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2010 - RCB

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Jahresfinanzbericht <strong>2010</strong>


Inhaltsverzeichnis Der Jahresfinanzbericht <strong>2010</strong> im Überblick<br />

04–22 Unternehmen 04<br />

Kennzahlen <strong>2010</strong> 04<br />

Vorwort der Vorsitzenden des Vorstands 06<br />

Struktur der Raiffeisen Centrobank-Gruppe 09<br />

Organe der Gesellschaft 10<br />

Vorstandsressorts 12<br />

Vorwort des Vorsitzenden des Aufsichtsrats 14<br />

Der RBI-Konzern 16<br />

Corporate Governance-Bericht 18<br />

Compliance und Code of Conduct 20<br />

Zertifikate – die Renditebringer <strong>2010</strong> 22<br />

23–47 Die Geschäftsbereiche 23<br />

Wertpapierhandel und -sales 28<br />

Strukturierte Produkte 29<br />

Equity Capital Markets 34<br />

Company Research 35<br />

Private Banking 42<br />

Raiffeisen Investment AG 43<br />

Controlling & Risk Management 44<br />

IT & Organisation 45<br />

49–66 Konzernlagebericht 49<br />

Gesamtwirtschaftliches Umfeld 50<br />

Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong> 52<br />

Betrachtung der Geschäftsbereiche 54<br />

Leistungsindikatoren 59<br />

Risikomanagement 60<br />

Internes Kontrollsystem 61<br />

Human Resources 63<br />

Ausblick auf 2011 63<br />

Bericht des Aufsichtsrats 65<br />

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 66<br />

Forschung und Entwicklung 66<br />

66 Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß §82 Börsegesetz 66


67–72 Konzernabschluss <strong>2010</strong> 67<br />

Erfolgsrechnung 68<br />

Bilanz 69<br />

Eigenkapitalentwicklung 70<br />

Kapitalflussrechnung 71<br />

Segmentberichterstattung 72<br />

76–133 Konzernanhang <strong>2010</strong> 76<br />

Grundlagen 76<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 88<br />

Erläuterungen zur Bilanz 95<br />

Risikobericht 111<br />

Sonstige Angaben 125<br />

Angaben aufgrund Österreichischer Rechtsnormen 126<br />

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk Konzernabschluss 131<br />

Konsolidierungskreis 133<br />

135–154 Lagebericht 135<br />

Gesamtwirtschaftliches Umfeld 136<br />

Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong> 137<br />

Ergebnisgrößen im Jahresvergleich 138<br />

Betrachtung der Geschäftsbereiche 140<br />

Leistungsindikatoren 143<br />

Risikomanagement 144<br />

Internes Kontrollsystem 151<br />

Human Resources 152<br />

Ausblick auf 2011 153<br />

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 154<br />

Forschung und Entwicklung 154<br />

Ergebnisverwendung <strong>2010</strong> 154<br />

155 Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß §82 Börsegesetz 155<br />

157–180 Einzelabschluss <strong>2010</strong> 157<br />

Bilanz 158<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 160<br />

Entwicklung des Anlagevermögens 162<br />

Anhang 164<br />

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk 180


Kennzahlen <strong>2010</strong> der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />

Angaben in Tausend Euro bzw. Prozent <strong>2010</strong> 2009 Veränderung<br />

Erfolgsrechnung<br />

Zinsüberschuss 4.841 8.713 - 44,4 %<br />

Provisionsüberschuss 18.581 13.670 + 35,9 %<br />

Handelsergebnis 43.227 43.650 - 1,0 %<br />

Verwaltungsaufwendungen - 59.991 - 57.767 + 3,8 %<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 25.336 30.835 - 17,8 %<br />

Jahresüberschuss nach Steuern 27.630 25.980 + 6,4 %<br />

Bilanz<br />

Forderungen an Kreditinstitute 285.424 480.092 - 40,5 %<br />

Forderungen an Kunden 85.476 51.490 + 66,0 %<br />

Handelsaktiva 1.601.070 1.355.765 + 18,1 %<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 63.800 143.726 - 55,6 %<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 105.525 119.559 - 11,7 %<br />

Handelspassiva 1.742.127 1.537.839 + 13,3 %<br />

Eigenkapital inkl. Jahresgewinn 127.550 118.013 + 8,1 %<br />

Bilanzsumme 2.130.085 1.995.404 + 6,7 %<br />

Kennzahlen<br />

Return on Equity vor Steuern 25,9 % 33,1 % –<br />

Cost/Income Ratio 70,6 % 65,3 % –<br />

Bankspezifische Kennzahlen gemäß Bankwesengesetz (BWG)<br />

Anrechenbare Eigenmittel (Tier 1 + Tier 2) 98.199 98.138 + 0,1 %<br />

Gesamtes Eigenmittelerfordernis 55.191 49.314 + 11,9 %<br />

Überdeckung 43.008 48.824 - 11,9 %<br />

Überdeckungsquote 177,9 % 199,0 % -<br />

Ressourcen<br />

Anzahl Mitarbeiter zum Stichtag 333 338 - 1,5 %


Jahresüberschuss vor Steuern<br />

in Tausend Euro<br />

54.926<br />

12.421<br />

2007 2008<br />

Gesamterträge*<br />

in Tausend Euro<br />

107.211<br />

60.223<br />

2007 2008<br />

30.835<br />

2009<br />

66.185<br />

2009<br />

25.336<br />

<strong>2010</strong><br />

67.031<br />

<strong>2010</strong><br />

Return on Equity vor Steuern<br />

in Prozent<br />

64,6<br />

2007 2008<br />

Bilanzsumme<br />

in Tausend Euro<br />

2.159.951<br />

1.769.298<br />

2007 2008<br />

1.995.404<br />

2009<br />

2.130.085<br />

*) Die Gesamterträge umfassen den Zinsüberschuss vor Kreditrisikovorsorge, den Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis und das Ergebnis aus Finanzinvestitionen<br />

und derivativen Finanzinstrumenten.<br />

13,5<br />

33,1<br />

2009<br />

25,9<br />

<strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong>


6<br />

Vorwort der Vorsitzenden des Vorstands<br />

<strong>2010</strong> war zum einen das Jahr, in dem sich eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Daten der Realwirtschaft entfaltete, zum<br />

anderen bekam im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> die Entwicklung und<br />

Mutation der Krisen der Vorjahre mit dem drohenden Staatsbankrott<br />

Griechenlands eine neue Dimension und dämpfte vorerst<br />

die positive Entwicklung auf den Finanzmärkten. Die als<br />

Konsequenz der Diskussion um die Zahlungsfähigkeit mehrerer<br />

EUR-Länder entwickelten Maßnahmen zur Stützung des EUR-<br />

Währungssystem kulminierten im Mai <strong>2010</strong> durchaus erfolgreich<br />

in der Errichtung der European Financial Stability Facility<br />

(EFSF). Die für die Raiffeisen Centrobank wesentlichen Aktienmärkte<br />

waren über weite Strecken von dieser Unsicherheit über<br />

die Nachhaltigkeit der Erholung, vor allem in Hinblick auf das<br />

neue Thema „Staatsverschuldung“, beeinträchtigt. So bewegten<br />

sich auch die an den Börsen gehandelten Volumina nach wie vor<br />

deutlich unter den 2007 erzielten Werten, im Fall der Börse Wien<br />

60 % unter dem Spitzenwert von 2007.<br />

Trotz schwieriger und nervöser Finanzmärkte konnte die<br />

Raiffeisen Centrobank-Gruppe <strong>2010</strong> erneut ein starkes Ergebnis<br />

abliefern, das die Robustheit unseres Geschäftsmodells einer integrierten<br />

Investmentbank für Westeuropa und den CEE-Raum,<br />

spezialisiert auf Wertpapierhandel, Emission von aktien- und<br />

aktienindexbezogenen Derivaten und strukturierten Produkten,<br />

Beratung und Durchführung von Kapitalmarkttransaktionen<br />

sowie Beratung bei Übernahmen und Fusionen, auch unter fordernden<br />

Marktumständen bestätigte. Der Konzern-Jahresüberschuss<br />

sank zwar absolut von 30,84 Mio. EUR auf 25,34 Mio. EUR,<br />

enthielt aber 2009 im Sonstigen betrieblichen Ergebnis einen<br />

einmaligen Betrag in Höhe von 4,60 Mio. EUR aus der Vereinnahmung<br />

passiver Unterschiedsbeträge aus der Erweiterung<br />

des Vollkonsolidierungskreises. Demgegenüber blieb operativ<br />

das Handelsergebnis mit 43,23 Mio. EUR gegenüber 43,65 Mio.<br />

EUR im Jahr 2009 stabil robust und konnte der Provisionsüberschuss<br />

von 13,67 Mio. EUR im Jahr 2009 auf 18,58 Mio. EUR erhöht<br />

werden. Eine Schwächung musste beim Zinsüberschuss hingenommen<br />

werden sowie eine moderate Erhöhung bei den Verwaltungsaufwendungen.<br />

Durch die positive Entwicklung einer<br />

steuerlichen Außenprüfung in der Raiffeisen Centrobank wo<br />

man für noch nicht veranlagte Geschäftsjahre auch von einer<br />

steuerlichen Gesetzesänderung profitieren konnte, wurde ab-<br />

schließend ein Jahresüberschuss nach Steuern von 27,63 Mio.<br />

EUR im Vergleich zu nur 25,98 Mio. EUR im Jahr 2009 erzielt.<br />

Die Schwächung einzelner Segmente konnte durch Erfolge in<br />

anderen Bereichen abgefangen werden. So ist es im M&A-<br />

Bereich trotz eines hervorragenden track records – insgesamt<br />

wurden 29 Transaktionen mit einem Transaktionsvolumen von<br />

rd. EUR 13 Mrd. abgewickelt, das Engagement in der CEE-Region<br />

wurde mit fünf Awards anerkannt – erstmalig seit Beginn der<br />

Krise(n) nicht gelungen, einen positiven Beitrag für das Konzernergebnis<br />

zu generieren. Ausgezeichnet performed haben hin gegen<br />

die Bankgeschäftsbereiche Wertpapierhandel und –sales<br />

samt Zertifikaten mit einem Anteil am Jahresüberschuss vor<br />

Steuern von 18,9 Mio. EUR, aber auch das Segment Sonstige<br />

Bankabteilungen und Commodity Trading (von Tochtergesellschaften)<br />

mit einem Beitrag von 8,2 Mio. EUR.<br />

Mit anrechenbaren Eigenmitteln von 98,20 Mio. EUR bei einer<br />

Überdeckungsquote von 177 % und einer insgesamten Eigen -<br />

mittelquote von 14,2 % werden wir auch die verschärften Anforderungen<br />

im Zuge der Basel III Änderungen erfüllen können.<br />

Die zuvor berichteten Zahlen sind Ausdruck der besonderen<br />

Anstrengungen unserer Teams, für die ich exemplarisch die<br />

Emissionstätigkeit des Jahres <strong>2010</strong> in Optionsscheinen und<br />

Zertifikaten herausgreifen möchte, die mit 2.670 Titeln einen<br />

neuen Höhepunkt erreichte. Bei allen vier im Jahr <strong>2010</strong> in Österreich<br />

durchgeführten Kapitalerhöhungen – IPOs gab es das<br />

zweite Jahr in Folge keine – war die Raiffeisen Centrobank involviert<br />

und konnte damit ihre führende Position und klare Marktführerschaft<br />

bestätigen. Interessant gerade in Krisenzeiten war<br />

* Dr. Eva Marchart<br />

Vorsitzende des Vorstands


8<br />

auch die verstärkte Nachfrage von Kunden und Geschäftspartnern<br />

nach professioneller Information, die bei der Investorenkonferenz<br />

der Raiffeisen Centrobank in Zürs einen neuen Rekord<br />

an Teilnehmern in Verbindung mit einem Rekord an Veranstaltungsinhalten<br />

brachte. Auch die Kontinuität mit der die beiden<br />

Bereiche Analyse und Zertifikate nationale und internationale<br />

Awards sichern können, muss in Hinblick auf das wertvolle<br />

Asset, das qualifizierte und spezialisierte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter darstellen, hervorgehoben werden.<br />

Kompetenz und große Anstrengungen werden für unser Institut<br />

und die österreichischen Banken insgesamt auch erforderlich<br />

sein, um die Flut an Regelungen, die im notwendigen Bemühen<br />

um eine nachhaltige Stabilisierung der internationalen Finanzmärkte<br />

erarbeitet wurden, umzusetzen. Entwickelt als Reaktion<br />

auf Fehlentwicklungen und Exzesse auf den globalen Finanzmärkten<br />

berücksichtigen sie nur unzureichend die Realität der<br />

österreichischen Bankenlandschaft und -dimension und werden<br />

– ungeachtet von durchaus sinnvollen und wünschenswerten<br />

Maßnahmen – zu einem Bürokratie- und Kostenschub führen.<br />

Auch das gleichzeitige Erreichen in sich divergierender Ziele, wie<br />

beispielsweise die Verbesserung der Eigenmittelausstattung bei<br />

gleichzeitiger Erhöhung der Kosten durch eine Bankenabgabe,<br />

stellt eine Herausforderung dar. Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang<br />

auch, dass die Bankenabgabe in Österreich ausschließlich<br />

Mittel zur Budgetaufbesserung sein wird und weder<br />

auf die Schaffung eines Sicherheitspolsters für zukünftige Krisen<br />

abzielt noch einen Steuerungseffekt entfaltet. Am Beispiel<br />

des Geschäftsmodells unseres Instituts bedeutet etwa die undifferenzierte<br />

Besteuerung von Derivaten als Teil der Bankenabgabe,<br />

dass Derivate, die ausschließlich dafür eingesetzt werden,<br />

wofür sie entwickelt wurden, nämlich Risiken abzusichern, besteuert<br />

werden.<br />

In der Rückschau auf das Jahr <strong>2010</strong> stellt sich Ende des 1. Quartals<br />

für 2011 die Frage, ob der internationale Konjunkturaufschwung<br />

durch zunehmende Risiken bedroht wird. Diese sind<br />

mannigfaltig und betreffen vor allem die weitere Entwicklung<br />

im arabischen Raum, das Krisenmanagement und die energiepolitischen<br />

Weichenstellungen in Japan, die Möglichkeit eines<br />

Inflationsschubs ausgehend insbesondere von signifikanten<br />

Nahrungsmittelpreissteigerungen in den Emerging Markets<br />

und steigenden Energiepreisen sowie schließlich die Staatsschuldenkrisen.<br />

So dramatisch sich im Einzelnen die Entwicklungen in<br />

den genannten Problemfeldern auch darstellen, so wird man<br />

doch davon ausgehen können, dass es in der globalen Perspektive<br />

zu keiner nennenswerten Eintrübung des Konjunkturaufschwungs<br />

kommen wird. Zumal die Bewältigung der Krisen zum<br />

Teil auch Investitionsschübe nach sich ziehen wird, die Vorlaufindikatoren<br />

im gesamtwirtschaftlichen Umfeld auf Höchstständen<br />

stehen und der Aufschwung insgesamt an Breite gewinnt.<br />

Die im Oktober <strong>2010</strong> erfolgreich abgeschlossene Verschmelzung<br />

der Raiffeisen International Bank Holding-AG mit den<br />

Hauptgeschäftsfeldern der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG<br />

zur neuen Raiffeisen Bank International AG, der nunmehrigen Eigentümerin<br />

der Raiffeisen Centrobank, wird zweifellos dazu beitragen,<br />

die Marktchancen in der CEE-Region verstärkt nutzen zu<br />

können und durch eine Verbesserung der Abläufe Synergien zwischen<br />

den lokalen Netzwerkbanken der Raiffeisen Bank International-Gruppe<br />

und der Raiffeisen Centrobank-Gruppe nutzbar<br />

machen zu können.<br />

Unterschiedliche Gruppen von Personen haben zu dem sehr<br />

positiven Ergebnis der Raiffeisen Centrobank ihren Beitrag geleistet,<br />

für den ich mich ausdrücklich bedanken möchte. Es sind<br />

dies die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesellschaften<br />

unserer Gruppe, die Repräsentanten und Kollegenschaft unserer<br />

Eigentümerin, aber allen voran unsere Kunden und Geschäftspartner,<br />

die uns im abgelaufenen Geschäftsjahr ihr Vertrauen<br />

geschenkt haben.<br />

Dr. Eva Marchart<br />

Vorsitzende des Vorstands


Raiffeisen<br />

Investment AG Wien<br />

Raiffeisen Centrobank AG Wien<br />

100 % 100 % 49 %<br />

Raiffeisen<br />

Investment (Malta)<br />

Limited Valetta<br />

100 %<br />

Centrotrade<br />

Deutschland<br />

GmbH Eschborn<br />

Centrotrade<br />

Holding AG Wien<br />

100 % 100 %<br />

Centrotrade Minerals &<br />

Metals, Inc. Chesapeake<br />

Trade Name: Centrotrade<br />

Rubber USA, Inc.<br />

OOO Raiffeisen<br />

Investment Moskau<br />

Raiffeisen Bank International AG Wien<br />

100 %<br />

Centrotrade Singapore<br />

Pte Ltd Singapur<br />

Syrena Immobilien<br />

Holding AG Wien<br />

Centro Asset<br />

Management Ltd Jersey<br />

100 %<br />

Centrotrade<br />

Investment AG Zug<br />

100 %<br />

100 % 6%<br />

Raiffeisen Investment<br />

Polska Sp.z.o.o Warschau<br />

Centrotrade<br />

Chemicals AG Zug<br />

Scanviwood Ltd<br />

Vietnam<br />

99,8 % 100 % 100 % 100 %<br />

Raiffeisen Investment<br />

Romania SRL Bukarest


10<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Vorstand Dr. Eva Marchart Vorsitzende des Vorstands<br />

Mag. Alfred Michael Spiss Stellvertretender Vorsitzender<br />

Dr. Gerhard Grund Mitglied<br />

Aufsichtsrat Dr. Walter Rothensteiner Vorsitzender<br />

Generaldirektor<br />

Raiffeisen Zentralbank<br />

Österreich AG, Wien<br />

Patrick Butler, MA 1. stellvertretender Vorsitzender<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Dr. Herbert Stepic 2. stellvertretender Vorsitzender<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Dr. Karl Sevelda Mitglied<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

des Vorstands<br />

Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Dr. Johann Strobl Mitglied<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Raiffeisen Zentralbank<br />

Österreich AG und<br />

Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Mag. Werner Kaltenbrunner Mitglied<br />

Bereichsleiter Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Staatskommissäre Dr. Peter Braumüller bis 31.10.<strong>2010</strong><br />

Bereichsleiter<br />

Dr. Tamara Els<br />

Ministerialrätin


* Mag. Alfred Michael Spiss, Dr. Eva Marchart, Dr. Gerhard Grund (von links nach rechts)


12<br />

Raiffeisen Centrobank<br />

Geschäftsbericht <strong>2010</strong><br />

Vorstandsressorts<br />

Dr. Eva Marchart Rechnungswesen<br />

Controlling<br />

Risk Management<br />

Audit<br />

Personal<br />

IT<br />

Recht und Steuern<br />

Organisation und Facility Management<br />

Zahlungsverkehr<br />

Back Offices<br />

Beteiligungsverwaltung<br />

Mag. Alfred Michael Spiss Equities & Derivatives<br />

Treasury<br />

Company Research<br />

Dr. Gerhard Grund Equity Capital Markets<br />

Private Banking<br />

Mergers & Acquisitions<br />

Kreditabteilung


14<br />

Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, optimistisch haben wir dem<br />

Wirtschaftsjahr <strong>2010</strong> entgegengeblickt. Nach den schwierigen<br />

vorangegangenen Jahren stand dieses Jahr aus Sicht des Kapitalmarkts<br />

im Zeichen des Wiederaufschwungs. Rund um den<br />

Globus belebte sich die wirtschaftliche Aktivität, nicht zuletzt<br />

durch erfolgreiche Hilfspakete und geldpolitische Maßnahmen.<br />

Auch der Welthandel lebte wieder auf.<br />

Für die Raiffeisen Centrobank AG, in der das aktienbezogene<br />

Investmentbanking-Geschäft der RZB Group gebündelt ist, war<br />

<strong>2010</strong> ein starkes Jahr. Es freut mich besonders, dass die Raiffeisen<br />

Centrobank sogar eines der besten Ergebnisse ihrer Geschichte<br />

verzeichnen konnte. Das beweist, dass sie die Krise gut überstanden<br />

hat und sehr gutes Wirtschaften auch zu einem hervorragenden<br />

Erfolg führt.<br />

Der Aktienhandel an der Wiener Börse entwickelte sich günstig.<br />

Er brachte die Raiffeisen Centrobank mit über 9 Prozent Markt anteil<br />

im September erstmals seit 2002 an die Spitze der Marktteilnehmer<br />

an der Wiener Börse. Im Gesamtjahr lag er bei etwa<br />

7 Prozent – das sind plus 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Im Geschäft mit österreichischen Derivaten ist eine ähnliche<br />

Entwicklung zu verzeichnen. Die Raiffeisen Centrobank konnte<br />

ihren Marktanteil stabilisieren und in diesem Jahr wieder mit<br />

über 20 Prozent im Gesamtmarkt eine Position unter den top<br />

drei einnehmen.<br />

Die Raiffeisen Centrobank hält die Marktführerschaft im Geschäft<br />

mit Aktienderivaten in Österreich, im Handel mit Optionsscheinen<br />

und strukturierten Produkten. Weiterhin führend<br />

war das Equity-Haus des Raiffeisen Bank International-Konzerns<br />

als Market Maker und Specialist an der Wiener Börse.<br />

Die Änderungen der Konzernstruktur in der RZB-Gruppe werden<br />

sich positiv auf die Raiffeisen Centrobank auswirken. Sie ist<br />

jetzt eine 100-prozentige Tochter der Raiffeisen Bank International.<br />

Daraus ergeben sich eine erweiterte Unterstützung für die<br />

Raiffeisen Centrobank sowie eine verstärkte Kooperation mit<br />

dem Netzwerk der Raiffeisen Bank International.<br />

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Raiffeisen Centrobank<br />

danke ich an dieser Stelle für ihren hervorragenden Einsatz.<br />

Sie alle haben durch ihr Engagement und ihre Kompetenz dafür<br />

gesorgt, dass wir auf ein herausragendes Geschäftsjahr zurückblicken<br />

können. Der Aufsichtsrat bedankt sich weiters beim Vorstand<br />

für die erfolgreiche Arbeit.<br />

Dr. Walter Rothensteiner<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

* Dr. Walter Rothensteiner<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats


Der RBI-Konzern<br />

USA<br />

New York<br />

Spanien<br />

Madrid<br />

Kroatien<br />

Zagreb<br />

Österreich<br />

Wien<br />

Italien<br />

Mailand<br />

Slowenien<br />

Maribor<br />

Albanien<br />

Tirana<br />

Großbritannien<br />

London<br />

Tschechien<br />

Prag<br />

Frankreich<br />

Paris<br />

Slowakei<br />

Bratislava<br />

Schweden<br />

Stockholm<br />

Deutschland<br />

Frankfurt


Polen<br />

Warschau<br />

Weißrussland<br />

Minsk<br />

Indien<br />

Mumbai<br />

Bulgarien<br />

Sofia<br />

Bosnien und Herzegowina<br />

Sarajewo<br />

Serbien<br />

Belgrad<br />

Kosovo<br />

Pristina<br />

Korea<br />

Seoul<br />

China<br />

Peking<br />

Rumänien<br />

Bukarest<br />

Ungarn<br />

Budapest<br />

China<br />

Hong Kong<br />

Vietnam<br />

Ho Chi Minh City<br />

Ukraine<br />

Kiew<br />

Moldawien<br />

Chisinau<br />

China<br />

Xiamen<br />

Russland<br />

Moskau<br />

Singapur<br />

Singapur<br />

Kasachstan<br />

Almaty


18<br />

Corporate Governance-Bericht der Raiffeisen Centrobank<br />

Die Raiffeisen Centrobank ist aktienseitig nicht börsenotiert. Als<br />

Emittentin einer Vielzahl von strukturierten Produkten und als<br />

eines der bedeutendsten Wertpapierhandelshäuser in Wien und<br />

anderen Börseplätzen orientiert sich die Raiffeisen Centrobank an<br />

den Regeln und Grundsätzen der guten und verantwortungsvollen<br />

Unternehmensführung, wie sie im Österreichischen Corporate<br />

Governance Kodex niedergelegt sind, soweit diese Regeln und<br />

Grundsätze auf die Raiffeisen Centrobank anwendbar sind. Eine<br />

formale Verpflichtung zur Einhaltung des Corporate Governance<br />

Kodex ist die Raiffeisen Centrobank (bislang) nicht eingegangen.<br />

Vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

Gesellschaftsorgane, die Wahrung der Aktionärsinteressen<br />

sowie eine offene und transparente Kommunikation sind für<br />

die Raiffeisen Centrobank zentrale Leitlinien bei der Beachtung<br />

zeitgemäßer Corporate Governance. Die vorliegenden Erläuterungen<br />

sind Beispiele für die Beachtung des Kodex durch die<br />

Raiffeisen Centrobank im Beobachtungszeitraum (1. Jänner bis<br />

31. Dezember <strong>2010</strong>) und beziehen sich auf die Neufassung des<br />

Österreichischen Corporate Governance Kodex vom Jänner <strong>2010</strong>.<br />

Vorstand<br />

Der Vorstand besteht aus mehreren Personen, wobei der Vorstand<br />

einen Vorsitzenden hat. In der Geschäftsordnung sind die<br />

Geschäftsverteilung und die Zusammenarbeit des Vorstands<br />

geregelt.<br />

Der Vorstand nimmt Kommunikationsaufgaben, die das<br />

Erscheinungsbild des Unternehmens wesentlich prägen, umfassend<br />

wahr und wird dabei von den entsprechenden Abteilungen<br />

unterstützt.<br />

Eine interne Revision ist als eigene Stabsstelle des Vorstands<br />

eingerichtet; diese erstellt den Revisionsplan und berichtet dem<br />

Vorstand regelmäßig über wesentliche Ergebnisse ihrer Tätigkeit.<br />

Regeln für Eigengeschäfte<br />

Der Vorstand fasst seine Beschlüsse fachkundig und frei von<br />

Eigeninteressen. Vorstandsmitglieder legen wesentliche persönliche<br />

Interessen an Transaktionen der Raiffeisen Centrobank und<br />

ihrer Konzernunternehmen sowie sonstige Interessenkonflikte<br />

dem Aufsichtsrat gegenüber offen. Alle Geschäfte zwischen der<br />

Raiffeisen Centrobank bzw. deren Konzernunternehmen und<br />

Vorstandsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen<br />

oder Unternehmen entsprechen den branchenüblichen Standards<br />

und werden im Voraus durch den Aufsichtsrat genehmigt.<br />

Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte betreiben ohne<br />

Einwilligung des Aufsichtsrats weder ein Unternehmen noch<br />

nehmen sie Organfunktionen in anderen Unternehmen an,<br />

außer diese sind mit der Raiffeisen Centrobank konzernmäßig<br />

verbunden oder die Raiffeisen Centrobank ist an diesen unternehmerisch<br />

beteiligt. Ebenso wenig betreiben Vorstandsmitglieder<br />

und leitende Angestellte ohne Einwilligung des Aufsichts -<br />

rats im Geschäftszweig der Raiffeisen Centrobank für eigene<br />

oder fremde Rechnung Geschäfte noch beteiligen sie sich an anderen<br />

unternehmerisch tätigen Gesellschaften als persönlich<br />

haftende Gesellschafter.<br />

Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat überwacht und unterstützt den Vorstand im<br />

Rahmen der Leitung der Raiffeisen Centrobank, insbesondere bei<br />

Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung.<br />

Der Aufsichtsrat hat den Katalog zustimmungspflichtiger<br />

Geschäfte der Raiffeisen Centrobank (und deren Konzernunternehmen)<br />

konkretisiert und passende Betragsgrenzen festgelegt.<br />

Zusammenwirken von Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Eine den Grundsätzen guter Corporate Governance folgende<br />

Unternehmensführung findet im Rahmen offener Diskussionen<br />

zwischen Vorstand und Aufsichtsrat und innerhalb dieser Organe<br />

statt.


Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah<br />

und umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung,<br />

einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements<br />

in der Gesellschaft und in den wesentlichen Konzernunternehmen.<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende hält insbesondere mit<br />

der Vorstandsvorsitzenden regelmäßig Kontakt und diskutiert<br />

mit ihr die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement.<br />

Bei wichtigem Anlass berichtet der Vorstand dem Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

unverzüglich; ferner über Umstände, die für die<br />

Rentabilität oder Liquidität der Gesellschaft von erheblicher<br />

Bedeutung sind.<br />

Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens<br />

mit dem Aufsichtsrat ab und erörtert mit ihm in regelmäßigen<br />

Abständen den Stand der Strategieumsetzung.<br />

Der Aufsichtsrat tagt mindestens viermal im Geschäftsjahr.<br />

Transparente Informationspolitik<br />

Offenheit und Transparenz in der Kommunikation mit Aktionären<br />

und der interessierten Öffentlichkeit sind der Raiffeisen Centrobank<br />

ein besonderes Anliegen. Auf der Website werden daher<br />

umfangreiche Informationen angeboten:<br />

» Pressemeldungen, Datenüberblick<br />

» Aktionärs- und Beteiligungsstruktur<br />

» Geschäftsberichte als PDF zum Herunterladen<br />

» Wertpapierprospekte als PDF zum Herunterladen<br />

» Raiffeisen Centrobank Aktienanalysen und Produktbroschüren<br />

als PDF zum Herunterladen etc.<br />

Kriterien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern<br />

im Sinn des Österreichischen Corporate Governance Kodexes<br />

Ein Aufsichtsratmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn<br />

es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der<br />

Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen<br />

Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten<br />

des Mitglieds zu beeinflussen.<br />

Der Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank orientiert sich bei<br />

der Festlegung der Kriterien für die Beurteilung der Unabhängigkeit<br />

eines Aufsichtsratsmitglieds an den folgenden Leitlinien:<br />

» Das Aufsichtsratsmitglied soll in den vergangenen fünf Jahren<br />

nicht Mitglied des Vorstands oder leitender Angestellter der<br />

Gesellschaft oder eines Tochterunternehmens der Gesellschaft<br />

gewesen sein.<br />

» Das Aufsichtsratsmitglied soll zu der Gesellschaft oder einem<br />

Tochterunternehmen der Gesellschaft kein Geschäftsverhältnis<br />

in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang<br />

unterhalten oder im letzten Jahr unterhalten haben.<br />

» Das Aufsichtsratsmitglied soll in den letzten drei Jahren nicht<br />

Abschlussprüfer der Gesellschaft oder Beteiligter oder Angestellter<br />

der prüfenden Prüfungsgesellschaft gewesen sein.<br />

» Das Aufsichtsratsmitglied soll nicht Vorstandsmitglied in einer<br />

anderen Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der<br />

Gesellschaft Aufsichtsratsmitglied ist.<br />

» Das Aufsichtsratsmitglied soll kein enger Familienangehöriger<br />

(direkte Nachkommen, Ehegatten, Lebensgefährten, Eltern,<br />

Onkeln, Tanten, Geschwister, Nichten, Neffen) eines Vorstandsmitglieds<br />

oder von Personen sein, die sich in einer in den vorstehenden<br />

Punkten beschriebenen Position befinden.<br />

Im Sinn der Kriterien für die Unabhängigkeit von Aufsichtsratsmitgliedern<br />

sind sämtliche Aufsichtsräte der Raiffeisen Centrobank<br />

als unabhängig anzusehen.<br />

19<br />

Unternehmen<br />

Corporate Governance


20<br />

Compliance und Code of Conduct der Raiffeisen Centrobank<br />

Die Raiffeisen Centrobank wendet als Basis für ihre Geschäfts -<br />

tätigkeit, insbesondere in den Bereichen Handel mit Finanzinstrumenten,<br />

Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Emissionen<br />

und Finanzanalyse sowie Öffentlichkeitsarbeit und Marketing,<br />

den von der österreichischen Kreditwirtschaft gemeinsam<br />

entwickelten Standard Compliance Code vollinhaltlich an und<br />

geht in vielen Bereichen über die dort sowie in den durch die nationalen<br />

und europarechtlichen Vorgaben (MiFID) gesetzten<br />

Standards weit hinaus. Basis hierfür ist der „Code of Conduct“,<br />

welcher als von der Konzern-Compliance aufgestelltes, verbindliches<br />

Regelwerk die Grundsätze für ethisches und höchsten<br />

Standards entsprechendes Verhalten im Geschäftsalltag regelt.<br />

Die Intoleranz gegenüber jeglicher Form der Bestechung und<br />

Korruption ist ebenso Bestandteil des „Code of Conduct“ wie<br />

Grundsätze im Umgang mit Kunden, Geschäftspartnern und<br />

Mitarbeitern/Kollegen sowie mit sensiblen Geschäftsfeldern.<br />

Konzern-Compliance<br />

Die Raiffeisen Centrobank-Compliance ist der Raiffeisen Bank<br />

International AG hinsichtlich der Einhaltung aller Vorgaben im<br />

Rahmen der von der Raiffeisen Bank International gesteuerten<br />

Konzern-Compliance im Rahmen der Konzernorganisationsstruktur<br />

verantwortlich.<br />

So ist es ein besonderes Anliegen der Konzern-Compliance,<br />

dass die Vorstandsvorsitzende sowie der Gesamtvorstand engen<br />

und regelmäßgen Kontakt zum Compliance Officer unterhalten,<br />

um u.a. eine bestmögliche Bewusstseinsmachung der Leitsätze<br />

des „Code of Conduct“ auf allen Ebenen der Raiffeisen Centrobank<br />

zu gewährleisten. Zu diesem Zweck ist es auch eine ausdrückliche<br />

Vorgabe der Konzern-Compliance, das Compliance<br />

Office strategisch auf allen operativen Ebenen so einzubinden,<br />

dass die Compliance-Inhalte in den Geschäftsbereichen optimal<br />

wahrgenommen und somit systematisch und nachhaltig umgesetzt<br />

werden können.<br />

Äußere Ausprägung dieser Anstrengungen ist beispielsweise<br />

die laufende Sensibilisierung der Mitarbeiter hinsichtlich der<br />

Compliance-Vorgaben durch die Vorstandsvorsitzende selbst.<br />

Entsprechend der geschäftlichen Ausrichtung der Raiffeisen<br />

Centrobank hat die Compliance-Abteilung bei allen Compliance-<br />

Aktivitäten entsprechenden Fokus auf die jeweiligen Kerngeschäftsbereiche<br />

der Raiffeisen Centrobank gelegt.<br />

Überprüfung der Execution Policy<br />

Die Raiffeisen Centrobank hat ein internes Handbuch, das die<br />

Aufbauorganisation ebenso wie die Ablaufprozesse im Rahmen<br />

des Kunden- und Eigenhandels detailliert beschreibt, erstellt.<br />

Sämtliche Mitarbeiter der Wertpapierabteilung haben die Inhalte<br />

dieses internen Handbuches zur (bestmöglichen Umsetzung<br />

der) Execution Policy für ihre Tätigkeit verbindlich anerkannt.<br />

Dadurch ist es nicht nur möglich, potenzielle Interessenkonflikte<br />

von vornherein auszuschalten, sondern auch die Einhaltung der<br />

Execution Policy für die Kunden der Raiffeisen Centrobank effektiv<br />

und laufend zu überprüfen. Zu diesem Zweck wird wöchentlich<br />

von der Compliance-Abteilung eine Stichprobe an relevanten, für<br />

Kunden ausgeführten Trades nach einem Zufallsprinzip gezogen<br />

und anhand dieser Stichprobe für jeden Trade das Zutreffen bestimmter<br />

Kriterien wie korrekte Ausführungszeit, korrekter Ausführungsplatz,<br />

bestmögliches Gesamtentgelt, Vorliegen bestimmter<br />

Zustimmungserfordernisse von Seiten des Kunden etc.<br />

überprüft. In weiterer Folge werden gegebenenfalls die Gründe<br />

für festgestellte Abweichungen analysiert und behoben.


In diesem Zusammenhang wird die Execution Policy laufend<br />

auf ihre Richtigkeit überprüft und gegebenenfalls angepasst<br />

(z.B. bei der Aufnahme von neuen Ausführungsplätzen etc.).<br />

Vermeidung von Marktmissbrauch<br />

Die Raiffeisen Centrobank hat zur Hintanhaltung von Insidergeschäften<br />

organisatorische Vorkehrungen getroffen (Einrichtung<br />

von Vertraulichkeitsbereichen) sowie interne Richtlinien für den<br />

Umgang mit Insider- bzw. insiderrelevanten Informationen erlassen<br />

(Compliance-Handbuch). Die Raiffeisen Centrobank unterrichtet<br />

alle Mitarbeiter durch laufende Schulungen über diese<br />

Maßnahmen und überwacht die Einhaltung dieser Maßnahmen<br />

entsprechend. Es erfolgt beispielsweise eine ständige Sensibilisierung<br />

der Mitarbeiter in Vertraulichkeitsbereichen hinsichtlich<br />

des Umgangs mit Insider- bzw. insiderrelevanten Informationen,<br />

sodass eine bestmögliche Geheimhaltung dieser Informationen<br />

auf Basis eines strengen „Need-to-know-Ansatzes“<br />

im Rahmen der organisatorischen, räumlichen und personellen<br />

Trennung der Vertraulichkeitsbereiche auch gewährleistet ist.<br />

Die Durchführung der Mitarbeitergeschäfte aller Mitarbeiter<br />

der Raiffeisen Centrobank unterliegt einer Vorabgenehmigungspflicht<br />

durch das Compliance Office. Weiters werden selbstverständlich<br />

auch die bei Drittbanken geführten Mitarbeiter<br />

Depots regelmäßig auf die Einhaltung der Vorschriften hinsichtlich<br />

der Mitarbeitergeschäfte auf Basis einer zwingenden Entbindung<br />

der Drittbank vom Bankgeheimnis gegenüber der Raiffeisen<br />

Centrobank kontrolliert. Durch eine Reihe von für Mitarbeiter<br />

verbindlichen Organisationsanweisungen werden die gesetzten<br />

Maßnahmen noch verstärkt.<br />

21<br />

Unternehmen<br />

Compliance/Code of Conduct<br />

Konfliktregister und Handelsüberwachung<br />

Die ständige Aktualisierung und Überprüfung des Konfliktregisters<br />

sowie die Handelsüberwachung in Hinblick auf die Vermeidung<br />

von Marktmanipulation und Missbrauch von Insiderinformationen<br />

ergänzen die obigen Maßnahmen und sorgen gemeinsam<br />

mit der laufenden Überwachung der Execution Policy für<br />

eine optimale Wahrnehmung des Kundeninteresses. So werden<br />

u.a. systematisch Großorders von Kunden identifiziert und auf<br />

signifikante Korrelationen mit Mitarbeiter- und Eigengeschäften<br />

IT-unterstützt überprüft. Weiters werden alle Börsegeschäfte hinsichtlich<br />

nicht erwünschter Kompensationsgeschäfte überwacht.<br />

Transparente Kommunikation und Berichtswege<br />

Der Compliance Officer ist weisungsfrei und kommuniziert laufend<br />

und institutionalisiert mit dem Vorstand der Raiffeisen Centrobank.<br />

Es erfolgt einmal jährlich ein umfassender Direktbericht<br />

über die Compliance-Tätigkeit und deren Feststellungen an den<br />

Gesamtvorstand und den Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank<br />

sowie an die Konzern-Compliance in der Raiffeisen Bank International.<br />

Der persönliche Bericht des Compliance Officers einmal<br />

jährlich im Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank ist vorgesehen.<br />

MMag. Gerald Deimel<br />

Direktor Legal, Compliance & Tax<br />

Compliance Officer


22<br />

Zertifikate – die Renditebringer <strong>2010</strong><br />

Anlageprodukte mit Kapitalschutz<br />

Garantie-Zertifikate<br />

Garantie-Zertifikate ermöglichen es, mit Kapitalgarantie zum<br />

Laufzeitende (meist 100 %) in Aktien- oder Rohstoffmärkte zu<br />

investieren. Je nach Ausgestaltung par tizipieren Anleger an der<br />

Entwicklung des Basiswerts bzw. lukrieren Kuponerträge.<br />

Anlageprodukte ohne Kapitalschutz<br />

Bonus-Zertifikate<br />

Solange der Basiswert oberhalb der Barriere notiert, wird am Laufzeitende<br />

automatisch der Bonusbetrag in Höhe des Bonuslevels<br />

bzw. der entsprechend höhere Wert ausbezahlt. Ist ein Cap vorhanden,<br />

so begrenzt dieser den maximalen Auszahlungsbetrag.<br />

Discount-Zertifikate<br />

Discount-Zertifikate werden mit einem Abschlag gehandelt, d.h.<br />

das Zertifikat hat einen geringeren Kurs als der Basiswert.<br />

Durch diese Differenz entsteht dem In vestor ein Sicherheits -<br />

puffer. Das Gewinnpotenzial ist mit einem im Vorhinein definierten<br />

Cap begrenzt.<br />

Aktienanleihen<br />

Aktienanleihen sind mit einem hohen Fix-Zinssatz ausgestattet,<br />

der Zinsbetrag wird zum Laufzeitende – unabhängig von der<br />

Entwicklung des Basiswerts – in jedem Fall ausbezahlt. Die Rückzahlung<br />

(100 % des Nominales oder Aktien, bzw. der entsprechende<br />

Geldbetrag) richtet sich nach dem Kurs des Basiswerts.<br />

Express-Zertifikate<br />

Express-Zertifikate haben üblicherweise eine Laufzeit von mehreren<br />

Jahren. In jedem Jahr haben Anleger allerdings die Chance<br />

auf vorzeitige Rückzahlung des investierten Kapitals zuzüglich<br />

einer attraktiven Rendite, solange der zugrundeliegende Basiswert<br />

an einem der Bewertungstage einen festgelegten Auszahlungslevel<br />

nicht unterschreitet.<br />

Index- und Partizipations-Zertifikate<br />

Index- und Partizipations-Zertifikate ermöglichen eine 1:1 Partizipation<br />

am zugrundeliegenden Basiswert und sind meist ohne<br />

Laufzeitbegrenzung ausgestattet.<br />

Hebelprodukte ohne Knock-Out<br />

Optionsscheine<br />

Optionsscheine eignen sich vor allem für spekulative Anleger,<br />

denn sie reagieren überproportional auf Kurs be wegungen eines<br />

festgelegten Basiswertes. Das bedeutet, dass man dank der Hebelwirkung<br />

von Optionsscheinen schon mit geringem Kapitaleinsatz<br />

in relativ kurzer Zeit hohe prozentuale Ge winne aber<br />

auch Verluste erzielen kann.<br />

Hebelprodukte mit Knock-Out<br />

Turbo-Zertifikate<br />

Turbo-Zertifikate ermöglichen es so wie Options scheine mit Hebelwirkung<br />

zu investieren. Da sie mit einer Knock-Out-Schwelle<br />

(Barriere) ausgestattet sind, ist der Einsatz von Turbo-Zerti fikaten<br />

nur für risiko bereite und erfahrene Anleger zu empfehlen.


Die Raiffeisen Centrobank<br />

in acht Stockwerken …<br />

Es ist eine Zeit der Veränderung für die Branche generell<br />

und für die Raiffeisen Centrobank im Besonderen. Erstere ist<br />

im Umbruch und Letztere ist jetzt Teil einer neuen Unternehmensgruppe,<br />

der Raiffeisen Bank International –<br />

dieselbe Familie, aber ein neuer Kontext. Das ist ein guter<br />

Zeitpunkt, um in aller Kürze zu vermitteln, wer das<br />

Wertpapierhaus des Raiffeisen Bank International-<br />

Konzerns ist – in der kürzesten und<br />

pointiertesten Form, die uns eingefallen ist:<br />

dem Elevator Pitch.<br />

�<br />

8. Stock<br />

IT & ORGANISATION<br />

7. Stock<br />

CONTROLLING & RISK MANAGAMENT<br />

6. Stock<br />

RAIFFEISEN INVESTMENT AG<br />

5. Stock<br />

PRIVATE BANKING<br />

4. Stock<br />

COMPANY RESEARCH<br />

3. Stock<br />

EQUITY CAPITAL MARKETS<br />

2. Stock<br />

STRUKTURIERTE PRODUKTE<br />

1. Stock<br />

WERTPAPIERHANDEL UND -SALES<br />

23<br />

Konzernlagebericht<br />

Corporate Governance


1. Stock<br />

Wertpapierhandel und -sales<br />

Wir sind seit Jahren der größte Market Maker an der<br />

Wiener Börse, ein führender Spezialist für Aktien in<br />

Österreich und CEE und – direkt oder über unsere<br />

Bankengruppe – mit allen relevanten Finanzplätzen<br />

in „Emerging Europe“ verbunden.<br />

�<br />

* Wilhelm Celeda<br />

Direktor Wertpapierhandel und -sales


2. Stock<br />

Strukturierte Produkte<br />

Wir sind mit mehr als 3.500 aktuell gelisteten Zertifikaten<br />

und Optionsscheinen der größte heimische Emittent<br />

von strukturierten Produkten und einer der Pioniere<br />

bei Zertifikaten in Osteuropa.<br />

�<br />

* Mag. Heike Arbter<br />

Stellvertretende Direktorin, Strukturierte Produkte


28<br />

WERTPAPIERHANDEL UND -SALES / WILHELM CELEDA<br />

Führender Spezialist für Aktien in Österreich und CEE<br />

01<br />

Was macht der Bereich Equities & Derivatives in der Raiffeisen<br />

Centrobank?<br />

Unsere Abteilung hat einen klaren Fokus auf die Aktienmärkte in<br />

Österreich und CEE, wobei die Schwerpunkte Sales und Handel<br />

sowohl für Aktien als auch für Derivative denselben Stellenwert<br />

haben. Wir sind seit Jahren der größte Market Maker an der<br />

Wiener Börse und verfügen über eine Reihe an direkten Börsenanschlüssen<br />

in Mittel- und Osteuropa. Aber selbstverständlich<br />

bieten wir unseren Kunden Zugang zu praktisch allen europäischen<br />

und nordamerikanischen Aktienbörsen, in vielen Fällen<br />

auch über automatisiertes Order Routing. Mit derzeit mehr als<br />

3.500 Optionsscheinen und Zertifikaten, nehmen wir sowohl in<br />

Österreich als auch in der CEE-Region eine herausragende Rolle<br />

als Emittent ein.<br />

02<br />

Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />

Im klassischen Aktiensales an nationale und internationale institutionelle<br />

Investoren werden die Analysen unseres Hauses<br />

laufend und umfangreich um aktuelle Marktereignisse erweitert<br />

und der Kunde je nach seinen Bedürfnissen beraten. In unserem<br />

Bereich beschäftigen wir in Wien Mitarbeiter mit starkem<br />

Bezug zu unserer Region: Wir kennen die Besonderheiten der<br />

einzelnen Märkte, sprechen die jeweilige Sprache und nutzen<br />

den Vorteil der Präsenz unserer Bankengruppe an allen relevanten<br />

Finanzplätzen in „Emerging Europe“.<br />

03<br />

Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />

Erwartungsgemäß ist auch im Jahr <strong>2010</strong> die Aktivität der Investoren<br />

noch nicht an die Zeit vor der Krise herangekommen. Speziell<br />

im letzten Quartal, auch positiv unterstützt durch die beiden einzigen<br />

Kapitalmarkttransaktionen in Österreich (Verbund und<br />

EVN), war ein eindeutiger Aufwärtstrend, nicht nur bei den Aktienkursen,<br />

sondern auch bei den Kundenumsätzen zu verzeichnen.<br />

Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch 2011 fortsetzt.<br />

04<br />

Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />

Das gesamte Jahr <strong>2010</strong> wurde durch die sehr unterschiedlichen<br />

Erwartungshaltungen – zwischen volkswirtschaftlichen Gefahrenpotenzialen<br />

auf Länderebene und laufend besser werdenden<br />

Unternehmensresultaten – geprägt. Dieses Spannungsverhältnis<br />

wurde, wie an den gestiegenen Kursen ersichtlich, zu Gunsten der<br />

Aktien entschieden, gemäß der alten Börsenweisheit: Der Markt<br />

hat immer Recht.<br />

05<br />

Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />

Die in diesem Jahr durchgeführte Fusion zwischen Raiffeisen<br />

Zentralbank und Raiffeisen International zur neuen Raiffeisen<br />

Bank International wird 2011 erste Früchte tragen. Das koordinierte<br />

Vorgehen innerhalb der Gruppe wird zu einer Effizienzsteigerung<br />

führen. Durch die Kooperation mit den lokalen Raiffeisenbanken<br />

vor Ort und die damit zu erzielende Definition gemeinsamer<br />

Schwerpunkte, sowohl im Aktienresearch als auch in der<br />

Betreuung der institutionellen Kunden, ist mit Umsatzsteigerungen<br />

zu rechnen. Die Aktienmärkte unserer Region gewinnen<br />

weiter an Bedeutung – dem Rechnung tragend, werden wir beispielsweise<br />

ab dem 1. Quartal 2011 bereits mehr polnische als<br />

österreichische Aktien analysieren.


