspiegeln, erwartet. Der Vorstand<br />
der Raiffeisen Investment AG rechnet mit größeren Transaktionen<br />
im Bereich Consumer Goods, Energy und Financial Institutions<br />
in der Türkei und Russland. Es ist jedoch auch von einem<br />
großen und positiven Ergebnisbeitrag durch einige spezifische<br />
Projekte aus der Region Südosteuropa auszugehen. Das Nettohonorarvolumen<br />
lag im Jahr <strong>2010</strong> bei rund EUR 10,8 Mio. (2009:<br />
rund EUR 13,9 Mio.).<br />
Das Ergebnis der Raiffeisen Investment AG und ihrer Tochtergesellschaften,<br />
das durch das negative Marktumfeld wie erwähnt<br />
im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beeinträchtigt war, ist in der<br />
Segmentberichterstattung unter dem Segment „Kapitalmarkt -<br />
geschäft” enthalten.<br />
Commodity Trading<br />
Die Tochtergesellschaften der Centrotrade-Gruppe sind zum<br />
einen im Kautschukhandel und zum anderen im Handel mit<br />
Olefinen tätig. Die Kautschuk-Handelstöchter sind unter der<br />
Centrotrade Holding AG, Wien zusammengefasst.<br />
Im Handel mit Olefinen konnte das Rekordergebnis von 2009<br />
noch übertroffen werden. Die Resultate der Rubber-Gruppe sind<br />
ebenfalls überaus zufriedenstellend. Das Gruppenergebnis<br />
nach Steuern bleibt mit EUR 5,242 Mio. deutlich über dem des<br />
Vorjahres. Das Ergebnis der Commodity-Trading-Gesellschaften<br />
ist in der Segmentberichterstattung unter „Sonstige Bankabteilungen<br />
und Commodity-Trading" enthalten.<br />
Leistungsindikatoren<br />
Finanzielle Leistungsindikatoren<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Return-on-Equity vor Steuern (in %) 25,9 33,1<br />
Cost-Income Ratio (in %) 70,6 65,3<br />
Gewinn je Aktie in EUR 42,18 39,66<br />
59<br />
Konzernlagebericht<br />
Leistungsindikatoren
60<br />
Der im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Jahresüberschuss vor<br />
Steuern führte bei gestiegenen durchschnittlichen Eigenmitteln<br />
zu einer Verminderung des Return-on-Equity vor Steuern von<br />
33,1 % auf 25,9 %. Da sich die betrieblichen Erträge (Zinsüberschuss<br />
vor Kreditrisikovorsorgen, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis<br />
und sonstiges betriebliches Ergebnis) im Jahresvergleich<br />
insgesamt reduziert haben und die Verwaltungsaufwendungen<br />
gleichzeitig gestiegen sind, erhöhte sich das Cost-<br />
Income-Verhältnis von 65,3 % im Jahr 2009 auf 70, %.<br />
Der Gewinn je Aktie stieg bei unverändert 655.000 im Umlauf<br />
befindlichen Stammaktien im Vergleich zum Vorjahr um rund<br />
6 % und erreichte EUR 42,18.<br />
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Mitarbeiter im Jahresschnitt 328 352<br />
Börsemitgliedschaften<br />
Anzahl der neu emittierten<br />
14 13<br />
Optionsscheine und Zertifikate 2.670 1.841<br />
Während des abgelaufenen Geschäftsjahres waren in der<br />
Raiffeisen Centrobank-Gruppe durchschnittlich 328 Mitarbeiter<br />
beschäftigt, dies stellt gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang<br />
um 24 Personen oder rund 7 % dar. Marktbedingt reduziert wurde<br />
in erster Linie der Mitarbeiterstand in der Raiffeisen Investment<br />
AG und ihren Tochtergesellschaften.<br />
Durch die Mitgliedschaft an der Börse Laibach stieg die Zahl<br />
der Börsemitgliedschaften auf 14. Die Anzahl der im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr emittierten Optionsscheine und Zertifikate<br />
erhöhte sich gegenüber 2009 kräftig um rund 45 % auf 2.670.<br />
Risikomanagement<br />
In einem Umfeld volatiler Märkte ist es für die Raiffeisen<br />
Centrobank mit ihrer Spezialisierung auf Handel und Brokerage<br />
mit Aktien und Aktienderivaten besonders wichtig, über ein<br />
modernes Risikomanagementsystem zu verfügen, das eine professionelle<br />
Begrenzung und Steuerung von Risiken ermöglicht.<br />
Die Abteilung Risk Management ist in der Raiffeisen Centrobank<br />
dafür verantwortlich – sie beurteilt die aktuelle Risikosituation<br />
unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit der Bank und der<br />
entsprechenden Risikolimite und unterstützt damit den Vorstand<br />
bei der Aufgabe der Gesamtbankrisikosteuerung. In seiner<br />
bereichs- und unternehmensübergreifenden Funktion ist das<br />
Risk Management zudem für die Implementierung und laufende<br />
Kalibrierung der Methoden zur Risikomessung und zur Verfeinerung<br />
der Steuerungsinstrumente sowie für die Wartung<br />
und Aktualisierung der Regelwerke zuständig.<br />
<strong>2010</strong> war ein anspruchsvolles und erfolgreiches Jahr für die<br />
Bank und auch für die Abteilung Risk Management. Es konnten<br />
wesentliche inhaltliche Fortschritte bei wichtigen Themen wie<br />
Stresstesting und der Weiterentwicklung des Value-at-Risk-<br />
Modells erreicht werden. Substanzielle Ressourcen wurden zudem<br />
erfolgreich dafür aufgewendet, das bewährte Monte-Carlo-<br />
Modell in einem großen Entwicklungsschritt so weit auszubauen,<br />
dass nun auch die Beurteilung strukturierter und komplexer<br />
Produkte hinsichtlich ihrer Bewertung und Risikofaktoren<br />
zeitnah erfolgen kann. Auch im vergangenen Geschäftsjahr<br />
musste die Bank trotz eines schwierigen Umfelds keine signifikanten<br />
Verluste aus dem Kreditrisiko und dem Marktrisiko heraus<br />
verzeichnen.<br />
An dieser Stelle sei auf den ausführlichen Risikobericht im<br />
Anhang verwiesen.
Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den<br />
Konzern-Rechnungslegungsprozess<br />
Eine ausgewogene und vollständige Finanzberichterstattung<br />
hat für die Raiffeisen Centrobank und ihre Organe hohen Stellenwert.<br />
Die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Vorschriften<br />
ist dabei eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Der Vorstand<br />
trägt im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess die<br />
Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den<br />
Anforderungen des Unternehmens entsprechenden Internen<br />
Kontroll- und Risikomanagement-Systems. Aufgabe dieses Internen<br />
Kontrollsystems ist es, das Management so zu unterstützen,<br />
dass es effektive und laufend verbesserte interne Kontrollen<br />
im Hinblick auf die Rechnungslegung gewährleistet. Das<br />
Kontrollsystem ist einerseits auf die Einhaltung von Richtlinien<br />
und Vorschriften und andererseits auf die Schaffung optimaler<br />
Bedingungen für spezifische Kontrollmaßnahmen ausgerichtet.<br />
Bei der Raiffeisen Centrobank besteht bereits seit Jahren ein<br />
Internes Kontrollsystem mit einem Weisungswesen in Form von<br />
Direktiven und Anweisungen für strategisch wichtige Themenbereiche.<br />
Darüber hinaus ist die Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />
als Teil des RZB-Konzerns dessen Konzernanweisungen und<br />
-regelungen unterworfen. Die Überwachung der Einhaltung<br />
dieser Regelungen erfolgt im Rahmen von Revisionsprüfungen<br />
auf Instituts- und Konzernebene.<br />
Basis für die Erstellung des Konzernabschlusses sind die<br />
einschlägigen österreichischen Gesetze, allen voran das Bankwesengesetz<br />
(BWG) in Verbindung mit dem Unternehmensgesetzbuch<br />
(UGB), in dem die Aufstellung eines konsolidierten<br />
Jahresabschlusses für Kreditinstitute geregelt wird. Die Rechnungslegungsnorm<br />
für den Konzernabschluss bilden die International<br />
Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie von der EU<br />
übernommen wurden.<br />
Die technische (quantitative) Erstellung des Konzernabschlusses<br />
für die Raiffeisen Centrobank wurde aufgrund ihrer<br />
Konzernzugehörigkeit zur RZB-Gruppe an die Raiffeisen Bank<br />
International AG ausgelagert und erfolgt in der dortigen<br />
Abteilung Group Financial Reporting. Die qualitative Umsetzung<br />
wird unternehmensintern in der Abteilung Controlling und<br />
Reporting General vorgenommen.<br />
Grundlage für den Konzernabschluss sind standardisierte,<br />
konzernweit einheitliche Formulare. Die Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsstandards sind dabei im Group Accounts Manual<br />
der RZB-Gruppe definiert und für die Erstellung der Abschlussdaten<br />
verbindlich. Änderungen in den Anweisungen und<br />
Standards werden den betroffenen Einheiten in speziell einberufenen<br />
Internet-Konferenzen kommuniziert.<br />
Die Erstellung der Einzelabschlüsse nach den Konzernvorgaben<br />
erfolgt dezentral in den jeweiligen Konzerneinheiten. Die für<br />
das Rechnungswesen verantwortlichen Mitarbeiter und Geschäftsleiter<br />
der Konzerneinheiten sind für die vollständige<br />
Abbildung und korrekte Bewertung aller Transaktionen verantwortlich.<br />
Es liegt in der Verantwortung der jeweiligen lokalen<br />
Geschäftsführung, dass die vorgeschriebenen internen Kontrollmaßnahmen,<br />
wie z.B. Funktionstrennungen oder das Vier-<br />
Augen-Prinzip, durchgeführt werden. Die Übermittlung der<br />
Abschlussdaten an die Abteilung Group Financial Reporting<br />
der Raiffeisen Bank International AG erfolgt durch Direkteingabe<br />
in das Konsolidierungssystem Cognos Controller. Das System ist<br />
in Bezug auf die IT-Sicherheit durch die restriktive Vergabe von<br />
Berechtigungen geschützt.<br />
Die von den Konzerneinheiten der Raiffeisen Centrobank eingelangten<br />
Abschlussdaten werden vom Beteiligungscontrolling<br />
der Raiffeisen Centrobank sowie in der Abteilung Group Financial<br />
Reporting zunächst auf Plausibilität überprüft. Im Konsolidierungssystem<br />
Cognos Controller erfolgen dann die weiteren<br />
61<br />
Konzernlagebericht<br />
Risikomanagement<br />
Internes Kontrollsystem
62<br />
Konsolidierungsschritte, u.a. die Kapitalkonsolidierung, die<br />
Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie die Schuldenkonsolidierung.<br />
Abschließend werden allfällige Zwischengewinne, die<br />
im Wesentlichen nur bei Geschäften zwischen den Commodity-<br />
Handelstöchtern auftreten, durch Konzernbuchungen eliminiert.<br />
Die Erstellung der nach IFRS sowie BWG bzw. UGB<br />
geforderten Anhangangaben bildet den Abschluss der Konsolidierung<br />
und wird von der Abteilung Controlling und Reporting<br />
General der Raiffeisen Centrobank vorgenommen. Zusätzlich<br />
wird ein Konzern-Lagebericht erstellt, in dem eine verbale<br />
Erläuterung der Konzernergebnisse gemäß den gesetzlichen<br />
Vorgaben erfolgt.<br />
Wesentliche Risiken in Bezug auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess<br />
werden durch den Vorstand evaluiert und überwacht.<br />
Der Fokus wird dabei auf jene Risiken gelegt, die typischerweise<br />
als wesentlich zu betrachten sind. Die jährliche<br />
Evaluierung der von den jeweiligen zuständigen Stellen durchgeführten<br />
internen Kontrollmaßnahmen basiert auf einem<br />
risikoorientierten Ansatz. Die Bewertung des Risikos einer fehlerhaften<br />
Finanzberichterstattung basiert auf unterschiedlichen<br />
Kriterien. So können z.B. komplexe Bilanzierungsgrundsätze<br />
zu einem erhöhten Fehlerrisiko führen. Unterschiedliche Grundsätze<br />
für die Bewertung von Vermögenswerten sowie ein<br />
komplexes oder sich veränderndes Geschäftsumfeld können<br />
ebenso das Risiko eines wesentlichen Fehlers in der Finanzberichterstattung<br />
begründen.<br />
Für die Erstellung des Abschlusses müssen regelmäßig<br />
Schätzungen vorgenommen werden, bei denen das immanente<br />
Risiko besteht, dass die zukünftige Entwicklung von diesen<br />
Schätzungen abweicht. Dies gilt speziell für die Parameter von<br />
Bewertungsmodellen, die bei Ermittlung des beizulegenden<br />
Zeitwertes von Finanzinstrumenten, für die keine aktuellen<br />
Marktquotierungen vorliegen, verwendet werden, das Sozialkapital,<br />
den Ausgang von Rechtsstreitigkeiten, die Forderungseinbringlichkeit<br />
sowie die Werthaltigkeit von Beteiligungen und<br />
Vorräten. Teilweise werden externe Experten zugezogen bzw.<br />
wird auf öffentlich zugängliche Quellen abgestellt, um das Risiko<br />
einer Fehleinschätzung zu minimieren.<br />
Zusätzlich zum Vorstand umfasst das allgemeine Kontrollumfeld<br />
auch die mittlere Managementebene (Abteilungsleiter).<br />
Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden<br />
Geschäftsprozess angewendet, um sicherzustellen, dass potentielle<br />
Fehler oder Abweichungen in der Finanzberichterstattung<br />
vermieden bzw. entdeckt und korrigiert werden. Die in regelmäßigen<br />
Abständen vorgenommenen Kontrollmaßnahmen<br />
reichen von der Durchsicht der Periodenergebnisse durch das<br />
Management bis hin zur spezifischen Überleitung und Abstimmung<br />
von Konten und zur Analyse und weiteren Optimierung<br />
der Prozesse im Rechnungswesen. Zudem ist die interne Revision<br />
in den Überwachungsprozess involviert. Ihre Aktivitäten basieren<br />
auf den Mindeststandards für die interne Revision der<br />
Österreichischen Finanzmarktaufsicht sowie auf internationalen<br />
Best Practices. Die interne Revision berichtet direkt an den<br />
Vorstand. Darüber hinaus überprüft die Konzernrevision der<br />
RZB-Gruppe unabhängig und regelmäßig die Einhaltung der<br />
internen Vorschriften.<br />
Der Konzernabschluss wird samt dem Lagebericht im<br />
Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats behandelt. Der Konzernabschluss<br />
wird darüber hinaus dem Aufsichtsrat zur Kenntnisnahme<br />
vorgelegt. Er wird im Rahmen des Geschäftsberichts auf<br />
der firmeneigenen Internetseite sowie im Amtsblatt zur Wiener<br />
Zeitung veröffentlicht und zum Firmenbuch eingereicht. Unterjährig<br />
erfolgt die Berichterstattung auf konsolidierter Basis<br />
gemäß Börsegesetz in Form halbjährlicher Zwischenberichte,
die den Bestimmungen des IAS 34 entsprechen. Zu veröffentlichende<br />
Konzernabschlüsse werden von leitenden Mitarbeitern<br />
und dem Vorstand vor Weiterleitung an den Aufsichtsrat einer<br />
abschließenden Würdigung unterzogen. Für das Management<br />
werden darüber hinaus Analysen zum Konzernabschluss<br />
zusammengestellt.<br />
Human Resources<br />
Der Erfolg des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> ist im Wesentlichen auf die<br />
Kompetenz und den Einsatz des engagierten Mitarbeiterstabes<br />
zurückzuführen. Der Personalbestand der Raiffeisen Centrobank-<br />
Gruppe belief sich per 31. Dezember <strong>2010</strong> auf 333 Mitarbeiter<br />
(2009: 338 Mitarbeiter).<br />
Der Rückgang der Mitarbeiterzahl wurde vor allem durch die<br />
Anpassung der Personal- und Kostenstruktur in der Raiffeisen<br />
Investment-Gruppe, infolge des geringeren Transaktionsvolumens,<br />
verursacht. Hingegen war bei der Raiffeisen Centrobank<br />
wegen der positiven Geschäftsentwicklung im Jahresvergleich<br />
ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Auch wenn sich die Gesamtanzahl<br />
der Mitarbeiter nicht wesentlich verändert hat, wurde die<br />
Entwicklung der vorhandenen Personalressourcen gezielt entlang<br />
der generellen Geschäftsstrategie ausgerichtet. Dies gelang<br />
durch konsequente und nachhaltige Fokussierung auf die<br />
drei Bereiche: gezielte interne und externe Entwicklungsmaßnahmen,<br />
Jobrotation sowie selektive Rekrutierungen.<br />
Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe ist stolz auf das fachliche<br />
Know-how, das Engagement und die enge Zusammenarbeit ihrer<br />
Mitarbeiter. In dieses wesentliche Fundament für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg wurde auch <strong>2010</strong> nachhaltig durch interne<br />
und externe Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen investiert.<br />
Hierbei ist bemerkenswert, wie stark das Bedürfnis von Mit arbeitern<br />
und Vorgesetzten war, das profunde Fachwissen beständig<br />
auf dem neuesten Stand zu halten und das Know-how in<br />
den jeweiligen Spezialgebieten weiter zu vertiefen. Das große<br />
Interesse der Mitarbeiter an neuen fachlichen Herausforderungen<br />
spiegelt sich in der Innovationskraft sowie dem Bestreben<br />
des Unternehmens, als Ganzes weiter wachsen zu wollen, wider.<br />
Insbesondere die strategische Ausrichtung auf die CEE-Märkte<br />
ist ein wichtiges Element der Personalpolitik der Gruppe. So<br />
finden sich unter den Mitarbeitern der Raiffeisen Centrobank allein<br />
am Standort Wien, in der Muttergesellschaft, 15 verschiedene<br />
Nationalitäten und 16 verschiedene Muttersprachen. Die fokussierte<br />
Personalrekrutierung und -selektion hat zu einer Verbreiterung<br />
und Vertiefung des vorhandenen Markt- und Kunden-Know-how<br />
in den CEE-Wachstumsmärkten beigetragen.<br />
Zur Unterstützung des externen und internen Kommunikationsflusses<br />
werden Sprachkurse in verschiedenen Ostsprachen sowie<br />
Englisch und Deutsch angeboten, die sich regen Zulaufes erfreuen.<br />
Großes Augenmerk lag auch <strong>2010</strong> auf einem ausgewogenen<br />
Frauen/Männer-Verhältnis, was gerade im Bereich Investmentbanking<br />
nicht leicht zu realisieren ist. So waren beispielsweise<br />
nur 19 % der im vergangenen Jahr in der Muttergesellschaft<br />
eingegangenen Bewerbungen von weiblichen Interessenten.<br />
Trotzdem ist es gelungen, 40 % der dortigen Vakanzen mit<br />
hochqualifizierten Frauen zu besetzen und somit den Frauenteil<br />
insgesamt von 43 % auf 44 % zu heben. Entsprechend liegt der<br />
Frauenanteil unter den Prokuristen und Direktoren mit 37 %<br />
auch relativ hoch.<br />
Ausblick auf 2011<br />
Nachdem die Weltwirtschaft 2009 die schwerste Rezession seit<br />
1945 erlebt hatte, stand das Jahr <strong>2010</strong> im Zeichen der<br />
konjunkturellen Erholung. Rund um den Globus belebte sich die<br />
wirtschaftliche Aktivität – oft gestützt durch massive fiskal- und<br />
geldpolitische Maßnahmen.<br />
63<br />
Konzernlagebericht<br />
Human Resources<br />
Ausblick auf 2011
64<br />
Die Konjunkturaussichten für die USA für das Jahr 2011 haben<br />
sich zuletzt erheblich aufgehellt und lassen ein reales Wirtschaftswachstum<br />
von etwa 2,7 % erwarten. In Europa zeichnet<br />
sich indessen eine Fortsetzung der Zwei-Klassen-Konjunktur ab.<br />
Während die Wachstumsaussichten für international wettbewerbsfähige<br />
Regionen wie Deutschland und Österreich nach<br />
wie vor robust sind, hinkt Südeuropa bei der Erholung hinterher.<br />
Für die Eurozone erwarten wir ein Plus von 1,8 %, für die EU-27<br />
ein Wachstum von 1,6 %.<br />
Österreich sollte mit einem prognostizierten Wachstum von<br />
etwa 2,5 % im Spitzenfeld der Euroländer liegen. Maßgeblich<br />
verantwortlich dafür ist – nach dem Exportschub des Vorjahres –<br />
der enorme Nachholbedarf bei den Brutto-Anlageinvestitionen,<br />
der aus einer überdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung<br />
resultiert. Wir rechnen in den nächsten Quartalen mit kräftigen<br />
Investitionen der österreichischen Unternehmen, wofür auch die<br />
gegenwärtig niedrigen Kreditzinsen, die hohen Bargeld bestände<br />
der Unternehmen und die soliden Gewinnaussichten sprechen.<br />
Für den CEE-Raum gehen wir 2011 insgesamt von einer<br />
weiteren Verbesserung der wirtschaftlichen Lage aus (+ 3,2 %).<br />
Während derzeit vor allem starke Exporte für das Wirtschaftswachstum<br />
sorgen, gibt es auch schon Anzeichen einer Erholung<br />
bei der Inlandsnachfrage und den Investitionen. Die positive Entwicklung<br />
in Zentraleuropa (+ 3,1 %) wird vom Wachstum in Polen<br />
und der Slowakei getrieben. Auch Südosteuropa, das <strong>2010</strong> noch in<br />
der Rezession steckte, sollte 2011 mit erwarteten 1,9 % wieder<br />
Wachstum aufweisen. Für die Gemeinschaft Unabhängiger Staa-<br />
ten (GUS) rechnen wir mit einem BIP-Wachstum von 3,6 %, wobei<br />
sich Russland mit einem Plus von 3,5 % zu Buche schlagen sollte.<br />
Die globalen Aktienmärkte sollten die Ende <strong>2010</strong> entwickelte<br />
Dynamik im Wesentlichen zumindest bis zur Jahresmitte 2011<br />
beibehalten können. Die Auswirkungen der Schuldenkrise<br />
können zwar immer wieder für Rücksetzer sorgen, in Summe<br />
werden aber die positiven Faktoren aus dem unmittelbaren Umfeld<br />
des Aktienmarktes überwiegen: die Vorzeichen für die<br />
konjunkturelle Entwicklung 2011 sind erfreulich; die Gefahr einer<br />
abermaligen Rezession ist deutlich zurückgegangen; die Gewinndynamik<br />
der Unternehmen hat Bestand; die Bewertungen<br />
sind moderat und in Europa sogar weiterhin günstig. Gepaart<br />
mit der weiterhin reichlich vorhandenen Liquidität lässt dies<br />
auch angestiegene Anleiherenditen und Sorgen rund um die<br />
Schuldenkrise in den Hintergrund treten, so dass wir 2011 für die<br />
meisten etablierten Aktienmärkte eine ähnlich gute Entwicklung<br />
wie im Jahr <strong>2010</strong> erwarten.<br />
Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Fortsetzung des<br />
<strong>2010</strong> begonnenen Aufschwungs sehen wir die Aussichten für die<br />
Raiffeisen Centrobank-Gruppe durchwegs positiv. Auch wenn<br />
davon ausgegangen werden darf, dass das Marktumfeld trotz<br />
eines sich abzeichnenden positiven Entwicklungstrends weiterhin<br />
herausfordernd bleiben wird, bietet die gute Positionierung<br />
unserer Gruppe sowohl innerhalb des Konzerns als auch in den<br />
Märkten die Voraussetzung, um in den zentralen Geschäftsfeldern<br />
Wertpapierhandel, Kapitalmarkttransaktionen und M&A<br />
von der Erholung der Kernmärkte Österreich und Zentral- und<br />
Osteuropa überdurchschnittlich zu profitieren.<br />
Die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Naturkatastrophe<br />
in Japan und der darauf folgenden atomaren Störfälle<br />
vom März 2011, sowohl auf die globale gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung als auch auf den Geschäftsverlauf der Raiffeisen<br />
Centrobank, lassen sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses<br />
Berichts nicht abschließend abschätzen, doch wird überwiegend<br />
davon ausgegangen, dass der dadurch notwendige Investitionsund<br />
Technologieschub mittel- bis langfristig auch positive Effekte<br />
bringen kann.
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der vom gewählten Jahresabschlussprüfer – KPMG Austria<br />
GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft,<br />
Porzellangasse 51 , 1090 Wien – geprüfte und mit dem uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss<br />
<strong>2010</strong> wurde der 38. ordentlichen Hauptversammlung am 13.<br />
April 2011 vorgelegt und von dieser zustimmend zur Kenntnis<br />
genommen.<br />
Die KPMG Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
hat im April 2011 die Prüfung des Konzernabschlusses<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> fertiggestellt und<br />
diesem ebenfalls einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem von der KPMG<br />
65<br />
Konzernlagebericht<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
geprüften Konzernabschluss für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> eingehend beschäftigt und für in Ordnung befunden.<br />
Wien, im April 2011<br />
Dr. Walter Rothensteiner<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats
66<br />
Wesentliche Ereignisse<br />
nach dem Bilanzstichtag<br />
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Die Raiffeisen Centrobank und die Raiffeisen Investment AG mit<br />
den Schwerpunkten ihrer Geschäftstätigkeit im Investmentbanking<br />
sowie im M&A-Bereich üben keine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit<br />
aus. Auch bei Commodity-Handelstöchtern,<br />
die ausschließlich mit Kautschuk und Olefinen handeln, werden<br />
keine entsprechenden Aktivitäten vorgenommen.<br />
Wien, 5. April 2011<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Eva Marchart<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß<br />
§82 Börsegesetz<br />
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit<br />
den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />
Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht<br />
den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis<br />
und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />
entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen<br />
Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern<br />
ausgesetzt ist.<br />
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit<br />
den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />
Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens<br />
vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf,<br />
das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt,<br />
dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz<br />
und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen<br />
Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen<br />
ausgesetzt ist.<br />
Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />
stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands
Konzernabschluss der Raiffeisen Centrobank AG<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong> nach International<br />
Financial Reporting Standards (IFRS)<br />
Mit Raiffeisen Centrobank-Gruppe wird auf den Konzern der Raiffeisen<br />
Centrobank AG Bezug genommen. Das Unternehmen auf Einzelbasis (die<br />
Muttergesellschaft) wird mit Raiffeisen Centrobank bezeichnet. Es wird<br />
darauf hingewiesen, dass es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen<br />
durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen zu geringfügigen Differenzen<br />
kommen kann. Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte)<br />
beruht auf den tatsächlichen und nicht auf den dargestellten gerundeten<br />
Werten.<br />
67<br />
Konzernlagebericht<br />
Erklärung der Corporate gesetzlichen Governance Vertreter
68<br />
Erfolgsrechnung<br />
Angaben in Tausend Euro Anhang 1.1. - 31.12.<strong>2010</strong> 1.1. - 31.12.2009 Veränderung<br />
Zinserträge 6.994 12.962 - 46,0 %<br />
Zinsaufwendungen - 2.154 - 4.249 - 49,3 %<br />
Zinsüberschuss (2) 4.841 8.713 - 44,4 %<br />
Nettodotierung zu Kreditrisikovorsorgen (3) 60 - 55 -<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen 4.901 8.658 - 43,4 %<br />
Provisionserträge 28.937 24.244 19,4 %<br />
Provisionsaufwendungen - 10.356 - 10.574 - 2,1 %<br />
Provisionsüberschuss (4) 18.581 13.670 35,9 %<br />
Handelsergebnis (5) 43.227 43.650 - 1,0 %<br />
Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten (6) 250 - 217 -<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen (7) 132 370 - 64,3 %<br />
Verwaltungsaufwendungen (8) - 59.991 - 57.767 3,8 %<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis (9) 18.237 22.471 - 18,8 %<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 25.336 30.835 - 17,8 %<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag (10) 2.294 - 4.855 -<br />
Jahresüberschuss nach Steuern 27.630 25.980 6,4 %<br />
Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 0 0 -<br />
Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980 6,4 %<br />
Überleitung zum Gesamtergebnis<br />
Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980 6,4 %<br />
Währungsdifferenzen 773 - 546 -<br />
Gesamtergebnis 28.403 25.435 11,7 %<br />
Die Entwicklung der in den Gewinnrücklagen gebuchten Posten betrifft ausschließlich Währungsdifferenzen und stellt sich wie folgt dar:<br />
Gewinnrücklagen Währungsumrech-<br />
Angaben in Tausend Euro nungsdifferenzen<br />
Stand 1.1.2009 - 3.327<br />
Nettoveränderungen im Geschäftsjahr - 546<br />
Stand 31.12.2009 - 3.873<br />
Nettoveränderungen im Geschäftsjahr 773<br />
Stand 31.12.<strong>2010</strong> - 3.101<br />
Gewinn je Aktie (in Euro) (11) 42,18 39,66 2,52<br />
Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf; eine Verwässerung des Gewinns je Aktie fand daher nicht statt.
Bilanz<br />
69<br />
Konzernabschluss<br />
Erfolgsrechnung<br />
Bilanz<br />
Aktiva Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 Veränderung<br />
Angaben in Tausend Euro<br />
Barreserve (13, 32) 3.839 2.478 54,9 %<br />
Forderungen an Kreditinstitute (14, 32, 33) 285.424 480.092 - 40,5 %<br />
Forderungen an Kunden (15, 32, 33) 85.476 51.490 66,0 %<br />
Kreditrisikovorsorgen (16) - 352 - 453 - 22,3 %<br />
Handelsaktiva (17, 32) 1.601.070 1.355.765 18,1 %<br />
Derivative Finanzinstrumente (18) 313 60 421,7 %<br />
Wertpapiere und Beteiligungen (19, 32) 32.756 35.436 - 7,6 %<br />
Immaterielle Vermögenswerte (20, 22) 155 215 - 27,9 %<br />
Sachanlagen (21, 22) 12.505 13.603 - 8,1 %<br />
Sonstige Aktiva (23, 32) 108.899 56.719 92,0 %<br />
Aktiva gesamt 2.130.085 1.995.404 6,7 %<br />
Passiva Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 Veränderung<br />
Angaben in Tausend Euro<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (24, 32, 33) 63.800 143.726 - 55,6 %<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (25, 32, 33) 105.525 119.559 - 11,7 %<br />
Rückstellungen (26, 33) 30.057 27.573 9,1 %<br />
Handelspassiva (27, 32, 33) 1.742.127 1.537.839 13,3 %<br />
Derivative Finanzinstrumente (28) 338 607 - 44,3 %<br />
Sonstige Passiva (29, 32, 33) 40.275 27.469 46,6 %<br />
Nachrangkapital (30, 32, 33) 20.413 20.619 - 1,0 %<br />
Eigenkapital (31) 127.550 118.013 8,1 %<br />
Konzern-Eigenkapital 99.920 92.033 8,6 %<br />
Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980 6,4 %<br />
Passiva gesamt 2.130.085 1.995.404 6,7 %
70<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
Angaben in Tausend Euro Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Konzern- Kapital der Gesamt<br />
Kapital rücklagen rücklagen Jahres- nicht beherrüberschuss<br />
schenden<br />
Anteile<br />
Eigenkapital 1.1.2009 47.599 6.651 41.353 10.643 0 106.246<br />
Auflösung von Gewinnrücklagen 0 0 - 3.112 3.112 0 0<br />
Gewinnausschüttung 0 0 0 - 13.755 - 1 - 13.756<br />
Gesamtergebnis 0 0 - 546 25.980 0 25.435<br />
Sonstige Veränderungen 0 0 87 0 1 88<br />
Eigenkapital 31.12.2009 47.599 6.651 37.783 25.980 0 118.013<br />
Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0 6.985 - 6.985 0 0<br />
Gewinnausschüttung 0 0 0 - 18.995 0 - 18.995<br />
Gesamtergebnis 0 0 773 27.630 0 28.403<br />
Sonstige Veränderungen 0 0 129 0 0 129<br />
Eigenkapital 31.12.<strong>2010</strong> 47.599 6.651 45.670 27.630 0 1 127.550<br />
1 unter EUR 500.<br />
Die sonstigen Veränderungen im Eigenkapital gehen auf Währungsdiffrenzen zwischen Erfolgsrechnung und Bilanz zurück. Details<br />
zu den anderen dargestellten Änderungen finden sich im Anhang unter Punkt (31) „Eigenkapital“.
Kapitalflussrechnung<br />
71<br />
Konzernabschluss<br />
Eigenkapitalentwicklung<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Jahresüberschuss nach Steuern<br />
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und<br />
Überleitung auf den Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit:<br />
27.630 25.980<br />
Abschreibungen, Zuschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen 2.180 2.436<br />
Auflösung/Dotierung von Rückstellungen und Risikovorsorgen 13.717 9.959<br />
Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen - 3 4<br />
Sonstige Anpassungen (per Saldo) 22.645 23.960<br />
Zwischensumme<br />
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer<br />
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:<br />
66.169 62.339<br />
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 157.693 - 73.533<br />
Handelsaktiva/Handelspassiva (per Saldo) - 88.525 184.328<br />
Sonstige Aktiva/Sonstige Passiva (per Saldo) - 19.880 25.638<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden - 94.265 - 197.633<br />
Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 21.192 1.139<br />
Einzahlungen aus der Veräußerung von:<br />
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen 125 0<br />
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 84 43<br />
Auszahlungen für den Erwerb von:<br />
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen 0 - 217<br />
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten - 1.045 - 1.059<br />
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - 836 - 1.233<br />
Ein-/Auszahlungen nachrangiges Kapital 0 0<br />
Dividendenzahlungen - 18.995 - 13.755<br />
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - 18.995 - 13.755<br />
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 2.478 16.327<br />
Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 21.192 1.139<br />
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - 836 - 1.233<br />
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - 18.995 - 13.755<br />
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 3.839 2.478
72<br />
Zahlungsströme für Steuern, Zinsen und Dividenden <strong>2010</strong> 2009<br />
Erhaltene Zinsen 6.830 12.820<br />
Gezahlte Zinsen - 2.177 - 4.532<br />
Ertragsteuerzahlungen -1.100 -126<br />
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung und Veränderungen<br />
des Zahlungsmittelbestands des Geschäftsjahres<br />
und teilt sich in die drei Bereiche operative Geschäftstätigkeit,<br />
Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit.<br />
Als Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit werden<br />
Zahlungszu- und -abflüsse aus Forderungen an Kreditinstitute<br />
und Kunden, aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
und Kunden ausgewiesen. Zu- und Abgänge aus Handelsaktiva<br />
und Handelspassiva, aus derivativen Finanzinstrumenten sowie<br />
aus sonstigen Aktiva und Passiva gehören ebenfalls zur operativen<br />
Geschäftstätigkeit. Die aus dem operativen Geschäft resultierenden<br />
Zins-, Dividenden- und Steuerzahlungen werden gesondert<br />
dargestellt.<br />
Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit zeigt die Zahlungszuund<br />
-abflüsse für Beteiligungen, Sachanlagen und immaterielle<br />
Vermögenswerte.<br />
Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit umfasst Ein- und<br />
Auszahlungen beim Eigenkapital und beim nachrangigen<br />
Kapital. Dies betrifft vor allem Dividendenauszahlungen.<br />
Der Zahlungsmittelbestand umfasst den Bilanzposten Bar -<br />
reserve, der sich aus Kassenbestand sowie täglich fälligen<br />
Guthaben bei der Oesterreichischen Nationalbank zusammensetzt.<br />
Nicht einbezogen werden täglich fällige Forderungen an<br />
Kreditinstitute. Diese werden der operativen Geschäftstätigkeit<br />
zugerechnet.<br />
Segmentberichterstattung<br />
Einteilung der Segmente<br />
Für die Definition der Segmente maßgebend ist der „Management<br />
Approach“, d.h. für das Reporting wird jene Segmentierung<br />
herangezogen, die auch vom Management als Grundlage für<br />
Entscheidungen herangezogen wird. Die interne Management-<br />
Erfolgsrechnung nach UGB/BWG der Raiffeisen Centrobank, die<br />
Vorstand und Aufsichtsrat als Grundlage für die Erfolgskontrolle<br />
und die Ressourcenallokation dient, erfolgt nach der funktional<br />
ausgerichteten Aufbauorganisation des Unternehmens. Dabei<br />
handelt es sich um eine stufenweise Deckungsbeitragsrechnung.<br />
Erträge und Aufwendungen werden verursachungsgerecht<br />
zugeordnet. Ertragspositionen sind der Zinsüberschuss,<br />
der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das sonstige<br />
betriebliche Ergebnis. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet<br />
direkte und indirekte Kosten. Die direkten Kosten (Personal- und<br />
Sachkosten) werden von den Geschäftsfeldern verantwortet, die<br />
indirekten Kosten werden den Cash Generating Units auf Basis<br />
von vereinbarten Schlüsseln zugeordnet. Dies gilt auch für die<br />
Mitarbeiter der Support- und zentralen Verwaltungsabteilungen<br />
sowie der Stabstellen. Das Segmentergebnis wird bis zum<br />
Jahresüberschuss vor Steuern gezeigt.<br />
Die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhalten Neubildungen<br />
von Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken, Direktabschreibungen,<br />
wie auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen.<br />
Da diese von der Gesamtbank zu tragen und nicht materiell sind,<br />
werden sie nicht im betroffenen operativen Segement, sondern<br />
in der Spalte „Überleitung“ erfasst. Die Spalte „Überleitung“<br />
enthält zudem die Zwischenergebniseliminierung und die Konsolidierungen<br />
zwischen den Segmenten sowie die Überleitung<br />
von UGB/BWG- auf IFRS-Werte.
Die Steuerungseinheiten (Cash Generating Units) bilden<br />
nachstehende Geschäftsfelder:<br />
» Wertpapierhandel und -sales und Treasury,<br />
» Kapitalmarktgeschäft,<br />
» Private Banking,<br />
» Kreditgeschäft,<br />
» Sonstige Bankabteilungen und Commodity Trading.<br />
Das Segment „Wertpapierhandel und -sales und Treasury“<br />
umfasst das Emissionsgeschäft (Zertifikate und strukturiere<br />
Produkte bzw. Optionsscheine) sowie den kundenbezogenen<br />
Wertpapierhandel (Brokerage-Geschäft). Weiters enthalten sind<br />
das Market Making, der Wertpapiereigenhandel sowie das Aktiv-<br />
Passiv-Management (Fristentransformation), das Liquiditäts -<br />
management sowie Geldmarkt- und Zinsgeschäfte mit bilanzmäßigen<br />
(z.B. Geldmarktdepots) und außerbilanzmäßigen<br />
Produkten (z.B. Termingeschäfte, Optionen). Ebenfalls in diesem<br />
Segment ausgewiesen werden entsprechend dem Kostenanfall<br />
bei der Abwicklung 50 % der in der Raiffeisen Centrobank anfallenden<br />
Erträge aus Initial und Secondary Public Offerings<br />
(IPO/SPO). Die restlichen 50 % sind im Segment „Kapitalmarkt -<br />
geschäft“ enthalten.<br />
Das Segment „Kapitalmarktgeschäft“ erfasst einerseits<br />
Beratungsleistungen vor, während und nach Kapitalmarktmaßnahmen<br />
(IPO/SPO, Aktienrückkaufprogramme, Delistings,<br />
Umlistings, sonstige Kapitalmaßnahmen) und andererseits die<br />
kauf- oder verkaufsseitige Beratung bei Übernahmen und<br />
Fusionen (M&A-Transaktionen) sowie bei Privatisierungen. Weiters<br />
werden 50 % der in der Raiffeisen Centrobank anfallenden<br />
Erträge aus IPOs und SPOs entsprechend ihrem Kostenanfall bei<br />
der Abwicklung der Mandate im Segment „Wertpapierhandel<br />
und -sales und Treasury“ ausgewiesen (vgl. vorhergehenden<br />
Absatz).<br />
Das Segment „Private Banking“ hat als Zielgruppe vermögende<br />
Privatpersonen, selbständig Erwerbstätige (High Networth<br />
Individuals) sowie Unternehmen, für die ein individueller<br />
Beratungsansatz für Veranlagung und Vermögensverwaltung<br />
angeboten wird.<br />
Das Segment „Kreditgeschäft“ umfasst das Kredit- und Akkreditivgeschäft<br />
mit dem Schwerpunkt Handelsfinanzierung.<br />
Das Segment „Sonstige Bankabteilungen und Commodity<br />
Trading“ beinhaltet neben den in der Raiffeisen Centrobank<br />
angesiedelten Abteilungen „Private Equity“ und „Countertrade“<br />
jene Geschäftstransaktionen der Raiffeisen Centrobank, die<br />
nicht den übrigen Segmenten zugeordnet werden können.<br />
Weiters umfasst es das Ergebnis der im Handel mit Kautschuk<br />
und Olefinen tätigen vollkonsolidierten Handelsunternehmen<br />
der Raiffeisen Centrobank-Gruppe.<br />
Bemessung der Segmentergebnisse<br />
Zur Darstellung der Segment-Performance werden zwei<br />
Steuerungsgrößen herangezogen:<br />
» Der Return on Equity vor Steuern errechnet sich aus dem<br />
Verhältnis des unversteuerten Gewinns zum durchschnittlich<br />
eingesetzten Eigenkapital. Diese Kennzahl zeigt die Verzinsung<br />
(Rentabilität) des im Geschäftsbereich eingesetzten<br />
Kapitals.<br />
» Die Cost/Income-Ratio stellt die Kosteneffizienz der<br />
Geschäftsbereiche dar. Die Kennzahl errechnet sich als<br />
Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen einerseits und<br />
der Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss,<br />
Handelsergebnis und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis<br />
(ohne Bewertungs ergebnis aus Hedge Accounting und<br />
sonstigen Derivaten) andererseits.<br />
73<br />
Konzernabschluss<br />
Segmentberichterstattung
74<br />
1.1. - 31.12.<strong>2010</strong> Wertpapier- Kapital- Private Kredit- Sonstige Bank- Über- Gesamt<br />
Angaben in Tausend Euro handel und markt- Banking geschäft abteilungen leitung<br />
-sales und geschäft und Commo-<br />
Treasury dity Trading<br />
Zinsüberschuss 4.062 236 341 1.338 - 1.119 - 17 4.841<br />
Kreditrisikovorsorgen<br />
Zinsüberschuss nach<br />
0 0 0 0 0 60 60<br />
Kreditrisikovorsorgen 4.062 236 341 1.338 - 1.119 43 4.901<br />
Provisionsüberschuss 1.730 12.701 3.197 304 632 18 18.581<br />
Handelsergebnis<br />
Ergebnis aus<br />
43.882 151 0 0 - 1.088 282 43.227<br />
derivativen Finanzinstrumenten - 67 0 0 67 532 - 282 250<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 134 -2 0 0 0 0 132<br />
Verwaltungsaufwendungen - 30.800 - 16.525 - 3.447 - 1.475 - 8.241 497 - 59.991<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />
Jahresüberschuss,<br />
0 1.044 0 0 17.555 - 363 18.237<br />
-fehlbetrag vor Steuern<br />
Bemessungsgrundlage<br />
18.941 - 2.395 91 234 8.271 194 25.336<br />
(Kredit- und Marktrisiko) 419.096 117 25.000 115.725 16.300 0 576.238<br />
Durchschnittliche Aktiva<br />
Durchschnittliche Passiva<br />
1.889.880 17.702 28.472 77.826 104.110 - 80.366 2.037.623<br />
(ohne Eigenkapital) 1.804.768 9.552 119.375 1.968 73.523 - 69.214 1.939.972<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 147 107 20 9 45 0 328<br />
Cost/Income Ratio 62,0 % 116,9 % 97,4 % 89,8 % 51,6 % 0 70,6 %<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 64.647 9.001 3.855 17.846 13.454 - 11.152 97.651<br />
Return on Equity (ROE) vor Steuern 29,3 % - 26,6 % 2,4 % 1,3 % 61,5 % 0 25,9 %<br />
Die Erhöhung der Bilanzwerte (durchschnittliche Aktiva, durchschnittliches Eigenkapital) sowie der Bemessungsgrundlage im<br />
Kreditgeschäft gegenüber 2009 geht auf höhere Ausleihungen zurück.