STRUKTURIERTE PRODUKTE / HEIKE ARBTER<br />

Einer der Pioniere bei Zertifikaten in Osteuropa<br />

01<br />

Was macht „Strukturierte Produkte“ bei der Raiffeisen Centrobank?<br />

„Strukturierte Produkte“ ist für die Zertifikate-Plattform der Raiffeisen<br />

Centrobank verantwortlich: Dies umfasst Strukturierung,<br />

Emission, Handel und Vermarktung von Zertifikaten an Kunden<br />

im In- und Ausland. Unsere Produktpalette beinhaltet alle gängigen<br />

Zertifikatetypen (Garantie-, Index-, Bonus- und Discount-Zertifikate<br />

sowie Aktienanleihen und Hebelprodukte), wobei der<br />

Fokus auf österreichischen, osteuropäischen und ausgewählten<br />

internationalen Aktien und Aktienindizes sowie Rohstoffen liegt.<br />

Mit aktuell über 3.500 öffentlich angebotenen Zertifikaten und<br />

Optionsscheinen sind wir der größte österreichische Emittent<br />

und ein wichtiger Player im osteuropäischen Markt.<br />

02<br />

Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />

Wir sind nicht nur der größte österreichische Emittent von Zertifikaten,<br />

sondern auch der einzige österreichische Komplettanbieter.<br />

Langjährige Erfahrung und Pionierarbeit für Zertifikate in<br />

Österreich und Osteuropa zeichnen die Raiffeisen Centrobank<br />

dabei besonders aus. Zu Meilensteinen zählen dabei der Aufbau<br />

des Zertifikatesegments an der Wiener Börse, das Zertifikate-<br />

Listing als erster ausländischer Emittent an der EUWAX in Stuttgart<br />

sowie das Listing als einziger österreichischer Emittent<br />

in Frankfurt (Scoach). Dieses Commitment trägt die Raiffeisen<br />

Centrobank auch in osteuropäische Märkte und sie listete als erster<br />

Zertifikateemittent Produkte an den Börsen Prag, Warschau,<br />

Budapest und Bukarest.<br />

03<br />

29<br />

Konzernlagebericht<br />

Corporate Governance<br />

Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> hat die Erwartungen übertroffen, sowohl den Ertrag<br />

als auch das abgesetzte Zertifikate-Volumen betreffend. Mit einer<br />

deutlichen Steigerung des Zertifikateumsatzes (Daten bis Ultimo<br />

November <strong>2010</strong>) um 61 % im Vergleich zu 2009 ist die Strategie,<br />

auf ein breites Produktangebot zu setzen, voll aufgegangen. Besonders<br />

Bonuszertifikate mit tiefer Barriere, die im Herbst erstmals<br />

auf den Markt gebracht wurden, konnten punkten.<br />

04<br />

Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />

Zu den absoluten Höhepunkten sind der Gesamtsieg beim diesjährigen<br />

Zertifikate Award Austria (Mai <strong>2010</strong>, Wien) und der Sieg<br />

in der Kategorie „Best in Central and Eastern Europe“ bei den<br />

Structured Products Europe Awards of Excellence (November<br />

<strong>2010</strong>, London) zu zählen. Bedeutend waren auch das erstmalige<br />

Listing von Zertifikaten an der Bucharest Stock Exchange sowie<br />

die Erweiterung des Zertifikate-Listings an den Börsen Prag, Warschau<br />

und Budapest. Außerdem haben Bonus-Zertifikate als Renditebringer<br />

<strong>2010</strong> für große Verkaufserfolge gesorgt, konnten in<br />

den Portfolios sehr gute Performance schaffen und in fast allen<br />

Kundensegmenten deutliche Umsatzzuwächse erzielen. Auf Verbandsebene<br />

konnte ich als Vorsitzende des Vorstands des Zertifikate<br />

Forums Austria große Fortschritte im Bereich einer einheitlichen<br />

Produktklassifizierung für Zertifikate erzielen.<br />

05<br />

Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />

Die immer breiter werdende Akzeptanz von Zertifikaten als ideale<br />

Instrumente zur Steuerung bzw. Optimierung des Portfolios<br />

wird sich auch 2011 fortsetzen. Auf Kundenseite sollte eine Vertriebs-Initiative<br />

mit den „Raiffeisen Netzwerk Units“ in Zentralund<br />

Osteuropa für sehr gute Absatzvoraussetzungen sorgen.<br />

Weiters wird die Einführung der Vermögenszuwachssteuer die<br />

bisherige steuerliche Benachteiligung von Zertifikaten in Österreich<br />

beseitigen, was sich positiv auf den Zertifikateabsatz auswirken<br />

sollte.


3. Stock<br />

Equity Capital Markets<br />

Mit unserer langjährigen Erfahrung in der Strukturierung<br />

und Durchführung nationaler und internationaler Aktientransaktionen<br />

gehören wir zu den führenden ECM-Beratern<br />

in Österreich sowie in Zentral- und Osteuropa.<br />

�<br />

* Mag. Birgit Kuras<br />

Direktorin Equity Capital Markets


4. Stock<br />

Company Research<br />

Die Stärke unseres regelmäßig ausgezeichneten<br />

Aktien-Research liegt in der Kombination von lokaler<br />

Expertise durch Analysten vor Ort und den erfahrenen<br />

Branchenspezialisten in Wien.<br />

�<br />

* Mag. Stefan Maxian<br />

Head of Company Research


34<br />

EQUITY CAPITAL MARKETS / BIRGIT KURAS<br />

Einer der führenden ECM-Berater in Österreich und Zentral- und Osteuropa<br />

01<br />

Was macht Equity Capital Markets bei der Raiffeisen Centrobank?<br />

Der Bereich Equity Capital Markets (ECM) bildet eines der klassischen<br />

Kerngeschäfte einer Investmentbank und zeichnet für die<br />

Strukturierung und Durchführung von Aktientransaktionen verantwortlich<br />

– dazu zählen die Vorbereitung und Begleitung von<br />

Initial Public Offerings (IPOs), Kapitalerhöhungen, Secondary Public<br />

Offerings und Block Trades. Einen weiteren Schwerpunkt unserer<br />

Tätigkeit machen Beratungsdienstleistungen für Unternehmen<br />

im Rahmen von Listings, Übernahmen und Restrukturierungen<br />

aus.<br />

02<br />

Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />

In erster Linie sind dies mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Strukturierung<br />

von Aktientransaktionen, insbesondere durch die Beteiligung<br />

an sämtlichen großen Transaktionen mit RZB/<strong>RCB</strong>-Involvierung<br />

und somit an allen österreichischen Privatisierungen<br />

sowie im Analysebereich. Die für unser ECM-Geschäft unabdingbare<br />

Kenntnis von Unternehmen in Österreich und der CEE-<br />

Region basiert in erster Linie auf deren kontinuierlicher und<br />

nachhaltiger Betreuung sowie auf dem außergewöhnlich umfassenden<br />

Branchen Know-how unseres Hauses.<br />

03<br />

Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> ist trotz anhaltender Skepsis gegenüber der Stabilität<br />

der Finanzmärkte für ECM äußerst positiv verlaufen. Während<br />

die österreichischen Unternehmen den Gang an die Börse noch<br />

scheuten, gab es zahlreiche Kapitalerhöhungen namhafter heimischer<br />

„Player", bei denen die <strong>RCB</strong> in führender Rolle beteiligt war.<br />

Auch bei internationalen Transaktionen konnten wir unsere Expertise<br />

unter Beweis stellen und uns damit auch außerhalb des<br />

österreichischen Marktes erfolgreich positionieren.<br />

04<br />

Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />

Die Kapitalerhöhungen der bedeutendsten zwei Energieunternehmen<br />

in Österreich wurden von ECM als Joint Bookrunner und<br />

Joint Lead Manager (EVN AG) bzw. als Joint Lead Manager<br />

(Verbund AG) begleitet. Beide Transaktionen konnten durch die<br />

effiziente Strukturierung sowie die Generierung hoher Investoren -<br />

nachfrage erfolgreich abgeschlossen werden. Die Teilnahme an<br />

der Kapitalerhöhung der Deutschen Bank war ein weiteres Highlight<br />

des vergangenen Jahres ebenso wie die Mandatierung zur<br />

Platzierung des Convertible Bonds des russischen Unternehmens<br />

Petropavlovsk plc.<br />

05<br />

Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />

Aufgrund des von uns erwarteten positiven Kapitalmarktumfeldes<br />

und der im Markt ausreichend vorhandenen Liquidität rechnen<br />

wir im kommenden Jahr mit mehreren Kapitalerhöhungen<br />

und einer Wiederbelebung des IPO-Marktes – nicht nur in Österreich<br />

sondern auch in unseren anderen Kernmärkten. Besonders<br />

stolz sind wir auf die bereits erfolgte Mandatierung für die IPOs<br />

zweier russischer Unternehmen (OAO EuroSibEnergo und OAO<br />

Chelyabinsk Tube-Rolling Plant) als einzige österreichische Bank.


COMPANY RESEARCH / STEFAN MAXIAN<br />

Stärke durch Kombination von lokaler Expertise und Branchenspezialisten<br />

01<br />

Was macht Company Research bei der Raiffeisen Centrobank?<br />

Hoffentlich einen guten Eindruck, wenn man bedenkt, dass wir<br />

stark in der Öffentlichkeit stehen. Company Research ist verantwortlich<br />

für Analyse und Bewertung von österreichischen, zentral-<br />

und osteuropäischen Aktien. Mit den Ergebnissen werden<br />

institutionelle Kunden weltweit mittels einer Vielzahl an Research-Produkten<br />

(Company Reports/Updates, Dailies, Weeklies,<br />

Sector Reports, First Impressions, Webportal etc.) sowie Roadshows<br />

und Client Calls serviciert und in ihren Investmententscheidungen<br />

unterstützt. Derzeit decken wir mehr als 100 Titel<br />

in neun Ländern ab und planen unser Coverage-Universum noch<br />

weiter auszubauen – insbesondere in Osteuropa.<br />

02<br />

Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />

Unsere Stärke liegt in der Kombination von lokaler Expertise, die<br />

durch Analysten vor Ort bzw. durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit Volkswirten der Raiffeisengruppe einerseits und erfahrenen<br />

Branchenspezialisten in Wien andererseits gegeben ist. Wir verfolgen<br />

in der Analyse einen fundamentalen Ansatz, basierend<br />

auf einem detaillierten Planungsmodell für jeden Titel. Außerdem<br />

stehen wir mit dem Management und den Investor-Relations-Verantwortlichen<br />

der analysierten Unternehmen in engem<br />

Kontakt.<br />

03<br />

Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />

Wir können auf ein durchaus erfolgreiches Jahr zurückblicken. Das<br />

Ziel, Investoren umfassender und schneller zu informieren, wurde<br />

mit einer Rekordanzahl von Updates (+ 12 % auf 377) klar erreicht.<br />

Wir haben besonders in Polen unsere Researchkompetenz deutlich<br />

erweitert und die Coverage von acht neuen Werten aufgenommen.<br />

Die eingenommenen Toppositionen in Rankings haben<br />

unser zentrales Anliegen – nämlich höchste und nachweisbare<br />

Recherchequalität für den Kunden – in den letzten Jahren immer<br />

wieder unterstrichen.<br />

04<br />

35<br />

Geschäftsbereiche<br />

Equity Capital Markets<br />

Company Research<br />

Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />

Eine ausgezeichnete Performance unserer Empfehlungen (Nr.1 bei<br />

österreichischen Aktien beim „boerseexpress Analystwatch“, Nr. 3<br />

im „starmine ranking“ für CEE, Top-3-Rankings gemäß Bloomberg<br />

bei mehr als einem Drittel des Universums), ein gutes Timing insbesondere<br />

bei Technologie- und Finanztiteln, Research zu zahlreichen<br />

Kapitalmarkttransaktionen besonders im Versorgerbereich<br />

sowie eine deutlich messbar gesteigerte Kunden- und Serviceorientierung<br />

der gesamten Abteilung.<br />

05<br />

Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />

Wir erwarten relativ gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen,<br />

allerdings auch weiterhin Unsicherheit in Bezug auf Europeripherie-Länder,<br />

ein relativ niedriges Zinsumfeld in Europa und USA,<br />

aber zunehmende Zinsängste in China. Operativ setzen wir uns<br />

weiterhin ambitionierte Ziele: Wir wollen besonders in Polen und<br />

Russland unser Research-Universum deutlich erweitern und planen<br />

weiteren Fortschritt in Bezug auf Kundennähe und „Time to<br />

Market“ zu machen.


5. Stock<br />

Private Banking<br />

Wir bieten individuelle, den höchsten Qualitätskriterien<br />

entsprechende Anlageberatung, mit dem Vorteil,<br />

dass wir auf die Ressourcen der gesamten Raiffeisen<br />

Bankengruppe zurückgreifen können.<br />

�<br />

* Dr. Gerhard Grund<br />

Mitglied des Vorstands, Private Banking


6. Stock<br />

Raiffeisen Investment AG<br />

Wir sind führend im Bereich M&A in Zentral- und<br />

Osteuropa und beraten mit unseren lokalen Teams<br />

internationale Unternehmen, Organisationen und<br />

Regierungen bei Übernahmen und Privatisierungen.<br />

�<br />

* Dr. Wolfgang Putschek, Mag. Martin Schwedler<br />

Vorstand Raiffeisen Investment AG


7. Stock<br />

Controlling & Risk Management<br />

In unserem Bereich ist es essenziell, das Geschäft zu<br />

verstehen und zu wissen, was eine Risikoposition treibt.<br />

Zusammen mit den eingesetzten mathematischstatistischen<br />

Risiko-Tools bildet dieses Verständnis<br />

die Basis für ein erfolgreiches Risk Management.<br />

�<br />

* Mag. Andreas Rosenbaum<br />

Direktor Controlling & Risk Management


42<br />

PRIVATE BANKING / GERHARD GRUND<br />

Wir legen größten Wert auf Produktfreiheit & höchst individualisiertes Portfoliomanagement<br />

01<br />

Was macht Private Banking bei der Raiffeisen Centrobank?<br />

Wir bieten individuelle, den höchsten Qualitätskriterien entsprechende<br />

Anlageberatung, mit dem Vorteil, dass wir dabei auf die<br />

Ressourcen der gesamten Raiffeisen Bankengruppe zurückgreifen<br />

können. Das Hauptaugenmerk unseres Private Banking liegt<br />

auf den drei Säulen Brokerage, Beratung und Portfoliomanagement.<br />

Derzeit verwalten wir Assets in der Höhe von rund 1,7 Milliarden<br />

Euro, wobei der Großteil dieses Vermögens unserer mehr<br />

als 600 Kunden auf Beratungsmandate entfällt.<br />

02<br />

Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />

Im Brokeragegeschäft punkten wir vor allem mit einer der größten<br />

heimischen Handelsabteilungen sowie der Vernetzung mit<br />

einer Reihe von namhaften ost- und westeuropäischen Börseplätzen.<br />

Die Kunden schätzen, dass die Deals in der Regel nur wenige<br />

Minuten nach Auftragserteilung durchgeführt und abgemeldet<br />

werden. In der täglichen Betreuung des Kunden mit<br />

Kauf- oder Verkaufsempfehlungen sehen wir unsere besondere<br />

Stärke im Rahmen der Betreuungsmandate. Im Portfoliomanagement<br />

legen wir wiederum Wert auf extrem individualisiertes<br />

Management, was uns gänzlich auf die den klassischen Anlegertypologien<br />

entsprechenden Standardportfolios verzichten<br />

lässt. Besonderen Wert legen wir auf „Produktfreiheit“. Damit<br />

heben wir uns eindeutig vom Mitbewerb ab und können unseren<br />

Kunden absoluten Mehrwert bieten.<br />

03<br />

Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />

Glücklicherweise kann ich heute sagen: Besser als wir alle dachten.<br />

Wir waren zwar in der ersten Jahreshälfte im Hinblick auf unsere<br />

Investmentpolitik eher konservativ unterwegs, letztendlich<br />

hat sich aber unser Handeln gemäß unserer Kundenphilosophie<br />

„bestehende Anlagewerte erhalten und darauf aufbauend einen<br />

risikoadäquaten Ertrag erzielen“ bewährt. Es ist uns trotz der Krise<br />

gelungen, keinen einzigen Kunden zu verlieren. Einmal mehr<br />

hat sich im vergangenen Jahr gezeigt, dass die Nähe zum Kunden<br />

und ein kontinuierlicher Informationsfluss der richtige Kurs durch<br />

unsichere Zeiten sind.<br />

04<br />

Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />

Dazu zählt aus meiner Sicht die Tatsache, dass die Performance unserer<br />

Kunden-Portfolios einen starken Zuwachs verzeichnen konnte.<br />

Wir knüpften damit einwandfrei an ein gutes Jahr 2009 an. Wir<br />

konnten im Private Banking unser Angebot an international agierende<br />

Kunden entscheidend ausweiten. Hier waren es vor allem<br />

maßgeschneiderte Zertifikate aus unserem Haus, die zu einer<br />

großartigen Entwicklung und enormen Volumensteigerung bei<br />

dieser Kundengruppe geführt haben.<br />

05<br />

Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />

Wir erwarten weiterhin große Volatilitäten, was besonders intensive<br />

Aktivitäten in der Kundenberatung erforderlich machen wird.<br />

Wir sehen uns jedenfalls in unserem bisherigen pro-aktiven Weg,<br />

basierend auf einer umfassenden und hoch-qualitativen Kundenbetreuung<br />

sowie maßgeschneiderten Lösungen in der Vermögensveranlagung,<br />

bestätigt. Wir sind durchwegs optimistisch,<br />

dass es vor allem im Segment der international agierenden Kunden<br />

große Zuwächse geben wird. Vor allem die Einbettung in eine<br />

hochprofessionelle Investmentbank wird ein entscheidender Vorteil<br />

bleiben. Die gute Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkbanken<br />

wird einen entscheidenden Beitrag zu einer positiver Geschäftsentwicklung<br />

leisten. Die Vermögensveranlagung betreffend<br />

meinen wir, dass Anleihen mit langer Laufzeit vermieden<br />

werden sollten und dividendenstarke Standardaktien weiterhin<br />

interessant bleiben.


RAIFFEISEN INVESTMENT AG / WOLFGANG PUTSCHEK & MARTIN SCHWEDLER<br />

Führend im Bereich M&A in Zentral- und Osteuropa<br />

01<br />

Was macht die Raiffeisen Investment AG bei der Raiffeisen Centrobank?<br />

Die Raiffeisen Investment AG (RIAG) ist eine 100%ige Tochter der<br />

Raiffeisen Centrobank. Wir beraten internationale Unternehmen<br />

und Organisationen sowie Regierungen bei Fusionen, Übernahmen<br />

und Privatisierungen sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite.<br />

Darüber hinaus beraten wir unsere Klienten bei der<br />

Aufbringung von Finanzierungen (Eigen- sowie Fremdkapital)<br />

für diverse Projekte.<br />

02<br />

Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />

Die RIAG kann durch ihre Branchenteams auf umfassendes Industrie-Know-how<br />

zurückgreifen. Darüber hinaus können wir<br />

mit unseren lokalen Teams in elf Ländern die Expertise und<br />

Marktkenntnis der jeweiligen Region gewährleisten. Wir arbeiten<br />

exklusiv mit Lazard, einer der weltweit besten und größten<br />

globalen Investmentbanken, zusammen. Dabei profitieren unsere<br />

Kunden von den kombinierten Ressourcen der beiden Häuser.<br />

Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, unseren Kunden Corporate<br />

Finance-Beratung in unübertroffener regionaler Tiefe und<br />

Breite mit globalem Zugang und globalem Industrie-Know-how<br />

anzubieten.<br />

03<br />

Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />

Nach zwei herausfordernden Geschäftsjahren sind positive Anzeichen<br />

für eine allmähliche Erholung des M&A-Geschäfts in Sicht.<br />

Dies spiegelt sich sowohl in einem starken Auftragseingang ab<br />

Juli/August als auch in einem starken Anstieg potenzieller neuer<br />

Mandate wider. Wir konnten <strong>2010</strong> insgesamt 25 Transaktionen mit<br />

einem Volumen von ca. EUR 10 Mrd. abwickeln. Obwohl die Krise<br />

unser Geschäft in der Region getroffen hat, konnten wir unseren<br />

Marktanteil erhöhen und sind laut den Mergermarket Leaguetables<br />

(Target/Sellers) unter den top drei aller M&A-Häuser in CEE.<br />

04<br />

43<br />

Geschäftsbereiche<br />

Private Banking<br />

Raiffeisen Investment AG<br />

Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />

Unter den M&A-Transaktionen ist insbesondere das Türkeigeschäft<br />

hervorzuheben, das bereits im Jahr 2009 gut verlief. Raiffeisen<br />

Investment ist gemeinsam mit Lazard und McKinsey Berater<br />

der türkischen Regierung bei der Privatisierung der Stromversorgungsunternehmen.<br />

Das Mandat umfasst die Privatisierung von<br />

19 Unternehmen über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Bei<br />

dieser Transaktion handelt es sich um das größte und umfangreichste<br />

Privatisierungsmandat in der Geschichte der Energieprivatisierungen<br />

in Südosteuropa. In einem weiteren wichtigen Markt,<br />

Russland, kam es durch die Fusion von Danone mit Unimilk, einem<br />

der größten russischen Molkereikonzerne, zu einer besonders erwähnenswerten<br />

Transaktion. Diese wurde von Raiffeisen Investment<br />

und Lazard kaufseitig beraten. Das Closing der Transaktion<br />

hat Ende November stattgefunden und erreichte ein Transaktionsvolumen<br />

von knapp EUR 2 Mrd.<br />

05<br />

Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />

Es ist festzuhalten, dass die Pipeline an Projekten deutlich besser<br />

gefüllt ist als Ende 2009. Dies betrifft nicht nur die Anzahl der<br />

Mandate, sondern auch deren Größe bzw. Umfang. Wir erwarten<br />

daher für das erste und das zweite Quartal 2011 einige Abschlüsse,<br />

die diese positive Entwicklung widerspiegeln. Aus unserer Sicht<br />

sind größere Transaktionen im Bereich Consumer Goods, Energie<br />

und Finanzinstitutionen in unseren wichtigsten Märkten Türkei<br />

und Russland zu erwarten. Es ist jedoch auch mit einem großen<br />

und positiven Ergebnisbeitrag durch einige spezifische Projekte<br />

aus der Region Südosteuropa zu rechnen.


44<br />

CONTROLLING & RISK MANAGAMENT / ANDREAS ROSENBAUM<br />

Professionelles Risikomanagement auch in turbulenten Zeiten<br />

01<br />

Was macht Controlling & Risk Management bei der Raiffeisen<br />

Centrobank?<br />

Unser Bereich setzt sich aus vier Gruppen zusammen: Controlling<br />

Securities überwacht die Positionen, Bewertungen und Limite<br />

des Wertpapierhandels. Controlling & Reporting General<br />

zeichnet hauptverantwortlich für die Budgetierung und das<br />

(IFRS-)Reporting an den Konzern. Limit Management verwaltet<br />

vor allem Kreditrisikolimite und ist in den täglichen Collateral<br />

Management Prozess eingebunden. Risk Management leitet<br />

den Prozess der Gesamtbankrisikosteuerung auf Basis von Analysen<br />

der aktuellen Risikosituation unter Berücksichtigung der<br />

Risikotragfähigkeit des Unternehmens.<br />

02<br />

Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />

Ich freue mich, mit hochqualifizierten, teamorientierten und<br />

motivierten Kollegen arbeiten zu können, die gemeinsam Controlling<br />

& Risk Management im von uns verstandenen erweiterten<br />

Sinn als wertvolle und anerkannte Funktion innerhalb der<br />

Bank zu etablieren wussten. So ist es für uns im Risk Management<br />

essenziell, das Geschäft zu verstehen und zu wissen, was<br />

eine Risikoposition treibt. Dieses Verständnis bildet zusammen<br />

mit den eingesetzten mathematisch-statistischen Risiko-Tools<br />

die Basis für ein erfolgreiches Risk Management.<br />

03<br />

Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />

<strong>2010</strong> war ein anspruchsvolles aber auch erfolgreiches Jahr für die<br />

Bank und unsere Abteilung. Es konnten wesentliche inhaltliche<br />

Fortschritte bei wichtigen Themen wie Stress-Testing und der<br />

Weiterentwicklung des Value-at-Risk-Modells erreicht werden.<br />

Substantielle Ressourcen wurden zudem erfolgreich dafür aufgewendet,<br />

das bewährte Monte-Carlo-Modell in einem großen Entwicklungsschritt<br />

so weit auszubauen, dass nun auch das Pricing<br />

strukturierter und komplexer Produkte anlassbezogen, zeitnah<br />

und verlässlich erfolgen kann.<br />

04<br />

Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />

Das den Markt bestimmende Thema war sicherlich die Schuldenkrise<br />

der Nationalstaaten. Dank ihrer risikobewussten Ausrichtung<br />

und des geringen Exposures in den Krisenstaaten musste die Bank<br />

– trotz des schwierigen Umfelds – keine substanziellen Verluste<br />

aus dem Kreditrisiko und dem Marktrisiko heraus verzeichnen.<br />

05<br />

Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />

Wir erwarten weiterhin heftige innereuropäische Diskussionen in<br />

Zusammenhang mit der Sovereign Debt Crisis, vor allem hinsichtlich<br />

des Europäischen Schutzschirmes für in Not geratene Eurozone-Länder<br />

und der sich abzeichnenden Notwendigkeit, die bis<br />

dato nationale Schuldenaufnahme künftig zu zentralisieren<br />

(Stichwort Eurobonds). Trotz der kumulativen Effekte der bevorstehenden<br />

regulatorischen Neuerungen auf gesamteuropäischer<br />

Ebene (Kapitalanforderungen, Regelungen für systemrelevante<br />

Banken, Liquiditätsbestimmungen, Leverage-Ratios, neues Market<br />

Risk Regime, Regulierung von OTC-Märkten, Regulierung von Derivatsgeschäften,<br />

Solvency II für Versicherungsunternehmen) und<br />

nationaler Alleingänge (Bankenabgabe) erwarten wir – eingebettet<br />

in eine erfolgreiche Bankengruppe und vertrauend auf unsere<br />

Stärken – ein für das Unternehmen erfolgreiches Jahr 2011.


IT & ORGANISATION / GÜNTER VÖLKER<br />

Spezialisten schneidern IT-Maßanzüge<br />

01<br />

Was macht IT & Organisation bei der Raiffeisen Centrobank?<br />

Die Abteilung IT & Organisation ist ein zentraler „Business Enabler“<br />

für die Geschäftsideen der Frontabteilungen der Raiffeisen<br />

Centrobank. Alle wesentlichen IT-Systeme wurden und werden<br />

maßgeschneidert auf die Bedürfnisse unseres Hauses von einem<br />

kleinen, hochqualifizierten Team von Spezialisten entwickelt<br />

und weiterentwickelt. Wir betreiben diese Systeme in zwei hochmodernen<br />

Rechenzentren auch selbst.<br />

02<br />

Was zeichnet Sie dabei besonders aus?<br />

Unser Haus ist bewusst nie dem allgemeinen Outsourcing-Trend<br />

von IT-Dienstleistungen gefolgt. Dieser Umstand unterstützt<br />

uns heute sehr im Streben nach kürzestmöglicher „Time to Market“<br />

bei der Umsetzung von IT-Anforderungen – bei gleichzeitig<br />

bestmöglicher Qualität und Sicherheit dieser „IT-Maßanzüge“.<br />

Unsere Mitarbeiter sind deshalb nicht nur IT-Spezialisten, sie verstehen<br />

auch sehr viel vom Bankgeschäft, ein definitiv entscheidender<br />

Wettbewerbsvorteil für unser Haus.<br />

03<br />

Wie ist das Jahr <strong>2010</strong> für Sie gelaufen?<br />

Aus operationaler Sicht können wir glücklicherweise auf ein unspektakuläres<br />

Jahr zurückblicken. Die IT-Systeme liefen überaus<br />

stabil und konnten die hohen Performance-Erwartungen unseres<br />

Hauses erfüllen. Die Projekte mit IT-Beteiligung (und das sind die<br />

meisten) konnten großteils „in time“ abgeschlossen werden. Aus<br />

entwicklungstechnischer Sicht lag ein Schwerpunkt im Jahr <strong>2010</strong><br />

bei der Modernisierung unseres internen Rechnungswesens, die<br />

vor allem durch die neuen Reporting Anforderungen seitens der<br />

Raiffeisen Bank International AG notwendig wurde.<br />

04<br />

45<br />

Geschäftsbereiche<br />

Controlling & Risk Managament<br />

IT & Organisation<br />

Was waren aus Ihrer Sicht die Highlights des letzten Jahres?<br />

Wir sind das erste ausländische Börsemitglied an der Ljubljana<br />

Stock Exchange (LJSE) in Slowenien geworden, haben den Remote-Handel<br />

an der LJSE zeitgleich mit der dort erfolgten Umstellung<br />

auf das XETRA-Handelssystem aufgenommen. Wir sind mit<br />

unserem Backup-Rechenzentrum – einer zu 100 % parallel laufenden<br />

Spiegelung unseres Hauptrechenzentrums – in eine neue Location<br />

übersiedelt, die uns neben bestmöglicher Qualität und Versorgungssicherheit<br />

bei der Infrastruktur vor allem auch deutlich<br />

mehr Platzreserven für zukünftige neue Anforderungen bietet. Es<br />

ist uns auch wieder gelungen, neuen institutionellen Kunden<br />

Marktzugang über DMA (Direct Market Access) in bewährter <strong>RCB</strong>-<br />

Topqualität zu bieten.<br />

05<br />

Was sind die Erwartungen für das Jahr 2011?<br />

Wir werden unseren Online-Auftritt komplett erneuern: neben<br />

einem Design-Relaunch sind eine Reihe neuer Funktionalitäten<br />

für unsere Kunden und Kundenberater vorgesehen. Für mobile<br />

User werden wir alle angesagten Smartphones mit eigenen<br />

Apps unterstützen. Konkret wird es diese für Blackberry, iPhone,<br />

iPad und Android-Systeme geben. Die interne PC-Infrastruktur<br />

wird auf Microsoft Windows 7 und Office <strong>2010</strong> migriert. Im IT-Security-Bereich<br />

werden wir uns verstärkt den Themen Identity-<br />

Management, zentrales Provisioning und Access Governance<br />

widmen. Fest steht auch, dass wir 2011weiterhin intensive Unterstützung<br />

für unser Risk Management leisten werden. Die derzeit<br />

noch große Unbekannte ist der Projektaufwand für die Abwicklung<br />

der neuen Vermögenszuwachssteuer. Diese wird uns<br />

2011 sicherlich noch massiv beschäftigen.


8. Stock<br />

IT & Organisation<br />

Unser Team von Spezialisten schneidert IT-Maßanzüge<br />

mit bestmöglicher Qualität und höchsten Sicherheitsstandards<br />

für eine kürzestmögliche „Time to Market“.<br />

�<br />

* Dipl. Ing Günter Völker<br />

Direktor IT & Organisation


Konzernlagebericht der Raiffeisen Centrobank AG<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Mit Raiffeisen Centrobank-Gruppe wird auf den Konzern der Raiffeisen Centrobank<br />

AG Bezug genommen. Das Unternehmen auf Einzelbasis (die Mutter -<br />

gesellschaft) wird mit Raiffeisen Centrobank bezeichnet. Es wird darauf hingewiesen,<br />

dass es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen durch die<br />

Verwendung automatischer Rechenhilfen zu geringfügigen Differenzen<br />

kommen kann. Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerten) beruht<br />

auf den tatsächlichen und nicht auf den dargestellten gerundeten Werten.<br />

Personen bezogene Bezeichnungen in diesem Dokument sind als geschlechtsneutral<br />

anzusehen.<br />

49<br />

Rubrik<br />

Treffer


50<br />

Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> wurde von Finanzanalysten unter der Überschrift<br />

„Konjunkturüberraschung sticht Schuldenfalle“ zusammengefasst,<br />

und es lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit vorhersagen,<br />

dass zwei Themen auch die kommenden Monate vorrangig<br />

bestimmen werden: die Schuldenkrise im Euroraum und<br />

die (weiterhin?) positive Konjunkturentwicklung.<br />

Konjunktur<br />

Mit dem Ende des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> scheint es, als hätte die<br />

Weltwirtschaft die schlimmste Rezession seit über 60 Jahren<br />

überwunden. Die Erholung, insgesamt wie auch im letzten<br />

Quartal des vergangenen Jahres, verlief jedoch sehr uneben.<br />

Einige Volkswirtschaften, wie Deutschland, die USA aber auch<br />

Polen, zeigten kräftiges Wachstum während andere, wie z.B. die<br />

südeuropäischen Euroländer und Rumänien, sich nur zögerlich<br />

erholten bzw. sogar weitere Rückgänge hinnehmen mussten. Im<br />

Gesamtjahresverlauf mündete ein von Wachstumsimpulsen getragenes<br />

sehr positives erstes Quartal, ausgelöst durch eine<br />

Verschärfung der Schuldenkrise in der Eurozone und eine generelle<br />

Unsicherheit über die globale gesamtwirtschaftliche Entwicklung,<br />

vorerst in eine Ernüchterung. In der Folge zeigte sich<br />

nach den überraschend guten Wachstumsziffern des zweiten<br />

Quartals eine gewisse Erleichterung, und das restliche Jahr führte<br />

nach Überwindung der Befürchtung eines Rückfalls in eine<br />

Rezession, nach dem Muster eines „Double Dip“ im dritten Quartal,<br />

in ein sehr versöhnliches viertes Quartal und in einen letztlich<br />

erfreulichen Gesamtjahresabschluss.<br />

Auch die Kapitalmärkte haben die Unsicherheit über die<br />

Wachstumsentwicklung in den globalen Volkswirtschaften im<br />

Jahresverlauf – wenn auch bei zuletzt deutlich geringeren Risikomargen<br />

als im vergangenen Jahr – in einerseits eher volatilen<br />

Aktienmärkten sowie andererseits, trotz fortgesetzt tiefer Zinsen,<br />

in ebensolchen Anleihenmärkten reflektiert. Diese Entwicklung<br />

scheint weiterhin maßgeblich von der Unklarheit über die<br />

Wachstumsprognosen in den einzelnen Weltregionen geprägt.<br />

Auf der einen Seite werden die BIP-Schätzungen von den USA bis<br />

Deutschland weiterhin angehoben, und auf der anderen Seite<br />

bleibt speziell die Eurozone höchst divergent. Die Schuldenkrise<br />

öffentlicher Haushalte, insbesondere deren bevor stehender hoher<br />

Refinanzierungsbedarf, wird hier das bestimmende Thema<br />

darstellen. Unzureichende Budgetkürzungen werden von den<br />

Finanzmärkten nicht mehr akzeptiert.<br />

Die Angst, künftig an den Sanierungen mitwirken zu müssen,<br />

drückt auf die Anleihenkurse und dies nicht nur in den direkt<br />

betroffenen PIGS-Staaten. Die Märkte bewerten die bisherigen<br />

Maßnahmen der Politik als halbherzig, da mit Kredit-Schutzschirmen<br />

alleine die Schulden nicht verschwinden. Trotz dieser<br />

Konjunkturskepsis scheint sich, besonders in den letzten Monaten<br />

des vergangenen Jahres, überwiegend die Meinung gebildet<br />

zu haben, dass nicht mit dem nochmaligen Abgleiten in eine<br />

Rezession zu rechnen ist. Letztlich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />

dass es für das Kippen einer Wirtschaft in eine Rezession<br />

eines expliziten Auslösers, also eines exogenen Schocks, wie<br />

z.B. der Subprime-Krise, bedürfte.<br />

Allerdings geben steigende Energiepreise Anlass, im Jahr 2011<br />

von einer Inflationsrate von zumeist mehr als 2 % auszugehen.<br />

Neben der erhöhten Inflationsrate und den aufhellenden Konjunkturaussichten,<br />

drückt auch der Leitzinsausblick das Renditeniveau<br />

nach oben. Die EZB beurteilt ihre Geldpolitik angesichts der<br />

Konjunkturerholung als zu expansiv, und so ist bis Ende 2011<br />

durchaus mit weiteren Erhöhungen des Hauptrefinanzierungssatzes<br />

auf 2 % zu rechnen. Zinsanhebungen und das Auslaufen<br />

der erweiterten Kreditmaßnahmen können als Teil eines geldpolitischen<br />

Normalisierungsprozesses gesehen werden.<br />

Für die CEE-Region gilt das für die USA und den Euroraum<br />

gezeichnete Bild gleichfalls, allerdings auf einem grundsätzlich<br />

höheren Wachstumsniveau. Ebenso wie in der Eurozone verläuft<br />

der Wachstumspfad auch hier nicht einheitlich: Während


Russland und die Ukraine heuer mit bis zu 5 % wachsen werden,<br />

befinden sich die Balkanländer weiterhin in einer Rezession, und<br />

Länder wie Polen weisen bereits Bedingungen vergleichbar den<br />

EU-Kernländern auf.<br />

Finanzmärkte<br />

Vor diesem Hintergrund spiegelten die für die Raiffeisen Centrobank<br />

wesentlichen Aktienmärkte im Jahresablauf überwiegend<br />

die Ratlosigkeit, die von der unklaren gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung ausgegangen ist, wider und entwickelte sich vorerst<br />

durchwachsen. Erst gegen Jahresende wurde ein im Gesamtjahresvergleich<br />

klar positiver Trend eingeschlagen. In den<br />

marktbestimmenden USA konnte im Dow Jones per Saldo<br />

letztlich ein Kurszuwachs von 11 % erzielt werden, während<br />

Japan einen Verlust von 3 % auswies. In Europa war die Entwicklung<br />

ebenfalls uneinheitlich. Einem Minus von 6 % im<br />

Eurostoxx 50 (R) steht ein Plus von 16 % im DAX gegenüber, der<br />

sich aufgrund der deutschen Exportstärke in Verbindung mit<br />

dem wieder erstarkten US-Dollar als Kurslokomotive diesem<br />

Trend entgegenstellen konnte. Der österreichische Markt musste<br />

einen anfänglichen Kursgewinn wieder abgeben, um sich<br />

nach noch deutlicheren Kursverlusten wieder zu erholen und<br />

mit einer, auch vermögenszuwachssteuerbedingten, Jahresendralley<br />

auf eine Gesamtperformance von ebenfalls 16 % zu<br />

kommen. In den CEE-Ländern war der Kursverlauf mit einem<br />

Plus von 15 % im CECE bzw. einem Plus von sogar 23 % in Russland<br />

ähnlich erfreulich.<br />

Im Jahresverlauf hat sich die Entspannung in der Stimmung<br />

über den weiteren Verlauf der internationalen Finanzmärkte<br />

bzw. über die europäische Schuldenkrise am deutlichsten in<br />

der Kursentwicklung des Euro manifestiert. Dieser konnte nach<br />

einem Kurseinbruch auf unter 1,20 USD pro EUR im zweiten<br />

Halbjahr gegenüber dem US-Dollar einen Anstieg von 10 % verzeichnen,<br />

um letztlich bei 1,34 zu schließen. Damit verbleibt in<br />

der Jahresbilanz nur mehr eine Abschwächung gegenüber dem<br />

US-Dollar von ca. 5 %. Aber, wie in den Vorperioden, hatte auch<br />

dieser Kursverlauf keinerlei Einfluss auf die Zinspolitik, sondern<br />

alle relevanten Notenbanken haben fortwährend den Markt mit<br />

51<br />

Konzernlagebericht<br />

Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />

billigem Zentralbankgeld versorgt. Der Leitzinssatz befindet sich<br />

in den USA weiterhin auf einem historischen Tiefststand nahe<br />

der Nulllinie. In Europa wurden die Leitzinsen von der EZB in der<br />

Berichtsperiode ebenso am Tiefststand von 1 % gehalten. Als<br />

Konsequenz daraus haben sich die Benchmark-Renditen in den<br />

USA sowie in Europa, nach zwischenzeitlich kurzen Anstiegen,<br />

nahe den historischen Tiefstniveaus von 2,5 % bzw. 2,3 %<br />

eingependelt. Im Gesamtjahresverlauf haben sich auch die<br />

Kurse 10-jähriger Staatsanleihen sowohl im Euro als auch im US-<br />

Dollar leicht verbessert, mussten aber im Zuge der Entspannung<br />

deutliche Renditeerhöhungen in Kauf nehmen, um bei einem<br />

Jahresendwert im EUR von 2,9 % bzw. im US-Dollar von 3,3 % zu<br />

schließen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> waren nach zwei herausfordernden Jahren erste<br />

positive Anzeichen für eine allmähliche Erholung des M&A-<br />

Geschäfts zu verzeichnen. In den Ländern Türkei, Russland, Polen<br />

und Österreich, die gleichzeitig auch die wichtigsten Kernmärkte<br />

der Raiffeisen Investment AG-Gruppe darstellen, konnte<br />

gegenüber 2009 ein deutlicher Anstieg der M&A-Aktivitäten<br />

festgestellt werden. Die übrigen CEE-Länder befanden sich,<br />

sowohl die Transaktionsanzahl als auch die Transaktionswerte<br />

betreffend, noch auf einem niedrigen Niveau. Doch auch hier<br />

war im vierten Quartal <strong>2010</strong> eine stetige Zunahme der Aktivitäten<br />

festzustellen.<br />

Rohstoffmärkte<br />

Die für die Commodity-Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />

wesentlichen Rohstoffmärkte zeigten sich fest und<br />

waren von deutlichen Preisanstiegen geprägt. Die Kautschukpreise<br />

blieben im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> stabil, um sich in der


52<br />

zweiten Jahreshälfte stark nach oben zu orientieren, bedingt<br />

durch eine lebhafte Nachfrage, die sich einer eher limitierten<br />

Angebotssituation gegenübersah. Der Preis für Kautschuk<br />

(TSR20), der einen wichtigen Indikator für die Preisentwicklung<br />

des physischen Produkts darstellt, stieg an der SICOM Singapore<br />

Commodity Exchange im Jahresverlauf von knapp 2.900/t US-<br />

Dollar auf etwa 4.900/t US-Dollar, was einer Steigerung von ca.<br />

70 % entspricht. Die von Centrotrade Chemicals gehandelten<br />

Olefine korrelieren mit dem Ölpreis, der im Jahresverlauf ebenfalls<br />

eine klare Aufwärtstendenz zeigte.<br />

Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong><br />

Die Erholung der Weltwirtschaft nach der schwersten Rezession<br />

seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich <strong>2010</strong> zwar weiter fortgesetzt,<br />

die Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten<br />

war jedoch über weite Strecken des abgelaufenen Geschäftsjahres<br />

von der Unsicherheit über die Nachhaltigkeit der<br />

Erholung, vor allem im Hinblick auf die während der Krise stark<br />

gestiegene öffentliche Verschuldung, beeinträchtigt. So bewegen<br />

sich die an den Börsen gehandelten Volumina nach wie vor<br />

deutlich unter den 2007 erzielten Werten.<br />

Unter Berücksichtigung des ambivalenten Umfelds konnte die<br />

Raiffeisen Centrobank-Gruppe einen insgesamt überaus positiven<br />

Geschäftsverlauf verzeichnen. Der Konzern-Jahresüberschuss<br />

nach Steuern belief sich <strong>2010</strong> auf EUR 27,630 Mio., womit das<br />

Vorjahresergebnis um EUR 1,650 Mio. oder rund 6 % übertroffen<br />

wurde. In der Reihenfolge der Ergebnisbeiträge dominiert einmal<br />

mehr die Raiffeisen Centrobank, die auf Einzelgesellschaftsebene<br />

einen Jahresgewinn nach Steuern und nach Bereinigung<br />

um Dividendenerträge vollkonsolidierter Tochter gesellschaften<br />

in Höhe von EUR 23,730 Mio. erzielt hat. Dahinter folgen die<br />

Commodity-Handelstöchter mit einem Ergebnisbeitrag zum konsolidierten<br />

Jahresgewinn nach Steuern von EUR 5,242 Mio., während<br />

die Raiffeisen Investment AG und ihre Tochterunternehmen<br />

das abgelaufene Jahr in Summe negativ abgeschlossen haben.<br />

Die Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong> im Vergleich zum Vorjahr setzt<br />

sich im Detail aus einem rückläufigen Zinsüberschuss, einem<br />

über 2009 liegenden Provisionsüberschuss sowie einem gesunkenen<br />

sonstigen betrieblichen Ergebnis zusammen. Die Verwaltungsaufwendungen<br />

haben sich gegenüber 2009 moderat<br />

erhöht. Das Handelsergebnis blieb im Jahresvergleich stabil.<br />

Der Rückgang im Zinsüberschuss um EUR 3,872 Mio. auf<br />

EUR 4,841 Mio. (Vorjahr: EUR 8,713 Mio.) erklärt sich in erster Linie<br />

aus dem geringeren Zinsniveau <strong>2010</strong> infolge der starken<br />

Senkung der Leitzinsen und dem geringeren Depotvolumen. Der<br />

Provisionsüberschuss erhöhte sich gegenüber 2009 um<br />

EUR 4,911 Mio. auf EUR 18,581 Mio. (Vorjahr: EUR 13,670 Mio.). Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> wurden an der Wiener Börse die ersten größeren<br />

Kapitalmarkttransaktionen seit Beginn der Krise durchgeführt.<br />

Raiffeisen Centrobank war über ihre ECM-Abteilung an allen<br />

Transaktionen führend beteiligt.<br />

Das Handelsergebnis, das sich im Wesentlichen aus Beiträgen<br />

der Raiffeisen Centrobank zusammensetzt, beläuft sich <strong>2010</strong> auf<br />

EUR 43,227 Mio. und liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres<br />

(Vorjahr: EUR 43,650 Mio.). Rückgänge im Salesbereich, bedingt<br />

durch die nach wie vor schwache Entwicklung der gehandelten<br />

Volumina, konnten im Tradingbereich durch Einmaleffekte aus<br />

dem Verkauf von Wertpapieren, deren Marktbewertung in den<br />

Vorjahren aus Bonitätsgründen gefallen war, sowie durch eine


Forcierung der Trading-Aktivitäten unter Einhaltung der Risikovorgaben<br />

wettgemacht werden. Das Tradingergebnis bewegt<br />

sich somit deutlich über dem Vorjahreswert.<br />

Die Gesamterträge, die den Zinsüberschuss vor Kreditrisikovorsorge,<br />

den Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie<br />

das Ergebnis aus Finanzinvestitionen und derivativen Finanzinstrumenten<br />

umfassen, erhöhten sich im Vergleich zu 2009 um<br />

EUR 0,846 Mio. oder rund 1 % auf EUR 67,031 Mio. (Vorjahr:<br />

EUR 66,185 Mio.)<br />

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im Jahresvergleich in<br />

Summe um EUR 2,224 Mio. oder rund 3,8 % von EUR 57,767 Mio.<br />

auf EUR 59,991 Mio. Der Grund liegt im Wesentlichen in gestiegenen<br />

Personalkosten in der Raiffeisen Centrobank aufgrund<br />

höherer Vorsorgen für Rückstellungen für Bonifikationen und<br />

Sozialkapital sowie in der allgemeinen kollektivvertraglichen<br />

Steigerung. Rückläufig entwickelt hat sich hingegen der Personalaufwand<br />

in der Raiffeisen Investment AG-Gruppe.<br />

Im sonstigen betrieblichen Ergebnis ist im Vergleich zu 2009<br />

ein Rückgang um EUR 4,234 Mio. auf EUR 18,237 Mio. (Vorjahr:<br />

EUR 22,471 Mio.) zu verzeichnen. Im Vorjahr waren in diesem Posten<br />

Erträge aus der Vereinnahmung passiver Unterschiedsbeträge<br />

aus der erstmaligen Einbeziehung von fünf bisher nicht konsolidierten<br />

Gesellschaften in Höhe von EUR 4,603 Mio. enthalten.<br />

Der Jahresüberschuss vor Steuern erreichte somit EUR 25,336<br />

Mio. und lag um rund 18 % oder EUR 5,499 Mio. unter dem Ergebnis<br />

des Jahres 2009. Nach Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen<br />

und Ertrag, die per Saldo aufgrund eines Ertrags aus der<br />

Abwicklung der steuerlichen Außenprüfung und der daraus resultierenden<br />

Anpassung noch nicht veranlagter Geschäftsjahre in der<br />

Raiffeisen Centrobank mit EUR 2,294 Mio. positiv sind (Vorjahr:<br />

– 4,855 Mio.), errechnet sich ein Konzern-Jahresüberschuss nach<br />

Steuern in Höhe von EUR 27,630 Mio. (Vorjahr: EUR 25,980 Mio.).<br />

Bilanzseitig zeigt sich bezogen auf das Jahresende 2009 ein<br />

Anstieg der Bilanzsumme um EUR 134,681 Mio. auf EUR 2.130,085<br />

Mio. Auf der Aktivseite lag die wesentliche Veränderung im<br />

Posten „Handelsaktiva“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme<br />

zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 75 %, zum 31.12.2009: rund 68 %), der um<br />

EUR 245,305 Mio. auf EUR 1.601,070 Mio. angestiegen ist. Zurückzuführen<br />

ist dies auf einen Anstieg des Bestandsvolumens und<br />

der Bestandswerte der unter den „Handelsaktiva“ ausgewiesenen<br />

festverzinslichen Wertpapiere. Die zum weitaus größten Teil bei<br />

der Raiffeisen Bank International AG zugekauften Anleihen dienen<br />

als Absicherung für von der Raiffeisen Centrobank emittierte<br />

Garantieprodukte. Die ebenfalls im Posten „Handelsaktiva“ enthaltenen<br />

Aktienbestände und Optionen bzw. Futures stellen<br />

einerseits, zusammen mit den Anleihen, die Hedgeposition zu<br />

den emittierten Zertifikaten, Optionsscheinen sowie Leerverkäufen<br />

dar und sind andererseits Bestandteil der Market Maker-<br />

Aktivitäten der Bank.<br />

Ebenfalls zu Erhöhungen kam es aktivseitig im Vergleich zum<br />

Jahresende 2009 beim Posten „Sonstige Aktiva“ (Anteil gemessen<br />

an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 5 %, zum 31.12.2009:<br />

rund 3 %) und beim Posten „Forderungen an Kunden“ (Anteil gemessen<br />

an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 4 %, zum<br />

31.12.2009: rund 3 %) um EUR 52,180 Mio. auf EUR 108,899 Mio.<br />

bzw. um EUR 33,986 Mio. auf EUR 85,476 Mio. Ursache für den<br />

Anstieg der „Sonstigen Aktiva“ sind im Wesentlichen Erhöhungen<br />

bei den Forderungen sowie bei den Vorratsbeständen der Commodity-Handelstöchter.<br />

Im Posten „Forderungen an Kunden“ ist<br />

im Vergleich zum Ultimo 2009 vornehmlich ein Anstieg der Ausleihungen<br />

an ausländische Kommerzkunden zu verzeichnen.<br />

53<br />

Konzernlagebericht<br />

Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong>


54<br />

Teilweise kompensiert wurde die beschriebene Entwicklung<br />

durch einen Rückgang beim Posten „Forderungen an Kredit -<br />

institute“ (Anteil gemessen an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>:<br />

rund 13 %, zum 31.12.2009: rund 24 %), der sich um EUR 194,668 Mio.<br />

auf EUR 285,424 Mio. vermindert hat. Reduziert wurden primär<br />

Interbankendepots bei der Raiffeisen Bank International AG.<br />

Vergleichbar mit der Entwicklung der Aktivseite fand die<br />

wesentlichste Veränderung auf der Passivseite im Bilanzposten<br />

„Handelspassiva“ statt, der sich im Vergleich zum Vorjahresultimo<br />

um EUR 204,288 Mio. auf EUR 1.742,127 Mio. erhöht hat (Anteil<br />

gemessen an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 82 %, zum<br />

31.12.2009: rund 77 %). Bei den Handelspassiva handelt es sich<br />

vor allem um die von der Raiffeisen Centrobank emittierten<br />

strukturierten Garantieprodukte, wie beispielsweise die bekannten<br />

Blue Chip-Zertifikate sowie Optionsscheine und sonstige<br />

Zertifikate, wie etwa die Turbo-Zertifikate auf Indices und Einzelaktien.<br />

Weiters enthält der Posten Passiva aus Leerverkäufen<br />

im Zusammenhang mit dem Market-Making der Raiffeisen<br />

Centrobank.<br />

Die Erhöhung in den Handelspassiva im Vergleich zu 2009 ist<br />

auf eine Ausweitung des Bestandsvolumens und der Bestandswerte<br />

von Futures und börsenotierten Optionsscheinen zurückzuführen.<br />

Bei den strukturierten Produkten war eine Reduzierung<br />

zu verzeichnen, da mehrere Titel im letzten Geschäftsjahr<br />

ihre Endfälligkeit erreicht haben. Auf die Ausführungen zur Entwicklung<br />

des Postens „Handelsaktiva“ und die zwischen diesen<br />

Posten bestehenden Hedgebeziehungen wird oben verwiesen.<br />

Der Posten „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“<br />

(Anteil gemessen an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 3 %,<br />

zum 31.12.2009: rund 7 %) hat sich im Vergleich zum Ultimo 2009<br />

um EUR 79,926 Mio. auf EUR 63,800 Mio. verringert. Rückgeführt<br />

wurden vor allem Ausleihungen bei ausländischen Banken.<br />

Aufgrund von Erhöhungen bei den Verbindlichkeiten aus<br />

bankfremden Tätigkeiten (aus Warenlieferungen und Leistungen)<br />

im Bereich der Commodity-Handelstöchter stieg der Bilanz -<br />

posten „Sonstige Passiva“ im Jahresabstand um EUR 12,808 Mio.<br />

von EUR 27,469 Mio. auf 40,275 Mio. (Anteil gemessen an der<br />

Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 2 %, zum 31.12.2009: rund 1 %).<br />

Hingegen sank der Posten „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden“<br />

um EUR 14,034 Mio. auf EUR 105,525 Mio. (Anteil gemessen<br />

an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong>: rund 5 %, zum 31.12.2009:<br />

rund 6 %).<br />

Das Konzern-Eigenkapital hat sich unter Berücksichtigung des<br />

Konzern-Jahresüberschusses im Jahr <strong>2010</strong> und der Dividendenauszahlung<br />

für das Geschäftsjahr 2009 in Höhe von EUR 18,995<br />

Mio. im Vergleich zum Jahresende 2009 von EUR 118,013 Mio. um<br />

EUR 9,537 Mio. auf EUR 127,550 Mio. erhöht.<br />

Betrachtung der Geschäftsbereiche<br />

Bankgeschäftsbereiche<br />

Wertpapierhandel und -sales und Treasury<br />

Vor dem Hintergrund der im Kapitel „Gesamtwirtschaftliches<br />

Umfeld“ dargestellten Marktverhältnisse und unter Berücksichtigung<br />

des weltweit auf tiefem Niveau stagnierenden Handelsvolumens<br />

an den Finanzmärkten stellt sich das Ergebnis des<br />

Bereichs im vergangenen Jahr äußerst positiv dar. Einer ver haltenen<br />

Entwicklung der Brokerageerträge, insbesondere im<br />

institutionellen Bereich, steht eine erfolgreiche Ausweitung der<br />

Handelserträge im Rahmen der Limitvorgaben gegenüber. Im


Jahresergebnis <strong>2010</strong> enthalten sind Gewinne aus dem Verkauf<br />

von Wertpapieren, deren Marktbewertung in Vorjahren aus<br />

Bonitätsgründen abnahm. Davon abgesehen verlief die Entwicklung<br />

des Ergebnisses in den einzelnen Monaten ausgeglichen<br />

und verteilte sich jeweils rund zur Hälfte auf das erste und<br />

zweite Halbjahr .<br />

Gemäß der Ergebnisherkunft nach einer geographischen Segmentierung<br />

liegen die Schwerpunkte, ähnlich dem Gesamtjahr<br />

2009, nach wie vor auf Österreich bzw. den EU-Ländern. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil der CEE-Region allerdings,<br />

sowohl relativ als auch in absoluten Beträgen, mehr als<br />

verdoppelt.<br />

Betreffend die Entwicklung der Risikoparameter ist zu erwähnen,<br />

dass aus dem Marktrisiko in einer Gesamtbetrachtung wiederum<br />

keine negativen Effekte zu berichten sind. Auch aus dem<br />

Kreditrisiko und dem operationellen Risiko sind in der Berichtsperiode<br />

keine signifikanten Kosten erwachsen.<br />

Der Marktanteil am Handel mit Aktien an der Wiener Börse<br />

hat sich günstig entwickelt und brachte die Raiffeisen Centrobank<br />

mit einem Marktanteilsrekord von 9,3 % im September<br />

erstmals seit 2002 an die Spitze der Marktteilnehmer an der<br />

Wiener Börse. Im Gesamtjahr wurde mit einem, im Vergleich zum<br />

Vorjahr um rund 12% erhöhten, Marktanteil von 7,4 % (2009: 6,6 %)<br />

der dritte Rang eingenommen. Diese Entwicklung ist auch von<br />

einem erfreulichen Anstieg der absoluten Umsätze der Bank<br />

an der Wiener Börse um rund 16 % auf EUR 5,6 Mrd. (2009:<br />

EUR 4,8 Mrd.) begleitet. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang,<br />

dass der Gesamtumsatz an der Wiener Börse, ähnlich<br />

der Entwicklung anderer Märkte der Region, <strong>2010</strong> um ca. 60 %<br />

unter dem Spitzenwert von 2007 liegt, sowie dass sich unter den<br />

ersten zehn Marktteilnehmern mit Raiffeisen Centrobank und<br />

Erste Bank nur mehr zwei österreichische Institute befinden.<br />

Im Geschäft mit österreichischen Derivaten konnte die Raiffeisen<br />

Centrobank ihren Marktanteil stabilisieren und in diesem Jahr<br />

mit über 20 % am Gesamtmarkt eine Position unter den top<br />

drei einnehmen. Gemeinsam mit dem Geschäft von Optionsscheinen<br />

und strukturierten Produkten wurde die Marktführerschaft<br />

im Geschäft mit Aktienderivaten in Österreich gehalten.<br />

Im Geschäft mit osteuropäischen Derivaten am Terminmarkt<br />

der Wiener Börse besetzt die Raiffeisen Centrobank mit einem<br />

Marktanteil von ca. 40 % einmal mehr eine führende Position<br />

unter allen Börseteilnehmern.<br />

Mit einer Zuteilung von erneut annähernd 50 % der vergebenen<br />

Mandate in der Auktion im April <strong>2010</strong> konnte die Raiffeisen<br />

Centrobank die Position als größter Market Maker und Specialist<br />

an der Wiener Börse ebenfalls erfolgreich halten.<br />

Sämtliche Emissionen strukturierter und derivativer Produkte<br />

der Raiffeisen Centrobank sind neben der Wiener Börse auch am<br />

eigentlichen Haupthandelsplatz, der führenden europäischen<br />

Derivatsbörse in Stuttgart, zum Handel zugelassen. Das Umsatzvolumen<br />

der Produkte der Raiffeisen Centrobank an der Stuttgarter<br />

Wertpapierbörse konnte im Zuge der im Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> erhöhten Emissionstätigkeit zwar gesteigert werden,<br />

befindet sich aber nach wie vor auf historisch tiefem Niveau.<br />

Im dritten Quartal gelang mit der innovativen Produktserie<br />

„Bonus&Sicherheit“ – Bonus-Zertifikate mit großem Abstand<br />

zur Barriere – ein durchschlagender Erfolg und die zweitgrößte<br />

Emission in der Geschichte der Bank. Ebenfalls erweitert wurden<br />

im vergangenen Jahr die lokalen Listings an osteuropäischen<br />

Börsen: Neben Warschau, Prag und Budapest notieren Zertifikate<br />

der Raiffeisen Centrobank erstmals an der Börse Bukarest.<br />

55<br />

Konzernlagebericht<br />

Betrachtung der Geschäftsbereiche


56<br />

Im Sinne einer kontinuierlichen Kundenbetreuung wurden,<br />

trotz der schwierigen Entwicklung an den Aktienmärkten und<br />

der schwachen Kundengeschäftsvolumina, die Roadshow- und<br />

Präsentationsaktivitäten im Bereich des Sekundärmarktgeschäftes<br />

auf der Grundlage von Sektorreports bzw. der Vorstellung<br />

von einzelnen Unternehmen nicht nur fortgeführt, sondern<br />

intensiviert. Symbolisch dafür konnte mit der bereits traditionellen<br />

Investorenkonferenz in Zürs entgegen der Entwicklung bei<br />

Mitbewerbern eine neue Rekordteilnehmeranzahl in Kombination<br />

mit einem Rekord an Veranstaltungsinhalten erreicht werden:<br />

60 österreichische und osteuropäische Unternehmen<br />

trafen auf ca. 120 institutionelle Investoren. Im Zeitraum von<br />

zweieinhalb Tagen kam es zu 40 Plenumsvorträgen sowie annähernd<br />

900 one-on-ones. Ebenfalls bereits mit Tradition wurde<br />

die SEE-Investorenkonferenz in Wien veranstaltet, bei der 20<br />

Unternehmen aus der Region 50 internationalen Investoren<br />

präsentiert werden konnten, womit auch die bedeutende Stellung<br />

unserer Gruppe in dieser Region untermauert wird.<br />

Hervorgehoben wurde die führende Stellung der Raiffeisen<br />

Centrobank im österreichischen Zertifikatsgeschäft dadurch,<br />

dass die Bank beim Zertifikate Award Austria zum vierten Mal in<br />

Folge als „Zertifikatehaus des Jahres“ ausgezeichnet wurde.<br />

Equity Capital Markets (ECM)<br />

Nach den schwierigen vorangegangenen Jahren, welche durch<br />

die globale Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt waren, stand<br />

das Jahr <strong>2010</strong> sowohl aus gesamtwirtschaftlicher als auch aus<br />

Sicht des Kapitalmarkts im Zeichen eines verhaltenen Wiederaufschwungs.<br />

Trotz nach wie vor geringer Volumina im Handel mit Wertpapieren<br />

kehrte das globale Interesse der Investoren auf der Suche<br />

nach Investitionsmöglichkeiten langsam zurück. Aufgrund<br />

dieser Trendwende sowie der positiven konjunkturellen Entwicklungen<br />

in Europa, allen voran in Deutschland, bot sich für heimische<br />

Unternehmen wieder vermehrt die Möglichkeit der Finanzierung<br />

über den Kapitalmarkt.<br />

Auch wenn im Jahr <strong>2010</strong> in Österreich keine IPOs durchgeführt<br />

wurden, kam es am inländischen Primärmarkt zu vier Kapitalerhöhungen<br />

gegen Bareinlage mit einem Transaktionsvolumen<br />

von insgesamt rund EUR 1,3 Mrd. Die Raiffeisen Centrobank<br />

konnte mit der Involvierung in alle vier dieser Transaktionen ihre<br />

führende Position und klare Marktführerschaft behaupten sowie<br />

wesentlich zur erfolgreichen Durchführung beitragen:<br />

» Joint Lead Manager der Kapitalerhöhung der VERBUND AG,<br />

» Joint Bookrunner und Joint Lead Manager der Kapitalerhöhung<br />

der EVN AG,<br />

» Co-Bookrunner der Kapitalerhöhung der Warimpex Finanz-<br />

und Beteiligungs AG,<br />

» Arranger der Kapitalerhöhung der KTM Power Sports AG.<br />

Neben der starken Platzierung zeichnete die Raiffeisen<br />

Centrobank auch für die Umsetzung von zwei neuartigen Transaktionsstrukturen<br />

verantwortlich – sowohl mit der EVN-Kapitalerhöhung<br />

(„Claw-back Struktur“), als auch im Rahmen der<br />

Kapitalerhöhung der VERBUND AG um EUR 1 Mrd. (kein fixiertes<br />

Bezugsverhältnis) konnten innovative Transaktionsformen in<br />

Österreich erstmals umgesetzt werden.<br />

Der internationale Ansatz der Raiffeisen Centrobank und der<br />

angestrebte Ausbau der bestehenden Kundenbasis konnte auch<br />

durch die Begleitung mehrerer Transaktionen auf dem internationalen<br />

Parkett verwirklicht werden:


» Underwriter bei der EUR 10 Mrd. Kapitalerhöhung der<br />

Deutsche Bank AG<br />

» Co-Lead Manager beim IPO der russischen EuroSibEnergo<br />

an der Hong Kong Stock Exchange (voraussichtlich 2011)<br />

» Co-Manager beim IPO der russischen ChelPipe an der London<br />

Stock Exchange (Launch 2011)<br />

» Arranger bei der Kapitalerhöhung der PC-Ware AG in<br />

Deutschland und Begleitung des noch laufenden Squeeze-<br />

Out-Verfahrens.<br />

Mit der Durchführung von equity-linked Transaktionen für die<br />

Conwert Immobilien Invest SE und die Petropavlovsk PLC konnte<br />

die Raiffeisen Centrobank, jeweils als Co-Lead Manager, erfolgreich<br />

ihren Convertible-Bond-Track Record erweitern.<br />

Die Strategie der Raiffeisen Centrobank, gerade in schwierigen<br />

Zeiten auf den Dialog mit der Financial Community zu setzen,<br />

um dadurch die intensive Kommunikation von Unternehmen<br />

und Investoren zu fördern, spiegelte sich im Jahr <strong>2010</strong> auch in<br />

der Betreuung und Beratung von mehr als 20 weiteren nationalen<br />

und internationalen Unternehmen hinsichtlich möglicher<br />

Kapitalmarkttransaktionen wider. Aufgrund dieser Aktivitäten<br />

mit bestehenden und neuen Kunden ist es der Raiffeisen<br />

Centrobank möglich, auf eine vielversprechende Pipeline für das<br />

Jahr 2011 vorauszublicken.<br />

Das Ergebnis der Abteilung Equity Capital Market ist in der<br />

Segmentberichterstattung unter „Kapitalmarktgeschäft“ enthalten.<br />

Einschließlich des M&A-Geschäfts der Raiffeisen Investment<br />

AG weist dieses Segment aufgrund des ungünstigen<br />

Marktumfeldes in den Jahren 2009 und <strong>2010</strong> ein negatives<br />

Ergebnis auf.<br />

Company Research<br />

Dem im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> wieder deutlich steigenden<br />

Investoreninteresse an fundamentalem Aktienresearch trug die<br />

Abteilung mit einem Rekordwert an Company Updates<br />

Rechnung. Im Kalenderjahr <strong>2010</strong> wurden insgesamt 356 Unternehmensanalysen<br />

erstellt. Dies entspricht einer Steigerung von<br />

29 Reports im Jahresvergleich und einem Plus von genau 100<br />

Analysen gegenüber 2009. Dabei entfielen im Berichtsjahr 234<br />

Company Updates auf an CEE-Börsen notierte Unternehmen.<br />

Das Verhältnis verdeutlicht den länderübergreifenden Branchen -<br />

ansatz und die verstärkte Osteuropaorientierung.<br />

Mit der Neu- bzw. Wiederaufnahme der Coverage zu Biofarm,<br />

Cinema City, Fondul Proprietatea, Kapsch TrafficCom, Krka,<br />

Mercator, Mostostal Warszawa, New World Resources, PBG,<br />

Polimex-Mostostal, Severstal und Tauron wurde zum einen dem<br />

Interesse der Investoren, zum anderen einer noch umfassenderen<br />

Sektorbetrachtung entsprochen. Umfangreiche Sektorreports<br />

wurden zu den Sektoren Öl & Gas, Telekommunikation,<br />

polnische Bauwerte und Banken verfasst und vermarktet.<br />

Zusätzlich zu den Sektorreports wurden Roadshowreports zu<br />

polnischen Banken, Pharma und Metallen erstellt. Investorentermine<br />

zu den genannten Sektor- und Roadshowreports fanden in<br />

Budapest, Frankfurt, Genf, Helsinki, London, Lugano, Prag, Stockholm,<br />

Warschau, Wien, Zagreb und Zürich statt.<br />

Als besonderer Erfolg und Zeichen der ausgezeichneten Fachkenntnisse<br />

der Analyseabteilung der Raiffeisen Centrobank kann<br />

die erfolgreiche Titelverteidigung beim VIG Analyst Award <strong>2010</strong><br />

in der performanceorientierten Teamwertung angesehen werden.<br />

Mit einer Kursentwicklung der österreichischen Kaufempfehlungen<br />

von + 48,2 % konnte nach 2009 wieder die beste<br />

Jahresperformance der in Wien ansässigen Investmentbanken<br />

erreicht werden. Zum Vergleich betrug die Indexentwicklung des<br />

ATX Prime im selben Zeitraum + 19,9 %. Die Qualität der Analysen<br />

wurde auch durch das Bloomberg-Ranking bestätigt, in dem<br />

das Company Research-Team bei mehr als einem Drittel des Universums<br />

Platzierungen unter den top drei erzielte.<br />

57<br />

Konzernlagebericht<br />

Betrachtung der Geschäftsbereiche


58<br />

Die Kosten der Company Research-Abteilung werden durch<br />

Umlage verteilt und sind in der Segmentberichterstattung in<br />

„Wertpapierhandel und -sales und Treasury“, „Kapitalmarktgeschäft“<br />

sowie „Private Banking“ enthalten.<br />

Private Banking<br />

In einem nach wie vor anspruchsvollen Finanzmarktumfeld<br />

konnte das Private Banking der Raiffeisen Centrobank das Ergebnis<br />

im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> gegenüber dem Vorjahr stabil halten.<br />

Während die Zinserträge aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus<br />

rückläufig waren, stiegen die Erträge aus Vermögensverwaltung<br />

und aus Wertpapiertransaktionen durch die verstärkte Veranlagung<br />

in Wertpapiere und die Erholung an den Aktienmärkten an.<br />

Der individuelle Betreuungsansatz mit umfassender Anlageberatung<br />

hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr zu Kundenzuwächsen<br />

geführt. Der Ausbau der Zusammenarbeit mit den<br />

lokalen Raiffeisen-Netzwerkbanken, insbesondere in Russland,<br />

leistete einen bescheidenen positiven Beitrag zu dieser Entwicklung.<br />

Zwei Drittel der Kunden sind Privatpersonen, ein Drittel<br />

sind Unternehmen und Stiftungen.<br />

Das Depotvolumen per 31.12.<strong>2010</strong> beträgt rund EUR 1,7 Mrd.<br />

(31.12.2009: rund EUR 1,8 Mrd.). Der Grund für den Rückgang liegt<br />

im Wegfall eines Großkunden.<br />

Tochtergesellschaften<br />

Raiffeisen Investment AG-Gruppe<br />

Die Raiffeisen Investment AG (RIAG) ist eine 100%ige Tochter der<br />

Raiffeisen Centrobank und zählt zu den führenden Investmentberatern<br />

für Mergers & Acquisitions (M&A) in Österreich sowie<br />

in Zentral- und Osteuropa. Zu ihren Klienten zählen internationale<br />

Unternehmen und Organisationen sowie Regierungen, die<br />

bei Fusionen, Übernahmen und Privatisierungen auf der Käuferund<br />

der Verkäuferseite beraten werden. Die Raiffeisen Investment<br />

AG kann durch ihre Branchenteams auf umfassendes<br />

Industrie-Know-how (Telecom Media Technology, Energy,<br />

Industrials, Consumer Goods & Life Sciences, Financial Sponsors,<br />

Financial Institutions) zurückgreifen und mit lokalen Teams in<br />

insgesamt elf Ländern die Expertise und Marktkenntnis der<br />

jeweiligen Region gewährleisten.<br />

Nach zwei herausfordernden Geschäftsjahren sind erste positive<br />

Anzeichen für eine allmähliche Erholung des M&A-<br />

Geschäfts in Sicht. Dies spiegelt sich sowohl in einem starken<br />

Auftragseingang der Raiffeisen Investment AG seit den Sommermonaten<br />

des Jahres <strong>2010</strong> als auch in einem starken Anstieg<br />

potenzieller neuer Mandate wider. Die Raiffeisen Investment AG<br />

konnte <strong>2010</strong> insgesamt 29 Transaktionen mit einem Transaktionsvolumen<br />

von ca. EUR 13 Mrd. abwickeln (2009: ca. EUR 17 Mrd.).<br />

Für ihr herausragendes Engagement in der Region erhielt die<br />

Raiffeisen Investment AG im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt<br />

fünf Awards, unter anderem den im M&A-Geschäft<br />

renommierten Acquisitions Monthly Award in der Kategorie<br />

„Central Europe M&A Adviser of the Year“ (für 2011).<br />

Erwähnenswert ist insbesondere die Beratung der kosovarischen<br />

Privatisierungsbehörde beim Verkauf von Sharr Cement<br />

an das griechisch-multinationale Zementunternehmen Titan<br />

Group. Der Verkauf von Sharr Cement ist ein Meilenstein im<br />

Verlauf der Privatisierungen im Kosovo und stellt die bis dato<br />

größte Privatisierungstransaktion dar. Erfolgreich war die<br />

Raiffeisen Investment AG auch in Russland: hier kam es zur<br />

Fusion von Danone mit Unimilk, einem der größten russischen


Molkereikonzerne, der von Lazard und Raiffeisen Investment AG<br />

kaufseitig beraten wurde. Das Closing der Transaktion hat Ende<br />

November <strong>2010</strong> stattgefunden und erreichte ein Transaktions -<br />

volumen von ca. EUR 2 Mrd. Ebenso als erfreulich ist das Türkeigeschäft<br />

anzusehen, das bereits im Jahr 2009 gut verlief. Die<br />

Raiffeisen Investment AG ist gemeinsam mit Lazard und<br />

McKinsey Berater der türkischen Regierung bei der Privatisierung<br />

der Stromversorgungsunternehmen (Verteilnetzwerke und<br />

Endkundengeschäft). Privatisiert werden 19 Unternehmen über<br />

einen Zeitraum von mehreren Jahren, wobei bis jetzt 15 Unternehmen<br />

mit einem Gesamtvolumen von ca. USD 5 Mrd. erfolgreich<br />

privatisiert wurden. Dabei handelt es sich um das größte<br />

und umfangreichste Privatisierungsmandat in der Historie der<br />

Energieprivatisierungen in Südosteuropa. Die federführende<br />

Mitwirkung der Raiffeisen Investment AG bestätigt, dass das<br />

Haus der führende Transaktionsberater in der Türkei und im<br />

Energiesektor ist, denn mit einem Transaktionsvolumen von<br />

knapp einer Milliarde Euro stieg Raiffeisen Investment AG in<br />

der Türkei als erster österreichischer Investmentberater zur<br />

Nummer 1 in den League Tables der M&A Informations- und<br />

Serviceplattform „Mergermarket“ auf.<br />

Das M&A-Geschäft der Raiffeisen Investment AG verdeutlicht<br />

die Wichtigkeit einer umfassenden lokalen Präsenz, vor allem in<br />

den Ländern Ost- und Südosteuropas. Trotz rückgängigen<br />

Marktvolumens konnte der Marktanteil in der Region erhöht<br />

werden. Aus heutiger Sicht ist festzuhalten, dass die Pipeline an<br />

Projekten deutlich besser gefüllt ist als im Vergleichszeitraum<br />

des vorigen Jahres. Dies betrifft nicht nur die Anzahl der Mandate,<br />

sondern auch deren Größe bzw. Umfang. Es werden daher für<br />

das erste und das zweite Quartal 2011 einige Abschlüsse, die diese<br />

positive Entwicklung widerspiegeln, erwartet. Der Vorstand<br />

der Raiffeisen Investment AG rechnet mit größeren Transaktionen<br />

im Bereich Consumer Goods, Energy und Financial Institutions<br />

in der Türkei und Russland. Es ist jedoch auch von einem<br />

großen und positiven Ergebnisbeitrag durch einige spezifische<br />

Projekte aus der Region Südosteuropa auszugehen. Das Nettohonorarvolumen<br />

lag im Jahr <strong>2010</strong> bei rund EUR 10,8 Mio. (2009:<br />

rund EUR 13,9 Mio.).<br />

Das Ergebnis der Raiffeisen Investment AG und ihrer Tochtergesellschaften,<br />

das durch das negative Marktumfeld wie erwähnt<br />

im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beeinträchtigt war, ist in der<br />

Segmentberichterstattung unter dem Segment „Kapitalmarkt -<br />

geschäft” enthalten.<br />

Commodity Trading<br />

Die Tochtergesellschaften der Centrotrade-Gruppe sind zum<br />

einen im Kautschukhandel und zum anderen im Handel mit<br />

Olefinen tätig. Die Kautschuk-Handelstöchter sind unter der<br />

Centrotrade Holding AG, Wien zusammengefasst.<br />

Im Handel mit Olefinen konnte das Rekordergebnis von 2009<br />

noch übertroffen werden. Die Resultate der Rubber-Gruppe sind<br />

ebenfalls überaus zufriedenstellend. Das Gruppenergebnis<br />

nach Steuern bleibt mit EUR 5,242 Mio. deutlich über dem des<br />

Vorjahres. Das Ergebnis der Commodity-Trading-Gesellschaften<br />

ist in der Segmentberichterstattung unter „Sonstige Bankabteilungen<br />

und Commodity-Trading" enthalten.<br />

Leistungsindikatoren<br />

Finanzielle Leistungsindikatoren<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Return-on-Equity vor Steuern (in %) 25,9 33,1<br />

Cost-Income Ratio (in %) 70,6 65,3<br />

Gewinn je Aktie in EUR 42,18 39,66<br />

59<br />

Konzernlagebericht<br />

Leistungsindikatoren


60<br />

Der im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Jahresüberschuss vor<br />

Steuern führte bei gestiegenen durchschnittlichen Eigenmitteln<br />

zu einer Verminderung des Return-on-Equity vor Steuern von<br />

33,1 % auf 25,9 %. Da sich die betrieblichen Erträge (Zinsüberschuss<br />

vor Kreditrisikovorsorgen, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis<br />

und sonstiges betriebliches Ergebnis) im Jahresvergleich<br />

insgesamt reduziert haben und die Verwaltungsaufwendungen<br />

gleichzeitig gestiegen sind, erhöhte sich das Cost-<br />

Income-Verhältnis von 65,3 % im Jahr 2009 auf 70, %.<br />

Der Gewinn je Aktie stieg bei unverändert 655.000 im Umlauf<br />

befindlichen Stammaktien im Vergleich zum Vorjahr um rund<br />

6 % und erreichte EUR 42,18.<br />

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Mitarbeiter im Jahresschnitt 328 352<br />

Börsemitgliedschaften<br />

Anzahl der neu emittierten<br />

14 13<br />

Optionsscheine und Zertifikate 2.670 1.841<br />

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres waren in der<br />

Raiffeisen Centrobank-Gruppe durchschnittlich 328 Mitarbeiter<br />

beschäftigt, dies stellt gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang<br />

um 24 Personen oder rund 7 % dar. Marktbedingt reduziert wurde<br />

in erster Linie der Mitarbeiterstand in der Raiffeisen Investment<br />

AG und ihren Tochtergesellschaften.<br />

Durch die Mitgliedschaft an der Börse Laibach stieg die Zahl<br />

der Börsemitgliedschaften auf 14. Die Anzahl der im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr emittierten Optionsscheine und Zertifikate<br />

erhöhte sich gegenüber 2009 kräftig um rund 45 % auf 2.670.<br />

Risikomanagement<br />

In einem Umfeld volatiler Märkte ist es für die Raiffeisen<br />

Centrobank mit ihrer Spezialisierung auf Handel und Brokerage<br />

mit Aktien und Aktienderivaten besonders wichtig, über ein<br />

modernes Risikomanagementsystem zu verfügen, das eine professionelle<br />

Begrenzung und Steuerung von Risiken ermöglicht.<br />

Die Abteilung Risk Management ist in der Raiffeisen Centrobank<br />

dafür verantwortlich – sie beurteilt die aktuelle Risikosituation<br />

unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit der Bank und der<br />

entsprechenden Risikolimite und unterstützt damit den Vorstand<br />

bei der Aufgabe der Gesamtbankrisikosteuerung. In seiner<br />

bereichs- und unternehmensübergreifenden Funktion ist das<br />

Risk Management zudem für die Implementierung und laufende<br />

Kalibrierung der Methoden zur Risikomessung und zur Verfeinerung<br />

der Steuerungsinstrumente sowie für die Wartung<br />

und Aktualisierung der Regelwerke zuständig.<br />

<strong>2010</strong> war ein anspruchsvolles und erfolgreiches Jahr für die<br />

Bank und auch für die Abteilung Risk Management. Es konnten<br />

wesentliche inhaltliche Fortschritte bei wichtigen Themen wie<br />

Stresstesting und der Weiterentwicklung des Value-at-Risk-<br />

Modells erreicht werden. Substanzielle Ressourcen wurden zudem<br />

erfolgreich dafür aufgewendet, das bewährte Monte-Carlo-<br />

Modell in einem großen Entwicklungsschritt so weit auszubauen,<br />

dass nun auch die Beurteilung strukturierter und komplexer<br />

Produkte hinsichtlich ihrer Bewertung und Risikofaktoren<br />

zeitnah erfolgen kann. Auch im vergangenen Geschäftsjahr<br />

musste die Bank trotz eines schwierigen Umfelds keine signifikanten<br />

Verluste aus dem Kreditrisiko und dem Marktrisiko heraus<br />

verzeichnen.<br />

An dieser Stelle sei auf den ausführlichen Risikobericht im<br />

Anhang verwiesen.


Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den<br />

Konzern-Rechnungslegungsprozess<br />

Eine ausgewogene und vollständige Finanzberichterstattung<br />

hat für die Raiffeisen Centrobank und ihre Organe hohen Stellenwert.<br />

Die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Vorschriften<br />

ist dabei eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Der Vorstand<br />

trägt im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess die<br />

Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den<br />

Anforderungen des Unternehmens entsprechenden Internen<br />

Kontroll- und Risikomanagement-Systems. Aufgabe dieses Internen<br />

Kontrollsystems ist es, das Management so zu unterstützen,<br />

dass es effektive und laufend verbesserte interne Kontrollen<br />

im Hinblick auf die Rechnungslegung gewährleistet. Das<br />

Kontrollsystem ist einerseits auf die Einhaltung von Richtlinien<br />

und Vorschriften und andererseits auf die Schaffung optimaler<br />

Bedingungen für spezifische Kontrollmaßnahmen ausgerichtet.<br />

Bei der Raiffeisen Centrobank besteht bereits seit Jahren ein<br />

Internes Kontrollsystem mit einem Weisungswesen in Form von<br />

Direktiven und Anweisungen für strategisch wichtige Themenbereiche.<br />

Darüber hinaus ist die Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />

als Teil des RZB-Konzerns dessen Konzernanweisungen und<br />

-regelungen unterworfen. Die Überwachung der Einhaltung<br />

dieser Regelungen erfolgt im Rahmen von Revisionsprüfungen<br />

auf Instituts- und Konzernebene.<br />

Basis für die Erstellung des Konzernabschlusses sind die<br />

einschlägigen österreichischen Gesetze, allen voran das Bankwesengesetz<br />

(BWG) in Verbindung mit dem Unternehmensgesetzbuch<br />

(UGB), in dem die Aufstellung eines konsolidierten<br />

Jahresabschlusses für Kreditinstitute geregelt wird. Die Rechnungslegungsnorm<br />

für den Konzernabschluss bilden die International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie von der EU<br />

übernommen wurden.<br />

Die technische (quantitative) Erstellung des Konzernabschlusses<br />

für die Raiffeisen Centrobank wurde aufgrund ihrer<br />

Konzernzugehörigkeit zur RZB-Gruppe an die Raiffeisen Bank<br />

International AG ausgelagert und erfolgt in der dortigen<br />

Abteilung Group Financial Reporting. Die qualitative Umsetzung<br />

wird unternehmensintern in der Abteilung Controlling und<br />

Reporting General vorgenommen.<br />

Grundlage für den Konzernabschluss sind standardisierte,<br />

konzernweit einheitliche Formulare. Die Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsstandards sind dabei im Group Accounts Manual<br />

der RZB-Gruppe definiert und für die Erstellung der Abschlussdaten<br />

verbindlich. Änderungen in den Anweisungen und<br />

Standards werden den betroffenen Einheiten in speziell einberufenen<br />

Internet-Konferenzen kommuniziert.<br />

Die Erstellung der Einzelabschlüsse nach den Konzernvorgaben<br />

erfolgt dezentral in den jeweiligen Konzerneinheiten. Die für<br />

das Rechnungswesen verantwortlichen Mitarbeiter und Geschäftsleiter<br />

der Konzerneinheiten sind für die vollständige<br />

Abbildung und korrekte Bewertung aller Transaktionen verantwortlich.<br />

Es liegt in der Verantwortung der jeweiligen lokalen<br />

Geschäftsführung, dass die vorgeschriebenen internen Kontrollmaßnahmen,<br />

wie z.B. Funktionstrennungen oder das Vier-<br />

Augen-Prinzip, durchgeführt werden. Die Übermittlung der<br />

Abschlussdaten an die Abteilung Group Financial Reporting<br />

der Raiffeisen Bank International AG erfolgt durch Direkteingabe<br />

in das Konsolidierungssystem Cognos Controller. Das System ist<br />

in Bezug auf die IT-Sicherheit durch die restriktive Vergabe von<br />

Berechtigungen geschützt.<br />

Die von den Konzerneinheiten der Raiffeisen Centrobank eingelangten<br />

Abschlussdaten werden vom Beteiligungscontrolling<br />

der Raiffeisen Centrobank sowie in der Abteilung Group Financial<br />

Reporting zunächst auf Plausibilität überprüft. Im Konsolidierungssystem<br />

Cognos Controller erfolgen dann die weiteren<br />

61<br />

Konzernlagebericht<br />

Risikomanagement<br />

Internes Kontrollsystem


62<br />

Konsolidierungsschritte, u.a. die Kapitalkonsolidierung, die<br />

Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie die Schuldenkonsolidierung.<br />

Abschließend werden allfällige Zwischengewinne, die<br />

im Wesentlichen nur bei Geschäften zwischen den Commodity-<br />

Handelstöchtern auftreten, durch Konzernbuchungen eliminiert.<br />

Die Erstellung der nach IFRS sowie BWG bzw. UGB<br />

geforderten Anhangangaben bildet den Abschluss der Konsolidierung<br />

und wird von der Abteilung Controlling und Reporting<br />

General der Raiffeisen Centrobank vorgenommen. Zusätzlich<br />

wird ein Konzern-Lagebericht erstellt, in dem eine verbale<br />

Erläuterung der Konzernergebnisse gemäß den gesetzlichen<br />

Vorgaben erfolgt.<br />

Wesentliche Risiken in Bezug auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess<br />

werden durch den Vorstand evaluiert und überwacht.<br />

Der Fokus wird dabei auf jene Risiken gelegt, die typischerweise<br />

als wesentlich zu betrachten sind. Die jährliche<br />

Evaluierung der von den jeweiligen zuständigen Stellen durchgeführten<br />

internen Kontrollmaßnahmen basiert auf einem<br />

risikoorientierten Ansatz. Die Bewertung des Risikos einer fehlerhaften<br />

Finanzberichterstattung basiert auf unterschiedlichen<br />

Kriterien. So können z.B. komplexe Bilanzierungsgrundsätze<br />

zu einem erhöhten Fehlerrisiko führen. Unterschiedliche Grundsätze<br />

für die Bewertung von Vermögenswerten sowie ein<br />

komplexes oder sich veränderndes Geschäftsumfeld können<br />

ebenso das Risiko eines wesentlichen Fehlers in der Finanzberichterstattung<br />

begründen.<br />

Für die Erstellung des Abschlusses müssen regelmäßig<br />

Schätzungen vorgenommen werden, bei denen das immanente<br />

Risiko besteht, dass die zukünftige Entwicklung von diesen<br />

Schätzungen abweicht. Dies gilt speziell für die Parameter von<br />

Bewertungsmodellen, die bei Ermittlung des beizulegenden<br />

Zeitwertes von Finanzinstrumenten, für die keine aktuellen<br />

Marktquotierungen vorliegen, verwendet werden, das Sozialkapital,<br />

den Ausgang von Rechtsstreitigkeiten, die Forderungseinbringlichkeit<br />

sowie die Werthaltigkeit von Beteiligungen und<br />

Vorräten. Teilweise werden externe Experten zugezogen bzw.<br />

wird auf öffentlich zugängliche Quellen abgestellt, um das Risiko<br />

einer Fehleinschätzung zu minimieren.<br />

Zusätzlich zum Vorstand umfasst das allgemeine Kontrollumfeld<br />

auch die mittlere Managementebene (Abteilungsleiter).<br />

Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden<br />

Geschäftsprozess angewendet, um sicherzustellen, dass potentielle<br />

Fehler oder Abweichungen in der Finanzberichterstattung<br />

vermieden bzw. entdeckt und korrigiert werden. Die in regelmäßigen<br />

Abständen vorgenommenen Kontrollmaßnahmen<br />

reichen von der Durchsicht der Periodenergebnisse durch das<br />

Management bis hin zur spezifischen Überleitung und Abstimmung<br />

von Konten und zur Analyse und weiteren Optimierung<br />

der Prozesse im Rechnungswesen. Zudem ist die interne Revision<br />

in den Überwachungsprozess involviert. Ihre Aktivitäten basieren<br />

auf den Mindeststandards für die interne Revision der<br />

Österreichischen Finanzmarktaufsicht sowie auf internationalen<br />

Best Practices. Die interne Revision berichtet direkt an den<br />

Vorstand. Darüber hinaus überprüft die Konzernrevision der<br />

RZB-Gruppe unabhängig und regelmäßig die Einhaltung der<br />

internen Vorschriften.<br />

Der Konzernabschluss wird samt dem Lagebericht im<br />

Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats behandelt. Der Konzernabschluss<br />

wird darüber hinaus dem Aufsichtsrat zur Kenntnisnahme<br />

vorgelegt. Er wird im Rahmen des Geschäftsberichts auf<br />

der firmeneigenen Internetseite sowie im Amtsblatt zur Wiener<br />

Zeitung veröffentlicht und zum Firmenbuch eingereicht. Unterjährig<br />

erfolgt die Berichterstattung auf konsolidierter Basis<br />

gemäß Börsegesetz in Form halbjährlicher Zwischenberichte,


die den Bestimmungen des IAS 34 entsprechen. Zu veröffentlichende<br />

Konzernabschlüsse werden von leitenden Mitarbeitern<br />

und dem Vorstand vor Weiterleitung an den Aufsichtsrat einer<br />

abschließenden Würdigung unterzogen. Für das Management<br />

werden darüber hinaus Analysen zum Konzernabschluss<br />

zusammengestellt.<br />

Human Resources<br />

Der Erfolg des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> ist im Wesentlichen auf die<br />

Kompetenz und den Einsatz des engagierten Mitarbeiterstabes<br />

zurückzuführen. Der Personalbestand der Raiffeisen Centrobank-<br />

Gruppe belief sich per 31. Dezember <strong>2010</strong> auf 333 Mitarbeiter<br />

(2009: 338 Mitarbeiter).<br />

Der Rückgang der Mitarbeiterzahl wurde vor allem durch die<br />

Anpassung der Personal- und Kostenstruktur in der Raiffeisen<br />

Investment-Gruppe, infolge des geringeren Transaktionsvolumens,<br />

verursacht. Hingegen war bei der Raiffeisen Centrobank<br />

wegen der positiven Geschäftsentwicklung im Jahresvergleich<br />

ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Auch wenn sich die Gesamtanzahl<br />

der Mitarbeiter nicht wesentlich verändert hat, wurde die<br />

Entwicklung der vorhandenen Personalressourcen gezielt entlang<br />

der generellen Geschäftsstrategie ausgerichtet. Dies gelang<br />

durch konsequente und nachhaltige Fokussierung auf die<br />

drei Bereiche: gezielte interne und externe Entwicklungsmaßnahmen,<br />

Jobrotation sowie selektive Rekrutierungen.<br />

Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe ist stolz auf das fachliche<br />

Know-how, das Engagement und die enge Zusammenarbeit ihrer<br />

Mitarbeiter. In dieses wesentliche Fundament für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg wurde auch <strong>2010</strong> nachhaltig durch interne<br />

und externe Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen investiert.<br />

Hierbei ist bemerkenswert, wie stark das Bedürfnis von Mit arbeitern<br />

und Vorgesetzten war, das profunde Fachwissen beständig<br />

auf dem neuesten Stand zu halten und das Know-how in<br />

den jeweiligen Spezialgebieten weiter zu vertiefen. Das große<br />

Interesse der Mitarbeiter an neuen fachlichen Herausforderungen<br />

spiegelt sich in der Innovationskraft sowie dem Bestreben<br />

des Unternehmens, als Ganzes weiter wachsen zu wollen, wider.<br />

Insbesondere die strategische Ausrichtung auf die CEE-Märkte<br />

ist ein wichtiges Element der Personalpolitik der Gruppe. So<br />

finden sich unter den Mitarbeitern der Raiffeisen Centrobank allein<br />

am Standort Wien, in der Muttergesellschaft, 15 verschiedene<br />

Nationalitäten und 16 verschiedene Muttersprachen. Die fokussierte<br />

Personalrekrutierung und -selektion hat zu einer Verbreiterung<br />

und Vertiefung des vorhandenen Markt- und Kunden-Know-how<br />

in den CEE-Wachstumsmärkten beigetragen.<br />

Zur Unterstützung des externen und internen Kommunikationsflusses<br />

werden Sprachkurse in verschiedenen Ostsprachen sowie<br />

Englisch und Deutsch angeboten, die sich regen Zulaufes erfreuen.<br />

Großes Augenmerk lag auch <strong>2010</strong> auf einem ausgewogenen<br />

Frauen/Männer-Verhältnis, was gerade im Bereich Investmentbanking<br />

nicht leicht zu realisieren ist. So waren beispielsweise<br />

nur 19 % der im vergangenen Jahr in der Muttergesellschaft<br />

eingegangenen Bewerbungen von weiblichen Interessenten.<br />

Trotzdem ist es gelungen, 40 % der dortigen Vakanzen mit<br />

hochqualifizierten Frauen zu besetzen und somit den Frauenteil<br />

insgesamt von 43 % auf 44 % zu heben. Entsprechend liegt der<br />

Frauenanteil unter den Prokuristen und Direktoren mit 37 %<br />

auch relativ hoch.<br />

Ausblick auf 2011<br />

Nachdem die Weltwirtschaft 2009 die schwerste Rezession seit<br />

1945 erlebt hatte, stand das Jahr <strong>2010</strong> im Zeichen der<br />

konjunkturellen Erholung. Rund um den Globus belebte sich die<br />

wirtschaftliche Aktivität – oft gestützt durch massive fiskal- und<br />

geldpolitische Maßnahmen.<br />

63<br />

Konzernlagebericht<br />

Human Resources<br />

Ausblick auf 2011


64<br />

Die Konjunkturaussichten für die USA für das Jahr 2011 haben<br />

sich zuletzt erheblich aufgehellt und lassen ein reales Wirtschaftswachstum<br />

von etwa 2,7 % erwarten. In Europa zeichnet<br />

sich indessen eine Fortsetzung der Zwei-Klassen-Konjunktur ab.<br />

Während die Wachstumsaussichten für international wettbewerbsfähige<br />

Regionen wie Deutschland und Österreich nach<br />

wie vor robust sind, hinkt Südeuropa bei der Erholung hinterher.<br />

Für die Eurozone erwarten wir ein Plus von 1,8 %, für die EU-27<br />

ein Wachstum von 1,6 %.<br />

Österreich sollte mit einem prognostizierten Wachstum von<br />

etwa 2,5 % im Spitzenfeld der Euroländer liegen. Maßgeblich<br />

verantwortlich dafür ist – nach dem Exportschub des Vorjahres –<br />

der enorme Nachholbedarf bei den Brutto-Anlageinvestitionen,<br />

der aus einer überdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung<br />

resultiert. Wir rechnen in den nächsten Quartalen mit kräftigen<br />

Investitionen der österreichischen Unternehmen, wofür auch die<br />

gegenwärtig niedrigen Kreditzinsen, die hohen Bargeld bestände<br />

der Unternehmen und die soliden Gewinnaussichten sprechen.<br />

Für den CEE-Raum gehen wir 2011 insgesamt von einer<br />

weiteren Verbesserung der wirtschaftlichen Lage aus (+ 3,2 %).<br />

Während derzeit vor allem starke Exporte für das Wirtschaftswachstum<br />

sorgen, gibt es auch schon Anzeichen einer Erholung<br />

bei der Inlandsnachfrage und den Investitionen. Die positive Entwicklung<br />

in Zentraleuropa (+ 3,1 %) wird vom Wachstum in Polen<br />

und der Slowakei getrieben. Auch Südosteuropa, das <strong>2010</strong> noch in<br />

der Rezession steckte, sollte 2011 mit erwarteten 1,9 % wieder<br />

Wachstum aufweisen. Für die Gemeinschaft Unabhängiger Staa-<br />

ten (GUS) rechnen wir mit einem BIP-Wachstum von 3,6 %, wobei<br />

sich Russland mit einem Plus von 3,5 % zu Buche schlagen sollte.<br />

Die globalen Aktienmärkte sollten die Ende <strong>2010</strong> entwickelte<br />

Dynamik im Wesentlichen zumindest bis zur Jahresmitte 2011<br />

beibehalten können. Die Auswirkungen der Schuldenkrise<br />

können zwar immer wieder für Rücksetzer sorgen, in Summe<br />

werden aber die positiven Faktoren aus dem unmittelbaren Umfeld<br />

des Aktienmarktes überwiegen: die Vorzeichen für die<br />

konjunkturelle Entwicklung 2011 sind erfreulich; die Gefahr einer<br />

abermaligen Rezession ist deutlich zurückgegangen; die Gewinndynamik<br />

der Unternehmen hat Bestand; die Bewertungen<br />

sind moderat und in Europa sogar weiterhin günstig. Gepaart<br />

mit der weiterhin reichlich vorhandenen Liquidität lässt dies<br />

auch angestiegene Anleiherenditen und Sorgen rund um die<br />

Schuldenkrise in den Hintergrund treten, so dass wir 2011 für die<br />

meisten etablierten Aktienmärkte eine ähnlich gute Entwicklung<br />

wie im Jahr <strong>2010</strong> erwarten.<br />

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Fortsetzung des<br />

<strong>2010</strong> begonnenen Aufschwungs sehen wir die Aussichten für die<br />

Raiffeisen Centrobank-Gruppe durchwegs positiv. Auch wenn<br />

davon ausgegangen werden darf, dass das Marktumfeld trotz<br />

eines sich abzeichnenden positiven Entwicklungstrends weiterhin<br />

herausfordernd bleiben wird, bietet die gute Positionierung<br />

unserer Gruppe sowohl innerhalb des Konzerns als auch in den<br />

Märkten die Voraussetzung, um in den zentralen Geschäftsfeldern<br />

Wertpapierhandel, Kapitalmarkttransaktionen und M&A<br />

von der Erholung der Kernmärkte Österreich und Zentral- und<br />

Osteuropa überdurchschnittlich zu profitieren.<br />

Die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Naturkatastrophe<br />

in Japan und der darauf folgenden atomaren Störfälle<br />

vom März 2011, sowohl auf die globale gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung als auch auf den Geschäftsverlauf der Raiffeisen<br />

Centrobank, lassen sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses<br />

Berichts nicht abschließend abschätzen, doch wird überwiegend<br />

davon ausgegangen, dass der dadurch notwendige Investitionsund<br />

Technologieschub mittel- bis langfristig auch positive Effekte<br />

bringen kann.


Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der vom gewählten Jahresabschlussprüfer – KPMG Austria<br />

GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Porzellangasse 51 , 1090 Wien – geprüfte und mit dem uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss<br />

<strong>2010</strong> wurde der 38. ordentlichen Hauptversammlung am 13.<br />

April 2011 vorgelegt und von dieser zustimmend zur Kenntnis<br />

genommen.<br />

Die KPMG Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

hat im April 2011 die Prüfung des Konzernabschlusses<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> fertiggestellt und<br />

diesem ebenfalls einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem von der KPMG<br />

65<br />

Konzernlagebericht<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

geprüften Konzernabschluss für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> eingehend beschäftigt und für in Ordnung befunden.<br />

Wien, im April 2011<br />

Dr. Walter Rothensteiner<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats


66<br />

Wesentliche Ereignisse<br />

nach dem Bilanzstichtag<br />

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Die Raiffeisen Centrobank und die Raiffeisen Investment AG mit<br />

den Schwerpunkten ihrer Geschäftstätigkeit im Investmentbanking<br />

sowie im M&A-Bereich üben keine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit<br />

aus. Auch bei Commodity-Handelstöchtern,<br />

die ausschließlich mit Kautschuk und Olefinen handeln, werden<br />

keine entsprechenden Aktivitäten vorgenommen.<br />

Wien, 5. April 2011<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Eva Marchart<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß<br />

§82 Börsegesetz<br />

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit<br />

den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />

Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht<br />

den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis<br />

und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />

entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen<br />

Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern<br />

ausgesetzt ist.<br />

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit<br />

den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />

Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens<br />

vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf,<br />

das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt,<br />

dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz<br />

und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen<br />

Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen<br />

ausgesetzt ist.<br />

Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />

stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands


Konzernabschluss der Raiffeisen Centrobank AG<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> nach International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS)<br />

Mit Raiffeisen Centrobank-Gruppe wird auf den Konzern der Raiffeisen<br />

Centrobank AG Bezug genommen. Das Unternehmen auf Einzelbasis (die<br />

Muttergesellschaft) wird mit Raiffeisen Centrobank bezeichnet. Es wird<br />

darauf hingewiesen, dass es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen<br />

durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen zu geringfügigen Differenzen<br />

kommen kann. Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte)<br />

beruht auf den tatsächlichen und nicht auf den dargestellten gerundeten<br />

Werten.<br />

67<br />

Konzernlagebericht<br />

Erklärung der Corporate gesetzlichen Governance Vertreter


68<br />

Erfolgsrechnung<br />

Angaben in Tausend Euro Anhang 1.1. - 31.12.<strong>2010</strong> 1.1. - 31.12.2009 Veränderung<br />

Zinserträge 6.994 12.962 - 46,0 %<br />

Zinsaufwendungen - 2.154 - 4.249 - 49,3 %<br />

Zinsüberschuss (2) 4.841 8.713 - 44,4 %<br />

Nettodotierung zu Kreditrisikovorsorgen (3) 60 - 55 -<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorgen 4.901 8.658 - 43,4 %<br />

Provisionserträge 28.937 24.244 19,4 %<br />

Provisionsaufwendungen - 10.356 - 10.574 - 2,1 %<br />

Provisionsüberschuss (4) 18.581 13.670 35,9 %<br />

Handelsergebnis (5) 43.227 43.650 - 1,0 %<br />

Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten (6) 250 - 217 -<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen (7) 132 370 - 64,3 %<br />

Verwaltungsaufwendungen (8) - 59.991 - 57.767 3,8 %<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis (9) 18.237 22.471 - 18,8 %<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 25.336 30.835 - 17,8 %<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag (10) 2.294 - 4.855 -<br />

Jahresüberschuss nach Steuern 27.630 25.980 6,4 %<br />

Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 0 0 -<br />

Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980 6,4 %<br />

Überleitung zum Gesamtergebnis<br />

Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980 6,4 %<br />

Währungsdifferenzen 773 - 546 -<br />

Gesamtergebnis 28.403 25.435 11,7 %<br />

Die Entwicklung der in den Gewinnrücklagen gebuchten Posten betrifft ausschließlich Währungsdifferenzen und stellt sich wie folgt dar:<br />

Gewinnrücklagen Währungsumrech-<br />

Angaben in Tausend Euro nungsdifferenzen<br />

Stand 1.1.2009 - 3.327<br />

Nettoveränderungen im Geschäftsjahr - 546<br />

Stand 31.12.2009 - 3.873<br />

Nettoveränderungen im Geschäftsjahr 773<br />

Stand 31.12.<strong>2010</strong> - 3.101<br />

Gewinn je Aktie (in Euro) (11) 42,18 39,66 2,52<br />

Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf; eine Verwässerung des Gewinns je Aktie fand daher nicht statt.