75<br />
Konzernabschluss<br />
Segmentberichterstattung<br />
1.1. - 31.12.2009 Wertpapier- Kapital- Private Kredit- Sonstige Bank- Über- Gesamt<br />
Angaben in Tausend Euro handel und markt- Banking geschäft abteilungen leitung<br />
-sales und geschäft und Commo-<br />
Treasury dity Trading<br />
Zinsüberschuss 6.890 337 582 1.283 - 669 290 8.713<br />
Kreditrisikovorsorgen<br />
Zinsüberschuss<br />
0 0 0 0 0 - 55 - 55<br />
nach Kreditrisikovorsorgen 6.890 337 582 1.283 - 669 235 8.658<br />
Provisionsüberschuss - 495 10.388 3.217 194 518 - 152 13.670<br />
Handelsergebnis<br />
Ergebnis aus<br />
43.715 484 0 0 - 449 - 100 43.650<br />
derivativen Finanzinstrumenten - 221 0 0 221 - 317 100 - 217<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 387 0 0 0 - 17 0 370<br />
Verwaltungsaufwendungen - 27.553 - 18.769 - 3.709 - 1.210 - 7.130 604 - 57.767<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />
Jahresüberschuss,<br />
0 6.003 0 0 12.268 4.200 22.471<br />
-fehlbetrag vor Steuern<br />
Bemessungsgrundlage<br />
22.723 - 1.557 90 488 4.204 4.887 30.835<br />
(Kredit- und Marktrisiko) 373.589 0 25.900 43.875 44.550 0 487.914<br />
Durchschnittliche Aktiva<br />
Durchschnittliche Passiva<br />
1.792.019 18.814 47.772 52.149 68.925 - 49.080 1.930.599<br />
(ohne Eigenkapital) 1.643.380 11.088 183.391 4.252 32.290 - 37.054 1.837.347<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 142 135 22 9 44 0 352 1<br />
Cost/Income Ratio 55,0 % 109,0 % 97,6 % 81,9 % 61,1 % 0 65,3 %<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 64.463 7.726 4.456 7.549 21.085 - 12.027 93.252<br />
Return on Equity (ROE) vor Steuern 35,2 % - 20,2 % 2,0 % 6,5 % 19,9 % 0 33,1 %<br />
1 Anpassung der Vorjahreswerte im Segment „Kapitalmarktgeschäft“.
76<br />
Anhang<br />
Unternehmen<br />
Die Raiffeisen Centrobank AG ist seit dem 29. März 1974 beim<br />
Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter der Nummer 117507f<br />
registriert. Die Firmenanschrift lautet Wien 1, Tegetthoffstraße 1.<br />
Die Raiffeisen Centrobank ist eine Tochtergesellschaft der<br />
Raiffeisen Bank International AG (RBI), die 654.999 Stückaktien<br />
des in 655.000 Stückaktien zerlegten Grundkapitals über die RZB<br />
KI-Beteiligungs GmbH., Wien, beziehungsweise über deren Tochter<br />
RZB IB-Beteiligungs GmbH, Wien, hält. Eine Stückaktie wird<br />
über die Lexxus Services Holding GmbH, Wien, gehalten.<br />
Die Raiffeisen Centrobank, Wien, steht mit der der Raiffeisen-<br />
Landesbanken-Holding GmbH., Wien, (oberste Muttergesellschaft)<br />
in einem Konzernverhältnis und gehört deren Vollkonsolidierungskreis<br />
an. Diese Finanzholdinggesellschaft hält über die<br />
Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft die Mehrheit<br />
an der Raiffeisen Bank International AG. Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />
wird somit auch in den Konzernabschluss der<br />
Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft sowie der<br />
Raiffeisen Bank International AG einbezogen.<br />
Die Raiffeisen Centrobank ist eine führende österreichische Investmentbank,<br />
die das gesamte Spektrum der Dienstleistungen<br />
und Produkte rund um Aktien, Derivate und Eigenkapitaltransaktionen<br />
in- und außerhalb der Börse abdeckt. Auf Basis dieser<br />
Position bietet die Spezialbank außerdem ein exklusives und individuelles<br />
Private Banking an. Das Merger- & Akquisitiongeschäft<br />
(M&A) wird über die Raiffeisen Investment AG und deren<br />
Tochtergesellschaften ausgeübt, die mehrheitlich als vollkonsolidierte<br />
Unternehmen im Konzernabschluss enthalten sind. Die<br />
übrigen mit der Bank einen Konzern bildenden Gesellschaften<br />
sind im Bereich des internationalen Commodity-Handels mit<br />
Schwerpunkt Kautschuk und Chemikalien (Olefine) tätig.<br />
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 5. April 2011 vom<br />
Vorstand unterzeichnet und anschließend an den Aufsichtsrat<br />
zur Prüfung und Billigung (Feststellung) weitergeleitet.<br />
Grundlagen der Konzernrechnungslegung<br />
Grundsätze<br />
Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> und die<br />
Vergleichswerte für das Geschäftsjahr 2009 wurden unter Anwendung<br />
des § 245a UGB in Verbindung mit § 59a BWG in Übereinstimmung<br />
mit den vom International Accounting Standards<br />
Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting<br />
Standards (IFRS) und der auf Basis der IAS Verordnung (EG)<br />
1606/2002 durch die EU übernommenen internationalen<br />
Rechnungslegungsstandards einschließlich der bereits anzuwendenden<br />
Interpretationen des International Financial Reporting<br />
Interpretations Committee (IFRIC/SIC) aufgestellt. Alle<br />
Standards, die vom IASB als für den Jahresabschluss <strong>2010</strong> anzuwendende<br />
International Accounting Standards veröffentlicht<br />
und von der EU übernommen wurden, wurden angewandt, soweit<br />
deren Anwendung für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> verpflichtend<br />
war. IAS 11, 20, 23, 29, 31, 34, 40 und 41 sowie IFRS 2, 4, 5 und 6<br />
wurden nicht berücksichtigt, weil für den Konzern keine entsprechenden<br />
Geschäftsfälle vorlagen.<br />
Die neuen und geänderten, seit <strong>2010</strong> verpflichtend anzuwendenden<br />
Standards und Interpretationen IFRS 3 und IAS 27<br />
(Unternehmenszusammenschlüsse; Inkrafttreten 1. Juli 2009),<br />
IAS 39 (Zulässige Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen;<br />
Inkrafttreten 1. Jänner 2009), IFRS 2 (Bilanzierung<br />
anteilsbasierter Vergütungen im Konzern, die in bar erfüllt<br />
werden; Inkrafttreten 1. Jänner <strong>2010</strong>), IFRIC 17 (Sachausschüttungen<br />
an Eigentümer; Inkrafttreten 1. Juli 2009), IFRIC 18 (Über tragung<br />
von Vermögenswerten von Kunden; Inkrafttreten 1. Juli<br />
2009) sowie Änderungen im Rahmen des so genannten<br />
„Improvements Project – 2008“ sowie „Improvements Project –<br />
2009“ haben sich nicht wesentlich auf die Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden der Bank ausgewirkt.<br />
Im März <strong>2010</strong> übernahm die EU IFRIC 16 (Absicherung einer<br />
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb). IFRIC<br />
16 ist spätestens auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder<br />
nach dem 30. Juni 2009 beginnen. Die Interpretation stellt klar,<br />
was als Risiko bei der Absicherung einer Nettoinvestition in einen<br />
ausländischen Geschäftsbetrieb anzusehen ist und wo innerhalb<br />
des Konzerns das Sicherungsinstrument zur Minderung
dieses Risikos gehalten werden darf. In der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />
lagen für IFRIC 16 keine Anwendungsfälle vor.<br />
Von der vorzeitigen Anwendung anderer relevanter Standards<br />
und Interpretationen, die zwar verabschiedet sind, deren Anwendung<br />
aber noch nicht verpflichtend ist, wurde abgesehen.<br />
Dies betrifft die geänderten IFRS 7 (Finanzinstrumente:<br />
Angaben; Inkrafttreten 1. Juli 2011), IAS 24 (Angaben über<br />
Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen;<br />
Inkrafttreten 1. Jänner 2011), IAS 32 (Klassifizierung von Bezugsrechten;<br />
Inkrafttreten 1. Februar <strong>2010</strong>), IFRIC 14 (Die Begrenzung<br />
eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindestfinanzierungsvorschriften<br />
und ihre Wechselwirkung; Inkrafttreten<br />
1. Jänner 2011), IFRIC 19 (Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten<br />
durch Eigenkapitalinstrumente; Inkrafttreten 1. Juli <strong>2010</strong>), sowie<br />
Änderungen im Rahmen des so genannten „Improvements<br />
Project - <strong>2010</strong>“<br />
Die Grundlage für den Konzernabschluss bilden die auf Basis<br />
von IFRS-Bestimmungen konzerneinheitlichen Standards erstellten<br />
Berichtspakete aller vollkonsolidierten Unternehmen. Alle<br />
vollkonsolidierten Gesellschaften erstellen ihre Jahresabschlüsse<br />
per 31. Dezember. Die Zahlen im vorliegenden Abschluss sind<br />
in EUR Tausend angegeben.<br />
Ein Vermögenswert wird in der Bilanz angesetzt, wenn es<br />
wahrscheinlich ist, dass der künftige wirtschaftliche Nutzen<br />
dem Unternehmen zufließen wird, und wenn seine Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten oder ein anderer Wert verlässlich<br />
bewertet werden können. Eine Schuld wird in der Bilanz angesetzt,<br />
wenn es wahrscheinlich ist, dass sich aus der Erfüllung<br />
einer gegenwärtigen Verpflichtung ein direkter Abfluss von<br />
Ressourcen ergibt, die wirtschaftlichen Nutzen enthalten und<br />
der Erfüllungsbetrag verlässlich bewertet werden kann.<br />
Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS<br />
Schätzungen oder Beurteilungen erforderlich, so wurden diese<br />
in Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen.<br />
Sie basieren auf historischen Erfahrungen und anderen<br />
Faktoren wie Planungen und – nach heutigem Ermessen –<br />
wahrscheinlichen Erwartungen oder Prognosen zukünftiger<br />
Ereignisse. Hiervon betroffen sind im Wesentlichen die Risiko -<br />
vorsorgen im Kreditgeschäft, der beizulegende Wert (insbesondere<br />
einzelne Parameter zur Ermittlung) und die Wertminde-<br />
rung von Finanzinstrumenten sowie die Rückstellung für Pensionen<br />
und Abfertigungen. Die tatsächlichen Werte können von<br />
den geschätzten Werten abweichen.<br />
Der Ausweis der latenten Steuern wird in der Erfolgsrechnung<br />
und in der Bilanz nicht gesondert vorgenommen. Details sind in<br />
den entsprechenden Posten des Anhangs dargestellt.<br />
Konsolidierungsmethoden<br />
Alle wesentlichen Tochterunternehmen der Raiffeisen Centrobank<br />
an denen die Gesellschaft direkt oder indirekt mehr als<br />
50 % der Anteile hält oder einen beherrschenden Einfluss auf die<br />
Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt, werden vollkonsolidiert.<br />
Diese Tochtergesellschaften werden grundsätzlich ab dem Tag in<br />
den Konsolidierungskreis einbezogen, ab dem der Konzern die<br />
faktische Kontrolle erlangt und scheiden im Fall, dass die Bank<br />
nicht länger einen beherrschenden Einfluss ausübt (ab diesem<br />
Zeitpunkt) aus dem Konsolidierungskreis aus. Das Kapital nicht<br />
beherrschender Anteile wird in der Konzernbilanz als Bestandteil<br />
des Eigenkapitals, aber getrennt von dem den Raiffeisen Centrobank-Aktionären<br />
zurechenbaren Eigenkapital ausgewiesen.<br />
Das Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile wird in der<br />
Konzern-Erfolgsrechnung ebenfalls separat ausgewiesen.<br />
Werden im Zuge der Folgekonsolidierung weitere Anteile bei<br />
bereits bestehender Beherrschung erworben oder Anteile ohne<br />
Kontrollverlust veräußert, werden diese Transaktionen erfolgsneutral<br />
als Eigenkapitaltransaktion dargestellt.<br />
Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen<br />
werden at equity einbezogen. Im vorliegenden Konzern -<br />
abschluss werden aufgrund der untergeordneten Bedeutung<br />
derartiger Gesellschaften auf den Abschluss keine Unternehmen<br />
nach der at equity-Methode einbezogen.<br />
Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter<br />
Bedeutung in den Konzernabschluss nicht einbezogen und<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at equity erfasst<br />
wurden, sind in dem Bilanzposten „Wertpapiere und Beteiligungen”<br />
ausgewiesen und mit den Anschaffungskosten bewertet.<br />
77<br />
Konzernanhang<br />
Grundlagen
78<br />
Anteile an sonstigen Unternehmen, die nicht börsenotiert<br />
sind, werden, da für sie ein Marktwert nicht verfügbar ist bzw.<br />
dieser nicht verlässlich ermittelt werden kann, mit den Anschaffungskosten<br />
angesetzt.<br />
Unternehmenserwerb<br />
Im Zuge der Kapitalkonsolidierung werden sämtliche identifizierbaren<br />
Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventual -<br />
verbindlichkeiten des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des<br />
Erwerbs gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 neu bewertet.<br />
Die Anschaffungskosten werden mit dem anteiligen Netto -<br />
vermögen verrechnet. Daraus gegebenenfalls resultierende<br />
aktive Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert<br />
und unterliegen einem jährlichen Impairment-Test. Wenn<br />
Indikatoren für eine Wertminderung erkennbar sind, wird der<br />
Firmenwert zusätzlich unterjährlich auf Werthaltigkeit geprüft.<br />
Entstehen im Rahmen der Erstkonsolidierung passive Unterschiedsbeträge,<br />
werden diese sofort erfolgswirksam erfasst.<br />
Konsolidierungsbuchungen<br />
Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten miteinander aufgerechnet.<br />
Dabei verbleibende zeitliche Differenzen werden in der Konzernbilanz<br />
unter „Sonstige Aktiva/Sonstige Passiva” ausgewiesen.<br />
Konzerninterne Aufwendungen und Erträge werden ebenfalls<br />
miteinander aufgerechnet, wobei temporäre Aufrechnungs -<br />
differenzen aus dem Bankgeschäft im Zinsergebnis dargestellt<br />
werden. Andere Differenzen werden im Posten „Sonstiges<br />
betriebliches Ergebnis“ erfasst.<br />
Zwischengewinne werden dann eliminiert, wenn sie einen<br />
wesentlichen Einfluss auf die Posten der Erfolgsrechnung haben.<br />
Bank- und sonstige Geschäfte, die zwischen den einzelnen<br />
Gesellschaften des Konzerns getätigt werden, erfolgen üblicherweise<br />
zu Marktkonditionen.<br />
Konsolidierungskreis<br />
Die Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen umfasste <strong>2010</strong><br />
unverändert 12 Tochterunternehmen. Aufgrund untergeordneter<br />
Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurde<br />
auf die Einbeziehung von 11 Tochterunternehmen (2009: 12) verzichtet.<br />
Diese werden zu Anschaffungskosten als Anteile an<br />
verbundenen Unternehmen unter dem Posten „Wertpapiere<br />
und Beteiligungen” erfasst.<br />
Eine Aufstellung über die vollkonsolidierten Unternehmen<br />
und die sonstigen Beteiligungen ist der Übersicht auf Seite 133<br />
zu entnehmen.<br />
Währungsumrechnung<br />
Die in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse der Unternehmen<br />
des Vollkonsolidierungskreises wurden nach der modifizierten<br />
Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet,<br />
wobei das Eigenkapital mit einem historischen Kurs, alle anderen<br />
Aktiva und Passiva sowie Anhangangaben mit dem Stichtagskurs,<br />
angesetzt wurden. Aus der Währungsumrechnung der Eigen -<br />
kapitalbestandteile (historische Kurse) resultierende Differenzen<br />
wurden mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />
Die Posten der Erfolgsrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs<br />
des Jahres auf Basis der Monatsultimokurse berechnet.<br />
Währungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs in<br />
der Bilanz und dem Durchschnittskurs in der Erfolgsrechnung<br />
werden ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet.<br />
Bei den Gesellschaften Centrotrade Chemicals AG, Centro -<br />
trade Investment AG, Centrotrade Mineral & Metals Inc. und<br />
Centrotrade Singapore Pte Ltd. stellt der US-Dollar aufgrund des<br />
wirtschaftlichen Gehalts der zugrunde liegenden Geschäftsfälle<br />
die funktionale Währung dar.<br />
Folgende Kurse wurden für die Währungsumrechnung herangezogen:<br />
Kurs in Währung <strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />
pro Euro Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt<br />
US-Dollar (USD) 1, 336 1,330 1,441 1, 396<br />
Rum. Leu (RON) 4,262 4,218 4,236 4,225<br />
Russ. Rubel (RUB) 40,820 40,447 43,154 44,068<br />
Poln. Zloty (PLN) 3,975 4,013 4,105 4,332
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung (IAS 39)<br />
Gemäß IAS 39 sind alle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />
einschließlich der derivativen Finanzinstrumente in der Bilanz zu<br />
erfassen. Ein Finanzinstrument ist per definitionem ein Vertrag,<br />
der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen<br />
Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Schuld<br />
oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Die Bewertung der Finanzinstrumente<br />
richtet sich nach der Zugehörigkeit zu bestimmten<br />
Bewertungskategorien, die wie folgt unterschieden werden:<br />
» Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam<br />
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden<br />
a. Handelsaktiva/-passiva<br />
b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value<br />
» Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte (HtM)<br />
» Kredite und Forderungen<br />
» Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)<br />
» Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die<br />
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden<br />
a. Handelsaktiva/-passiva<br />
Handelsaktiva/-passiva dienen der Nutzung von kurzfristigen<br />
Marktpreisschwankungen. Die zu Handelszwecken dienenden<br />
Wertpapiere (inklusive Leerverkäufe von Wertpapieren) und<br />
derivativen Instrumente werden zum Marktwert bilanziert. Für<br />
die Ermittlung des Marktwerts werden bei börsenotierten Produkten<br />
die Börsekurse herangezogen. Sind solche Kurse nicht<br />
vorhanden, werden bei originären Finanzinstrumenten und<br />
Termingeschäften interne Preise auf Basis von Barwertberechnungen<br />
und bei Optionen anhand von geeigneten Optionspreismodellen<br />
ermittelt. Der Barwertberechnung wird eine Zinskurve<br />
zugrunde gelegt, die sich aus Geldmarkt-, Futures- und Swapsätzen<br />
zusammensetzt und keine Bonitätsaufschläge beinhaltet.<br />
Für nicht börsenotierte Bankschuldverschreibungen werden von<br />
der Bank zur Reflektierung von Marktliquiditätsrisken Abschläge<br />
im Rahmen der zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts<br />
79<br />
Konzernanhang<br />
Grundlagen<br />
verwendeten Bewertungsmodelle berücksichtigt. Als Optionspreisformeln<br />
werden je nach Optionsart geeignete Modelle<br />
angewandt. Für Plain Vanilla-Optionen (amerikanische und europäische<br />
Ausübung) werden das Black-Scholes Modell und<br />
Binomialmodelle nach Cox, Ross und Rubinstein verwendet.<br />
Asiatische Optionen werden mit der Curran-Approximation<br />
berechnet, Barrier-Optionen mit dem Modell nach Heinen-Kat<br />
und Spread-Optionen mit dem Kirk-Modell.<br />
Die zu Handelszwecken dienenden Derivate werden unter den<br />
Bilanzposten „Handelsaktiva” bzw. „Handelspassiva” ausgewiesen.<br />
Wenn positive Marktwerte inklusive Zinsabgrenzungen<br />
(Dirty Price) bestehen, werden diese den „Handelsaktiva” zugeordnet.<br />
Bei Bestehen von negativen Marktwerten sind diese<br />
unter dem Bilanzposten „Handelspassiva” ausgewiesen. Eine<br />
Verrechnung von positiven und negativen Marktwerten wird<br />
nicht vorgenommen. Die Wertänderung des Dirty Price wird<br />
erfolgswirksam im „Handelsergebnis” dargestellt. Derivate die<br />
nicht zu Handelszwecken dienen, werden unter den Bilanzposten<br />
„Derivative Finanz instrumente” ausgewiesen. Außerdem<br />
sind etwaige Liefer verbindlichkeiten aus Wertpapierleerverkäufen<br />
in den „Handelspassiva” dargestellt.
80<br />
b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value<br />
Diese Kategorie umfasst im Wesentlichen jene finanziellen<br />
Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes<br />
unabhängig von einer Handelsabsicht unwiderruflich als<br />
designiertes Finanzinstrument zum Fair Value gewidmet<br />
wurden (sog. Fair Value Option). Die Anwendung der Fair Value<br />
Option ist an die Voraussetzung geknüpft, dass sie zu relevanteren<br />
Informationen für den Bilanzleser führt. Dies ist der Fall<br />
für jene finanziellen Vermögenswerte, die einem Portfolio angehören,<br />
für das die Steuerung und Performance-Messung auf der<br />
Basis von Fair Values erfolgt.<br />
Diese Finanzinstrumente – es handelt sich dabei ausschließlich<br />
um Schuldverschreibungen – sind gemäß IAS 39 zum Marktwert<br />
bewertet. Der Bilanzausweis erfolgt unter dem Bilanzposten<br />
„Wertpapiere und Beteiligungen”, laufende Erträge werden<br />
im Zinsüberschuss dargestellt, Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse<br />
werden im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt.<br />
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte<br />
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen liegen nicht<br />
vor.<br />
Kredite und Forderungen<br />
Kredite und Forderungen werden mit dem Nennwert vor Abzug<br />
von Wertberichtigungen inklusive abgegrenzter Zinsen angesetzt.<br />
Abgegrenzte Zinsen werden nur dann erfolgswirksam verbucht,<br />
wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit deren Eingang zu<br />
rechnen ist.<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)<br />
Die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“<br />
umfasst jene Finanzinstrumente (im Wesentlichen<br />
Unternehmensanteile, für die kein aktiver Markt besteht), die<br />
keiner der drei anderen Kategorien zugeordnet wurden. Die<br />
Bewertung erfolgt, soweit sich ein Marktwert verlässlich bestimmen<br />
lässt, zu diesem. Bewertungsdifferenzen sind im sonstigen<br />
Ergebnis auszuweisen und werden nur dann im Ergebnis<br />
aus Finanzinvestitionen erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf<br />
eine Wertminderung besteht. Bei Eigenkapitalinstrumenten<br />
liegt eine Wertminderung unter anderem vor, wenn der Fair<br />
Value entweder signifikant oder länger anhaltend unter den<br />
Anschaffungskosten liegt.<br />
Wertaufholungen dürfen bei Eigenkapitalinstrumenten der<br />
Kategorie AfS nicht erfolgswirksam erfasst werden; vielmehr<br />
sind sie als sonstiges Ergebnis über die Neubewertungsrücklage<br />
zu buchen. Insofern ergeben sich Effekte auf den Jahresüberschuss<br />
hier nur bei Wertminderung oder Veräußerung. Bei nicht<br />
notierten Eigenkapitalinstrumenten, für die ein verlässlicher Fair<br />
Value nicht regelmäßig ermittelt werden kann und die deshalb<br />
zu Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Wertminderungen<br />
bewertet sind, darf eine Wertaufholung grundsätzlich nicht<br />
vorgenommen werden.<br />
Der Ausweis der Finanzinstrumente selbst erfolgt im Bilanzposten<br />
„Wertpapiere und Beteiligungen”.<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten<br />
angesetzt. Abgezinst begebene Schuldverschreibungen<br />
und ähnliche Verbindlichkeiten werden zum Barwert<br />
ausgewiesen.
Umkategorisierung<br />
Gemäß IAS 39.50 können unter außergewöhnlichen Umständen<br />
nicht derivative Finanzinstrumente der Bewertungskategorien<br />
„Handelsaktiva“ und „Available for Sale“ in die Kategorien „Bis<br />
zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte“ umgegliedert<br />
werden. Von dieser Umgliederungsmöglichkeit wurde weder<br />
<strong>2010</strong> noch 2009 Gebrauch gemacht.<br />
Beizulegender Zeitwert<br />
Als beizulegenden Zeitwert bezeichnet man den Betrag, zu<br />
dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander<br />
unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert<br />
getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte.<br />
Notierte Preise in einem aktiven Markt (Level I)<br />
Der beizulegende Zeitwert wird am besten durch einen Marktwert<br />
ausgedrückt, soweit ein öffentlich notierter Marktpreis zur<br />
Verfügung steht. Dies gilt insbesondere für an Börsen gehandelte<br />
Eigenkapitalinstrumente, im Interbankenmarkt gehandelte<br />
Fremdkapitalinstrumente und börsegehandelte Derivate.<br />
Bewertungsverfahren mittels beobachtbarer Parameter (Level II)<br />
In den Fällen, in denen keine Börsenotierungen für einzelne<br />
Finanzinstrumente vorliegen, werden zur Bestimmung des Fair<br />
Value die Marktpreise vergleichbarer Finanzinstrumente herangezogen<br />
oder durch anerkannte Bewertungsmodelle mithilfe<br />
von beobachtbaren Preisen oder Parametern (insbesondere Barwertmethoden<br />
oder Optionspreismodellen) ermittelt. Diese<br />
Verfahren betreffen die Mehrheit der OTC-Derivate und nicht<br />
börsenotierte Fremdkapitalinstrumente.<br />
Bewertungsverfahren mittels nicht beobachtbarer<br />
Parameter (Level III)<br />
Sind keine beobachtbaren Börsekurse oder Preise verfügbar, wird<br />
der Fair Value anhand von Bewertungsmodellen ermittelt, die<br />
für das jeweilige Instrument angemessen sind. Die Anwendung<br />
dieser Modelle erfordert Annahmen und Einschätzungen des<br />
Managements, deren Umfang von der Preistransparenz in Bezug<br />
auf das Finanzinstrument und dessen Markt sowie von der<br />
Komplexität des Instruments abhängt.<br />
Klassen der Finanzinstrumente gemäß IFRS 7<br />
Da die Wesensart der Finanzinstrumente bereits in geeigneter<br />
Weise durch die Gliederung der Bilanzposten zum Ausdruck<br />
gebracht wird, ist die Bildung von Klassen an jenen Posten der<br />
Bilanz ausgerichtet worden, die Finanzinstrumente bein halten.<br />
Klassen von Finanzinstrumenten der Aktivseite sind vor allem<br />
Barreserve, Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden,<br />
Handelsaktiva, derivative Finanzinstrumente, Deri vate aus<br />
Sicherungsgeschäften und Wertpapiere und Beteiligungen (darunter<br />
separat nicht auf einem aktiven Markt gehan delte finanzielle<br />
Vermögenswerte, die zu Anschaffungskosten bewertet<br />
werden). Klassen von Finanzinstrumenten der Passivseite sind<br />
insbesondere die Handelspassiva, derivative Finanzinstrumente,<br />
Derivate aus Sicherungsgeschäften, Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und<br />
nachrangige Verbindlichkeiten.<br />
81<br />
Konzernanhang<br />
Grundlagen
82<br />
Klassenbildung Wesentlicher Bewertungsmaßstab Kategorie gemäß IAS 39<br />
Fair Value Amortised Cost Sonstige<br />
Aktivische Klassen<br />
Barreserve Nominalwert n/a<br />
Handelsaktiva X Handelsaktiva<br />
Derivative Finanzinstrumente X Handelsaktiva<br />
Forderungen an Kreditinstitute X Kredite und Forderungen<br />
Forderungen an Kunden X Kredite und Forderungen<br />
Wertpapiere und Beteiligungen X Erfolgswirksam zum beizulegenden<br />
Zeitwert bewertete<br />
finanzielle Vermögenswerte<br />
Wertpapiere und Beteiligungen X Zur Veräußerung verfügbare<br />
finanzielle Vermögenswerte<br />
davon nicht auf einem aktiven At Cost Zur Veräußerung verfügbare<br />
Markt gehandelte finanzielle<br />
Vermögenswerte<br />
finanzielle Vermögenswerte<br />
Positive Marktwerte aus Sicherungsderivaten<br />
gemäß IAS 39<br />
X n/a<br />
Passivische Klassen<br />
Handelspassiva X Handelspassiva<br />
Derivative Finanzinstrumente X Handelspassiva<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten X Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden X Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten X Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Negative Marktwerte aus<br />
Sicherungsderivaten gemäß IAS 39<br />
X n/a
Derivative Finanzinstrumente<br />
Zu den vom Konzern eingesetzten Derivaten zählen Swaps, standardisierte<br />
Terminkontrakte, Termingeschäfte sowie Optionen<br />
und ähnliche Kontrakte. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
werden unterschiedliche Transaktionen mit derivativen<br />
Finanzinstrumenten sowohl zu Handels- als auch zu<br />
Sicherungszwecken abgewickelt. Derivate werden erstmalig<br />
zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden<br />
Zeitwert angesetzt und anschließend zum beizulegenden Zeitwert<br />
fortgeschrieben. Der aus der Bewertung resultierende<br />
Gewinn oder Verlust wird sofort im Ergebnis aus derivativen<br />
Finanzinstrumenten bzw. im Handelsergebnis erfasst, es sei<br />
denn, das Derivat ist als Sicherungsinstrument im Rahmen des<br />
Hedge Accounting designiert und effektiv. Hier hängt der Zeitpunkt<br />
der erfolgswirksamen Erfassung der Bewertungsergebnisse<br />
von der Art der Sicherungsbeziehung ab.<br />
Derivative Finanzinstrumente, die nicht dem Handelsbestand<br />
zugeordnet sind, weil sie zu Sicherungszwecken erworben wurden,<br />
werden infolge ihrer unterschiedlichen Abbildung in der<br />
IFRS-Bilanz in folgende Kategorien geteilt:<br />
a. Absicherung des beizulegenden Zeitwerts (Fair Value Hedge)<br />
IAS 39 sieht die Anwendung des Hedge Accounting für<br />
Derivate vor, die der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts<br />
bilanzierter Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten dienen.<br />
Einem solchen Marktwertrisiko unterliegt insbesondere das<br />
Kreditgeschäft, sofern es sich um festverzinsliche Forderungen<br />
handelt. Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei einzelnen<br />
Krediten bzw. Refinanzierungen werden Interest Rate<br />
Swaps abgeschlossen, welche die Voraussetzungen für Hedge<br />
Accounting erfüllen. Dies bedeutet, dass die Sicherungsgeschäfte<br />
dokumentiert, fortlaufend beurteilt und als hoch wirksam<br />
eingestuft werden. Es kann also über die gesamte Laufzeit des<br />
Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen werden, dass Änderungen<br />
des beizulegenden Zeitwerts eines gesicherten Grundgeschäfts<br />
nahezu vollständig durch eine Änderung des beizu -<br />
legenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments kompensiert<br />
werden und die tatsächlichen Ergebnisse in einer Bandbreite<br />
von 80 bis 125 Prozent liegen.<br />
83<br />
Konzernanhang<br />
Grundlagen<br />
Derivate, die zur Absicherung des Marktwerts von einzelnen<br />
Bilanzposten (ausgenommen Handelsaktiva/-passiva) abgeschlossen<br />
werden, werden mit dem Marktwert (Dirty Price) unter<br />
dem Bilanzposten „Derivative Finanzinstrumente” (aktivseitig:<br />
positive Marktwerte, passivseitig: negative Marktwerte) bilanziert.<br />
Die Buchwertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts<br />
(Aktiva oder Passiva) werden direkt den betroffenen Bilanz -<br />
posten zugerechnet und im Anhang gesondert ausgewiesen.<br />
Sowohl das Ergebnis aus der Veränderung der Buchwerte der<br />
abzusichernden Positionen als auch das Ergebnis aus der Veränderung<br />
der Clean Prices der Derivate werden im Ergebnis aus derivativen<br />
Finanzinstrumenten (Ergebnis aus dem Hedge Accounting)<br />
gebucht.<br />
b. Sonstige Derivate<br />
Derivate, die zur Absicherung gegen Marktrisiken abgeschlossen<br />
werden und nicht die Bedingung für IAS 39 Hedge Accounting<br />
erfüllen, werden wie folgt bilanziert: Die positiven Dirty Prices<br />
sind unter dem Bilanzposten „Derivative Finanzinstrumente”<br />
(aktivseitig: positive Marktwerte, passivseitig: negative Marktwerte)<br />
bilanziert. Die Wertänderung dieser Derivate auf der<br />
Basis des Clean Price ist im Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten<br />
enthalten. Zinsen werden - soweit anfallend - im<br />
Zinsüberschuss gezeigt.<br />
Aufrechnung („Offsetting“)<br />
Bei Identität von Schuldner und Gläubiger erfolgt eine Aufrechnung<br />
laufzeit- und währungskonformer Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
nur dann, wenn ein durchsetzbares Recht darauf<br />
besteht und die Aufrechnung dem tatsächlich erwarteten Ablauf<br />
des Geschäfts entspricht.<br />
Barreserve<br />
Die Barreserve enthält den Kassenbestand und täglich fällige<br />
Forderungen gegenüber der Oesterreichischen Nationalbank.<br />
Diese werden mit ihrem Nennwert dargestellt.
84<br />
Kreditrisikovorsorgen<br />
Risiken des Kreditgeschäfts werden durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen<br />
Rechnung getragen. Die Einzelwertberichtigungen<br />
werden nicht mit den entsprechenden Forderungen<br />
verrechnet, sondern in der Bilanz offen ausgewiesen. Die Bildung<br />
einer portfoliobasierten Wertberichtigung unterblieb<br />
mangels Wesentlichkeit.<br />
Für die bei Kunden- und Bankforderungen vorhandenen<br />
Bonitätsrisiken werden nach konzerneinheitlichen Maßstäben<br />
Vorsorgen in Höhe des gegebenen Ausfalls gebildet. Eine Ausfallgefährdung<br />
wird dann angenommen, wenn – unter Berücksichtigung<br />
der Sicherheiten – die diskontierten voraussichtlichen<br />
Rückzahlungsbeträge und Zinszahlungen unter dem Buchwert<br />
der Forderung liegen.<br />
Der Gesamtbetrag der Kreditrisikovorsorgen, der sich auf<br />
bilanzielle Forderungen bezieht (ausschließlich Einzelwert -<br />
berichtigungen) wird als eigener Posten auf der Aktivseite nach<br />
den Forderungen ausgewiesen. Die Risikovorsorge für außer -<br />
bilanzielle Geschäfte wird - soweit anfallend - als Rückstellung<br />
bilanziert.<br />
Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten<br />
Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswerts wird in Betracht<br />
gezogen, wenn die vertraglich vereinbarten Ansprüche<br />
auf Cash-Flows aus dem finanziellen Vermögenswert erlöschen<br />
oder der Konzern diese übertragen hat oder bei Eintritt bestimmter<br />
Kriterien die Verpflichtung übernommen hat, diese<br />
Cash-Flows an einen oder mehrere Empfänger weiterzuleiten.<br />
Ein übertragener Vermögenswert wird ausgebucht, wenn alle<br />
wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an<br />
dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden.<br />
Beteiligungen<br />
Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter<br />
Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden,<br />
und Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at-equity<br />
erfasst wurden, sind in „Wertpapiere und Beteiligungen” ausgewiesen<br />
und – soweit kein Börsekurs vorliegt – mit den Anschaffungskosten<br />
bewertet.<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Unter diesem Posten wird erworbene Software ausgewiesen.<br />
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte<br />
werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />
Abschreibungen, bilanziert. Immaterielle Vermögenswerte<br />
ohne bestimmbare Nutzungsdauer liegen nicht vor. Die betriebsgewöhnliche<br />
Nutzungsdauer für Software beträgt zwischen<br />
drei und sieben Jahren.<br />
Sachanlagen<br />
Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten,<br />
vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt.<br />
Den linearen Abschreibungen werden folgende betriebsgewöhnliche<br />
Nutzungsdauern zugrunde gelegt:<br />
Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer Jahre<br />
Gebäude 10 - 40<br />
Büro- und Geschäftsausstattung 3 - 10<br />
Hardware 3 - 5<br />
Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.<br />
Die erwarteten Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden<br />
werden jährlich überprüft und sämtliche notwendige<br />
Schätzungsänderung prospektiv berücksichtigt. Bei voraussichtlich<br />
dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige<br />
Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall der Abschreibungsgründe<br />
erfolgt die Zuschreibung bis zu den fortgeschriebenen<br />
Anschaffungskosten.<br />
Der sich aus dem Verkauf einer Sachanlage ergebende Gewinn<br />
oder Verlust bestimmt sich als Differenz zwischen dem Veräußerungserlös<br />
und dem Buchwert des Vermögenswertes und wird<br />
im sonstigen betrieblichen Ergebnis erfasst. Bei der Stilllegung<br />
einer Sachanlage wird der Abgang des Buchwerts des betroffenen<br />
Vermögenwertes ebenfalls dort erfasst.