Bilanz<br />

69<br />

Konzernabschluss<br />

Erfolgsrechnung<br />

Bilanz<br />

Aktiva Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 Veränderung<br />

Angaben in Tausend Euro<br />

Barreserve (13, 32) 3.839 2.478 54,9 %<br />

Forderungen an Kreditinstitute (14, 32, 33) 285.424 480.092 - 40,5 %<br />

Forderungen an Kunden (15, 32, 33) 85.476 51.490 66,0 %<br />

Kreditrisikovorsorgen (16) - 352 - 453 - 22,3 %<br />

Handelsaktiva (17, 32) 1.601.070 1.355.765 18,1 %<br />

Derivative Finanzinstrumente (18) 313 60 421,7 %<br />

Wertpapiere und Beteiligungen (19, 32) 32.756 35.436 - 7,6 %<br />

Immaterielle Vermögenswerte (20, 22) 155 215 - 27,9 %<br />

Sachanlagen (21, 22) 12.505 13.603 - 8,1 %<br />

Sonstige Aktiva (23, 32) 108.899 56.719 92,0 %<br />

Aktiva gesamt 2.130.085 1.995.404 6,7 %<br />

Passiva Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 Veränderung<br />

Angaben in Tausend Euro<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (24, 32, 33) 63.800 143.726 - 55,6 %<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (25, 32, 33) 105.525 119.559 - 11,7 %<br />

Rückstellungen (26, 33) 30.057 27.573 9,1 %<br />

Handelspassiva (27, 32, 33) 1.742.127 1.537.839 13,3 %<br />

Derivative Finanzinstrumente (28) 338 607 - 44,3 %<br />

Sonstige Passiva (29, 32, 33) 40.275 27.469 46,6 %<br />

Nachrangkapital (30, 32, 33) 20.413 20.619 - 1,0 %<br />

Eigenkapital (31) 127.550 118.013 8,1 %<br />

Konzern-Eigenkapital 99.920 92.033 8,6 %<br />

Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980 6,4 %<br />

Passiva gesamt 2.130.085 1.995.404 6,7 %


70<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

Angaben in Tausend Euro Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Konzern- Kapital der Gesamt<br />

Kapital rücklagen rücklagen Jahres- nicht beherrüberschuss<br />

schenden<br />

Anteile<br />

Eigenkapital 1.1.2009 47.599 6.651 41.353 10.643 0 106.246<br />

Auflösung von Gewinnrücklagen 0 0 - 3.112 3.112 0 0<br />

Gewinnausschüttung 0 0 0 - 13.755 - 1 - 13.756<br />

Gesamtergebnis 0 0 - 546 25.980 0 25.435<br />

Sonstige Veränderungen 0 0 87 0 1 88<br />

Eigenkapital 31.12.2009 47.599 6.651 37.783 25.980 0 118.013<br />

Einstellung in Gewinnrücklagen 0 0 6.985 - 6.985 0 0<br />

Gewinnausschüttung 0 0 0 - 18.995 0 - 18.995<br />

Gesamtergebnis 0 0 773 27.630 0 28.403<br />

Sonstige Veränderungen 0 0 129 0 0 129<br />

Eigenkapital 31.12.<strong>2010</strong> 47.599 6.651 45.670 27.630 0 1 127.550<br />

1 unter EUR 500.<br />

Die sonstigen Veränderungen im Eigenkapital gehen auf Währungsdiffrenzen zwischen Erfolgsrechnung und Bilanz zurück. Details<br />

zu den anderen dargestellten Änderungen finden sich im Anhang unter Punkt (31) „Eigenkapital“.


Kapitalflussrechnung<br />

71<br />

Konzernabschluss<br />

Eigenkapitalentwicklung<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Jahresüberschuss nach Steuern<br />

Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und<br />

Überleitung auf den Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit:<br />

27.630 25.980<br />

Abschreibungen, Zuschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen 2.180 2.436<br />

Auflösung/Dotierung von Rückstellungen und Risikovorsorgen 13.717 9.959<br />

Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen - 3 4<br />

Sonstige Anpassungen (per Saldo) 22.645 23.960<br />

Zwischensumme<br />

Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer<br />

Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:<br />

66.169 62.339<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 157.693 - 73.533<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva (per Saldo) - 88.525 184.328<br />

Sonstige Aktiva/Sonstige Passiva (per Saldo) - 19.880 25.638<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden - 94.265 - 197.633<br />

Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 21.192 1.139<br />

Einzahlungen aus der Veräußerung von:<br />

Finanzanlagen und Unternehmensanteilen 125 0<br />

Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 84 43<br />

Auszahlungen für den Erwerb von:<br />

Finanzanlagen und Unternehmensanteilen 0 - 217<br />

Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten - 1.045 - 1.059<br />

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - 836 - 1.233<br />

Ein-/Auszahlungen nachrangiges Kapital 0 0<br />

Dividendenzahlungen - 18.995 - 13.755<br />

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - 18.995 - 13.755<br />

Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 2.478 16.327<br />

Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 21.192 1.139<br />

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit - 836 - 1.233<br />

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit - 18.995 - 13.755<br />

Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 3.839 2.478


72<br />

Zahlungsströme für Steuern, Zinsen und Dividenden <strong>2010</strong> 2009<br />

Erhaltene Zinsen 6.830 12.820<br />

Gezahlte Zinsen - 2.177 - 4.532<br />

Ertragsteuerzahlungen -1.100 -126<br />

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung und Veränderungen<br />

des Zahlungsmittelbestands des Geschäftsjahres<br />

und teilt sich in die drei Bereiche operative Geschäftstätigkeit,<br />

Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit.<br />

Als Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit werden<br />

Zahlungszu- und -abflüsse aus Forderungen an Kreditinstitute<br />

und Kunden, aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

und Kunden ausgewiesen. Zu- und Abgänge aus Handelsaktiva<br />

und Handelspassiva, aus derivativen Finanzinstrumenten sowie<br />

aus sonstigen Aktiva und Passiva gehören ebenfalls zur operativen<br />

Geschäftstätigkeit. Die aus dem operativen Geschäft resultierenden<br />

Zins-, Dividenden- und Steuerzahlungen werden gesondert<br />

dargestellt.<br />

Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit zeigt die Zahlungszuund<br />

-abflüsse für Beteiligungen, Sachanlagen und immaterielle<br />

Vermögenswerte.<br />

Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit umfasst Ein- und<br />

Auszahlungen beim Eigenkapital und beim nachrangigen<br />

Kapital. Dies betrifft vor allem Dividendenauszahlungen.<br />

Der Zahlungsmittelbestand umfasst den Bilanzposten Bar -<br />

reserve, der sich aus Kassenbestand sowie täglich fälligen<br />

Guthaben bei der Oesterreichischen Nationalbank zusammensetzt.<br />

Nicht einbezogen werden täglich fällige Forderungen an<br />

Kreditinstitute. Diese werden der operativen Geschäftstätigkeit<br />

zugerechnet.<br />

Segmentberichterstattung<br />

Einteilung der Segmente<br />

Für die Definition der Segmente maßgebend ist der „Management<br />

Approach“, d.h. für das Reporting wird jene Segmentierung<br />

herangezogen, die auch vom Management als Grundlage für<br />

Entscheidungen herangezogen wird. Die interne Management-<br />

Erfolgsrechnung nach UGB/BWG der Raiffeisen Centrobank, die<br />

Vorstand und Aufsichtsrat als Grundlage für die Erfolgskontrolle<br />

und die Ressourcenallokation dient, erfolgt nach der funktional<br />

ausgerichteten Aufbauorganisation des Unternehmens. Dabei<br />

handelt es sich um eine stufenweise Deckungsbeitragsrechnung.<br />

Erträge und Aufwendungen werden verursachungsgerecht<br />

zugeordnet. Ertragspositionen sind der Zinsüberschuss,<br />

der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das sonstige<br />

betriebliche Ergebnis. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet<br />

direkte und indirekte Kosten. Die direkten Kosten (Personal- und<br />

Sachkosten) werden von den Geschäftsfeldern verantwortet, die<br />

indirekten Kosten werden den Cash Generating Units auf Basis<br />

von vereinbarten Schlüsseln zugeordnet. Dies gilt auch für die<br />

Mitarbeiter der Support- und zentralen Verwaltungsabteilungen<br />

sowie der Stabstellen. Das Segmentergebnis wird bis zum<br />

Jahresüberschuss vor Steuern gezeigt.<br />

Die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhalten Neubildungen<br />

von Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken, Direktabschreibungen,<br />

wie auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen.<br />

Da diese von der Gesamtbank zu tragen und nicht materiell sind,<br />

werden sie nicht im betroffenen operativen Segement, sondern<br />

in der Spalte „Überleitung“ erfasst. Die Spalte „Überleitung“<br />

enthält zudem die Zwischenergebniseliminierung und die Konsolidierungen<br />

zwischen den Segmenten sowie die Überleitung<br />

von UGB/BWG- auf IFRS-Werte.


Die Steuerungseinheiten (Cash Generating Units) bilden<br />

nachstehende Geschäftsfelder:<br />

» Wertpapierhandel und -sales und Treasury,<br />

» Kapitalmarktgeschäft,<br />

» Private Banking,<br />

» Kreditgeschäft,<br />

» Sonstige Bankabteilungen und Commodity Trading.<br />

Das Segment „Wertpapierhandel und -sales und Treasury“<br />

umfasst das Emissionsgeschäft (Zertifikate und strukturiere<br />

Produkte bzw. Optionsscheine) sowie den kundenbezogenen<br />

Wertpapierhandel (Brokerage-Geschäft). Weiters enthalten sind<br />

das Market Making, der Wertpapiereigenhandel sowie das Aktiv-<br />

Passiv-Management (Fristentransformation), das Liquiditäts -<br />

management sowie Geldmarkt- und Zinsgeschäfte mit bilanzmäßigen<br />

(z.B. Geldmarktdepots) und außerbilanzmäßigen<br />

Produkten (z.B. Termingeschäfte, Optionen). Ebenfalls in diesem<br />

Segment ausgewiesen werden entsprechend dem Kostenanfall<br />

bei der Abwicklung 50 % der in der Raiffeisen Centrobank anfallenden<br />

Erträge aus Initial und Secondary Public Offerings<br />

(IPO/SPO). Die restlichen 50 % sind im Segment „Kapitalmarkt -<br />

geschäft“ enthalten.<br />

Das Segment „Kapitalmarktgeschäft“ erfasst einerseits<br />

Beratungsleistungen vor, während und nach Kapitalmarktmaßnahmen<br />

(IPO/SPO, Aktienrückkaufprogramme, Delistings,<br />

Umlistings, sonstige Kapitalmaßnahmen) und andererseits die<br />

kauf- oder verkaufsseitige Beratung bei Übernahmen und<br />

Fusionen (M&A-Transaktionen) sowie bei Privatisierungen. Weiters<br />

werden 50 % der in der Raiffeisen Centrobank anfallenden<br />

Erträge aus IPOs und SPOs entsprechend ihrem Kostenanfall bei<br />

der Abwicklung der Mandate im Segment „Wertpapierhandel<br />

und -sales und Treasury“ ausgewiesen (vgl. vorhergehenden<br />

Absatz).<br />

Das Segment „Private Banking“ hat als Zielgruppe vermögende<br />

Privatpersonen, selbständig Erwerbstätige (High Networth<br />

Individuals) sowie Unternehmen, für die ein individueller<br />

Beratungsansatz für Veranlagung und Vermögensverwaltung<br />

angeboten wird.<br />

Das Segment „Kreditgeschäft“ umfasst das Kredit- und Akkreditivgeschäft<br />

mit dem Schwerpunkt Handelsfinanzierung.<br />

Das Segment „Sonstige Bankabteilungen und Commodity<br />

Trading“ beinhaltet neben den in der Raiffeisen Centrobank<br />

angesiedelten Abteilungen „Private Equity“ und „Countertrade“<br />

jene Geschäftstransaktionen der Raiffeisen Centrobank, die<br />

nicht den übrigen Segmenten zugeordnet werden können.<br />

Weiters umfasst es das Ergebnis der im Handel mit Kautschuk<br />

und Olefinen tätigen vollkonsolidierten Handelsunternehmen<br />

der Raiffeisen Centrobank-Gruppe.<br />

Bemessung der Segmentergebnisse<br />

Zur Darstellung der Segment-Performance werden zwei<br />

Steuerungsgrößen herangezogen:<br />

» Der Return on Equity vor Steuern errechnet sich aus dem<br />

Verhältnis des unversteuerten Gewinns zum durchschnittlich<br />

eingesetzten Eigenkapital. Diese Kennzahl zeigt die Verzinsung<br />

(Rentabilität) des im Geschäftsbereich eingesetzten<br />

Kapitals.<br />

» Die Cost/Income-Ratio stellt die Kosteneffizienz der<br />

Geschäftsbereiche dar. Die Kennzahl errechnet sich als<br />

Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen einerseits und<br />

der Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss,<br />

Handelsergebnis und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis<br />

(ohne Bewertungs ergebnis aus Hedge Accounting und<br />

sonstigen Derivaten) andererseits.<br />

73<br />

Konzernabschluss<br />

Segmentberichterstattung


74<br />

1.1. - 31.12.<strong>2010</strong> Wertpapier- Kapital- Private Kredit- Sonstige Bank- Über- Gesamt<br />

Angaben in Tausend Euro handel und markt- Banking geschäft abteilungen leitung<br />

-sales und geschäft und Commo-<br />

Treasury dity Trading<br />

Zinsüberschuss 4.062 236 341 1.338 - 1.119 - 17 4.841<br />

Kreditrisikovorsorgen<br />

Zinsüberschuss nach<br />

0 0 0 0 0 60 60<br />

Kreditrisikovorsorgen 4.062 236 341 1.338 - 1.119 43 4.901<br />

Provisionsüberschuss 1.730 12.701 3.197 304 632 18 18.581<br />

Handelsergebnis<br />

Ergebnis aus<br />

43.882 151 0 0 - 1.088 282 43.227<br />

derivativen Finanzinstrumenten - 67 0 0 67 532 - 282 250<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 134 -2 0 0 0 0 132<br />

Verwaltungsaufwendungen - 30.800 - 16.525 - 3.447 - 1.475 - 8.241 497 - 59.991<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />

Jahresüberschuss,<br />

0 1.044 0 0 17.555 - 363 18.237<br />

-fehlbetrag vor Steuern<br />

Bemessungsgrundlage<br />

18.941 - 2.395 91 234 8.271 194 25.336<br />

(Kredit- und Marktrisiko) 419.096 117 25.000 115.725 16.300 0 576.238<br />

Durchschnittliche Aktiva<br />

Durchschnittliche Passiva<br />

1.889.880 17.702 28.472 77.826 104.110 - 80.366 2.037.623<br />

(ohne Eigenkapital) 1.804.768 9.552 119.375 1.968 73.523 - 69.214 1.939.972<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 147 107 20 9 45 0 328<br />

Cost/Income Ratio 62,0 % 116,9 % 97,4 % 89,8 % 51,6 % 0 70,6 %<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 64.647 9.001 3.855 17.846 13.454 - 11.152 97.651<br />

Return on Equity (ROE) vor Steuern 29,3 % - 26,6 % 2,4 % 1,3 % 61,5 % 0 25,9 %<br />

Die Erhöhung der Bilanzwerte (durchschnittliche Aktiva, durchschnittliches Eigenkapital) sowie der Bemessungsgrundlage im<br />

Kreditgeschäft gegenüber 2009 geht auf höhere Ausleihungen zurück.


75<br />

Konzernabschluss<br />

Segmentberichterstattung<br />

1.1. - 31.12.2009 Wertpapier- Kapital- Private Kredit- Sonstige Bank- Über- Gesamt<br />

Angaben in Tausend Euro handel und markt- Banking geschäft abteilungen leitung<br />

-sales und geschäft und Commo-<br />

Treasury dity Trading<br />

Zinsüberschuss 6.890 337 582 1.283 - 669 290 8.713<br />

Kreditrisikovorsorgen<br />

Zinsüberschuss<br />

0 0 0 0 0 - 55 - 55<br />

nach Kreditrisikovorsorgen 6.890 337 582 1.283 - 669 235 8.658<br />

Provisionsüberschuss - 495 10.388 3.217 194 518 - 152 13.670<br />

Handelsergebnis<br />

Ergebnis aus<br />

43.715 484 0 0 - 449 - 100 43.650<br />

derivativen Finanzinstrumenten - 221 0 0 221 - 317 100 - 217<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 387 0 0 0 - 17 0 370<br />

Verwaltungsaufwendungen - 27.553 - 18.769 - 3.709 - 1.210 - 7.130 604 - 57.767<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />

Jahresüberschuss,<br />

0 6.003 0 0 12.268 4.200 22.471<br />

-fehlbetrag vor Steuern<br />

Bemessungsgrundlage<br />

22.723 - 1.557 90 488 4.204 4.887 30.835<br />

(Kredit- und Marktrisiko) 373.589 0 25.900 43.875 44.550 0 487.914<br />

Durchschnittliche Aktiva<br />

Durchschnittliche Passiva<br />

1.792.019 18.814 47.772 52.149 68.925 - 49.080 1.930.599<br />

(ohne Eigenkapital) 1.643.380 11.088 183.391 4.252 32.290 - 37.054 1.837.347<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 142 135 22 9 44 0 352 1<br />

Cost/Income Ratio 55,0 % 109,0 % 97,6 % 81,9 % 61,1 % 0 65,3 %<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 64.463 7.726 4.456 7.549 21.085 - 12.027 93.252<br />

Return on Equity (ROE) vor Steuern 35,2 % - 20,2 % 2,0 % 6,5 % 19,9 % 0 33,1 %<br />

1 Anpassung der Vorjahreswerte im Segment „Kapitalmarktgeschäft“.


76<br />

Anhang<br />

Unternehmen<br />

Die Raiffeisen Centrobank AG ist seit dem 29. März 1974 beim<br />

Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter der Nummer 117507f<br />

registriert. Die Firmenanschrift lautet Wien 1, Tegetthoffstraße 1.<br />

Die Raiffeisen Centrobank ist eine Tochtergesellschaft der<br />

Raiffeisen Bank International AG (RBI), die 654.999 Stückaktien<br />

des in 655.000 Stückaktien zerlegten Grundkapitals über die RZB<br />

KI-Beteiligungs GmbH., Wien, beziehungsweise über deren Tochter<br />

RZB IB-Beteiligungs GmbH, Wien, hält. Eine Stückaktie wird<br />

über die Lexxus Services Holding GmbH, Wien, gehalten.<br />

Die Raiffeisen Centrobank, Wien, steht mit der der Raiffeisen-<br />

Landesbanken-Holding GmbH., Wien, (oberste Muttergesellschaft)<br />

in einem Konzernverhältnis und gehört deren Vollkonsolidierungskreis<br />

an. Diese Finanzholdinggesellschaft hält über die<br />

Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft die Mehrheit<br />

an der Raiffeisen Bank International AG. Die Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />

wird somit auch in den Konzernabschluss der<br />

Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft sowie der<br />

Raiffeisen Bank International AG einbezogen.<br />

Die Raiffeisen Centrobank ist eine führende österreichische Investmentbank,<br />

die das gesamte Spektrum der Dienstleistungen<br />

und Produkte rund um Aktien, Derivate und Eigenkapitaltransaktionen<br />

in- und außerhalb der Börse abdeckt. Auf Basis dieser<br />

Position bietet die Spezialbank außerdem ein exklusives und individuelles<br />

Private Banking an. Das Merger- & Akquisitiongeschäft<br />

(M&A) wird über die Raiffeisen Investment AG und deren<br />

Tochtergesellschaften ausgeübt, die mehrheitlich als vollkonsolidierte<br />

Unternehmen im Konzernabschluss enthalten sind. Die<br />

übrigen mit der Bank einen Konzern bildenden Gesellschaften<br />

sind im Bereich des internationalen Commodity-Handels mit<br />

Schwerpunkt Kautschuk und Chemikalien (Olefine) tätig.<br />

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 5. April 2011 vom<br />

Vorstand unterzeichnet und anschließend an den Aufsichtsrat<br />

zur Prüfung und Billigung (Feststellung) weitergeleitet.<br />

Grundlagen der Konzernrechnungslegung<br />

Grundsätze<br />

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> und die<br />

Vergleichswerte für das Geschäftsjahr 2009 wurden unter Anwendung<br />

des § 245a UGB in Verbindung mit § 59a BWG in Übereinstimmung<br />

mit den vom International Accounting Standards<br />

Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting<br />

Standards (IFRS) und der auf Basis der IAS Verordnung (EG)<br />

1606/2002 durch die EU übernommenen internationalen<br />

Rechnungslegungsstandards einschließlich der bereits anzuwendenden<br />

Interpretationen des International Financial Reporting<br />

Interpretations Committee (IFRIC/SIC) aufgestellt. Alle<br />

Standards, die vom IASB als für den Jahresabschluss <strong>2010</strong> anzuwendende<br />

International Accounting Standards veröffentlicht<br />

und von der EU übernommen wurden, wurden angewandt, soweit<br />

deren Anwendung für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> verpflichtend<br />

war. IAS 11, 20, 23, 29, 31, 34, 40 und 41 sowie IFRS 2, 4, 5 und 6<br />

wurden nicht berücksichtigt, weil für den Konzern keine entsprechenden<br />

Geschäftsfälle vorlagen.<br />

Die neuen und geänderten, seit <strong>2010</strong> verpflichtend anzuwendenden<br />

Standards und Interpretationen IFRS 3 und IAS 27<br />

(Unternehmenszusammenschlüsse; Inkrafttreten 1. Juli 2009),<br />

IAS 39 (Zulässige Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen;<br />

Inkrafttreten 1. Jänner 2009), IFRS 2 (Bilanzierung<br />

anteilsbasierter Vergütungen im Konzern, die in bar erfüllt<br />

werden; Inkrafttreten 1. Jänner <strong>2010</strong>), IFRIC 17 (Sachausschüttungen<br />

an Eigentümer; Inkrafttreten 1. Juli 2009), IFRIC 18 (Über tragung<br />

von Vermögenswerten von Kunden; Inkrafttreten 1. Juli<br />

2009) sowie Änderungen im Rahmen des so genannten<br />

„Improvements Project – 2008“ sowie „Improvements Project –<br />

2009“ haben sich nicht wesentlich auf die Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden der Bank ausgewirkt.<br />

Im März <strong>2010</strong> übernahm die EU IFRIC 16 (Absicherung einer<br />

Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb). IFRIC<br />

16 ist spätestens auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder<br />

nach dem 30. Juni 2009 beginnen. Die Interpretation stellt klar,<br />

was als Risiko bei der Absicherung einer Nettoinvestition in einen<br />

ausländischen Geschäftsbetrieb anzusehen ist und wo innerhalb<br />

des Konzerns das Sicherungsinstrument zur Minderung


dieses Risikos gehalten werden darf. In der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />

lagen für IFRIC 16 keine Anwendungsfälle vor.<br />

Von der vorzeitigen Anwendung anderer relevanter Standards<br />

und Interpretationen, die zwar verabschiedet sind, deren Anwendung<br />

aber noch nicht verpflichtend ist, wurde abgesehen.<br />

Dies betrifft die geänderten IFRS 7 (Finanzinstrumente:<br />

Angaben; Inkrafttreten 1. Juli 2011), IAS 24 (Angaben über<br />

Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen;<br />

Inkrafttreten 1. Jänner 2011), IAS 32 (Klassifizierung von Bezugsrechten;<br />

Inkrafttreten 1. Februar <strong>2010</strong>), IFRIC 14 (Die Begrenzung<br />

eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindestfinanzierungsvorschriften<br />

und ihre Wechselwirkung; Inkrafttreten<br />

1. Jänner 2011), IFRIC 19 (Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten<br />

durch Eigenkapitalinstrumente; Inkrafttreten 1. Juli <strong>2010</strong>), sowie<br />

Änderungen im Rahmen des so genannten „Improvements<br />

Project - <strong>2010</strong>“<br />

Die Grundlage für den Konzernabschluss bilden die auf Basis<br />

von IFRS-Bestimmungen konzerneinheitlichen Standards erstellten<br />

Berichtspakete aller vollkonsolidierten Unternehmen. Alle<br />

vollkonsolidierten Gesellschaften erstellen ihre Jahresabschlüsse<br />

per 31. Dezember. Die Zahlen im vorliegenden Abschluss sind<br />

in EUR Tausend angegeben.<br />

Ein Vermögenswert wird in der Bilanz angesetzt, wenn es<br />

wahrscheinlich ist, dass der künftige wirtschaftliche Nutzen<br />

dem Unternehmen zufließen wird, und wenn seine Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten oder ein anderer Wert verlässlich<br />

bewertet werden können. Eine Schuld wird in der Bilanz angesetzt,<br />

wenn es wahrscheinlich ist, dass sich aus der Erfüllung<br />

einer gegenwärtigen Verpflichtung ein direkter Abfluss von<br />

Ressourcen ergibt, die wirtschaftlichen Nutzen enthalten und<br />

der Erfüllungsbetrag verlässlich bewertet werden kann.<br />

Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS<br />

Schätzungen oder Beurteilungen erforderlich, so wurden diese<br />

in Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen.<br />

Sie basieren auf historischen Erfahrungen und anderen<br />

Faktoren wie Planungen und – nach heutigem Ermessen –<br />

wahrscheinlichen Erwartungen oder Prognosen zukünftiger<br />

Ereignisse. Hiervon betroffen sind im Wesentlichen die Risiko -<br />

vorsorgen im Kreditgeschäft, der beizulegende Wert (insbesondere<br />

einzelne Parameter zur Ermittlung) und die Wertminde-<br />

rung von Finanzinstrumenten sowie die Rückstellung für Pensionen<br />

und Abfertigungen. Die tatsächlichen Werte können von<br />

den geschätzten Werten abweichen.<br />

Der Ausweis der latenten Steuern wird in der Erfolgsrechnung<br />

und in der Bilanz nicht gesondert vorgenommen. Details sind in<br />

den entsprechenden Posten des Anhangs dargestellt.<br />

Konsolidierungsmethoden<br />

Alle wesentlichen Tochterunternehmen der Raiffeisen Centrobank<br />

an denen die Gesellschaft direkt oder indirekt mehr als<br />

50 % der Anteile hält oder einen beherrschenden Einfluss auf die<br />

Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt, werden vollkonsolidiert.<br />

Diese Tochtergesellschaften werden grundsätzlich ab dem Tag in<br />

den Konsolidierungskreis einbezogen, ab dem der Konzern die<br />

faktische Kontrolle erlangt und scheiden im Fall, dass die Bank<br />

nicht länger einen beherrschenden Einfluss ausübt (ab diesem<br />

Zeitpunkt) aus dem Konsolidierungskreis aus. Das Kapital nicht<br />

beherrschender Anteile wird in der Konzernbilanz als Bestandteil<br />

des Eigenkapitals, aber getrennt von dem den Raiffeisen Centrobank-Aktionären<br />

zurechenbaren Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Das Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile wird in der<br />

Konzern-Erfolgsrechnung ebenfalls separat ausgewiesen.<br />

Werden im Zuge der Folgekonsolidierung weitere Anteile bei<br />

bereits bestehender Beherrschung erworben oder Anteile ohne<br />

Kontrollverlust veräußert, werden diese Transaktionen erfolgsneutral<br />

als Eigenkapitaltransaktion dargestellt.<br />

Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen<br />

werden at equity einbezogen. Im vorliegenden Konzern -<br />

abschluss werden aufgrund der untergeordneten Bedeutung<br />

derartiger Gesellschaften auf den Abschluss keine Unternehmen<br />

nach der at equity-Methode einbezogen.<br />

Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter<br />

Bedeutung in den Konzernabschluss nicht einbezogen und<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at equity erfasst<br />

wurden, sind in dem Bilanzposten „Wertpapiere und Beteiligungen”<br />

ausgewiesen und mit den Anschaffungskosten bewertet.<br />

77<br />

Konzernanhang<br />

Grundlagen


78<br />

Anteile an sonstigen Unternehmen, die nicht börsenotiert<br />

sind, werden, da für sie ein Marktwert nicht verfügbar ist bzw.<br />

dieser nicht verlässlich ermittelt werden kann, mit den Anschaffungskosten<br />

angesetzt.<br />

Unternehmenserwerb<br />

Im Zuge der Kapitalkonsolidierung werden sämtliche identifizierbaren<br />

Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventual -<br />

verbindlichkeiten des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des<br />

Erwerbs gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 neu bewertet.<br />

Die Anschaffungskosten werden mit dem anteiligen Netto -<br />

vermögen verrechnet. Daraus gegebenenfalls resultierende<br />

aktive Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert<br />

und unterliegen einem jährlichen Impairment-Test. Wenn<br />

Indikatoren für eine Wertminderung erkennbar sind, wird der<br />

Firmenwert zusätzlich unterjährlich auf Werthaltigkeit geprüft.<br />

Entstehen im Rahmen der Erstkonsolidierung passive Unterschiedsbeträge,<br />

werden diese sofort erfolgswirksam erfasst.<br />

Konsolidierungsbuchungen<br />

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten miteinander aufgerechnet.<br />

Dabei verbleibende zeitliche Differenzen werden in der Konzernbilanz<br />

unter „Sonstige Aktiva/Sonstige Passiva” ausgewiesen.<br />

Konzerninterne Aufwendungen und Erträge werden ebenfalls<br />

miteinander aufgerechnet, wobei temporäre Aufrechnungs -<br />

differenzen aus dem Bankgeschäft im Zinsergebnis dargestellt<br />

werden. Andere Differenzen werden im Posten „Sonstiges<br />

betriebliches Ergebnis“ erfasst.<br />

Zwischengewinne werden dann eliminiert, wenn sie einen<br />

wesentlichen Einfluss auf die Posten der Erfolgsrechnung haben.<br />

Bank- und sonstige Geschäfte, die zwischen den einzelnen<br />

Gesellschaften des Konzerns getätigt werden, erfolgen üblicherweise<br />

zu Marktkonditionen.<br />

Konsolidierungskreis<br />

Die Anzahl der vollkonsolidierten Unternehmen umfasste <strong>2010</strong><br />

unverändert 12 Tochterunternehmen. Aufgrund untergeordneter<br />

Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurde<br />

auf die Einbeziehung von 11 Tochterunternehmen (2009: 12) verzichtet.<br />

Diese werden zu Anschaffungskosten als Anteile an<br />

verbundenen Unternehmen unter dem Posten „Wertpapiere<br />

und Beteiligungen” erfasst.<br />

Eine Aufstellung über die vollkonsolidierten Unternehmen<br />

und die sonstigen Beteiligungen ist der Übersicht auf Seite 133<br />

zu entnehmen.<br />

Währungsumrechnung<br />

Die in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse der Unternehmen<br />

des Vollkonsolidierungskreises wurden nach der modifizierten<br />

Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet,<br />

wobei das Eigenkapital mit einem historischen Kurs, alle anderen<br />

Aktiva und Passiva sowie Anhangangaben mit dem Stichtagskurs,<br />

angesetzt wurden. Aus der Währungsumrechnung der Eigen -<br />

kapitalbestandteile (historische Kurse) resultierende Differenzen<br />

wurden mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />

Die Posten der Erfolgsrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs<br />

des Jahres auf Basis der Monatsultimokurse berechnet.<br />

Währungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs in<br />

der Bilanz und dem Durchschnittskurs in der Erfolgsrechnung<br />

werden ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet.<br />

Bei den Gesellschaften Centrotrade Chemicals AG, Centro -<br />

trade Investment AG, Centrotrade Mineral & Metals Inc. und<br />

Centrotrade Singapore Pte Ltd. stellt der US-Dollar aufgrund des<br />

wirtschaftlichen Gehalts der zugrunde liegenden Geschäftsfälle<br />

die funktionale Währung dar.<br />

Folgende Kurse wurden für die Währungsumrechnung herangezogen:<br />

Kurs in Währung <strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />

pro Euro Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt<br />

US-Dollar (USD) 1, 336 1,330 1,441 1, 396<br />

Rum. Leu (RON) 4,262 4,218 4,236 4,225<br />

Russ. Rubel (RUB) 40,820 40,447 43,154 44,068<br />

Poln. Zloty (PLN) 3,975 4,013 4,105 4,332


Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung (IAS 39)<br />

Gemäß IAS 39 sind alle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />

einschließlich der derivativen Finanzinstrumente in der Bilanz zu<br />

erfassen. Ein Finanzinstrument ist per definitionem ein Vertrag,<br />

der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen<br />

Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Schuld<br />

oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Die Bewertung der Finanzinstrumente<br />

richtet sich nach der Zugehörigkeit zu bestimmten<br />

Bewertungskategorien, die wie folgt unterschieden werden:<br />

» Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden<br />

a. Handelsaktiva/-passiva<br />

b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value<br />

» Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte (HtM)<br />

» Kredite und Forderungen<br />

» Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)<br />

» Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die<br />

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden<br />

a. Handelsaktiva/-passiva<br />

Handelsaktiva/-passiva dienen der Nutzung von kurzfristigen<br />

Marktpreisschwankungen. Die zu Handelszwecken dienenden<br />

Wertpapiere (inklusive Leerverkäufe von Wertpapieren) und<br />

derivativen Instrumente werden zum Marktwert bilanziert. Für<br />

die Ermittlung des Marktwerts werden bei börsenotierten Produkten<br />

die Börsekurse herangezogen. Sind solche Kurse nicht<br />

vorhanden, werden bei originären Finanzinstrumenten und<br />

Termingeschäften interne Preise auf Basis von Barwertberechnungen<br />

und bei Optionen anhand von geeigneten Optionspreismodellen<br />

ermittelt. Der Barwertberechnung wird eine Zinskurve<br />

zugrunde gelegt, die sich aus Geldmarkt-, Futures- und Swapsätzen<br />

zusammensetzt und keine Bonitätsaufschläge beinhaltet.<br />

Für nicht börsenotierte Bankschuldverschreibungen werden von<br />

der Bank zur Reflektierung von Marktliquiditätsrisken Abschläge<br />

im Rahmen der zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts<br />

79<br />

Konzernanhang<br />

Grundlagen<br />

verwendeten Bewertungsmodelle berücksichtigt. Als Optionspreisformeln<br />

werden je nach Optionsart geeignete Modelle<br />

angewandt. Für Plain Vanilla-Optionen (amerikanische und europäische<br />

Ausübung) werden das Black-Scholes Modell und<br />

Binomialmodelle nach Cox, Ross und Rubinstein verwendet.<br />

Asiatische Optionen werden mit der Curran-Approximation<br />

berechnet, Barrier-Optionen mit dem Modell nach Heinen-Kat<br />

und Spread-Optionen mit dem Kirk-Modell.<br />

Die zu Handelszwecken dienenden Derivate werden unter den<br />

Bilanzposten „Handelsaktiva” bzw. „Handelspassiva” ausgewiesen.<br />

Wenn positive Marktwerte inklusive Zinsabgrenzungen<br />

(Dirty Price) bestehen, werden diese den „Handelsaktiva” zugeordnet.<br />

Bei Bestehen von negativen Marktwerten sind diese<br />

unter dem Bilanzposten „Handelspassiva” ausgewiesen. Eine<br />

Verrechnung von positiven und negativen Marktwerten wird<br />

nicht vorgenommen. Die Wertänderung des Dirty Price wird<br />

erfolgswirksam im „Handelsergebnis” dargestellt. Derivate die<br />

nicht zu Handelszwecken dienen, werden unter den Bilanzposten<br />

„Derivative Finanz instrumente” ausgewiesen. Außerdem<br />

sind etwaige Liefer verbindlichkeiten aus Wertpapierleerverkäufen<br />

in den „Handelspassiva” dargestellt.


80<br />

b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value<br />

Diese Kategorie umfasst im Wesentlichen jene finanziellen<br />

Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes<br />

unabhängig von einer Handelsabsicht unwiderruflich als<br />

designiertes Finanzinstrument zum Fair Value gewidmet<br />

wurden (sog. Fair Value Option). Die Anwendung der Fair Value<br />

Option ist an die Voraussetzung geknüpft, dass sie zu relevanteren<br />

Informationen für den Bilanzleser führt. Dies ist der Fall<br />

für jene finanziellen Vermögenswerte, die einem Portfolio angehören,<br />

für das die Steuerung und Performance-Messung auf der<br />

Basis von Fair Values erfolgt.<br />

Diese Finanzinstrumente – es handelt sich dabei ausschließlich<br />

um Schuldverschreibungen – sind gemäß IAS 39 zum Marktwert<br />

bewertet. Der Bilanzausweis erfolgt unter dem Bilanzposten<br />

„Wertpapiere und Beteiligungen”, laufende Erträge werden<br />

im Zinsüberschuss dargestellt, Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse<br />

werden im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt.<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen liegen nicht<br />

vor.<br />

Kredite und Forderungen<br />

Kredite und Forderungen werden mit dem Nennwert vor Abzug<br />

von Wertberichtigungen inklusive abgegrenzter Zinsen angesetzt.<br />

Abgegrenzte Zinsen werden nur dann erfolgswirksam verbucht,<br />

wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit deren Eingang zu<br />

rechnen ist.<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)<br />

Die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“<br />

umfasst jene Finanzinstrumente (im Wesentlichen<br />

Unternehmensanteile, für die kein aktiver Markt besteht), die<br />

keiner der drei anderen Kategorien zugeordnet wurden. Die<br />

Bewertung erfolgt, soweit sich ein Marktwert verlässlich bestimmen<br />

lässt, zu diesem. Bewertungsdifferenzen sind im sonstigen<br />

Ergebnis auszuweisen und werden nur dann im Ergebnis<br />

aus Finanzinvestitionen erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf<br />

eine Wertminderung besteht. Bei Eigenkapitalinstrumenten<br />

liegt eine Wertminderung unter anderem vor, wenn der Fair<br />

Value entweder signifikant oder länger anhaltend unter den<br />

Anschaffungskosten liegt.<br />

Wertaufholungen dürfen bei Eigenkapitalinstrumenten der<br />

Kategorie AfS nicht erfolgswirksam erfasst werden; vielmehr<br />

sind sie als sonstiges Ergebnis über die Neubewertungsrücklage<br />

zu buchen. Insofern ergeben sich Effekte auf den Jahresüberschuss<br />

hier nur bei Wertminderung oder Veräußerung. Bei nicht<br />

notierten Eigenkapitalinstrumenten, für die ein verlässlicher Fair<br />

Value nicht regelmäßig ermittelt werden kann und die deshalb<br />

zu Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Wertminderungen<br />

bewertet sind, darf eine Wertaufholung grundsätzlich nicht<br />

vorgenommen werden.<br />

Der Ausweis der Finanzinstrumente selbst erfolgt im Bilanzposten<br />

„Wertpapiere und Beteiligungen”.<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten<br />

angesetzt. Abgezinst begebene Schuldverschreibungen<br />

und ähnliche Verbindlichkeiten werden zum Barwert<br />

ausgewiesen.


Umkategorisierung<br />

Gemäß IAS 39.50 können unter außergewöhnlichen Umständen<br />

nicht derivative Finanzinstrumente der Bewertungskategorien<br />

„Handelsaktiva“ und „Available for Sale“ in die Kategorien „Bis<br />

zur Endfälligkeit zu haltende Vermögenswerte“ umgegliedert<br />

werden. Von dieser Umgliederungsmöglichkeit wurde weder<br />

<strong>2010</strong> noch 2009 Gebrauch gemacht.<br />

Beizulegender Zeitwert<br />

Als beizulegenden Zeitwert bezeichnet man den Betrag, zu<br />

dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander<br />

unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert<br />

getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte.<br />

Notierte Preise in einem aktiven Markt (Level I)<br />

Der beizulegende Zeitwert wird am besten durch einen Marktwert<br />

ausgedrückt, soweit ein öffentlich notierter Marktpreis zur<br />

Verfügung steht. Dies gilt insbesondere für an Börsen gehandelte<br />

Eigenkapitalinstrumente, im Interbankenmarkt gehandelte<br />

Fremdkapitalinstrumente und börsegehandelte Derivate.<br />

Bewertungsverfahren mittels beobachtbarer Parameter (Level II)<br />

In den Fällen, in denen keine Börsenotierungen für einzelne<br />

Finanzinstrumente vorliegen, werden zur Bestimmung des Fair<br />

Value die Marktpreise vergleichbarer Finanzinstrumente herangezogen<br />

oder durch anerkannte Bewertungsmodelle mithilfe<br />

von beobachtbaren Preisen oder Parametern (insbesondere Barwertmethoden<br />

oder Optionspreismodellen) ermittelt. Diese<br />

Verfahren betreffen die Mehrheit der OTC-Derivate und nicht<br />

börsenotierte Fremdkapitalinstrumente.<br />

Bewertungsverfahren mittels nicht beobachtbarer<br />

Parameter (Level III)<br />

Sind keine beobachtbaren Börsekurse oder Preise verfügbar, wird<br />

der Fair Value anhand von Bewertungsmodellen ermittelt, die<br />

für das jeweilige Instrument angemessen sind. Die Anwendung<br />

dieser Modelle erfordert Annahmen und Einschätzungen des<br />

Managements, deren Umfang von der Preistransparenz in Bezug<br />

auf das Finanzinstrument und dessen Markt sowie von der<br />

Komplexität des Instruments abhängt.<br />

Klassen der Finanzinstrumente gemäß IFRS 7<br />

Da die Wesensart der Finanzinstrumente bereits in geeigneter<br />

Weise durch die Gliederung der Bilanzposten zum Ausdruck<br />

gebracht wird, ist die Bildung von Klassen an jenen Posten der<br />

Bilanz ausgerichtet worden, die Finanzinstrumente bein halten.<br />

Klassen von Finanzinstrumenten der Aktivseite sind vor allem<br />

Barreserve, Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden,<br />

Handelsaktiva, derivative Finanzinstrumente, Deri vate aus<br />

Sicherungsgeschäften und Wertpapiere und Beteiligungen (darunter<br />

separat nicht auf einem aktiven Markt gehan delte finanzielle<br />

Vermögenswerte, die zu Anschaffungskosten bewertet<br />

werden). Klassen von Finanzinstrumenten der Passivseite sind<br />

insbesondere die Handelspassiva, derivative Finanzinstrumente,<br />

Derivate aus Sicherungsgeschäften, Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und<br />

nachrangige Verbindlichkeiten.<br />

81<br />

Konzernanhang<br />

Grundlagen


82<br />

Klassenbildung Wesentlicher Bewertungsmaßstab Kategorie gemäß IAS 39<br />

Fair Value Amortised Cost Sonstige<br />

Aktivische Klassen<br />

Barreserve Nominalwert n/a<br />

Handelsaktiva X Handelsaktiva<br />

Derivative Finanzinstrumente X Handelsaktiva<br />

Forderungen an Kreditinstitute X Kredite und Forderungen<br />

Forderungen an Kunden X Kredite und Forderungen<br />

Wertpapiere und Beteiligungen X Erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewertete<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

Wertpapiere und Beteiligungen X Zur Veräußerung verfügbare<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

davon nicht auf einem aktiven At Cost Zur Veräußerung verfügbare<br />

Markt gehandelte finanzielle<br />

Vermögenswerte<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

Positive Marktwerte aus Sicherungsderivaten<br />

gemäß IAS 39<br />

X n/a<br />

Passivische Klassen<br />

Handelspassiva X Handelspassiva<br />

Derivative Finanzinstrumente X Handelspassiva<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten X Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden X Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten X Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Negative Marktwerte aus<br />

Sicherungsderivaten gemäß IAS 39<br />

X n/a


Derivative Finanzinstrumente<br />

Zu den vom Konzern eingesetzten Derivaten zählen Swaps, standardisierte<br />

Terminkontrakte, Termingeschäfte sowie Optionen<br />

und ähnliche Kontrakte. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

werden unterschiedliche Transaktionen mit derivativen<br />

Finanzinstrumenten sowohl zu Handels- als auch zu<br />

Sicherungszwecken abgewickelt. Derivate werden erstmalig<br />

zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden<br />

Zeitwert angesetzt und anschließend zum beizulegenden Zeitwert<br />

fortgeschrieben. Der aus der Bewertung resultierende<br />

Gewinn oder Verlust wird sofort im Ergebnis aus derivativen<br />

Finanzinstrumenten bzw. im Handelsergebnis erfasst, es sei<br />

denn, das Derivat ist als Sicherungsinstrument im Rahmen des<br />

Hedge Accounting designiert und effektiv. Hier hängt der Zeitpunkt<br />

der erfolgswirksamen Erfassung der Bewertungsergebnisse<br />

von der Art der Sicherungsbeziehung ab.<br />

Derivative Finanzinstrumente, die nicht dem Handelsbestand<br />

zugeordnet sind, weil sie zu Sicherungszwecken erworben wurden,<br />

werden infolge ihrer unterschiedlichen Abbildung in der<br />

IFRS-Bilanz in folgende Kategorien geteilt:<br />

a. Absicherung des beizulegenden Zeitwerts (Fair Value Hedge)<br />

IAS 39 sieht die Anwendung des Hedge Accounting für<br />

Derivate vor, die der Absicherung des beizulegenden Zeitwerts<br />

bilanzierter Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten dienen.<br />

Einem solchen Marktwertrisiko unterliegt insbesondere das<br />

Kreditgeschäft, sofern es sich um festverzinsliche Forderungen<br />

handelt. Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei einzelnen<br />

Krediten bzw. Refinanzierungen werden Interest Rate<br />

Swaps abgeschlossen, welche die Voraussetzungen für Hedge<br />

Accounting erfüllen. Dies bedeutet, dass die Sicherungsgeschäfte<br />

dokumentiert, fortlaufend beurteilt und als hoch wirksam<br />

eingestuft werden. Es kann also über die gesamte Laufzeit des<br />

Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen werden, dass Änderungen<br />

des beizulegenden Zeitwerts eines gesicherten Grundgeschäfts<br />

nahezu vollständig durch eine Änderung des beizu -<br />

legenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments kompensiert<br />

werden und die tatsächlichen Ergebnisse in einer Bandbreite<br />

von 80 bis 125 Prozent liegen.<br />

83<br />

Konzernanhang<br />

Grundlagen<br />

Derivate, die zur Absicherung des Marktwerts von einzelnen<br />

Bilanzposten (ausgenommen Handelsaktiva/-passiva) abgeschlossen<br />

werden, werden mit dem Marktwert (Dirty Price) unter<br />

dem Bilanzposten „Derivative Finanzinstrumente” (aktivseitig:<br />

positive Marktwerte, passivseitig: negative Marktwerte) bilanziert.<br />

Die Buchwertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts<br />

(Aktiva oder Passiva) werden direkt den betroffenen Bilanz -<br />

posten zugerechnet und im Anhang gesondert ausgewiesen.<br />

Sowohl das Ergebnis aus der Veränderung der Buchwerte der<br />

abzusichernden Positionen als auch das Ergebnis aus der Veränderung<br />

der Clean Prices der Derivate werden im Ergebnis aus derivativen<br />

Finanzinstrumenten (Ergebnis aus dem Hedge Accounting)<br />

gebucht.<br />

b. Sonstige Derivate<br />

Derivate, die zur Absicherung gegen Marktrisiken abgeschlossen<br />

werden und nicht die Bedingung für IAS 39 Hedge Accounting<br />

erfüllen, werden wie folgt bilanziert: Die positiven Dirty Prices<br />

sind unter dem Bilanzposten „Derivative Finanzinstrumente”<br />

(aktivseitig: positive Marktwerte, passivseitig: negative Marktwerte)<br />

bilanziert. Die Wertänderung dieser Derivate auf der<br />

Basis des Clean Price ist im Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten<br />

enthalten. Zinsen werden - soweit anfallend - im<br />

Zinsüberschuss gezeigt.<br />

Aufrechnung („Offsetting“)<br />

Bei Identität von Schuldner und Gläubiger erfolgt eine Aufrechnung<br />

laufzeit- und währungskonformer Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

nur dann, wenn ein durchsetzbares Recht darauf<br />

besteht und die Aufrechnung dem tatsächlich erwarteten Ablauf<br />

des Geschäfts entspricht.<br />

Barreserve<br />

Die Barreserve enthält den Kassenbestand und täglich fällige<br />

Forderungen gegenüber der Oesterreichischen Nationalbank.<br />

Diese werden mit ihrem Nennwert dargestellt.


84<br />

Kreditrisikovorsorgen<br />

Risiken des Kreditgeschäfts werden durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen<br />

Rechnung getragen. Die Einzelwertberichtigungen<br />

werden nicht mit den entsprechenden Forderungen<br />

verrechnet, sondern in der Bilanz offen ausgewiesen. Die Bildung<br />

einer portfoliobasierten Wertberichtigung unterblieb<br />

mangels Wesentlichkeit.<br />

Für die bei Kunden- und Bankforderungen vorhandenen<br />

Bonitätsrisiken werden nach konzerneinheitlichen Maßstäben<br />

Vorsorgen in Höhe des gegebenen Ausfalls gebildet. Eine Ausfallgefährdung<br />

wird dann angenommen, wenn – unter Berücksichtigung<br />

der Sicherheiten – die diskontierten voraussichtlichen<br />

Rückzahlungsbeträge und Zinszahlungen unter dem Buchwert<br />

der Forderung liegen.<br />

Der Gesamtbetrag der Kreditrisikovorsorgen, der sich auf<br />

bilanzielle Forderungen bezieht (ausschließlich Einzelwert -<br />

berichtigungen) wird als eigener Posten auf der Aktivseite nach<br />

den Forderungen ausgewiesen. Die Risikovorsorge für außer -<br />

bilanzielle Geschäfte wird - soweit anfallend - als Rückstellung<br />

bilanziert.<br />

Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten<br />

Die Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswerts wird in Betracht<br />

gezogen, wenn die vertraglich vereinbarten Ansprüche<br />

auf Cash-Flows aus dem finanziellen Vermögenswert erlöschen<br />

oder der Konzern diese übertragen hat oder bei Eintritt bestimmter<br />

Kriterien die Verpflichtung übernommen hat, diese<br />

Cash-Flows an einen oder mehrere Empfänger weiterzuleiten.<br />

Ein übertragener Vermögenswert wird ausgebucht, wenn alle<br />

wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an<br />

dem Vermögenswert verbunden sind, übertragen werden.<br />

Beteiligungen<br />

Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter<br />

Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden,<br />

und Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at-equity<br />

erfasst wurden, sind in „Wertpapiere und Beteiligungen” ausgewiesen<br />

und – soweit kein Börsekurs vorliegt – mit den Anschaffungskosten<br />

bewertet.<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Unter diesem Posten wird erworbene Software ausgewiesen.<br />

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerte<br />

werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />

Abschreibungen, bilanziert. Immaterielle Vermögenswerte<br />

ohne bestimmbare Nutzungsdauer liegen nicht vor. Die betriebsgewöhnliche<br />

Nutzungsdauer für Software beträgt zwischen<br />

drei und sieben Jahren.<br />

Sachanlagen<br />

Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten,<br />

vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt.<br />

Den linearen Abschreibungen werden folgende betriebsgewöhnliche<br />

Nutzungsdauern zugrunde gelegt:<br />

Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer Jahre<br />

Gebäude 10 - 40<br />

Büro- und Geschäftsausstattung 3 - 10<br />

Hardware 3 - 5<br />

Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.<br />

Die erwarteten Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden<br />

werden jährlich überprüft und sämtliche notwendige<br />

Schätzungsänderung prospektiv berücksichtigt. Bei voraussichtlich<br />

dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige<br />

Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall der Abschreibungsgründe<br />

erfolgt die Zuschreibung bis zu den fortgeschriebenen<br />

Anschaffungskosten.<br />

Der sich aus dem Verkauf einer Sachanlage ergebende Gewinn<br />

oder Verlust bestimmt sich als Differenz zwischen dem Veräußerungserlös<br />

und dem Buchwert des Vermögenswertes und wird<br />

im sonstigen betrieblichen Ergebnis erfasst. Bei der Stilllegung<br />

einer Sachanlage wird der Abgang des Buchwerts des betroffenen<br />

Vermögenwertes ebenfalls dort erfasst.