Operating Leasing<br />
Operating Leasing (Operating Lease) liegt vor, wenn die mit dem<br />
Eigentum verbundenen Risiken und Chancen beim Leasinggeber<br />
liegen. Die Leasinggegenstände werden beim Leasinggeber dem<br />
Bilanzposten „Sachanlagen“ zugeordnet und Abschreibungen<br />
nach den für das jeweilige Anlagevermögen geltenden Grundsätzen<br />
vorgenommen. Die von der Raiffeisen Centrobank-<br />
Gruppe für die Nutzung der Leasinggegenstände geleisteten<br />
Zahlungen (Leasingraten) werden in der Erfolgsrechnung als<br />
Sachaufwand erfasst.<br />
Vorräte<br />
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter<br />
Beachtung des Niederstwertprinzips. Abwertungen werden<br />
vorgenommen, sofern der Anschaffungswert über dem Nettoveräußerungswert<br />
am Bilanzstichtag liegt oder wenn aufgrund<br />
eingeschränkter Verwertbarkeit oder langer Lagerzeit eine Wertminderung<br />
der Vorräte eingetreten ist.<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
Sämtliche leistungsorientierten Sozialkapitalrückstellungen<br />
(Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungsverpflichtungen)<br />
werden gemäß IAS 19 – Employee Benefits – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />
(Projected Unit Credit Method) ermittelt.<br />
Pensionszusagen bestehen gegenüber einem bestimmten<br />
aktiv tätigen Personenkreis. Pensionsverpflichtungen gegenüber<br />
Pensionisten bestehen nicht. Für die versicherungsmathematische<br />
Berechnung der Pensionsverpflichtungen wurden folgende<br />
Annahmen getroffen:<br />
Angaben in Prozent <strong>2010</strong> 2009<br />
Diskontierungszinssatz 4,25 4,75<br />
Erwartete Pensionserhöhung 2,0 2,0<br />
Erwartete Rendite aus Planvermögen 4,25 4,25<br />
Die Berechnungen basieren auf einem kalkulatorischen Pensionsalter<br />
von 60 Jahren.<br />
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Zusammenhang<br />
mit Pensionsverpflichtungen werden sofort erfasst.<br />
Das Wahlrecht gemäß IAS 19.92 (Korridormethode) wird<br />
nicht ausgeübt.<br />
Für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen<br />
wurden folgende Annahmen getroffen:<br />
Angaben in Prozent <strong>2010</strong> 2009<br />
Diskontierungszinssatz 4,25 4,75<br />
Durchschnittliche Gehaltssteigerung 3,0 3,0<br />
Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen<br />
die AVÖ 2008-P-Rechnungsgrund lagen<br />
für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung<br />
für Angestellte unter Berücksichtigung eines Langlebigkeitsfaktors<br />
herangezogen.<br />
Beitragsorientierte Pensionsvorsorge<br />
Im Rahmen beitragsorientierter Vorsorgepläne entrichtet das<br />
Unternehmen festgelegte Beiträge an eine Pensionskasse. Die<br />
Zahlungen werden in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand<br />
erfasst.<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
Rückstellungen werden gebildet, wenn die Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />
eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen<br />
Ereignis hat und es wahrscheinlich ist, dass die Gruppe<br />
verpflichtet sein wird, diese zu erfüllen und eine verlässliche<br />
Schätzung des Betrages möglich ist. Der angesetzte Rückstellungsbetrag<br />
ist der bestmögliche Schätzwert am Bilanzstichtag<br />
für die hinzugebende Leistung unter Berücksichtigung der der<br />
Verpflichtung zugrundeliegenden Risiken und Unsicherheiten,<br />
um die gegenwärtige Verpflichtung zu erfüllen. Eine Abzinsung<br />
dieser Rückstellungen wird aufgrund der Unwesentlichkeit des<br />
aus der Diskontierung resultierenden Zinseffekts nicht vorgenommen.<br />
85<br />
Konzernanhang<br />
Grundlagen
86<br />
Nachrangkapital<br />
Im Bilanzposten werden nachrangige Verbindlichkeiten nach § 23<br />
Abs. 8 BWG ausgewiesen. Verbriefte und unverbriefte Vermögenswerte<br />
sind nachrangig, wenn die Forderungen im Fall der Liqui -<br />
dation oder des Konkurses erst nach den Forderungen der anderen<br />
nicht nachrangigen Gläubiger befriedigt werden können.<br />
Zinsüberschuss<br />
Zinsen und ähnliche Erträge umfassen vor allem Zinserträge<br />
aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sowie aus festverzinslichen<br />
Wertpapieren. Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen<br />
umfassen vor allem Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie für Nachrangkapital.<br />
Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht<br />
abgegrenzt. Weiters werden laufende Erträge aus Aktien und<br />
anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren (Dividenden), so sie<br />
nicht dem Handelsergebnis zuzuordnen sind, Beteiligungserträge<br />
sowie Erträge und Aufwendungen mit zinsähnlichem Charakter<br />
im Zinsüberschuss ausgewiesen.<br />
Provisionsüberschuss<br />
Im Wesentlichen werden Erträge und Aufwendungen für Dienstleistungen<br />
aus dem Zahlungsverkehr, dem nicht das Handels -<br />
ergebnis betreffende Wertpapiergeschäft einschließlich Erträge<br />
aus der Bereitstellung von Dienstleistungen im Zusammenhang<br />
mit Kapitalmarkttransaktionen (IPOs und SPOs), dem Devisenund<br />
dem Kreditgeschäft sowie Beratungserträge aus M&A im<br />
Provisionsüberschuss erfasst. Die Erträge und Aufwendungen<br />
werden periodengerecht abgegrenzt.<br />
Handelsergebnis<br />
Das Handelsergebnis umfasst die Händlermarge aus dem Devisengeschäft,<br />
das Ergebnis aus der Fremdwährungsbewertung<br />
sowie alle realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste<br />
aus den zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögens -<br />
werten und finanziellen Verbindlichkeiten. Weiters sind hier<br />
sämtliche aus Handelsaktivitäten resultierenden Zins- und Dividendenerträge<br />
sowie die auf den Handelsbestand entfallenden<br />
Refinanzierungskosten enthalten.<br />
Verwaltungsaufwendungen<br />
In den Verwaltungsaufwendungen werden der Personalaufwand,<br />
der Sachaufwand sowie Wertminderungen auf Sachan -<br />
lagen und auf immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen.<br />
Ertragsteuern<br />
Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden<br />
Einkommens für das Jahr ermittelt. Das zu versteuernde<br />
Einkommen unterscheidet sich vom Jahresüberschuss aus der<br />
Konzern-Gesamtergebnisrechnung auf Grund von Aufwendungen<br />
und Erträgen, die erst in späteren Jahren oder niemals steuerbar<br />
bzw. steuerlich abzugsfähig werden. Die Verbindlichkeit des<br />
Konzerns für die laufenden Steuern wird auf Basis der geltenden<br />
bzw. aus Sicht des Abschlussstichtags in Kürze geltender Steuersätze<br />
berechnet.<br />
Die Bilanzierung und die Berechnung von latenten Steuern<br />
erfolgen in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten<br />
Verbindlichkeitenmethode. Auf alle temporären Differenzen,<br />
die aus dem Vergleich zwischen Konzernbuchwerten und<br />
steuerlichen Buchwerten resultieren und sich in den Folgeperioden<br />
wieder ausgleichen, werden latente Steuern unter Zugrundelegung<br />
der landesspezifischen Steuersätze berechnet. Für<br />
Verlustvorträge werden aktive latente Steuern angesetzt, wenn<br />
es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft mit steuerbaren Gewinnen<br />
in entsprechender Höhe in derselben Gesellschaft zu rechnen ist.<br />
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am<br />
Abschlussstichtag geprüft und herabgesetzt, falls es nicht mehr<br />
wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen<br />
zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise<br />
zu realisieren. Eine Aufrechnung von latenten Steueransprüchen<br />
mit latenten Steuerverpflichtungen wird je Tochterunternehmen<br />
vorgenommen.<br />
Die Raiffeisen Centrobank AG, Wien, und die Raiffeisen Investment<br />
Aktiengesellschaft, Wien, sind seit 2008 Gruppenmitglieder<br />
innerhalb der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG<br />
der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft. Die<br />
Raiffeisen Centrobank AG ist weiters seit 2006 Mitbeteiligter<br />
einer Beteiligungsgemeinschaft gemäß § 9 KStG betreffend<br />
einer Gesellschaft an der sie eine Minderheitsbeteiligung hält.
Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Gruppenbesteuerung<br />
aus einer positiven bzw. negativen Steuerumlage sowie<br />
sonstige Ertragsteueransprüche bzw. -verpflichtungen werden in<br />
den Bilanzposten „Sonstige Aktiva” respektive „Sonstige Passiva”<br />
ausgewiesen.<br />
Die Steuerforderungen und -verbindlichketien der übrigen<br />
Konzerngesellschaften werden in den Bilanzposten „Sonstige<br />
Aktiva” respektive „Rückstellungen” (aus Steuern) dargestellt.<br />
Sonstiges Ergebnis<br />
Im sonstigen Ergebnis sind alle nach den Rechnungslegungsstandards<br />
direkt im Eigenkapital zu erfassenden Erträge und<br />
Aufwendungen enthalten. Dies betrifft insbesondere die<br />
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung des in Fremdwährung<br />
gehaltenen Eigenkapitals sowie – soweit anfallend – die<br />
Bewertungsänderungen aus „Zur Veräußerung verfügbaren<br />
finanziellen Vermögenswerten (Afs)” und die darauf entfallenden<br />
latenten Ertragsteuern.<br />
Treuhandgeschäfte<br />
Geschäfte, die eine Verwaltung oder Platzierung von Vermögenswerten<br />
für fremde Rechnung zur Basis haben, werden in<br />
der Bilanz nicht ausgewiesen. Provisionszahlungen aus diesen<br />
Geschäften werden im Provisionsüberschuss gezeigt.<br />
Eventualverbindlichkeiten und<br />
andere außerbilanzielle Verpflichtungen<br />
Hier werden im Wesentlichen Eventualverbindlichkeiten aus<br />
Bürgschaften, Avalkredite, und Akkreditive sowie Kreditzusagen<br />
zum Nominalwert ausgewiesen. Als Bürgschaften sind Sachverhalte<br />
auszuweisen, bei denen die meldende Gesellschaft als<br />
Bürge gegenüber dem Gläubiger eines Dritten für die Erfüllung<br />
der Verbindlichkeit des Dritten einsteht. Als unwiderrufliche Kreditzusagen<br />
sind Verpflichtungen auszuweisen, aus denen ein<br />
Kreditrisiko entstehen kann. Dazu gehören Verpflichtungen,<br />
Darlehen zu gewähren, Wertpapiere zu kaufen oder Garantien<br />
und Akzepte bereitzustellen.<br />
Angaben zur Kapitalflussrechnung<br />
In der Kapitalflussrechnung wird die Veränderung des Zahlungsmittelbestands<br />
im Konzern durch die Zahlungsströme aus<br />
operativer Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit<br />
dargestellt. Die Zahlungsströme der Investitionstätigkeit umfassen<br />
vor allem Erlöse aus der Veräußerung bzw. Zahlungen für den<br />
Erwerb von Finanzanlagen und Sachanlagen. Die Finanzierungstätigkeit<br />
bildet sämtliche Zahlungsströme aus Transaktionen mit<br />
Eigenkapital sowie mit Nachrangkapital ab. Alle übrigen Zahlungsströme<br />
werden – internationalen Usancen für Kreditinstitute<br />
entsprechend – der operativen Geschäftstätigkeit zugeordnet.<br />
Angaben zur Segmentberichterstattung<br />
Erläuterungen zur Segmentberichterstattung sind im Kapitel<br />
„Segmentberichterstattung“ auf Seite 72ff dargestellt.<br />
Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken<br />
Neben den Informationen zu Risiken aus Finanzinstrumenten in<br />
den einzelnen Anhangangaben enthält insbesondere das Kapitel<br />
Risikobericht ausführliche Darstellungen zu den Themen „Marktrisiko“,<br />
„Kreditrisiko“, „Operationelle Risiken“, „Beteiligungsrisiko“,<br />
„Strukturelles Liquiditätsrisiko“ und „Sonstige Risiken“.<br />
Kapitalmanagement<br />
Angaben zum Kapitalmanagement sowie zu den aufsichtsrecht -<br />
lichen Eigenmitteln und Risikoaktiva sind im Anhang unter Punkt 47<br />
„Kapitalmanagement und Eigenmittel nach BWG” dargestellt.<br />
87<br />
Konzernanhang<br />
Grundlagen
88<br />
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
(1) Erfolgsrechnung nach Bewertungskategorien<br />
In der nachfolgenden Tabelle ist die Erfolgsrechnung gemäß den in IAS 39 definierten Bewertungskategorien aufgeführt:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Gewinne (Verluste) aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten des Handelsbestands 42.893 40.697<br />
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 969 1.657<br />
Nettozinsertrag<br />
Gewinne (Verluste) aus zum beizulegenden Zeitwert<br />
835 1.270<br />
bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto) 134 387<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - 2 4<br />
Nettozinsertrag 0 20<br />
Realisierte Gewinne (Verluste) aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten (netto) - 2 - 3<br />
Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerten 0 - 13<br />
Kredite und Forderungen 6.219 11.603<br />
Nettozinsertrag 6.159 11.657<br />
Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten 60 - 55<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten - 1.913 - 4.112<br />
Zinsaufwendungen - 1.913 - 4.112<br />
Derivate für Sicherungsmaßnahmen - 240 - 124<br />
Nettozinsertrag - 240 - 124<br />
Erfolgsbeiträge aus Währungsumrechnung (netto) 584 2.736<br />
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen - 23.174 - 21.626<br />
Jahresüberschuss vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 25.336 30.835
89<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
(2) Zinsüberschuss<br />
Im Zinsüberschuss sind Zinserträge und -aufwendungen aus Posten des Bankgeschäfts, Dividendenerträge sowie Gebühren und Provisionen<br />
mit Zinscharakter enthalten.<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Zinserträge 6.827 12.727<br />
aus Guthaben bei Zentralbanken 46 71<br />
aus Forderungen an Kreditinstitute 4.217 8.159<br />
aus Forderungen an Kunden 1.729 3.226<br />
aus Wertpapieren 835 1.271<br />
Laufende Erträge 0 20<br />
aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 0 20<br />
Zinsähnliche Erträge 166 215<br />
Zinsen und zinsähnliche Erträge gesamt 6.994 12.962<br />
Zinsaufwendungen - 2.128 - 4.216<br />
für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 903 - 1.013<br />
für Verbindlichkeiten gegenüber Kunden - 515 - 2.371<br />
für Nachrangkapital - 469 - 708<br />
für derivative Finanzinstrumente (non-trading), netto - 240 - 124<br />
Zinsähnliche Aufwendungen - 26 - 33<br />
Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen gesamt - 2.154 - 4.249<br />
Zinsüberschuss 4.841 8.713<br />
Die Zinsspanne – bezogen auf die jeweiligen Durchschnitte der angegebenen Basis – hat sich wie folgt entwickelt:<br />
Angaben in Prozent <strong>2010</strong> 2009<br />
Zinsspanne (Bilanzsumme) 0,20 0,46<br />
Zinsspanne (Risikoaktiva für das Kreditrisiko gemäß § 22 BWG) 2,73 5,00
90<br />
(3) Kreditrisikovorsorgen<br />
Die „Kreditrisikovorsorgen“ für bilanzielle und außerbilanzielle Geschäfte setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Einzelwertberichtigungen 60 - 55<br />
Zuführung zu Risikovorsorgen -1 - 82<br />
Auflösung von Risikovorsorgen 61 27<br />
Gesamt 60 - 55<br />
Detailangaben über die Risikovorsorgen sind unter Punkt (16) „Kreditrisikovorsorgen“ dargestellt.<br />
(4) Provisionsüberschuss<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Zahlungsverkehr -33 - 90<br />
Kreditbearbeitung und Avalgeschäft 21 18<br />
Wertpapiergeschäft 10.039 6.146<br />
Beratungserträge aus Merger & Acquisition 8.496 7.551<br />
Sonstige Bankdienstleistungen 58 45<br />
Gesamt 18.581 13.670<br />
Die Provisionserträge betragen EUR 28.937 Tausend. (Vorjahr: EUR 24.244 Tausend). Die Provisionsaufwendungen belaufen sich auf<br />
EUR 10.356 Tausend (Vorjahr: EUR 10.574 Tausend).<br />
(5) Handelsergebnis<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Zinsbezogenes Geschäft - 2.210 228<br />
Währungsbezogenes Geschäft 9.265 3.155<br />
Aktien-/indexbezogenes Geschäft 36.172 40.267<br />
Gesamt 43.227 43.650<br />
Neben realisierten und unrealisierten Ergebnissen des Handelsbestandes beinhaltet das „Handelsergebnis“ Zinserträge aus Schuldinstrumenten<br />
und Dividendenerträge aus Eigenkapitalinstrumenten des Handelsbestandes sowie Refinanzierungskosten der Handelsaktiva.
(6) Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten<br />
91<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Ergebnis derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 0 0<br />
Änderungen im Barwert derivativer Instrumente 67 221<br />
Änderungen im beizulegenden Zeitwert des Grundgeschäfts - 67 - 221<br />
Ergebnis sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs 250 - 217<br />
Gesamt 250 - 217<br />
Das Ergebnis der sonstigen derivativen Finanzinstrumente des Bankbuchs beinhaltet vor allem die Bewertungsergebnisse von Derivaten,<br />
die von den Commodity-Handelstöchtern zur Absicherung von Preisänderungsrisiken im Bereich Commodity Trading gehalten<br />
wurden.<br />
(7) Ergebnis aus Finanzinvestitionen<br />
Im Ergebnis aus Finanzinvestitionen sind Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />
bewerteten Wertpapieren sowie aus Unternehmensanteilen enthalten. Darunter befinden sich Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
und sonstigen Unternehmen.<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Ergebnis aus Unternehmensanteilen - 2 - 17<br />
Bewertungsergebnis aus Unternehmensanteilen 0 - 14<br />
Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen - 2 - 3<br />
Ergebnis aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapieren 134 387<br />
Bewertungsergebnis aus Wertpapieren 136 394<br />
Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren - 2 - 7<br />
Gesamt 132 370<br />
Der unter „Bewertungsergebnis aus Wertpapieren“ ausgewiesene Ertrag resultiert aus der marktbedingten Aufwertung von im<br />
sonstigen Umlaufvermögen gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren.<br />
Das Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen betrifft den Verkauf eines nicht einbezogenen, verbundenen Tochter -<br />
unternehmens der Raiffeisen Investment Polska Sp.z. o. o.
92<br />
(8) Verwaltungsaufwendungen<br />
Die Verwaltungsaufwendungen im Konzern setzen sich aus Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachanlagen<br />
und immaterielle Vermögenswerte zusammen und stellen sich wie folgt dar:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Personalaufwand - 42.594 - 40.621<br />
Löhne und Gehälter - 33.332 - 32.122<br />
Soziale Abgaben - 5.873 - 5.551<br />
Freiwilliger Sozialaufwand - 1.052 - 1.016<br />
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen - 2.336 - 1.932<br />
Sachaufwand - 15.217 - 14.724<br />
Raumaufwand - 2.223 - 2.532<br />
IT-Aufwand - 1.880 - 1.853<br />
Kommunikationsaufwand - 3.170 - 3.130<br />
Rechts- und Beratungsaufwand - 1.606 - 1.890<br />
Werbe- und Repräsentationsaufwand - 1.427 - 1.421<br />
Büroaufwand - 356 - 330<br />
KFZ-Aufwand - 545 - 545<br />
Sicherheitsaufwand - 32 - 30<br />
Reiseaufwand - 1.151 - 978<br />
Ausbildungsaufwand - 213 - 251<br />
Sonstiger Sachaufwand - 2.614 - 1.764<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte - 2.180 - 2.422<br />
Sachanlagen - 2.031 - 2.205<br />
Immaterielle Vermögenswerte - 149 - 217<br />
Gesamt - 59.991 - 57.767<br />
Die Honarare für die Wirtschaftprüfer der Raiffeisen Centrobank und der Konzerngesellschaften sind im Rechts- und Beratungs -<br />
aufwand enthalten. Davon entfielen auf den Konzernabschlussprüfer für die Abschlussprüfungen EUR 259 Tausend (2009:<br />
EUR 259 Tausend) und für andere Beratungsleistungen EUR 0 Tausend (2009: EUR 27 Tausend).
93<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
(9) Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />
In „Sonstiges betriebliches Ergebnis” sind unter anderem die Umsätze und die Aufwendungen der Commodity-Handelstöchter<br />
sowie die Umsätze aus sonstigen bankfremden Tätigkeiten und die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Abgang von Sachanlagen<br />
und immateriellen Vermögenswerten enthalten.<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Nettoergebnis 16.233 18.244<br />
Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten 538.330 250.607<br />
Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten - 522.097 - 232.363<br />
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 5 - 1<br />
Sonstige Steuern 372 - 160<br />
Erträge aus der Vereinnahmung passiver Unterschiedsbeträge 0 4.603<br />
Ergebnis aus Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen 8 - 244<br />
Sonstige betriebliche Erträge 2.573 3.643<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 954 - 3.614<br />
Gesamt 18.237 22.471<br />
Die Verringerung von „Sonstiges betriebliches Ergebnis” erklärt sich aus der im Vorjahr enthaltenen Vereinnahmung passiver<br />
Unterschieds beträge aus der Erweiterung des Vollkonsolidierungskreises der Raiffeisen Centrobank-Gruppe um fünf Gesellschaften<br />
in Höhe von EUR 4.603 Tausend. Die Veränderung bei „Sonstige Steuern“ ist insbesondere auf die Auflösung des Restbetrages einer<br />
2008 gebildeten und im Vorjahr bereits teilweise aufgelösten Vorsorge für Umsatzsteuerverpflichtungen in Folge einer steuerlichen<br />
Außenprüfung zurückzuführen.
94<br />
(10) Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />
Die Ertragsteueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag 3.100 - 4.627<br />
Inland 3.954 - 4.128<br />
Ausland - 854 - 499<br />
Latente Steuern - 806 - 228<br />
Gesamt 2.294 - 4.855<br />
Der positive inländische Steuerbetrag ist auf einen Ertrag aus der Abwicklung der steuerlichen Außenprüfung in der Raiffeisen<br />
Centrobank zurückzuführen, wovon ein Großteil aus einer rückwirkenden Änderung der Steuergesetzgebung noch nicht veranlagte<br />
Geschäftsjahre betrifft.<br />
Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und effektiver Steuerbelastung:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 25.336 30.835<br />
Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen Ertragsteuersatz von 25 Prozent - 6.334 - 7.709<br />
Auswirkungen abweichender ausländischer Steuersätze 904 692<br />
Steuerminderung aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungs- und sonstigen Erträgen 518 269<br />
Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen - 112 - 159<br />
Sonstiges 7.318 2.052<br />
Effektive Steuerbelastung 2.294 - 4.855<br />
Steuerquote in Prozent - 9,1 % 15,8 %<br />
In der Position „Sonstiges“ ist neben dem Ertrag aus der Abwicklung der steuererlichen Außenprüfung in der Raiffeisen Centrobank<br />
unter anderem die Steuerersparnis durch die Gruppenbesteuerung in der Höhe von EUR 2.275 Tausend (2009: EUR 2.523 Tausend)<br />
enthalten.<br />
(11) Gewinn je Aktie<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980<br />
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Stammaktien 655.000 655.000<br />
Gewinn je Aktie in EUR 42,18 39,66<br />
Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, eine Verwässerung des Gewinns je Aktie fand daher nicht statt.
Erläuterungen zur Bilanz<br />
(12) Bilanz nach Bewertungskategorien<br />
In der nachfolgenden Tabelle sind die Buchwerte der nach IAS 39 definierten Bewertungskategorien aufgeführt:<br />
95<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Aktiva nach Bewertungskategorien <strong>2010</strong> 2009<br />
Angaben in Tausend Euro<br />
Handelsaktiva 1.601.380 1.355.825<br />
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 193.429 216.746 1<br />
Strukturierte Produkte 397.602 487.265 1<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 213.309 227.661<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 797.040 424.152<br />
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 26.704 29.264<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 26.704 29.264<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 6.052 6.172<br />
Anteile an sonstigen verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen 6.052 6.172<br />
Kredite und Forderungen 483.286 590.326<br />
Forderungen an Kreditinstitute 289.262 482.572<br />
Forderungen an Kunden 85.476 51.490<br />
Sonstige nicht derivative finanzielle Vermögenswerte 108.899 56.717<br />
Kreditrisikovorsorgen - 352 - 453<br />
Derivate für Sicherungsmaßnahmen 3 0<br />
Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 3 0<br />
Sonstige Aktiva 12.660 13.818<br />
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 12.660 13.818<br />
Aktiva gesamt 2.130.085 1.995.404<br />
1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge gesonderten Ausweises der „Strukturierten Produkte“.
96<br />
Passiva nach Bewertungskategorien <strong>2010</strong> 2009<br />
Angaben in Tausend Euro<br />
Handelspassiva 1.742.127 1.538.176<br />
Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 565.323 370.279 1<br />
Leerverkauf von Handelsaktiva 391.859 314.006<br />
Emittierte Zertifikate (Garantieanleihen) 784.945 853.891 1<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 230.013 311.371<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 63.800 143.726<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 105.525 119.559<br />
Nachrangkapital 20.413 20.619<br />
Sonstige nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten 40.276 27.468<br />
Derivate für Sicherungsmaßnahmen 338 271<br />
Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 338 271<br />
Rückstellungen 30.057 27.573<br />
Eigenkapital 127.550 118.013<br />
Passiva gesamt 2.130.085 1.995.404<br />
1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge Änderung des Ausweises der ”Emittierten Zertifikate” (Garantieanleihen).<br />
(13) Barreserve<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Kassenbestand 354 379<br />
Guthaben bei Zentralbanken 3.485 2.099<br />
Gesamt 3.839 2.478<br />
(14) Forderungen an Kreditinstitute<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Giro- und Clearinggeschäft 54.133 85.777<br />
Geldmarktgeschäft 231.291 394.315<br />
Gesamt 285.424 480.092<br />
Die „Forderungen an Kreditinstitute” stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Inland 238.223 399.532<br />
Ausland 47.201 80.560<br />
Gesamt 285.424 480.092
(15) Forderungen an Kunden<br />
Die „Forderungen an Kunden” verteilen sich auf folgende Assetklassen (gemäß Basel II Definition):<br />
97<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Kommerzkunden – Großkunden 72.059 43.208<br />
Retailkunden – Privatpersonen 13.417 8.282<br />
Gesamt 85.476 51.490<br />
Die „Forderungen an Kunden” stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Inland 15.960 4.239<br />
Ausland 69.516 47.251<br />
Gesamt 85.476 51.490<br />
(16) Kreditrisikovorsorgen<br />
Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab. Eine<br />
Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen findet sich im Risikobericht auf Seite 111ff. Die Kreditrisikovorsorgen werden folgenden<br />
Assetklassen (gemäß Basel II Definition) zugeordnet:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Kommerzkunden – Großkunden 156 196<br />
Retailkunden – Privatpersonen 196 257<br />
Gesamt 352 453<br />
Bei den Retail-Privatkunden handelt es sich ausschließlich um vermögende Privatpersonen und selbständig Erwerbstätige (High<br />
Networth Individuals).
98<br />
(17) Handelsaktiva<br />
Die „Handelsaktiva” umfassen folgende zu Handelszwecken dienende Wertpapiere und derivative Instrumente:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 797.040 424.152<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen von Kreditinstituten 796.612 423.656<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 428 496<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 213.309 227.662<br />
Aktien und vergleichbare Wertpapiere 165.607 187.015<br />
Investmentfondsanteile 47.702 40.647<br />
Strukturierte Produkte 397.602 487.265 1<br />
Positive Marktwerte aus derivativen Geschäften 193.119 216.686 1<br />
Zinssatzgeschäft 1.067 992<br />
Wechselkursgeschäft 1.555 5<br />
Aktien-/indexbezogenes Geschäft 190.497 215.689<br />
Gesamt 1.601.070 1.355.765<br />
1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge gesonderten Ausweises der „Strukturierten Produkte“.<br />
Die Aktienbestände, die auf Market Making-Aktivitäten zurückgehen, stellen zudem gemeinsam mit den sonstigen Wertpapieren,<br />
Optionspositionen und zugekauften strukturierten Produkten Hedgepositionen für die von der Raiffeisen Centrobank emittierten<br />
Zertifikate und Optionsscheine dar. „Strukturierte Produkte” beinhaltet gemäß IAS 39.11 nicht gesondert aufgespaltete „Embedded<br />
Derivatives”.<br />
(18) Derivative Finanzinstrumente<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente in IAS 39 (Fair Value Hedge) 3 0<br />
Zinssatzgeschäft 3 0<br />
Positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs 310 60<br />
Wechselkursgeschäft 310 60<br />
Gesamt 313 60<br />
In diesem Posten werden die positiven Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die nicht zu Handelszwecken gehalten<br />
werden sowie jene, die ein Sicherungsinstrument nach IAS 39 darstellen.
99<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
(19) Wertpapiere und Beteiligungen<br />
In diesem Posten sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere) und langfristig<br />
gehaltene strategische Unternehmensanteile enthalten.<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 26.704 29.264<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen 6.021 8.714<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 20.683 20.550<br />
Unternehmensanteile 6.052 6.172<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 898 1.018<br />
Sonstige Beteiligungen 5.154 5.154<br />
Gesamt 32.756 35.436<br />
Angaben zu assoziierten Unternehmen gemäß IAS 28: Die Syrena Immobilien Holding AG weist in ihrem Jahresabschluss zum<br />
31.12.<strong>2010</strong> eine Bilanzsumme von EUR 31.738 Tausend (31.12.2009: EUR 31.627 Tausend), ein Eigenkapital von EUR 29.232 Tausend<br />
(31.12.2009: EUR 29.130 Tausend) und einen Jahresüberschuss von EUR 102 Tausend (2009: EUR 73 Tausend) aus.<br />
(20) Immaterielle Vermögenswerte<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Software 155 214<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 0 1<br />
Gesamt 155 215<br />
(21) Sachanlagen<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 7.420 7.656<br />
Sonstige Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.085 5.947<br />
Gesamt 12.505 13.603
100<br />
(22) Anlagenspiegel<br />
Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wie folgt:<br />
Anschaffungs-/ Stand Änderung Währungs Zugänge Abgänge Umbu- Stand<br />
Herstellungskosten 1.1.<strong>2010</strong> Konsolidie- differenzen chungen 31.12.<strong>2010</strong><br />
Angaben in Tausend Euro rungskreis<br />
Immaterielle Vermögenswerte 3.483 0 10 95 - 55 0 3.533<br />
Firmenwerte 43 0 0 0 0 0 43<br />
Software einschl. Sonstiges 3.440 0 10 95 - 55 0 3.490<br />
Sachanlagen<br />
Betrieblich genutzte<br />
33.124 0 46 950 - 1.000 0 33.120<br />
Grundstücke und Gebäude<br />
davon Grundwert der<br />
9.179 0 0 4 0 0 9.183<br />
bebauten Grundstücke 2.006 0 0 0 0 0 2.006<br />
Sonstige Sachanlagen 23.945 0 46 946 - 1.000 0 23.937<br />
Gesamt 36.607 0 56 1.045 - 1.055 0 36.653<br />
Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen kumuliert Zuschreib- Abschreib- Stand<br />
Angaben in Tausend Euro ungen ungen 31.12.<strong>2010</strong><br />
Immaterielle Vermögenswerte - 3.378 0 - 149 155<br />
Firmenwerte - 43 0 0 0<br />
Software einschl. Sonstiges -3.335 0 - 149 155<br />
Sachanlagen<br />
Betrieblich genutzte<br />
- 20.615 0 - 2.031 12.505<br />
Grundstücke und Gebäude<br />
davon Grundwert der<br />
- 1.763 0 - 241 7.420<br />
bebauten Grundstücke 0 0 0 2.006<br />
Sonstige Sachanlagen - 18.851 0 - 1.790 5.085<br />
Gesamt - 23.993 0 - 2.180 12.660
Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2009 wie folgt:<br />
101<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Anschaffungs-/ Stand Änderung Währungs Zugänge Abgänge Umbu- Stand<br />
Herstellungskosten 1.1.2009 Konsolidie- differenzen chungen 31.12.2009<br />
Angaben in Tausend Euro rungskreis<br />
Immaterielle Vermögenswerte 3.289 22 - 5 182 - 5 0 3.483<br />
Firmenwerte 43 0 0 0 0 0 43<br />
Software einschl. Sonstiges 3.246 22 - 5 182 - 5 0 3.440<br />
Sachanlagen<br />
Betrieblich genutzte<br />
32.151 282 - 17 877 - 169 0 33.124<br />
Grundstücke und Gebäude<br />
davon Grundwert der<br />
9.158 0 0 21 0 0 9.179<br />
bebauten Grundstücke 2.006 0 0 0 0 0 2.006<br />
Sonstige Sachanlagen 22.993 282 - 17 856 - 169 0 23.945<br />
Gesamt 35.440 304 - 22 1.059 - 174 0 36.607<br />
Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen kumuliert Zuschreib- Abschreib- Stand<br />
Angaben in Tausend Euro ungen ungen 31.12.2009<br />
Immaterielle Vermögenswerte - 3.268 0 - 217 215<br />
Firmenwerte - 43 0 0 0<br />
Software einschl. Sonstiges - 3.225 0 - 217 215<br />
Sachanlagen<br />
Betrieblich genutzte<br />
- 19.522 0 - 2.205 13.603<br />
Grundstücke und Gebäude<br />
davon Grundwert der<br />
- 1.522 0 - 240 7.656<br />
bebauten Grundstücke 0 0 0 2.006<br />
Sonstige Sachanlagen - 17.999 0 - 1.965 5.947<br />
Gesamt - 22.789 0 - 2.422 13.818
102<br />
(23) Sonstige Aktiva<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Steuerforderungen 2.276 3.535<br />
Laufende Steuerforderungen 288 799<br />
Latente Steuerforderungen 1.988 2.736<br />
Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten 68.244 32.835<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 1.033 865<br />
Vorräte 29.492 13.640<br />
Übrige Aktiva 7.854 5.843<br />
Gesamt 108.899 56.719<br />
Der Anstieg bei den „Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten“ und „Vorräte“ betrifft die im Handel mit Kautschuk und Olefinen tätigen<br />
Gesellschaften der Centrotrade-Gruppe.<br />
Die latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Latente Steuerforderungen 1.988 2.736<br />
Rückstellungen für latente Steuern 52 6<br />
Saldo latenter Steuern 1.936 2.730<br />
Der „Saldo latenter Steuern” stammt aus folgenden Posten:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 1.199 1.234<br />
Handelsaktiva 0 243<br />
Unternehmensanteile 183 255<br />
Sonstige Aktiva 85 95<br />
Rückstellungen 688 489<br />
Sonstige Passiva 87 158<br />
Steuerliche Verlustvorträge 103 206<br />
Übrige Bilanzpositionen 0 68<br />
Latente Steueransprüche 2.345 2.748<br />
Sonstige Aktiva 55 12<br />
Forderungen an Kunden 84 0<br />
Handelsaktiva 253 0<br />
Übrige Bilanzpositionen 17 6<br />
Latente Steuerverpflichtungen 409 18<br />
Saldo latenter Steuern 1.936 2.730
(24) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Giro- und Clearinggeschäft 61.496 53.711<br />
Geldmarktgeschäft 2.304 90.015<br />
Gesamt 63.800 143.726<br />
Die „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten” stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Inland 8.586 22.866<br />
Ausland 55.214 120.860<br />
Gesamt 63.800 143.726<br />
(25) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Sichteinlagen 83.025 93.568<br />
Termineinlagen 22.500 25.991<br />
Gesamt 105.525 119.559<br />
Die „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden” teilen sich analog zur Basel II-Definition wie folgt auf:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Kommerzkunden – Großkunden 51.334 55.693<br />
Retailkunden – Privatpersonen 54.191 63.866<br />
Gesamt 105.525 119.559<br />
Bei den Retail-Privatkunden handelt es sich ausschließlich um vermögende Privatpersonen und selbständig Erwerbstätige (High<br />
Networth Individuals).<br />
103<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Bilanz
104<br />
Die „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden“ stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Inland 55.948 56.198<br />
Ausland 49.577 63.361<br />
Gesamt 105.525 119.559<br />
(26) Rückstellungen<br />
Angaben in Tausend Euro Stand Änderung Zufüh- Auflösungen Verbrauch Umbuchungen, Stand<br />
1.1.<strong>2010</strong> Konsolidier- rungen Währungs- 31.12.<strong>2010</strong><br />
ungskreis differenzen<br />
Abfertigungen 5.153 0 879 - 45 0 0 5.987<br />
Pensionen 1.589 0 516 0 0 1 2.106<br />
Steuern 661 0 536 - 155 - 400 25 667<br />
Laufende 655 0 484 - 149 - 400 24 614<br />
Latente 6 0 52 - 6 0 1 53<br />
Offene Rechtsfälle 3.247 0 0 0 0 0 3.247<br />
Unverbrauchter Urlaub 2.020 0 110 - 37 0 0 2.093<br />
Sonstige 14.903 0 14.048 -2.081 - 11.054 141 15.957<br />
Gesamt 27.573 0 16.089 - 2.318 - 11.454 167 30.057<br />
Angaben in Tausend Euro Stand Änderung Zufüh- Auflösungen Verbrauch Umbuchungen, Stand<br />
1.1.2009 Konsolidier- rungen Währungs- 31.12.2009<br />
ungskreis differenzen<br />
Abfertigungen 4.995 0 368 - 104 - 106 0 5.153<br />
Pensionen 1.000 0 590 0 0 - 1 1.589<br />
Steuern 468 25 359 - 7 - 173 - 11 661<br />
Laufende 468 18 352 0 - 173 - 10 655<br />
Latente 0 7 7 - 7 0 - 1 6<br />
Offene Rechtsfälle 4.447 0 0 0 - 1.200 0 3.247<br />
Unverbrauchter Urlaub 2.481 14 0 - 476 0 1 2.020<br />
Sonstige 12.095 12 11.152 - 1.977 - 6.319 - 60 14.903<br />
Gesamt 25.486 51 12.469 - 2.564 - 7.798 - 71 27.573<br />
Unter den sonstigen Rückstellungen sind als wesentliche Position „Vorsorgen für Mitarbeiterbonifikationen” in Höhe von<br />
EUR 9,982 Tausend (Vorjahr: EUR 9.450 Tausend) ausgewiesen.
(27) Handelspassiva<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 565.323 369.943<br />
aus dem Handel mit Zertifikaten mit Optionscharakter 462.083 283.368 1<br />
aus OTC-Optionen 59.002 60.263<br />
aus dem Handel mit Optionsscheinen 14.321 13.004<br />
aus dem Handel mit ÖTOB-Produkten 16.078 5.426<br />
aus dem Handel mit DAX-Optionen 9.889 3.601<br />
aus dem Handel mit sonstigen Optionen 3.951 4.281<br />
Emittierte Zertifikate (Garantieanleihen) 784.945 853.891 1<br />
Leerverkauf von Handelsaktiva 391.859 314.006<br />
Gesamt 1.742.127 1.537.839<br />
1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge Änderung des Ausweises der „Emittierten Zertifikate“ (Garantieanleihen).<br />
Bei den „Handelspassiva“ handelt es sich einerseits um die strukturierten Garantieprodukte der Raiffeisen Centrobank, wie<br />
beispielsweise die bekannten Winner- oder Blue-Chip-Zertifikate. Andererseits beinhaltet die Position Optionsscheine und sonstige<br />
Zertifikate, wie zum Beispiel die Turbozertifikate auf Indizes und Einzelaktien.<br />
Weiters werden in dieser Position Leerverkäufe von Aktien, welche im Rahmen des Market Makings der Raiffeisen Centrobank<br />
erfolgen und im Wesentlichen Gegenpositionen zu Aktien- und Indexfutures sowie Kassa(Bank)positionen auf der Aktivseite der<br />
Bilanz darstellen, gezeigt.<br />
(28) Derivative Finanzinstrumente<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 338 271<br />
Zinssatzgeschäft 338 271<br />
Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 0 337<br />
Wechselkursgeschäft 0 2<br />
Sonstiges Geschäft 0 335<br />
Gesamt 338 607<br />
In diesem Posten werden die negativen Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die nicht zu Handelszwecken gehalten<br />
werden. Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in ihrer Funktion<br />
als Sicherungsinstrumente mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte im Zusammenhang mit Fair Value<br />
Hedge sind Forderungen an Kunden und Verbindlichkeiten an Kreditinstitute. Hierbei werden Zinsänderungsrisiken abgesichert.<br />
105<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Bilanz
106<br />
(29) Sonstige Passiva<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten 29.392 15.376<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 383 805<br />
Übrige Passiva 10.500 11.288<br />
Gesamt 40.275 27.469<br />
Der Anstieg bei den „Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten“ betrifft die im Handel mit Kautschuk und Olefinen tätigen<br />
Gesellschaften der Centrotrade-Gruppe.<br />
(30) Nachrangkapital<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Nachrangkapital 20.413 20.619<br />
Gesamt 20.413 20.619<br />
Beim Nachrangkapital handelt es sich um eine 2008 zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Raiffeisen Centrobank<br />
begebene nachrangige Anleihe im Nominale von EUR 20.000 Tausend, die in dieser Position einschließlich der bis zum Bilanzstichtag<br />
angefallenen Zinsen mit einem Gesamtbetrag von EUR 20.413 Tausend ausgewiesen ist. Die Anleihe weist eine unbegrenzte<br />
Laufzeit mit einem frühest möglichen Kündigungsrecht durch die Emittentin zum 31. Jänner 2013 auf. Die Verzinsung beträgt<br />
EURIBOR + 100bp.<br />
Der Aufwand für Nachrangkapital betrug <strong>2010</strong> EUR 469 Tausend (Vorjahr: EUR 708 Tausend).<br />
(31) Eigenkapital<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Konzern-Eigenkapital 99.920 92.033<br />
Gezeichnetes Kapital 47.599 47.599<br />
Kapitalrücklagen 6.651 6.651<br />
Gewinnrücklagen 45.670 37.783<br />
Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980<br />
Gesamt 127.550 118.013<br />
Das gezeichnete Kapital der Raiffeisen Centrobank AG ist unverändert in 655.000 nennwertlose Stückaktien zerlegt. Das Gesamt -<br />
nominale beträgt gemäß Satzung EUR 47.598.850.
Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn im Einzelabschluss der Raiffeisen Centrobank AG<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong> in Höhe von EUR 37.967 Tausend eine Dividende von EUR 38,00 je Stammaktie auszuschütten – dies<br />
entspricht einer Ausschüttungssumme von EUR 24.890 Tausend – und den Restbetrag in Höhe von EUR 13.077 Tausend auf neue<br />
Rechnung vorzutragen. Die Eigenkapitalentwicklung sowie andere Angaben sind der Seite 70 zu entnehmen.<br />
(32) Restlaufzeitengliederung<br />
31.12.<strong>2010</strong> Täglich fällig Bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre<br />
Angaben in Tausend Euro bzw. ohne Laufzeit<br />
Barreserve 3.839 0 0 0 0<br />
Forderungen an Kreditinstitute 50.812 174.799 59.031 782 0<br />
Forderungen an Kunden 47.388 16.118 11.127 6.227 4.264<br />
Handelsaktiva 213.310 151.478 147.378 881.982 206.923<br />
Wertpapiere und Beteiligungen 6.052 0 26.704 0 0<br />
Restliche Aktiva 18.160 90.250 13.434 29 0<br />
Aktiva gesamt 339.561 432.645 257.674 889.020 211.187<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 62.797 1.003 0 0 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 83.025 13.699 8.801 0 0<br />
Handelspassiva 391.859 96.738 213.994 690.367 349.169<br />
Nachrangkapital 0 413 0 0 20.000<br />
Restliche Passiva 31.707 36.572 160 2.232 0<br />
Zwischensumme 569.388 148.425 222.955 692.599 369.169<br />
Eigenkapital 127.550 0 0 0 0<br />
Passiva gesamt 696.938 148.425 222.955 692.599 369.169<br />
107<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Bilanz
108<br />
31.12.2009 Täglich fällig Bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre<br />
Angaben in Tausend Euro bzw. ohne Laufzeit<br />
Barreserve 2.478 0 0 0 0<br />
Forderungen an Kreditinstitute 86.135 96.886 295.530 1.541 0<br />
Forderungen an Kunden 28.351 1.187 2.457 13.107 5.935<br />
Handelsaktiva 227.663 159.261 55.321 613.121 300.399<br />
Wertpapiere und Beteiligungen 6.171 2.419 6.295 20.551 0<br />
Restliche Aktiva 34.402 35.843 278 74 0<br />
Aktiva gesamt 385.200 295.596 359.881 648.394 306.334<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 53.711 90.015 0 0 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 93.568 17.612 8.379 0<br />
Handelspassiva 314.006 102.754 106.809 612.992 401.278<br />
Nachrangkapital 0 619 0 0 20.000<br />
Restliche Passiva 28.454 24.391 2.310 3 490<br />
Zwischensumme 489.739 235.391 117.498 612.995 421.768<br />
Eigenkapital 118.014 0 0 0 0<br />
Passiva gesamt 607.753 235.391 117.498 612.995 421.768<br />
(33) Angaben zu nahestehenden Unternehmen<br />
Unternehmen können mit nahestehenden Unternehmen und<br />
Personen Geschäfte abschließen, die sich auf die Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens auswirken können.<br />
Die nahestehenden Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-<br />
Gruppe wurden in folgende Kategorien aufgeteilt:<br />
» Unter Mutterunternehmen sind Raiffeisen Zentralbank<br />
Österreich Aktiengesellschaft, Raiffeisen Bank International<br />
AG , RZB KI Beteiligungs GmbH und Lexxus Services Holding<br />
GmbH zu verstehen.<br />
» Als verbundene Unternehmen werden jene verbundenen<br />
Unternehmen der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft<br />
klassifiziert, die nicht in den Konzernabschluss<br />
der Raiffeisen Centrobank AG einbezogen wurden.<br />
» Sonstige Beteiligungen<br />
Angaben zu den Beziehungen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />
mit Personen in Schlüsselpositionen (Vorstand) sind unter Punkt<br />
50 ersichtlich. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden mit folgenden<br />
nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich<br />
folgendermaßen widerspiegeln:
Angaben in Tausend Euro Mutter- Verbundene Sonstige<br />
unternehmen Unternehmen Beteiligungen<br />
Forderungen an Kreditinstitute 222.595 6.912 0<br />
Forderungen an Kunden 0 10.371 514<br />
Handelsaktiva 914.835 523 0<br />
Wertpapiere und Beteiligungen 0 898 5.154<br />
Sonstige Aktiva (inkl. Derivate) 1.493 17 11<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 941 163 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 0 2.826 9<br />
Rückstellungen 387 0 0<br />
Handelspassiva 37.596 1.940 0<br />
Sonstige Passiva (inkl. Derivate) 4.375 13 0<br />
Nachrangkapital 0 20.413 0<br />
Zum 31. Dezember 2009 stellten sich die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen wie folgt dar:<br />
Angaben in Tausend Euro Mutter- Verbundene Sonstige<br />
unternehmen Unternehmen Beteiligungen<br />
Forderungen an Kreditinstitute 341.844 9.155 0<br />
Forderungen an Kunden 0 9.633 514<br />
Handelsaktiva 686.898 22.583 0<br />
Wertpapiere und Beteiligungen 0 1.018 5.154<br />
Sonstige Aktiva (inkl. Derivate) 34 151 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 13.289 22.007 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 0 4.617 12<br />
Rückstellungen 333 0 0<br />
Handelspassiva 13.043 23.871 0<br />
Sonstige Passiva (inkl. Derivate) 1.634 5.461 4<br />
Nachrangkapital 0 20.619 0<br />
(34) Fremdwährungsvolumina<br />
Im Konzernabschluss sind folgende auf fremde Währung lautende Vermögenswerte und Schulden enthalten:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Aktiva 351.903 295.728<br />
Passiva 164.574 122.760<br />
109<br />
Konzernanhang<br />
Erläuterungen zur Bilanz
110<br />
(35) Auslandsaktiva/-passiva<br />
Die Vermögenswerte mit Vertragspartnern außerhalb Österreichs stellen sich folgendermaßen dar:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Aktiva 663.798 602.275<br />
Passiva 267.021 283.372<br />
(36) Nachrangige Vermögenswerte<br />
Nachrangige Vermögenswerte waren weder im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> noch 2009 vorhanden.<br />
(37) Als Sicherheit übertragene Vermögenswerte<br />
Die folgenden Verbindlichkeiten sind durch in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte besichert:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Sonstige Passiva 156.387 132.681<br />
Gesamt 156.387 132.681<br />
Folgende in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten zur Verfügung<br />
gestellt:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Forderungen an Kreditinstitute 40.881 71.573<br />
Handelsaktiva 151.353 98.410<br />
Sonstige Vermögenswerte 26.156 29.264<br />
Gesamt 218.390 199.247<br />
(38) Operating Leasing<br />
Operating Leasing aus der Sicht der Raiffeisen Centrobank als Leasingnehmer<br />
Die zukünftigen Leasingzahlungen im Rahmen der unkündbaren operativen Leasingverträge stellen sich wie folgt dar:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Bis 1 Jahr 989 919<br />
1 bis 5 Jahre 2.635 2.548<br />
Gesamt 3.624 3.467
Risikobericht<br />
(39) Risiken von Finanzinstrumenten<br />
Gesamtrisikomanagement und Struktur<br />
Aktives Risikomanagement bedeutet für die Raiffeisen Centrobank<br />
die Identifikation, Messung, Überwachung und Steuerung<br />
der betriebswirtschaftlichen Risiken, sodass aus der kontrollierten<br />
Übernahme von Risiken Gewinne erzielt werden können.<br />
Als Tochterunternehmen der Raiffeisen Bank International AG ist<br />
die Raiffeisen Centrobank in das Risikomanagement der RZB-<br />
Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt durch die verschiedenen<br />
Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen<br />
sicher, dass alle wesentlichen Risiken gemessen und<br />
limitiert, bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des Risiko-<br />
Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden.<br />
Das Risikomanagementkonzept der Raiffeisen Centrobank<br />
fokussiert speziell auf das dem Unternehmen eigene Risikoprofil,<br />
welches sich aus der Ausrichtung auf das Aktien- und Aktienderivategeschäft<br />
ergibt. Die Geschäfte werden nach Art, Umfang,<br />
Komplexität und vor dem Hintergrund der regulatorischen<br />
Vorgaben hinsichtlich ihres Risikogehalts und ihres Ertrags -<br />
potenzials beurteilt.<br />
Der Vorstand stützt sich bei der Unternehmenslenkung<br />
wesentlich auf das Gesamtrisikomanagement, in welchem in<br />
einem koordinierten Prozess Marktrisiko, Kreditrisiko, operationelles<br />
Risiko und Beteiligungsrisiko sowie die sonstigen Risiken<br />
gesteuert werden. Die Grundlagen und die Methoden des<br />
Risikomanagements sind in den Geschäftsordnungen für den<br />
Aufsichtsrat und den Vorstand sowie in Organisationsrichtlinien<br />
und Manuals festgelegt. Der Vorstand wird auf Basis eines<br />
umfassenden Planungs- und Controllingprozesses in die Lage<br />
versetzt, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen<br />
Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Er entscheidet<br />
im Rahmen seines Pouvoirs über die Risikopolitik und genehmigt<br />
die Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von<br />
Limiten für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung<br />
der Risiken. Die Risikopolitik ist integraler Bestandteil<br />
111<br />
Konzernanhang<br />
Risikobericht<br />
der Gesamtbankrisikosteuerung, in der Ertrags- und Risikosteuerung<br />
sämtlicher Geschäftsbereiche systematisch miteinander<br />
verknüpft sind.<br />
Eine unabhängige Abteilung für Risikomanagement, angesiedelt<br />
im Controlling, unterstützt den Gesamtvorstand bei der Erfüllung<br />
dieser Aufgaben. Diese Abteilung berichtet regelmäßig<br />
an den Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter<br />
Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden<br />
Risikolimite. Sie unterstützt den Vorstand bei der Allokation<br />
des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und<br />
unternehmensübergreifendes Gremium ist die Abteilung für die<br />
Implementierung und laufende Kalibrierung der Methoden zur<br />
Risikomessung und zur Verfeinerung der Steuerungsinstrumente<br />
sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke<br />
zuständig. Im regelmäßig tagenden Risikokomitee werden alle<br />
Fragestellungen und Regularien aus dem Bereich Risikomanagement<br />
behandelt und Empfehlungen für den Gesamtvorstand<br />
erarbeitet bzw. Beschlüsse vorbereitet. Dem Risikokomitee<br />
gehören neben dem Gesamtvorstand die Leiter der Abteilungen<br />
Risikomanagement, Wertpapierhandel und -sales und Treasury<br />
an. Weiters erfolgt im Rahmen des Asset Liability Committee<br />
eine periodische Evaluierung der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken<br />
sowie der Liquiditätsrisiken.<br />
Die Raiffeisen Centrobank wendet in ihrem Risikomanagement<br />
fortschrittliche Methoden und Konzepte an. Basis für das<br />
Risikomanagement ist eine Risikostrategie, die den Fokus auf<br />
Risikoappetit und Risikotragfähigkeit legt. Darauf aufbauend<br />
wird ein Gesamtbank-Limitsystem verwendet, auf Basis dessen<br />
das gewünschte Risiko-Exposure der Bank auf verschiedenen<br />
Ebenen veranschaulicht werden kann. Von weiterer großer Bedeutung<br />
ist die Quantifizierung des operationellen Risikos mittels<br />
eines Value-at-Risk-konsistenten Messwerts. Auf dieser Basis<br />
ist es der Raiffeisen Centrobank möglich, auch dieses Risiko zu<br />
quantifizieren und mittels eines Value-at-Risk-konsistenten<br />
Risikomesswerts neben den Hauptrisikoarten Marktrisiko und<br />
Kreditrisiko in der Gesamtbankrisikosteuerung durch den Vorstand<br />
entsprechend zu berücksichtigen.
112<br />
Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung<br />
Die Risikotragfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit einer Bank, die<br />
Risiken ihres Geschäftes durch Eigenkapital und eigenkapitalähnliche<br />
Positionen zu decken. Da eine Bank den Eintritt von<br />
Risiken grundsätzlich nicht vollständig verhindern kann, sollen<br />
die bei Schlagendwerden von Risiken eintretenden Verluste<br />
durch diese als Risikodeckungsmassen bezeichneten Mittel aufgefangen<br />
werden. Über die Höhe der vorhandenen Risikodeckungsmassen<br />
werden Art und Ausmaß der risikobehafteten<br />
Aktivitäten der Bank auf ein für die Bank angemessenes Niveau<br />
limitiert. Somit hat die Risikotragfähigkeit signifikante Auswirkungen<br />
auf das Verhalten einer Bank bei der Übernahme von<br />
Risiken und somit auch auf die Fokussierung und den Umfang<br />
ihrer Geschäftstätigkeit.<br />
Die bestehende Risikotragfähigkeitsanalyse der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
wird durch dem Geschäftsmodell der Raiffeisen<br />
Centrobank angepasste Szenarien ergänzt, anhand derer überprüft<br />
wird, ob potenzielle Verluste (das „Risikopotenzial“) die<br />
Höhe der jeweils verfügbaren Risikodeckungsmassen nicht<br />
übersteigen. Die Verlustszenarien umfassen die Going-Concern-<br />
Perspektive (berechnet mit einem Konfidenzintervall von 95 %<br />
und einer Haltedauer von drei Monaten) und die Liquidationsperspektive<br />
(mit einem erhöhten Konfidenzniveau von 99,9 %),<br />
ergänzt um Stresstests für die Beurteilung der Auswirkung von<br />
signifikanten negativen Veränderungen in Risikofaktoren, die im<br />
Value-at-Risk-Modell möglicherweise nicht adäquat abgebildet<br />
werden. Das Sicherstellen der angemessenen Kapitalausstattung<br />
ist eines der wesentlichen Ziele des Risikomanagements in<br />
der Raiffeisen Centrobank. Die Angemessenheit der Kapitalausstattung<br />
wird quartalsweise auf Basis des nach internen<br />
Modellen ermittelten Risikos beurteilt. Berücksichtigt werden<br />
sowohl die geforderte regulatorische Seite (Going-Concern-<br />
Perspektive) als auch jene von einem relevanten ökonomischen<br />
Gesichtspunkt (Liquidationsperspektive) aus. In beiden Betrachtungsweisen<br />
werden alle materiellen Risiken durch ein Value-at-<br />
Risk-Modell ermittelt. Das Marktrisiko macht in der Going-Concern-Perspektive<br />
das größte Einzelrisiko aus. Sein Anteil am Gesamt<br />
risiko beträgt zum 31.Dezember <strong>2010</strong> rund 44 % (Vorjahr:<br />
rund 58 %).<br />
Going-Concern-Perspektive <strong>2010</strong> // Liquidations-Perspektive <strong>2010</strong><br />
5<br />
4<br />
3<br />
6<br />
2<br />
1<br />
Going-Concern-Perspektive 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
1. Marktrisiko 44,1 % 57,8 %<br />
2. Kreditrisiko 10,2 % 8,9 %<br />
3. Operationelles Risiko 7,4 % 6,4 %<br />
4. Geschäftsrisiko 5,2 % 6,8 %<br />
5. Beteiligungsrisiko 25,1 % 12,8 %<br />
6. Sonstige Risiken 8,0 % 7,3 %<br />
Liquidations-Perspektive 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
1. Marktrisiko 20,9 % 39,6 %<br />
2. Kreditrisiko 13,7 % 10,3 %<br />
3. Operationelles Risiko 26,7 % 21,3 %<br />
4. Geschäftsrisiko 2,5 % 4,7 %<br />
5. Beteiligungsrisiko 17,5 % 8,9 %<br />
6. Sonstige Risiken 18,7 % 15,2 %<br />
Marktrisiko<br />
Der Schwerpunkt der Risikopolitik der Raiffeisen Centrobank<br />
liegt im Bereich Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank definiert<br />
Marktrisiko als einen potenziell möglichen Verlust, der aus Änderungen<br />
von Marktpreisen (z.B. Aktien-, Devisen-, Wertpapierkursen)<br />
und preisbeeinflussenden Parametern (z.B. Zinssätzen,<br />
Volatilitäten) resultiert. Dazu liegen umfangreiche und zeitnah<br />
verfügbare Auswertungen im Bereich Marktrisiko vor, die sodann<br />
mit den weiteren Risikoarten zu einer gesamthaften<br />
Darstellung der Risikosituation aggregiert werden. Marktrisiken<br />
bestehen vor allem in Form von Aktienkurs-, Optionspreis-, Zins-<br />
5<br />
4<br />
6<br />
3<br />
1<br />
2
änderungs- und Devisenkursrisiken und werden von den Unternehmensbereichen<br />
Wertpapierhandel und -sales und Treasury<br />
gemanagt.<br />
Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der Raiffeisen Centrobank<br />
liegt im Wertpapierhandel sowie in der Emission von aktien-<br />
und aktienindexbezogenen Derivaten und strukturierten<br />
Produkten (Zertifikate und Garantieanleihen). Die mit Risiko behafteten<br />
Positionen resultieren vor allem aus dem dynamischen<br />
Hedging der von der Raiffeisen Centrobank emittierten Optionsscheine<br />
und Zertifikate. Das Marktrisiko der Handelsbücher der<br />
Raiffeisen Centrobank wird somit vorrangig vom aus Handelsbuchpositionen<br />
in Aktien und Derivaten resultierenden Preisrisiko<br />
geprägt.<br />
Der Bereich Marktrisiko stellt zugleich den größten Teil des Gesamtbankrisikos<br />
dar. Eine wichtige Bedeutung kommt im Market<br />
Risk Management neben Volumens- und Sensitivitätslimiten<br />
dem Value-at-Risk zu. Die Anwendung einer auf das Geschäftsmodell<br />
abgestimmten Monte-Carlo-Simulation stellt sicher,<br />
dass auch die für das Marktrisiko relevanten, aus dem Einsatz<br />
von Optionen resultierenden nichtlinearen Risiken berücksichtigt<br />
werden.<br />
Die Raiffeisen Centrobank misst, überwacht und steuert diese<br />
Marktrisiken durch den Einsatz unterschiedlicher Limite, die im<br />
Hinblick auf die Risikotragfähigkeit der Bank festgelegt werden.<br />
Zu diesen Limiten gehören je nach Geschäftsart Volumens- und<br />
Positionslimite, Sensitivitätslimite (Delta, Gamma, Vega, Basis-<br />
Point-Value) sowie Stop-Loss-Limite, die in ein Value-at-Riskbasiertes<br />
Gesamtbanklimitsystem eingebettet sind. Die Limitausnutzungen<br />
werden täglich von Securities Controlling in Form<br />
eines umfangreichen Berichts zeitnah dem Vorstand übermittelt.<br />
Eine wichtige Bedeutung kommt dem Value-at-Risk zu, der<br />
eine Prognose für potenzielle große Verluste unter normalen<br />
Marktbedingungen liefert und einem entsprechenden Limit gegenübergestellt<br />
wird.<br />
Täglich wird auf Basis eines Varianz-Kovarianz-Modells der<br />
Value-at-Risk für das Zinsrisiko, Währungsrisiko und Preisrisiko<br />
mit einem Konfidenzniveau von 99 % und einer Haltedauer von<br />
einem Tag errechnet, wobei die Marktdaten für die Berechnung<br />
von Volatilitäten und Korrelationen aus einer Historie von einem<br />
Jahr gewonnen werden. Die folgende Tabelle zeigt den 1-Tages-<br />
Value-at-Risk (gemäß Varianz-Kovarianz-Modell) für das Marktrisiko<br />
der Handelsbücher je Risikoart:<br />
Angaben in Tausend Euro 31.12.<strong>2010</strong> 30.09.<strong>2010</strong> 30.06.<strong>2010</strong> 31.03.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Zinsrisiko 421 226 164 203 126<br />
Währungsrisiko 49 43 26 56 32<br />
Preisrisiko 995 900 1.083 1.670 2.091<br />
Summe 1.465 1.169 1.273 1.929 2.249<br />
Die ausgeprägte Reduktion im Preisrisiko liegt in einem entsprechenden Rückgang der Volatilitäten begründet.<br />
113<br />
Konzernanhang<br />
Risikobericht
114<br />
Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung (ICAAP) wird der<br />
Value-at-Risk mit der statistisch exakteren Monte-Carlo-<br />
Simulation errechnet. Damit können die für das Marktrisiko<br />
relevanten, aus dem Einsatz von Optionen resultierenden nichtlinearen<br />
Risiken berücksichtigt werden. Die Monte-Carlo-<br />
Simulation basiert auf einer vollständigen Bewertung des Portfolios.<br />
Die zukünftige Entwicklung des Portfolios wird durch<br />
zufällig generierte Kursentwicklungen der enthaltenen Instrumente<br />
simuliert. Die Realisierungen der Zufallsvariablen (Risikofaktoren)<br />
werden durch einen stochastischen Prozess (Verteilungen<br />
und Zufallspfade) sowie durch Parameter (z.B. Volatilität,<br />
Korrelationen) aus historischen Daten oder vordefinierten<br />
Stresstests<br />
Ergänzend zum Value-at-Risk werden in der Raiffeisen Centrobank<br />
(vorwiegend für Market Risk und Credit Risk, in weiterer<br />
Folge auch für Operational und Liquidity Risk) Stresstests vorgenommen.<br />
Der Durchführung und Auswertung von Stresstests<br />
kommt hohe Bedeutung zu, weil diese durch Berücksichtigung<br />
extremer Ereignisse als wichtige Ergänzung zum Value-at-Risk-<br />
Modell dienen. Dieses kann keine vollständige Abdeckung der<br />
Risiken darstellen, weil es auf rein historischen Daten beruht<br />
und ausschließlich Risiken bis zu einem bestimmen Konfidenzintervall<br />
(99 %) ermittelt. Im Gegensatz zum Value-at-Risk-<br />
Modell simulieren Stresstests das Verhalten des Portfolios<br />
während abnormaler Marktverläufe und atypischer Preisbewegungen.<br />
Die Stresstests sollen zur Identifikation von möglichen<br />
Schwachstellen des Portfolios mit großem Verlustpotenzial<br />
dienen, um auf dieser Grundlage mögliche Maßnahmen zu<br />
planen. Im Rahmen der Stresstests werden die Risikofaktoren<br />
des Raiffeisen Centrobank-Portfolios künstlich verändert, um<br />
Szenarien gesteuert. Dies stellt eine wesentliche Erhöhung der<br />
Flexibilität der Risikomessmethode dar und betrifft im Speziellen<br />
die Integration neuer Bewertungsmodelle, nichtnormaler<br />
Verteilungsannahmen und nichtlinearer Korrelationsmodelle<br />
wie z.B. Copulas. Das Portfolio der Raiffeisen Centrobank enthält<br />
unter anderem exotische Optionen und pfadabhängige<br />
Instrumente. Daher ist die Monte-Carlo-Simulation für die<br />
Risikomessung des Portfolios der Raiffeisen Centrobank der<br />
bestmögliche Ansatz. Zusätzlich werden durch die Integration<br />
von Stresstests extreme Marktschwankungen und Katastrophenereignisse<br />
sowie Konzentrations- und länderspezifische<br />
Risiken berücksichtigt.<br />
Die folgende Tabelle zeigt den 3-Monats-Value-at-Risk (gemäß Monte-Carlo-Modell) für das Marktrisiko in der Going Concern- und<br />
der Liquidationsperspektive:<br />
Angaben in Tausend Euro 31.12.<strong>2010</strong> 30.09.<strong>2010</strong> 30.06.<strong>2010</strong> 31.03.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Going Concern (95 % Kl) 7.121 4.387 4.628 7.326 10.556<br />
Liquidation (99,9 % Kl) 10.914 5.793 5.714 9.564 25.430<br />
die Auswirkung von außergewöhnlichen Marktsituationen zu<br />
simulieren.<br />
In der Raiffeisen Centrobank kommen historische und<br />
managementdefinierte Stresstests zum Einsatz. Historische<br />
Stresstests beruhen auf signifikanten historischen Krisenereignissen<br />
auf den betroffenen Märkten. Dabei wird angenommen,<br />
dass derartige historische Krisenereignisse in der Zukunft erneut<br />
in gleicher oder ähnlicher Form auftreten und von Relevanz für<br />
die Risikosituation der Bank (z.B. Lehman-Default-Szenario) sein<br />
können. Bei managementdefinierten Stresstests werden die<br />
Auswirkungen von hypothetischen Krisenereignissen auf das<br />
Portfolio untersucht. Die managementdefinierten Szenarien<br />
werden gemeinsam von einem Expertenteam und dem<br />
Management aufgesetzt. So werden Shifts der maßgeblichen<br />
Risikofaktoren, wie Aktienkurse, CDS-Spreads und Zinskurven,<br />
gerechnet. Diese Stresstests versetzen die Bank in die Lage,<br />
frühzeitig das Auftreten von Risiken zu erkennen. Die laufenden<br />
Ergebnisse zeichnen ein zufriedenstellendes Bild.
Backtesting<br />
Die Raiffeisen Centrobank wendet für ihre Handelsportfolios<br />
ein Backtesting-Verfahren an, um die Aussagekraft der Value-at-<br />
Risk-Berechnungen zu überprüfen. Bei diesem Verfahren werden<br />
die hypothetischen täglichen Gewinne und Verluste nach der<br />
Buy-and-Hold-Annahme mit den durch das Value-at-Risk-<br />
Modell prognostizierten Werten verglichen. Risk Management<br />
bespricht regelmäßig die Backtesting-Ergebnisse, analysiert die<br />
aufgetretenen Value-at-Risk-Bewegungen und überprüft die<br />
Prognosegüte des Value-at-Risk-Modells. Die laufenden Ergebnisse<br />
des Backtestings bestätigen die Validität des verwendeten<br />
Modells.<br />
Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank beläuft sich per 31.12.<strong>2010</strong> auf:<br />
Erforderliche Eigenmittel des Wertpapierhandelsbuches<br />
gemäß § 22 o BWG<br />
Die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuches<br />
erfolgt gemäß § 22 o BWG. Das Eigenmittelerfordernis für das<br />
Wertpapierhandelsbuch betrug zum Jahresende EUR 29,60 Mio.<br />
(31.12.2009: EUR 27,20 Mio.).<br />
Zinsrisiko<br />
Für das in seiner Bedeutung untergeordnete Zinsänderungs -<br />
risiko im Bankbuch kommen klassische Methoden der Kapitalund<br />
Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Für das Zinsänderungsrisiko<br />
erfolgt eine quartalsweise Berichterstattung im<br />
Rahmen der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde.<br />
Angaben in Tausend Euro > 6 M – 1 J > 1 – 2 J > 2 – 5 J > 5 J<br />
EUR 1.426 0 0 1<br />
USD -163 0 0 0<br />
Sonstige 0 0 0 0<br />
Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank belief sich per 31.12.2009 auf:<br />
Angaben in Tausend Euro > 6 M – 1 J > 1 – 2 J > 2 – 5 J > 5 J<br />
EUR 51.225 20.790 0 1<br />
USD 584 0 0 0<br />
Sonstige 0 0 0 0<br />
Ein positiver Zinsbindungsgap bedeutet einen Aktivüberhang, ein negativer einen Passivüberhang.<br />
115<br />
Konzernanhang<br />
Risikobericht
116<br />
Kreditrisiko<br />
Das Kreditrisiko ist die Gefahr eines Verlustes, der dadurch entsteht,<br />
dass ein Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht<br />
nachkommen kann oder ausfällt, wenn bereits Leistungen (liquide<br />
Mittel, Wertpapiere, Dienstleistungen) erbracht wurden bzw.<br />
noch nicht realisierte Gewinne aus schwebenden Geschäften<br />
nicht mehr vereinnahmt werden können.<br />
Der klassische Kreditbereich ist im Hinblick auf das Geschäftsvolumen<br />
und die strategische Ausrichtung der Bank von untergeordneter<br />
Bedeutung. Weitere Kreditrisiken entstammen vor<br />
allem aus Positionen von zugekauften Schuldtiteln und strukturierten<br />
Produkten, die dem Hedging von emittierten Schuldtiteln<br />
und strukturierten Produkten dienen.<br />
Die Limitierung und Messung der Risiken erfolgen vor allem<br />
über Nominallimite und über vom Risk Management der RZB-<br />
Kreditinstitutsgruppe bereitgestellte Credit-VaR-Kennzahlen.<br />
Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen<br />
von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder mittelbar<br />
in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind.<br />
Vor dem Hintergrund der Basel II-Eigenkapitalvorschriften für<br />
Kreditinstitute werden somit eine durchgehende Steuerung,<br />
Überwachung und Kontrolle der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
gewährleistet. In der konzernweiten Rating- und<br />
Ausfallsdatenbank werden Kunden erfasst und bewertet und<br />
Ausfallsereignisse dokumentiert.<br />
Die Raiffeisen Centrobank verwendet für die interne Risikomessung<br />
einen modifizierten Basel II-IRB-Ansatz, mit dem ein<br />
Value-at-Risk-konsistenter Risikomesswert ermittelt wird und<br />
der im Gegensatz zur originären IRB-Formel auch den Expected<br />
Loss inkludiert. Das Kreditrisiko der Raiffeisen Centrobank wird<br />
sowohl auf Einzelkreditbasis (hierbei auf Grundlage einer umfassenden<br />
und fundierten Analyse der Bonität bzw. der gestellten<br />
Sicherheiten des potenziellen Kreditnehmers) als auch auf<br />
Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Die Berechnungsmethode<br />
stellt ein gesamthaftes Bild des Kreditrisikos in der Bank<br />
dar und zeigt dessen geringe Bedeutung im Verhältnis zum<br />
Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank weist am 31.12.<strong>2010</strong><br />
ein dem Kreditrisiko unterliegendes verzinsliches Aktivvolumen<br />
sowie ein außerbilanzmäßiges Volumen von insgesamt<br />
EUR 1.219.596 Tausend vor Abzug von Wertberichtigungen auf<br />
(2009: EUR 982.612 Tausend).<br />
Aktivvolumen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Angaben in Tausend Euro<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen 0 0<br />
Forderung an Kreditinstitute 730.993 624.466<br />
Forderung an Kunden 143.495 68.336<br />
Schuldverschreibungen 339.920 286.548<br />
1.214.408 979.350<br />
Produktgewichtete außerbilanzmäßige Geschäfte 5.188 3.262<br />
1.219.596 100,0 % 982.612 100,0 %<br />
Uneinbringlich 355 0,0 % 455 0,0 %<br />
Ausfallsgefährdet 0 0,0 % 2.164 0,2 %<br />
Anmerkungsbedürftig 0 0,0 % 0 0,0 %<br />
Der nachfolgend abgebildete Risikovorsorgespiegel zeigt die Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen (Einzelwertberichtigungen) je<br />
Bilanzposten im Geschäftsjahr:
117<br />
Konzernanhang<br />
Risikobericht<br />
Angaben in Tausend Euro Stand Zuführungen 1 Auflösungen Verbrauch Umbuchung, Stand<br />
1.1.<strong>2010</strong> Währungs 31.12.<strong>2010</strong><br />
differenzen<br />
Einzelwertberichtigungen 453 1 - 62 - 40 0 352<br />
Forderungen an Kunden 453 1 - 62 - 40 0 352<br />
davon Österreich 453 1 - 62 - 40 0 352<br />
Gesamt 453 1 - 62 - 40 0 352<br />
Die Forderungen sowie die Wertberichtigungen nach Asset-Klassen gemäß Basel II stellen sich wie folgt dar:<br />
31.12.<strong>2010</strong> Buchwert Einzelwert- Netto- Einzelwert Fair Value<br />
Angaben in Tausend Euro berichti- Buchwert berichtigte<br />
gungen Aktiva<br />
Kreditinstitute 285.424 0 285.424 0 285.424<br />
Kommerzkunden – Großkunden 72.059 156 71.903 156 72.127<br />
Retailkunden – Privatpersonen 13.417 196 13.221 196 13.221<br />
Gesamt 370.900 352 370.548 352 370.772<br />
31.12.2009 Buchwert Einzelwert- Netto- Einzelwert Fair Value<br />
Angaben in Tausend Euro berichti- Buchwert berichtigte<br />
gungen Aktiva<br />
Kreditinstitute 480.092 0 480.092 0 480.092<br />
Kommerzkunden – Großkunden 43.208 196 43.012 196 43.328<br />
Retailkunden – Privatpersonen 8.282 257 8.025 257 8.025<br />
Gesamt 531.582 453 531.129 453 531.445<br />
Die Eigentümerin, die Raiffeisen Bank International AG, verwendet für das Kreditrisiko den auf internen Ratings basierenden IRB-<br />
Ansatz. Die Raiffeisen Centrobank verwendet den Standardansatz, für den der „Permanent Partial Use“ genehmigt ist.<br />
›<br />
Angaben in Tausend Euro Stand Zuführungen 1 Auflösungen Verbrauch Umbuchung, Stand<br />
1.1.2009 Währungs 31.12.2009<br />
differenzen<br />
Einzelwertberichtigungen 625 82 - 27 - 227 0 453<br />
Forderungen an Kunden 625 82 - 27 - 227 0 453<br />
davon Österreich 625 82 - 27 - 227 0 453<br />
Gesamt 625 82 - 27 - 227 0 453<br />
1 Zuführungen inklusive der Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen.
118<br />
Überfällige Finanzinstrumente<br />
In der Ausfallsdefinition und bei der Einschätzung der Einbringlichkeit von Forderungen spielt die Dauer des Zahlungsverzugs eine<br />
wesentliche Rolle. Überfällige – nicht einzelwertberichtigte – Forderungen lagen weder zum 31.Dezember <strong>2010</strong> noch zum 31.Dezember<br />
2009 vor. Der Gesamtbetrag der nicht einzelwertberichtigten Forderungen betrug zum 31.Dezember <strong>2010</strong> EUR 370.548 Tausend<br />
(31.12.2009: EUR 531.129 Tausend).<br />
Wertgeminderte Finanzinstrumente<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt den Buchwert der einzelwertberichtigten Forderungen, die darauf entfallenden Einzelwertberichtigungen<br />
und die dem Nettobuchwert gegenüberstehenden Sicherheiten:<br />
Wertminderungen und Sicherheiten Einzelwert- Einzelwert- Einzelwertbe- Sicherheiten Zinsen auf<br />
31.12.<strong>2010</strong> berichtigte berichti- richtigte Ak- für einzelwert- einzelwert-<br />
Angaben in Tausend Euro Aktiva gungen tiva nach Ab- berichtigte berichtigte<br />
zug der EWBs Aktiva Aktiva<br />
Kommerzkunden – Großkunden 156 156 0 0 0<br />
Retailkunden – Privatpersonen 196 196 0 0 1<br />
Gesamt 352 352 0 0 1<br />
Wertminderungen und Sicherheiten Einzelwert- Einzelwert- Einzelwertbe- Sicherheiten Zinsen auf<br />
31.12.2009 berichtigte berichti- richtigte Ak- für einzelwert- einzelwert-<br />
Angaben in Tausend Euro Aktiva gungen tiva nach Ab- berichtigte berichtigte<br />
zug der EWBs Aktiva Aktiva<br />
Kommerzkunden – Großkunden 196 196 0 0 0<br />
Retailkunden – Privatpersonen 257 257 0 0 12<br />
Gesamt 453 453 0 0 12<br />
Das maximale Kreditrisiko (inklusive widerruflicher und unwiderruflicher Kreditzusagen) und die Marktwerte (Fair Values) der wiederveräußerbaren<br />
bzw. verpfändbaren Sicherheiten ohne Ausfall des Schuldners stellen sich wie folgt dar:<br />
31.12.<strong>2010</strong> Maximales Kreditobligo Fair Value der Sicherheiten<br />
Netto- Eventualverpflichtungen/ Wiederverkauf/<br />
Angaben in Tausend Euro Obligo gegebene Garantien Wiederverpfändung erlaubt<br />
Kreditinstitute 285.424 8.684 215<br />
Kommerzkunden – Großkunden 71.903 350 40.345<br />
Retailkunden – Privatpersonen 13.221 293 7.124<br />
Gesamt 370.548 9.327 47.684
119<br />
Konzernanhang<br />
Risikobericht<br />
31.12.2009 Maximales Kreditobligo Fair Value der Sicherheiten<br />
Netto- Eventualverpflichtungen/ Wiederverkauf/<br />
Angaben in Tausend Euro Obligo gegebene Garantien Wiederverpfändung erlaubt<br />
Kreditinstitute 480.092 203 203<br />
Kommerzkunden – Großkunden 43.012 3.626 26.907<br />
Retailkunden – Privatpersonen 8.025 228 4.396<br />
Gesamt 531.129 4.057 31.506<br />
Operationelle Risiken<br />
Unter dem operationellen Risiko wird Basel II entsprechend das<br />
Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge der<br />
Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren,<br />
Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen einschließlich<br />
des Rechtsrisikos eintreten. In Analogie zu den anderen<br />
Risikoarten gilt auch für das operationelle Risiko das Prinzip<br />
der Funktionstrennung in Risikomanagement und -controlling.<br />
Basierend auf den Ergebnissen von tourlichen Self Risk Assessments,<br />
auf der Betrachtung standardisierter Frühwarnindikatoren,<br />
auf den Ergebnissen von Risikoszenarien und auf der konzerninternen<br />
historischen Verlustdatensammlung erfolgten die<br />
Analyse und Steuerung des operationellen Risikos. Für die Kapitalunterlegung<br />
des operationellen Risikos gemäß Basel II findet<br />
der Standardansatz Anwendung, der auf den Betriebserträgen je<br />
Geschäftsfeld beruht. Für schwebende Rechtsrisiken werden<br />
entsprechend der Einschätzung von möglichen Prozessverlusten<br />
Rückstellungen gebildet. Auf Basis der für den Basel II-Standardansatz<br />
ermittelten Betriebserträge für die regulatorisch vorgegebenen<br />
Geschäftsfelder (Standard Business Lines) erfolgt die<br />
Berechnung eines Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts.<br />
Die verwendete Quantifizierungsmethode beruht auf einer empirischen<br />
Studie über fortgeschrittene Messansätze zur Analyse<br />
operationeller Verlustdatenbanken und deren Zusammenhang<br />
mit dem Basel II-Standardansatz. Durch die darin präsentierten<br />
empirischen Daten ist es möglich, auf Basis von Erfahrungswerten<br />
in einem Reversed-Engineering-Ansatz die Parameter der<br />
Verteilungsfunktion für operationelle Verluste abzuleiten. Die<br />
Berechnung des Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts ermöglicht<br />
die sofortige integrierte Betrachtung von operationellen<br />
Risiken innerhalb der Gesamtbankrisikomessung und des<br />
Gesamtbanklimitsystems. Dieser Value-at-Risk-konsistente Risikomesswert<br />
(Going Concern-Approach, 95 % Konfidenzintervall,<br />
3 Monate Haltedauer) belief sich zum 31.12.<strong>2010</strong> auf EUR 1,19 Mio.<br />
(31.12.2009: EUR 1,17 Mio.).<br />
Beteiligungsrisiko<br />
Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus den (allesamt<br />
nicht börsenotierten) Beteiligungen verstanden. Zum<br />
31.12.<strong>2010</strong> betrug der Buchwert der Beteiligungen in der<br />
Raiffeisen Centrobank rund EUR 15,5 Mio., der sich daraus<br />
ergebende Anteil der Beteiligungen an den erforderlichen Eigenmitteln<br />
der Raiffeisen Centrobank beläuft sich somit auf 2,25 %<br />
(Vorjahr: 2,52 %). Das Kernstück der Beteiligungssteuerung liegt<br />
im Limitwesen für die Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank.<br />
Financial und Trading Limits werden durch das Interne Kreditkomitee<br />
der Raiffeisen Centrobank bzw. ab bestimmten Grenzen<br />
durch den Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank genehmigt.<br />
Darauf aufbauend existieren umfangreiche standardisierte<br />
Reports inklusive Risk Reports für Performance Risk, Financial<br />
Risk und Position Risk, die zumindest monatlich, je nach Gesellschaft<br />
bis zu täglich, erstellt werden. Die Limite werden mehrstufig<br />
überwacht: durch die Tochtergesellschaften selbst, durch<br />
das Beteiligungscontrolling in der Raiffeisen Centrobank und<br />
mittels der wirtschaftlichen Kontrolle durch die Kreditabteilung<br />
der Bank im Rahmen der Betreuung der Betriebsmittelkredite<br />
für die Töchter. Die Ergebnisreports aller Beteiligungen werden<br />
monatlich in einer gemeinsamen Darstellung zusammengeführt<br />
und an den Vorstand der Raiffeisen Centrobank sowie<br />
quartalsweise an dessen Aufsichtsrat berichtet.<br />
Für Risikomesszwecke wird zwischen Beteiligungspositionen<br />
im engeren Sinn und allen weiteren Exposures gegenüber diesen
120<br />
Beteiligungen („beteiligungsähnliche Positionen“) unterschieden.<br />
Die Quantifizierung erfolgt grundsätzlich analog zum Kreditrisiko<br />
mittels eines modifizierten IRB-Ansatzes. Direkte Beteiligungspositionen<br />
werden analog zum PD/LGD-Ansatz (§§ 72, 77<br />
Abs. 4<br />
SolvaV) quantifiziert. Beteiligungsähnliche Positionen werden in einer<br />
Einzelfallbetrachtung entsprechend ihrem Charakter entweder<br />
als Beteiligungsposition oder als Kredit position behandelt.<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Die Liquiditätssteuerung und damit die Sicherstellung der je-<br />
31.12.<strong>2010</strong> Buchwert Vertragliche < 3 Monate 3-12 Monate 1-5 Jahre > 5 Jahre<br />
Angaben in Tausend Euro Zahlungsströme<br />
Nicht derivative Verbindlichkeiten 1.406.818 1.419.898 599.019 109.389 580.589 130.901<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsituten 63.800 63.802 63.802 0 0 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 105.525 105.571 96.731 8.840 0 0<br />
Sonstige Passiva 1.217.080 1.228.275 438.036 100.549 580.589 109.101<br />
Nachrangkapital 20.413 22.250 450 0 0 21.800<br />
Derivative Verbindlichkeiten 565.661 565.661 91.086 103.301 121.505 249.769<br />
Derivate im Handelsbuch 565.323 565.323 91.086 103.301 121.505 249.431<br />
Derivate in Sicherungsbeziehungen 338 338 0 0 0 338<br />
Kreditrisiken 460 460 0 460 0 0<br />
Unwiderrufliche Kreditzusagen/Standby Facilities 460 460 0 460 0 0<br />
31.12.2009 Buchwert Vertragliche < 3 Monate 3-12 Monate 1-5 Jahre > 5 Jahre<br />
Angaben in Tausend Euro Zahlungsströme<br />
Nicht derivative Verbindlichkeiten 1.479.268 1.528.098 674.450 60.735 531.095 261.818 1<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 143.726 143.755 143.755 0 0 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 119.559 119.736 111.307 8.429 0 0<br />
Sonstige Passiva 1.195.364 1.241.232 418.713 52.306 531.095 239.118 1<br />
Nachrangkapital 20.619 23.375 675 0 0 22.700<br />
Derivative Verbindlichkeiten 370.551 370.551 24.746 54.536 89.629 201.640 1<br />
Derivate im Handelsbuch 369.943 369.943 24.409 54.536 89.629 201.369<br />
Derivate in Sicherungsbeziehungen 271 271 0 0 0 271 1<br />
Sonstige Derivate 337 337 337 0 0 0<br />
Kreditrisiken 2.849 2.849 0 2.849 0 0<br />
Unwiderrufliche Kreditzusagen/Standby Facilities 2.849 2.849 0 2.849 0 0<br />
1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge Änderung des Ausweises der „Emittierten Zertifikate“ (Garantieanleihen).<br />
.<br />
derzeitigen Zahlungsbereitschaft wird sowohl von der Bank<br />
als auch von der Raiffeisen Bank International AG vorgenommen.<br />
Die Raiffeisen Bank International AG ist die zentrale Liquiditätsausgleichsstelle<br />
für die gesamte Gruppe in Österreich und<br />
für die verschiedenen lokalen Netzwerkbanken in Zentral- und<br />
Osteuropa.<br />
Der Großteil der Refinanzierung der Raiffeisen Centrobank<br />
kann über die Raiffeisen Bank International AG erfolgen. Das<br />
(strukturelle) Liquiditätsrisiko der Raiffeisen Centrobank ist daher<br />
gering. Die Analyse der vereinbarten vertraglichen Zahlungsströme<br />
für die Finanzverbindlichkeiten der Raiffeisen Cen-
(40) Derivative Finanzinstrumente<br />
Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember <strong>2010</strong> wie folgt dar:<br />
Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwert<br />
Angaben in Tausend Euro bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt positiv negativ<br />
Gesamt 1.651.812 706.476 634.472 2.992.760 193.432 - 565.662<br />
Zinssatzverträge 36.048 62.690 18.548 117.286 1.070 - 338<br />
OTC-Produkte<br />
Zinsswaps 36.048 32.190 9.048 77.286 1.045 - 338<br />
Sonstige Zinssatzverträge 0 500 0 500 3 0<br />
Börsegehandelte Produkte<br />
Zinsterminkontrakte (Futures) 0 30.000 9.500 39.500 22 0<br />
Wechselkurs- und Goldverträge 132.101 3.950 25.017 161.068 1.865 - 23.982<br />
OTC-Produkte<br />
Devisentermingeschäfte 96.885 0 0 96.885 310 0<br />
Goldverträge 5.290 3.950 25.017 34.257 899 - 23.982<br />
Börsegehandelte Produkte<br />
Devisenterminkontrakte (Futures) 29.926 0 0 29.926 656 0<br />
Wertpapierbezogene Geschäfte 1.422.614 609.529 559.962 2.592.105 169.719 - 478.731<br />
OTC-Produkte<br />
Aktien-/Index-Optionen – Käufe 115.752 331.990 212.801 660.543 145.877 0<br />
Aktien-/Index-Optionen – Verkäufe 30.039 137.403 271.249 438.691 0 - 57.648<br />
Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte 376.439 99.479 75.912 551.830 3.256 - 408.356<br />
Börsegehandelte Produkte<br />
Aktien-/Index-Terminkontrakte 492.104 0 0 492.104 11.239 - 1.319<br />
Aktien-/Indexoptionen 408.280 40.657 0 448.937 9.347 - 11.408<br />
Warentermingeschäfte 39.935 30.307 15.276 85.518 19.134 - 46.820<br />
Edelmetallgeschäfte 21.114 0 15.669 36.783 1.644 - 15.791<br />
Dem Überhang an negativen Marktwerten bei wertpapierbezogenen Geschäften stehen zu Sicherungszwecken erworbene Aktien in<br />
der Handelsaktiva gegenüber, die in der obigen Tabelle nicht enthalten sind.<br />
121<br />
Konzernanhang<br />
Risikobericht<br />
Sonstige Risiken<br />
Die ebenfalls untergeordneten Risikoarten (wie z. B. Geschäfts-, FX-, Reputationsrisiko) werden in der Risikotragfähigkeitsanalyse hinkünftig<br />
über Risikopuffer und -zuschläge erfasst
122<br />
Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2009 wie folgt dar:<br />
Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwert<br />
Angaben in Tausend Euro bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt positiv negativ<br />
Gesamt 1.021.238 557.328 657.934 2.236.500 216.747 - 370.551<br />
Zinssatzverträge 17.675 53.000 21.333 92.008 992 - 271<br />
OTC-Produkte<br />
Zinsswaps 0 53.000 21.333 74.333 786 - 271 1<br />
Börsegehandelte Produkte<br />
Zinsterminkontrakte (Futures) 17.675 0 0 17.675 206 0<br />
Wechselkurs-und Goldverträge 41.256 0 10.798 52.054 65 - 16.410<br />
OTC-Produkte<br />
Währungs-und Zinsswaps 34 0 0 34 34 0<br />
Devisentermingeschäfte 13.300 0 0 13.300 21 - 2<br />
Sonstige Währungsverträge (Goldverträge) 8.085 0 10.798 18.883 10 - 14.990<br />
Börsegehandelte Produkte<br />
Devisenterminkontrakte (Futures) 19.837 0 0 19.837 0 - 1.418<br />
Wertpapierbezogene Geschäfte 926.645 491.963 612.764 2.031.372 202.220 - 314.142<br />
OTC-Produkte<br />
Aktien-/Index-Optionen – Käufe 105.909 344.262 234.396 684.567 166.608 0<br />
Aktien-/Index-Optionen – Verkäufe 98.759 76.573 305.547 480.879 0 - 59.198<br />
Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte 149.151 69.395 72.821 291.367 5.257 - 241.524 1<br />
Börsegehandelte Produkte<br />
Aktien-/Index-Terminkontrakte 379.496 873 0 380.369 172 - 6.411<br />
Aktien-/Indexoptionen 193.330 860 0 194.190 30.183 - 7.009<br />
Warentermingeschäfte 17.217 12.365 6.611 36.193 13.470 - 27.048 1<br />
Edelmetallgeschäfte 18.445 0 6.428 24.873 0 - 12.680<br />
1 Aufgrund der Trennung der Zinskomponenten und der Derivatkomponenten bei den Zertifikaten (Passivseite) und der gesonderten Darstellung der strukurierten Produkte (Aktivseite) ergab sich eine<br />
Anpassung der Nominalwerte und der Marktwerte in obiger Tabelle gegenüber dem Vorjahr von insgesamt EUR 2.539.289 Tausend bzw. EUR 910.921 Tausend (positiv) und EUR 853.891 Tausend<br />
(negativ).