Operating Leasing<br />

Operating Leasing (Operating Lease) liegt vor, wenn die mit dem<br />

Eigentum verbundenen Risiken und Chancen beim Leasinggeber<br />

liegen. Die Leasinggegenstände werden beim Leasinggeber dem<br />

Bilanzposten „Sachanlagen“ zugeordnet und Abschreibungen<br />

nach den für das jeweilige Anlagevermögen geltenden Grundsätzen<br />

vorgenommen. Die von der Raiffeisen Centrobank-<br />

Gruppe für die Nutzung der Leasinggegenstände geleisteten<br />

Zahlungen (Leasingraten) werden in der Erfolgsrechnung als<br />

Sachaufwand erfasst.<br />

Vorräte<br />

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter<br />

Beachtung des Niederstwertprinzips. Abwertungen werden<br />

vorgenommen, sofern der Anschaffungswert über dem Nettoveräußerungswert<br />

am Bilanzstichtag liegt oder wenn aufgrund<br />

eingeschränkter Verwertbarkeit oder langer Lagerzeit eine Wertminderung<br />

der Vorräte eingetreten ist.<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Sämtliche leistungsorientierten Sozialkapitalrückstellungen<br />

(Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungsverpflichtungen)<br />

werden gemäß IAS 19 – Employee Benefits – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

(Projected Unit Credit Method) ermittelt.<br />

Pensionszusagen bestehen gegenüber einem bestimmten<br />

aktiv tätigen Personenkreis. Pensionsverpflichtungen gegenüber<br />

Pensionisten bestehen nicht. Für die versicherungsmathematische<br />

Berechnung der Pensionsverpflichtungen wurden folgende<br />

Annahmen getroffen:<br />

Angaben in Prozent <strong>2010</strong> 2009<br />

Diskontierungszinssatz 4,25 4,75<br />

Erwartete Pensionserhöhung 2,0 2,0<br />

Erwartete Rendite aus Planvermögen 4,25 4,25<br />

Die Berechnungen basieren auf einem kalkulatorischen Pensionsalter<br />

von 60 Jahren.<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Zusammenhang<br />

mit Pensionsverpflichtungen werden sofort erfasst.<br />

Das Wahlrecht gemäß IAS 19.92 (Korridormethode) wird<br />

nicht ausgeübt.<br />

Für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen<br />

wurden folgende Annahmen getroffen:<br />

Angaben in Prozent <strong>2010</strong> 2009<br />

Diskontierungszinssatz 4,25 4,75<br />

Durchschnittliche Gehaltssteigerung 3,0 3,0<br />

Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen<br />

die AVÖ 2008-P-Rechnungsgrund lagen<br />

für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung<br />

für Angestellte unter Berücksichtigung eines Langlebigkeitsfaktors<br />

herangezogen.<br />

Beitragsorientierte Pensionsvorsorge<br />

Im Rahmen beitragsorientierter Vorsorgepläne entrichtet das<br />

Unternehmen festgelegte Beiträge an eine Pensionskasse. Die<br />

Zahlungen werden in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand<br />

erfasst.<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Rückstellungen werden gebildet, wenn die Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />

eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen<br />

Ereignis hat und es wahrscheinlich ist, dass die Gruppe<br />

verpflichtet sein wird, diese zu erfüllen und eine verlässliche<br />

Schätzung des Betrages möglich ist. Der angesetzte Rückstellungsbetrag<br />

ist der bestmögliche Schätzwert am Bilanzstichtag<br />

für die hinzugebende Leistung unter Berücksichtigung der der<br />

Verpflichtung zugrundeliegenden Risiken und Unsicherheiten,<br />

um die gegenwärtige Verpflichtung zu erfüllen. Eine Abzinsung<br />

dieser Rückstellungen wird aufgrund der Unwesentlichkeit des<br />

aus der Diskontierung resultierenden Zinseffekts nicht vorgenommen.<br />

85<br />

Konzernanhang<br />

Grundlagen


86<br />

Nachrangkapital<br />

Im Bilanzposten werden nachrangige Verbindlichkeiten nach § 23<br />

Abs. 8 BWG ausgewiesen. Verbriefte und unverbriefte Vermögenswerte<br />

sind nachrangig, wenn die Forderungen im Fall der Liqui -<br />

dation oder des Konkurses erst nach den Forderungen der anderen<br />

nicht nachrangigen Gläubiger befriedigt werden können.<br />

Zinsüberschuss<br />

Zinsen und ähnliche Erträge umfassen vor allem Zinserträge<br />

aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sowie aus festverzinslichen<br />

Wertpapieren. Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen<br />

umfassen vor allem Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie für Nachrangkapital.<br />

Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht<br />

abgegrenzt. Weiters werden laufende Erträge aus Aktien und<br />

anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren (Dividenden), so sie<br />

nicht dem Handelsergebnis zuzuordnen sind, Beteiligungserträge<br />

sowie Erträge und Aufwendungen mit zinsähnlichem Charakter<br />

im Zinsüberschuss ausgewiesen.<br />

Provisionsüberschuss<br />

Im Wesentlichen werden Erträge und Aufwendungen für Dienstleistungen<br />

aus dem Zahlungsverkehr, dem nicht das Handels -<br />

ergebnis betreffende Wertpapiergeschäft einschließlich Erträge<br />

aus der Bereitstellung von Dienstleistungen im Zusammenhang<br />

mit Kapitalmarkttransaktionen (IPOs und SPOs), dem Devisenund<br />

dem Kreditgeschäft sowie Beratungserträge aus M&A im<br />

Provisionsüberschuss erfasst. Die Erträge und Aufwendungen<br />

werden periodengerecht abgegrenzt.<br />

Handelsergebnis<br />

Das Handelsergebnis umfasst die Händlermarge aus dem Devisengeschäft,<br />

das Ergebnis aus der Fremdwährungsbewertung<br />

sowie alle realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste<br />

aus den zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögens -<br />

werten und finanziellen Verbindlichkeiten. Weiters sind hier<br />

sämtliche aus Handelsaktivitäten resultierenden Zins- und Dividendenerträge<br />

sowie die auf den Handelsbestand entfallenden<br />

Refinanzierungskosten enthalten.<br />

Verwaltungsaufwendungen<br />

In den Verwaltungsaufwendungen werden der Personalaufwand,<br />

der Sachaufwand sowie Wertminderungen auf Sachan -<br />

lagen und auf immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen.<br />

Ertragsteuern<br />

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden<br />

Einkommens für das Jahr ermittelt. Das zu versteuernde<br />

Einkommen unterscheidet sich vom Jahresüberschuss aus der<br />

Konzern-Gesamtergebnisrechnung auf Grund von Aufwendungen<br />

und Erträgen, die erst in späteren Jahren oder niemals steuerbar<br />

bzw. steuerlich abzugsfähig werden. Die Verbindlichkeit des<br />

Konzerns für die laufenden Steuern wird auf Basis der geltenden<br />

bzw. aus Sicht des Abschlussstichtags in Kürze geltender Steuersätze<br />

berechnet.<br />

Die Bilanzierung und die Berechnung von latenten Steuern<br />

erfolgen in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten<br />

Verbindlichkeitenmethode. Auf alle temporären Differenzen,<br />

die aus dem Vergleich zwischen Konzernbuchwerten und<br />

steuerlichen Buchwerten resultieren und sich in den Folgeperioden<br />

wieder ausgleichen, werden latente Steuern unter Zugrundelegung<br />

der landesspezifischen Steuersätze berechnet. Für<br />

Verlustvorträge werden aktive latente Steuern angesetzt, wenn<br />

es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft mit steuerbaren Gewinnen<br />

in entsprechender Höhe in derselben Gesellschaft zu rechnen ist.<br />

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am<br />

Abschlussstichtag geprüft und herabgesetzt, falls es nicht mehr<br />

wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen<br />

zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise<br />

zu realisieren. Eine Aufrechnung von latenten Steueransprüchen<br />

mit latenten Steuerverpflichtungen wird je Tochterunternehmen<br />

vorgenommen.<br />

Die Raiffeisen Centrobank AG, Wien, und die Raiffeisen Investment<br />

Aktiengesellschaft, Wien, sind seit 2008 Gruppenmitglieder<br />

innerhalb der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG<br />

der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft. Die<br />

Raiffeisen Centrobank AG ist weiters seit 2006 Mitbeteiligter<br />

einer Beteiligungsgemeinschaft gemäß § 9 KStG betreffend<br />

einer Gesellschaft an der sie eine Minderheitsbeteiligung hält.


Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Gruppenbesteuerung<br />

aus einer positiven bzw. negativen Steuerumlage sowie<br />

sonstige Ertragsteueransprüche bzw. -verpflichtungen werden in<br />

den Bilanzposten „Sonstige Aktiva” respektive „Sonstige Passiva”<br />

ausgewiesen.<br />

Die Steuerforderungen und -verbindlichketien der übrigen<br />

Konzerngesellschaften werden in den Bilanzposten „Sonstige<br />

Aktiva” respektive „Rückstellungen” (aus Steuern) dargestellt.<br />

Sonstiges Ergebnis<br />

Im sonstigen Ergebnis sind alle nach den Rechnungslegungsstandards<br />

direkt im Eigenkapital zu erfassenden Erträge und<br />

Aufwendungen enthalten. Dies betrifft insbesondere die<br />

Währungsdifferenzen aus der Umrechnung des in Fremdwährung<br />

gehaltenen Eigenkapitals sowie – soweit anfallend – die<br />

Bewertungsänderungen aus „Zur Veräußerung verfügbaren<br />

finanziellen Vermögenswerten (Afs)” und die darauf entfallenden<br />

latenten Ertragsteuern.<br />

Treuhandgeschäfte<br />

Geschäfte, die eine Verwaltung oder Platzierung von Vermögenswerten<br />

für fremde Rechnung zur Basis haben, werden in<br />

der Bilanz nicht ausgewiesen. Provisionszahlungen aus diesen<br />

Geschäften werden im Provisionsüberschuss gezeigt.<br />

Eventualverbindlichkeiten und<br />

andere außerbilanzielle Verpflichtungen<br />

Hier werden im Wesentlichen Eventualverbindlichkeiten aus<br />

Bürgschaften, Avalkredite, und Akkreditive sowie Kreditzusagen<br />

zum Nominalwert ausgewiesen. Als Bürgschaften sind Sachverhalte<br />

auszuweisen, bei denen die meldende Gesellschaft als<br />

Bürge gegenüber dem Gläubiger eines Dritten für die Erfüllung<br />

der Verbindlichkeit des Dritten einsteht. Als unwiderrufliche Kreditzusagen<br />

sind Verpflichtungen auszuweisen, aus denen ein<br />

Kreditrisiko entstehen kann. Dazu gehören Verpflichtungen,<br />

Darlehen zu gewähren, Wertpapiere zu kaufen oder Garantien<br />

und Akzepte bereitzustellen.<br />

Angaben zur Kapitalflussrechnung<br />

In der Kapitalflussrechnung wird die Veränderung des Zahlungsmittelbestands<br />

im Konzern durch die Zahlungsströme aus<br />

operativer Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit<br />

dargestellt. Die Zahlungsströme der Investitionstätigkeit umfassen<br />

vor allem Erlöse aus der Veräußerung bzw. Zahlungen für den<br />

Erwerb von Finanzanlagen und Sachanlagen. Die Finanzierungstätigkeit<br />

bildet sämtliche Zahlungsströme aus Transaktionen mit<br />

Eigenkapital sowie mit Nachrangkapital ab. Alle übrigen Zahlungsströme<br />

werden – internationalen Usancen für Kreditinstitute<br />

entsprechend – der operativen Geschäftstätigkeit zugeordnet.<br />

Angaben zur Segmentberichterstattung<br />

Erläuterungen zur Segmentberichterstattung sind im Kapitel<br />

„Segmentberichterstattung“ auf Seite 72ff dargestellt.<br />

Angaben zu Art und Ausmaß von Risiken<br />

Neben den Informationen zu Risiken aus Finanzinstrumenten in<br />

den einzelnen Anhangangaben enthält insbesondere das Kapitel<br />

Risikobericht ausführliche Darstellungen zu den Themen „Marktrisiko“,<br />

„Kreditrisiko“, „Operationelle Risiken“, „Beteiligungsrisiko“,<br />

„Strukturelles Liquiditätsrisiko“ und „Sonstige Risiken“.<br />

Kapitalmanagement<br />

Angaben zum Kapitalmanagement sowie zu den aufsichtsrecht -<br />

lichen Eigenmitteln und Risikoaktiva sind im Anhang unter Punkt 47<br />

„Kapitalmanagement und Eigenmittel nach BWG” dargestellt.<br />

87<br />

Konzernanhang<br />

Grundlagen


88<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

(1) Erfolgsrechnung nach Bewertungskategorien<br />

In der nachfolgenden Tabelle ist die Erfolgsrechnung gemäß den in IAS 39 definierten Bewertungskategorien aufgeführt:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Gewinne (Verluste) aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten des Handelsbestands 42.893 40.697<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 969 1.657<br />

Nettozinsertrag<br />

Gewinne (Verluste) aus zum beizulegenden Zeitwert<br />

835 1.270<br />

bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto) 134 387<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte - 2 4<br />

Nettozinsertrag 0 20<br />

Realisierte Gewinne (Verluste) aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten (netto) - 2 - 3<br />

Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerten 0 - 13<br />

Kredite und Forderungen 6.219 11.603<br />

Nettozinsertrag 6.159 11.657<br />

Verluste aus der Wertminderung von nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten 60 - 55<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten - 1.913 - 4.112<br />

Zinsaufwendungen - 1.913 - 4.112<br />

Derivate für Sicherungsmaßnahmen - 240 - 124<br />

Nettozinsertrag - 240 - 124<br />

Erfolgsbeiträge aus Währungsumrechnung (netto) 584 2.736<br />

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen - 23.174 - 21.626<br />

Jahresüberschuss vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 25.336 30.835


89<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

(2) Zinsüberschuss<br />

Im Zinsüberschuss sind Zinserträge und -aufwendungen aus Posten des Bankgeschäfts, Dividendenerträge sowie Gebühren und Provisionen<br />

mit Zinscharakter enthalten.<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Zinserträge 6.827 12.727<br />

aus Guthaben bei Zentralbanken 46 71<br />

aus Forderungen an Kreditinstitute 4.217 8.159<br />

aus Forderungen an Kunden 1.729 3.226<br />

aus Wertpapieren 835 1.271<br />

Laufende Erträge 0 20<br />

aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 0 20<br />

Zinsähnliche Erträge 166 215<br />

Zinsen und zinsähnliche Erträge gesamt 6.994 12.962<br />

Zinsaufwendungen - 2.128 - 4.216<br />

für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 903 - 1.013<br />

für Verbindlichkeiten gegenüber Kunden - 515 - 2.371<br />

für Nachrangkapital - 469 - 708<br />

für derivative Finanzinstrumente (non-trading), netto - 240 - 124<br />

Zinsähnliche Aufwendungen - 26 - 33<br />

Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen gesamt - 2.154 - 4.249<br />

Zinsüberschuss 4.841 8.713<br />

Die Zinsspanne – bezogen auf die jeweiligen Durchschnitte der angegebenen Basis – hat sich wie folgt entwickelt:<br />

Angaben in Prozent <strong>2010</strong> 2009<br />

Zinsspanne (Bilanzsumme) 0,20 0,46<br />

Zinsspanne (Risikoaktiva für das Kreditrisiko gemäß § 22 BWG) 2,73 5,00


90<br />

(3) Kreditrisikovorsorgen<br />

Die „Kreditrisikovorsorgen“ für bilanzielle und außerbilanzielle Geschäfte setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Einzelwertberichtigungen 60 - 55<br />

Zuführung zu Risikovorsorgen -1 - 82<br />

Auflösung von Risikovorsorgen 61 27<br />

Gesamt 60 - 55<br />

Detailangaben über die Risikovorsorgen sind unter Punkt (16) „Kreditrisikovorsorgen“ dargestellt.<br />

(4) Provisionsüberschuss<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Zahlungsverkehr -33 - 90<br />

Kreditbearbeitung und Avalgeschäft 21 18<br />

Wertpapiergeschäft 10.039 6.146<br />

Beratungserträge aus Merger & Acquisition 8.496 7.551<br />

Sonstige Bankdienstleistungen 58 45<br />

Gesamt 18.581 13.670<br />

Die Provisionserträge betragen EUR 28.937 Tausend. (Vorjahr: EUR 24.244 Tausend). Die Provisionsaufwendungen belaufen sich auf<br />

EUR 10.356 Tausend (Vorjahr: EUR 10.574 Tausend).<br />

(5) Handelsergebnis<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Zinsbezogenes Geschäft - 2.210 228<br />

Währungsbezogenes Geschäft 9.265 3.155<br />

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 36.172 40.267<br />

Gesamt 43.227 43.650<br />

Neben realisierten und unrealisierten Ergebnissen des Handelsbestandes beinhaltet das „Handelsergebnis“ Zinserträge aus Schuldinstrumenten<br />

und Dividendenerträge aus Eigenkapitalinstrumenten des Handelsbestandes sowie Refinanzierungskosten der Handelsaktiva.


(6) Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten<br />

91<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Ergebnis derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 0 0<br />

Änderungen im Barwert derivativer Instrumente 67 221<br />

Änderungen im beizulegenden Zeitwert des Grundgeschäfts - 67 - 221<br />

Ergebnis sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs 250 - 217<br />

Gesamt 250 - 217<br />

Das Ergebnis der sonstigen derivativen Finanzinstrumente des Bankbuchs beinhaltet vor allem die Bewertungsergebnisse von Derivaten,<br />

die von den Commodity-Handelstöchtern zur Absicherung von Preisänderungsrisiken im Bereich Commodity Trading gehalten<br />

wurden.<br />

(7) Ergebnis aus Finanzinvestitionen<br />

Im Ergebnis aus Finanzinvestitionen sind Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewerteten Wertpapieren sowie aus Unternehmensanteilen enthalten. Darunter befinden sich Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

und sonstigen Unternehmen.<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Ergebnis aus Unternehmensanteilen - 2 - 17<br />

Bewertungsergebnis aus Unternehmensanteilen 0 - 14<br />

Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen - 2 - 3<br />

Ergebnis aus erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Wertpapieren 134 387<br />

Bewertungsergebnis aus Wertpapieren 136 394<br />

Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren - 2 - 7<br />

Gesamt 132 370<br />

Der unter „Bewertungsergebnis aus Wertpapieren“ ausgewiesene Ertrag resultiert aus der marktbedingten Aufwertung von im<br />

sonstigen Umlaufvermögen gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren.<br />

Das Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen betrifft den Verkauf eines nicht einbezogenen, verbundenen Tochter -<br />

unternehmens der Raiffeisen Investment Polska Sp.z. o. o.


92<br />

(8) Verwaltungsaufwendungen<br />

Die Verwaltungsaufwendungen im Konzern setzen sich aus Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachanlagen<br />

und immaterielle Vermögenswerte zusammen und stellen sich wie folgt dar:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Personalaufwand - 42.594 - 40.621<br />

Löhne und Gehälter - 33.332 - 32.122<br />

Soziale Abgaben - 5.873 - 5.551<br />

Freiwilliger Sozialaufwand - 1.052 - 1.016<br />

Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen - 2.336 - 1.932<br />

Sachaufwand - 15.217 - 14.724<br />

Raumaufwand - 2.223 - 2.532<br />

IT-Aufwand - 1.880 - 1.853<br />

Kommunikationsaufwand - 3.170 - 3.130<br />

Rechts- und Beratungsaufwand - 1.606 - 1.890<br />

Werbe- und Repräsentationsaufwand - 1.427 - 1.421<br />

Büroaufwand - 356 - 330<br />

KFZ-Aufwand - 545 - 545<br />

Sicherheitsaufwand - 32 - 30<br />

Reiseaufwand - 1.151 - 978<br />

Ausbildungsaufwand - 213 - 251<br />

Sonstiger Sachaufwand - 2.614 - 1.764<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte - 2.180 - 2.422<br />

Sachanlagen - 2.031 - 2.205<br />

Immaterielle Vermögenswerte - 149 - 217<br />

Gesamt - 59.991 - 57.767<br />

Die Honarare für die Wirtschaftprüfer der Raiffeisen Centrobank und der Konzerngesellschaften sind im Rechts- und Beratungs -<br />

aufwand enthalten. Davon entfielen auf den Konzernabschlussprüfer für die Abschlussprüfungen EUR 259 Tausend (2009:<br />

EUR 259 Tausend) und für andere Beratungsleistungen EUR 0 Tausend (2009: EUR 27 Tausend).


93<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

(9) Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />

In „Sonstiges betriebliches Ergebnis” sind unter anderem die Umsätze und die Aufwendungen der Commodity-Handelstöchter<br />

sowie die Umsätze aus sonstigen bankfremden Tätigkeiten und die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Abgang von Sachanlagen<br />

und immateriellen Vermögenswerten enthalten.<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Nettoergebnis 16.233 18.244<br />

Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten 538.330 250.607<br />

Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten - 522.097 - 232.363<br />

Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 5 - 1<br />

Sonstige Steuern 372 - 160<br />

Erträge aus der Vereinnahmung passiver Unterschiedsbeträge 0 4.603<br />

Ergebnis aus Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen 8 - 244<br />

Sonstige betriebliche Erträge 2.573 3.643<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen - 954 - 3.614<br />

Gesamt 18.237 22.471<br />

Die Verringerung von „Sonstiges betriebliches Ergebnis” erklärt sich aus der im Vorjahr enthaltenen Vereinnahmung passiver<br />

Unterschieds beträge aus der Erweiterung des Vollkonsolidierungskreises der Raiffeisen Centrobank-Gruppe um fünf Gesellschaften<br />

in Höhe von EUR 4.603 Tausend. Die Veränderung bei „Sonstige Steuern“ ist insbesondere auf die Auflösung des Restbetrages einer<br />

2008 gebildeten und im Vorjahr bereits teilweise aufgelösten Vorsorge für Umsatzsteuerverpflichtungen in Folge einer steuerlichen<br />

Außenprüfung zurückzuführen.


94<br />

(10) Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

Die Ertragsteueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag 3.100 - 4.627<br />

Inland 3.954 - 4.128<br />

Ausland - 854 - 499<br />

Latente Steuern - 806 - 228<br />

Gesamt 2.294 - 4.855<br />

Der positive inländische Steuerbetrag ist auf einen Ertrag aus der Abwicklung der steuerlichen Außenprüfung in der Raiffeisen<br />

Centrobank zurückzuführen, wovon ein Großteil aus einer rückwirkenden Änderung der Steuergesetzgebung noch nicht veranlagte<br />

Geschäftsjahre betrifft.<br />

Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und effektiver Steuerbelastung:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 25.336 30.835<br />

Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen Ertragsteuersatz von 25 Prozent - 6.334 - 7.709<br />

Auswirkungen abweichender ausländischer Steuersätze 904 692<br />

Steuerminderung aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungs- und sonstigen Erträgen 518 269<br />

Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen - 112 - 159<br />

Sonstiges 7.318 2.052<br />

Effektive Steuerbelastung 2.294 - 4.855<br />

Steuerquote in Prozent - 9,1 % 15,8 %<br />

In der Position „Sonstiges“ ist neben dem Ertrag aus der Abwicklung der steuererlichen Außenprüfung in der Raiffeisen Centrobank<br />

unter anderem die Steuerersparnis durch die Gruppenbesteuerung in der Höhe von EUR 2.275 Tausend (2009: EUR 2.523 Tausend)<br />

enthalten.<br />

(11) Gewinn je Aktie<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980<br />

Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Stammaktien 655.000 655.000<br />

Gewinn je Aktie in EUR 42,18 39,66<br />

Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, eine Verwässerung des Gewinns je Aktie fand daher nicht statt.


Erläuterungen zur Bilanz<br />

(12) Bilanz nach Bewertungskategorien<br />

In der nachfolgenden Tabelle sind die Buchwerte der nach IAS 39 definierten Bewertungskategorien aufgeführt:<br />

95<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

Aktiva nach Bewertungskategorien <strong>2010</strong> 2009<br />

Angaben in Tausend Euro<br />

Handelsaktiva 1.601.380 1.355.825<br />

Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 193.429 216.746 1<br />

Strukturierte Produkte 397.602 487.265 1<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 213.309 227.661<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 797.040 424.152<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 26.704 29.264<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 26.704 29.264<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 6.052 6.172<br />

Anteile an sonstigen verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen 6.052 6.172<br />

Kredite und Forderungen 483.286 590.326<br />

Forderungen an Kreditinstitute 289.262 482.572<br />

Forderungen an Kunden 85.476 51.490<br />

Sonstige nicht derivative finanzielle Vermögenswerte 108.899 56.717<br />

Kreditrisikovorsorgen - 352 - 453<br />

Derivate für Sicherungsmaßnahmen 3 0<br />

Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 3 0<br />

Sonstige Aktiva 12.660 13.818<br />

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 12.660 13.818<br />

Aktiva gesamt 2.130.085 1.995.404<br />

1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge gesonderten Ausweises der „Strukturierten Produkte“.


96<br />

Passiva nach Bewertungskategorien <strong>2010</strong> 2009<br />

Angaben in Tausend Euro<br />

Handelspassiva 1.742.127 1.538.176<br />

Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 565.323 370.279 1<br />

Leerverkauf von Handelsaktiva 391.859 314.006<br />

Emittierte Zertifikate (Garantieanleihen) 784.945 853.891 1<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 230.013 311.371<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 63.800 143.726<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 105.525 119.559<br />

Nachrangkapital 20.413 20.619<br />

Sonstige nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten 40.276 27.468<br />

Derivate für Sicherungsmaßnahmen 338 271<br />

Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 338 271<br />

Rückstellungen 30.057 27.573<br />

Eigenkapital 127.550 118.013<br />

Passiva gesamt 2.130.085 1.995.404<br />

1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge Änderung des Ausweises der ”Emittierten Zertifikate” (Garantieanleihen).<br />

(13) Barreserve<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Kassenbestand 354 379<br />

Guthaben bei Zentralbanken 3.485 2.099<br />

Gesamt 3.839 2.478<br />

(14) Forderungen an Kreditinstitute<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Giro- und Clearinggeschäft 54.133 85.777<br />

Geldmarktgeschäft 231.291 394.315<br />

Gesamt 285.424 480.092<br />

Die „Forderungen an Kreditinstitute” stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Inland 238.223 399.532<br />

Ausland 47.201 80.560<br />

Gesamt 285.424 480.092


(15) Forderungen an Kunden<br />

Die „Forderungen an Kunden” verteilen sich auf folgende Assetklassen (gemäß Basel II Definition):<br />

97<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Kommerzkunden – Großkunden 72.059 43.208<br />

Retailkunden – Privatpersonen 13.417 8.282<br />

Gesamt 85.476 51.490<br />

Die „Forderungen an Kunden” stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Inland 15.960 4.239<br />

Ausland 69.516 47.251<br />

Gesamt 85.476 51.490<br />

(16) Kreditrisikovorsorgen<br />

Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab. Eine<br />

Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen findet sich im Risikobericht auf Seite 111ff. Die Kreditrisikovorsorgen werden folgenden<br />

Assetklassen (gemäß Basel II Definition) zugeordnet:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Kommerzkunden – Großkunden 156 196<br />

Retailkunden – Privatpersonen 196 257<br />

Gesamt 352 453<br />

Bei den Retail-Privatkunden handelt es sich ausschließlich um vermögende Privatpersonen und selbständig Erwerbstätige (High<br />

Networth Individuals).


98<br />

(17) Handelsaktiva<br />

Die „Handelsaktiva” umfassen folgende zu Handelszwecken dienende Wertpapiere und derivative Instrumente:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 797.040 424.152<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen von Kreditinstituten 796.612 423.656<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 428 496<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 213.309 227.662<br />

Aktien und vergleichbare Wertpapiere 165.607 187.015<br />

Investmentfondsanteile 47.702 40.647<br />

Strukturierte Produkte 397.602 487.265 1<br />

Positive Marktwerte aus derivativen Geschäften 193.119 216.686 1<br />

Zinssatzgeschäft 1.067 992<br />

Wechselkursgeschäft 1.555 5<br />

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 190.497 215.689<br />

Gesamt 1.601.070 1.355.765<br />

1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge gesonderten Ausweises der „Strukturierten Produkte“.<br />

Die Aktienbestände, die auf Market Making-Aktivitäten zurückgehen, stellen zudem gemeinsam mit den sonstigen Wertpapieren,<br />

Optionspositionen und zugekauften strukturierten Produkten Hedgepositionen für die von der Raiffeisen Centrobank emittierten<br />

Zertifikate und Optionsscheine dar. „Strukturierte Produkte” beinhaltet gemäß IAS 39.11 nicht gesondert aufgespaltete „Embedded<br />

Derivatives”.<br />

(18) Derivative Finanzinstrumente<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente in IAS 39 (Fair Value Hedge) 3 0<br />

Zinssatzgeschäft 3 0<br />

Positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs 310 60<br />

Wechselkursgeschäft 310 60<br />

Gesamt 313 60<br />

In diesem Posten werden die positiven Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die nicht zu Handelszwecken gehalten<br />

werden sowie jene, die ein Sicherungsinstrument nach IAS 39 darstellen.


99<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

(19) Wertpapiere und Beteiligungen<br />

In diesem Posten sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere) und langfristig<br />

gehaltene strategische Unternehmensanteile enthalten.<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 26.704 29.264<br />

Schuldtitel öffentlicher Stellen 6.021 8.714<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 20.683 20.550<br />

Unternehmensanteile 6.052 6.172<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 898 1.018<br />

Sonstige Beteiligungen 5.154 5.154<br />

Gesamt 32.756 35.436<br />

Angaben zu assoziierten Unternehmen gemäß IAS 28: Die Syrena Immobilien Holding AG weist in ihrem Jahresabschluss zum<br />

31.12.<strong>2010</strong> eine Bilanzsumme von EUR 31.738 Tausend (31.12.2009: EUR 31.627 Tausend), ein Eigenkapital von EUR 29.232 Tausend<br />

(31.12.2009: EUR 29.130 Tausend) und einen Jahresüberschuss von EUR 102 Tausend (2009: EUR 73 Tausend) aus.<br />

(20) Immaterielle Vermögenswerte<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Software 155 214<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 0 1<br />

Gesamt 155 215<br />

(21) Sachanlagen<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 7.420 7.656<br />

Sonstige Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.085 5.947<br />

Gesamt 12.505 13.603


100<br />

(22) Anlagenspiegel<br />

Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wie folgt:<br />

Anschaffungs-/ Stand Änderung Währungs Zugänge Abgänge Umbu- Stand<br />

Herstellungskosten 1.1.<strong>2010</strong> Konsolidie- differenzen chungen 31.12.<strong>2010</strong><br />

Angaben in Tausend Euro rungskreis<br />

Immaterielle Vermögenswerte 3.483 0 10 95 - 55 0 3.533<br />

Firmenwerte 43 0 0 0 0 0 43<br />

Software einschl. Sonstiges 3.440 0 10 95 - 55 0 3.490<br />

Sachanlagen<br />

Betrieblich genutzte<br />

33.124 0 46 950 - 1.000 0 33.120<br />

Grundstücke und Gebäude<br />

davon Grundwert der<br />

9.179 0 0 4 0 0 9.183<br />

bebauten Grundstücke 2.006 0 0 0 0 0 2.006<br />

Sonstige Sachanlagen 23.945 0 46 946 - 1.000 0 23.937<br />

Gesamt 36.607 0 56 1.045 - 1.055 0 36.653<br />

Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen kumuliert Zuschreib- Abschreib- Stand<br />

Angaben in Tausend Euro ungen ungen 31.12.<strong>2010</strong><br />

Immaterielle Vermögenswerte - 3.378 0 - 149 155<br />

Firmenwerte - 43 0 0 0<br />

Software einschl. Sonstiges -3.335 0 - 149 155<br />

Sachanlagen<br />

Betrieblich genutzte<br />

- 20.615 0 - 2.031 12.505<br />

Grundstücke und Gebäude<br />

davon Grundwert der<br />

- 1.763 0 - 241 7.420<br />

bebauten Grundstücke 0 0 0 2.006<br />

Sonstige Sachanlagen - 18.851 0 - 1.790 5.085<br />

Gesamt - 23.993 0 - 2.180 12.660


Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2009 wie folgt:<br />

101<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

Anschaffungs-/ Stand Änderung Währungs Zugänge Abgänge Umbu- Stand<br />

Herstellungskosten 1.1.2009 Konsolidie- differenzen chungen 31.12.2009<br />

Angaben in Tausend Euro rungskreis<br />

Immaterielle Vermögenswerte 3.289 22 - 5 182 - 5 0 3.483<br />

Firmenwerte 43 0 0 0 0 0 43<br />

Software einschl. Sonstiges 3.246 22 - 5 182 - 5 0 3.440<br />

Sachanlagen<br />

Betrieblich genutzte<br />

32.151 282 - 17 877 - 169 0 33.124<br />

Grundstücke und Gebäude<br />

davon Grundwert der<br />

9.158 0 0 21 0 0 9.179<br />

bebauten Grundstücke 2.006 0 0 0 0 0 2.006<br />

Sonstige Sachanlagen 22.993 282 - 17 856 - 169 0 23.945<br />

Gesamt 35.440 304 - 22 1.059 - 174 0 36.607<br />

Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen kumuliert Zuschreib- Abschreib- Stand<br />

Angaben in Tausend Euro ungen ungen 31.12.2009<br />

Immaterielle Vermögenswerte - 3.268 0 - 217 215<br />

Firmenwerte - 43 0 0 0<br />

Software einschl. Sonstiges - 3.225 0 - 217 215<br />

Sachanlagen<br />

Betrieblich genutzte<br />

- 19.522 0 - 2.205 13.603<br />

Grundstücke und Gebäude<br />

davon Grundwert der<br />

- 1.522 0 - 240 7.656<br />

bebauten Grundstücke 0 0 0 2.006<br />

Sonstige Sachanlagen - 17.999 0 - 1.965 5.947<br />

Gesamt - 22.789 0 - 2.422 13.818


102<br />

(23) Sonstige Aktiva<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Steuerforderungen 2.276 3.535<br />

Laufende Steuerforderungen 288 799<br />

Latente Steuerforderungen 1.988 2.736<br />

Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten 68.244 32.835<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 1.033 865<br />

Vorräte 29.492 13.640<br />

Übrige Aktiva 7.854 5.843<br />

Gesamt 108.899 56.719<br />

Der Anstieg bei den „Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten“ und „Vorräte“ betrifft die im Handel mit Kautschuk und Olefinen tätigen<br />

Gesellschaften der Centrotrade-Gruppe.<br />

Die latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Latente Steuerforderungen 1.988 2.736<br />

Rückstellungen für latente Steuern 52 6<br />

Saldo latenter Steuern 1.936 2.730<br />

Der „Saldo latenter Steuern” stammt aus folgenden Posten:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 1.199 1.234<br />

Handelsaktiva 0 243<br />

Unternehmensanteile 183 255<br />

Sonstige Aktiva 85 95<br />

Rückstellungen 688 489<br />

Sonstige Passiva 87 158<br />

Steuerliche Verlustvorträge 103 206<br />

Übrige Bilanzpositionen 0 68<br />

Latente Steueransprüche 2.345 2.748<br />

Sonstige Aktiva 55 12<br />

Forderungen an Kunden 84 0<br />

Handelsaktiva 253 0<br />

Übrige Bilanzpositionen 17 6<br />

Latente Steuerverpflichtungen 409 18<br />

Saldo latenter Steuern 1.936 2.730


(24) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Giro- und Clearinggeschäft 61.496 53.711<br />

Geldmarktgeschäft 2.304 90.015<br />

Gesamt 63.800 143.726<br />

Die „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten” stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Inland 8.586 22.866<br />

Ausland 55.214 120.860<br />

Gesamt 63.800 143.726<br />

(25) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Sichteinlagen 83.025 93.568<br />

Termineinlagen 22.500 25.991<br />

Gesamt 105.525 119.559<br />

Die „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden” teilen sich analog zur Basel II-Definition wie folgt auf:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Kommerzkunden – Großkunden 51.334 55.693<br />

Retailkunden – Privatpersonen 54.191 63.866<br />

Gesamt 105.525 119.559<br />

Bei den Retail-Privatkunden handelt es sich ausschließlich um vermögende Privatpersonen und selbständig Erwerbstätige (High<br />

Networth Individuals).<br />

103<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Bilanz


104<br />

Die „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden“ stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Inland 55.948 56.198<br />

Ausland 49.577 63.361<br />

Gesamt 105.525 119.559<br />

(26) Rückstellungen<br />

Angaben in Tausend Euro Stand Änderung Zufüh- Auflösungen Verbrauch Umbuchungen, Stand<br />

1.1.<strong>2010</strong> Konsolidier- rungen Währungs- 31.12.<strong>2010</strong><br />

ungskreis differenzen<br />

Abfertigungen 5.153 0 879 - 45 0 0 5.987<br />

Pensionen 1.589 0 516 0 0 1 2.106<br />

Steuern 661 0 536 - 155 - 400 25 667<br />

Laufende 655 0 484 - 149 - 400 24 614<br />

Latente 6 0 52 - 6 0 1 53<br />

Offene Rechtsfälle 3.247 0 0 0 0 0 3.247<br />

Unverbrauchter Urlaub 2.020 0 110 - 37 0 0 2.093<br />

Sonstige 14.903 0 14.048 -2.081 - 11.054 141 15.957<br />

Gesamt 27.573 0 16.089 - 2.318 - 11.454 167 30.057<br />

Angaben in Tausend Euro Stand Änderung Zufüh- Auflösungen Verbrauch Umbuchungen, Stand<br />

1.1.2009 Konsolidier- rungen Währungs- 31.12.2009<br />

ungskreis differenzen<br />

Abfertigungen 4.995 0 368 - 104 - 106 0 5.153<br />

Pensionen 1.000 0 590 0 0 - 1 1.589<br />

Steuern 468 25 359 - 7 - 173 - 11 661<br />

Laufende 468 18 352 0 - 173 - 10 655<br />

Latente 0 7 7 - 7 0 - 1 6<br />

Offene Rechtsfälle 4.447 0 0 0 - 1.200 0 3.247<br />

Unverbrauchter Urlaub 2.481 14 0 - 476 0 1 2.020<br />

Sonstige 12.095 12 11.152 - 1.977 - 6.319 - 60 14.903<br />

Gesamt 25.486 51 12.469 - 2.564 - 7.798 - 71 27.573<br />

Unter den sonstigen Rückstellungen sind als wesentliche Position „Vorsorgen für Mitarbeiterbonifikationen” in Höhe von<br />

EUR 9,982 Tausend (Vorjahr: EUR 9.450 Tausend) ausgewiesen.


(27) Handelspassiva<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 565.323 369.943<br />

aus dem Handel mit Zertifikaten mit Optionscharakter 462.083 283.368 1<br />

aus OTC-Optionen 59.002 60.263<br />

aus dem Handel mit Optionsscheinen 14.321 13.004<br />

aus dem Handel mit ÖTOB-Produkten 16.078 5.426<br />

aus dem Handel mit DAX-Optionen 9.889 3.601<br />

aus dem Handel mit sonstigen Optionen 3.951 4.281<br />

Emittierte Zertifikate (Garantieanleihen) 784.945 853.891 1<br />

Leerverkauf von Handelsaktiva 391.859 314.006<br />

Gesamt 1.742.127 1.537.839<br />

1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge Änderung des Ausweises der „Emittierten Zertifikate“ (Garantieanleihen).<br />

Bei den „Handelspassiva“ handelt es sich einerseits um die strukturierten Garantieprodukte der Raiffeisen Centrobank, wie<br />

beispielsweise die bekannten Winner- oder Blue-Chip-Zertifikate. Andererseits beinhaltet die Position Optionsscheine und sonstige<br />

Zertifikate, wie zum Beispiel die Turbozertifikate auf Indizes und Einzelaktien.<br />

Weiters werden in dieser Position Leerverkäufe von Aktien, welche im Rahmen des Market Makings der Raiffeisen Centrobank<br />

erfolgen und im Wesentlichen Gegenpositionen zu Aktien- und Indexfutures sowie Kassa(Bank)positionen auf der Aktivseite der<br />

Bilanz darstellen, gezeigt.<br />

(28) Derivative Finanzinstrumente<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 338 271<br />

Zinssatzgeschäft 338 271<br />

Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 0 337<br />

Wechselkursgeschäft 0 2<br />

Sonstiges Geschäft 0 335<br />

Gesamt 338 607<br />

In diesem Posten werden die negativen Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die nicht zu Handelszwecken gehalten<br />

werden. Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in ihrer Funktion<br />

als Sicherungsinstrumente mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte im Zusammenhang mit Fair Value<br />

Hedge sind Forderungen an Kunden und Verbindlichkeiten an Kreditinstitute. Hierbei werden Zinsänderungsrisiken abgesichert.<br />

105<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Bilanz


106<br />

(29) Sonstige Passiva<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten 29.392 15.376<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 383 805<br />

Übrige Passiva 10.500 11.288<br />

Gesamt 40.275 27.469<br />

Der Anstieg bei den „Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten“ betrifft die im Handel mit Kautschuk und Olefinen tätigen<br />

Gesellschaften der Centrotrade-Gruppe.<br />

(30) Nachrangkapital<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Nachrangkapital 20.413 20.619<br />

Gesamt 20.413 20.619<br />

Beim Nachrangkapital handelt es sich um eine 2008 zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Raiffeisen Centrobank<br />

begebene nachrangige Anleihe im Nominale von EUR 20.000 Tausend, die in dieser Position einschließlich der bis zum Bilanzstichtag<br />

angefallenen Zinsen mit einem Gesamtbetrag von EUR 20.413 Tausend ausgewiesen ist. Die Anleihe weist eine unbegrenzte<br />

Laufzeit mit einem frühest möglichen Kündigungsrecht durch die Emittentin zum 31. Jänner 2013 auf. Die Verzinsung beträgt<br />

EURIBOR + 100bp.<br />

Der Aufwand für Nachrangkapital betrug <strong>2010</strong> EUR 469 Tausend (Vorjahr: EUR 708 Tausend).<br />

(31) Eigenkapital<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Konzern-Eigenkapital 99.920 92.033<br />

Gezeichnetes Kapital 47.599 47.599<br />

Kapitalrücklagen 6.651 6.651<br />

Gewinnrücklagen 45.670 37.783<br />

Konzern-Jahresüberschuss 27.630 25.980<br />

Gesamt 127.550 118.013<br />

Das gezeichnete Kapital der Raiffeisen Centrobank AG ist unverändert in 655.000 nennwertlose Stückaktien zerlegt. Das Gesamt -<br />

nominale beträgt gemäß Satzung EUR 47.598.850.


Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn im Einzelabschluss der Raiffeisen Centrobank AG<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> in Höhe von EUR 37.967 Tausend eine Dividende von EUR 38,00 je Stammaktie auszuschütten – dies<br />

entspricht einer Ausschüttungssumme von EUR 24.890 Tausend – und den Restbetrag in Höhe von EUR 13.077 Tausend auf neue<br />

Rechnung vorzutragen. Die Eigenkapitalentwicklung sowie andere Angaben sind der Seite 70 zu entnehmen.<br />

(32) Restlaufzeitengliederung<br />

31.12.<strong>2010</strong> Täglich fällig Bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre<br />

Angaben in Tausend Euro bzw. ohne Laufzeit<br />

Barreserve 3.839 0 0 0 0<br />

Forderungen an Kreditinstitute 50.812 174.799 59.031 782 0<br />

Forderungen an Kunden 47.388 16.118 11.127 6.227 4.264<br />

Handelsaktiva 213.310 151.478 147.378 881.982 206.923<br />

Wertpapiere und Beteiligungen 6.052 0 26.704 0 0<br />

Restliche Aktiva 18.160 90.250 13.434 29 0<br />

Aktiva gesamt 339.561 432.645 257.674 889.020 211.187<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 62.797 1.003 0 0 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 83.025 13.699 8.801 0 0<br />

Handelspassiva 391.859 96.738 213.994 690.367 349.169<br />

Nachrangkapital 0 413 0 0 20.000<br />

Restliche Passiva 31.707 36.572 160 2.232 0<br />

Zwischensumme 569.388 148.425 222.955 692.599 369.169<br />

Eigenkapital 127.550 0 0 0 0<br />

Passiva gesamt 696.938 148.425 222.955 692.599 369.169<br />

107<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Bilanz


108<br />

31.12.2009 Täglich fällig Bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre<br />

Angaben in Tausend Euro bzw. ohne Laufzeit<br />

Barreserve 2.478 0 0 0 0<br />

Forderungen an Kreditinstitute 86.135 96.886 295.530 1.541 0<br />

Forderungen an Kunden 28.351 1.187 2.457 13.107 5.935<br />

Handelsaktiva 227.663 159.261 55.321 613.121 300.399<br />

Wertpapiere und Beteiligungen 6.171 2.419 6.295 20.551 0<br />

Restliche Aktiva 34.402 35.843 278 74 0<br />

Aktiva gesamt 385.200 295.596 359.881 648.394 306.334<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 53.711 90.015 0 0 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 93.568 17.612 8.379 0<br />

Handelspassiva 314.006 102.754 106.809 612.992 401.278<br />

Nachrangkapital 0 619 0 0 20.000<br />

Restliche Passiva 28.454 24.391 2.310 3 490<br />

Zwischensumme 489.739 235.391 117.498 612.995 421.768<br />

Eigenkapital 118.014 0 0 0 0<br />

Passiva gesamt 607.753 235.391 117.498 612.995 421.768<br />

(33) Angaben zu nahestehenden Unternehmen<br />

Unternehmen können mit nahestehenden Unternehmen und<br />

Personen Geschäfte abschließen, die sich auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens auswirken können.<br />

Die nahestehenden Unternehmen der Raiffeisen Centrobank-<br />

Gruppe wurden in folgende Kategorien aufgeteilt:<br />

» Unter Mutterunternehmen sind Raiffeisen Zentralbank<br />

Österreich Aktiengesellschaft, Raiffeisen Bank International<br />

AG , RZB KI Beteiligungs GmbH und Lexxus Services Holding<br />

GmbH zu verstehen.<br />

» Als verbundene Unternehmen werden jene verbundenen<br />

Unternehmen der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft<br />

klassifiziert, die nicht in den Konzernabschluss<br />

der Raiffeisen Centrobank AG einbezogen wurden.<br />

» Sonstige Beteiligungen<br />

Angaben zu den Beziehungen der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />

mit Personen in Schlüsselpositionen (Vorstand) sind unter Punkt<br />

50 ersichtlich. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden mit folgenden<br />

nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich<br />

folgendermaßen widerspiegeln:


Angaben in Tausend Euro Mutter- Verbundene Sonstige<br />

unternehmen Unternehmen Beteiligungen<br />

Forderungen an Kreditinstitute 222.595 6.912 0<br />

Forderungen an Kunden 0 10.371 514<br />

Handelsaktiva 914.835 523 0<br />

Wertpapiere und Beteiligungen 0 898 5.154<br />

Sonstige Aktiva (inkl. Derivate) 1.493 17 11<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 941 163 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 0 2.826 9<br />

Rückstellungen 387 0 0<br />

Handelspassiva 37.596 1.940 0<br />

Sonstige Passiva (inkl. Derivate) 4.375 13 0<br />

Nachrangkapital 0 20.413 0<br />

Zum 31. Dezember 2009 stellten sich die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen wie folgt dar:<br />

Angaben in Tausend Euro Mutter- Verbundene Sonstige<br />

unternehmen Unternehmen Beteiligungen<br />

Forderungen an Kreditinstitute 341.844 9.155 0<br />

Forderungen an Kunden 0 9.633 514<br />

Handelsaktiva 686.898 22.583 0<br />

Wertpapiere und Beteiligungen 0 1.018 5.154<br />

Sonstige Aktiva (inkl. Derivate) 34 151 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 13.289 22.007 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 0 4.617 12<br />

Rückstellungen 333 0 0<br />

Handelspassiva 13.043 23.871 0<br />

Sonstige Passiva (inkl. Derivate) 1.634 5.461 4<br />

Nachrangkapital 0 20.619 0<br />

(34) Fremdwährungsvolumina<br />

Im Konzernabschluss sind folgende auf fremde Währung lautende Vermögenswerte und Schulden enthalten:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Aktiva 351.903 295.728<br />

Passiva 164.574 122.760<br />

109<br />

Konzernanhang<br />

Erläuterungen zur Bilanz


110<br />

(35) Auslandsaktiva/-passiva<br />

Die Vermögenswerte mit Vertragspartnern außerhalb Österreichs stellen sich folgendermaßen dar:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Aktiva 663.798 602.275<br />

Passiva 267.021 283.372<br />

(36) Nachrangige Vermögenswerte<br />

Nachrangige Vermögenswerte waren weder im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> noch 2009 vorhanden.<br />

(37) Als Sicherheit übertragene Vermögenswerte<br />

Die folgenden Verbindlichkeiten sind durch in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte besichert:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Sonstige Passiva 156.387 132.681<br />

Gesamt 156.387 132.681<br />

Folgende in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten zur Verfügung<br />

gestellt:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Forderungen an Kreditinstitute 40.881 71.573<br />

Handelsaktiva 151.353 98.410<br />

Sonstige Vermögenswerte 26.156 29.264<br />

Gesamt 218.390 199.247<br />

(38) Operating Leasing<br />

Operating Leasing aus der Sicht der Raiffeisen Centrobank als Leasingnehmer<br />

Die zukünftigen Leasingzahlungen im Rahmen der unkündbaren operativen Leasingverträge stellen sich wie folgt dar:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Bis 1 Jahr 989 919<br />

1 bis 5 Jahre 2.635 2.548<br />

Gesamt 3.624 3.467


Risikobericht<br />

(39) Risiken von Finanzinstrumenten<br />

Gesamtrisikomanagement und Struktur<br />

Aktives Risikomanagement bedeutet für die Raiffeisen Centrobank<br />

die Identifikation, Messung, Überwachung und Steuerung<br />

der betriebswirtschaftlichen Risiken, sodass aus der kontrollierten<br />

Übernahme von Risiken Gewinne erzielt werden können.<br />

Als Tochterunternehmen der Raiffeisen Bank International AG ist<br />

die Raiffeisen Centrobank in das Risikomanagement der RZB-<br />

Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt durch die verschiedenen<br />

Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen<br />

sicher, dass alle wesentlichen Risiken gemessen und<br />

limitiert, bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des Risiko-<br />

Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden.<br />

Das Risikomanagementkonzept der Raiffeisen Centrobank<br />

fokussiert speziell auf das dem Unternehmen eigene Risikoprofil,<br />

welches sich aus der Ausrichtung auf das Aktien- und Aktienderivategeschäft<br />

ergibt. Die Geschäfte werden nach Art, Umfang,<br />

Komplexität und vor dem Hintergrund der regulatorischen<br />

Vorgaben hinsichtlich ihres Risikogehalts und ihres Ertrags -<br />

potenzials beurteilt.<br />

Der Vorstand stützt sich bei der Unternehmenslenkung<br />

wesentlich auf das Gesamtrisikomanagement, in welchem in<br />

einem koordinierten Prozess Marktrisiko, Kreditrisiko, operationelles<br />

Risiko und Beteiligungsrisiko sowie die sonstigen Risiken<br />

gesteuert werden. Die Grundlagen und die Methoden des<br />

Risikomanagements sind in den Geschäftsordnungen für den<br />

Aufsichtsrat und den Vorstand sowie in Organisationsrichtlinien<br />

und Manuals festgelegt. Der Vorstand wird auf Basis eines<br />

umfassenden Planungs- und Controllingprozesses in die Lage<br />

versetzt, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen<br />

Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Er entscheidet<br />

im Rahmen seines Pouvoirs über die Risikopolitik und genehmigt<br />

die Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von<br />

Limiten für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung<br />

der Risiken. Die Risikopolitik ist integraler Bestandteil<br />

111<br />

Konzernanhang<br />

Risikobericht<br />

der Gesamtbankrisikosteuerung, in der Ertrags- und Risikosteuerung<br />

sämtlicher Geschäftsbereiche systematisch miteinander<br />

verknüpft sind.<br />

Eine unabhängige Abteilung für Risikomanagement, angesiedelt<br />

im Controlling, unterstützt den Gesamtvorstand bei der Erfüllung<br />

dieser Aufgaben. Diese Abteilung berichtet regelmäßig<br />

an den Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter<br />

Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden<br />

Risikolimite. Sie unterstützt den Vorstand bei der Allokation<br />

des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und<br />

unternehmensübergreifendes Gremium ist die Abteilung für die<br />

Implementierung und laufende Kalibrierung der Methoden zur<br />

Risikomessung und zur Verfeinerung der Steuerungsinstrumente<br />

sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke<br />

zuständig. Im regelmäßig tagenden Risikokomitee werden alle<br />

Fragestellungen und Regularien aus dem Bereich Risikomanagement<br />

behandelt und Empfehlungen für den Gesamtvorstand<br />

erarbeitet bzw. Beschlüsse vorbereitet. Dem Risikokomitee<br />

gehören neben dem Gesamtvorstand die Leiter der Abteilungen<br />

Risikomanagement, Wertpapierhandel und -sales und Treasury<br />

an. Weiters erfolgt im Rahmen des Asset Liability Committee<br />

eine periodische Evaluierung der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken<br />

sowie der Liquiditätsrisiken.<br />

Die Raiffeisen Centrobank wendet in ihrem Risikomanagement<br />

fortschrittliche Methoden und Konzepte an. Basis für das<br />

Risikomanagement ist eine Risikostrategie, die den Fokus auf<br />

Risikoappetit und Risikotragfähigkeit legt. Darauf aufbauend<br />

wird ein Gesamtbank-Limitsystem verwendet, auf Basis dessen<br />

das gewünschte Risiko-Exposure der Bank auf verschiedenen<br />

Ebenen veranschaulicht werden kann. Von weiterer großer Bedeutung<br />

ist die Quantifizierung des operationellen Risikos mittels<br />

eines Value-at-Risk-konsistenten Messwerts. Auf dieser Basis<br />

ist es der Raiffeisen Centrobank möglich, auch dieses Risiko zu<br />

quantifizieren und mittels eines Value-at-Risk-konsistenten<br />

Risikomesswerts neben den Hauptrisikoarten Marktrisiko und<br />

Kreditrisiko in der Gesamtbankrisikosteuerung durch den Vorstand<br />

entsprechend zu berücksichtigen.