(41) Marktwerte von Finanzinstrumenten,<br />
die nicht zum Fair Value ausgewiesen werden<br />
Als Fair Value bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument<br />
zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander<br />
unabhängigen Geschäftspartnern getauscht werden<br />
könnte. Soweit Marktpreise (im Wesentlichen bei an Börsen und<br />
auf funktionsfähigen Märkten gehandelten Wertpapieren und<br />
Derivaten) verfügbar waren, wurden diese herangezogen.<br />
Alle übrigen Finanzinstrumente wurden nach internen Bewertungsmodellen,<br />
insbesondere nach Barwertmodellen oder aner-<br />
kannten Optionspreismodelle bewertet. Für die fix verzinslichen<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten/Kunden<br />
wird nur dann ein vom Bilanzwert abweichender<br />
Marktwert ermittelt, wenn diese eine Restlaufzeit von mehr<br />
als einem Jahr aufweisen. Die variabel verzinslichen Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten werden dann einbezogen, wenn eine<br />
Zinsanpassungsperiode von mehr als einem Jahr besteht. Nur in<br />
diesen Fällen ist der Effekt aus der Diskontierung unter Anwendung<br />
eines kalkulatorischen, marktkonformen Zinsfußes nicht<br />
unwesentlich.<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Angaben in Tausend Euro<br />
Aktiva<br />
Fair Value Buchwert Differenz Fair Value Buchwert Differenz<br />
Barreserve 3.839 3.839 0 2.478 2.478 0<br />
Forderungen an Kreditinstitute 285.424 285.424 0 480.092 480.092 0<br />
Forderungen an Kunden 85.348 85.125 223 51.362 51.490 - 128<br />
Beteiligungen 6.052 6.052 0 6.172 6.172 0<br />
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 12.660 12.660 0 13.818 13.818 0<br />
Sonstige Aktiva 108.899 108.899 0 56.717 56.717 0<br />
Passiva<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 63.800 63.800 0 143.726 143.726 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 105.525 105.525 0 119.559 119.559 0<br />
Nachrangkapital 20.413 20.413 0 20.619 20.619 0<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 40.276 40.276 0 27.469 27.469 0<br />
123<br />
Konzernanhang<br />
Risikobericht
124<br />
(42) Fair Value von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value ausgewiesen werden<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Notierte Auf Nicht auf Notierte Auf Nicht auf<br />
Marktpreise Marktdaten Marktdaten Marktpreise Marktdaten Marktdaten<br />
(Level I) basierende basierende (Level I) basierende basierende<br />
Bewertungs- Bewertungs- Bewertungs- Bewertungsmethoden<br />
methoden methoden methoden<br />
(Level II) (Level III) (Level II) (Level III)<br />
Handelsaktiva 691.809 909.571 0 651.743 704.082 0<br />
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 27.951 165.478 0 25.341 191.406 0 1<br />
Strukturierte Produkte 160.366 237.235 183.775 303.489 0 1<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
Schuldverschreibungen und<br />
163.572 49.738 0 185.343 42.319 0<br />
andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />
339.920 457.120 0 257.284 166.868 0<br />
bewertete finanzielle Vermögenswerte<br />
Schuldverschreibungen und<br />
26.704 0 0 29.264 0 0<br />
andere festverzinsliche Wertpapiere 26.704 0 0 29.264 0 0<br />
Derivatives – Hedge Accounting<br />
Positive Marktwerte derivativer<br />
0 3 0 0 0 0<br />
Sicherungsinstrumente (IAS 39) 0 3 0 0 0 0<br />
1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge gesonderten Ausweises der „Strukturierten Produkte“.<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Notierte Auf Nicht auf Notierte Auf Nicht auf<br />
Marktpreise Marktdaten Marktdaten Marktpreise Marktdaten Marktdaten<br />
(Level I) basierende basierende (Level I) basierende basierende<br />
Bewertungs- Bewertungs- Bewertungs- Bewertungsmethoden<br />
methoden methoden methoden<br />
(Level II) (Level III) (Level II) (Level III)<br />
Handelspassiva 1.478.872 263.255 0 1.178.395 359.781 01 Negative Marktwerte sonstiger<br />
derivativer Finanzinstrumente 492.654 72.669 0 243.128 127.151 0<br />
Leerverkauf von Handelsaktiva 391.042 818 0 313.824 182 0<br />
Emittierte Zertifikate (Garantieanleihen) 595.177 189.769 0 621.443 232.448 0 1<br />
Derivatives – Hedge Accounting<br />
Negative Marktwerte derivativer<br />
338 0 0 271 0 0<br />
Sicherungsinstrumente (IAS 39) 338 0 0 271 0 0<br />
1 Adaptierung der Vorjahreszahlen druch Änderung der Zuordnung der „Emittierten Zertifikate (Garantieanleihen)“.
Sonstige Angaben<br />
(43) Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Eventualverpflichtungen 8.867 1.208<br />
Sonstige Bürgschaften 397 1.208<br />
Akkreditive 8.469 0<br />
Kreditrisiken 460 2.849<br />
Unwiderrufliche Kreditzusagen/Standby Facilities 460 2.849<br />
Bis 1 Jahr 460 2.849<br />
(44) Treuhandgeschäfte<br />
Die in der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte waren am Bilanzstichtag mit folgenden Volumina abgeschlossen:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Wertpapiere und Beteiligungen 7.091 7.091<br />
Sonstiges Treuhandvermögen 2.000 2.000<br />
Treuhandvermögen 9.091 9.091<br />
Sonstige Treuhandverbindlichkeiten 9.091 9.091<br />
Treuhandverbindlichkeiten 9.091 9.091<br />
125<br />
Konzernanhang<br />
Sonstige Angaben
126<br />
Angaben aufgrund Österreichischer Rechtsnormen<br />
(45) Zum Börsehandel zugelassene Wertpapiere gemäß § 64 BWG<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />
börsenotiert nicht börsenotiert börsenotiert nicht börsenotiert<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 339.920 0 286.548 0<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 350.717 282.269 369.119 348.557<br />
(46) Volumen des Wertpapierhandelsbuches gemäß § 22b BWG<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Wertpapiere 1.403.322 1.132.202<br />
Sonstige Finanzinstrumente 197.748 223.482<br />
Gesamt 1.601.070 1.355.684<br />
(47) Kapitalmanagement und Eigenmittel nach BWG<br />
Kapital ist eine zentrale Größe in der Banksteuerung. Regulatorische<br />
Werte werden für die Raiffeisen Centrobank durch das<br />
österreichische Bankwesengesetz basierend auf entsprechenden<br />
EU-Vorgaben vorgegeben. In der internen Steuerung<br />
verwendet die Raiffeisen Centrobank jeweils Zielwerte, die alle<br />
Risikoarten (inklusive Handelsbuch, Währungsrisiko und operationellem<br />
Risiko) umfassen.<br />
Das Hauptaugenmerk bei der Steuerung liegt auf Eigenmittelund<br />
Kernkapitalquote. Daneben wird eine auf Value-at-Risk-<br />
Kennzahlen basierende Risikotragfähigkeit, einerseits für ein Going<br />
Concern Szenario unter Heranziehung von durch die Risikostra -<br />
tegie definierten Risikodeckungsmassen und ander erseits für ein<br />
Liquidationsszenario errechnet. Für weitere Informationen wird<br />
auf die Ausführungen im Risikobericht verwiesen.
Die Eigenmittel gemäß österreichischem Bankwesengesetz 1993/Novelle 2006 (Basel II) setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Eingezahltes Kapital 47.599 47.599<br />
Erwirtschaftetes Kapital 30.721 30.721<br />
Immaterielle Vermögenswerte - 121 - 182<br />
Kernkapital (Tier 1-Kapital) 78.199 78.138<br />
Abzugsposten vom Kernkapital (Vorleistungen) 0 0<br />
Anrechenbares Kernkapital (nach Abzugsposten) 78.199 78.138<br />
Langfristiges nachrangiges Kapital 20.000 20.000<br />
Ergänzende Eigenmittel (Tier 2-Kapital) 20.000 20.000<br />
Abzugsposten von den ergänzenden Eigenmitteln 0 0<br />
Anrechenbare ergänzende Eigenmittel (nach Abzugsposten) 20.000 20.000<br />
Gesamte Eigenmittel 98.199 98.138<br />
Gesamteigenmittelerfordernis 55.191 49.314<br />
Eigenmittelüberschuss 43.008 48.824<br />
Überdeckungsquote 177,9 % 199,0 %<br />
Kernkapitalquote (Tier 1), Kreditrisiko 37,9 % 52,8 %<br />
Kernkapitalquote (Tier 1) gesamt (inkl. Markt- und operationellem Risiko) 11,3 % 12,7 %<br />
Eigenmittelquote gesamt 14,2 % 15,9 %<br />
Die Kernkapitalquote ist auf die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG bezogen.<br />
Das gesamte Eigenmittelerfordernis setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG 206.175 147.975<br />
davon 8 Prozent Mindesteigenmittelerfordernis für das Kreditrisiko gemäß §§ 22a bis 22h BWG 16.494 11.838<br />
Eigenmittelerfordernis für das Positionsrisiko in Schuldtiteln, Substanzwerten und Waren 28.872 26.693<br />
Eigenmittelerfordernis für das Positionsrisiko in Fremdwährungen 732 502<br />
Eigenmittelerfordernis für das operationelle Risiko 9.093 10.281<br />
Gesamteigenmittelerfordernis 55.191 49.314<br />
127<br />
Konzernanhang<br />
Angaben aufgrund Österreichischer Rechtsnormen
128<br />
(48) Durchschnittliche Mitarbeiterzahl<br />
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (im Sinne von Vollzeitäquivalenten) stellt<br />
sich wie folgt dar:<br />
Vollzeitäquivalente <strong>2010</strong> 2009<br />
Angestellte 320 3441 Arbeiter 8 8<br />
Gesamt 328 352 1<br />
Vollzeitäquivalente <strong>2010</strong> 2009<br />
Inland 260 280 1<br />
Ausland 68 72<br />
Gesamt 328 3521 1<br />
Anpassung der Vorjahreswerte.<br />
(49) Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte 616 658<br />
Andere Arbeitnehmer 1.720 1.274<br />
Gesamt 2.336 1.932<br />
(50) Beziehungen zu Organen<br />
Bezüge des Vorstands<br />
An den Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG wurden folgende Bezüge bezahlt:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Kurzfristig fällige Leistungen 2.435 2.514<br />
Gesamt 2.435 2.514<br />
In der Tabelle sind fixe und erfolgsabhängige Bezüge enthalten, darunter Bonuszahlungen und Sachbezüge. Entgelte für Organfunktionen<br />
bei Tochterunternehmen wurden nicht gewährt. Es gibt keine vertraglichen Verpflichtungen, früheren Mitgliedern des<br />
Vorstands Bezüge zu gewähren.
Im Berichtsjahr wurden an Aufsichtsratsmitglieder für die Periode <strong>2010</strong> Sitzungsgelder in Höhe von EUR 110 Tausend (Vorjahr:<br />
EUR 220 Tausend für die Perioden 2008 und 2009) ausbezahlt.<br />
Die Beziehungen des Vorstands der Raiffeisen Centrobank AG zur Raiffeisen Centrobank-Gruppe stellen sich wie folgt dar (jeweilige<br />
Marktwerte):<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Sichteinlagen 633 269<br />
In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der nahestehenden Personen des Vorstands zur Raiffeisen Centrobank-Gruppe dargestellt:<br />
Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />
Sichteinlagen 47 949<br />
Darüber hinaus bestehen keine weiteren Beziehungen des Konzerns zum Key Management.<br />
129<br />
Konzernanhang<br />
Angaben aufgrund Österreichischer Rechtsnormen
130<br />
(51) Organe<br />
Vorstand<br />
Dr. Eva Marchart<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
Mag. Alfred Michael Spiss<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands<br />
Dr. Gerhard Grund<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Walter Rothensteiner<br />
Vorsitzender<br />
Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank<br />
Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />
Patrick Butler<br />
1. stellvertretender Vorsitzender<br />
Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Dr. Herbert Stepic<br />
2. stellvertretender Vorsitzender<br />
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Wien, 5. April 2011<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Eva Marchart<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
Mitglieder<br />
Dr. Karl Sevelda<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />
Raiffeisen Bank International AG, Wien<br />
Dr. Johann Strobl<br />
Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Bank<br />
International AG und der Raiffeisen Zentralbank Österreich<br />
Aktiengesellschaft, Wien<br />
Mag. Christian Teufl (bis 31.10.<strong>2010</strong>)<br />
Direktor der Raiffeisen Zentralbank<br />
Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />
Mag. Werner Kaltenbrunner (ab 03.11.<strong>2010</strong>)<br />
Bereichsleiter der Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Staatskommissäre<br />
Dr. Peter Braumüller (bis 31.10.<strong>2010</strong>)<br />
Bereichsleiter<br />
Dr. Tamara Els<br />
Ministerialrätin<br />
Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />
stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />
Bericht zum Konzernabschluss<br />
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Raiffeisen<br />
Centrobank AG,Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner <strong>2010</strong><br />
bis zum 31. Dezember <strong>2010</strong> unter Einbeziehung der Buchführung<br />
geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong>, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung,<br />
Konzernkapitalflussrechnung und die Konzern-Eigenkapital -<br />
veränderungsrechnung für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> endende<br />
Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.<br />
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter<br />
für den Konzernabschluss und die Buchführung<br />
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung<br />
sowie für die Aufstellung eines Konzernab -<br />
schlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung<br />
mit den International Financial Reporting Standards<br />
(IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese<br />
Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung<br />
eines internen Kontrollsystems, soweit dieses<br />
für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung<br />
eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei<br />
von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von<br />
beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und<br />
Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden;<br />
die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung<br />
der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.<br />
131<br />
Konzernanhang<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Verantwortung des Konzernabschlussprüfers und Beschreibung<br />
von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungs -<br />
urteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer<br />
Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in<br />
Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International<br />
Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der<br />
International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen<br />
International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese<br />
Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und<br />
die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender<br />
Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der<br />
Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />
zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der<br />
Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die<br />
Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen<br />
des Konzernabschlussprüfers unter Berücksichtigung<br />
seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher<br />
Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder<br />
unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung<br />
berücksichtigt der Konzernabschlussprüfer das interne<br />
Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses<br />
und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von<br />
Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen<br />
geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht<br />
jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen<br />
Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst<br />
ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen<br />
Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen<br />
sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzern -<br />
abschlusses.<br />
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete<br />
Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine<br />
hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
132<br />
Prüfungsurteil<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf<br />
Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen<br />
Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der<br />
Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong>, sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme<br />
des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner <strong>2010</strong> bis<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong> in Übereinstimmung mit den International<br />
Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden<br />
sind.<br />
Wien, am 5. April 2011<br />
KPMG Austria GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Mag. Wilhelm Kovsca<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Aussagen zum Konzernlagebericht<br />
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften<br />
darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss im Einklang<br />
steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht<br />
nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken.<br />
Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber<br />
zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss<br />
im Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a<br />
UGB zutreffen.<br />
Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung im<br />
Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a<br />
UGB sind zutreffend.<br />
ppa. Mag. Dr. Josef Kirchknopf<br />
Steuerberater
Konsolidierungskreis<br />
Liste der vollkonsolidierten Unternehmen<br />
Unternehmen, Sitz (Land) Gesellschaftskapital Anteil davon Typ 2<br />
in Währung in % indirekt 1<br />
Centrotrade Chemicals AG, Zug (CH) 5.000.000 CHF 100,0 % SU<br />
Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE) 410.000 EUR 100,0 % SU<br />
Centrotrade Holding AG, Wien (AT) 3.000.000 EUR 100,0 % SU<br />
Centrotrade Investment AG, Zug (CH) 5.900.000 CHF 100,0 % SU<br />
Centrotrade Minerals & Metals Inc., Cheasapeake (US) 2.000 USD 100,0 % SU<br />
Centrotrade Singapore Pte. Ltd., Singapur (SG) 500.000 SGD 100,0 % SU<br />
Raiffeisen Investment Aktiengesellschaft, Wien (AT) 730.000 EUR 100,0 % FI<br />
Raiffeisen Investment (Malta) Limited, Valetta (MT) 5.000 EUR 99,8 % FI<br />
OOO Raiffeisen Investment, Moskau (RU) 24.000.000 RUB 100,0 % FI<br />
Raiffeisen Investment Polska Sp.z.o.o., Warschau (PL) 360.000 PLN 100,0 % FI<br />
Raiffeisen Investment Romania SRL, Bukarest (RO) 159.130 RON 100,0 % FI<br />
Raiffeisen Centrobank AG, Wien (AT) 47.599.000 EUR 100,0 % KI<br />
Beteiligungsübersicht<br />
Sonstige nicht einbezogene Tochterunternehmen<br />
Unternehmen, Sitz (Land) Gesellschaftskapital Anteil davon Typ 2<br />
in Währung in % indirekt 1<br />
Centro Asset Management Limited, St. Helier (JE) 10.000 GBP 100,0 % FI<br />
MENARAI Holding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />
MIRA Beteiligungsholding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />
Raiffeisen Energy & Metals Beteiligungsverwaltungs GesmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />
Raiffeisen Investment (Bulgaria) EOOD, Sofia (BG) 60.050 BGN 100,0 % FI<br />
Raiffeisen Investment s.r.o., Prag (CZ) 200.000 CZK 100,0 % FI<br />
TOV Raiffeisen Investment Ukraine, Kiew (UA) 3.733.213 UAH 100,0 % FI<br />
RAISHOP Holding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % FH<br />
RI Inwestycje Sp. Z o.o., Warschau (PL) 500.000 PLN 100,0 % FI<br />
SOPHIA PLAZA Holding GmbH , Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />
SORANIS Raiffeisen Portfolio Management GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />
133<br />
Konzernanhang<br />
Konsolidierungskreis<br />
Beteiligungsübersicht
134<br />
Sonstige Beteiligungen<br />
Unternehmen, Sitz (Land) Gesellschaftskapital Anteil davon Typ 2<br />
in Währung in % indirekt 1<br />
ACG Bor Glasworks, Bor City (RU) 418.956.270 RUB 7,4 % 7,4% SU<br />
Alpenbank Aktiengesellschaft, Innsbruck (AT) 10.220.000 EUR 0,0 % FI<br />
Centrotrade (Malaysia) Sdn. Berhad in Liquidation, Kuala Lumpur (MY) 100.000 MYR 30,0 % SU<br />
Österreichische Raiffeisen Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H., Wien (AT) 3.100 EUR 3,2 % SU<br />
Scanviwood Co. Ltd., Ho Chi Minh City (VN) 2.500.000 EUR 6,0 % SU<br />
Society for Worldwide Interbank Financial Telekommunication s.c., La Hulpe (BE) 13.940.000 EUR 0,0 % SU<br />
Syrena Immobilien Holding AG, Spittal an der Drau (AT) 22.600.370 EUR 21,0 % SU<br />
1 Anteile, die über Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />
2 Unternehmenskategorie<br />
KI = Kreditinstitut<br />
BH = Anbieter von Nebenleistungen<br />
FH = Finanzholding<br />
FI = Finanzinstitut<br />
SU = Sonstiges Unternehmen
Lagebericht der Raiffeisen Centrobank AG<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Es wird darauf hingewiesen, dass es bei der Aufrechnung von gerundeten<br />
Beträgen durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen<br />
zu geringfügigen Differenzen kommen kann. Die Angabe von<br />
Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf den tatsächlichen<br />
und nicht auf den dargestellten gerundeten Werten. Personenbezogene<br />
Bezeichnungen in diesem Dokument gelten jeweils auch in<br />
ihrer weiblichen Form.
136<br />
Lagebericht der Raiffeisen Centrobank AG<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> wurde von Finanzanalysten unter der Überschrift<br />
„Konjunkturüberraschung sticht Schuldenfalle“ zusammengefasst,<br />
und es lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit vorhersagen,<br />
dass zwei Themen auch die kommenden Monate vorrangig<br />
bestimmen werden: Die Schuldenkrise im Euroraum und die<br />
(weiterhin?) positive Konjunkturentwicklung.<br />
Konjunktur<br />
Mit dem Ende des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> scheint es, als hätte die<br />
Weltwirtschaft die schlimmste Rezession seit über 60 Jahren<br />
überwunden. Die Erholung, insgesamt wie auch im letzten<br />
Quartal des vergangenen Jahres, verlief jedoch sehr uneben.<br />
Einige Volkswirtschaften, wie Deutschland, USA aber auch Polen,<br />
zeigten kräftiges Wachstum während andere, wie z.B. die südeuropäischen<br />
Euroländer und Rumänien, sich nur zögerlich erholten<br />
bzw. sogar weitere Rückgänge hinnehmen mussten. Im Gesamtjahresverlauf<br />
mündete ein von Wachstumsimpulsen getragenes<br />
sehr positives erstes Quartal, ausgelöst durch eine Verschärfung<br />
der Schuldenkrise im Euroland und eine generelle Unsicherheit<br />
über die globale gesamtwirtschaftliche Entwicklung,<br />
vorerst in eine Ernüchterung. In der Folge zeigte sich nach den<br />
überraschend guten Wachstumsziffern des zweiten Quartals<br />
eine gewisse Erleichterung, und das restliche Jahr führte nach<br />
Überwindung der Befürchtung eines Rückfalls in eine Rezession,<br />
nach dem Muster eines „Double Dip“ im dritten Quartal, in ein<br />
sehr versöhnliches viertes Quartal und in einen letztlich erfreulichen<br />
Gesamtjahresabschluss.<br />
Auch die Kapitalmärkte haben die Unsicherheit über die<br />
Wachstumsentwicklung in den globalen Volkswirtschaften im<br />
Jahresverlauf - wenn auch bei zuletzt deutlich geringeren Risikomargen<br />
als im vergangenen Jahr - in einerseits eher volatilen Aktienmärkten<br />
sowie andererseits, trotz fortgesetzt tiefer Zinsen,<br />
in ebensolchen Anleihenmärkten reflektiert. Diese Entwicklung<br />
scheint weiterhin maßgeblich von der Unklarheit über die<br />
Wachstumsprognosen in den einzelnen Weltregionen geprägt.<br />
Auf der einen Seite werden die BIP-Schätzungen von den USA bis<br />
Deutschland weiterhin angehoben und auf der anderen Seite<br />
bleibt speziell die Eurozone höchst divergent. Die Schuldenkrise<br />
öffentlicher Haushalte, insbesondere deren bevorstehender<br />
hoher Refinanzierungsbedarf, wird hier das bestimmende<br />
Thema darstellen. Unzureichende Budgetkürzungen werden<br />
von den Finanzmärkten nicht mehr akzeptiert.<br />
Die Angst, künftig an den Sanierungen mitwirken zu müssen,<br />
drückt auf die Anleihenkurse und dies nicht nur in den direkt betroffenen<br />
PIGS-Staaten. Die Märkte bewerten die bisherigen<br />
Maßnahmen der Politik als halbherzig, da mit Kredit-Schutzschirmen<br />
alleine die Schulden nicht verschwinden. Trotz dieser<br />
Konjunkturskepsis scheint sich, besonders in den letzten Monaten<br />
des vergangenen Jahres, überwiegend die Meinung gebildet<br />
zu haben, dass nicht mit dem nochmaligen Abgleiten in eine<br />
Rezession zu rechnen ist. Letztlich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />
dass es für das Kippen einer Wirtschaft in eine Rezession<br />
eines expliziten Auslösers, also eines exogenen Schocks, wie<br />
z.B. der SubPrime-Krise, bedürfte.<br />
Allerdings geben steigende Energiepreise Anlass, im Jahr 2011<br />
von einer Inflationsrate von zumeist mehr als 2% auszugehen.<br />
Neben der erhöhten Inflationsrate und den aufhellenden Konjunkturaussichten,<br />
drückt auch der Leitzinsausblick das Renditeniveau<br />
nach oben. Die EZB beurteilt ihre Geldpolitik angesichts<br />
der Konjunkturerholung als zu expansiv und so ist bis Ende 2011<br />
durchaus mit weiteren Erhöhungen des Hauptrefinanzierungssatzes<br />
auf 2% zu rechnen. Zinsanhebungen und das Auslaufen<br />
der erweiterten Kreditmaßnahmen können als Teil eines geldpolitischen<br />
Normalisierungsprozesses gesehen werden.<br />
Für die CEE-Region gilt das für die USA und den Euroraum gezeichnete<br />
Bild gleichfalls, allerdings auf einem grundsätzlich höheren<br />
Wachstumsniveau. Ebenso wie in der Eurozone verläuft<br />
der Wachstumspfad auch hier nicht einheitlich: Während Russland<br />
und die Ukraine heuer mit bis zu 5% wachsen werden, befinden<br />
sich die Balkanländer weiterhin in einer Rezession, und<br />
Länder wie Polen weisen bereits Bedingungen vergleichbar den<br />
EU-Kernländern auf.<br />
Finanzmärkte<br />
Vor diesem Hintergrund haben die für die Raiffeisen Centrobank<br />
wesentlichen Aktienmärkte im Jahresablauf überwiegend die<br />
Ratlosigkeit, die von der unklaren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />
ausgegangen ist, widergespiegelt und sich vorerst
durchwachsen entwickelt. Erst gegen Jahresende wurde ein im<br />
Gesamtjahresvergleich klar positiver Trend eingeschlagen. In den<br />
marktbestimmenden USA konnte im Dow Jones per Saldo letztlich<br />
ein Kurszuwachs von +11,0% erzielt werden, während Japan<br />
einen Verlust von 3,0% ausweist. In Europa war die Entwicklung<br />
ebenfalls uneinheitlich. Einem Minus von 6% im Eurostoxx 50<br />
steht ein Plus von 16% im DAX gegenüber, der sich aufgrund der<br />
deutschen Exportstärke in Verbindung mit dem wieder erstarkten<br />
US-Dollar als Kurslokomotive diesem Trend entgegenstellen<br />
konnte. Der österreichische Markt musste einen anfänglichen<br />
Kursgewinn wieder abgegeben, um sich nach noch deutlicheren<br />
Kursverlusten wieder zu erholen und mit einer, auch vermögenszuwachssteuerbedingten,<br />
Jahresendralley auf eine Gesamtperformance<br />
von ebenfalls +16% zu kommen. In den CEE-Ländern<br />
war der Kursverlauf mit einem Plus von 15% im CECE bzw. einem<br />
Plus von sogar 23% in Russland ähnlich erfreulich.<br />
Im Jahresverlauf hat sich die Entspannung in der Stimmung<br />
über den weiteren Verlauf der internationalen Finanzmärkte<br />
bzw. über die europäische Schuldenkrise am deutlichsten in der<br />
Kursentwicklung des Euro manifestiert. Dieser konnte nach einem<br />
Kurseinbruch auf unter 1,20 USD pro EUR im zweiten Halbjahr<br />
gegenüber dem US-Dollar einen Anstieg von 10% verzeichnen,<br />
um letztlich bei 1,34 zu schließen. Damit verbleibt in der<br />
Jahresbilanz nur mehr eine Abschwächung gegenüber dem US-<br />
Dollar von ca. 5%. Aber, wie in den Vorperioden, hatte auch dieser<br />
Kursverlauf keinerlei Einfluss auf die Zinspolitik, sondern alle<br />
relevanten Notenbanken haben fortwährend den Markt mit<br />
billigem Zentralbankgeld versorgt. Der Leitzinssatz befindet sich<br />
in den USA weiterhin auf einem historischen Tiefststand nahe<br />
der Nulllinie. In Europa wurden die Leitzinsen von der EZB in der<br />
Berichtsperiode ebenso am Tiefststand von 1% gehalten. In der<br />
Konsequenz daraus haben sich die Benchmark-Renditen in den<br />
USA sowie in Europa, nach zwischenzeitlich kurzen Anstiegen,<br />
nahe der historischen Tiefstniveaus von 2,5% bzw. 2,3% eingependelt.<br />
Im Gesamtjahresverlauf haben sich auch die Kurse<br />
10-jähriger Staatsanleihen sowohl im Euro als auch im US-Dollar<br />
leicht verbessert, mussten aber im Zuge der Entspannung<br />
deutliche Renditeerhöhungen in Kauf nehmen, um bei einem<br />
Jahresendwert im EUR von 2,9% bzw. im US-Dollar von 3,3% zu<br />
schließen.<br />
137<br />
Lagebericht<br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong><br />
Im Jahr <strong>2010</strong> waren nach zwei herausfordernden Jahren erste<br />
positive Anzeichen für eine allmähliche Erholung des M&A Geschäfts<br />
zu verzeichnen. In den Ländern Türkei, Russland, Polen<br />
und Österreich, die gleichzeitig auch die wichtigsten Kernmärkte<br />
der Raiffeisen Investment AG-Gruppe darstellen, konnte gegenüber<br />
2009 ein deutlicher Anstieg der M&A-Aktivitäten festgestellt<br />
werden. Die restlichen CEE-Länder befanden sich, sowohl<br />
die Transaktionsanzahl als auch die Transaktionswerte betreffend,<br />
noch auf einem niedrigen Niveau. Doch auch hier war<br />
im vierten Quartal <strong>2010</strong> eine stetige Zunahme der Aktivitäten<br />
festzustellen.<br />
Rohstoffmärkte<br />
Die für die Commodity-Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />
wesentlichen Rohstoffmärkte zeigten sich fest und<br />
waren von deutlichen Preisanstiegen geprägt. Die Kautschukpreise<br />
blieben im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> stabil, um sich in der<br />
zweiten Jahreshälfte stark nach oben zu orientieren, was durch<br />
eine lebhafte Nachfrage, die sich einer eher limitierten Angebotssituation<br />
gegenübersah, bedingt war. Der Preis für Kautschuk<br />
(TSR20), der einen wichtigen Indikator für die Preisentwicklung<br />
des physischen Produkts darstellt, stieg an der SICOM<br />
Singapore Commodity Exchange im Jahresverlauf von knapp<br />
2.900/t US-Dollar auf etwa 4.900/t US-Dollar, was einer Steigerung<br />
um ca. 70% entspricht. Die von Centrotrade Chemicals<br />
gehandelten Olefine korrelieren mit dem Ölpreis, der im Jahresverlauf<br />
ebenfalls eine klare Aufwärtstendenz zeigte.<br />
Zusammenfassende Darstellung der geschäftlichen<br />
Entwicklung und des Jahresergebnisses<br />
<strong>2010</strong><br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde mit Betriebserträgen von<br />
EUR 64,295 Mio. (2009: EUR 65,855 Mio.) und Betriebsaufwendungen<br />
von EUR 40,294 Mio. (2009: EUR 38,112 Mio.) ein Betriebsergebnis<br />
von EUR 24,000 Mio. (2009: 27,743 Mio.) erzielt.<br />
Unter Berücksichtigung des Bewertungs- und Veräußerungsergebnisses<br />
von EUR 0,186 Mio. (2009: EUR 0,295 Mio.) beläuft<br />
sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf<br />
EUR 24,186 Mio. (2009: 28,038 Mio.).
138<br />
Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, dass die Betriebserträge<br />
<strong>2010</strong> mit EUR 64,295 Mio. um 2,4% oder EUR 1,560 Mio. unter<br />
dem im Vorjahr erzielten Wert geblieben sind. Während der<br />
Nettoprovisionsertrag und das Handelsergebnis sich besser entwickelt<br />
haben, blieb der Nettozinsertrag <strong>2010</strong> - nicht zuletzt aufgrund<br />
des deutlich niedrigeren Zinsniveaus und eines geringeren<br />
Depot-Volumens- unter dem Vorjahresergebnis.<br />
Die Betriebsaufwendungen stiegen in Summe um 5,7% oder<br />
EUR 2,182 Mio. über den Vergleichswert 2009. Verantwortlich<br />
für den Anstieg ist eine Erhöhung des Personalaufwands um<br />
EUR 2,305 Mio. oder 8,8%, der auf höhere Vorsorgen für Rückstellungen<br />
für Bonifikationen und Sozialkapital zurückgeht. Die<br />
Sachaufwendungen beliefen sich auf EUR 9,388 Mio., was eine<br />
geringfügige Verringerung gegenüber dem Vorjahreswert um<br />
0,7% darstellt. Die Abschreibungen blieben <strong>2010</strong>, primär aufgrund<br />
von geringeren Abschreibungen auf Software und Hard-<br />
Ergebnisgrößen im Jahresvergleich<br />
ware, um EUR 0,216 Mio. bzw. 10,1%, unter dem Vorjahr. Die<br />
Cost/Income-Ratio, die 2009 bei 57,9% lag, erhöhte sich im abgelaufenen<br />
Jahr auf 62,7%.<br />
Der unter „Bewertungs- und Veräußerungsergebnis“ ausgewiesene<br />
Ertrag von rund EUR 0,186 Mio. setzt sich primär aus<br />
Buchgewinnen aufgrund marktbedingter Aufwertungen von im<br />
sonstigen Umlaufvermögen gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren<br />
sowie aus Erträgen aus dem Eingang abgeschriebener<br />
Forderungen zusammen.<br />
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von<br />
EUR 24,186 Mio. erhöht sich durch einen per Saldo positiven<br />
Steuerbetrag von EUR 2,673 Mio., der als wesentliche Komponente<br />
einen Steuerertrag aus der Abwicklung der steuerlichen<br />
Außenprüfung und der daraus resultierenden Anpassung noch<br />
nicht veranlagter Geschäftsjahre enthält, auf EUR 26,859 Mio.<br />
(2009: EUR 23,864 Mio.). Eine Notwendigkeit der Aufstockung<br />
der Haftrücklage bestand auch <strong>2010</strong> nicht.<br />
Beträge in Tausend Euro <strong>2010</strong> Veränderung 2009<br />
Nettozinsertrag 3.501 -68,4% 11.084<br />
Provisionsüberschuss 10.315 +63,5% 6.307<br />
Handelsergebnis 1 48.725 +3,7% 46.988<br />
Übrige Betriebserträge 1.754 +18,8% 1.476<br />
Betriebserträge 64.295 -2,4% 65.855<br />
Personalaufwand -28.589 +8,8% -26.284<br />
Sachaufwand -9.388 -0,7% -9.451<br />
Abschreibungen -1.914 -10,1% -2.130<br />
Sonstiges -404 +64,2% -246<br />
Verwaltungsaufwendungen -40.294 +5,7% -38.112<br />
Betriebsergebnis 24.000 -13,5% 27.743<br />
Bewertungs- und Veräußerungsergebnis 186 -36,9% 295<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 24.186 -13,7% 28.038<br />
Steuer vom Ertrag und sonstige Steuern 2.673 - -4.174<br />
Jahresüberschuss nach Steuern 26.859 +12,5% 23.864<br />
Rücklagenbewegung 0 0% 0<br />
Jahresgewinn nach Steuern<br />
1) Einschließlich Dividendenerträge von Wertpapieren des Handelsgeschäfts.<br />
26.859 +12,5% 23.864
Das Ergebnis wurde auch <strong>2010</strong> – entsprechend der strategischen<br />
Ausrichtung der Bank – primär von der Wertpapier-Abteilung<br />
getragen. Im Handelsergebnis enthalten sind Einmalerträge aus<br />
dem Verkauf von Wertpapieren, deren Marktbewertung in den<br />
Vorjahren aus Bonitätsgründen gefallen war. Darüber hinaus<br />
sind die Ergebnisse der Abteilung „Subsidiaries“, die im abgelaufenen<br />
Jahr Beteiligungserträge (Dividendenerträge) in Höhe von<br />
EUR 2,636 Mio. vereinnahmte sowie der FX-Abteilung mit deutlich<br />
positiven Ergebnisbeiträgen hervorzuheben.<br />
Auch wenn im vergangenen Jahr in Österreich abermals keine<br />
IPOs durchgeführt wurden, kam es am inländischen Primärmarkt<br />
mit der Durchführung von vier Kapitalerhöhungen gegen<br />
Bareinlage mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt rund<br />
EUR 1,3 Mrd. doch zur lange erwarteten Trendwende. Die ECM-<br />
Abteilung der Raiffeisen Centrobank hat mit der Involvierung in<br />
allen vier dieser Transaktionen ihre führende Position am Markt<br />
unter Beweis gestellt. Darüber hinaus konnte die Abteilung im<br />
abgelaufenen Jahr auch mehrere Transaktionen auf dem internationalen<br />
Parkett umsetzen.<br />
Bilanzentwicklung<br />
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Jahresvergleich gegenüber<br />
Dezember 2009 um rund 6% von EUR 1.963,1 Mio. auf<br />
EUR 2.089,0 Mio. Die kalkulatorischen Risk Weighted Assets (retrograd<br />
ermittelt) stiegen im Vorjahresvergleich um rund 12%<br />
von rund EUR 616 Mio. auf rund EUR 690 Mio., was auf einen Anstieg<br />
sowohl im Kredit- als auch im Marktrisiko zurückgeht.<br />
Auf der Aktivseite war die wesentliche Veränderung gegenüber<br />
dem Vorjahr bei den „Forderungen an Kreditinstitute“<br />
(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 35%, zum<br />
31.12.2009 rund 32%). Der von rund EUR 622 Mio. auf rund<br />
EUR 731 Mio. gestiegene Posten enthält als wesentliche<br />
Positionen nicht börsenotierte Schuldverschreibungen (rund<br />
EUR 457 Mio.), Interbankendepots (rund EUR 231 Mio.) sowie<br />
Sicherheitsleistungen für Wertpapiergeschäfte und aufgenommene<br />
Wertpapierleihen (rund EUR 24 Mio.). Die Veränderung<br />
zum Dezember 2009 erklärt sich aus einer Erhöhung der nicht<br />
börsenotierten Schuldverschreibungen um rund EUR 300 Mio.<br />
Die Interbankendepots enthalten vor allem Depots bei Raiffeisen<br />
139<br />
Lagebericht<br />
Ergebnisgrößen im Jahresvergleich<br />
Bank International AG. Die Sicherheitsleistungen sind im Jahresvergleich<br />
um rund EUR 45 Mio. zurückgegangen.<br />
Ebenfalls erhöht haben sich die Posten „Forderungen an Kunden“<br />
(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 7%, zum<br />
31.12.2009 rund 3%) sowie „Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertapiere“ (Anteil an der Bilanzsumme zum<br />
31.12.<strong>2010</strong> rund 16%, zum 31.12.2009 rund 15%), die um rund<br />
EUR 75 Mio. bzw. rund EUR 53 Mio. angestiegen sind. Teilweise<br />
kompensiert wurde der erwähnte Anstieg durch eine Verminderung<br />
der Posten „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“<br />
(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 30%,<br />
zum 31.12.2009 rund 37%) um rund EUR 85 Mio. sowie „Sonstige<br />
Vermögensgegenstände“ (Anteil an der Bilanzsumme zum<br />
31.12.<strong>2010</strong> rund 10%, zum 31.12.2009 rund. 12%) um rund<br />
EUR 27 Mio.<br />
Die Erhöhung im Posten „Forderungen an Kunden“ von rund<br />
EUR 68 Mio. auf rund EUR 144 Mio. geht auf eine höhere Working<br />
Capital-Finanzierung für die Centrotrade-Handelstöchter sowie<br />
auf einen Anstieg bei den Ausleihungen an andere Kommerzkunden<br />
zurück. Der Posten „Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere“ ist aufgrund höherer Bestände<br />
an börsenotierten Anleihen von rund EUR 287 Mio. auf rund<br />
EUR 340 Mio. angestiegen.<br />
Beim Posten „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“,<br />
der sich von rund EUR 718 Mio. auf rund EUR 633 Mio.<br />
vermindert hat, sind durch das Auslaufen mehrerer, von der Centrobank<br />
begebener Zertifikate die aktivseitig zur Absicherung<br />
gehaltenen strukturierten Produkte ebenfalls weggefallen. Darüber<br />
hinaus hat sich der Aktienbestand vermindert. Die Aktienbestände<br />
der Raiffeisen Centrobank stellen einerseits zusammen<br />
mit zugekauften Optionen und Zero Bonds die Hedgeposition<br />
zu den emittierten Zertifikaten und Optionsscheinen dar,<br />
andererseits sind sie Bestandteil der Market Maker-Aktivitäten<br />
der Bank.<br />
Die Verringerung bei den „Sonstigen Vermögensgegenständen“<br />
von rund EUR 230 Mio. auf rund EUR 203 Mio. ist im Wesentlichen<br />
durch Reduktionen bei den nicht börsenotierten Optionen<br />
(OTC-Optionen) bedingt.<br />
Auf der Passivseite erhöhte sich der Posten „Sonstige Verbindlichkeiten“<br />
(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 44%,
140<br />
zum 31.12.2009 rund 35%) um rund EUR 237 Mio. Teilweise kompensiert<br />
wurde dieser Anstieg durch eine Reduktion beim Posten<br />
„Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ (Anteil an der Bilanzsumme<br />
zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 3%, zum 31.12.2009 rund 7%) um<br />
rund EUR 85 Mio. sowie beim Posten „Verbriefte Verbindlichkeiten“<br />
(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 39%, zum<br />
31.12.2009 rund 44%) um rund EUR 36 Mio.<br />
Der Anstieg im Posten „Sonstige Verbindlichkeiten“ von rund<br />
EUR 689 Mio. auf rund EUR 926 Mio. ist primär auf eine mengenund<br />
wertmäßigen Ausweitung des Volumens von börsenotierten<br />
Optionsscheinen zurückzuführen. Daneben haben sich auch<br />
die Leerverkäufe von Aktien erhöht. Die Leerverkäufe erfolgten<br />
im Rahmen des Market Makings der Raiffeisen Centrobank im<br />
Zusammenhang mit Geschäften der Zukunftsvorsorge und<br />
stellen Gegenpositionen zu Aktien- und Indexfutures sowie zu<br />
Cashpositionen auf der Aktivseite der Bilanz dar.<br />
Die Verringerung beim Posten „Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten“ von rund EUR 140 Mio. auf rund EUR 55 Mio.<br />
geht vor allem auf eine Reduzierung der Verpflichtungen bei<br />
ausländischen Banken zurück. Bei den „Verbrieften Verbindlichkeiten“<br />
kam es aufgrund des Auslaufens mehrer von der<br />
Centrobank emittierter Zertifikate zu einer Reduktion von rund<br />
EUR 859 Mio. auf rund EUR 823 Mio.<br />
Der „Bilanzgewinn“ (Anteil an der Bilanzsumme zum<br />
31.12.<strong>2010</strong> und zum 31.12.2009 rund 2%), hat sich nach einem<br />
Jahresgewinn von EUR 26,859 Mio. und der Berücksichtigung der<br />
Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2009 in Höhe<br />
von EUR 18,995 Mio. um rund EUR 7,864 Mio. auf EUR 37,967 Mio.<br />
erhöht.<br />
Das Kernkapital (Tier 1) der Bank beträgt zum 31.12.<strong>2010</strong><br />
EUR 78,199 Mio. (31.12.2009: EUR 78,138 Mio). Unter Einrechnung<br />
der ergänzenden Eigenmittel (Tier 2) betragen die anrechenbaren<br />
Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 BWG EUR 98,199 Mio.<br />
(31.12.2009: EUR 98,138 Mio.).<br />
Betrachtung der Geschäftsbereiche<br />
Bankgeschäftsbereiche<br />
Wertpapierhandel & -sales und Treasury<br />
Vor dem Hintergrund der im Kapitel „Gesamtwirtschaftliches<br />
Umfeld“ dargestellten Marktverhältnisse und unter Berücksichtigung<br />
des weltweit weiterhin auf tiefem Niveau stagnierenden<br />
Handelsvolumens an den Finanzmärkten, stellt sich das Ergebnis<br />
des Bereichs im vergangenen Jahr äußerst positiv dar. Einer<br />
verhaltenen Entwicklung der Brokerageerträge, insbesondere im<br />
institutionellen Bereich, steht eine erfolgreiche Ausweitung der<br />
Handelserträge im Rahmen der Limitvorgaben gegenüber. Im<br />
Jahresergebnis <strong>2010</strong> enthalten sind Gewinne aus dem Verkauf<br />
von Wertpapieren, deren Marktbewertung in Vorperioden aus<br />
Bonitätsgründen abnahm. Davon abgesehen verlief die Entwicklung<br />
des Ergebnisses in den einzelnen Monaten ausgeglichen<br />
und hat sich jeweils rund zur Hälfte auf das erste und zweite<br />
Halbjahr verteilt.<br />
Gemäß der Ergebnisherkunft nach einer geographischen<br />
Segmentierung liegen die Schwerpunkte, ähnlich dem Gesamtjahr<br />
2009, nach wie vor bei Österreich bzw. den EU-Ländern. Im<br />
Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil der CEE-Region allerdings,<br />
sowohl relativ wie auch in absoluten Beträgen, mehr als<br />
verdoppelt.<br />
Betreffend die Entwicklung der Risikoparameter ist zu erwähnen,<br />
dass aus dem Marktrisiko in einer Gesamtbetrachtung wiederum<br />
keine negativen Effekte zu berichten sind. Auch aus dem<br />
Kreditrisiko und dem operationellen Risiko sind in der Berichtsperiode<br />
keine signifikanten Kosten erwachsen.<br />
Der Marktanteil am Handel mit Aktien an der Wiener Börse<br />
hat sich günstig entwickelt und brachte die Raiffeisen Centrobank<br />
mit einem Marktanteilsrekord von 9,3% im September erstmals<br />
seit 2002 an die Spitze der Marktteilnehmer an der Wiener<br />
Börse. Im Gesamtjahresvergleich wurde mit einem, im Vergleich<br />
zum Vorjahr um rund 12% erhöhten Marktanteil von 7,4% (2009:<br />
6,6%), der dritte Rang eingenommen. Diese Entwicklung ist<br />
auch von einem erfreulichen Anstieg der absoluten Umsätze der<br />
Bank an der Wiener Börse um rund 16% auf EUR 5,6 Mrd. (2009:<br />
EUR 4,8 Mrd.) begleitet. Erwähnenswert ist in diesem Zusam-
menhang, dass der Gesamtumsatz an der Wiener Börse, ähnlich<br />
der Entwicklung anderer Märkte der Region, <strong>2010</strong> um ca. 60%<br />
unter dem Spitzenwert von 2007 liegt sowie, dass sich unter den<br />
ersten zehn Marktteilnehmern mit Raiffeisen Centrobank und<br />
Erste Bank nur mehr zwei österreichische Institute befinden.<br />
Im Geschäft mit österreichischen Derivaten konnte die Raiffeisen<br />
Centrobank ihren Marktanteil stabilisieren und <strong>2010</strong> mit<br />
über 20% am Gesamtmarkt eine Position unter den Top drei einnehmen.<br />
Gemeinsam mit dem Geschäft von Optionsscheinen<br />
und strukturierten Produkten wurde die Marktführerschaft im<br />
Geschäft mit Aktienderivaten in Österreich gehalten. Im Geschäft<br />
mit osteuropäischen Derivaten am Terminmarkt der Wiener<br />
Börse besetzt die Raiffeisen Centrobank mit einem Marktanteil<br />
von ca. 40% einmal mehr eine führende Position unter allen<br />
Börseteilnehmern.<br />
Mit einer Zuteilung von erneut annähernd 50% der vergebenen<br />
Mandate in der Auktion im April <strong>2010</strong> konnte die Raiffeisen<br />
Centrobank die Position als größter Market Maker und Specialist<br />
an der Wiener Börse erfolgreich halten.<br />
Sämtliche Emissionen strukturierter und derivativer Produkte<br />
der Raiffeisen Centrobank sind neben der Börse Wien auch am<br />
eigentlichen Haupthandelsplatz, der führenden europäischen<br />
Derivatsbörse in Stuttgart, zum Handel zugelassen. Das Umsatzvolumen<br />
der Produkte der Raiffeisen Centrobank an der Stuttgarter<br />
Wertpapierbörse konnte im Zuge der im Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> erhöhten Emissionstätigkeit zwar gesteigert werden, befindet<br />
sich aber nach wie vor auf historisch tiefem Niveau.<br />
Im dritten Quartal gelang mit der innovativen Produkt-Serie<br />
„Bonus&Sicherheit“ – Bonus-Zertifikate mit großem Abstand<br />
zur Barriere – ein durchschlagender Erfolg und die zweitgrößte<br />
Emission in der Geschichte der Bank. Ebenfalls erweitert wurden<br />
im vergangenen Jahr die lokalen Listings an osteuropäischen<br />
Börsen: neben Warschau, Prag und Budapest notieren Zertifikate<br />
der Raiffeisen Centrobank erstmals an der Börse Bukarest.<br />
Im Sinne einer kontinuierlichen Kundenbetreuung wurden –<br />
trotz der schwierigen Entwicklung an den Aktienmärkten und<br />
der schwachen Kundengeschäftsvolumina – die Roadshow- und<br />
Präsentationsaktivitäten im Bereich des Sekundärmarktgeschäftes<br />
auf der Grundlage von Sektorreports bzw. der Vorstellung<br />
von einzelnen Unternehmen nicht nur fortgeführt, sondern in-<br />
141<br />
Lagebericht<br />
Betrachtung der Geschäftsbereiche<br />
tensiviert. Symbolisch dafür konnte mit der bereits traditionellen<br />
Investorenkonferenz in Zürs entgegen der Entwicklung bei<br />
Mitbewerbern eine neue Rekordteilnehmeranzahl in Kombination<br />
mit einem Rekord an Veranstaltungsinhalten erreicht werden:<br />
60 österreichische und osteuropäische Unternehmen trafen<br />
auf ca. 120 institutionelle Investoren. Im Ablauf von zweieinhalb<br />
Tagen kam es zu 40 Plenumsvorträgen sowie annähernd<br />
900 one-on-ones. Ebenfalls bereits mit Tradition wurde die SEE-<br />
Investorenkonferenz in Wien veranstaltet, bei der 20 Unternehmen<br />
aus der Region 50 internationalen Investoren präsentiert<br />
werden konnten, womit auch die bedeutende Stellung der Bank<br />
in dieser Region untermauert wird.<br />
Hervorgehoben wurde die führende Stellung der Raiffeisen<br />
Centrobank im österreichischen Zertifikatsgeschäft dadurch,<br />
dass die Bank beim Zertifikate Award Austria zum vierten Mal in<br />
Folge als „Zertifikatehaus des Jahres“ ausgezeichnet wurde.<br />
Equity Capital Markets (ECM)<br />
Nach den schwierigen vorangegangenen Jahren, welche durch<br />
die globale Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt waren, stand<br />
das Jahr <strong>2010</strong> sowohl aus gesamtwirtschaftlicher als auch aus<br />
Sicht des Kapitalmarkts im Zeichen eines verhaltenen Wiederaufschwungs.<br />
Trotz nach wie vor geringer Volumina im Handel mit Wertpapieren<br />
kehrte das globale Interesse von Investoren auf der Suche<br />
nach Investitionsmöglichkeiten langsam zurück. Aufgrund dieser<br />
Trendwende sowie der positiven konjunkturellen Entwicklungen<br />
in Europa, allen voran in der Bundesrepublik Deutschland,<br />
bot sich für heimische Unternehmen wieder vermehrt die Möglichkeit<br />
der Finanzierung über den Kapitalmarkt.<br />
Auch wenn im Jahr <strong>2010</strong> in Österreich keine IPOs durchgeführt<br />
wurden, kam es am inländischen Primärmarkt zu vier Kapitalerhöhungen<br />
gegen Bareinlage mit einem Transaktionsvolumen<br />
von insgesamt rund EUR 1,3 Mrd. Die Raiffeisen Centrobank<br />
konnte mit der Involvierung in alle vier dieser Transaktionen ihre<br />
führende Position und klare Marktführerschaft behaupten sowie<br />
wesentlich zur erfolgreichen Durchführung beitragen:
142<br />
» Joint Lead Manager der Kapitalerhöhung der VERBUND AG,<br />
» Joint Bookrunner und Joint Lead Manager der Kapitalerhöhung<br />
der EVN AG,<br />
» Co-Bookrunner der Kapitalerhöhung der Warimpex Finanz-<br />
und Beteiligungs AG,<br />
» Arranger der Kapitalerhöhung der KTM Power Sports AG.<br />
Neben der starken Platzierung zeichnete die Raiffeisen Centrobank<br />
auch für die Umsetzung von zwei neuartigen Transaktionsstrukturen<br />
verantwortlich - sowohl mit der EVN Kapitalerhöhung<br />
(„Claw-back Struktur“), als auch im Rahmen der Kapitalerhöhung<br />
der VERBUNG AG um EUR 1 Mrd. (kein fixiertes Bezugsverhältnis)<br />
konnten innovative Transaktionsformen in Österreich<br />
erstmals umgesetzt werden.<br />
Der internationale Ansatz der Raiffeisen Centrobank und der<br />
angestrebte Ausbau der bestehenden Kundenbasis konnte auch<br />
durch die Begleitung mehrerer Transaktionen auf dem internationalen<br />
Parkett verwirklicht werden:<br />
» Underwriter bei der EUR 10 Mrd. Kapitalerhöhung der<br />
Deutsche Bank AG<br />
» Co-Lead Manager beim IPO der russischen EuroSibEnergo<br />
an der Hong Kong Stock Exchange (voraussichtlich 2011)<br />
» Co-Manager beim IPO der russischen ChelPipe an der<br />
London Stock Exchange (Launch 2011)<br />
» Arranger bei der Kapitalerhöhung der PC-Ware AG in<br />
Deutschland und Begleitung des noch laufenden Squeeze-<br />
Out-Verfahrens.<br />
Mit der Durchführung von equity-linked Transaktionen für die<br />
Conwert Immobilien Invest SE und die Petropavlovsk Plc konnte<br />
die Raiffeisen Centrobank, jeweils als Co-Lead Manager, erfolgreich<br />
ihren Convertible-Bond-Track Record erweitern.<br />
Die Strategie der Raiffeisen Centrobank, gerade in schwierigen<br />
Zeiten auf den Dialog mit der Financial Community zu setzen,<br />
um dadurch die intensive Kommunikation von Unternehmen<br />
und Investoren zu fördern, spiegelte sich im Jahr <strong>2010</strong> auch in<br />
der Betreuung und Beratung von mehr als 20 weiteren nationalen<br />
und internationalen Unternehmen hinsichtlich möglicher<br />
Kapitalmarkttransaktionen wider. Aufgrund dieser Aktivitäten<br />
mit bestehenden und neuen Kunden ist es der Raiffeisen Centrobank<br />
möglich, auf eine vielversprechende Pipeline für das Jahr<br />
2011 vorauszublicken.<br />
Company Research<br />
Dem im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> wieder deutlich steigenden Investoreninteresse<br />
an fundamentalem Aktienresearch trug die Abteilung<br />
mit einem Rekordwert an Company Updates Rechnung.<br />
Im Kalenderjahr <strong>2010</strong> wurden insgesamt 356 Unternehmensanalysen<br />
erstellt. Dies entspricht einer Steigerung von 29 Reports<br />
im Jahresvergleich und einem Plus von genau 100 Analysen<br />
gegenüber 2008. Dabei entfielen im Berichtsjahr 234 Company<br />
Updates auf an CEE-Börsen notierte Unternehmen. Das<br />
Verhältnis verdeutlicht den länderübergreifenden Branchenansatz<br />
und die verstärkte Osteuropaorientierung.<br />
Mit der Neu- bzw. Wiederaufnahme der Coverage zu Biofarm,<br />
Cinema City, Fondul Proprietatea, Kapsch TrafficCom, Krka, Mercator,<br />
Mostostal Warszawa, New World Resources, PBG, Polimex-<br />
Mostostal, Severstal und Tauron wurde zum einen dem Interesse<br />
der Investoren, zum anderen einer noch umfassenderen Sektorbetrachtung<br />
entsprochen. Umfangreiche Sektorreports wurden<br />
zu den Sektoren Öl & Gas, Telekommunikation, polnische<br />
Bauwerte und Banken verfasst und vermarktet. Zusätzlich zu<br />
den Sektorreports wurden Roadshowreports zu polnischen Banken,<br />
Pharma und Metallen erstellt. Investorentermine zu den genannten<br />
Sektor- und Roadshowreports fanden in Budapest,<br />
Frankfurt, Genf, Helsinki, London, Lugano, Prag, Stockholm, Warschau,<br />
Wien, Zagreb und Zürich statt.<br />
Als besonderen Erfolg und Zeichen der ausgezeichneten Fachkenntnisse<br />
der Analyseabteilung der Raiffeisen Centrobank angesehen<br />
werden kann die erfolgreiche Titelverteidigung beim<br />
VIG Analyst Award <strong>2010</strong> in der performanceorientierten Teamwertung.<br />
Mit einer Kursentwicklung der österreichischen Kaufempfehlungen<br />
von +48,2% konnte nach 2009 wieder die beste<br />
Jahresperformance der in Wien ansässigen Investmentbanken<br />
erreicht werden. Zum Vergleich betrug die Indexentwicklung des<br />
ATX Prime im selben Zeitraum +19,9%. Die Qualität der Analysen<br />
wurde auch durch das Bloomberg-Ranking bestätigt, in dem das<br />
Company Research-Team bei mehr als einem Drittel des Universums<br />
Platzierungen unter den Top Drei erzielte.
Private Banking<br />
In einem nach wie vor anspruchsvollen Finanzmarktumfeld<br />
konnte das Private Banking das Ergebnis im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
gegenüber dem Vorjahr stabil halten. Während die Zinserträge<br />
aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus rückläufig waren, stiegen<br />
die Erträge aus Vermögensverwaltung und aus Wertpapiertransaktionen<br />
durch die verstärkte Veranlagung in Wertpapiere und<br />
die Erholung an den Aktienmärkten an.<br />
Der individuelle Betreuungsansatz mit umfassender Anlageberatung<br />
hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr zu Kundenzuwächsen<br />
geführt. Der Ausbau der Zusammenarbeit mit den<br />
lokalen Raiffeisen Netzwerkbanken, insbesondere Russland, leistete<br />
ebenfalls einen bescheidenen positiven Beitrag zu dieser<br />
Entwicklung. Zwei Drittel der Kunden sind Privatpersonen, ein<br />
Drittel sind Unternehmen und Stiftungen.<br />
Das Depotvolumen per 31.12.<strong>2010</strong> beträgt rund EUR 1,7 Mrd.<br />
(31.12.2009: rund EUR 1,8 Mrd.). Der Grund für den Rückgang liegt<br />
im Wegfall eines Großkunden.<br />
Wesentliche Tochtergesellschaften<br />
Raiffeisen Investment AG-Gruppe<br />
Die Raiffeisen Investment AG ist eine 100%-ige Tochter der Raiffeisen<br />
Centrobank und zählt zu den führenden Investmentberatern<br />
für Mergers & Acquisitions (M&A) in Österreich sowie in<br />
Zentral- und Osteuropa. Zu ihren Klienten zählen internationale<br />
Unternehmen und Organisationen sowie Regierungen, die bei<br />
Fusionen, Übernahmen und Privatisierungen auf der Käufer- und<br />
der Verkäuferseite beraten werden. Die Raiffeisen Investment AG<br />
kann durch ihre Branchenteams auf umfassendes Industrie-<br />
Know-How (Telecom Media Technology, Energy, Industrials, Consumer<br />
Goods & Life Sciences, Financial Sponsors, Financial Institutions)<br />
zurückgreifen und mit lokalen Teams in insgesamt elf<br />
Ländern die Expertise und Marktkenntnis der jeweiligen Region<br />
gewährleisten.<br />
Nach zwei herausfordernden Geschäftsjahren sind erste positive<br />
Anzeichen für eine allmähliche Erholung des M&A Geschäfts<br />
in Sicht. Dies spiegelt sich sowohl in einem starken Auftragseingang<br />
der Raiffeisen Investment AG seit den Sommermonaten<br />
des Jahres <strong>2010</strong> als auch in einem starken Anstieg po-<br />
tenzieller neuer Mandate wider. Die Raiffeisen Investment AG<br />
konnte <strong>2010</strong> insgesamt 29 Transaktionen mit einem Transaktionsvolumen<br />
von ca. EUR 13 Mrd. abwickeln (2009: EUR 17 Mrd.).<br />
Für ihr herausragendes Engagement in der Region erhielt die<br />
Raiffeisen Investment AG im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt<br />
fünf Awards, unter anderem den im M&A-Geschäft renommierten<br />
Acquisitions Monthly Award in der Kategorie „Central<br />
Europe M&A Adviser of the Year“ (für 2011).<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> der Raiffeisen Investment AG und ihrer<br />
Tochtergesellschaften war jedoch durch das negative Marktumfeld<br />
beeinträchtigt . Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wies die Raiffeisen<br />
Investment AG nach einem Jahresverlust von EUR 0,547 Mio<br />
einen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 5,893 Mio. aus.<br />
Commodity Trading<br />
Die Tochtergesellschaften der Centrotrade-Gruppe sind zum<br />
einen im Kautschukhandel und zum anderen im Handel mit<br />
Olefinen tätig. Die Kautschuk-Handelstöchter sind unter der<br />
Centrotrade Holding AG, Wien zusammengefasst. Im Handel mit<br />
Olefinen konnte das Rekordergebnis von 2009 noch übertroffen<br />
werden. Die Resultate der Rubber-Gruppe sind ebenfalls überaus<br />
zufriedenstellend.<br />
Leistungsindikatoren<br />
Finanzielle Leistungsindikatoren<br />
143<br />
Lagebericht<br />
Betrachtung der Geschäftsbereiche<br />
Leistungsindikatoren<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Return-on-Equity vor Steuern (in %) 27,0 33,2<br />
Return-on-Equity nach Steuern (in %) 30,0 28,2<br />
Cost-Income Ratio (in %) 62,7 57,9<br />
Der im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Jahresüberschuss vor<br />
Steuern führte bei gestiegenen Eigenmitteln zu einer Verminderung<br />
des Return-on-Equity vor Steuern von 33,2% auf 27,0%. Der<br />
durch einen Ertrag aus der Endabwicklung des steuerlichen<br />
Außenprüfung und der daraus resultierenden Anpassung noch<br />
nicht veranlagter Geschäftsjahre gegenüber 2009 gestiegene<br />
Jahresüberschuss nach Steuern hat vice versa zu einer Erhöhung
144<br />
des Return-on-Equity nach Steuern von 28,2% auf 30,0% zur<br />
Folge.<br />
Da sich die Betriebserträge im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> leicht reduziert<br />
haben, während bei den Betriebsaufwendungen gleichzeitig<br />
ein Anstieg zu verzeichnen war, erhöht sich das Cost/Income<br />
Verhältnis von 57,9% im Jahr 2009 auf 62,7%.<br />
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Mitarbeiter zum Jahresende 219 217<br />
Mitarbeiter im Jahresschnitt 210 216<br />
Börsemitgliedschaften<br />
Anzahl der neu emittierten<br />
14 13<br />
Optionsscheine und -zertifikate 2.670 1.841<br />
Während des abgelaufenen Geschäftsjahres waren in der<br />
Raiffeisen Centrobank durchschnittlich 210 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beschäftigt, was gegenüber dem Vorjahr einen<br />
Rückgang um 6 Personen oder rund 3% darstellt.<br />
Durch die Mitgliedschaft an der Börse Laibach stieg die Zahl<br />
der Börsemitgliedschaften auf 14. Die Anzahl der im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr emittierten Optionsscheine und -zertifikate<br />
erhöhte sich gegenüber 2009 kräftig um rund 45% auf 2.670.<br />
Risikomanagement<br />
Gesamtrisikomanagement und Struktur<br />
Aktives Risikomanagement bedeutet für die Raiffeisen Centrobank<br />
die Identifikation, Messung, Überwachung und Steuerung<br />
der betriebswirtschaftlichen Risiken, sodass aus der kontrollierten<br />
Übernahme von Risiken Gewinne erzielt werden können.<br />
Als Tochterunternehmen der Raiffeisen Bank International ist<br />
die Raiffeisen Centrobank in das Risikomanagement der RZB-<br />
Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt durch die verschiedenen<br />
Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen<br />
sicher, dass alle wesentlichen Risiken gemessen und<br />
limitiert, bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des<br />
Risiko-Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden.<br />
Das Risikomanagementkonzept der Raiffeisen Centrobank fokussiert<br />
speziell auf das dem Unternehmen eigene Risikoprofil,<br />
welches sich aus der Ausrichtung auf das Aktien- und Aktienderivategeschäft<br />
ergibt. Die Geschäfte werden nach Art, Umfang,<br />
Komplexität und vor dem Hintergrund der regulatorischen Vorgaben<br />
hinsichtlich ihres Risikogehalts und ihres Ertragspotenzials<br />
beurteilt.<br />
Der Vorstand stützt sich bei der Unternehmenslenkung wesentlich<br />
auf das Gesamtrisikomanagement, in welchem in einem<br />
koordinierten Prozess Marktrisiko, Kreditrisiko, operationelles<br />
Risiko und Beteiligungsrisiko sowie die sonstigen Risiken gesteuert<br />
werden. Die Grundlagen und die Methoden des Risikomanagements<br />
sind in den Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat<br />
und den Vorstand sowie in Organisationsrichtlinien<br />
und Manuals festgelegt. Der Vorstand wird auf Basis eines umfassenden<br />
Planungs- und Controllingprozesses in die Lage versetzt,<br />
Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen<br />
Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Er entscheidet<br />
im Rahmen seines Pouvoirs über die Risikopolitik und genehmigt<br />
die Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von Limiten<br />
für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung<br />
der Risiken. Die Risikopolitik ist integraler Bestandteil<br />
der Gesamtbankrisikosteuerung, in der Ertrags- und Risikosteuerung<br />
sämtlicher Geschäftsbereiche systematisch miteinander<br />
verknüpft sind.
Eine unabhängige Abteilung für Risikomanagement, angesiedelt<br />
im Controlling, unterstützt den Gesamtvorstand bei der Erfüllung<br />
dieser Aufgaben. Diese Abteilung berichtet regelmäßig<br />
an den Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter<br />
Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden<br />
Risikolimite. Sie unterstützt den Vorstand bei der Allokation<br />
des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und<br />
unternehmensübergreifendes Gremium ist die Abteilung für die<br />
Implementierung und laufende Kalibrierung der Methoden zur<br />
Risikomessung und zur Verfeinerung der Steuerungsinstrumente<br />
sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke zuständig.<br />
Im regelmäßig tagenden Risikokomitee werden alle Fragestellungen<br />
und Regularien aus dem Bereich Risikomanagement<br />
behandelt und Empfehlungen für den Gesamtvorstand erarbeitet<br />
bzw. Beschlüsse vorbereitet. Dem Risikokomitee gehören<br />
neben dem Gesamtvorstand die Leiter der Abteilungen Risikomanagement,<br />
Wertpapiere und Treasury an. Weiters erfolgt<br />
im Rahmen des Asset Liability Committee eine periodische Evaluierung<br />
der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken sowie der<br />
Liquiditätsrisiken.<br />
Die Raiffeisen Centrobank wendet in ihrem Risikomanagement<br />
fortschrittliche Methoden und Konzepte an. Basis für das<br />
Risikomanagement ist eine Risikostrategie, die den Fokus auf Risikoappetit<br />
und Risikotragfähigkeit legt. Darauf aufbauend wird<br />
ein Gesamtbank-Limitsystem verwendet, auf Basis dessen das<br />
gewünschte Risiko-Exposure der Bank auf verschiedenen Ebenen<br />
veranschaulicht werden kann. Von weiterer großer Bedeutung<br />
ist die Quantifizierung des operationellen Risikos mittels<br />
eines Value-at-Risk-konsistenten Messwerts. Auf dieser Basis ist<br />
es der Raiffeisen Centrobank möglich, auch dieses Risiko zu<br />
quantifizieren und mittels eines Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts<br />
neben den Hauptrisikoarten Marktrisiko und Kreditrisiko<br />
in der Gesamtbankrisikosteuerung durch den Vorstand<br />
entsprechend zu berücksichtigen.<br />
Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung<br />
Die Risikotragfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit einer Bank, die<br />
Risiken ihres Geschäftes durch Eigenkapital und eigenkapitalähnliche<br />
Positionen zu decken. Da eine Bank den Eintritt von Ri-<br />
145<br />
Lagebericht<br />
Risikomanagement<br />
siken grundsätzlich nicht vollständig verhindern kann, sollen die<br />
bei Schlagendwerden von Risiken eintretenden Verluste durch<br />
diese als Risikodeckungsmassen bezeichneten Mittel aufgefangen<br />
werden. Über die Höhe der vorhandenen Risikodeckungsmassen<br />
werden Art und Ausmaß der risikobehafteten Aktivitäten<br />
der Bank auf ein für die Bank angemessenes Niveau limitiert.<br />
Somit hat die Risikotragfähigkeit signifikante Auswirkungen auf<br />
das Verhalten einer Bank bei der Übernahme von Risiken und somit<br />
auch auf die Fokussierung und den Umfang ihrer Geschäftstätigkeit.<br />
Die bestehende Risikotragfähigkeitsanalyse der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
wird durch dem Geschäftsmodell der Raiffeisen<br />
Centrobank angepasste Szenarien ergänzt, anhand deren überprüft<br />
wird, ob potenzielle Verluste (das „Risikopotenzial“) die<br />
Höhe der jeweils verfügbaren Risikodeckungsmassen nicht<br />
übersteigen. Die Verlustszenarien umfassen die Going-Concern-<br />
Perspektive (berechnet mit einem Konfidenzintervall von 95%<br />
und einer Haltedauer von drei Monaten) und die Liquidationsperspektive<br />
(mit einem erhöhten Konfidenzniveau von 99,9%),<br />
ergänzt um Stresstests für die Beurteilung der Auswirkung von<br />
signifikanten negativen Veränderungen in Risikofaktoren, die im<br />
Value-at-Risk-Modell möglicherweise nicht adäquat abgebildet<br />
werden. Das Sicherstellen der angemessenen Kapitalausstattung<br />
ist eines der wesentlichen Ziele des Risikomanagements in<br />
der Raiffeisen Centrobank. Die Angemessenheit der Kapitalausstattung<br />
wird quartalsweise auf Basis des nach internen Modellen<br />
ermittelten Risikos beurteilt. Berücksichtigt werden die geforderte<br />
regulatorische Seite (Going-Concern-Perspektive) als<br />
auch jene von einem relevanten ökonomischen Gesichtspunkt<br />
(Liquidationsperspektive) aus. In beiden Betrachtungsweisen<br />
werden alle materiellen Risiken durch ein Value-at-Risk-Modell<br />
ermittelt. Das Marktrisiko macht in der Going-Concern-<br />
Perspektive das größte Einzelrisiko aus. Sein Anteil am Gesamtrisiko<br />
beträgt zum 31.Dezember <strong>2010</strong> rund 44% (Vorjahr: rund<br />
58%). Der relative Anstieg des Beteiligungsrisikos von 12,8% auf<br />
25,1% in der Going-Concern-Perspektive bzw. von 8,9% auf 17,5%<br />
in der Liquidations-Perspektive ist auf eine gestiegene Working<br />
Capital-Finanzierung der Handelstöchter sowie einen Anstieg<br />
der für diese Ratingkategorie verwendeten Ausfallswahrscheinlichkeiten<br />
zurückzuführen.