112<br />

Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung<br />

Die Risikotragfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit einer Bank, die<br />

Risiken ihres Geschäftes durch Eigenkapital und eigenkapitalähnliche<br />

Positionen zu decken. Da eine Bank den Eintritt von<br />

Risiken grundsätzlich nicht vollständig verhindern kann, sollen<br />

die bei Schlagendwerden von Risiken eintretenden Verluste<br />

durch diese als Risikodeckungsmassen bezeichneten Mittel aufgefangen<br />

werden. Über die Höhe der vorhandenen Risikodeckungsmassen<br />

werden Art und Ausmaß der risikobehafteten<br />

Aktivitäten der Bank auf ein für die Bank angemessenes Niveau<br />

limitiert. Somit hat die Risikotragfähigkeit signifikante Auswirkungen<br />

auf das Verhalten einer Bank bei der Übernahme von<br />

Risiken und somit auch auf die Fokussierung und den Umfang<br />

ihrer Geschäftstätigkeit.<br />

Die bestehende Risikotragfähigkeitsanalyse der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />

wird durch dem Geschäftsmodell der Raiffeisen<br />

Centrobank angepasste Szenarien ergänzt, anhand derer überprüft<br />

wird, ob potenzielle Verluste (das „Risikopotenzial“) die<br />

Höhe der jeweils verfügbaren Risikodeckungsmassen nicht<br />

übersteigen. Die Verlustszenarien umfassen die Going-Concern-<br />

Perspektive (berechnet mit einem Konfidenzintervall von 95 %<br />

und einer Haltedauer von drei Monaten) und die Liquidationsperspektive<br />

(mit einem erhöhten Konfidenzniveau von 99,9 %),<br />

ergänzt um Stresstests für die Beurteilung der Auswirkung von<br />

signifikanten negativen Veränderungen in Risikofaktoren, die im<br />

Value-at-Risk-Modell möglicherweise nicht adäquat abgebildet<br />

werden. Das Sicherstellen der angemessenen Kapitalausstattung<br />

ist eines der wesentlichen Ziele des Risikomanagements in<br />

der Raiffeisen Centrobank. Die Angemessenheit der Kapitalausstattung<br />

wird quartalsweise auf Basis des nach internen<br />

Modellen ermittelten Risikos beurteilt. Berücksichtigt werden<br />

sowohl die geforderte regulatorische Seite (Going-Concern-<br />

Perspektive) als auch jene von einem relevanten ökonomischen<br />

Gesichtspunkt (Liquidationsperspektive) aus. In beiden Betrachtungsweisen<br />

werden alle materiellen Risiken durch ein Value-at-<br />

Risk-Modell ermittelt. Das Marktrisiko macht in der Going-Concern-Perspektive<br />

das größte Einzelrisiko aus. Sein Anteil am Gesamt<br />

risiko beträgt zum 31.Dezember <strong>2010</strong> rund 44 % (Vorjahr:<br />

rund 58 %).<br />

Going-Concern-Perspektive <strong>2010</strong> // Liquidations-Perspektive <strong>2010</strong><br />

5<br />

4<br />

3<br />

6<br />

2<br />

1<br />

Going-Concern-Perspektive 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

1. Marktrisiko 44,1 % 57,8 %<br />

2. Kreditrisiko 10,2 % 8,9 %<br />

3. Operationelles Risiko 7,4 % 6,4 %<br />

4. Geschäftsrisiko 5,2 % 6,8 %<br />

5. Beteiligungsrisiko 25,1 % 12,8 %<br />

6. Sonstige Risiken 8,0 % 7,3 %<br />

Liquidations-Perspektive 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

1. Marktrisiko 20,9 % 39,6 %<br />

2. Kreditrisiko 13,7 % 10,3 %<br />

3. Operationelles Risiko 26,7 % 21,3 %<br />

4. Geschäftsrisiko 2,5 % 4,7 %<br />

5. Beteiligungsrisiko 17,5 % 8,9 %<br />

6. Sonstige Risiken 18,7 % 15,2 %<br />

Marktrisiko<br />

Der Schwerpunkt der Risikopolitik der Raiffeisen Centrobank<br />

liegt im Bereich Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank definiert<br />

Marktrisiko als einen potenziell möglichen Verlust, der aus Änderungen<br />

von Marktpreisen (z.B. Aktien-, Devisen-, Wertpapierkursen)<br />

und preisbeeinflussenden Parametern (z.B. Zinssätzen,<br />

Volatilitäten) resultiert. Dazu liegen umfangreiche und zeitnah<br />

verfügbare Auswertungen im Bereich Marktrisiko vor, die sodann<br />

mit den weiteren Risikoarten zu einer gesamthaften<br />

Darstellung der Risikosituation aggregiert werden. Marktrisiken<br />

bestehen vor allem in Form von Aktienkurs-, Optionspreis-, Zins-<br />

5<br />

4<br />

6<br />

3<br />

1<br />

2


änderungs- und Devisenkursrisiken und werden von den Unternehmensbereichen<br />

Wertpapierhandel und -sales und Treasury<br />

gemanagt.<br />

Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der Raiffeisen Centrobank<br />

liegt im Wertpapierhandel sowie in der Emission von aktien-<br />

und aktienindexbezogenen Derivaten und strukturierten<br />

Produkten (Zertifikate und Garantieanleihen). Die mit Risiko behafteten<br />

Positionen resultieren vor allem aus dem dynamischen<br />

Hedging der von der Raiffeisen Centrobank emittierten Optionsscheine<br />

und Zertifikate. Das Marktrisiko der Handelsbücher der<br />

Raiffeisen Centrobank wird somit vorrangig vom aus Handelsbuchpositionen<br />

in Aktien und Derivaten resultierenden Preisrisiko<br />

geprägt.<br />

Der Bereich Marktrisiko stellt zugleich den größten Teil des Gesamtbankrisikos<br />

dar. Eine wichtige Bedeutung kommt im Market<br />

Risk Management neben Volumens- und Sensitivitätslimiten<br />

dem Value-at-Risk zu. Die Anwendung einer auf das Geschäftsmodell<br />

abgestimmten Monte-Carlo-Simulation stellt sicher,<br />

dass auch die für das Marktrisiko relevanten, aus dem Einsatz<br />

von Optionen resultierenden nichtlinearen Risiken berücksichtigt<br />

werden.<br />

Die Raiffeisen Centrobank misst, überwacht und steuert diese<br />

Marktrisiken durch den Einsatz unterschiedlicher Limite, die im<br />

Hinblick auf die Risikotragfähigkeit der Bank festgelegt werden.<br />

Zu diesen Limiten gehören je nach Geschäftsart Volumens- und<br />

Positionslimite, Sensitivitätslimite (Delta, Gamma, Vega, Basis-<br />

Point-Value) sowie Stop-Loss-Limite, die in ein Value-at-Riskbasiertes<br />

Gesamtbanklimitsystem eingebettet sind. Die Limitausnutzungen<br />

werden täglich von Securities Controlling in Form<br />

eines umfangreichen Berichts zeitnah dem Vorstand übermittelt.<br />

Eine wichtige Bedeutung kommt dem Value-at-Risk zu, der<br />

eine Prognose für potenzielle große Verluste unter normalen<br />

Marktbedingungen liefert und einem entsprechenden Limit gegenübergestellt<br />

wird.<br />

Täglich wird auf Basis eines Varianz-Kovarianz-Modells der<br />

Value-at-Risk für das Zinsrisiko, Währungsrisiko und Preisrisiko<br />

mit einem Konfidenzniveau von 99 % und einer Haltedauer von<br />

einem Tag errechnet, wobei die Marktdaten für die Berechnung<br />

von Volatilitäten und Korrelationen aus einer Historie von einem<br />

Jahr gewonnen werden. Die folgende Tabelle zeigt den 1-Tages-<br />

Value-at-Risk (gemäß Varianz-Kovarianz-Modell) für das Marktrisiko<br />

der Handelsbücher je Risikoart:<br />

Angaben in Tausend Euro 31.12.<strong>2010</strong> 30.09.<strong>2010</strong> 30.06.<strong>2010</strong> 31.03.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Zinsrisiko 421 226 164 203 126<br />

Währungsrisiko 49 43 26 56 32<br />

Preisrisiko 995 900 1.083 1.670 2.091<br />

Summe 1.465 1.169 1.273 1.929 2.249<br />

Die ausgeprägte Reduktion im Preisrisiko liegt in einem entsprechenden Rückgang der Volatilitäten begründet.<br />

113<br />

Konzernanhang<br />

Risikobericht


114<br />

Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung (ICAAP) wird der<br />

Value-at-Risk mit der statistisch exakteren Monte-Carlo-<br />

Simulation errechnet. Damit können die für das Marktrisiko<br />

relevanten, aus dem Einsatz von Optionen resultierenden nichtlinearen<br />

Risiken berücksichtigt werden. Die Monte-Carlo-<br />

Simulation basiert auf einer vollständigen Bewertung des Portfolios.<br />

Die zukünftige Entwicklung des Portfolios wird durch<br />

zufällig generierte Kursentwicklungen der enthaltenen Instrumente<br />

simuliert. Die Realisierungen der Zufallsvariablen (Risikofaktoren)<br />

werden durch einen stochastischen Prozess (Verteilungen<br />

und Zufallspfade) sowie durch Parameter (z.B. Volatilität,<br />

Korrelationen) aus historischen Daten oder vordefinierten<br />

Stresstests<br />

Ergänzend zum Value-at-Risk werden in der Raiffeisen Centrobank<br />

(vorwiegend für Market Risk und Credit Risk, in weiterer<br />

Folge auch für Operational und Liquidity Risk) Stresstests vorgenommen.<br />

Der Durchführung und Auswertung von Stresstests<br />

kommt hohe Bedeutung zu, weil diese durch Berücksichtigung<br />

extremer Ereignisse als wichtige Ergänzung zum Value-at-Risk-<br />

Modell dienen. Dieses kann keine vollständige Abdeckung der<br />

Risiken darstellen, weil es auf rein historischen Daten beruht<br />

und ausschließlich Risiken bis zu einem bestimmen Konfidenzintervall<br />

(99 %) ermittelt. Im Gegensatz zum Value-at-Risk-<br />

Modell simulieren Stresstests das Verhalten des Portfolios<br />

während abnormaler Marktverläufe und atypischer Preisbewegungen.<br />

Die Stresstests sollen zur Identifikation von möglichen<br />

Schwachstellen des Portfolios mit großem Verlustpotenzial<br />

dienen, um auf dieser Grundlage mögliche Maßnahmen zu<br />

planen. Im Rahmen der Stresstests werden die Risikofaktoren<br />

des Raiffeisen Centrobank-Portfolios künstlich verändert, um<br />

Szenarien gesteuert. Dies stellt eine wesentliche Erhöhung der<br />

Flexibilität der Risikomessmethode dar und betrifft im Speziellen<br />

die Integration neuer Bewertungsmodelle, nichtnormaler<br />

Verteilungsannahmen und nichtlinearer Korrelationsmodelle<br />

wie z.B. Copulas. Das Portfolio der Raiffeisen Centrobank enthält<br />

unter anderem exotische Optionen und pfadabhängige<br />

Instrumente. Daher ist die Monte-Carlo-Simulation für die<br />

Risikomessung des Portfolios der Raiffeisen Centrobank der<br />

bestmögliche Ansatz. Zusätzlich werden durch die Integration<br />

von Stresstests extreme Marktschwankungen und Katastrophenereignisse<br />

sowie Konzentrations- und länderspezifische<br />

Risiken berücksichtigt.<br />

Die folgende Tabelle zeigt den 3-Monats-Value-at-Risk (gemäß Monte-Carlo-Modell) für das Marktrisiko in der Going Concern- und<br />

der Liquidationsperspektive:<br />

Angaben in Tausend Euro 31.12.<strong>2010</strong> 30.09.<strong>2010</strong> 30.06.<strong>2010</strong> 31.03.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Going Concern (95 % Kl) 7.121 4.387 4.628 7.326 10.556<br />

Liquidation (99,9 % Kl) 10.914 5.793 5.714 9.564 25.430<br />

die Auswirkung von außergewöhnlichen Marktsituationen zu<br />

simulieren.<br />

In der Raiffeisen Centrobank kommen historische und<br />

managementdefinierte Stresstests zum Einsatz. Historische<br />

Stresstests beruhen auf signifikanten historischen Krisenereignissen<br />

auf den betroffenen Märkten. Dabei wird angenommen,<br />

dass derartige historische Krisenereignisse in der Zukunft erneut<br />

in gleicher oder ähnlicher Form auftreten und von Relevanz für<br />

die Risikosituation der Bank (z.B. Lehman-Default-Szenario) sein<br />

können. Bei managementdefinierten Stresstests werden die<br />

Auswirkungen von hypothetischen Krisenereignissen auf das<br />

Portfolio untersucht. Die managementdefinierten Szenarien<br />

werden gemeinsam von einem Expertenteam und dem<br />

Management aufgesetzt. So werden Shifts der maßgeblichen<br />

Risikofaktoren, wie Aktienkurse, CDS-Spreads und Zinskurven,<br />

gerechnet. Diese Stresstests versetzen die Bank in die Lage,<br />

frühzeitig das Auftreten von Risiken zu erkennen. Die laufenden<br />

Ergebnisse zeichnen ein zufriedenstellendes Bild.


Backtesting<br />

Die Raiffeisen Centrobank wendet für ihre Handelsportfolios<br />

ein Backtesting-Verfahren an, um die Aussagekraft der Value-at-<br />

Risk-Berechnungen zu überprüfen. Bei diesem Verfahren werden<br />

die hypothetischen täglichen Gewinne und Verluste nach der<br />

Buy-and-Hold-Annahme mit den durch das Value-at-Risk-<br />

Modell prognostizierten Werten verglichen. Risk Management<br />

bespricht regelmäßig die Backtesting-Ergebnisse, analysiert die<br />

aufgetretenen Value-at-Risk-Bewegungen und überprüft die<br />

Prognosegüte des Value-at-Risk-Modells. Die laufenden Ergebnisse<br />

des Backtestings bestätigen die Validität des verwendeten<br />

Modells.<br />

Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank beläuft sich per 31.12.<strong>2010</strong> auf:<br />

Erforderliche Eigenmittel des Wertpapierhandelsbuches<br />

gemäß § 22 o BWG<br />

Die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuches<br />

erfolgt gemäß § 22 o BWG. Das Eigenmittelerfordernis für das<br />

Wertpapierhandelsbuch betrug zum Jahresende EUR 29,60 Mio.<br />

(31.12.2009: EUR 27,20 Mio.).<br />

Zinsrisiko<br />

Für das in seiner Bedeutung untergeordnete Zinsänderungs -<br />

risiko im Bankbuch kommen klassische Methoden der Kapitalund<br />

Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Für das Zinsänderungsrisiko<br />

erfolgt eine quartalsweise Berichterstattung im<br />

Rahmen der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde.<br />

Angaben in Tausend Euro > 6 M – 1 J > 1 – 2 J > 2 – 5 J > 5 J<br />

EUR 1.426 0 0 1<br />

USD -163 0 0 0<br />

Sonstige 0 0 0 0<br />

Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank belief sich per 31.12.2009 auf:<br />

Angaben in Tausend Euro > 6 M – 1 J > 1 – 2 J > 2 – 5 J > 5 J<br />

EUR 51.225 20.790 0 1<br />

USD 584 0 0 0<br />

Sonstige 0 0 0 0<br />

Ein positiver Zinsbindungsgap bedeutet einen Aktivüberhang, ein negativer einen Passivüberhang.<br />

115<br />

Konzernanhang<br />

Risikobericht


116<br />

Kreditrisiko<br />

Das Kreditrisiko ist die Gefahr eines Verlustes, der dadurch entsteht,<br />

dass ein Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht<br />

nachkommen kann oder ausfällt, wenn bereits Leistungen (liquide<br />

Mittel, Wertpapiere, Dienstleistungen) erbracht wurden bzw.<br />

noch nicht realisierte Gewinne aus schwebenden Geschäften<br />

nicht mehr vereinnahmt werden können.<br />

Der klassische Kreditbereich ist im Hinblick auf das Geschäftsvolumen<br />

und die strategische Ausrichtung der Bank von untergeordneter<br />

Bedeutung. Weitere Kreditrisiken entstammen vor<br />

allem aus Positionen von zugekauften Schuldtiteln und strukturierten<br />

Produkten, die dem Hedging von emittierten Schuldtiteln<br />

und strukturierten Produkten dienen.<br />

Die Limitierung und Messung der Risiken erfolgen vor allem<br />

über Nominallimite und über vom Risk Management der RZB-<br />

Kreditinstitutsgruppe bereitgestellte Credit-VaR-Kennzahlen.<br />

Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen<br />

von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder mittelbar<br />

in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind.<br />

Vor dem Hintergrund der Basel II-Eigenkapitalvorschriften für<br />

Kreditinstitute werden somit eine durchgehende Steuerung,<br />

Überwachung und Kontrolle der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />

gewährleistet. In der konzernweiten Rating- und<br />

Ausfallsdatenbank werden Kunden erfasst und bewertet und<br />

Ausfallsereignisse dokumentiert.<br />

Die Raiffeisen Centrobank verwendet für die interne Risikomessung<br />

einen modifizierten Basel II-IRB-Ansatz, mit dem ein<br />

Value-at-Risk-konsistenter Risikomesswert ermittelt wird und<br />

der im Gegensatz zur originären IRB-Formel auch den Expected<br />

Loss inkludiert. Das Kreditrisiko der Raiffeisen Centrobank wird<br />

sowohl auf Einzelkreditbasis (hierbei auf Grundlage einer umfassenden<br />

und fundierten Analyse der Bonität bzw. der gestellten<br />

Sicherheiten des potenziellen Kreditnehmers) als auch auf<br />

Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Die Berechnungsmethode<br />

stellt ein gesamthaftes Bild des Kreditrisikos in der Bank<br />

dar und zeigt dessen geringe Bedeutung im Verhältnis zum<br />

Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank weist am 31.12.<strong>2010</strong><br />

ein dem Kreditrisiko unterliegendes verzinsliches Aktivvolumen<br />

sowie ein außerbilanzmäßiges Volumen von insgesamt<br />

EUR 1.219.596 Tausend vor Abzug von Wertberichtigungen auf<br />

(2009: EUR 982.612 Tausend).<br />

Aktivvolumen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Angaben in Tausend Euro<br />

Schuldtitel öffentlicher Stellen 0 0<br />

Forderung an Kreditinstitute 730.993 624.466<br />

Forderung an Kunden 143.495 68.336<br />

Schuldverschreibungen 339.920 286.548<br />

1.214.408 979.350<br />

Produktgewichtete außerbilanzmäßige Geschäfte 5.188 3.262<br />

1.219.596 100,0 % 982.612 100,0 %<br />

Uneinbringlich 355 0,0 % 455 0,0 %<br />

Ausfallsgefährdet 0 0,0 % 2.164 0,2 %<br />

Anmerkungsbedürftig 0 0,0 % 0 0,0 %<br />

Der nachfolgend abgebildete Risikovorsorgespiegel zeigt die Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen (Einzelwertberichtigungen) je<br />

Bilanzposten im Geschäftsjahr:


117<br />

Konzernanhang<br />

Risikobericht<br />

Angaben in Tausend Euro Stand Zuführungen 1 Auflösungen Verbrauch Umbuchung, Stand<br />

1.1.<strong>2010</strong> Währungs 31.12.<strong>2010</strong><br />

differenzen<br />

Einzelwertberichtigungen 453 1 - 62 - 40 0 352<br />

Forderungen an Kunden 453 1 - 62 - 40 0 352<br />

davon Österreich 453 1 - 62 - 40 0 352<br />

Gesamt 453 1 - 62 - 40 0 352<br />

Die Forderungen sowie die Wertberichtigungen nach Asset-Klassen gemäß Basel II stellen sich wie folgt dar:<br />

31.12.<strong>2010</strong> Buchwert Einzelwert- Netto- Einzelwert Fair Value<br />

Angaben in Tausend Euro berichti- Buchwert berichtigte<br />

gungen Aktiva<br />

Kreditinstitute 285.424 0 285.424 0 285.424<br />

Kommerzkunden – Großkunden 72.059 156 71.903 156 72.127<br />

Retailkunden – Privatpersonen 13.417 196 13.221 196 13.221<br />

Gesamt 370.900 352 370.548 352 370.772<br />

31.12.2009 Buchwert Einzelwert- Netto- Einzelwert Fair Value<br />

Angaben in Tausend Euro berichti- Buchwert berichtigte<br />

gungen Aktiva<br />

Kreditinstitute 480.092 0 480.092 0 480.092<br />

Kommerzkunden – Großkunden 43.208 196 43.012 196 43.328<br />

Retailkunden – Privatpersonen 8.282 257 8.025 257 8.025<br />

Gesamt 531.582 453 531.129 453 531.445<br />

Die Eigentümerin, die Raiffeisen Bank International AG, verwendet für das Kreditrisiko den auf internen Ratings basierenden IRB-<br />

Ansatz. Die Raiffeisen Centrobank verwendet den Standardansatz, für den der „Permanent Partial Use“ genehmigt ist.<br />

›<br />

Angaben in Tausend Euro Stand Zuführungen 1 Auflösungen Verbrauch Umbuchung, Stand<br />

1.1.2009 Währungs 31.12.2009<br />

differenzen<br />

Einzelwertberichtigungen 625 82 - 27 - 227 0 453<br />

Forderungen an Kunden 625 82 - 27 - 227 0 453<br />

davon Österreich 625 82 - 27 - 227 0 453<br />

Gesamt 625 82 - 27 - 227 0 453<br />

1 Zuführungen inklusive der Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen.


118<br />

Überfällige Finanzinstrumente<br />

In der Ausfallsdefinition und bei der Einschätzung der Einbringlichkeit von Forderungen spielt die Dauer des Zahlungsverzugs eine<br />

wesentliche Rolle. Überfällige – nicht einzelwertberichtigte – Forderungen lagen weder zum 31.Dezember <strong>2010</strong> noch zum 31.Dezember<br />

2009 vor. Der Gesamtbetrag der nicht einzelwertberichtigten Forderungen betrug zum 31.Dezember <strong>2010</strong> EUR 370.548 Tausend<br />

(31.12.2009: EUR 531.129 Tausend).<br />

Wertgeminderte Finanzinstrumente<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt den Buchwert der einzelwertberichtigten Forderungen, die darauf entfallenden Einzelwertberichtigungen<br />

und die dem Nettobuchwert gegenüberstehenden Sicherheiten:<br />

Wertminderungen und Sicherheiten Einzelwert- Einzelwert- Einzelwertbe- Sicherheiten Zinsen auf<br />

31.12.<strong>2010</strong> berichtigte berichti- richtigte Ak- für einzelwert- einzelwert-<br />

Angaben in Tausend Euro Aktiva gungen tiva nach Ab- berichtigte berichtigte<br />

zug der EWBs Aktiva Aktiva<br />

Kommerzkunden – Großkunden 156 156 0 0 0<br />

Retailkunden – Privatpersonen 196 196 0 0 1<br />

Gesamt 352 352 0 0 1<br />

Wertminderungen und Sicherheiten Einzelwert- Einzelwert- Einzelwertbe- Sicherheiten Zinsen auf<br />

31.12.2009 berichtigte berichti- richtigte Ak- für einzelwert- einzelwert-<br />

Angaben in Tausend Euro Aktiva gungen tiva nach Ab- berichtigte berichtigte<br />

zug der EWBs Aktiva Aktiva<br />

Kommerzkunden – Großkunden 196 196 0 0 0<br />

Retailkunden – Privatpersonen 257 257 0 0 12<br />

Gesamt 453 453 0 0 12<br />

Das maximale Kreditrisiko (inklusive widerruflicher und unwiderruflicher Kreditzusagen) und die Marktwerte (Fair Values) der wiederveräußerbaren<br />

bzw. verpfändbaren Sicherheiten ohne Ausfall des Schuldners stellen sich wie folgt dar:<br />

31.12.<strong>2010</strong> Maximales Kreditobligo Fair Value der Sicherheiten<br />

Netto- Eventualverpflichtungen/ Wiederverkauf/<br />

Angaben in Tausend Euro Obligo gegebene Garantien Wiederverpfändung erlaubt<br />

Kreditinstitute 285.424 8.684 215<br />

Kommerzkunden – Großkunden 71.903 350 40.345<br />

Retailkunden – Privatpersonen 13.221 293 7.124<br />

Gesamt 370.548 9.327 47.684


119<br />

Konzernanhang<br />

Risikobericht<br />

31.12.2009 Maximales Kreditobligo Fair Value der Sicherheiten<br />

Netto- Eventualverpflichtungen/ Wiederverkauf/<br />

Angaben in Tausend Euro Obligo gegebene Garantien Wiederverpfändung erlaubt<br />

Kreditinstitute 480.092 203 203<br />

Kommerzkunden – Großkunden 43.012 3.626 26.907<br />

Retailkunden – Privatpersonen 8.025 228 4.396<br />

Gesamt 531.129 4.057 31.506<br />

Operationelle Risiken<br />

Unter dem operationellen Risiko wird Basel II entsprechend das<br />

Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge der<br />

Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren,<br />

Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen einschließlich<br />

des Rechtsrisikos eintreten. In Analogie zu den anderen<br />

Risikoarten gilt auch für das operationelle Risiko das Prinzip<br />

der Funktionstrennung in Risikomanagement und -controlling.<br />

Basierend auf den Ergebnissen von tourlichen Self Risk Assessments,<br />

auf der Betrachtung standardisierter Frühwarnindikatoren,<br />

auf den Ergebnissen von Risikoszenarien und auf der konzerninternen<br />

historischen Verlustdatensammlung erfolgten die<br />

Analyse und Steuerung des operationellen Risikos. Für die Kapitalunterlegung<br />

des operationellen Risikos gemäß Basel II findet<br />

der Standardansatz Anwendung, der auf den Betriebserträgen je<br />

Geschäftsfeld beruht. Für schwebende Rechtsrisiken werden<br />

entsprechend der Einschätzung von möglichen Prozessverlusten<br />

Rückstellungen gebildet. Auf Basis der für den Basel II-Standardansatz<br />

ermittelten Betriebserträge für die regulatorisch vorgegebenen<br />

Geschäftsfelder (Standard Business Lines) erfolgt die<br />

Berechnung eines Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts.<br />

Die verwendete Quantifizierungsmethode beruht auf einer empirischen<br />

Studie über fortgeschrittene Messansätze zur Analyse<br />

operationeller Verlustdatenbanken und deren Zusammenhang<br />

mit dem Basel II-Standardansatz. Durch die darin präsentierten<br />

empirischen Daten ist es möglich, auf Basis von Erfahrungswerten<br />

in einem Reversed-Engineering-Ansatz die Parameter der<br />

Verteilungsfunktion für operationelle Verluste abzuleiten. Die<br />

Berechnung des Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts ermöglicht<br />

die sofortige integrierte Betrachtung von operationellen<br />

Risiken innerhalb der Gesamtbankrisikomessung und des<br />

Gesamtbanklimitsystems. Dieser Value-at-Risk-konsistente Risikomesswert<br />

(Going Concern-Approach, 95 % Konfidenzintervall,<br />

3 Monate Haltedauer) belief sich zum 31.12.<strong>2010</strong> auf EUR 1,19 Mio.<br />

(31.12.2009: EUR 1,17 Mio.).<br />

Beteiligungsrisiko<br />

Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus den (allesamt<br />

nicht börsenotierten) Beteiligungen verstanden. Zum<br />

31.12.<strong>2010</strong> betrug der Buchwert der Beteiligungen in der<br />

Raiffeisen Centrobank rund EUR 15,5 Mio., der sich daraus<br />

ergebende Anteil der Beteiligungen an den erforderlichen Eigenmitteln<br />

der Raiffeisen Centrobank beläuft sich somit auf 2,25 %<br />

(Vorjahr: 2,52 %). Das Kernstück der Beteiligungssteuerung liegt<br />

im Limitwesen für die Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank.<br />

Financial und Trading Limits werden durch das Interne Kreditkomitee<br />

der Raiffeisen Centrobank bzw. ab bestimmten Grenzen<br />

durch den Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank genehmigt.<br />

Darauf aufbauend existieren umfangreiche standardisierte<br />

Reports inklusive Risk Reports für Performance Risk, Financial<br />

Risk und Position Risk, die zumindest monatlich, je nach Gesellschaft<br />

bis zu täglich, erstellt werden. Die Limite werden mehrstufig<br />

überwacht: durch die Tochtergesellschaften selbst, durch<br />

das Beteiligungscontrolling in der Raiffeisen Centrobank und<br />

mittels der wirtschaftlichen Kontrolle durch die Kreditabteilung<br />

der Bank im Rahmen der Betreuung der Betriebsmittelkredite<br />

für die Töchter. Die Ergebnisreports aller Beteiligungen werden<br />

monatlich in einer gemeinsamen Darstellung zusammengeführt<br />

und an den Vorstand der Raiffeisen Centrobank sowie<br />

quartalsweise an dessen Aufsichtsrat berichtet.<br />

Für Risikomesszwecke wird zwischen Beteiligungspositionen<br />

im engeren Sinn und allen weiteren Exposures gegenüber diesen


120<br />

Beteiligungen („beteiligungsähnliche Positionen“) unterschieden.<br />

Die Quantifizierung erfolgt grundsätzlich analog zum Kreditrisiko<br />

mittels eines modifizierten IRB-Ansatzes. Direkte Beteiligungspositionen<br />

werden analog zum PD/LGD-Ansatz (§§ 72, 77<br />

Abs. 4<br />

SolvaV) quantifiziert. Beteiligungsähnliche Positionen werden in einer<br />

Einzelfallbetrachtung entsprechend ihrem Charakter entweder<br />

als Beteiligungsposition oder als Kredit position behandelt.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Die Liquiditätssteuerung und damit die Sicherstellung der je-<br />

31.12.<strong>2010</strong> Buchwert Vertragliche < 3 Monate 3-12 Monate 1-5 Jahre > 5 Jahre<br />

Angaben in Tausend Euro Zahlungsströme<br />

Nicht derivative Verbindlichkeiten 1.406.818 1.419.898 599.019 109.389 580.589 130.901<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsituten 63.800 63.802 63.802 0 0 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 105.525 105.571 96.731 8.840 0 0<br />

Sonstige Passiva 1.217.080 1.228.275 438.036 100.549 580.589 109.101<br />

Nachrangkapital 20.413 22.250 450 0 0 21.800<br />

Derivative Verbindlichkeiten 565.661 565.661 91.086 103.301 121.505 249.769<br />

Derivate im Handelsbuch 565.323 565.323 91.086 103.301 121.505 249.431<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen 338 338 0 0 0 338<br />

Kreditrisiken 460 460 0 460 0 0<br />

Unwiderrufliche Kreditzusagen/Standby Facilities 460 460 0 460 0 0<br />

31.12.2009 Buchwert Vertragliche < 3 Monate 3-12 Monate 1-5 Jahre > 5 Jahre<br />

Angaben in Tausend Euro Zahlungsströme<br />

Nicht derivative Verbindlichkeiten 1.479.268 1.528.098 674.450 60.735 531.095 261.818 1<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 143.726 143.755 143.755 0 0 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 119.559 119.736 111.307 8.429 0 0<br />

Sonstige Passiva 1.195.364 1.241.232 418.713 52.306 531.095 239.118 1<br />

Nachrangkapital 20.619 23.375 675 0 0 22.700<br />

Derivative Verbindlichkeiten 370.551 370.551 24.746 54.536 89.629 201.640 1<br />

Derivate im Handelsbuch 369.943 369.943 24.409 54.536 89.629 201.369<br />

Derivate in Sicherungsbeziehungen 271 271 0 0 0 271 1<br />

Sonstige Derivate 337 337 337 0 0 0<br />

Kreditrisiken 2.849 2.849 0 2.849 0 0<br />

Unwiderrufliche Kreditzusagen/Standby Facilities 2.849 2.849 0 2.849 0 0<br />

1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge Änderung des Ausweises der „Emittierten Zertifikate“ (Garantieanleihen).<br />

.<br />

derzeitigen Zahlungsbereitschaft wird sowohl von der Bank<br />

als auch von der Raiffeisen Bank International AG vorgenommen.<br />

Die Raiffeisen Bank International AG ist die zentrale Liquiditätsausgleichsstelle<br />

für die gesamte Gruppe in Österreich und<br />

für die verschiedenen lokalen Netzwerkbanken in Zentral- und<br />

Osteuropa.<br />

Der Großteil der Refinanzierung der Raiffeisen Centrobank<br />

kann über die Raiffeisen Bank International AG erfolgen. Das<br />

(strukturelle) Liquiditätsrisiko der Raiffeisen Centrobank ist daher<br />

gering. Die Analyse der vereinbarten vertraglichen Zahlungsströme<br />

für die Finanzverbindlichkeiten der Raiffeisen Cen-


(40) Derivative Finanzinstrumente<br />

Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember <strong>2010</strong> wie folgt dar:<br />

Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwert<br />

Angaben in Tausend Euro bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt positiv negativ<br />

Gesamt 1.651.812 706.476 634.472 2.992.760 193.432 - 565.662<br />

Zinssatzverträge 36.048 62.690 18.548 117.286 1.070 - 338<br />

OTC-Produkte<br />

Zinsswaps 36.048 32.190 9.048 77.286 1.045 - 338<br />

Sonstige Zinssatzverträge 0 500 0 500 3 0<br />

Börsegehandelte Produkte<br />

Zinsterminkontrakte (Futures) 0 30.000 9.500 39.500 22 0<br />

Wechselkurs- und Goldverträge 132.101 3.950 25.017 161.068 1.865 - 23.982<br />

OTC-Produkte<br />

Devisentermingeschäfte 96.885 0 0 96.885 310 0<br />

Goldverträge 5.290 3.950 25.017 34.257 899 - 23.982<br />

Börsegehandelte Produkte<br />

Devisenterminkontrakte (Futures) 29.926 0 0 29.926 656 0<br />

Wertpapierbezogene Geschäfte 1.422.614 609.529 559.962 2.592.105 169.719 - 478.731<br />

OTC-Produkte<br />

Aktien-/Index-Optionen – Käufe 115.752 331.990 212.801 660.543 145.877 0<br />

Aktien-/Index-Optionen – Verkäufe 30.039 137.403 271.249 438.691 0 - 57.648<br />

Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte 376.439 99.479 75.912 551.830 3.256 - 408.356<br />

Börsegehandelte Produkte<br />

Aktien-/Index-Terminkontrakte 492.104 0 0 492.104 11.239 - 1.319<br />

Aktien-/Indexoptionen 408.280 40.657 0 448.937 9.347 - 11.408<br />

Warentermingeschäfte 39.935 30.307 15.276 85.518 19.134 - 46.820<br />

Edelmetallgeschäfte 21.114 0 15.669 36.783 1.644 - 15.791<br />

Dem Überhang an negativen Marktwerten bei wertpapierbezogenen Geschäften stehen zu Sicherungszwecken erworbene Aktien in<br />

der Handelsaktiva gegenüber, die in der obigen Tabelle nicht enthalten sind.<br />

121<br />

Konzernanhang<br />

Risikobericht<br />

Sonstige Risiken<br />

Die ebenfalls untergeordneten Risikoarten (wie z. B. Geschäfts-, FX-, Reputationsrisiko) werden in der Risikotragfähigkeitsanalyse hinkünftig<br />

über Risikopuffer und -zuschläge erfasst


122<br />

Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2009 wie folgt dar:<br />

Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwert<br />

Angaben in Tausend Euro bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt positiv negativ<br />

Gesamt 1.021.238 557.328 657.934 2.236.500 216.747 - 370.551<br />

Zinssatzverträge 17.675 53.000 21.333 92.008 992 - 271<br />

OTC-Produkte<br />

Zinsswaps 0 53.000 21.333 74.333 786 - 271 1<br />

Börsegehandelte Produkte<br />

Zinsterminkontrakte (Futures) 17.675 0 0 17.675 206 0<br />

Wechselkurs-und Goldverträge 41.256 0 10.798 52.054 65 - 16.410<br />

OTC-Produkte<br />

Währungs-und Zinsswaps 34 0 0 34 34 0<br />

Devisentermingeschäfte 13.300 0 0 13.300 21 - 2<br />

Sonstige Währungsverträge (Goldverträge) 8.085 0 10.798 18.883 10 - 14.990<br />

Börsegehandelte Produkte<br />

Devisenterminkontrakte (Futures) 19.837 0 0 19.837 0 - 1.418<br />

Wertpapierbezogene Geschäfte 926.645 491.963 612.764 2.031.372 202.220 - 314.142<br />

OTC-Produkte<br />

Aktien-/Index-Optionen – Käufe 105.909 344.262 234.396 684.567 166.608 0<br />

Aktien-/Index-Optionen – Verkäufe 98.759 76.573 305.547 480.879 0 - 59.198<br />

Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte 149.151 69.395 72.821 291.367 5.257 - 241.524 1<br />

Börsegehandelte Produkte<br />

Aktien-/Index-Terminkontrakte 379.496 873 0 380.369 172 - 6.411<br />

Aktien-/Indexoptionen 193.330 860 0 194.190 30.183 - 7.009<br />

Warentermingeschäfte 17.217 12.365 6.611 36.193 13.470 - 27.048 1<br />

Edelmetallgeschäfte 18.445 0 6.428 24.873 0 - 12.680<br />

1 Aufgrund der Trennung der Zinskomponenten und der Derivatkomponenten bei den Zertifikaten (Passivseite) und der gesonderten Darstellung der strukurierten Produkte (Aktivseite) ergab sich eine<br />

Anpassung der Nominalwerte und der Marktwerte in obiger Tabelle gegenüber dem Vorjahr von insgesamt EUR 2.539.289 Tausend bzw. EUR 910.921 Tausend (positiv) und EUR 853.891 Tausend<br />

(negativ).


(41) Marktwerte von Finanzinstrumenten,<br />

die nicht zum Fair Value ausgewiesen werden<br />

Als Fair Value bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument<br />

zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander<br />

unabhängigen Geschäftspartnern getauscht werden<br />

könnte. Soweit Marktpreise (im Wesentlichen bei an Börsen und<br />

auf funktionsfähigen Märkten gehandelten Wertpapieren und<br />

Derivaten) verfügbar waren, wurden diese herangezogen.<br />

Alle übrigen Finanzinstrumente wurden nach internen Bewertungsmodellen,<br />

insbesondere nach Barwertmodellen oder aner-<br />

kannten Optionspreismodelle bewertet. Für die fix verzinslichen<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten/Kunden<br />

wird nur dann ein vom Bilanzwert abweichender<br />

Marktwert ermittelt, wenn diese eine Restlaufzeit von mehr<br />

als einem Jahr aufweisen. Die variabel verzinslichen Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten werden dann einbezogen, wenn eine<br />

Zinsanpassungsperiode von mehr als einem Jahr besteht. Nur in<br />

diesen Fällen ist der Effekt aus der Diskontierung unter Anwendung<br />

eines kalkulatorischen, marktkonformen Zinsfußes nicht<br />

unwesentlich.<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Angaben in Tausend Euro<br />

Aktiva<br />

Fair Value Buchwert Differenz Fair Value Buchwert Differenz<br />

Barreserve 3.839 3.839 0 2.478 2.478 0<br />

Forderungen an Kreditinstitute 285.424 285.424 0 480.092 480.092 0<br />

Forderungen an Kunden 85.348 85.125 223 51.362 51.490 - 128<br />

Beteiligungen 6.052 6.052 0 6.172 6.172 0<br />

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 12.660 12.660 0 13.818 13.818 0<br />

Sonstige Aktiva 108.899 108.899 0 56.717 56.717 0<br />

Passiva<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 63.800 63.800 0 143.726 143.726 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 105.525 105.525 0 119.559 119.559 0<br />

Nachrangkapital 20.413 20.413 0 20.619 20.619 0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 40.276 40.276 0 27.469 27.469 0<br />

123<br />

Konzernanhang<br />

Risikobericht


124<br />

(42) Fair Value von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value ausgewiesen werden<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Notierte Auf Nicht auf Notierte Auf Nicht auf<br />

Marktpreise Marktdaten Marktdaten Marktpreise Marktdaten Marktdaten<br />

(Level I) basierende basierende (Level I) basierende basierende<br />

Bewertungs- Bewertungs- Bewertungs- Bewertungsmethoden<br />

methoden methoden methoden<br />

(Level II) (Level III) (Level II) (Level III)<br />

Handelsaktiva 691.809 909.571 0 651.743 704.082 0<br />

Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 27.951 165.478 0 25.341 191.406 0 1<br />

Strukturierte Produkte 160.366 237.235 183.775 303.489 0 1<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />

Schuldverschreibungen und<br />

163.572 49.738 0 185.343 42.319 0<br />

andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

339.920 457.120 0 257.284 166.868 0<br />

bewertete finanzielle Vermögenswerte<br />

Schuldverschreibungen und<br />

26.704 0 0 29.264 0 0<br />

andere festverzinsliche Wertpapiere 26.704 0 0 29.264 0 0<br />

Derivatives – Hedge Accounting<br />

Positive Marktwerte derivativer<br />

0 3 0 0 0 0<br />

Sicherungsinstrumente (IAS 39) 0 3 0 0 0 0<br />

1 Adaptierung der Vorjahreswerte infolge gesonderten Ausweises der „Strukturierten Produkte“.<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Notierte Auf Nicht auf Notierte Auf Nicht auf<br />

Marktpreise Marktdaten Marktdaten Marktpreise Marktdaten Marktdaten<br />

(Level I) basierende basierende (Level I) basierende basierende<br />

Bewertungs- Bewertungs- Bewertungs- Bewertungsmethoden<br />

methoden methoden methoden<br />

(Level II) (Level III) (Level II) (Level III)<br />

Handelspassiva 1.478.872 263.255 0 1.178.395 359.781 01 Negative Marktwerte sonstiger<br />

derivativer Finanzinstrumente 492.654 72.669 0 243.128 127.151 0<br />

Leerverkauf von Handelsaktiva 391.042 818 0 313.824 182 0<br />

Emittierte Zertifikate (Garantieanleihen) 595.177 189.769 0 621.443 232.448 0 1<br />

Derivatives – Hedge Accounting<br />

Negative Marktwerte derivativer<br />

338 0 0 271 0 0<br />

Sicherungsinstrumente (IAS 39) 338 0 0 271 0 0<br />

1 Adaptierung der Vorjahreszahlen druch Änderung der Zuordnung der „Emittierten Zertifikate (Garantieanleihen)“.


Sonstige Angaben<br />

(43) Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Eventualverpflichtungen 8.867 1.208<br />

Sonstige Bürgschaften 397 1.208<br />

Akkreditive 8.469 0<br />

Kreditrisiken 460 2.849<br />

Unwiderrufliche Kreditzusagen/Standby Facilities 460 2.849<br />

Bis 1 Jahr 460 2.849<br />

(44) Treuhandgeschäfte<br />

Die in der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte waren am Bilanzstichtag mit folgenden Volumina abgeschlossen:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Wertpapiere und Beteiligungen 7.091 7.091<br />

Sonstiges Treuhandvermögen 2.000 2.000<br />

Treuhandvermögen 9.091 9.091<br />

Sonstige Treuhandverbindlichkeiten 9.091 9.091<br />

Treuhandverbindlichkeiten 9.091 9.091<br />

125<br />

Konzernanhang<br />

Sonstige Angaben


126<br />

Angaben aufgrund Österreichischer Rechtsnormen<br />

(45) Zum Börsehandel zugelassene Wertpapiere gemäß § 64 BWG<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />

börsenotiert nicht börsenotiert börsenotiert nicht börsenotiert<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 339.920 0 286.548 0<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 350.717 282.269 369.119 348.557<br />

(46) Volumen des Wertpapierhandelsbuches gemäß § 22b BWG<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Wertpapiere 1.403.322 1.132.202<br />

Sonstige Finanzinstrumente 197.748 223.482<br />

Gesamt 1.601.070 1.355.684<br />

(47) Kapitalmanagement und Eigenmittel nach BWG<br />

Kapital ist eine zentrale Größe in der Banksteuerung. Regulatorische<br />

Werte werden für die Raiffeisen Centrobank durch das<br />

österreichische Bankwesengesetz basierend auf entsprechenden<br />

EU-Vorgaben vorgegeben. In der internen Steuerung<br />

verwendet die Raiffeisen Centrobank jeweils Zielwerte, die alle<br />

Risikoarten (inklusive Handelsbuch, Währungsrisiko und operationellem<br />

Risiko) umfassen.<br />

Das Hauptaugenmerk bei der Steuerung liegt auf Eigenmittelund<br />

Kernkapitalquote. Daneben wird eine auf Value-at-Risk-<br />

Kennzahlen basierende Risikotragfähigkeit, einerseits für ein Going<br />

Concern Szenario unter Heranziehung von durch die Risikostra -<br />

tegie definierten Risikodeckungsmassen und ander erseits für ein<br />

Liquidationsszenario errechnet. Für weitere Informationen wird<br />

auf die Ausführungen im Risikobericht verwiesen.


Die Eigenmittel gemäß österreichischem Bankwesengesetz 1993/Novelle 2006 (Basel II) setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Eingezahltes Kapital 47.599 47.599<br />

Erwirtschaftetes Kapital 30.721 30.721<br />

Immaterielle Vermögenswerte - 121 - 182<br />

Kernkapital (Tier 1-Kapital) 78.199 78.138<br />

Abzugsposten vom Kernkapital (Vorleistungen) 0 0<br />

Anrechenbares Kernkapital (nach Abzugsposten) 78.199 78.138<br />

Langfristiges nachrangiges Kapital 20.000 20.000<br />

Ergänzende Eigenmittel (Tier 2-Kapital) 20.000 20.000<br />

Abzugsposten von den ergänzenden Eigenmitteln 0 0<br />

Anrechenbare ergänzende Eigenmittel (nach Abzugsposten) 20.000 20.000<br />

Gesamte Eigenmittel 98.199 98.138<br />

Gesamteigenmittelerfordernis 55.191 49.314<br />

Eigenmittelüberschuss 43.008 48.824<br />

Überdeckungsquote 177,9 % 199,0 %<br />

Kernkapitalquote (Tier 1), Kreditrisiko 37,9 % 52,8 %<br />

Kernkapitalquote (Tier 1) gesamt (inkl. Markt- und operationellem Risiko) 11,3 % 12,7 %<br />

Eigenmittelquote gesamt 14,2 % 15,9 %<br />

Die Kernkapitalquote ist auf die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG bezogen.<br />

Das gesamte Eigenmittelerfordernis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG 206.175 147.975<br />

davon 8 Prozent Mindesteigenmittelerfordernis für das Kreditrisiko gemäß §§ 22a bis 22h BWG 16.494 11.838<br />

Eigenmittelerfordernis für das Positionsrisiko in Schuldtiteln, Substanzwerten und Waren 28.872 26.693<br />

Eigenmittelerfordernis für das Positionsrisiko in Fremdwährungen 732 502<br />

Eigenmittelerfordernis für das operationelle Risiko 9.093 10.281<br />

Gesamteigenmittelerfordernis 55.191 49.314<br />

127<br />

Konzernanhang<br />

Angaben aufgrund Österreichischer Rechtsnormen


128<br />

(48) Durchschnittliche Mitarbeiterzahl<br />

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (im Sinne von Vollzeitäquivalenten) stellt<br />

sich wie folgt dar:<br />

Vollzeitäquivalente <strong>2010</strong> 2009<br />

Angestellte 320 3441 Arbeiter 8 8<br />

Gesamt 328 352 1<br />

Vollzeitäquivalente <strong>2010</strong> 2009<br />

Inland 260 280 1<br />

Ausland 68 72<br />

Gesamt 328 3521 1<br />

Anpassung der Vorjahreswerte.<br />

(49) Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte 616 658<br />

Andere Arbeitnehmer 1.720 1.274<br />

Gesamt 2.336 1.932<br />

(50) Beziehungen zu Organen<br />

Bezüge des Vorstands<br />

An den Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG wurden folgende Bezüge bezahlt:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Kurzfristig fällige Leistungen 2.435 2.514<br />

Gesamt 2.435 2.514<br />

In der Tabelle sind fixe und erfolgsabhängige Bezüge enthalten, darunter Bonuszahlungen und Sachbezüge. Entgelte für Organfunktionen<br />

bei Tochterunternehmen wurden nicht gewährt. Es gibt keine vertraglichen Verpflichtungen, früheren Mitgliedern des<br />

Vorstands Bezüge zu gewähren.