146<br />
5<br />
Going-Concern-Perspektive <strong>2010</strong> // Liquidations-Perspektive <strong>2010</strong><br />
4<br />
3<br />
6<br />
2<br />
1<br />
Going-Concern-Perspektive 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
1. Marktrisiko 44,1% 57,8%<br />
2. Kreditrisiko 10,2% 8,9%<br />
3. Operationelles Risiko 7,4% 6,4%<br />
4. Geschäftsrisiko 5,2% 6,8%<br />
5. Beteiligungsrisiko 25,1% 12,8%<br />
6. Sonstige Risiken 8,0% 7,3%<br />
Liquidations-Perspektive 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
1. Marktrisiko 20,9% 39,6%<br />
2. Kreditrisiko 13,7% 10,3%<br />
3. Operationelles Risiko 26,7% 21,3%<br />
4. Geschäftsrisiko 2,5% 4,7%<br />
5. Beteiligungsrisiko 17,5% 8,9%<br />
6. Sonstige Risiken 18,7% 15,2%<br />
Marktrisiko<br />
Der Schwerpunkt der Risikopolitik der Raiffeisen Centrobank<br />
liegt im Bereich Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank definiert<br />
Marktrisiko als einen potenziell möglichen Verlust, der aus Änderungen<br />
von Marktpreisen (z.B. Aktien-, Devisen-, Wertpapierkursen)<br />
und preisbeeinflussenden Parametern (z.B. Zinssätzen,<br />
Volatilitäten) resultiert. Dazu liegen umfangreiche und zeitnah<br />
verfügbare Auswertungen im Bereich Marktrisiko vor, die sodann<br />
mit den weiteren Risikoarten zu einer gesamthaften Darstellung<br />
der Risikosituation aggregiert werden. Marktrisiken bestehen<br />
vor allem in Form von Aktienkurs-, Optionspreis-, Zinsänderungs-<br />
und Devisenkursrisiken und werden von den Unter-<br />
5<br />
4<br />
6<br />
3<br />
1<br />
2<br />
nehmensbereichen Wertpapierhandel und Treasury gemanagt.<br />
Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der Raiffeisen Centrobank<br />
liegt im Wertpapierhandel sowie in der Emission von aktien-<br />
und aktienindexbezogenen Derivaten und strukturierten<br />
Produkten (Zertifikaten und Garantieanleihen). Die mit Risiko<br />
behafteten Positionen resultieren vor allem aus dem dynamischen<br />
Hedging der von der Raiffeisen Centrobank emittierten<br />
Optionsscheine und Zertifikate. Das Marktrisiko der Handelsbücher<br />
der Raiffeisen Centrobank wird somit vorrangig vom aus<br />
Handelsbuchpositionen in Aktien und Derivaten resultierenden<br />
Preisrisiko geprägt.<br />
Der Bereich Marktrisiko stellt zugleich den größten Teil des Gesamtbankrisikos<br />
dar. Eine wichtige Bedeutung kommt im Market<br />
Risk Management neben Volumens- und Sensitivitätslimiten<br />
dem Value-at-Risk zu. Die Anwendung einer auf das Geschäftsmodell<br />
abgestimmten Monte-Carlo-Simulation stellt sicher,<br />
dass auch die für das Marktrisiko relevanten, aus dem Einsatz<br />
von Optionen resultierenden nichtlinearen Risiken berücksichtigt<br />
werden.<br />
Die Raiffeisen Centrobank misst, überwacht und steuert diese<br />
Marktrisiken durch den Einsatz unterschiedlicher Limite, die im<br />
Hinblick auf die Risikotragfähigkeit der Bank festgelegt werden.<br />
Zu diesen Limiten gehören je nach Geschäftsart Volumens- und<br />
Positionslimite, Sensitivitätslimite (Delta, Gamma, Vega, Basis-<br />
Point-Value) sowie Stop-Loss-Limite, die in ein Value-at-Riskbasiertes<br />
Gesamtbanklimitsystem eingebettet sind. Die Limitausnutzungen<br />
werden täglich von Securities Controlling in<br />
Form eines umfangreichen Berichts zeitnah dem Vorstand übermittelt.<br />
Eine wichtige Bedeutung kommt dem Value-at-Risk zu,<br />
der eine Prognose für potenzielle große Verluste unter normalen<br />
Marktbedingungen liefert und einem entsprechenden Limit gegenübergestellt<br />
wird.<br />
Täglich wird auf Basis eines Varianz-Kovarianz-Modells der Value-at-Risk<br />
für das Zinsrisiko, Währungsrisiko und Preisrisiko mit<br />
einem Konfidenzniveau von 99% und einer Haltedauer von 1 Tag<br />
errechnet, wobei die Marktdaten für die Berechnung von Volatilitäten<br />
und Korrelationen aus einer Historie von einem Jahr gewonnen<br />
werden. Die folgende Tabelle zeigt den 1-Tages-Valueat-Risk<br />
(gemäß Varianz-Kovarianz-Modell) für das Marktrisiko<br />
der Handelsbücher je Risikoart:
Die ausgeprägte Reduktion im Preisrisiko liegt in einem entsprechenden<br />
Rückgang der Volatilitäten begründet.<br />
Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung (ICAAP) wird der<br />
Value-at-Risk mit der statistisch exakteren Monte-Carlo-<br />
Simulation errechnet. Damit können die für das Marktrisiko relevanten,<br />
aus dem Einsatz von Optionen resultierenden nichtlinearen<br />
Risiken berücksichtigt werden. Die Monte-Carlo-<br />
Simulation basiert auf einer vollständigen Bewertung des Portfolios.<br />
Die zukünftige Entwicklung des Portfolios wird durch zufällig<br />
generierte Kursentwicklungen der enthaltenen Instrumente<br />
simuliert. Die Realisierungen der Zufallsvariablen (Risikofaktoren)<br />
werden durch einen stochastischen Prozess (Verteilungen<br />
und Zufallspfade) sowie durch Parameter (z.B. Volatilität, Korrelationen)<br />
aus historischen Daten oder vordefinierten Szenarien<br />
Stresstests<br />
Ergänzend zum Value-at-Risk werden in der Raiffeisen Centrobank<br />
(vorwiegend für Market Risk und Credit Risk, in weiterer<br />
Folge auch für Operational und Liquidity Risk) Stresstests vorgenommen.<br />
Der Durchführung und Auswertung von Stresstests<br />
kommt hohe Bedeutung zu, weil diese durch Berücksichtigung<br />
extremer Ereignisse als wichtige Ergänzung zum Value-at-Risk-<br />
Modell dienen. Dieses kann keine vollständige Abdeckung der Risiken<br />
darstellen, weil es auf rein historischen Daten beruht und<br />
ausschließlich Risiken bis zu einem bestimmen Konfidenzintervall<br />
(99%) ermittelt. Im Gegensatz zum Value-at-Risk-Modell simulieren<br />
Stresstests das Verhalten des Portfolios während ab-<br />
147<br />
Lagebericht<br />
Risikomanagement<br />
Angaben in Tausend Euro 31.12.<strong>2010</strong> 30.09.<strong>2010</strong> 30.06.<strong>2010</strong> 31.03.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Zinsrisiko 421 226 164 203 126<br />
Währungsrisiko 49 43 26 56 32<br />
Preisrisiko 995 900 1.083 1.670 2.091<br />
Summe 1.465 1.169 1.273 1.929 2.249<br />
gesteuert. Dies stellt eine wesentliche Erhöhung der Flexibilität<br />
der Risikomessmethode dar und betrifft im Speziellen die Integration<br />
neuer Bewertungsmodelle, nichtnormaler Verteilungsannahmen<br />
und nichtlinearer Korrelationsmodelle wie z.B. Copulas.<br />
Das Portfolio der Raiffeisen Centrobank enthält unter anderem<br />
exotische Optionen und pfadabhängige Instrumente. Daher<br />
ist die Monte-Carlo-Simulation für die Risikomessung des Portfolios<br />
der Raiffeisen Centrobank der bestmögliche Ansatz. Zusätzlich<br />
werden durch die Integration von Stresstests extreme<br />
Marktschwankungen und Katastrophenereignisse sowie Konzentrations-<br />
und länderspezifische Risiken berücksichtigt.<br />
Die folgende Tabelle zeigt den 3-Monats-Value-at-Risk (gemäß<br />
Monte-Carlo-Modell) für das Marktrisiko in der Going Concernund<br />
der Liquidationsperspektive:<br />
Angaben in Tausend Euro 31.12.<strong>2010</strong> 30.09.<strong>2010</strong> 30.06.<strong>2010</strong> 31.03.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Going Concern (95% Kl) 7.121 4.387 4.628 7.326 10.556<br />
Liquidation (99,9% Kl) 10.914 5.793 5.714 9.564 25.430<br />
normaler Marktverläufe und atypischer Preisbewegungen. Die<br />
Stresstests sollen zur Identifikation von möglichen Schwachstellen<br />
des Portfolios mit großem Verlustpotenzial dienen, um auf<br />
dieser Grundlage mögliche Maßnahmen zu planen. Im Rahmen<br />
der Stresstests werden die Risikofaktoren des Raiffeisen Centrobank-Portfolios<br />
künstlich verändert, um die Auswirkung von außergewöhnlichen<br />
Marktsituationen zu simulieren.<br />
In der Raiffeisen Centrobank kommen historische und managementdefinierte<br />
Stresstests zum Einsatz. Historische Stresstests<br />
beruhen auf signifikanten historischen Krisenereignissen<br />
auf den betroffenen Märkten. Dabei wird angenommen, daß<br />
derartige historische Krisenereignisse in der Zukunft erneut in
148<br />
gleicher oder ähnlicher Form auftreten und von Relevanz für die<br />
Risikosituation der Bank (z.B. Lehman-Default-Szenario) sein<br />
können. Bei managementdefinierten Stresstests werden die<br />
Auswirkungen von hypothetischen Krisenereignissen auf das<br />
Portfolio untersucht. Die managementdefinierten Szenarien<br />
werden gemeinsam von einem Expertenteam und dem Management<br />
aufgesetzt. So werden Shifts der maßgeblichen Risikofaktoren,<br />
wie Aktienkurse, CDS-Spreads und Zinskurven, gerechnet.<br />
Diese Stresstests versetzen die Bank in die Lage, frühzeitig<br />
das Auftreten von Risiken zu erkennen. Die laufenden Ergebnisse<br />
zeichnen ein zufriedenstellendes Bild.<br />
Backtesting<br />
Die Raiffeisen Centrobank wendet für ihre Handelsportfolios ein<br />
Backtesting-Verfahren an, um die Aussagekraft der Value-at-<br />
Risk-Berechnungen zu überprüfen. Bei diesem Verfahren werden<br />
die hypothetischen täglichen Gewinne und Verluste nach der<br />
Buy-and-Hold-Annahme mit den durch das Value-at-Risk-<br />
Modell prognostizierten Werten verglichen. Risk Management<br />
Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank beläuft sich per 31.12.<strong>2010</strong> auf:<br />
bespricht regelmäßig die Backtesting-Ergebnisse, analysiert die<br />
aufgetretenen Value-at-Risk-Bewegungen und überprüft die<br />
Prognosegüte des Value-at-Risk-Modells. Die laufenden Ergebnisse<br />
des Backtestings bestätigen die Validität des verwendeten<br />
Modells.<br />
Erforderliche Eigenmittel des Wertpapierhandelsbuches gemäß<br />
§ 22 o BWG<br />
Die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuches<br />
erfolgt gemäß § 22 o BWG. Das Eigenmittelerfordernis für<br />
das Wertpapierhandelsbuch betrug zum Jahresende EUR 29,60<br />
Mio. (31.12.2009: EUR 27,20 Mio.).<br />
Zinsrisiko<br />
Für das in seiner Bedeutung untergeordnete Zinsänderungsrisiko<br />
im Bankbuch kommen klassische Methoden der Kapital- und<br />
Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Für das Zinsänderungsrisiko<br />
erfolgt eine quartalsweise Berichterstattung im Rahmen<br />
der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde.<br />
Angaben in Tausend Euro > 6 M – 1 J > 1 – 2 J > 2 – 5 J > 5 J<br />
EUR 1.426 0 0 1<br />
USD -163 0 0 0<br />
Sonstige 0 0 0 0<br />
Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank belief sich per 31.12.2009 auf:<br />
Angaben in Tausend Euro > 6 M – 1 J > 1 – 2 J > 2 – 5 J > 5 J<br />
EUR 51.225 20.790 0 1<br />
USD 584 0 0 0<br />
Sonstige 0 0 0 0<br />
Ein positiver Zinsbindungsgap bedeutet einen Aktivüberhang, ein negativer einen Passivüberhang.
Kreditrisiko<br />
Das Kreditrisiko ist die Gefahr eines Verlustes, der dadurch entsteht,<br />
dass ein Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht<br />
nachkommen kann oder ausfällt, wenn bereits Leistungen (liquide<br />
Mittel, Wertpapiere, Dienstleistungen) erbracht wurden bzw.<br />
noch nicht realisierte Gewinne aus schwebenden Geschäften<br />
nicht mehr vereinnahmt werden können.<br />
Der klassische Kreditbereich ist im Hinblick auf das Geschäftsvolumen<br />
und die strategische Ausrichtung der Bank von untergeordneter<br />
Bedeutung. Weitere Kreditrisiken entstammen vor<br />
allem aus Positionen von zugekauften Schuldtiteln und strukturierten<br />
Produkten, die dem Hedging von emittierten Schuldtiteln<br />
und strukturierten Produkten dienen.<br />
Die Limitierung und Messung der Risiken erfolgen vor allem<br />
über Nominallimite und über vom Risk Management der RZB-<br />
Kreditinstitutsgruppe bereitgestellte Credit-VaR-Kennzahlen.<br />
Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen<br />
von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder mittelbar<br />
in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind.<br />
Vor dem Hintergrund der Basel II-Eigenkapitalvorschriften für<br />
Kreditinstitute werden somit eine durchgehende Steuerung,<br />
Überwachung und Kontrolle der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
gewährleistet. In der konzernweiten Rating- und<br />
Ausfallsdatenbank werden Kunden erfasst und bewertet und<br />
Ausfallsereignisse dokumentiert.<br />
Die Raiffeisen Centrobank verwendet für die interne Risikomessung<br />
einen modifizierten Basel II-IRB-Ansatz, mit dem ein<br />
Value-at-Risk-konsistenter Risikomesswert ermittelt wird und<br />
der im Gegensatz zur originären IRB-Formel auch den Expected<br />
Loss inkludiert. Das Kreditrisiko der Raiffeisen Centrobank wird<br />
sowohl auf Einzelkreditbasis (hierbei auf Grundlage einer umfassenden<br />
und fundierten Analyse der Bonität bzw. der gestellten<br />
Sicherheiten des potenziellen Kreditnehmers) als auch auf<br />
Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Die Berechnungsmethode<br />
stellt ein gesamthaftes Bild des Kreditrisikos in der Bank<br />
dar und zeigt dessen geringe Bedeutung im Verhältnis zum<br />
Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank weist am 31.12.<strong>2010</strong> ein<br />
dem Kreditrisiko unterliegendes verzinsliches Aktivvolumen sowie<br />
ein außerbilanzmäßiges Volumen von insgesamt EUR<br />
1.219.596 Tausend vor Abzug von Wertberichtigungen auf (2009:<br />
EUR 982.612 Tausend).<br />
Aktivvolumen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Angaben in Tausend Euro<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen 0 0<br />
Forderung an Kreditinstitute 730.993 624.466<br />
Forderung an Kunden 143.495 68.336<br />
Schuldverschreibungen 339.920 286.548<br />
1.214.408 979.350<br />
Produktgewichtete außerbilanzmäßige Geschäfte 5.188 3.262<br />
Die Eigentümerin, die Raiffeisen Bank International AG, verwendet für das Kreditrisiko den auf internen Ratings basierenden IRB-<br />
Ansatz. Die Raiffeisen Centrobank verwendet den Standardansatz, für den der „Permanent Partial Use“ genehmigt ist.<br />
149<br />
Lagebericht<br />
Risikomanagement<br />
1.219.596 100,0% 982.612 100,0%<br />
Uneinbringlich 355 0,0% 455 0,0%<br />
Ausfallsgefährdet 0 0,0% 2.164 0,2%<br />
Anmerkungsbedürftig 0 0,0% 0 0,0%
150<br />
Operationelle Risiken<br />
Unter dem operationellen Risiko wird Basel II entsprechend das<br />
Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge der<br />
Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren,<br />
Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen einschließlich<br />
des Rechtsrisikos eintreten. In Analogie zu den anderen<br />
Risikoarten gilt auch für das operationelle Risiko das Prinzip<br />
der Funktionstrennung in Risikomanagement und -controlling.<br />
Basierend auf den Ergebnissen von tourlichen Self Risk Assessments,<br />
auf der Betrachtung standardisierter Frühwarnindikatoren,<br />
auf den Ergebnissen von Risikoszenarien und auf der konzerninternen<br />
historischen Verlustdatensammlung erfolgten die<br />
Analyse und Steuerung des operationellen Risikos. Für die Kapitalunterlegung<br />
des operationellen Risikos gemäß Basel II findet<br />
der Standardansatz Anwendung, der auf den Betriebserträgen je<br />
Geschäftsfeld beruht. Für schwebende Rechtsrisiken werden<br />
entsprechend der Einschätzung von möglichen Prozessverlusten<br />
Rückstellungen gebildet. Auf Basis der für den Basel II-Standardansatz<br />
ermittelten Betriebserträge für die regulatorisch vorgegebenen<br />
Geschäftsfelder (Standard Business Lines) erfolgt die<br />
Berechnung eines Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts.<br />
Die verwendete Quantifizierungsmethode beruht auf einer empirischen<br />
Studie über fortgeschrittene Messansätze zur Analyse<br />
operationeller Verlustdatenbanken und deren Zusammenhang<br />
mit dem Basel II-Standardansatz. Durch die darin präsentierten<br />
empirischen Daten ist es möglich, auf Basis von Erfahrungswerten<br />
in einem Reversed-Engineering-Ansatz die Parameter<br />
der Verteilungsfunktion für operationelle Verluste abzuleiten.<br />
Die Berechnung des Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts<br />
ermöglicht die sofortige integrierte Betrachtung von operationellen<br />
Risiken innerhalb der Gesamtbankrisikomessung und des<br />
Gesamtbanklimitsystems. Dieser Value-at-Risk-konsistente Risikomesswert<br />
(Going Concern-Approach, 95% Konfidenzintervall,<br />
3 Monate Haltedauer) belief sich zum 31.12.<strong>2010</strong> auf EUR 1,19 Mio.<br />
(31.12.2009: EUR 1,17 Mio.).<br />
Beteiligungsrisiko<br />
Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus den (allesamt<br />
nicht börsenotierten) Beteiligungen verstanden. Zum<br />
31.12.<strong>2010</strong> betrug der Buchwert der Beteiligungen in der Raiffeisen<br />
Centrobank rund EUR 15,5 Mio., der sich daraus ergebende<br />
Anteil der Beteiligungen an den erforderlichen Eigenmitteln der<br />
Raiffeisen Centrobank beläuft sich somit auf 2,25% (Vorjahreswert<br />
2,52%). Das Kernstück der Beteiligungssteuerung liegt im<br />
Limitwesen für die Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank.<br />
Financial und Trading Limits werden durch das Interne Kreditkomitee<br />
der Raiffeisen Centrobank bzw. ab bestimmten Grenzen<br />
durch den Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank genehmigt.<br />
Darauf aufbauend existieren umfangreiche standardisierte Reports<br />
inklusive Risk Reports für Performance Risk, Financial Risk<br />
und Position Risk, die zumindest monatlich, je nach Gesellschaft<br />
bis zu täglich, erstellt werden. Die Limite werden mehrstufig<br />
überwacht: durch die Tochtergesellschaften selbst, durch das Beteiligungscontrolling<br />
in der Raiffeisen Centrobank und mittels<br />
der wirtschaftlichen Kontrolle durch die Kreditabteilung der<br />
Bank im Rahmen der Betreuung der Betriebsmittelkredite für die<br />
Töchter. Die Ergebnisreports aller Beteiligungen werden monatlich<br />
in einer gemeinsamen Darstellung zusammengeführt und<br />
an den Vorstand der Raiffeisen Centrobank sowie quartalsweise<br />
an dessen Aufsichtsrat berichtet.<br />
Für Risikomesszwecke wird zwischen Beteiligungspositionen<br />
im engeren Sinne und allen weiteren Exposures gegenüber diesen<br />
Beteiligungen („beteiligungsähnliche Positionen“) unterschieden.<br />
Die Quantifizierung erfolgt grundsätzlich analog zum<br />
Kreditrisiko mittels eines modifizierten IRB-Ansatzes. Direkte Beteiligungspositionen<br />
werden analog zum PD/LGD-Ansatz (§§ 72,<br />
77 Abs. 4 SolvaV) quantifiziert. Beteiligungsähnliche Positionen<br />
werden in einer Einzelfallbetrachtung entsprechend ihrem Charakter<br />
entweder als Beteiligungsposition oder als Kreditposition<br />
behandelt.<br />
Sonstige Risiken<br />
Die ebenfalls untergeordneten Risikoarten (wie z.B. Geschäfts-,<br />
FX-, Reputationsrisiko) werden in der Risikotragfähigkeitsanalyse<br />
über Risikopuffer und -zuschläge erfasst.
Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den<br />
Konzern-Rechnungslegungsprozess<br />
Eine ausgewogene und vollständige Finanzberichterstattung<br />
hat für die Raiffeisen Centrobank und ihre Organe einen hohen<br />
Stellenwert. Die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Vorschriften<br />
ist dabei eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Der<br />
Vorstand trägt im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess<br />
die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung eines<br />
den Anforderungen des Unternehmens entsprechenden internen<br />
Kontroll- und Risikomanagement-Systems. Aufgabe dieses<br />
internen Kontrollsystems ist es, das Management so zu unterstützen,<br />
dass es effektive und laufend verbesserte interne Kontrollen<br />
im Hinblick auf die Rechnungslegung gewährleistet. Das<br />
Kontrollsystem ist einerseits auf die Einhaltung von Richtlinien<br />
und Vorschriften und andererseits auf die Schaffung optimaler<br />
Bedingungen für spezifische Kontrollmaßnahmen ausgerichtet.<br />
Bei der Raiffeisen Centrobank besteht bereits seit Jahren ein internes<br />
Kontrollsystem mit einem Weisungswesen in Form von<br />
Direktiven und Anweisungen für strategisch wichtige Themenbereiche.<br />
Basis für die Erstellung des Jahresabschlusses sind die einschlägigen<br />
österreichischen Gesetze, allen voran das österreichische<br />
Bankwesengesetz (BWG) in Verbindung mit dem Unternehmensgesetzbuch<br />
(UGB), in dem die Aufstellung des Jahresabschlusses<br />
(für Kreditinstitute) geregelt wird.<br />
Die Abteilung „Rechnungswesen“ ist für das Rechnungswesen<br />
der Bank zuständig. Das Rechnungswesen und die darin integrierte<br />
Finanzbuchhaltung sind direkt dem Vorstand unterstellt.<br />
Der Abteilung obliegen die Regelungskompetenz zu allen Fragen<br />
des Rechnungswesens sowie die fachliche Anordnungsbefugnis<br />
zur Sicherstellung der Anwendung einheitlicher Standards. Zur<br />
Unterstützung der operativen Umsetzung wurden Organisationsanweisungen<br />
und Richtlinien erstellt, die in einem Handbuch<br />
zusammengefasst sind.<br />
Das Rechnungswesen nach BWG bzw. UGB wird über eine<br />
zentrale EDV-Anlage unter Verwendung des Kernbankensystems<br />
PAGORO/400 geführt. Das System ist durch Zugriffsberechti-<br />
151<br />
Lagebericht<br />
Internes Kontrollsystem<br />
gungen geschützt. Der Kontenplan ist auf die speziellen Erfordernisse<br />
der Bank abgestimmt. Die Geschäftsfälle werden durch<br />
teils automatisch und teils manuell erstellte Belege erfasst. Die<br />
Belege werden anschließend nach systematischen und chronologischen<br />
Kriterien abgelegt.<br />
Es werden monatliche Abschlüsse erstellt und der Vorstand<br />
sowie die leitenden Mitarbeiter durch ein standardisiertes,<br />
Finanzberichtswesen darüber informiert. Der Aufsichtsrat wird<br />
in zumindest einer pro Quartal stattfindenden Aufsichtsratssitzung<br />
über den laufenden Geschäftsgang inklusiver operativer<br />
Planung und mittelfristiger Strategie der Bank unterrichtet.<br />
Wesentliche Risiken in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess<br />
werden durch den Vorstand evaluiert und überwacht. Der<br />
Fokus wird dabei auf jene Risiken gelegt, die typischerweise als<br />
wesentlich zu betrachten sind. Die jährliche Evaluierung der von<br />
den jeweiligen zuständigen Stellen durchgeführten internen<br />
Kontrollmaßnahmen basiert auf einem risikoorientierten Modell.<br />
Die Bewertung des Risikos einer fehlerhaften Finanzberichterstattung<br />
basiert auf unterschiedlichen Kriterien. So können<br />
z.B. komplexe Bilanzierungsgrundsätze zu einem erhöhten Fehlerrisiko<br />
führen. Ebenso kann ein komplexes oder sich veränderndes<br />
Geschäftsumfeld das Risiko eines wesentlichen Fehlers<br />
in der Finanzberichterstattung begründen.<br />
Für die Erstellung des Abschlusses müssen regelmäßig Schätzungen<br />
vorgenommen werden, bei denen das immanente Risiko<br />
besteht, dass die zukünftige Entwicklung von diesen Schätzungen<br />
abweicht. Dies gilt speziell für die Parameter von Bewertungsmodellen,<br />
die bei Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes<br />
von Finanzinstrumenten, für die keine aktuellen Marktquotierungen<br />
vorliegen, verwendet werden, das Sozialkapital, den<br />
Ausgang von Rechtsstreitigkeiten, die Forderungseinbringlichkeit<br />
sowie die Werthaltigkeit von Beteiligungen. Teilweise werden<br />
externe Experten zugezogen bzw. wird auf öffentlich zugängliche<br />
Quellen abgestellt, um das Risiko einer Fehleinschätzung<br />
zu minimieren.<br />
Zusätzlich zum Vorstand umfasst das allgemeine Kontrollumfeld<br />
auch die mittlere Managementebene (Abteilungsleiter).<br />
Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden Ge-
152<br />
schäftsprozess angewendet um sicherzustellen, dass potenzielle<br />
Fehler oder Abweichungen in der Finanzberichterstattung vermieden<br />
bzw. entdeckt und korrigiert werden. Die in regelmäßigen<br />
Abständen vorgenommenen Kontrollmaßnahmen reichen<br />
von der Durchsicht der Periodenergebnisse durch das Management<br />
bis hin zur spezifischen Überleitung und Abstimmung von<br />
Konten und zur Analyse und weiteren Optimierung der Prozesse<br />
im Rechnungswesen. Zudem führt die interne Revision der Bank<br />
regelmäßig rechnungswesenbezogene Prüfungen durch, deren<br />
Feststellungen ebenfalls zu laufenden Verbesserungen des internen<br />
Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick<br />
auf den Rechnungslegungsprozess genutzt werden. Ihre Aktivitäten<br />
basieren auf den Mindeststandards für die interne Revision<br />
der Österreichischen Finanzmarktaufsicht sowie internationalen<br />
„Best Practices“. Die interne Revision berichtet direkt an<br />
den Vorstand.<br />
Die Erstellung der nach BWG und UGB geforderten Anhangangaben<br />
bildet den Abschluss der Tätigkeiten im Zusammenhang<br />
mit dem Jahresabschluss und wird von der Abteilung<br />
„Controlling und Reporting“ der Raiffeisen Centrobank vorgenommen.<br />
Zusätzlich wird ein Lagebericht erstellt, in der eine<br />
verbale Erläuterung des Ergebnisses gemäß den gesetzlichen<br />
Vorgaben erfolgt. Der Jahresabschluss wird samt dem Lagebericht<br />
im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats behandelt und anschließend<br />
dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt. Er<br />
wird auf der firmeneigenen Internetseite sowie im Amtsblatt<br />
zur Wiener Zeitung veröffentlicht und zum Firmenbuch eingereicht.<br />
Der Jahresabschluss wird von leitenden Mitarbeitern und<br />
dem Vorstand vor Weiterleitung an den Aufsichtsrat einer abschließenden<br />
Würdigung unterzogen. Für das Management<br />
werden darüber hinaus entsprechende ergänzende Analysen erstellt.<br />
Human Resources<br />
Der Erfolg des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> ist im Wesentlichen auf die<br />
Kompetenz und den Einsatz unseres engagierten Mitarbeiterstabes<br />
zurückzuführen. Der Personalbestand der Raiffeisen Centrobank<br />
belief sich per 31. Dezember <strong>2010</strong> auf 219 Mitarbeiter<br />
(2009: 217 Mitarbeiter).<br />
Auch wenn sich die Gesamtanzahl der Mitarbeiter nicht wesentlich<br />
verändert hat, wurde die Entwicklung der vorhandenen<br />
Personalressourcen gezielt entlang der generellen Geschäftsstrategie<br />
ausgerichtet. Dies gelang durch konsequente und<br />
nachhaltige Fokussierung auf die drei Bereiche: gezielte interne<br />
und externe Entwicklungsmaßnahmen, Jobrotation sowie selektive<br />
Rekrutierungen.<br />
Die Raiffeisen Centrobank ist stolz auf das fachliche Knowhow,<br />
das Engagement und die enge Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. In dieses wesentliche Fundament<br />
für den wirtschaftlichen Erfolg wurde auch <strong>2010</strong> nachhaltig<br />
durch interne und externe Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
investiert. Hierbei ist bemerkenswert, wie stark das Bedürfnis<br />
von Mitarbeitern und Vorgesetzten war, das profunde Fachwissen<br />
beständig auf dem neuesten Stand zu halten und das<br />
Know-how in den jeweiligen Spezialgebieten weiter zu vertiefen.<br />
Das große Interesse der Mitarbeiter an neuen fachlichen<br />
Herausforderungen spiegelt sich in der Innovationskraft sowie<br />
dem Bestreben des Unternehmens, als Ganzes weiter wachsen<br />
zu wollen, wider.<br />
Insbesondere die strategische Ausrichtung auf die CEE-Märkte<br />
ist ein wichtiges Element der Personalpolitik der Bank. So finden<br />
sich unter den Mitarbeitern in der Raiffeisen Centrobank am<br />
Standort Wien 15 verschiedene Nationalitäten und 16 verschiedene<br />
Muttersprachen. Die fokussierte Personalrekrutierung und<br />
-selektion hat zu einer Verbreiterung und Vertiefung des vorhandenen<br />
Markt- und Kunden-Know-how in den CEE-Wachstumsmärkten<br />
beigetragen. Zur Unterstützung des externen und<br />
internen Kommunikationsflusses werden Sprachkurse in verschiedenen<br />
Ostsprachen sowie Englisch und Deutsch angeboten,<br />
die sich regen Zulaufes erfreuen. Ein großes Augenmerk lag<br />
auch <strong>2010</strong> auf einem ausgewogenen Frauen-/Männerverhältnis,<br />
was gerade im Bereich Investmentbanking nicht leicht zu reali-
sieren ist. So waren beispielsweise nur 19% der im vergangenen<br />
Jahr eingegangenen Bewerbungen von weiblichen Interessentinnen.<br />
Trotzdem ist es gelungen, 40% der dortigen Vakanzen<br />
mit sehr qualifizierten Frauen zu besetzen und somit den Frauenteil<br />
insgesamt von 43% auf 44% zu heben. Entsprechend liegt<br />
der Frauenanteil unter den Prokuristen und Direktoren mit 37%<br />
auch relativ hoch.<br />
Ausblick auf 2011<br />
Nachdem die Weltwirtschaft 2009 die schwerste Rezession seit<br />
1945 erlebt hatte, stand das Jahr <strong>2010</strong> im Zeichen der konjunkturellen<br />
Erholung. Rund um den Globus belebte sich die wirtschaftliche<br />
Aktivität – oft gestützt durch massive fiskal- und<br />
geldpolitische Maßnahmen.<br />
Die Konjunkturaussichten für die USA für das Jahr 2011 haben<br />
sich zuletzt erheblich aufgehellt und lassen ein reales Wirtschaftswachstum<br />
von etwa 2,7% erwarten. In Europa zeichnet<br />
sich indessen eine Fortsetzung der Zwei-Klassen-Konjunktur ab.<br />
Während die Wachstumsaussichten für die international wettbewerbsfähigen<br />
Regionen wie Deutschland und Österreich nach<br />
wie vor robust sind, hinkt Südeuropa bei der Erholung hinterher.<br />
Für die Eurozone erwarten wir ein Plus von 1,8%, für die EU-27 ein<br />
Wachstum von 1,6%.<br />
Österreich sollte mit einem prognostizierten Wachstum von<br />
etwa 2,5% im Spitzenfeld der Euroländer liegen. Maßgeblich verantwortlich<br />
dafür ist – nach dem Exportschub des Vorjahres –<br />
der enorme Nachholbedarf bei den Brutto-Anlageinvestitionen,<br />
der aus einer überdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung resultiert.<br />
Wir rechnen in den nächsten Quartalen mit kräftigen Investitionen<br />
der österreichischen Unternehmen, wofür auch die<br />
gegenwärtig niedrigen Kreditzinsen, die hohen Bargeldbestände<br />
der Unternehmen und die soliden Gewinnaussichten sprechen.<br />
Für den CEE-Raum gehen wir 2011 insgesamt von einer weiteren<br />
Verbesserung der wirtschaftlichen Lage aus (+ 3,2%). Während<br />
derzeit vor allem starke Exporte für das Wirtschaftswachstum<br />
sorgen, gibt es auch schon Anzeichen einer Erholung bei der<br />
Inlandsnachfrage und den Investitionen. Die positive Entwicklung<br />
in Zentraleuropa (+ 3,1%) wird vom Wachstum in Polen und<br />
153<br />
Lagebericht<br />
Human Ressources<br />
Ausblick auf 2011<br />
der Slowakei getrieben. Auch Südosteuropa, das <strong>2010</strong> noch in der<br />
Rezession steckte, sollte 2011 mit erwarteten 1,9% wieder Wachstum<br />
aufweisen. Für die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />
(GUS) rechnen wir mit einem BIP-Wachstum von 3,6%, wobei<br />
sich Russland mit einem Plus von 3,5% zu Buche schlagen sollte.<br />
Die globalen Aktienmärkte sollten die Ende <strong>2010</strong> entwickelte<br />
Dynamik im Wesentlichen zumindest bis zur Jahresmitte 2011<br />
beibehalten können. Die Auswirkungen der Schuldenkrise können<br />
zwar immer wieder für Rücksetzer sorgen, in Summe werden<br />
aber die positiven Faktoren aus dem unmittelbaren Umfeld<br />
des Aktienmarktes überwiegen: die Vorzeichen für die konjunkturelle<br />
Entwicklung 2011 sind erfreulich; die Gefahr einer abermaligen<br />
Rezession ist deutlich zurückgegangen; die Gewinndynamik<br />
der Unternehmen hat Bestand; die Bewertungen sind<br />
moderat und in Europa sogar weiterhin günstig. Gepaart mit der<br />
weiterhin reichlich vorhandenen Liquidität lässt dies auch angestiegene<br />
Anleiherenditen und Sorgen rund um die Schuldkrise in<br />
den Hintergrund treten, so dass wir 2011 für die meisten etablierten<br />
Aktienmärkte eine ähnlich gute Entwicklung wie im<br />
Jahr <strong>2010</strong> erwarten.<br />
Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Fortsetzung des<br />
<strong>2010</strong> begonnen Aufschwungs sehen wir die Aussichten für die<br />
Raiffeisen Centrobank durchwegs positiv. Auch wenn davon ausgegangen<br />
werden darf, dass das Marktumfeld trotz eines sich<br />
abzeichnenden positiven Entwicklungstrends weiterhin herausfordernd<br />
bleiben wird, bietet die gute Positionierung sowohl innerhalb<br />
des Konzerns als auch in den Märkten die Voraussetzung,<br />
um in den zentralen Geschäftsfeldern Wertpapierhandel,<br />
Kapitalmarkttransaktionen und M&A von der Erholung der<br />
Kernmärkte Österreich und Zentral- und Osteuropa überdurchschnittlich<br />
zu profitieren.<br />
Die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Naturkatastrophe<br />
in Japan und der darauf folgenden atomaren Störfälle<br />
vom März 2011, sowohl auf die globale gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung als auch auf den Geschäftsverlauf der Raiffeisen<br />
Centrobank, lassen sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts<br />
nicht abschätzen, doch wird überwiegend davon ausgegangen,<br />
dass der dadurch notwendige Investitions- und Technologieschub<br />
mittel- bis langfristig auch positive Effekte bringen<br />
kann.
154<br />
Wesentliche Ereignisse<br />
nach dem Bilanzstichtag<br />
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Die Raiffeisen Centrobank AG mit den Schwerpunkten ihrer<br />
Geschäftstätigkeit im Investmentbanking übt keine Forschungsund<br />
Entwicklungstätigkeit aus.<br />
Wien, 4. April 2011<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Eva Marchart<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
Ergebnisverwendung <strong>2010</strong><br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> schließt mit einem Jahresgewinn von<br />
EUR 26.859.041,02. Unter Einbeziehung des Gewinnvortrages<br />
von EUR 11.108.276,71 ergibt sich ein Bilanzgewinn <strong>2010</strong> von<br />
EUR 37.967.317,73.<br />
Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, aus dem Bilanzgewinn<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong> eine Dividende von EUR 38,00<br />
pro Aktie, sohin insgesamt EUR 24.890.000,- entsprechend<br />
655.000 Stück auszuschütten, und den verbleibenden Gewinn<br />
iHv EUR 13.077.317,73 auf neue Rechnung vorzutragen.<br />
Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />
stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands
Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß<br />
§82 Börsegesetz<br />
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit<br />
den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />
Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht<br />
den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis<br />
und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />
entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen<br />
Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern<br />
ausgesetzt ist.<br />
Wien, 5. April 2011<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Eva Marchart<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
155<br />
Konzernlagebericht<br />
Ausblick auf 2011<br />
Wesentliche Ereignisse<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Erklärung der gesetzlichen Vertreter<br />
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit<br />
den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />
Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens<br />
vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf,<br />
das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt,<br />
dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz<br />
und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen<br />
Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen<br />
ausgesetzt ist.<br />
Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />
stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands
156<br />
Raiffeisen Centrobank<br />
Geschäftsbericht <strong>2010</strong>
Einzelabschluss der Raiffeisen Centrobank AG zum<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> nach Bankwesengesetz (BWG)<br />
157<br />
Konzernlagebericht<br />
Corporate Governance
158<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Aktiva 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 31.12.2009<br />
EUR EUR TEUR TEUR<br />
1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken 3.813.237,71 2.461<br />
2. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 39.922.724,04 76.639<br />
b) sonstige Forderungen 691.070.562,46 730.993.286,50 545.812 622.451<br />
3. Forderungen an Kunden 143.569.060,53 68.376<br />
4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) von öffentlichen Emittenten 6.021.322,09 8.714<br />
b) von anderen Emittenten 333.898.904,96 339.920.227,05 277.835 286.549<br />
5. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 632.986.332,15 717.676<br />
6. Beteiligungen 5.153.970,61 5.154<br />
7. Anteile an verbundenen Unternehmen 10.367.552,64 10.367<br />
8. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 121.055,00 181<br />
9. Sachanlagen<br />
darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen<br />
seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden: EUR 13.098.040,92<br />
Vorjahr: TEUR 13.391<br />
17.738.942,22 18.712<br />
10. Sonstige Vermögensgegenstände 203.136.630,73 230.129<br />
11. Rechnungsabgrenzungsposten 1.187.193,26 1.055<br />
Summe Aktiva 2.088.987.488,40 1.963.111<br />
Posten unter der Bilanz<br />
1. Auslandsaktiva 616.579.347,59 558.129
159<br />
Einzelabschluss<br />
Bilanz<br />
Passiva 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 31.12.2009<br />
EUR EUR TEUR TEUR<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig 53.545.788,02 49.993<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.947.747,60 55.493.535,62 90.302 140.295<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (sonstige)<br />
a) täglich fällig 103.469.689,36 97.167<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 22.499.546,98 125.969.236,34 27.491 124.658<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten (andere verbriefte Verbindlichkeiten) 822.769.501,41 858.875<br />
4. Sonstige Verbindlichkeiten 926.188.412,04 689.171<br />
5. Rechnungsabgrenzungsposten 242.631,69 784<br />
6. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Abfertigungen 5.221.145,88 4.342<br />
b) Rückstellungen für Pensionen 1.759.830,73 1.293<br />
c) Steuerrückstellungen 0,00 400<br />
d) sonstige 14.643.309,42 21.624.286,03 14.251 20.286<br />
7. Nachrangige Verbindlichkeiten 20.412.500,00 20.619<br />
8. Gezeichnetes Kapital 47.598.850,00 47.599<br />
9. Kapitalrücklagen (gebundene) 6.651.420,71 6.651<br />
10. Gewinnrücklagen<br />
a) gesetzliche Rücklage 1.030.936,83 1.031<br />
b) andere Rücklagen 9.500.000,00 10.530.936,83 9.500 10.531<br />
11. Haftrücklage gemäß § 23 Abs 6 BWG 13.538.860,00 13.539<br />
12. Bilanzgewinn 37.967.317,73 30.103<br />
Summe Passiva 2.088.987.488,40 1.963.111<br />
Posten unter der Bilanz<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung<br />
aus der Bestellung von Sicherheiten 10.297.558,47 1.322<br />
2. Kreditrisiken 9.564.513,68 14.702<br />
3. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften 7.091.124,47 7.091<br />
4. Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 Abs 14 BWG<br />
darunter: Eigenmittel gemäß § 23 Abs 14 Z 7 BWG EUR 0,00; Vorjahr: TEUR 0<br />
98.199.012,54 98.139<br />
5. Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs 1 BWG<br />
darunter: erforderliche Eigenmittel gemäß<br />
§ 22 Abs 1 Z 1, 4 und 5 BWG EUR 16.494.000,00; Vorjahr: TEUR 11.838<br />
55.191.000,00 49.314<br />
6. Auslandspassiva 202.298.650,24 235.479
160<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
<strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />
EUR EUR TEUR TEUR<br />
1. Zinsen und ähnliche Erträge 17.076.776,82 22.534<br />
darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 10.034.322,55 6.304<br />
2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -13.576.207,79 -11.450<br />
I. NETTOZINSERTRAG 3.500.569,03 11.084<br />
3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen<br />
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten<br />
und nicht festverzinslichen Wertpapieren 6.903.536,45 7.077<br />
b) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 2.636.142,91 9.539.679,36 5.604 12.681<br />
4. Provisionserträge 19.580.468,26 15.405<br />
5. Provisionsaufwendungen -9.265.177,25 -9.098<br />
6. Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften 39.185.025,00 34.307<br />
7. Sonstige betriebliche Erträge 1.754.089,26 1.476<br />
a) Erträge/Aufwendungen aus dem Warenhandelsgeschäft 204.567,46 362<br />
b) Andere betriebliche Erträge 1.549.521,80 1.113<br />
II. BETRIEBSERTRÄGE 64.294.653,66 65.855<br />
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen -37.976.849,54 -35.735<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter<br />
bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene<br />
soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige<br />
21.881.855,25 20.344<br />
Abgaben und Pflichtbeiträge 4.321.387,43 3.970<br />
cc) sonstiger Sozialaufwand 386.277,69 432<br />
dd) Aufwendungen für Altersversorgung und<br />
Unterstützung 455.555,68 528<br />
ee) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 466.981,08 517<br />
ff) Aufwendungen für Abfertigungen und<br />
Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen<br />
1.076.698,40 493<br />
28.588.755,53 26.284<br />
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) 9.388.094,01 9.451<br />
9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 8 und 9<br />
enthaltenen Vermögensgegenstände -1.913.952,90 -2.131<br />
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen -403.569,16 -246<br />
III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN -40.294.371,60 -38.112<br />
IV. BETRIEBSERGEBNIS 24.000.282,06 27.743
161<br />
Einzelabschluss<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
<strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />
EUR EUR TEUR TEUR<br />
IV. BETRIEBSERGEBNIS (= ÜBERTRAG)<br />
11. Wertberichtigungen auf Forderungen und Aufwendungen<br />
aus der Bewertung und Veräußerung von Wertpapieren<br />
24.000.282,06 27.743<br />
des sonstigen Umlaufvermögens<br />
12. Erträge aus der Bewertung und Veräußerung von<br />
-11.933,76 -113<br />
Wertpapieren des sonstigen Umlaufvermögens<br />
13. Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Anteilen<br />
197.829,26 422<br />
an verbundenen Unternehmen, die wie Finanzanlagen bewertet sind 0,00 -14<br />
V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 24.186.177,56 28.038<br />
14. Steuern vom Einkommen<br />
(davon Weiterverrechnung vom Gruppenträger:<br />
EUR 3.056.709,00 (Vorjahr: TEUR 2.451)<br />
3.940.851,96 -4.039<br />
15. Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 14 auszuweisen -1.267.988,50 -135<br />
VI. JAHRESÜBERSCHUSS = JAHRESGEWINN 26.859.041,02 23.864<br />
16. Gewinnvortrag 11.108.276,71 6.239<br />
VII. BILANZGEWINN 37.967.317,73 30.103
162<br />
Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Beträge in EUR Anschaffungskosten Anschaffungskosten Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.<strong>2010</strong> Zugang Abgang<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Software-Lizenzen 3.038.653,01 77.600,14 17.940,26<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut<br />
im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden;<br />
davon Grundwert: EUR 3.066.200,92;<br />
Vorjahr: TEUR 3.066 14.789.785,11 0,00 0,00<br />
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 21.014.652,18 747.779,76 109.914,95<br />
3. Geleistete Anzahlungen 0,00 73.151,58 0,00<br />
III. Finanzanlagen<br />
35.804.437,29 820.931,34 109.914,95<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen;<br />
davon Anteile an Kreditinstituten: EUR 0,00<br />
2. Beteiligungen;<br />
13.216.512,84 0,00 0,00<br />
davon Anteile an Kreditinstituten: EUR 0,00 5.168.286,12 0,00 0,00<br />
18.384.798,96 0,00 0,00<br />
Gesamt 57.227.889,26 898.531,48 127.855,21
163<br />
Einzelabschluss<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Anschaffungskosten Kumulierte Bilanzwert Bilanzwert Abschreibungen des<br />
Stand 31.12.<strong>2010</strong> Abschreibungen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 Geschäftsjahres <strong>2010</strong><br />
3.098.312,89 2.977.257,89 121.055,00 181.507,00 132.073,14<br />
14.789.785,11 1.691.744,19 13.098.040,92 13.391.131,92 293.091,00<br />
21.652.516,99 17.084.767,27 4.567.749,72 5.321.103,72 1.488.788,76<br />
73.151,58 0,00 73.151,58 0,00 0,00<br />
36.515.453,68 18.776.511,46 17.738.942,22 18.712.235,64 1.781.879,76<br />
13.216.512,84 2.848.960,20 10.367.552,64 10.367.552,64 0,00<br />
5.168.286,12 14.315,51 5.153.970,61 5.153.970,61 0,00<br />
18.384.798,96 2.863.275,71 15.521.523,25 15.521.523,25 0,00<br />
57.998.565,53 24.617.045,06 33.381.520,47 34.415.265,89 1.913.952,90
164<br />
Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
Anhang<br />
A. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
Der Jahresabschluss <strong>2010</strong> wurde nach den Vorschriften des UGB<br />
und unter Berücksichtigung der branchenspezifischen Vorschriften<br />
des BWG erstellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinnund<br />
Verlustrechnung erfolgte nach den in Anlage 2 zu § 43 BWG<br />
enthaltenen Formblättern, wobei das Gliederungsschema der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung zur Darstellung der von der Raiffeisen<br />
Centrobank AG betriebenen Warenhandelsgeschäfte um<br />
einen entsprechenden Unterposten ("Erträge/Aufwendungen<br />
aus dem Warenhandelsgeschäft") erweitert wurde.<br />
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber<br />
dem Vorjahr nicht geändert.<br />
Umrechnung von Währungsposten<br />
Die Fremdwährungsbeträge werden zu den von der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) veröffentlichten Richtkursen (Valutenbestände<br />
zu den Valuten-Mittelkursen) bewertet. Vermögensgegenstände<br />
und Schulden in Währungen, für die von der EZB<br />
keine Richtkurse verlautbart werden, wurden zu den von der<br />
Raiffeisen Bank International AG, Wien fixierten Devisen-Mittelkursen<br />
zum Bilanzstichtag umgerechnet.<br />
Devisentermingeschäfte in Fremdwährungen wurden mit den<br />
Terminkursen bewertet. Die aus der Währungsumrechnung<br />
resultierenden Kursdifferenzen werden erfolgswirksam in der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />
Handelsbestand – Bewertung von Wertpapieren, Optionen und<br />
Futures<br />
Für die Bewertung der Wertpapiere des Handelsbestandes und<br />
des sonstigen Umlaufvermögens wird ein Tagespreissystem angewendet.<br />
Die dem Handel oder dem sonstigen Umlaufvermögen gewidmeten<br />
börsenotierten Aktienbestände und festverzinslichen<br />
Wertpapiere werden mit den Börsekursen zum Bilanzstichtag<br />
bewertet. Sind keine beobachtbaren Börsekurse oder Preise verfügbar,<br />
wird der beizulegende Wert anhand von Bewertungsmodellen<br />
ermittelt.<br />
Erworbene Zertifikate mit aktienkurs- und indexbezogener<br />
Performance werden mit den Börsekursen zum Bilanzstichtag<br />
bzw. sofern für diese kein Börsekurs verfügbar ist, mit Hilfe von<br />
Bewertungsmodellen zur Abbildung stochastischer Prozesse bewertet.<br />
Anleihen von Schuldnern sowie Aktien osteuropäischer<br />
Emittenten im Handelsbestand werden, sofern Börsekurse nicht<br />
verfügbar oder nicht aussagefähig sind, mit von anderen Kreditinstituten<br />
und Brokern bekannt gegebenen Kurstaxen oder<br />
REUTERS-Quotierungen bewertet. Sind solche Kurse nicht vorhanden,<br />
werden bei originären Finanzinstrumenten interne Preise<br />
auf Basis von Barwertberechnungen ermittelt. Für nicht börsenotierte<br />
Bankschuldverschreibungen werden von der Bank zur<br />
Reflektierung von Marktliquiditätsrisiken Abschläge bzw. Parameteranpassungen<br />
im Rahmen dieser Bewertungsmodelle zur<br />
Ermittlung des beizulegenden Wertes berücksichtigt.<br />
Die im Handelsbestand gehaltenen börsenotierten Wertpapieroptionen<br />
und Optionen auf Wertpapierindices (gekaufte<br />
und verkaufte Calls und Puts; vorwiegend ÖTOB-Optionen und<br />
EUREX-Optionen) sowie Futures wurden mit den Börsekursen<br />
zum Bilanzstichtag bewertet.<br />
Für die Bewertung von OTC-Optionen werden je nach<br />
Optionsart geeignete Modelle herangezogen. Für Plain Vanilla-<br />
Optionen (amerikanische und europäische Ausübung) werden<br />
das Black-Scholes Modell und Binomialmodelle nach Cox-Ross-<br />
Rubinstein verwendet. Asiatische Optionen werden mit der<br />
Curran-Approximation berechnet, Barrier-Optionen mit dem<br />
Modell nach Heinen-Kat und Spread-Optionen mit dem Kirk-<br />
Modell.