Im Berichtsjahr wurden an Aufsichtsratsmitglieder für die Periode <strong>2010</strong> Sitzungsgelder in Höhe von EUR 110 Tausend (Vorjahr:<br />

EUR 220 Tausend für die Perioden 2008 und 2009) ausbezahlt.<br />

Die Beziehungen des Vorstands der Raiffeisen Centrobank AG zur Raiffeisen Centrobank-Gruppe stellen sich wie folgt dar (jeweilige<br />

Marktwerte):<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Sichteinlagen 633 269<br />

In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der nahestehenden Personen des Vorstands zur Raiffeisen Centrobank-Gruppe dargestellt:<br />

Angaben in Tausend Euro <strong>2010</strong> 2009<br />

Sichteinlagen 47 949<br />

Darüber hinaus bestehen keine weiteren Beziehungen des Konzerns zum Key Management.<br />

129<br />

Konzernanhang<br />

Angaben aufgrund Österreichischer Rechtsnormen


130<br />

(51) Organe<br />

Vorstand<br />

Dr. Eva Marchart<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

Mag. Alfred Michael Spiss<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands<br />

Dr. Gerhard Grund<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Walter Rothensteiner<br />

Vorsitzender<br />

Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank<br />

Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />

Patrick Butler<br />

1. stellvertretender Vorsitzender<br />

Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Dr. Herbert Stepic<br />

2. stellvertretender Vorsitzender<br />

Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Wien, 5. April 2011<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Eva Marchart<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

Mitglieder<br />

Dr. Karl Sevelda<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />

Raiffeisen Bank International AG, Wien<br />

Dr. Johann Strobl<br />

Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Bank<br />

International AG und der Raiffeisen Zentralbank Österreich<br />

Aktiengesellschaft, Wien<br />

Mag. Christian Teufl (bis 31.10.<strong>2010</strong>)<br />

Direktor der Raiffeisen Zentralbank<br />

Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />

Mag. Werner Kaltenbrunner (ab 03.11.<strong>2010</strong>)<br />

Bereichsleiter der Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Staatskommissäre<br />

Dr. Peter Braumüller (bis 31.10.<strong>2010</strong>)<br />

Bereichsleiter<br />

Dr. Tamara Els<br />

Ministerialrätin<br />

Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />

stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands


Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />

Bericht zum Konzernabschluss<br />

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Raiffeisen<br />

Centrobank AG,Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner <strong>2010</strong><br />

bis zum 31. Dezember <strong>2010</strong> unter Einbeziehung der Buchführung<br />

geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong>, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung,<br />

Konzernkapitalflussrechnung und die Konzern-Eigenkapital -<br />

veränderungsrechnung für das am 31. Dezember <strong>2010</strong> endende<br />

Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter<br />

für den Konzernabschluss und die Buchführung<br />

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung<br />

sowie für die Aufstellung eines Konzernab -<br />

schlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung<br />

mit den International Financial Reporting Standards<br />

(IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese<br />

Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung<br />

eines internen Kontrollsystems, soweit dieses<br />

für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung<br />

eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei<br />

von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von<br />

beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und<br />

Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden;<br />

die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung<br />

der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.<br />

131<br />

Konzernanhang<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers und Beschreibung<br />

von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungs -<br />

urteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer<br />

Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in<br />

Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International<br />

Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der<br />

International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen<br />

International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese<br />

Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und<br />

die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender<br />

Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der<br />

Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />

zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der<br />

Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die<br />

Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen<br />

des Konzernabschlussprüfers unter Berücksichtigung<br />

seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher<br />

Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder<br />

unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung<br />

berücksichtigt der Konzernabschlussprüfer das interne<br />

Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses<br />

und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von<br />

Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen<br />

geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht<br />

jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen<br />

Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst<br />

ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen<br />

Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen<br />

sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzern -<br />

abschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete<br />

Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine<br />

hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.


132<br />

Prüfungsurteil<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf<br />

Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />

der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen<br />

Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der<br />

Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong>, sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme<br />

des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner <strong>2010</strong> bis<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> in Übereinstimmung mit den International<br />

Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden<br />

sind.<br />

Wien, am 5. April 2011<br />

KPMG Austria GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Mag. Wilhelm Kovsca<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Aussagen zum Konzernlagebericht<br />

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften<br />

darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss im Einklang<br />

steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht<br />

nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken.<br />

Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber<br />

zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss<br />

im Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a<br />

UGB zutreffen.<br />

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung im<br />

Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a<br />

UGB sind zutreffend.<br />

ppa. Mag. Dr. Josef Kirchknopf<br />

Steuerberater


Konsolidierungskreis<br />

Liste der vollkonsolidierten Unternehmen<br />

Unternehmen, Sitz (Land) Gesellschaftskapital Anteil davon Typ 2<br />

in Währung in % indirekt 1<br />

Centrotrade Chemicals AG, Zug (CH) 5.000.000 CHF 100,0 % SU<br />

Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE) 410.000 EUR 100,0 % SU<br />

Centrotrade Holding AG, Wien (AT) 3.000.000 EUR 100,0 % SU<br />

Centrotrade Investment AG, Zug (CH) 5.900.000 CHF 100,0 % SU<br />

Centrotrade Minerals & Metals Inc., Cheasapeake (US) 2.000 USD 100,0 % SU<br />

Centrotrade Singapore Pte. Ltd., Singapur (SG) 500.000 SGD 100,0 % SU<br />

Raiffeisen Investment Aktiengesellschaft, Wien (AT) 730.000 EUR 100,0 % FI<br />

Raiffeisen Investment (Malta) Limited, Valetta (MT) 5.000 EUR 99,8 % FI<br />

OOO Raiffeisen Investment, Moskau (RU) 24.000.000 RUB 100,0 % FI<br />

Raiffeisen Investment Polska Sp.z.o.o., Warschau (PL) 360.000 PLN 100,0 % FI<br />

Raiffeisen Investment Romania SRL, Bukarest (RO) 159.130 RON 100,0 % FI<br />

Raiffeisen Centrobank AG, Wien (AT) 47.599.000 EUR 100,0 % KI<br />

Beteiligungsübersicht<br />

Sonstige nicht einbezogene Tochterunternehmen<br />

Unternehmen, Sitz (Land) Gesellschaftskapital Anteil davon Typ 2<br />

in Währung in % indirekt 1<br />

Centro Asset Management Limited, St. Helier (JE) 10.000 GBP 100,0 % FI<br />

MENARAI Holding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />

MIRA Beteiligungsholding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />

Raiffeisen Energy & Metals Beteiligungsverwaltungs GesmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />

Raiffeisen Investment (Bulgaria) EOOD, Sofia (BG) 60.050 BGN 100,0 % FI<br />

Raiffeisen Investment s.r.o., Prag (CZ) 200.000 CZK 100,0 % FI<br />

TOV Raiffeisen Investment Ukraine, Kiew (UA) 3.733.213 UAH 100,0 % FI<br />

RAISHOP Holding GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % FH<br />

RI Inwestycje Sp. Z o.o., Warschau (PL) 500.000 PLN 100,0 % FI<br />

SOPHIA PLAZA Holding GmbH , Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />

SORANIS Raiffeisen Portfolio Management GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 100,0 % SU<br />

133<br />

Konzernanhang<br />

Konsolidierungskreis<br />

Beteiligungsübersicht


134<br />

Sonstige Beteiligungen<br />

Unternehmen, Sitz (Land) Gesellschaftskapital Anteil davon Typ 2<br />

in Währung in % indirekt 1<br />

ACG Bor Glasworks, Bor City (RU) 418.956.270 RUB 7,4 % 7,4% SU<br />

Alpenbank Aktiengesellschaft, Innsbruck (AT) 10.220.000 EUR 0,0 % FI<br />

Centrotrade (Malaysia) Sdn. Berhad in Liquidation, Kuala Lumpur (MY) 100.000 MYR 30,0 % SU<br />

Österreichische Raiffeisen Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H., Wien (AT) 3.100 EUR 3,2 % SU<br />

Scanviwood Co. Ltd., Ho Chi Minh City (VN) 2.500.000 EUR 6,0 % SU<br />

Society for Worldwide Interbank Financial Telekommunication s.c., La Hulpe (BE) 13.940.000 EUR 0,0 % SU<br />

Syrena Immobilien Holding AG, Spittal an der Drau (AT) 22.600.370 EUR 21,0 % SU<br />

1 Anteile, die über Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />

2 Unternehmenskategorie<br />

KI = Kreditinstitut<br />

BH = Anbieter von Nebenleistungen<br />

FH = Finanzholding<br />

FI = Finanzinstitut<br />

SU = Sonstiges Unternehmen


Lagebericht der Raiffeisen Centrobank AG<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Es wird darauf hingewiesen, dass es bei der Aufrechnung von gerundeten<br />

Beträgen durch die Verwendung automatischer Rechenhilfen<br />

zu geringfügigen Differenzen kommen kann. Die Angabe von<br />

Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf den tatsächlichen<br />

und nicht auf den dargestellten gerundeten Werten. Personenbezogene<br />

Bezeichnungen in diesem Dokument gelten jeweils auch in<br />

ihrer weiblichen Form.


136<br />

Lagebericht der Raiffeisen Centrobank AG<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> wurde von Finanzanalysten unter der Überschrift<br />

„Konjunkturüberraschung sticht Schuldenfalle“ zusammengefasst,<br />

und es lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit vorhersagen,<br />

dass zwei Themen auch die kommenden Monate vorrangig<br />

bestimmen werden: Die Schuldenkrise im Euroraum und die<br />

(weiterhin?) positive Konjunkturentwicklung.<br />

Konjunktur<br />

Mit dem Ende des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> scheint es, als hätte die<br />

Weltwirtschaft die schlimmste Rezession seit über 60 Jahren<br />

überwunden. Die Erholung, insgesamt wie auch im letzten<br />

Quartal des vergangenen Jahres, verlief jedoch sehr uneben.<br />

Einige Volkswirtschaften, wie Deutschland, USA aber auch Polen,<br />

zeigten kräftiges Wachstum während andere, wie z.B. die südeuropäischen<br />

Euroländer und Rumänien, sich nur zögerlich erholten<br />

bzw. sogar weitere Rückgänge hinnehmen mussten. Im Gesamtjahresverlauf<br />

mündete ein von Wachstumsimpulsen getragenes<br />

sehr positives erstes Quartal, ausgelöst durch eine Verschärfung<br />

der Schuldenkrise im Euroland und eine generelle Unsicherheit<br />

über die globale gesamtwirtschaftliche Entwicklung,<br />

vorerst in eine Ernüchterung. In der Folge zeigte sich nach den<br />

überraschend guten Wachstumsziffern des zweiten Quartals<br />

eine gewisse Erleichterung, und das restliche Jahr führte nach<br />

Überwindung der Befürchtung eines Rückfalls in eine Rezession,<br />

nach dem Muster eines „Double Dip“ im dritten Quartal, in ein<br />

sehr versöhnliches viertes Quartal und in einen letztlich erfreulichen<br />

Gesamtjahresabschluss.<br />

Auch die Kapitalmärkte haben die Unsicherheit über die<br />

Wachstumsentwicklung in den globalen Volkswirtschaften im<br />

Jahresverlauf - wenn auch bei zuletzt deutlich geringeren Risikomargen<br />

als im vergangenen Jahr - in einerseits eher volatilen Aktienmärkten<br />

sowie andererseits, trotz fortgesetzt tiefer Zinsen,<br />

in ebensolchen Anleihenmärkten reflektiert. Diese Entwicklung<br />

scheint weiterhin maßgeblich von der Unklarheit über die<br />

Wachstumsprognosen in den einzelnen Weltregionen geprägt.<br />

Auf der einen Seite werden die BIP-Schätzungen von den USA bis<br />

Deutschland weiterhin angehoben und auf der anderen Seite<br />

bleibt speziell die Eurozone höchst divergent. Die Schuldenkrise<br />

öffentlicher Haushalte, insbesondere deren bevorstehender<br />

hoher Refinanzierungsbedarf, wird hier das bestimmende<br />

Thema darstellen. Unzureichende Budgetkürzungen werden<br />

von den Finanzmärkten nicht mehr akzeptiert.<br />

Die Angst, künftig an den Sanierungen mitwirken zu müssen,<br />

drückt auf die Anleihenkurse und dies nicht nur in den direkt betroffenen<br />

PIGS-Staaten. Die Märkte bewerten die bisherigen<br />

Maßnahmen der Politik als halbherzig, da mit Kredit-Schutzschirmen<br />

alleine die Schulden nicht verschwinden. Trotz dieser<br />

Konjunkturskepsis scheint sich, besonders in den letzten Monaten<br />

des vergangenen Jahres, überwiegend die Meinung gebildet<br />

zu haben, dass nicht mit dem nochmaligen Abgleiten in eine<br />

Rezession zu rechnen ist. Letztlich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />

dass es für das Kippen einer Wirtschaft in eine Rezession<br />

eines expliziten Auslösers, also eines exogenen Schocks, wie<br />

z.B. der SubPrime-Krise, bedürfte.<br />

Allerdings geben steigende Energiepreise Anlass, im Jahr 2011<br />

von einer Inflationsrate von zumeist mehr als 2% auszugehen.<br />

Neben der erhöhten Inflationsrate und den aufhellenden Konjunkturaussichten,<br />

drückt auch der Leitzinsausblick das Renditeniveau<br />

nach oben. Die EZB beurteilt ihre Geldpolitik angesichts<br />

der Konjunkturerholung als zu expansiv und so ist bis Ende 2011<br />

durchaus mit weiteren Erhöhungen des Hauptrefinanzierungssatzes<br />

auf 2% zu rechnen. Zinsanhebungen und das Auslaufen<br />

der erweiterten Kreditmaßnahmen können als Teil eines geldpolitischen<br />

Normalisierungsprozesses gesehen werden.<br />

Für die CEE-Region gilt das für die USA und den Euroraum gezeichnete<br />

Bild gleichfalls, allerdings auf einem grundsätzlich höheren<br />

Wachstumsniveau. Ebenso wie in der Eurozone verläuft<br />

der Wachstumspfad auch hier nicht einheitlich: Während Russland<br />

und die Ukraine heuer mit bis zu 5% wachsen werden, befinden<br />

sich die Balkanländer weiterhin in einer Rezession, und<br />

Länder wie Polen weisen bereits Bedingungen vergleichbar den<br />

EU-Kernländern auf.<br />

Finanzmärkte<br />

Vor diesem Hintergrund haben die für die Raiffeisen Centrobank<br />

wesentlichen Aktienmärkte im Jahresablauf überwiegend die<br />

Ratlosigkeit, die von der unklaren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

ausgegangen ist, widergespiegelt und sich vorerst


durchwachsen entwickelt. Erst gegen Jahresende wurde ein im<br />

Gesamtjahresvergleich klar positiver Trend eingeschlagen. In den<br />

marktbestimmenden USA konnte im Dow Jones per Saldo letztlich<br />

ein Kurszuwachs von +11,0% erzielt werden, während Japan<br />

einen Verlust von 3,0% ausweist. In Europa war die Entwicklung<br />

ebenfalls uneinheitlich. Einem Minus von 6% im Eurostoxx 50<br />

steht ein Plus von 16% im DAX gegenüber, der sich aufgrund der<br />

deutschen Exportstärke in Verbindung mit dem wieder erstarkten<br />

US-Dollar als Kurslokomotive diesem Trend entgegenstellen<br />

konnte. Der österreichische Markt musste einen anfänglichen<br />

Kursgewinn wieder abgegeben, um sich nach noch deutlicheren<br />

Kursverlusten wieder zu erholen und mit einer, auch vermögenszuwachssteuerbedingten,<br />

Jahresendralley auf eine Gesamtperformance<br />

von ebenfalls +16% zu kommen. In den CEE-Ländern<br />

war der Kursverlauf mit einem Plus von 15% im CECE bzw. einem<br />

Plus von sogar 23% in Russland ähnlich erfreulich.<br />

Im Jahresverlauf hat sich die Entspannung in der Stimmung<br />

über den weiteren Verlauf der internationalen Finanzmärkte<br />

bzw. über die europäische Schuldenkrise am deutlichsten in der<br />

Kursentwicklung des Euro manifestiert. Dieser konnte nach einem<br />

Kurseinbruch auf unter 1,20 USD pro EUR im zweiten Halbjahr<br />

gegenüber dem US-Dollar einen Anstieg von 10% verzeichnen,<br />

um letztlich bei 1,34 zu schließen. Damit verbleibt in der<br />

Jahresbilanz nur mehr eine Abschwächung gegenüber dem US-<br />

Dollar von ca. 5%. Aber, wie in den Vorperioden, hatte auch dieser<br />

Kursverlauf keinerlei Einfluss auf die Zinspolitik, sondern alle<br />

relevanten Notenbanken haben fortwährend den Markt mit<br />

billigem Zentralbankgeld versorgt. Der Leitzinssatz befindet sich<br />

in den USA weiterhin auf einem historischen Tiefststand nahe<br />

der Nulllinie. In Europa wurden die Leitzinsen von der EZB in der<br />

Berichtsperiode ebenso am Tiefststand von 1% gehalten. In der<br />

Konsequenz daraus haben sich die Benchmark-Renditen in den<br />

USA sowie in Europa, nach zwischenzeitlich kurzen Anstiegen,<br />

nahe der historischen Tiefstniveaus von 2,5% bzw. 2,3% eingependelt.<br />

Im Gesamtjahresverlauf haben sich auch die Kurse<br />

10-jähriger Staatsanleihen sowohl im Euro als auch im US-Dollar<br />

leicht verbessert, mussten aber im Zuge der Entspannung<br />

deutliche Renditeerhöhungen in Kauf nehmen, um bei einem<br />

Jahresendwert im EUR von 2,9% bzw. im US-Dollar von 3,3% zu<br />

schließen.<br />

137<br />

Lagebericht<br />

Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />

Geschäfts- und Ergebnisentwicklung <strong>2010</strong><br />

Im Jahr <strong>2010</strong> waren nach zwei herausfordernden Jahren erste<br />

positive Anzeichen für eine allmähliche Erholung des M&A Geschäfts<br />

zu verzeichnen. In den Ländern Türkei, Russland, Polen<br />

und Österreich, die gleichzeitig auch die wichtigsten Kernmärkte<br />

der Raiffeisen Investment AG-Gruppe darstellen, konnte gegenüber<br />

2009 ein deutlicher Anstieg der M&A-Aktivitäten festgestellt<br />

werden. Die restlichen CEE-Länder befanden sich, sowohl<br />

die Transaktionsanzahl als auch die Transaktionswerte betreffend,<br />

noch auf einem niedrigen Niveau. Doch auch hier war<br />

im vierten Quartal <strong>2010</strong> eine stetige Zunahme der Aktivitäten<br />

festzustellen.<br />

Rohstoffmärkte<br />

Die für die Commodity-Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank-Gruppe<br />

wesentlichen Rohstoffmärkte zeigten sich fest und<br />

waren von deutlichen Preisanstiegen geprägt. Die Kautschukpreise<br />

blieben im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> stabil, um sich in der<br />

zweiten Jahreshälfte stark nach oben zu orientieren, was durch<br />

eine lebhafte Nachfrage, die sich einer eher limitierten Angebotssituation<br />

gegenübersah, bedingt war. Der Preis für Kautschuk<br />

(TSR20), der einen wichtigen Indikator für die Preisentwicklung<br />

des physischen Produkts darstellt, stieg an der SICOM<br />

Singapore Commodity Exchange im Jahresverlauf von knapp<br />

2.900/t US-Dollar auf etwa 4.900/t US-Dollar, was einer Steigerung<br />

um ca. 70% entspricht. Die von Centrotrade Chemicals<br />

gehandelten Olefine korrelieren mit dem Ölpreis, der im Jahresverlauf<br />

ebenfalls eine klare Aufwärtstendenz zeigte.<br />

Zusammenfassende Darstellung der geschäftlichen<br />

Entwicklung und des Jahresergebnisses<br />

<strong>2010</strong><br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde mit Betriebserträgen von<br />

EUR 64,295 Mio. (2009: EUR 65,855 Mio.) und Betriebsaufwendungen<br />

von EUR 40,294 Mio. (2009: EUR 38,112 Mio.) ein Betriebsergebnis<br />

von EUR 24,000 Mio. (2009: 27,743 Mio.) erzielt.<br />

Unter Berücksichtigung des Bewertungs- und Veräußerungsergebnisses<br />

von EUR 0,186 Mio. (2009: EUR 0,295 Mio.) beläuft<br />

sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf<br />

EUR 24,186 Mio. (2009: 28,038 Mio.).


138<br />

Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, dass die Betriebserträge<br />

<strong>2010</strong> mit EUR 64,295 Mio. um 2,4% oder EUR 1,560 Mio. unter<br />

dem im Vorjahr erzielten Wert geblieben sind. Während der<br />

Nettoprovisionsertrag und das Handelsergebnis sich besser entwickelt<br />

haben, blieb der Nettozinsertrag <strong>2010</strong> - nicht zuletzt aufgrund<br />

des deutlich niedrigeren Zinsniveaus und eines geringeren<br />

Depot-Volumens- unter dem Vorjahresergebnis.<br />

Die Betriebsaufwendungen stiegen in Summe um 5,7% oder<br />

EUR 2,182 Mio. über den Vergleichswert 2009. Verantwortlich<br />

für den Anstieg ist eine Erhöhung des Personalaufwands um<br />

EUR 2,305 Mio. oder 8,8%, der auf höhere Vorsorgen für Rückstellungen<br />

für Bonifikationen und Sozialkapital zurückgeht. Die<br />

Sachaufwendungen beliefen sich auf EUR 9,388 Mio., was eine<br />

geringfügige Verringerung gegenüber dem Vorjahreswert um<br />

0,7% darstellt. Die Abschreibungen blieben <strong>2010</strong>, primär aufgrund<br />

von geringeren Abschreibungen auf Software und Hard-<br />

Ergebnisgrößen im Jahresvergleich<br />

ware, um EUR 0,216 Mio. bzw. 10,1%, unter dem Vorjahr. Die<br />

Cost/Income-Ratio, die 2009 bei 57,9% lag, erhöhte sich im abgelaufenen<br />

Jahr auf 62,7%.<br />

Der unter „Bewertungs- und Veräußerungsergebnis“ ausgewiesene<br />

Ertrag von rund EUR 0,186 Mio. setzt sich primär aus<br />

Buchgewinnen aufgrund marktbedingter Aufwertungen von im<br />

sonstigen Umlaufvermögen gehaltenen festverzinslichen Wertpapieren<br />

sowie aus Erträgen aus dem Eingang abgeschriebener<br />

Forderungen zusammen.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von<br />

EUR 24,186 Mio. erhöht sich durch einen per Saldo positiven<br />

Steuerbetrag von EUR 2,673 Mio., der als wesentliche Komponente<br />

einen Steuerertrag aus der Abwicklung der steuerlichen<br />

Außenprüfung und der daraus resultierenden Anpassung noch<br />

nicht veranlagter Geschäftsjahre enthält, auf EUR 26,859 Mio.<br />

(2009: EUR 23,864 Mio.). Eine Notwendigkeit der Aufstockung<br />

der Haftrücklage bestand auch <strong>2010</strong> nicht.<br />

Beträge in Tausend Euro <strong>2010</strong> Veränderung 2009<br />

Nettozinsertrag 3.501 -68,4% 11.084<br />

Provisionsüberschuss 10.315 +63,5% 6.307<br />

Handelsergebnis 1 48.725 +3,7% 46.988<br />

Übrige Betriebserträge 1.754 +18,8% 1.476<br />

Betriebserträge 64.295 -2,4% 65.855<br />

Personalaufwand -28.589 +8,8% -26.284<br />

Sachaufwand -9.388 -0,7% -9.451<br />

Abschreibungen -1.914 -10,1% -2.130<br />

Sonstiges -404 +64,2% -246<br />

Verwaltungsaufwendungen -40.294 +5,7% -38.112<br />

Betriebsergebnis 24.000 -13,5% 27.743<br />

Bewertungs- und Veräußerungsergebnis 186 -36,9% 295<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 24.186 -13,7% 28.038<br />

Steuer vom Ertrag und sonstige Steuern 2.673 - -4.174<br />

Jahresüberschuss nach Steuern 26.859 +12,5% 23.864<br />

Rücklagenbewegung 0 0% 0<br />

Jahresgewinn nach Steuern<br />

1) Einschließlich Dividendenerträge von Wertpapieren des Handelsgeschäfts.<br />

26.859 +12,5% 23.864


Das Ergebnis wurde auch <strong>2010</strong> – entsprechend der strategischen<br />

Ausrichtung der Bank – primär von der Wertpapier-Abteilung<br />

getragen. Im Handelsergebnis enthalten sind Einmalerträge aus<br />

dem Verkauf von Wertpapieren, deren Marktbewertung in den<br />

Vorjahren aus Bonitätsgründen gefallen war. Darüber hinaus<br />

sind die Ergebnisse der Abteilung „Subsidiaries“, die im abgelaufenen<br />

Jahr Beteiligungserträge (Dividendenerträge) in Höhe von<br />

EUR 2,636 Mio. vereinnahmte sowie der FX-Abteilung mit deutlich<br />

positiven Ergebnisbeiträgen hervorzuheben.<br />

Auch wenn im vergangenen Jahr in Österreich abermals keine<br />

IPOs durchgeführt wurden, kam es am inländischen Primärmarkt<br />

mit der Durchführung von vier Kapitalerhöhungen gegen<br />

Bareinlage mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt rund<br />

EUR 1,3 Mrd. doch zur lange erwarteten Trendwende. Die ECM-<br />

Abteilung der Raiffeisen Centrobank hat mit der Involvierung in<br />

allen vier dieser Transaktionen ihre führende Position am Markt<br />

unter Beweis gestellt. Darüber hinaus konnte die Abteilung im<br />

abgelaufenen Jahr auch mehrere Transaktionen auf dem internationalen<br />

Parkett umsetzen.<br />

Bilanzentwicklung<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Jahresvergleich gegenüber<br />

Dezember 2009 um rund 6% von EUR 1.963,1 Mio. auf<br />

EUR 2.089,0 Mio. Die kalkulatorischen Risk Weighted Assets (retrograd<br />

ermittelt) stiegen im Vorjahresvergleich um rund 12%<br />

von rund EUR 616 Mio. auf rund EUR 690 Mio., was auf einen Anstieg<br />

sowohl im Kredit- als auch im Marktrisiko zurückgeht.<br />

Auf der Aktivseite war die wesentliche Veränderung gegenüber<br />

dem Vorjahr bei den „Forderungen an Kreditinstitute“<br />

(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 35%, zum<br />

31.12.2009 rund 32%). Der von rund EUR 622 Mio. auf rund<br />

EUR 731 Mio. gestiegene Posten enthält als wesentliche<br />

Positionen nicht börsenotierte Schuldverschreibungen (rund<br />

EUR 457 Mio.), Interbankendepots (rund EUR 231 Mio.) sowie<br />

Sicherheitsleistungen für Wertpapiergeschäfte und aufgenommene<br />

Wertpapierleihen (rund EUR 24 Mio.). Die Veränderung<br />

zum Dezember 2009 erklärt sich aus einer Erhöhung der nicht<br />

börsenotierten Schuldverschreibungen um rund EUR 300 Mio.<br />

Die Interbankendepots enthalten vor allem Depots bei Raiffeisen<br />

139<br />

Lagebericht<br />

Ergebnisgrößen im Jahresvergleich<br />

Bank International AG. Die Sicherheitsleistungen sind im Jahresvergleich<br />

um rund EUR 45 Mio. zurückgegangen.<br />

Ebenfalls erhöht haben sich die Posten „Forderungen an Kunden“<br />

(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 7%, zum<br />

31.12.2009 rund 3%) sowie „Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertapiere“ (Anteil an der Bilanzsumme zum<br />

31.12.<strong>2010</strong> rund 16%, zum 31.12.2009 rund 15%), die um rund<br />

EUR 75 Mio. bzw. rund EUR 53 Mio. angestiegen sind. Teilweise<br />

kompensiert wurde der erwähnte Anstieg durch eine Verminderung<br />

der Posten „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“<br />

(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 30%,<br />

zum 31.12.2009 rund 37%) um rund EUR 85 Mio. sowie „Sonstige<br />

Vermögensgegenstände“ (Anteil an der Bilanzsumme zum<br />

31.12.<strong>2010</strong> rund 10%, zum 31.12.2009 rund. 12%) um rund<br />

EUR 27 Mio.<br />

Die Erhöhung im Posten „Forderungen an Kunden“ von rund<br />

EUR 68 Mio. auf rund EUR 144 Mio. geht auf eine höhere Working<br />

Capital-Finanzierung für die Centrotrade-Handelstöchter sowie<br />

auf einen Anstieg bei den Ausleihungen an andere Kommerzkunden<br />

zurück. Der Posten „Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere“ ist aufgrund höherer Bestände<br />

an börsenotierten Anleihen von rund EUR 287 Mio. auf rund<br />

EUR 340 Mio. angestiegen.<br />

Beim Posten „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“,<br />

der sich von rund EUR 718 Mio. auf rund EUR 633 Mio.<br />

vermindert hat, sind durch das Auslaufen mehrerer, von der Centrobank<br />

begebener Zertifikate die aktivseitig zur Absicherung<br />

gehaltenen strukturierten Produkte ebenfalls weggefallen. Darüber<br />

hinaus hat sich der Aktienbestand vermindert. Die Aktienbestände<br />

der Raiffeisen Centrobank stellen einerseits zusammen<br />

mit zugekauften Optionen und Zero Bonds die Hedgeposition<br />

zu den emittierten Zertifikaten und Optionsscheinen dar,<br />

andererseits sind sie Bestandteil der Market Maker-Aktivitäten<br />

der Bank.<br />

Die Verringerung bei den „Sonstigen Vermögensgegenständen“<br />

von rund EUR 230 Mio. auf rund EUR 203 Mio. ist im Wesentlichen<br />

durch Reduktionen bei den nicht börsenotierten Optionen<br />

(OTC-Optionen) bedingt.<br />

Auf der Passivseite erhöhte sich der Posten „Sonstige Verbindlichkeiten“<br />

(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 44%,


140<br />

zum 31.12.2009 rund 35%) um rund EUR 237 Mio. Teilweise kompensiert<br />

wurde dieser Anstieg durch eine Reduktion beim Posten<br />

„Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ (Anteil an der Bilanzsumme<br />

zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 3%, zum 31.12.2009 rund 7%) um<br />

rund EUR 85 Mio. sowie beim Posten „Verbriefte Verbindlichkeiten“<br />

(Anteil an der Bilanzsumme zum 31.12.<strong>2010</strong> rund 39%, zum<br />

31.12.2009 rund 44%) um rund EUR 36 Mio.<br />

Der Anstieg im Posten „Sonstige Verbindlichkeiten“ von rund<br />

EUR 689 Mio. auf rund EUR 926 Mio. ist primär auf eine mengenund<br />

wertmäßigen Ausweitung des Volumens von börsenotierten<br />

Optionsscheinen zurückzuführen. Daneben haben sich auch<br />

die Leerverkäufe von Aktien erhöht. Die Leerverkäufe erfolgten<br />

im Rahmen des Market Makings der Raiffeisen Centrobank im<br />

Zusammenhang mit Geschäften der Zukunftsvorsorge und<br />

stellen Gegenpositionen zu Aktien- und Indexfutures sowie zu<br />

Cashpositionen auf der Aktivseite der Bilanz dar.<br />

Die Verringerung beim Posten „Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten“ von rund EUR 140 Mio. auf rund EUR 55 Mio.<br />

geht vor allem auf eine Reduzierung der Verpflichtungen bei<br />

ausländischen Banken zurück. Bei den „Verbrieften Verbindlichkeiten“<br />

kam es aufgrund des Auslaufens mehrer von der<br />

Centrobank emittierter Zertifikate zu einer Reduktion von rund<br />

EUR 859 Mio. auf rund EUR 823 Mio.<br />

Der „Bilanzgewinn“ (Anteil an der Bilanzsumme zum<br />

31.12.<strong>2010</strong> und zum 31.12.2009 rund 2%), hat sich nach einem<br />

Jahresgewinn von EUR 26,859 Mio. und der Berücksichtigung der<br />

Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2009 in Höhe<br />

von EUR 18,995 Mio. um rund EUR 7,864 Mio. auf EUR 37,967 Mio.<br />

erhöht.<br />

Das Kernkapital (Tier 1) der Bank beträgt zum 31.12.<strong>2010</strong><br />

EUR 78,199 Mio. (31.12.2009: EUR 78,138 Mio). Unter Einrechnung<br />

der ergänzenden Eigenmittel (Tier 2) betragen die anrechenbaren<br />

Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 BWG EUR 98,199 Mio.<br />

(31.12.2009: EUR 98,138 Mio.).<br />

Betrachtung der Geschäftsbereiche<br />

Bankgeschäftsbereiche<br />

Wertpapierhandel & -sales und Treasury<br />

Vor dem Hintergrund der im Kapitel „Gesamtwirtschaftliches<br />

Umfeld“ dargestellten Marktverhältnisse und unter Berücksichtigung<br />

des weltweit weiterhin auf tiefem Niveau stagnierenden<br />

Handelsvolumens an den Finanzmärkten, stellt sich das Ergebnis<br />

des Bereichs im vergangenen Jahr äußerst positiv dar. Einer<br />

verhaltenen Entwicklung der Brokerageerträge, insbesondere im<br />

institutionellen Bereich, steht eine erfolgreiche Ausweitung der<br />

Handelserträge im Rahmen der Limitvorgaben gegenüber. Im<br />

Jahresergebnis <strong>2010</strong> enthalten sind Gewinne aus dem Verkauf<br />

von Wertpapieren, deren Marktbewertung in Vorperioden aus<br />

Bonitätsgründen abnahm. Davon abgesehen verlief die Entwicklung<br />

des Ergebnisses in den einzelnen Monaten ausgeglichen<br />

und hat sich jeweils rund zur Hälfte auf das erste und zweite<br />

Halbjahr verteilt.<br />

Gemäß der Ergebnisherkunft nach einer geographischen<br />

Segmentierung liegen die Schwerpunkte, ähnlich dem Gesamtjahr<br />

2009, nach wie vor bei Österreich bzw. den EU-Ländern. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil der CEE-Region allerdings,<br />

sowohl relativ wie auch in absoluten Beträgen, mehr als<br />

verdoppelt.<br />

Betreffend die Entwicklung der Risikoparameter ist zu erwähnen,<br />

dass aus dem Marktrisiko in einer Gesamtbetrachtung wiederum<br />

keine negativen Effekte zu berichten sind. Auch aus dem<br />

Kreditrisiko und dem operationellen Risiko sind in der Berichtsperiode<br />

keine signifikanten Kosten erwachsen.<br />

Der Marktanteil am Handel mit Aktien an der Wiener Börse<br />

hat sich günstig entwickelt und brachte die Raiffeisen Centrobank<br />

mit einem Marktanteilsrekord von 9,3% im September erstmals<br />

seit 2002 an die Spitze der Marktteilnehmer an der Wiener<br />

Börse. Im Gesamtjahresvergleich wurde mit einem, im Vergleich<br />

zum Vorjahr um rund 12% erhöhten Marktanteil von 7,4% (2009:<br />

6,6%), der dritte Rang eingenommen. Diese Entwicklung ist<br />

auch von einem erfreulichen Anstieg der absoluten Umsätze der<br />

Bank an der Wiener Börse um rund 16% auf EUR 5,6 Mrd. (2009:<br />

EUR 4,8 Mrd.) begleitet. Erwähnenswert ist in diesem Zusam-


menhang, dass der Gesamtumsatz an der Wiener Börse, ähnlich<br />

der Entwicklung anderer Märkte der Region, <strong>2010</strong> um ca. 60%<br />

unter dem Spitzenwert von 2007 liegt sowie, dass sich unter den<br />

ersten zehn Marktteilnehmern mit Raiffeisen Centrobank und<br />

Erste Bank nur mehr zwei österreichische Institute befinden.<br />

Im Geschäft mit österreichischen Derivaten konnte die Raiffeisen<br />

Centrobank ihren Marktanteil stabilisieren und <strong>2010</strong> mit<br />

über 20% am Gesamtmarkt eine Position unter den Top drei einnehmen.<br />

Gemeinsam mit dem Geschäft von Optionsscheinen<br />

und strukturierten Produkten wurde die Marktführerschaft im<br />

Geschäft mit Aktienderivaten in Österreich gehalten. Im Geschäft<br />

mit osteuropäischen Derivaten am Terminmarkt der Wiener<br />

Börse besetzt die Raiffeisen Centrobank mit einem Marktanteil<br />

von ca. 40% einmal mehr eine führende Position unter allen<br />

Börseteilnehmern.<br />

Mit einer Zuteilung von erneut annähernd 50% der vergebenen<br />

Mandate in der Auktion im April <strong>2010</strong> konnte die Raiffeisen<br />

Centrobank die Position als größter Market Maker und Specialist<br />

an der Wiener Börse erfolgreich halten.<br />

Sämtliche Emissionen strukturierter und derivativer Produkte<br />

der Raiffeisen Centrobank sind neben der Börse Wien auch am<br />

eigentlichen Haupthandelsplatz, der führenden europäischen<br />

Derivatsbörse in Stuttgart, zum Handel zugelassen. Das Umsatzvolumen<br />

der Produkte der Raiffeisen Centrobank an der Stuttgarter<br />

Wertpapierbörse konnte im Zuge der im Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> erhöhten Emissionstätigkeit zwar gesteigert werden, befindet<br />

sich aber nach wie vor auf historisch tiefem Niveau.<br />

Im dritten Quartal gelang mit der innovativen Produkt-Serie<br />

„Bonus&Sicherheit“ – Bonus-Zertifikate mit großem Abstand<br />

zur Barriere – ein durchschlagender Erfolg und die zweitgrößte<br />

Emission in der Geschichte der Bank. Ebenfalls erweitert wurden<br />

im vergangenen Jahr die lokalen Listings an osteuropäischen<br />

Börsen: neben Warschau, Prag und Budapest notieren Zertifikate<br />

der Raiffeisen Centrobank erstmals an der Börse Bukarest.<br />

Im Sinne einer kontinuierlichen Kundenbetreuung wurden –<br />

trotz der schwierigen Entwicklung an den Aktienmärkten und<br />

der schwachen Kundengeschäftsvolumina – die Roadshow- und<br />

Präsentationsaktivitäten im Bereich des Sekundärmarktgeschäftes<br />

auf der Grundlage von Sektorreports bzw. der Vorstellung<br />

von einzelnen Unternehmen nicht nur fortgeführt, sondern in-<br />

141<br />

Lagebericht<br />

Betrachtung der Geschäftsbereiche<br />

tensiviert. Symbolisch dafür konnte mit der bereits traditionellen<br />

Investorenkonferenz in Zürs entgegen der Entwicklung bei<br />

Mitbewerbern eine neue Rekordteilnehmeranzahl in Kombination<br />

mit einem Rekord an Veranstaltungsinhalten erreicht werden:<br />

60 österreichische und osteuropäische Unternehmen trafen<br />

auf ca. 120 institutionelle Investoren. Im Ablauf von zweieinhalb<br />

Tagen kam es zu 40 Plenumsvorträgen sowie annähernd<br />

900 one-on-ones. Ebenfalls bereits mit Tradition wurde die SEE-<br />

Investorenkonferenz in Wien veranstaltet, bei der 20 Unternehmen<br />

aus der Region 50 internationalen Investoren präsentiert<br />

werden konnten, womit auch die bedeutende Stellung der Bank<br />

in dieser Region untermauert wird.<br />

Hervorgehoben wurde die führende Stellung der Raiffeisen<br />

Centrobank im österreichischen Zertifikatsgeschäft dadurch,<br />

dass die Bank beim Zertifikate Award Austria zum vierten Mal in<br />

Folge als „Zertifikatehaus des Jahres“ ausgezeichnet wurde.<br />

Equity Capital Markets (ECM)<br />

Nach den schwierigen vorangegangenen Jahren, welche durch<br />

die globale Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt waren, stand<br />

das Jahr <strong>2010</strong> sowohl aus gesamtwirtschaftlicher als auch aus<br />

Sicht des Kapitalmarkts im Zeichen eines verhaltenen Wiederaufschwungs.<br />

Trotz nach wie vor geringer Volumina im Handel mit Wertpapieren<br />

kehrte das globale Interesse von Investoren auf der Suche<br />

nach Investitionsmöglichkeiten langsam zurück. Aufgrund dieser<br />

Trendwende sowie der positiven konjunkturellen Entwicklungen<br />

in Europa, allen voran in der Bundesrepublik Deutschland,<br />

bot sich für heimische Unternehmen wieder vermehrt die Möglichkeit<br />

der Finanzierung über den Kapitalmarkt.<br />

Auch wenn im Jahr <strong>2010</strong> in Österreich keine IPOs durchgeführt<br />

wurden, kam es am inländischen Primärmarkt zu vier Kapitalerhöhungen<br />

gegen Bareinlage mit einem Transaktionsvolumen<br />

von insgesamt rund EUR 1,3 Mrd. Die Raiffeisen Centrobank<br />

konnte mit der Involvierung in alle vier dieser Transaktionen ihre<br />

führende Position und klare Marktführerschaft behaupten sowie<br />

wesentlich zur erfolgreichen Durchführung beitragen:


142<br />

» Joint Lead Manager der Kapitalerhöhung der VERBUND AG,<br />

» Joint Bookrunner und Joint Lead Manager der Kapitalerhöhung<br />

der EVN AG,<br />

» Co-Bookrunner der Kapitalerhöhung der Warimpex Finanz-<br />

und Beteiligungs AG,<br />

» Arranger der Kapitalerhöhung der KTM Power Sports AG.<br />

Neben der starken Platzierung zeichnete die Raiffeisen Centrobank<br />

auch für die Umsetzung von zwei neuartigen Transaktionsstrukturen<br />

verantwortlich - sowohl mit der EVN Kapitalerhöhung<br />

(„Claw-back Struktur“), als auch im Rahmen der Kapitalerhöhung<br />

der VERBUNG AG um EUR 1 Mrd. (kein fixiertes Bezugsverhältnis)<br />

konnten innovative Transaktionsformen in Österreich<br />

erstmals umgesetzt werden.<br />

Der internationale Ansatz der Raiffeisen Centrobank und der<br />

angestrebte Ausbau der bestehenden Kundenbasis konnte auch<br />

durch die Begleitung mehrerer Transaktionen auf dem internationalen<br />

Parkett verwirklicht werden:<br />

» Underwriter bei der EUR 10 Mrd. Kapitalerhöhung der<br />

Deutsche Bank AG<br />

» Co-Lead Manager beim IPO der russischen EuroSibEnergo<br />

an der Hong Kong Stock Exchange (voraussichtlich 2011)<br />

» Co-Manager beim IPO der russischen ChelPipe an der<br />

London Stock Exchange (Launch 2011)<br />

» Arranger bei der Kapitalerhöhung der PC-Ware AG in<br />

Deutschland und Begleitung des noch laufenden Squeeze-<br />

Out-Verfahrens.<br />

Mit der Durchführung von equity-linked Transaktionen für die<br />

Conwert Immobilien Invest SE und die Petropavlovsk Plc konnte<br />

die Raiffeisen Centrobank, jeweils als Co-Lead Manager, erfolgreich<br />

ihren Convertible-Bond-Track Record erweitern.<br />

Die Strategie der Raiffeisen Centrobank, gerade in schwierigen<br />

Zeiten auf den Dialog mit der Financial Community zu setzen,<br />

um dadurch die intensive Kommunikation von Unternehmen<br />

und Investoren zu fördern, spiegelte sich im Jahr <strong>2010</strong> auch in<br />

der Betreuung und Beratung von mehr als 20 weiteren nationalen<br />

und internationalen Unternehmen hinsichtlich möglicher<br />

Kapitalmarkttransaktionen wider. Aufgrund dieser Aktivitäten<br />

mit bestehenden und neuen Kunden ist es der Raiffeisen Centrobank<br />

möglich, auf eine vielversprechende Pipeline für das Jahr<br />

2011 vorauszublicken.<br />

Company Research<br />

Dem im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> wieder deutlich steigenden Investoreninteresse<br />

an fundamentalem Aktienresearch trug die Abteilung<br />

mit einem Rekordwert an Company Updates Rechnung.<br />

Im Kalenderjahr <strong>2010</strong> wurden insgesamt 356 Unternehmensanalysen<br />

erstellt. Dies entspricht einer Steigerung von 29 Reports<br />

im Jahresvergleich und einem Plus von genau 100 Analysen<br />

gegenüber 2008. Dabei entfielen im Berichtsjahr 234 Company<br />

Updates auf an CEE-Börsen notierte Unternehmen. Das<br />

Verhältnis verdeutlicht den länderübergreifenden Branchenansatz<br />

und die verstärkte Osteuropaorientierung.<br />

Mit der Neu- bzw. Wiederaufnahme der Coverage zu Biofarm,<br />

Cinema City, Fondul Proprietatea, Kapsch TrafficCom, Krka, Mercator,<br />

Mostostal Warszawa, New World Resources, PBG, Polimex-<br />

Mostostal, Severstal und Tauron wurde zum einen dem Interesse<br />

der Investoren, zum anderen einer noch umfassenderen Sektorbetrachtung<br />

entsprochen. Umfangreiche Sektorreports wurden<br />

zu den Sektoren Öl & Gas, Telekommunikation, polnische<br />

Bauwerte und Banken verfasst und vermarktet. Zusätzlich zu<br />

den Sektorreports wurden Roadshowreports zu polnischen Banken,<br />

Pharma und Metallen erstellt. Investorentermine zu den genannten<br />

Sektor- und Roadshowreports fanden in Budapest,<br />

Frankfurt, Genf, Helsinki, London, Lugano, Prag, Stockholm, Warschau,<br />

Wien, Zagreb und Zürich statt.<br />

Als besonderen Erfolg und Zeichen der ausgezeichneten Fachkenntnisse<br />

der Analyseabteilung der Raiffeisen Centrobank angesehen<br />

werden kann die erfolgreiche Titelverteidigung beim<br />

VIG Analyst Award <strong>2010</strong> in der performanceorientierten Teamwertung.<br />

Mit einer Kursentwicklung der österreichischen Kaufempfehlungen<br />

von +48,2% konnte nach 2009 wieder die beste<br />

Jahresperformance der in Wien ansässigen Investmentbanken<br />

erreicht werden. Zum Vergleich betrug die Indexentwicklung des<br />

ATX Prime im selben Zeitraum +19,9%. Die Qualität der Analysen<br />

wurde auch durch das Bloomberg-Ranking bestätigt, in dem das<br />

Company Research-Team bei mehr als einem Drittel des Universums<br />

Platzierungen unter den Top Drei erzielte.


Private Banking<br />

In einem nach wie vor anspruchsvollen Finanzmarktumfeld<br />

konnte das Private Banking das Ergebnis im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

gegenüber dem Vorjahr stabil halten. Während die Zinserträge<br />

aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus rückläufig waren, stiegen<br />

die Erträge aus Vermögensverwaltung und aus Wertpapiertransaktionen<br />

durch die verstärkte Veranlagung in Wertpapiere und<br />

die Erholung an den Aktienmärkten an.<br />

Der individuelle Betreuungsansatz mit umfassender Anlageberatung<br />

hat auch im abgelaufenen Geschäftsjahr zu Kundenzuwächsen<br />

geführt. Der Ausbau der Zusammenarbeit mit den<br />

lokalen Raiffeisen Netzwerkbanken, insbesondere Russland, leistete<br />

ebenfalls einen bescheidenen positiven Beitrag zu dieser<br />

Entwicklung. Zwei Drittel der Kunden sind Privatpersonen, ein<br />

Drittel sind Unternehmen und Stiftungen.<br />

Das Depotvolumen per 31.12.<strong>2010</strong> beträgt rund EUR 1,7 Mrd.<br />

(31.12.2009: rund EUR 1,8 Mrd.). Der Grund für den Rückgang liegt<br />

im Wegfall eines Großkunden.<br />

Wesentliche Tochtergesellschaften<br />

Raiffeisen Investment AG-Gruppe<br />

Die Raiffeisen Investment AG ist eine 100%-ige Tochter der Raiffeisen<br />

Centrobank und zählt zu den führenden Investmentberatern<br />

für Mergers & Acquisitions (M&A) in Österreich sowie in<br />

Zentral- und Osteuropa. Zu ihren Klienten zählen internationale<br />

Unternehmen und Organisationen sowie Regierungen, die bei<br />

Fusionen, Übernahmen und Privatisierungen auf der Käufer- und<br />

der Verkäuferseite beraten werden. Die Raiffeisen Investment AG<br />

kann durch ihre Branchenteams auf umfassendes Industrie-<br />

Know-How (Telecom Media Technology, Energy, Industrials, Consumer<br />

Goods & Life Sciences, Financial Sponsors, Financial Institutions)<br />

zurückgreifen und mit lokalen Teams in insgesamt elf<br />

Ländern die Expertise und Marktkenntnis der jeweiligen Region<br />

gewährleisten.<br />

Nach zwei herausfordernden Geschäftsjahren sind erste positive<br />

Anzeichen für eine allmähliche Erholung des M&A Geschäfts<br />

in Sicht. Dies spiegelt sich sowohl in einem starken Auftragseingang<br />

der Raiffeisen Investment AG seit den Sommermonaten<br />

des Jahres <strong>2010</strong> als auch in einem starken Anstieg po-<br />

tenzieller neuer Mandate wider. Die Raiffeisen Investment AG<br />

konnte <strong>2010</strong> insgesamt 29 Transaktionen mit einem Transaktionsvolumen<br />

von ca. EUR 13 Mrd. abwickeln (2009: EUR 17 Mrd.).<br />

Für ihr herausragendes Engagement in der Region erhielt die<br />

Raiffeisen Investment AG im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt<br />

fünf Awards, unter anderem den im M&A-Geschäft renommierten<br />

Acquisitions Monthly Award in der Kategorie „Central<br />

Europe M&A Adviser of the Year“ (für 2011).<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> der Raiffeisen Investment AG und ihrer<br />

Tochtergesellschaften war jedoch durch das negative Marktumfeld<br />

beeinträchtigt . Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wies die Raiffeisen<br />

Investment AG nach einem Jahresverlust von EUR 0,547 Mio<br />

einen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 5,893 Mio. aus.<br />

Commodity Trading<br />

Die Tochtergesellschaften der Centrotrade-Gruppe sind zum<br />

einen im Kautschukhandel und zum anderen im Handel mit<br />

Olefinen tätig. Die Kautschuk-Handelstöchter sind unter der<br />

Centrotrade Holding AG, Wien zusammengefasst. Im Handel mit<br />

Olefinen konnte das Rekordergebnis von 2009 noch übertroffen<br />

werden. Die Resultate der Rubber-Gruppe sind ebenfalls überaus<br />

zufriedenstellend.<br />

Leistungsindikatoren<br />

Finanzielle Leistungsindikatoren<br />

143<br />

Lagebericht<br />

Betrachtung der Geschäftsbereiche<br />

Leistungsindikatoren<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Return-on-Equity vor Steuern (in %) 27,0 33,2<br />

Return-on-Equity nach Steuern (in %) 30,0 28,2<br />

Cost-Income Ratio (in %) 62,7 57,9<br />

Der im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Jahresüberschuss vor<br />

Steuern führte bei gestiegenen Eigenmitteln zu einer Verminderung<br />

des Return-on-Equity vor Steuern von 33,2% auf 27,0%. Der<br />

durch einen Ertrag aus der Endabwicklung des steuerlichen<br />

Außenprüfung und der daraus resultierenden Anpassung noch<br />

nicht veranlagter Geschäftsjahre gegenüber 2009 gestiegene<br />

Jahresüberschuss nach Steuern hat vice versa zu einer Erhöhung


144<br />

des Return-on-Equity nach Steuern von 28,2% auf 30,0% zur<br />

Folge.<br />

Da sich die Betriebserträge im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> leicht reduziert<br />

haben, während bei den Betriebsaufwendungen gleichzeitig<br />

ein Anstieg zu verzeichnen war, erhöht sich das Cost/Income<br />

Verhältnis von 57,9% im Jahr 2009 auf 62,7%.<br />

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Mitarbeiter zum Jahresende 219 217<br />

Mitarbeiter im Jahresschnitt 210 216<br />

Börsemitgliedschaften<br />

Anzahl der neu emittierten<br />

14 13<br />

Optionsscheine und -zertifikate 2.670 1.841<br />

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres waren in der<br />

Raiffeisen Centrobank durchschnittlich 210 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt, was gegenüber dem Vorjahr einen<br />

Rückgang um 6 Personen oder rund 3% darstellt.<br />

Durch die Mitgliedschaft an der Börse Laibach stieg die Zahl<br />

der Börsemitgliedschaften auf 14. Die Anzahl der im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr emittierten Optionsscheine und -zertifikate<br />

erhöhte sich gegenüber 2009 kräftig um rund 45% auf 2.670.<br />

Risikomanagement<br />

Gesamtrisikomanagement und Struktur<br />

Aktives Risikomanagement bedeutet für die Raiffeisen Centrobank<br />

die Identifikation, Messung, Überwachung und Steuerung<br />

der betriebswirtschaftlichen Risiken, sodass aus der kontrollierten<br />

Übernahme von Risiken Gewinne erzielt werden können.<br />

Als Tochterunternehmen der Raiffeisen Bank International ist<br />

die Raiffeisen Centrobank in das Risikomanagement der RZB-<br />

Kreditinstitutsgruppe integriert. Dieses stellt durch die verschiedenen<br />

Risikomanagementeinheiten auf unterschiedlichen Konzernstufen<br />

sicher, dass alle wesentlichen Risiken gemessen und<br />

limitiert, bzw. dass Geschäfte unter Berücksichtigung des<br />

Risiko-Ertrags-Verhältnisses abgeschlossen werden.<br />

Das Risikomanagementkonzept der Raiffeisen Centrobank fokussiert<br />

speziell auf das dem Unternehmen eigene Risikoprofil,<br />

welches sich aus der Ausrichtung auf das Aktien- und Aktienderivategeschäft<br />

ergibt. Die Geschäfte werden nach Art, Umfang,<br />

Komplexität und vor dem Hintergrund der regulatorischen Vorgaben<br />

hinsichtlich ihres Risikogehalts und ihres Ertragspotenzials<br />

beurteilt.<br />

Der Vorstand stützt sich bei der Unternehmenslenkung wesentlich<br />

auf das Gesamtrisikomanagement, in welchem in einem<br />

koordinierten Prozess Marktrisiko, Kreditrisiko, operationelles<br />

Risiko und Beteiligungsrisiko sowie die sonstigen Risiken gesteuert<br />

werden. Die Grundlagen und die Methoden des Risikomanagements<br />

sind in den Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat<br />

und den Vorstand sowie in Organisationsrichtlinien<br />

und Manuals festgelegt. Der Vorstand wird auf Basis eines umfassenden<br />

Planungs- und Controllingprozesses in die Lage versetzt,<br />

Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und die erforderlichen<br />

Steuerungsmaßnahmen einzuleiten. Er entscheidet<br />

im Rahmen seines Pouvoirs über die Risikopolitik und genehmigt<br />

die Grundsätze des Risikomanagements, die Festlegung von Limiten<br />

für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren zur Überwachung<br />

der Risiken. Die Risikopolitik ist integraler Bestandteil<br />

der Gesamtbankrisikosteuerung, in der Ertrags- und Risikosteuerung<br />

sämtlicher Geschäftsbereiche systematisch miteinander<br />

verknüpft sind.