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden<br />
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden werden mit dem<br />
Nennwert angesetzt. Für erkennbare Ausfallsrisiken bei Kreditnehmern<br />
wurden Einzelwertberichtigungen gebildet.<br />
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
werden grundsätzlich unter der Prämisse des Unternehmensfortbestandes<br />
("going concern") zu Anschaffungskosten bewertet;<br />
wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen eingetreten<br />
sind, werden Abwertungen vorgenommen.<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens<br />
und Sachanlagen<br />
Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände des<br />
Anlagevermögens und der Sachanlagen (Grundstücke und Gebäude<br />
sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung) erfolgt zu Anschaffungskosten<br />
abzüglich der planmäßigen linearen Abschreibungen.<br />
Die Abschreibungssätze betragen bei immateriellen Vermögensgegenständen<br />
33,3% und 14,3% pa., bei den unbeweglichen<br />
Anlagen 2,5% und 10% pa., bei den beweglichen Anlagen 10% bis<br />
33% pa. Von den Zugängen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres<br />
wird die volle Jahresabschreibung, von den Zugängen in<br />
der zweiten Hälfte die halbe Jahresabschreibung berechnet. Geringwertige<br />
Vermögensgegenstände (Einzelanschaffungswert<br />
bis TEUR 0,4) werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />
Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft<br />
Die Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft werden mit ihrem<br />
Rückzahlungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz<br />
der Vorsicht angesetzt.<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
Die verbrieften Verbindlichkeiten (mehrheitlich mit Kapitalgarantie<br />
ausgestattete strukturierte Anleihen, deren Verzinsung<br />
von der Aktienkurs- bzw. Aktienkursindex-Performance abhängt)<br />
werden mit der Barwertmethode bzw. für den Optionsteil mit<br />
der Curran-Appoximation bewertet.<br />
165<br />
Einzelabschluss<br />
Anhang<br />
Rückstellungen für Abfertigungen<br />
Die Rückstellungen für Abfertigungen werden für die gesetzlichen,<br />
kollektivvertraglichen und einzelvertraglichen Ansprüche<br />
gebildet. Die Ermittlung der Rückstellungen erfolgt entsprechend<br />
den Regelungen des IAS 19 nach der Projected Unit Credit<br />
(PUC)-Methode unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes<br />
von 4,25% (Vorjahr: 4,75%) sowie einer Steigerungsannahme<br />
bei den Aktivbezügen von unverändert 3,0%. Als biometrische<br />
Rechnungsgrundlagen wurden die AVÖ 2008-P-Rechnungsgrundlage<br />
für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der<br />
Ausprägung für Angestellte herangezogen. Es wurden eine mit<br />
zunehmenden Dienstjahren sinkende Fluktuationsrate und ein<br />
frühestmöglicher Pensionsantritt für Frauen von 60 und für<br />
Männer von 65 Jahren unter Beachtung der Änderungen des<br />
ASVG gemäß Budgetbegleitgesetz 2003 unterstellt. Das so ermittelte<br />
Deckungskapital erreicht 72,84% der fiktiven Abfertigungsverpflichtungen<br />
am Bilanzstichtag.<br />
Rückstellungen für Pensionen<br />
Die Rückstellungen für Pensionen werden versicherungsmathematisch<br />
nach den Regelungen des IAS 19 nach der Projected Unit<br />
Credit (PUC)-Methode unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes<br />
von 4,25% (Vorjahr: 4,75%) sowie einer Steigerungsannahme<br />
für die voraussichtliche Gewinnbeteiligung von unverändert<br />
2,0% und eines Pensionsantrittsalters von 60 Jahren ermittelt.<br />
Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die AVÖ<br />
2008-P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung –<br />
Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte herangezogen.<br />
Die Pensionszusagen wurden 2005 einem bestimmten Personenkreis<br />
erteilt. Der Rückkaufswert der für die Pensionsanwartschaften<br />
abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen wird<br />
unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe der voraussichtlichen<br />
Inanspruchnahme gebildet. Sie berücksichtigen alle erkennbare<br />
Risiken und der Höhe nach noch nicht feststehende<br />
Verbindlichkeiten.
166<br />
B. Erläuterungen zu Bilanzposten<br />
I. Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />
Der Bilanzposten A 1, der den Kassenbestand sowie die Guthaben bei der Oesterreichischen Nationalbank umfasst, wird mit TEUR<br />
3.813 (31.12.2009: TEUR 2.461) ausgewiesen. Die Vorschriften betreffend Liquidität und Mindestreserve wurden eingehalten.<br />
II. Forderungen<br />
II.1. Fristigkeitengliederung der nicht täglich fälligen Forderungen nach ihrer Restlaufzeit<br />
Beträge in TEUR 0 - 3 3 - 12 1 - 5 > 5 Summe<br />
zum 31.12.<strong>2010</strong> Monate Monate Jahre Jahre<br />
Forderungen an Kreditinstitute 318.197 22.071 304.994 45.808 691.070<br />
Forderungen an Kunden 16.118 11.444 6.230 4.038 37.830<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 0 50.225 279.820 9.875 339.920<br />
Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />
334.315 83.740 591.044 59.721 1.068.820<br />
Beträge in TEUR 0 - 3 3 - 12 1 - 5 > 5 Summe<br />
zum 31.12.2009 Monate Monate Jahre Jahre<br />
Forderungen an Kreditinstitute 97.015 297.576 124.317 26.905 545.813<br />
Forderungen an Kunden 815 1.833 14.326 5.665 22.639<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 54.111 6.295 162.221 63.921 286.548<br />
151.941 305.704 300.864 96.491 855.000<br />
II.2. Forderungen an verbundene Unternehmen sowie an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Forderungen an verbundene Unter- Forderungen an Unternehmen,<br />
Beträge in TEUR nehmen (direkt/indirekt über 50 %) mit denen ein direktes<br />
zum 31.12.<strong>2010</strong> Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Forderungen an Kreditinstitute 554.057 0<br />
Forderungen an Kunden 68.726 514<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 201.462 0<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 284.024 0<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 102.429 11<br />
1.210.698 525
Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />
III. Wertpapiere<br />
167<br />
Einzelabschluss<br />
Anhang<br />
Forderungen an verbundene Unter- Forderungen an Unternehmen,<br />
Beträge in TEUR nehmen (direkt/indirekt über 50 %) mit denen ein direktes<br />
zum 31.12.2009 Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Forderungen an Kreditinstitute 424.549 0<br />
Forderungen an Kunden 26.750 514<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 230.554 0<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 289.396 0<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 89.001 11<br />
Angaben gemäß § 64 Abs 1 Z 10 und Z 11 BWG<br />
1.060.250 525<br />
Beträge in TEUR nicht börse- Summe bewertet zu<br />
zum 31.12.<strong>2010</strong> börsenotiert notiert Tageswerten<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, A4 0 339.920 339.920 339.920<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, A5 282.269 350.717 632.986 632.986<br />
Beteiligungen, A6 5.154 0 5.154 x<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen, A7 10.368 0 10.368 x<br />
Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />
Beträge in TEUR nicht börse- Summe bewertet zu<br />
31.12.2009 börsenotiert notiert Tageswerten<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, A4 0 286.548 286.548 287.050<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, A5 348.557 369.119 717.676 717.676<br />
Beteiligungen, A6 5.154 0 5.154 x<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen, A7 10.368 0 10.368 x<br />
Bei den zum Tageswert bewerteten Wertpapieren des sonstigen Umlaufvermögens lag der Tageswert zum 31.12.<strong>2010</strong> um TEUR 1.014<br />
(31.12.2009: TEUR 973) über den Anschaffungskosten.<br />
Der Bilanzposten A 4 enthält zum 31.12.<strong>2010</strong> festverzinsliche Wertpapiere in einem Gesamtbetrag von TEUR 339.920 (31.12.2009 Bilanzposten<br />
A 4: TEUR 286.548), wovon TEUR 50.225 (31.12.2009: TEUR 60.406) im nächsten Jahr fällig werden.<br />
Die Bilanzposten A 6 und A 7 werden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.
168<br />
IV. Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
Die folgende Aufstellung enthält Angaben über Unternehmen, an denen die Bank am Bilanzstichtag direkt mit mindestens 20% beteiligt<br />
war.<br />
Ziffern zum 31.12.<strong>2010</strong><br />
Beträge in TEUR<br />
Name Kapitalanteil gehalten durch Eigenkapital Jahres-<br />
Sitz Raiffeisen Centrobank in % ergebnis <strong>2010</strong><br />
1 Centrotrade Holding AG<br />
Wien<br />
100 3.523 *) 3 *)<br />
2 Centrotrade Investment AG<br />
Wien<br />
100 8.623 *) 2.946 *)<br />
3 Raiffeisen Investment AG<br />
Wien<br />
100 7.627 -547<br />
4 Centro Asset Management Ltd<br />
Jersey<br />
100 1.371 *) 303 *)<br />
5 Centrotrade Malaysia Sdn Bhd<br />
Petaling Jaya<br />
30 42**) 0**)<br />
6 Syrena Immobilien Holding AG<br />
Spittal/Drau<br />
21 29.232 *) 102 *)<br />
*) vorläufiger Jahresabschluss<br />
**) Jahresabschluss 2004. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation. Das Liquidationsverfahren wurde im Jänner 2011 abgeschlossen.<br />
.<br />
Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />
Beträge in TEUR<br />
Name Kapitalanteil gehalten durch Eigenkapital Jahres-<br />
Sitz Raiffeisen Centrobank in % ergebnis 2009<br />
1 Centrotrade Holding AG<br />
Wien<br />
100 4.600 925<br />
2 Centrotrade Investment AG<br />
Wien<br />
100 7.314 2.555<br />
3 Raiffeisen Investment AG<br />
Wien<br />
100 8.174 2.970<br />
4 Centro Asset Management Ltd<br />
Jersey<br />
100 1.071 82<br />
5 Centrotrade Malaysia Sdn Bhd<br />
Petaling Jaya<br />
30 42 *) 0 *)<br />
6 Syrena Immobilien Holding AG<br />
Spittal/Drau<br />
21 29.130 73<br />
*) Jahresabschluss 2004. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation.
V. Anlagevermögen<br />
Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagenspiegel auf Seite 162f ersichtlich.<br />
169<br />
Einzelabschluss<br />
Anhang<br />
VI. Sonstige Vermögensgegenstände<br />
In dem Posten “A 10 Sonstige Vermögensgegenstände“ in Höhe von TEUR 203.137 (31.12.2009: TEUR 230.129) sind zum 31.12.<strong>2010</strong> vor<br />
allem zum Marktpreis bewertete Kaufpositionen aus dem Handel mit derivativen Finanzmarktinstrumenten von TEUR 197.818<br />
(31.12.2009: TEUR 223.566) sowie Forderungen gegenüber Finanzämtern von TEUR 236 (31.12.2009: TEUR 647) enthalten.<br />
VII. Verbindlichkeiten<br />
VII.1. Fristigkeitengliederung der nicht täglich fälligen Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten<br />
Beträge in TEUR 0 - 3 3 - 12 1 - 5 > 5 Summe<br />
zum 31.12.<strong>2010</strong> Monate Monate Jahre Jahre<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.948 0 0 0 1.948<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 14.298 8.202 0 0 22.500<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 35.552 105.727 570.802 110.689 822.770<br />
Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />
51.798 113.929 570.802 110.689 847.218<br />
Beträge in TEUR 0 - 3 3 - 12 1 - 5 > 5 Summe<br />
zum 31.12.2009 Monate Monate Jahre Jahre<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 90.302 0 0 0 90.302<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 20.001 7.490 0 0 27.491<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 79.336 53.629 557.363 168.547 858.875<br />
189.639 61.119 557.363 168.547 976.668<br />
VII.2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Beträge in TEUR Unternehmen (direkt/indirekt über 50 %) Unternehmen, mit denen ein direktes<br />
zum 31.12.<strong>2010</strong> Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.357 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 23.199 9<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 39.593 1<br />
64.149 10
170<br />
Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Beträge in TEUR Unternehmen (direkt/indirekt über 50 %) Unternehmen, mit denen ein direktes<br />
zum 31.12.2009 Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 32.821 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6.173 9<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 43.447 1<br />
VII.3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
In dem Posten P 3 sind eigene Emissionen im Gesamtbetrag von TEUR 141.278 (31.12.2009: TEUR 132.965) enthalten, die im nächsten<br />
Jahr fällig werden.<br />
VII.4. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
In dem Posten “P 4 Sonstige Verbindlichkeiten" in Höhe von TEUR 926.188 (31.12.2009: TEUR 689.171) sind zum 31.12.<strong>2010</strong> vor allem zu<br />
Marktpreisen bewertete Verbindlichkeiten und vereinnahmte Prämien aus Verkaufspositionen aus dem Handel mit Wertpapieren<br />
und derivativen Finanzmarktinstrumenten von TEUR 919.401 (31.12.2009: TEUR 678.967) enthalten.<br />
VII.5. Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Bei den nachrangigen Verbindlichkeiten handelt es sich um eine im Geschäftsjahr 2008 zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen<br />
Eigenmittel der Raiffeisen Centrobank begebene nachrangige Anleihe im Nominale von TEUR 20.000, die zum 31.12.<strong>2010</strong> in diesem<br />
Posten einschließlich der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Zinsen mit einem Gesamtbetrag von TEUR 20.413 ausgewiesen ist. Die<br />
Anleihe weist eine unbegrenzte Laufzeit mit einem frühest möglichen Kündigungsrecht durch die Emittentin zum 31. Jänner 2013 auf.<br />
Die Verzinsung beträgt EURIBOR+100bp.<br />
VIII. Aktienkapital<br />
Das Grundkapital setzt sich aus 655.000 Stück nennbetragslosen Namensaktien zusammen.<br />
Die Aktien sind wie folgt übernommen:<br />
82.441 10<br />
% Stück<br />
RZB IB Beteiligungs GmbH, Wien 100,00 654.999<br />
Lexxus Services Holding GmbH, Wien 0,00 1<br />
100,00 655.000
IX. Rückstellungen<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
Aufgliederung des Postens „P 6 d) sonstige Rückstellungen“ in Höhe von TEUR 14.643 (2009: TEUR 14.251):<br />
X. Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen<br />
171<br />
Einzelabschluss<br />
Anhang<br />
Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Rückstellung für Prämien 7.305 6.547<br />
Rückstellung für Prozessrisiken 3.248 3.248<br />
Urlaubsrückstellung 1.942 1.846<br />
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwand 559 430<br />
Rückstellung drohende Regressforderung 284 426<br />
Rückstellung WP Abteilung 473 848<br />
Rückstellung Management Fees 144 319<br />
Konzernservices RBI/RZB 387 333<br />
Sonstige 301 254<br />
Summe 14.643 14.251<br />
Der Miet- und Leasingaufwand betrug im Berichtszeitraum TEUR 582 (2009: TEUR 568), davon gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
TEUR 220 (2009: TEUR 216). Für das Geschäftsjahr 2011 erwarten wir einen Mietaufwand in Höhe von TEUR 642, für die Geschäftsjahre<br />
2011-2015 einen Mietaufwand in Höhe von TEUR 3.212, davon jeweils gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 212<br />
bzw. TEUR 1.060.<br />
XI. Ergänzende Angaben<br />
Aktiva und Passiva in fremden Währungen<br />
In der Bilanzsumme sind folgende Beträge enthalten, die auf fremde Währungen lauten:<br />
Gegenwert in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Aktiva 335.243 268.926<br />
Passiva 139.040 105.442
172<br />
Noch nicht abgewickelte Termingeschäfte gemäß VERA-Schema<br />
Zum Bilanzstichtag waren folgende Termingeschäfte (Bank- und Handelsbuch) zum Nominalwert noch nicht abgewickelt:<br />
Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Kaufkontrakte<br />
Zinstermingeschäfte (Futures) 1.000 0<br />
Währungs- und Zinsswaps mit einer einzigen Währung 1 38.643 715.496<br />
Optionen auf zinsbezogene Instrumente 500 0<br />
Devisentermingschäfte/Goldkontrakte 88.058 28.464<br />
Index-Terminkontrakte 440.369 341.294<br />
Optionen auf Substanzwerte und Wertpapierindex-Optionen 909.795 1.077.772<br />
Edelmetall- und Warenterminkontrakte 28.611 24.510<br />
Waren-Optionen 32.486 6.236<br />
Verkaufkontrakte<br />
Zinstermingeschäfte (Futures) 38.500 17.675<br />
Währungs- und Zinsswaps mit einer einzigen Währung 38.643 10.667<br />
Devisentermingschäfte/Goldkontrakte 86.367 27.511<br />
Index-Terminkontrakte 51.735 39.076<br />
Optionen auf Substanzwerte und Wertpapierindex-Optionen 1 1.219.406 1.602.376<br />
Waren-Optionen 62.922 45.007<br />
1 In Folge einer Änderung der Zuordnung sind die Vorjahreswerte nicht vergleichbar.
173<br />
Einzelabschluss<br />
Anhang<br />
Wertpapier-Handelsbuch<br />
Die Bank verfügt über ein Wertpapier-Handelsbuch im Sinne des § 22 o BWG. Zum Bilanzstichtag beläuft sich das handelsmäßige<br />
Volumen zu Marktwerten (Derivate auf Aktien, Waren, Edelmetalle und Gold mit Deltawerten) bewertet auf<br />
Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Aktien/Investmentfonds -191.705 -83.581<br />
Börsenotierte Optionen 1.369 647<br />
Futures 418.498 327.928<br />
Optionsscheine/Zertifikate -372.446 -262.450<br />
OTC Optionen 222.932 160.189<br />
Zugekaufte Anleihen 1.240.086 862.075<br />
Begebene Garantieanleihen -824.190 -768.797<br />
Summe 494.544 236.011<br />
Angaben zum derivativen Geschäft<br />
Der Börsehandel in Derivaten konzentriert sich auf aktien- und aktienindexbezogene Futures und Optionen. Die Emissionen der<br />
Raiffeisen Centrobank lassen sich einerseits unterteilen in Optionsscheine und Zertifikate vorwiegend auf Aktien und Aktien-Indices<br />
(Turbo-, Discount-, Bonus-, Open End-Zertifikate) und andererseits in Garantieanleihen mit einer auf Aktien oder Aktienindices bezogenen<br />
Auszahlungsstruktur.<br />
Börsenotierte Derivate werden in der Bilanz mit ihren Börsekurswerten angesetzt. Nicht börsenotierte Derivate werden in der<br />
Bilanz mit synthetischen Marktpreisen bewertet. In beiden Fällen werden Wertänderungen erfolgswirksam in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung erfasst. Die synthetischen Marktpreise werden nach eigenen Bewertungsmodellen ermittelt, die vom Risikomanagement<br />
geprüft und freigegeben sind und denen verschiedene, in der Fachwelt anerkannte optionstheoretische Modelle zugrunde<br />
liegen.<br />
Für Plain Vanilla-Optionen (amerikanische und europäische Ausübung) werden das Black-Scholes Modell und Binomialmodelle<br />
nach Cox-Ross-Rubinstein verwendet. Asiatische Optionen werden mit der Curran-Approximation berechnet, Barrier-Optionen mit<br />
dem Modell nach Heinen-Kat und Spread-Optionen mit dem Kirk-Modell. Die Volumina des derivativen Geschäftes stellen sich wie<br />
folgt dar (siehe nächste Seite):
174<br />
Beträge in TEUR Nominalbetrag positiver Marktwert negativer Marktwert<br />
zum 31.12.<strong>2010</strong> Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch<br />
1. Zinssatzverträge 18.786 98.500 -335 2.233 338 42.323<br />
1.1. OTC-Produkte 18.786 59.000 -335 1.045 338 -1.045<br />
Zinsswaps 18.286 59.000 -338 1.045 338 -1.045<br />
Optionen auf zinsbezogene Instrumente 500 0 3 0 0 0<br />
1.2. Börsegehandelte Produkte 0 39.500 0 1.188 0 43.368<br />
Zins-Futures 0 39.500 0 1.188 0 43.368<br />
2. Wechselkursverträge 110.243 64.182 355 30.825 -341 24.022<br />
2.1. OTC-Produkte 110.243 0 355 0 -341 0<br />
Devisentermingeschäfte 110.243 0 355 0 -341 0<br />
2.2. Börsegehandelte Produkte 0 64.182 0 30.825 0 24.022<br />
Devisenterminkontrakte (Futures) 0 64.182 0 30.825 0 24.022<br />
3. Wertpapierbezogene Geschäfte 0 2.745.324 0 640.674 0 579.394<br />
3.1. OTC-Produkte 0 1.099.234 0 140.780 0 57.648<br />
Aktienoptionen-Kauf 0 660.543 0 140.780 0 0<br />
Aktienoptionen-Verkauf 0 438.691 0 0 0 57.648<br />
3.2. Börsegehandelte Produkte<br />
Aktien- und sonstige wertpapierbezogene<br />
0 1.646.090 0 499.894 0 521.746<br />
Indexoptionen, und –terminkontrakte 0 1.486.624 0 452.972 0 435.205<br />
Commodities/ Precious Metals 0 124.019 0 46.922 0 51.010<br />
Zertifikate (Aktienanleihen) 0 35.447 0 0 0 35.532<br />
Summe OTC-Produkte 0 1.099.234 0 140.780 0 57.648<br />
Summe börsegehandelte Produkte 0 1.646.090 0 499.894 0 521.746<br />
Gesamtsumme 129.029 2.908.006 20 673.732 -3 645.739<br />
Aufgrund der Trennung der Zinskomponenten und der Derivatkomponenten bei den Zertifikaten (Passivseite) und der Nichteinbeziehung<br />
der strukturierten Produkte (Aktivseite) in der obigen Tabelle, ergab sich eine Anpassung der Nominalwerte und der Marktwerte<br />
im Vergleich zum Vorjahr.
C. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
175<br />
Einzelabschluss<br />
Anhang<br />
I. Sonstige betriebliche Erträge<br />
Der in den “sonstigen betrieblichen Erträgen“ ausgewiesene Ertragssaldo aus dem Warenhandelsgeschäft in Höhe von TEUR 205<br />
(2009: TEUR 362) resultiert im Wesentlichen aus der Erfüllung von Offset-Geschäften. Weiters enthalten sind insbesondere Erträge<br />
aus Weiterverrechnungen und bankfremde Erträge.<br />
II. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Der in den “sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ ausgewiesene Betrag von TEUR 404 (2009: TEUR 246) resultiert im Wesentlichen<br />
aus Honoraren und weiterverrechneten Aufwendungen für bankfremde Geschäfte.<br />
III. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Weiterverrechnung vom Gruppenträger für das Geschäftsjahr 3.057 2.451<br />
Anpassung der Gruppenumlagen der Vorjahre -7.367 1.207<br />
aus Beendigung der steuerlichen Außenprüfung -453 0<br />
aus rückwirkenden Änderung des AbgÄG 2009 -6.914 1.207<br />
Körperschaftssteuer für Vorjahre 43 0<br />
aus Beendigung der steuerlichen Außenprüfung 43 0<br />
Nicht verrechenbare ausländische Quellensteuern 326 381<br />
IV. Latente Steuern<br />
Vom Wahlrecht der Aktivierung latenter Steuern wurde nicht Gebrauch gemacht. Aus steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen<br />
des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> und Vorjahren hätte sich ein aktivierbarer Betrag von rund TEUR 500 errechnet.<br />
V. Aufwendungen aus Nachrangkapital<br />
Die Aufwendungen aus nachrangigem Kapital betrugen im Berichtszeitraum TEUR 469 (2009: TEUR 708).<br />
-3.941 4.039<br />
VI. Aufwendungen für Prüfung des Jahresabschlusses<br />
Die Aufteilung der Prüfungs- und Beratungsaufwendungen in Aufwendungen für die Wirtschaftsprüfung und Aufwendungen für<br />
die Steuerberatung und zusätzliche Beratungsleistungen ist dem Konzernabschluss zu entnehmen.
176<br />
D. Sonstige Angaben<br />
Eventualverbindlichkeiten<br />
Die unter dem Bilanzstrich per 31.12.<strong>2010</strong> ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Garantien im Gesamtbetrag<br />
von TEUR 10.298 (31.12.2009: TEUR 1.322) setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Akkreditive 9.728 332<br />
Garantien 570 990<br />
Gemäß § 93 BWG ist die Bank zur anteiligen Sicherung von Einlagen im Rahmen ihres Fachverbandes verpflichtet. Die Raiffeisen<br />
Centrobank AG gehört dem Fachverband der Raiffeisenbanken an, damit ist auch die Zugehörigkeit zur Österreichischen Raiffeisen<br />
Einlagensicherung reg. GenmbH., Wien, verbunden. Die theoretische Inanspruchnahme ist im Geschäftsjahr mit 1,5 vH der Bemessungsgrundlage<br />
gemäß § 22 Abs 2 BWG zum letzten Bilanzstichtag, zuzüglich der nach § 22 BWG gewichteten Posten des Wertpapier-Handelsbuches,<br />
begrenzt. Diese Eventualverbindlichkeit wird mit einem Merkwert von Euro 0,07 geführt.<br />
Unter der Bilanz angemerkte Kreditrisiken<br />
Die unter der Bilanz per 31.12.<strong>2010</strong> angemerkten Kreditrisiken im Betrag von TEUR 9.565 (31.12.2009: TEUR 14.702) betreffen zur Gänze<br />
unwiderrufliche Kreditzusagen und Kreditrahmen.<br />
Sonstige vertragliche Haftungsverhältnisse<br />
Die nachfolgend angeführten Aktiven wurden per 31.12.<strong>2010</strong> als Sicherheit für Verpflichtungen gestellt:<br />
10.298 1.322<br />
davon für verbundene Unternehmen 1.431 493<br />
Posten A 2 Forderungen an Kreditinstitute<br />
TEUR 40.881 (31.12.2009: TEUR 78.249)<br />
Sicherstellungsdepots bei Kreditinstituten und Börsen für das Wertpapier- und Optionsgeschäft<br />
Posten A 4 Festverzinsliche Wertpapiere<br />
TEUR 141.107 (31.12.2009: TEUR 71.448)<br />
Sicherstellungsdepots bei Kreditinstituten und Börsen für das Wertpapier- und Optionsgeschäft<br />
Posten A 5 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
TEUR 36.402 (31.12.2009: TEUR 49.550)<br />
Sicherstellungsdepots bei Kreditinstituten und Börsen für das Wertpapier- und Optionsgeschäft
Treuhandgeschäfte<br />
In der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte betreffen eine treuhändig gehaltene Beteiligung.<br />
Eigenmittel<br />
Die Eigenmittel gem. § 23 BWG (Tier 1) setzten sich vor Abzug der Kürzungsposten wie folgt zusammen:<br />
Zahl der Arbeitnehmer<br />
177<br />
Einzelabschluss<br />
Anhang<br />
Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Grundkapital (eingezahlt) 47.599 47.599<br />
Kapitalrücklage 6.651 6.651<br />
gesetzliche Gewinnrücklage 1.031 1.031<br />
Haftrücklage 13.539 13.539<br />
freie Rücklage 9.500 9.500<br />
78.320 78.320<br />
31.12.<strong>2010</strong> im Jahres- 31.12.2009 im Jahresdurchschnitt<br />
durchschnitt<br />
Angestellte (einschließlich Vorstand) 208 201 209 208<br />
davon Teilzeit 15 14 13 14<br />
Arbeiter 11 9 8 8<br />
davon Teilzeit 2 1 0 0<br />
Gesamt 219 210 217 216<br />
Vorschüsse und Kredite an Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat<br />
Zum Bilanzstichtag waren an Vorstandsmitglieder keine Vorschüsse und Kredite vergeben. An Mitglieder des Aufsichtsrates waren<br />
gleichfalls weder Vorschüsse noch Kredite oder Garantien zugeteilt.<br />
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen<br />
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen (inklusive Pensionskassenbeiträge, Beträge an Mitarbeitervorsorgekassen und Dotation<br />
von Abfertigungsrückstellungen) beliefen sich für Vorstandsmitglieder auf TEUR 679 (2009: TEUR 658), für andere Arbeitnehmer<br />
auf TEUR 1.320 (2009: TEUR 880). Die darin enthaltenen Zahlungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen betrugen TEUR<br />
143 (2009: TEUR 125).<br />
Bezüge für Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />
Die Aktivbezüge für drei Vorstandsmitglieder betrugen im Jahr <strong>2010</strong> TEUR 2.435 (2009: TEUR 2.514). Im Berichtsjahr wurden<br />
Sitzungsgelder an die Aufsichtsratmitglieder in Höhe von TEUR 110 ausbezahlt.
178<br />
Konzernbeziehungen<br />
Die Gesellschaft ist ein verbundenes Unternehmen der Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH, Wien, und wird in deren Konzernabschluss<br />
einbezogen. Des Weiteren wird die Gesellschaft in den Konzernabschluss der Raiffeisen Bank International AG, Wien einbezogen,<br />
die den Konzernabschluss für den kleinsten Konsolidierungskreis aufstellt.<br />
Die Gesellschaft ist ein übergeordnetes Kreditinstitut im Sinne des § 30 Abs. 1 BWG. Die Bestimmungen über den befreienden Konzernabschluss<br />
sind gemäß § 245 Abs 5 UGB nicht anwendbar, da von der Gesellschaft begebene Wertpapiere an einem geregelten<br />
Markt im Sinn des § 2 Z 37 BWG gehandelt werden. Die Gesellschaft erstellt daher einen Konzernabschluss für ihren Teilkonzern in<br />
Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards. Die Konzernabschlüsse werden beim Handelsgericht Wien<br />
hinterlegt und sind auch am Sitz der jeweiligen übergeordneten Gesellschaft erhältlich.<br />
Die Gesellschaft ist seit 17. Dezember 2008 Gruppenmitglied innerhalb der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG der Raiffeisen<br />
Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft (RZB). Der Antrag auf Feststellung der Gruppenmitgliedschaft gemäß § 9 KStG bei der<br />
Unternehmensgruppe RZB ab dem Geschäftsjahr 2008 wurde am 19. Dezember 2008 beim Finanzamt angezeigt und mit Bescheid<br />
vom 22. April 2009 genehmigt. Die steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder werden dem Gruppenträger zugerechnet. Ein<br />
steuerlicher Ertragsausgleich zwischen dem Gruppenträger und jedem einzelnen Gruppenmitglied wurde in Form von Steuerumlagenverträgen<br />
geregelt.
Mitglieder des Vorstands, des Aufsichtsrats sowie<br />
Staatskommissäre<br />
Vorstand<br />
Dr. Eva Marchart<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
Mag. Alfred Michael Spiss<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands<br />
Dr. Gerhard Grund<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Walter Rothensteiner<br />
Vorsitzender<br />
Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank<br />
Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />
Patrick Butler<br />
1. stellvertretender Vorsitzender<br />
Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Dr. Herbert Stepic<br />
2. stellvertretender Vorsitzender<br />
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Wien, 4. April 2011<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Eva Marchart<br />
Vorsitzende des Vorstands<br />
Mitglieder<br />
Dr. Karl Sevelda<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />
Raiffeisen Bank International AG, Wien<br />
Dr. Johann Strobl<br />
Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Bank<br />
International AG und der Raiffeisen Zentralbank<br />
Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />
Mag. Christian Teufl (bis 31.10.<strong>2010</strong>)<br />
Direktor der Raiffeisen Zentralbank<br />
Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />
Mag. Werner Kaltenbrunner (ab 03.11.<strong>2010</strong>)<br />
Bereichsleiter der Raiffeisen Bank<br />
International AG, Wien<br />
Staatskommissäre<br />
Dr. Peter Braumüller (bis 31.10.<strong>2010</strong>)<br />
Bereichsleiter<br />
Dr. Tamara Els<br />
Ministerialrätin<br />
Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />
stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands<br />
179<br />
Einzelabschluss<br />
Organe
180<br />
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />
Bericht zum Jahresabschluss<br />
Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der<br />
Raiffeisen Centrobank AG, Wien,<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner <strong>2010</strong> bis zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser<br />
Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong>,<br />
die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.<br />
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss<br />
und die Buchführung<br />
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung<br />
sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses verantwortlich,<br />
der ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanzund<br />
Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den<br />
österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften<br />
vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung,<br />
Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems,<br />
soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses<br />
und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens,<br />
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung<br />
ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei<br />
es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern;<br />
die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter<br />
Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen<br />
erscheinen.<br />
Verantwortung des Bankprüfers und Beschreibung von Art und<br />
Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils<br />
zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer<br />
Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in<br />
Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze<br />
ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese<br />
Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und<br />
die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender<br />
Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der<br />
Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />
zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der<br />
Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl<br />
der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen<br />
des Bankprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung<br />
des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen,<br />
sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten<br />
Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt<br />
der Bankprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die<br />
Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines<br />
möglichst getreuen Bildes der Vermögens , Finanz- und Ertragslage<br />
der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung<br />
der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen<br />
festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit<br />
der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die<br />
Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der<br />
angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und<br />
der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen<br />
Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage<br />
des Jahresabschlusses.<br />
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete<br />
Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung<br />
eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil<br />
darstellt.
Prüfungsurteil<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf<br />
Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen<br />
Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens-<br />
und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Jänner <strong>2010</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2010</strong> in Übereinstimmung<br />
mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger<br />
Buchführung.<br />
Wien, am 4. April 2011<br />
KPMG Austria GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Mag. Wilhelm Kovsca<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
181<br />
Einzelabschluss<br />
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />
Aussagen zum Lagebericht<br />
Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf<br />
zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht<br />
und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche<br />
Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk<br />
hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob<br />
der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und<br />
ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.<br />
Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang<br />
mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind<br />
zutreffend.<br />
ppa. Mag. Dr. Josef Kirchknopf<br />
Steuerberater
Impressum<br />
Eigentümer. Herausgeber und Verleger<br />
Raiffeisen Centrobank AG<br />
A-1015 Wien, Tegetthoffstraße 1<br />
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Konzeption<br />
Brainds<br />
www.brainds.com<br />
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Günther Heil<br />
heil@rcb.at<br />
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Dr. Andrea Pelinka-Kinz<br />
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