Eine unabhängige Abteilung für Risikomanagement, angesiedelt<br />

im Controlling, unterstützt den Gesamtvorstand bei der Erfüllung<br />

dieser Aufgaben. Diese Abteilung berichtet regelmäßig<br />

an den Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter<br />

Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden<br />

Risikolimite. Sie unterstützt den Vorstand bei der Allokation<br />

des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und<br />

unternehmensübergreifendes Gremium ist die Abteilung für die<br />

Implementierung und laufende Kalibrierung der Methoden zur<br />

Risikomessung und zur Verfeinerung der Steuerungsinstrumente<br />

sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke zuständig.<br />

Im regelmäßig tagenden Risikokomitee werden alle Fragestellungen<br />

und Regularien aus dem Bereich Risikomanagement<br />

behandelt und Empfehlungen für den Gesamtvorstand erarbeitet<br />

bzw. Beschlüsse vorbereitet. Dem Risikokomitee gehören<br />

neben dem Gesamtvorstand die Leiter der Abteilungen Risikomanagement,<br />

Wertpapiere und Treasury an. Weiters erfolgt<br />

im Rahmen des Asset Liability Committee eine periodische Evaluierung<br />

der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken sowie der<br />

Liquiditätsrisiken.<br />

Die Raiffeisen Centrobank wendet in ihrem Risikomanagement<br />

fortschrittliche Methoden und Konzepte an. Basis für das<br />

Risikomanagement ist eine Risikostrategie, die den Fokus auf Risikoappetit<br />

und Risikotragfähigkeit legt. Darauf aufbauend wird<br />

ein Gesamtbank-Limitsystem verwendet, auf Basis dessen das<br />

gewünschte Risiko-Exposure der Bank auf verschiedenen Ebenen<br />

veranschaulicht werden kann. Von weiterer großer Bedeutung<br />

ist die Quantifizierung des operationellen Risikos mittels<br />

eines Value-at-Risk-konsistenten Messwerts. Auf dieser Basis ist<br />

es der Raiffeisen Centrobank möglich, auch dieses Risiko zu<br />

quantifizieren und mittels eines Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts<br />

neben den Hauptrisikoarten Marktrisiko und Kreditrisiko<br />

in der Gesamtbankrisikosteuerung durch den Vorstand<br />

entsprechend zu berücksichtigen.<br />

Risikotragfähigkeit und Risikosteuerung<br />

Die Risikotragfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit einer Bank, die<br />

Risiken ihres Geschäftes durch Eigenkapital und eigenkapitalähnliche<br />

Positionen zu decken. Da eine Bank den Eintritt von Ri-<br />

145<br />

Lagebericht<br />

Risikomanagement<br />

siken grundsätzlich nicht vollständig verhindern kann, sollen die<br />

bei Schlagendwerden von Risiken eintretenden Verluste durch<br />

diese als Risikodeckungsmassen bezeichneten Mittel aufgefangen<br />

werden. Über die Höhe der vorhandenen Risikodeckungsmassen<br />

werden Art und Ausmaß der risikobehafteten Aktivitäten<br />

der Bank auf ein für die Bank angemessenes Niveau limitiert.<br />

Somit hat die Risikotragfähigkeit signifikante Auswirkungen auf<br />

das Verhalten einer Bank bei der Übernahme von Risiken und somit<br />

auch auf die Fokussierung und den Umfang ihrer Geschäftstätigkeit.<br />

Die bestehende Risikotragfähigkeitsanalyse der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />

wird durch dem Geschäftsmodell der Raiffeisen<br />

Centrobank angepasste Szenarien ergänzt, anhand deren überprüft<br />

wird, ob potenzielle Verluste (das „Risikopotenzial“) die<br />

Höhe der jeweils verfügbaren Risikodeckungsmassen nicht<br />

übersteigen. Die Verlustszenarien umfassen die Going-Concern-<br />

Perspektive (berechnet mit einem Konfidenzintervall von 95%<br />

und einer Haltedauer von drei Monaten) und die Liquidationsperspektive<br />

(mit einem erhöhten Konfidenzniveau von 99,9%),<br />

ergänzt um Stresstests für die Beurteilung der Auswirkung von<br />

signifikanten negativen Veränderungen in Risikofaktoren, die im<br />

Value-at-Risk-Modell möglicherweise nicht adäquat abgebildet<br />

werden. Das Sicherstellen der angemessenen Kapitalausstattung<br />

ist eines der wesentlichen Ziele des Risikomanagements in<br />

der Raiffeisen Centrobank. Die Angemessenheit der Kapitalausstattung<br />

wird quartalsweise auf Basis des nach internen Modellen<br />

ermittelten Risikos beurteilt. Berücksichtigt werden die geforderte<br />

regulatorische Seite (Going-Concern-Perspektive) als<br />

auch jene von einem relevanten ökonomischen Gesichtspunkt<br />

(Liquidationsperspektive) aus. In beiden Betrachtungsweisen<br />

werden alle materiellen Risiken durch ein Value-at-Risk-Modell<br />

ermittelt. Das Marktrisiko macht in der Going-Concern-<br />

Perspektive das größte Einzelrisiko aus. Sein Anteil am Gesamtrisiko<br />

beträgt zum 31.Dezember <strong>2010</strong> rund 44% (Vorjahr: rund<br />

58%). Der relative Anstieg des Beteiligungsrisikos von 12,8% auf<br />

25,1% in der Going-Concern-Perspektive bzw. von 8,9% auf 17,5%<br />

in der Liquidations-Perspektive ist auf eine gestiegene Working<br />

Capital-Finanzierung der Handelstöchter sowie einen Anstieg<br />

der für diese Ratingkategorie verwendeten Ausfallswahrscheinlichkeiten<br />

zurückzuführen.


146<br />

5<br />

Going-Concern-Perspektive <strong>2010</strong> // Liquidations-Perspektive <strong>2010</strong><br />

4<br />

3<br />

6<br />

2<br />

1<br />

Going-Concern-Perspektive 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

1. Marktrisiko 44,1% 57,8%<br />

2. Kreditrisiko 10,2% 8,9%<br />

3. Operationelles Risiko 7,4% 6,4%<br />

4. Geschäftsrisiko 5,2% 6,8%<br />

5. Beteiligungsrisiko 25,1% 12,8%<br />

6. Sonstige Risiken 8,0% 7,3%<br />

Liquidations-Perspektive 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

1. Marktrisiko 20,9% 39,6%<br />

2. Kreditrisiko 13,7% 10,3%<br />

3. Operationelles Risiko 26,7% 21,3%<br />

4. Geschäftsrisiko 2,5% 4,7%<br />

5. Beteiligungsrisiko 17,5% 8,9%<br />

6. Sonstige Risiken 18,7% 15,2%<br />

Marktrisiko<br />

Der Schwerpunkt der Risikopolitik der Raiffeisen Centrobank<br />

liegt im Bereich Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank definiert<br />

Marktrisiko als einen potenziell möglichen Verlust, der aus Änderungen<br />

von Marktpreisen (z.B. Aktien-, Devisen-, Wertpapierkursen)<br />

und preisbeeinflussenden Parametern (z.B. Zinssätzen,<br />

Volatilitäten) resultiert. Dazu liegen umfangreiche und zeitnah<br />

verfügbare Auswertungen im Bereich Marktrisiko vor, die sodann<br />

mit den weiteren Risikoarten zu einer gesamthaften Darstellung<br />

der Risikosituation aggregiert werden. Marktrisiken bestehen<br />

vor allem in Form von Aktienkurs-, Optionspreis-, Zinsänderungs-<br />

und Devisenkursrisiken und werden von den Unter-<br />

5<br />

4<br />

6<br />

3<br />

1<br />

2<br />

nehmensbereichen Wertpapierhandel und Treasury gemanagt.<br />

Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der Raiffeisen Centrobank<br />

liegt im Wertpapierhandel sowie in der Emission von aktien-<br />

und aktienindexbezogenen Derivaten und strukturierten<br />

Produkten (Zertifikaten und Garantieanleihen). Die mit Risiko<br />

behafteten Positionen resultieren vor allem aus dem dynamischen<br />

Hedging der von der Raiffeisen Centrobank emittierten<br />

Optionsscheine und Zertifikate. Das Marktrisiko der Handelsbücher<br />

der Raiffeisen Centrobank wird somit vorrangig vom aus<br />

Handelsbuchpositionen in Aktien und Derivaten resultierenden<br />

Preisrisiko geprägt.<br />

Der Bereich Marktrisiko stellt zugleich den größten Teil des Gesamtbankrisikos<br />

dar. Eine wichtige Bedeutung kommt im Market<br />

Risk Management neben Volumens- und Sensitivitätslimiten<br />

dem Value-at-Risk zu. Die Anwendung einer auf das Geschäftsmodell<br />

abgestimmten Monte-Carlo-Simulation stellt sicher,<br />

dass auch die für das Marktrisiko relevanten, aus dem Einsatz<br />

von Optionen resultierenden nichtlinearen Risiken berücksichtigt<br />

werden.<br />

Die Raiffeisen Centrobank misst, überwacht und steuert diese<br />

Marktrisiken durch den Einsatz unterschiedlicher Limite, die im<br />

Hinblick auf die Risikotragfähigkeit der Bank festgelegt werden.<br />

Zu diesen Limiten gehören je nach Geschäftsart Volumens- und<br />

Positionslimite, Sensitivitätslimite (Delta, Gamma, Vega, Basis-<br />

Point-Value) sowie Stop-Loss-Limite, die in ein Value-at-Riskbasiertes<br />

Gesamtbanklimitsystem eingebettet sind. Die Limitausnutzungen<br />

werden täglich von Securities Controlling in<br />

Form eines umfangreichen Berichts zeitnah dem Vorstand übermittelt.<br />

Eine wichtige Bedeutung kommt dem Value-at-Risk zu,<br />

der eine Prognose für potenzielle große Verluste unter normalen<br />

Marktbedingungen liefert und einem entsprechenden Limit gegenübergestellt<br />

wird.<br />

Täglich wird auf Basis eines Varianz-Kovarianz-Modells der Value-at-Risk<br />

für das Zinsrisiko, Währungsrisiko und Preisrisiko mit<br />

einem Konfidenzniveau von 99% und einer Haltedauer von 1 Tag<br />

errechnet, wobei die Marktdaten für die Berechnung von Volatilitäten<br />

und Korrelationen aus einer Historie von einem Jahr gewonnen<br />

werden. Die folgende Tabelle zeigt den 1-Tages-Valueat-Risk<br />

(gemäß Varianz-Kovarianz-Modell) für das Marktrisiko<br />

der Handelsbücher je Risikoart:


Die ausgeprägte Reduktion im Preisrisiko liegt in einem entsprechenden<br />

Rückgang der Volatilitäten begründet.<br />

Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung (ICAAP) wird der<br />

Value-at-Risk mit der statistisch exakteren Monte-Carlo-<br />

Simulation errechnet. Damit können die für das Marktrisiko relevanten,<br />

aus dem Einsatz von Optionen resultierenden nichtlinearen<br />

Risiken berücksichtigt werden. Die Monte-Carlo-<br />

Simulation basiert auf einer vollständigen Bewertung des Portfolios.<br />

Die zukünftige Entwicklung des Portfolios wird durch zufällig<br />

generierte Kursentwicklungen der enthaltenen Instrumente<br />

simuliert. Die Realisierungen der Zufallsvariablen (Risikofaktoren)<br />

werden durch einen stochastischen Prozess (Verteilungen<br />

und Zufallspfade) sowie durch Parameter (z.B. Volatilität, Korrelationen)<br />

aus historischen Daten oder vordefinierten Szenarien<br />

Stresstests<br />

Ergänzend zum Value-at-Risk werden in der Raiffeisen Centrobank<br />

(vorwiegend für Market Risk und Credit Risk, in weiterer<br />

Folge auch für Operational und Liquidity Risk) Stresstests vorgenommen.<br />

Der Durchführung und Auswertung von Stresstests<br />

kommt hohe Bedeutung zu, weil diese durch Berücksichtigung<br />

extremer Ereignisse als wichtige Ergänzung zum Value-at-Risk-<br />

Modell dienen. Dieses kann keine vollständige Abdeckung der Risiken<br />

darstellen, weil es auf rein historischen Daten beruht und<br />

ausschließlich Risiken bis zu einem bestimmen Konfidenzintervall<br />

(99%) ermittelt. Im Gegensatz zum Value-at-Risk-Modell simulieren<br />

Stresstests das Verhalten des Portfolios während ab-<br />

147<br />

Lagebericht<br />

Risikomanagement<br />

Angaben in Tausend Euro 31.12.<strong>2010</strong> 30.09.<strong>2010</strong> 30.06.<strong>2010</strong> 31.03.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Zinsrisiko 421 226 164 203 126<br />

Währungsrisiko 49 43 26 56 32<br />

Preisrisiko 995 900 1.083 1.670 2.091<br />

Summe 1.465 1.169 1.273 1.929 2.249<br />

gesteuert. Dies stellt eine wesentliche Erhöhung der Flexibilität<br />

der Risikomessmethode dar und betrifft im Speziellen die Integration<br />

neuer Bewertungsmodelle, nichtnormaler Verteilungsannahmen<br />

und nichtlinearer Korrelationsmodelle wie z.B. Copulas.<br />

Das Portfolio der Raiffeisen Centrobank enthält unter anderem<br />

exotische Optionen und pfadabhängige Instrumente. Daher<br />

ist die Monte-Carlo-Simulation für die Risikomessung des Portfolios<br />

der Raiffeisen Centrobank der bestmögliche Ansatz. Zusätzlich<br />

werden durch die Integration von Stresstests extreme<br />

Marktschwankungen und Katastrophenereignisse sowie Konzentrations-<br />

und länderspezifische Risiken berücksichtigt.<br />

Die folgende Tabelle zeigt den 3-Monats-Value-at-Risk (gemäß<br />

Monte-Carlo-Modell) für das Marktrisiko in der Going Concernund<br />

der Liquidationsperspektive:<br />

Angaben in Tausend Euro 31.12.<strong>2010</strong> 30.09.<strong>2010</strong> 30.06.<strong>2010</strong> 31.03.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Going Concern (95% Kl) 7.121 4.387 4.628 7.326 10.556<br />

Liquidation (99,9% Kl) 10.914 5.793 5.714 9.564 25.430<br />

normaler Marktverläufe und atypischer Preisbewegungen. Die<br />

Stresstests sollen zur Identifikation von möglichen Schwachstellen<br />

des Portfolios mit großem Verlustpotenzial dienen, um auf<br />

dieser Grundlage mögliche Maßnahmen zu planen. Im Rahmen<br />

der Stresstests werden die Risikofaktoren des Raiffeisen Centrobank-Portfolios<br />

künstlich verändert, um die Auswirkung von außergewöhnlichen<br />

Marktsituationen zu simulieren.<br />

In der Raiffeisen Centrobank kommen historische und managementdefinierte<br />

Stresstests zum Einsatz. Historische Stresstests<br />

beruhen auf signifikanten historischen Krisenereignissen<br />

auf den betroffenen Märkten. Dabei wird angenommen, daß<br />

derartige historische Krisenereignisse in der Zukunft erneut in


148<br />

gleicher oder ähnlicher Form auftreten und von Relevanz für die<br />

Risikosituation der Bank (z.B. Lehman-Default-Szenario) sein<br />

können. Bei managementdefinierten Stresstests werden die<br />

Auswirkungen von hypothetischen Krisenereignissen auf das<br />

Portfolio untersucht. Die managementdefinierten Szenarien<br />

werden gemeinsam von einem Expertenteam und dem Management<br />

aufgesetzt. So werden Shifts der maßgeblichen Risikofaktoren,<br />

wie Aktienkurse, CDS-Spreads und Zinskurven, gerechnet.<br />

Diese Stresstests versetzen die Bank in die Lage, frühzeitig<br />

das Auftreten von Risiken zu erkennen. Die laufenden Ergebnisse<br />

zeichnen ein zufriedenstellendes Bild.<br />

Backtesting<br />

Die Raiffeisen Centrobank wendet für ihre Handelsportfolios ein<br />

Backtesting-Verfahren an, um die Aussagekraft der Value-at-<br />

Risk-Berechnungen zu überprüfen. Bei diesem Verfahren werden<br />

die hypothetischen täglichen Gewinne und Verluste nach der<br />

Buy-and-Hold-Annahme mit den durch das Value-at-Risk-<br />

Modell prognostizierten Werten verglichen. Risk Management<br />

Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank beläuft sich per 31.12.<strong>2010</strong> auf:<br />

bespricht regelmäßig die Backtesting-Ergebnisse, analysiert die<br />

aufgetretenen Value-at-Risk-Bewegungen und überprüft die<br />

Prognosegüte des Value-at-Risk-Modells. Die laufenden Ergebnisse<br />

des Backtestings bestätigen die Validität des verwendeten<br />

Modells.<br />

Erforderliche Eigenmittel des Wertpapierhandelsbuches gemäß<br />

§ 22 o BWG<br />

Die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuches<br />

erfolgt gemäß § 22 o BWG. Das Eigenmittelerfordernis für<br />

das Wertpapierhandelsbuch betrug zum Jahresende EUR 29,60<br />

Mio. (31.12.2009: EUR 27,20 Mio.).<br />

Zinsrisiko<br />

Für das in seiner Bedeutung untergeordnete Zinsänderungsrisiko<br />

im Bankbuch kommen klassische Methoden der Kapital- und<br />

Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Für das Zinsänderungsrisiko<br />

erfolgt eine quartalsweise Berichterstattung im Rahmen<br />

der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde.<br />

Angaben in Tausend Euro > 6 M – 1 J > 1 – 2 J > 2 – 5 J > 5 J<br />

EUR 1.426 0 0 1<br />

USD -163 0 0 0<br />

Sonstige 0 0 0 0<br />

Der Zinsbindungsgap der Raiffeisen Centrobank belief sich per 31.12.2009 auf:<br />

Angaben in Tausend Euro > 6 M – 1 J > 1 – 2 J > 2 – 5 J > 5 J<br />

EUR 51.225 20.790 0 1<br />

USD 584 0 0 0<br />

Sonstige 0 0 0 0<br />

Ein positiver Zinsbindungsgap bedeutet einen Aktivüberhang, ein negativer einen Passivüberhang.


Kreditrisiko<br />

Das Kreditrisiko ist die Gefahr eines Verlustes, der dadurch entsteht,<br />

dass ein Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht<br />

nachkommen kann oder ausfällt, wenn bereits Leistungen (liquide<br />

Mittel, Wertpapiere, Dienstleistungen) erbracht wurden bzw.<br />

noch nicht realisierte Gewinne aus schwebenden Geschäften<br />

nicht mehr vereinnahmt werden können.<br />

Der klassische Kreditbereich ist im Hinblick auf das Geschäftsvolumen<br />

und die strategische Ausrichtung der Bank von untergeordneter<br />

Bedeutung. Weitere Kreditrisiken entstammen vor<br />

allem aus Positionen von zugekauften Schuldtiteln und strukturierten<br />

Produkten, die dem Hedging von emittierten Schuldtiteln<br />

und strukturierten Produkten dienen.<br />

Die Limitierung und Messung der Risiken erfolgen vor allem<br />

über Nominallimite und über vom Risk Management der RZB-<br />

Kreditinstitutsgruppe bereitgestellte Credit-VaR-Kennzahlen.<br />

Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen<br />

von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder mittelbar<br />

in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind.<br />

Vor dem Hintergrund der Basel II-Eigenkapitalvorschriften für<br />

Kreditinstitute werden somit eine durchgehende Steuerung,<br />

Überwachung und Kontrolle der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />

gewährleistet. In der konzernweiten Rating- und<br />

Ausfallsdatenbank werden Kunden erfasst und bewertet und<br />

Ausfallsereignisse dokumentiert.<br />

Die Raiffeisen Centrobank verwendet für die interne Risikomessung<br />

einen modifizierten Basel II-IRB-Ansatz, mit dem ein<br />

Value-at-Risk-konsistenter Risikomesswert ermittelt wird und<br />

der im Gegensatz zur originären IRB-Formel auch den Expected<br />

Loss inkludiert. Das Kreditrisiko der Raiffeisen Centrobank wird<br />

sowohl auf Einzelkreditbasis (hierbei auf Grundlage einer umfassenden<br />

und fundierten Analyse der Bonität bzw. der gestellten<br />

Sicherheiten des potenziellen Kreditnehmers) als auch auf<br />

Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Die Berechnungsmethode<br />

stellt ein gesamthaftes Bild des Kreditrisikos in der Bank<br />

dar und zeigt dessen geringe Bedeutung im Verhältnis zum<br />

Marktrisiko. Die Raiffeisen Centrobank weist am 31.12.<strong>2010</strong> ein<br />

dem Kreditrisiko unterliegendes verzinsliches Aktivvolumen sowie<br />

ein außerbilanzmäßiges Volumen von insgesamt EUR<br />

1.219.596 Tausend vor Abzug von Wertberichtigungen auf (2009:<br />

EUR 982.612 Tausend).<br />

Aktivvolumen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Angaben in Tausend Euro<br />

Schuldtitel öffentlicher Stellen 0 0<br />

Forderung an Kreditinstitute 730.993 624.466<br />

Forderung an Kunden 143.495 68.336<br />

Schuldverschreibungen 339.920 286.548<br />

1.214.408 979.350<br />

Produktgewichtete außerbilanzmäßige Geschäfte 5.188 3.262<br />

Die Eigentümerin, die Raiffeisen Bank International AG, verwendet für das Kreditrisiko den auf internen Ratings basierenden IRB-<br />

Ansatz. Die Raiffeisen Centrobank verwendet den Standardansatz, für den der „Permanent Partial Use“ genehmigt ist.<br />

149<br />

Lagebericht<br />

Risikomanagement<br />

1.219.596 100,0% 982.612 100,0%<br />

Uneinbringlich 355 0,0% 455 0,0%<br />

Ausfallsgefährdet 0 0,0% 2.164 0,2%<br />

Anmerkungsbedürftig 0 0,0% 0 0,0%


150<br />

Operationelle Risiken<br />

Unter dem operationellen Risiko wird Basel II entsprechend das<br />

Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge der<br />

Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren,<br />

Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen einschließlich<br />

des Rechtsrisikos eintreten. In Analogie zu den anderen<br />

Risikoarten gilt auch für das operationelle Risiko das Prinzip<br />

der Funktionstrennung in Risikomanagement und -controlling.<br />

Basierend auf den Ergebnissen von tourlichen Self Risk Assessments,<br />

auf der Betrachtung standardisierter Frühwarnindikatoren,<br />

auf den Ergebnissen von Risikoszenarien und auf der konzerninternen<br />

historischen Verlustdatensammlung erfolgten die<br />

Analyse und Steuerung des operationellen Risikos. Für die Kapitalunterlegung<br />

des operationellen Risikos gemäß Basel II findet<br />

der Standardansatz Anwendung, der auf den Betriebserträgen je<br />

Geschäftsfeld beruht. Für schwebende Rechtsrisiken werden<br />

entsprechend der Einschätzung von möglichen Prozessverlusten<br />

Rückstellungen gebildet. Auf Basis der für den Basel II-Standardansatz<br />

ermittelten Betriebserträge für die regulatorisch vorgegebenen<br />

Geschäftsfelder (Standard Business Lines) erfolgt die<br />

Berechnung eines Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts.<br />

Die verwendete Quantifizierungsmethode beruht auf einer empirischen<br />

Studie über fortgeschrittene Messansätze zur Analyse<br />

operationeller Verlustdatenbanken und deren Zusammenhang<br />

mit dem Basel II-Standardansatz. Durch die darin präsentierten<br />

empirischen Daten ist es möglich, auf Basis von Erfahrungswerten<br />

in einem Reversed-Engineering-Ansatz die Parameter<br />

der Verteilungsfunktion für operationelle Verluste abzuleiten.<br />

Die Berechnung des Value-at-Risk-konsistenten Risikomesswerts<br />

ermöglicht die sofortige integrierte Betrachtung von operationellen<br />

Risiken innerhalb der Gesamtbankrisikomessung und des<br />

Gesamtbanklimitsystems. Dieser Value-at-Risk-konsistente Risikomesswert<br />

(Going Concern-Approach, 95% Konfidenzintervall,<br />

3 Monate Haltedauer) belief sich zum 31.12.<strong>2010</strong> auf EUR 1,19 Mio.<br />

(31.12.2009: EUR 1,17 Mio.).<br />

Beteiligungsrisiko<br />

Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus den (allesamt<br />

nicht börsenotierten) Beteiligungen verstanden. Zum<br />

31.12.<strong>2010</strong> betrug der Buchwert der Beteiligungen in der Raiffeisen<br />

Centrobank rund EUR 15,5 Mio., der sich daraus ergebende<br />

Anteil der Beteiligungen an den erforderlichen Eigenmitteln der<br />

Raiffeisen Centrobank beläuft sich somit auf 2,25% (Vorjahreswert<br />

2,52%). Das Kernstück der Beteiligungssteuerung liegt im<br />

Limitwesen für die Handelstöchter der Raiffeisen Centrobank.<br />

Financial und Trading Limits werden durch das Interne Kreditkomitee<br />

der Raiffeisen Centrobank bzw. ab bestimmten Grenzen<br />

durch den Aufsichtsrat der Raiffeisen Centrobank genehmigt.<br />

Darauf aufbauend existieren umfangreiche standardisierte Reports<br />

inklusive Risk Reports für Performance Risk, Financial Risk<br />

und Position Risk, die zumindest monatlich, je nach Gesellschaft<br />

bis zu täglich, erstellt werden. Die Limite werden mehrstufig<br />

überwacht: durch die Tochtergesellschaften selbst, durch das Beteiligungscontrolling<br />

in der Raiffeisen Centrobank und mittels<br />

der wirtschaftlichen Kontrolle durch die Kreditabteilung der<br />

Bank im Rahmen der Betreuung der Betriebsmittelkredite für die<br />

Töchter. Die Ergebnisreports aller Beteiligungen werden monatlich<br />

in einer gemeinsamen Darstellung zusammengeführt und<br />

an den Vorstand der Raiffeisen Centrobank sowie quartalsweise<br />

an dessen Aufsichtsrat berichtet.<br />

Für Risikomesszwecke wird zwischen Beteiligungspositionen<br />

im engeren Sinne und allen weiteren Exposures gegenüber diesen<br />

Beteiligungen („beteiligungsähnliche Positionen“) unterschieden.<br />

Die Quantifizierung erfolgt grundsätzlich analog zum<br />

Kreditrisiko mittels eines modifizierten IRB-Ansatzes. Direkte Beteiligungspositionen<br />

werden analog zum PD/LGD-Ansatz (§§ 72,<br />

77 Abs. 4 SolvaV) quantifiziert. Beteiligungsähnliche Positionen<br />

werden in einer Einzelfallbetrachtung entsprechend ihrem Charakter<br />

entweder als Beteiligungsposition oder als Kreditposition<br />

behandelt.<br />

Sonstige Risiken<br />

Die ebenfalls untergeordneten Risikoarten (wie z.B. Geschäfts-,<br />

FX-, Reputationsrisiko) werden in der Risikotragfähigkeitsanalyse<br />

über Risikopuffer und -zuschläge erfasst.


Internes Kontrollsystem im Hinblick auf den<br />

Konzern-Rechnungslegungsprozess<br />

Eine ausgewogene und vollständige Finanzberichterstattung<br />

hat für die Raiffeisen Centrobank und ihre Organe einen hohen<br />

Stellenwert. Die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Vorschriften<br />

ist dabei eine unabdingbare Grundvoraussetzung. Der<br />

Vorstand trägt im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess<br />

die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung eines<br />

den Anforderungen des Unternehmens entsprechenden internen<br />

Kontroll- und Risikomanagement-Systems. Aufgabe dieses<br />

internen Kontrollsystems ist es, das Management so zu unterstützen,<br />

dass es effektive und laufend verbesserte interne Kontrollen<br />

im Hinblick auf die Rechnungslegung gewährleistet. Das<br />

Kontrollsystem ist einerseits auf die Einhaltung von Richtlinien<br />

und Vorschriften und andererseits auf die Schaffung optimaler<br />

Bedingungen für spezifische Kontrollmaßnahmen ausgerichtet.<br />

Bei der Raiffeisen Centrobank besteht bereits seit Jahren ein internes<br />

Kontrollsystem mit einem Weisungswesen in Form von<br />

Direktiven und Anweisungen für strategisch wichtige Themenbereiche.<br />

Basis für die Erstellung des Jahresabschlusses sind die einschlägigen<br />

österreichischen Gesetze, allen voran das österreichische<br />

Bankwesengesetz (BWG) in Verbindung mit dem Unternehmensgesetzbuch<br />

(UGB), in dem die Aufstellung des Jahresabschlusses<br />

(für Kreditinstitute) geregelt wird.<br />

Die Abteilung „Rechnungswesen“ ist für das Rechnungswesen<br />

der Bank zuständig. Das Rechnungswesen und die darin integrierte<br />

Finanzbuchhaltung sind direkt dem Vorstand unterstellt.<br />

Der Abteilung obliegen die Regelungskompetenz zu allen Fragen<br />

des Rechnungswesens sowie die fachliche Anordnungsbefugnis<br />

zur Sicherstellung der Anwendung einheitlicher Standards. Zur<br />

Unterstützung der operativen Umsetzung wurden Organisationsanweisungen<br />

und Richtlinien erstellt, die in einem Handbuch<br />

zusammengefasst sind.<br />

Das Rechnungswesen nach BWG bzw. UGB wird über eine<br />

zentrale EDV-Anlage unter Verwendung des Kernbankensystems<br />

PAGORO/400 geführt. Das System ist durch Zugriffsberechti-<br />

151<br />

Lagebericht<br />

Internes Kontrollsystem<br />

gungen geschützt. Der Kontenplan ist auf die speziellen Erfordernisse<br />

der Bank abgestimmt. Die Geschäftsfälle werden durch<br />

teils automatisch und teils manuell erstellte Belege erfasst. Die<br />

Belege werden anschließend nach systematischen und chronologischen<br />

Kriterien abgelegt.<br />

Es werden monatliche Abschlüsse erstellt und der Vorstand<br />

sowie die leitenden Mitarbeiter durch ein standardisiertes,<br />

Finanzberichtswesen darüber informiert. Der Aufsichtsrat wird<br />

in zumindest einer pro Quartal stattfindenden Aufsichtsratssitzung<br />

über den laufenden Geschäftsgang inklusiver operativer<br />

Planung und mittelfristiger Strategie der Bank unterrichtet.<br />

Wesentliche Risiken in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess<br />

werden durch den Vorstand evaluiert und überwacht. Der<br />

Fokus wird dabei auf jene Risiken gelegt, die typischerweise als<br />

wesentlich zu betrachten sind. Die jährliche Evaluierung der von<br />

den jeweiligen zuständigen Stellen durchgeführten internen<br />

Kontrollmaßnahmen basiert auf einem risikoorientierten Modell.<br />

Die Bewertung des Risikos einer fehlerhaften Finanzberichterstattung<br />

basiert auf unterschiedlichen Kriterien. So können<br />

z.B. komplexe Bilanzierungsgrundsätze zu einem erhöhten Fehlerrisiko<br />

führen. Ebenso kann ein komplexes oder sich veränderndes<br />

Geschäftsumfeld das Risiko eines wesentlichen Fehlers<br />

in der Finanzberichterstattung begründen.<br />

Für die Erstellung des Abschlusses müssen regelmäßig Schätzungen<br />

vorgenommen werden, bei denen das immanente Risiko<br />

besteht, dass die zukünftige Entwicklung von diesen Schätzungen<br />

abweicht. Dies gilt speziell für die Parameter von Bewertungsmodellen,<br />

die bei Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes<br />

von Finanzinstrumenten, für die keine aktuellen Marktquotierungen<br />

vorliegen, verwendet werden, das Sozialkapital, den<br />

Ausgang von Rechtsstreitigkeiten, die Forderungseinbringlichkeit<br />

sowie die Werthaltigkeit von Beteiligungen. Teilweise werden<br />

externe Experten zugezogen bzw. wird auf öffentlich zugängliche<br />

Quellen abgestellt, um das Risiko einer Fehleinschätzung<br />

zu minimieren.<br />

Zusätzlich zum Vorstand umfasst das allgemeine Kontrollumfeld<br />

auch die mittlere Managementebene (Abteilungsleiter).<br />

Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden Ge-


152<br />

schäftsprozess angewendet um sicherzustellen, dass potenzielle<br />

Fehler oder Abweichungen in der Finanzberichterstattung vermieden<br />

bzw. entdeckt und korrigiert werden. Die in regelmäßigen<br />

Abständen vorgenommenen Kontrollmaßnahmen reichen<br />

von der Durchsicht der Periodenergebnisse durch das Management<br />

bis hin zur spezifischen Überleitung und Abstimmung von<br />

Konten und zur Analyse und weiteren Optimierung der Prozesse<br />

im Rechnungswesen. Zudem führt die interne Revision der Bank<br />

regelmäßig rechnungswesenbezogene Prüfungen durch, deren<br />

Feststellungen ebenfalls zu laufenden Verbesserungen des internen<br />

Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick<br />

auf den Rechnungslegungsprozess genutzt werden. Ihre Aktivitäten<br />

basieren auf den Mindeststandards für die interne Revision<br />

der Österreichischen Finanzmarktaufsicht sowie internationalen<br />

„Best Practices“. Die interne Revision berichtet direkt an<br />

den Vorstand.<br />

Die Erstellung der nach BWG und UGB geforderten Anhangangaben<br />

bildet den Abschluss der Tätigkeiten im Zusammenhang<br />

mit dem Jahresabschluss und wird von der Abteilung<br />

„Controlling und Reporting“ der Raiffeisen Centrobank vorgenommen.<br />

Zusätzlich wird ein Lagebericht erstellt, in der eine<br />

verbale Erläuterung des Ergebnisses gemäß den gesetzlichen<br />

Vorgaben erfolgt. Der Jahresabschluss wird samt dem Lagebericht<br />

im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats behandelt und anschließend<br />

dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt. Er<br />

wird auf der firmeneigenen Internetseite sowie im Amtsblatt<br />

zur Wiener Zeitung veröffentlicht und zum Firmenbuch eingereicht.<br />

Der Jahresabschluss wird von leitenden Mitarbeitern und<br />

dem Vorstand vor Weiterleitung an den Aufsichtsrat einer abschließenden<br />

Würdigung unterzogen. Für das Management<br />

werden darüber hinaus entsprechende ergänzende Analysen erstellt.<br />

Human Resources<br />

Der Erfolg des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> ist im Wesentlichen auf die<br />

Kompetenz und den Einsatz unseres engagierten Mitarbeiterstabes<br />

zurückzuführen. Der Personalbestand der Raiffeisen Centrobank<br />

belief sich per 31. Dezember <strong>2010</strong> auf 219 Mitarbeiter<br />

(2009: 217 Mitarbeiter).<br />

Auch wenn sich die Gesamtanzahl der Mitarbeiter nicht wesentlich<br />

verändert hat, wurde die Entwicklung der vorhandenen<br />

Personalressourcen gezielt entlang der generellen Geschäftsstrategie<br />

ausgerichtet. Dies gelang durch konsequente und<br />

nachhaltige Fokussierung auf die drei Bereiche: gezielte interne<br />

und externe Entwicklungsmaßnahmen, Jobrotation sowie selektive<br />

Rekrutierungen.<br />

Die Raiffeisen Centrobank ist stolz auf das fachliche Knowhow,<br />

das Engagement und die enge Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. In dieses wesentliche Fundament<br />

für den wirtschaftlichen Erfolg wurde auch <strong>2010</strong> nachhaltig<br />

durch interne und externe Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

investiert. Hierbei ist bemerkenswert, wie stark das Bedürfnis<br />

von Mitarbeitern und Vorgesetzten war, das profunde Fachwissen<br />

beständig auf dem neuesten Stand zu halten und das<br />

Know-how in den jeweiligen Spezialgebieten weiter zu vertiefen.<br />

Das große Interesse der Mitarbeiter an neuen fachlichen<br />

Herausforderungen spiegelt sich in der Innovationskraft sowie<br />

dem Bestreben des Unternehmens, als Ganzes weiter wachsen<br />

zu wollen, wider.<br />

Insbesondere die strategische Ausrichtung auf die CEE-Märkte<br />

ist ein wichtiges Element der Personalpolitik der Bank. So finden<br />

sich unter den Mitarbeitern in der Raiffeisen Centrobank am<br />

Standort Wien 15 verschiedene Nationalitäten und 16 verschiedene<br />

Muttersprachen. Die fokussierte Personalrekrutierung und<br />

-selektion hat zu einer Verbreiterung und Vertiefung des vorhandenen<br />

Markt- und Kunden-Know-how in den CEE-Wachstumsmärkten<br />

beigetragen. Zur Unterstützung des externen und<br />

internen Kommunikationsflusses werden Sprachkurse in verschiedenen<br />

Ostsprachen sowie Englisch und Deutsch angeboten,<br />

die sich regen Zulaufes erfreuen. Ein großes Augenmerk lag<br />

auch <strong>2010</strong> auf einem ausgewogenen Frauen-/Männerverhältnis,<br />

was gerade im Bereich Investmentbanking nicht leicht zu reali-


sieren ist. So waren beispielsweise nur 19% der im vergangenen<br />

Jahr eingegangenen Bewerbungen von weiblichen Interessentinnen.<br />

Trotzdem ist es gelungen, 40% der dortigen Vakanzen<br />

mit sehr qualifizierten Frauen zu besetzen und somit den Frauenteil<br />

insgesamt von 43% auf 44% zu heben. Entsprechend liegt<br />

der Frauenanteil unter den Prokuristen und Direktoren mit 37%<br />

auch relativ hoch.<br />

Ausblick auf 2011<br />

Nachdem die Weltwirtschaft 2009 die schwerste Rezession seit<br />

1945 erlebt hatte, stand das Jahr <strong>2010</strong> im Zeichen der konjunkturellen<br />

Erholung. Rund um den Globus belebte sich die wirtschaftliche<br />

Aktivität – oft gestützt durch massive fiskal- und<br />

geldpolitische Maßnahmen.<br />

Die Konjunkturaussichten für die USA für das Jahr 2011 haben<br />

sich zuletzt erheblich aufgehellt und lassen ein reales Wirtschaftswachstum<br />

von etwa 2,7% erwarten. In Europa zeichnet<br />

sich indessen eine Fortsetzung der Zwei-Klassen-Konjunktur ab.<br />

Während die Wachstumsaussichten für die international wettbewerbsfähigen<br />

Regionen wie Deutschland und Österreich nach<br />

wie vor robust sind, hinkt Südeuropa bei der Erholung hinterher.<br />

Für die Eurozone erwarten wir ein Plus von 1,8%, für die EU-27 ein<br />

Wachstum von 1,6%.<br />

Österreich sollte mit einem prognostizierten Wachstum von<br />

etwa 2,5% im Spitzenfeld der Euroländer liegen. Maßgeblich verantwortlich<br />

dafür ist – nach dem Exportschub des Vorjahres –<br />

der enorme Nachholbedarf bei den Brutto-Anlageinvestitionen,<br />

der aus einer überdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung resultiert.<br />

Wir rechnen in den nächsten Quartalen mit kräftigen Investitionen<br />

der österreichischen Unternehmen, wofür auch die<br />

gegenwärtig niedrigen Kreditzinsen, die hohen Bargeldbestände<br />

der Unternehmen und die soliden Gewinnaussichten sprechen.<br />

Für den CEE-Raum gehen wir 2011 insgesamt von einer weiteren<br />

Verbesserung der wirtschaftlichen Lage aus (+ 3,2%). Während<br />

derzeit vor allem starke Exporte für das Wirtschaftswachstum<br />

sorgen, gibt es auch schon Anzeichen einer Erholung bei der<br />

Inlandsnachfrage und den Investitionen. Die positive Entwicklung<br />

in Zentraleuropa (+ 3,1%) wird vom Wachstum in Polen und<br />

153<br />

Lagebericht<br />

Human Ressources<br />

Ausblick auf 2011<br />

der Slowakei getrieben. Auch Südosteuropa, das <strong>2010</strong> noch in der<br />

Rezession steckte, sollte 2011 mit erwarteten 1,9% wieder Wachstum<br />

aufweisen. Für die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />

(GUS) rechnen wir mit einem BIP-Wachstum von 3,6%, wobei<br />

sich Russland mit einem Plus von 3,5% zu Buche schlagen sollte.<br />

Die globalen Aktienmärkte sollten die Ende <strong>2010</strong> entwickelte<br />

Dynamik im Wesentlichen zumindest bis zur Jahresmitte 2011<br />

beibehalten können. Die Auswirkungen der Schuldenkrise können<br />

zwar immer wieder für Rücksetzer sorgen, in Summe werden<br />

aber die positiven Faktoren aus dem unmittelbaren Umfeld<br />

des Aktienmarktes überwiegen: die Vorzeichen für die konjunkturelle<br />

Entwicklung 2011 sind erfreulich; die Gefahr einer abermaligen<br />

Rezession ist deutlich zurückgegangen; die Gewinndynamik<br />

der Unternehmen hat Bestand; die Bewertungen sind<br />

moderat und in Europa sogar weiterhin günstig. Gepaart mit der<br />

weiterhin reichlich vorhandenen Liquidität lässt dies auch angestiegene<br />

Anleiherenditen und Sorgen rund um die Schuldkrise in<br />

den Hintergrund treten, so dass wir 2011 für die meisten etablierten<br />

Aktienmärkte eine ähnlich gute Entwicklung wie im<br />

Jahr <strong>2010</strong> erwarten.<br />

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Fortsetzung des<br />

<strong>2010</strong> begonnen Aufschwungs sehen wir die Aussichten für die<br />

Raiffeisen Centrobank durchwegs positiv. Auch wenn davon ausgegangen<br />

werden darf, dass das Marktumfeld trotz eines sich<br />

abzeichnenden positiven Entwicklungstrends weiterhin herausfordernd<br />

bleiben wird, bietet die gute Positionierung sowohl innerhalb<br />

des Konzerns als auch in den Märkten die Voraussetzung,<br />

um in den zentralen Geschäftsfeldern Wertpapierhandel,<br />

Kapitalmarkttransaktionen und M&A von der Erholung der<br />

Kernmärkte Österreich und Zentral- und Osteuropa überdurchschnittlich<br />

zu profitieren.<br />

Die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Naturkatastrophe<br />

in Japan und der darauf folgenden atomaren Störfälle<br />

vom März 2011, sowohl auf die globale gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung als auch auf den Geschäftsverlauf der Raiffeisen<br />

Centrobank, lassen sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts<br />

nicht abschätzen, doch wird überwiegend davon ausgegangen,<br />

dass der dadurch notwendige Investitions- und Technologieschub<br />

mittel- bis langfristig auch positive Effekte bringen<br />

kann.


154<br />

Wesentliche Ereignisse<br />

nach dem Bilanzstichtag<br />

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Die Raiffeisen Centrobank AG mit den Schwerpunkten ihrer<br />

Geschäftstätigkeit im Investmentbanking übt keine Forschungsund<br />

Entwicklungstätigkeit aus.<br />

Wien, 4. April 2011<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Eva Marchart<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

Ergebnisverwendung <strong>2010</strong><br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> schließt mit einem Jahresgewinn von<br />

EUR 26.859.041,02. Unter Einbeziehung des Gewinnvortrages<br />

von EUR 11.108.276,71 ergibt sich ein Bilanzgewinn <strong>2010</strong> von<br />

EUR 37.967.317,73.<br />

Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, aus dem Bilanzgewinn<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> eine Dividende von EUR 38,00<br />

pro Aktie, sohin insgesamt EUR 24.890.000,- entsprechend<br />

655.000 Stück auszuschütten, und den verbleibenden Gewinn<br />

iHv EUR 13.077.317,73 auf neue Rechnung vorzutragen.<br />

Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />

stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands


Erklärung der gesetzlichen Vertreter gemäß<br />

§82 Börsegesetz<br />

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit<br />

den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />

Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht<br />

den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis<br />

und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />

entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen<br />

Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern<br />

ausgesetzt ist.<br />

Wien, 5. April 2011<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Eva Marchart<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

155<br />

Konzernlagebericht<br />

Ausblick auf 2011<br />

Wesentliche Ereignisse<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Erklärung der gesetzlichen Vertreter<br />

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit<br />

den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />

Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens<br />

vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf,<br />

das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt,<br />

dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz<br />

und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen<br />

Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen<br />

ausgesetzt ist.<br />

Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />

stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands


156<br />

Raiffeisen Centrobank<br />

Geschäftsbericht <strong>2010</strong>


Einzelabschluss der Raiffeisen Centrobank AG zum<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> nach Bankwesengesetz (BWG)<br />

157<br />

Konzernlagebericht<br />

Corporate Governance


158<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

Aktiva 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 31.12.2009<br />

EUR EUR TEUR TEUR<br />

1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken 3.813.237,71 2.461<br />

2. Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig 39.922.724,04 76.639<br />

b) sonstige Forderungen 691.070.562,46 730.993.286,50 545.812 622.451<br />

3. Forderungen an Kunden 143.569.060,53 68.376<br />

4. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

a) von öffentlichen Emittenten 6.021.322,09 8.714<br />

b) von anderen Emittenten 333.898.904,96 339.920.227,05 277.835 286.549<br />

5. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 632.986.332,15 717.676<br />

6. Beteiligungen 5.153.970,61 5.154<br />

7. Anteile an verbundenen Unternehmen 10.367.552,64 10.367<br />

8. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 121.055,00 181<br />

9. Sachanlagen<br />

darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen<br />

seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden: EUR 13.098.040,92<br />

Vorjahr: TEUR 13.391<br />

17.738.942,22 18.712<br />

10. Sonstige Vermögensgegenstände 203.136.630,73 230.129<br />

11. Rechnungsabgrenzungsposten 1.187.193,26 1.055<br />

Summe Aktiva 2.088.987.488,40 1.963.111<br />

Posten unter der Bilanz<br />

1. Auslandsaktiva 616.579.347,59 558.129


159<br />

Einzelabschluss<br />

Bilanz<br />

Passiva 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 31.12.2009<br />

EUR EUR TEUR TEUR<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

a) täglich fällig 53.545.788,02 49.993<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.947.747,60 55.493.535,62 90.302 140.295<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (sonstige)<br />

a) täglich fällig 103.469.689,36 97.167<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 22.499.546,98 125.969.236,34 27.491 124.658<br />

3. Verbriefte Verbindlichkeiten (andere verbriefte Verbindlichkeiten) 822.769.501,41 858.875<br />

4. Sonstige Verbindlichkeiten 926.188.412,04 689.171<br />

5. Rechnungsabgrenzungsposten 242.631,69 784<br />

6. Rückstellungen<br />

a) Rückstellungen für Abfertigungen 5.221.145,88 4.342<br />

b) Rückstellungen für Pensionen 1.759.830,73 1.293<br />

c) Steuerrückstellungen 0,00 400<br />

d) sonstige 14.643.309,42 21.624.286,03 14.251 20.286<br />

7. Nachrangige Verbindlichkeiten 20.412.500,00 20.619<br />

8. Gezeichnetes Kapital 47.598.850,00 47.599<br />

9. Kapitalrücklagen (gebundene) 6.651.420,71 6.651<br />

10. Gewinnrücklagen<br />

a) gesetzliche Rücklage 1.030.936,83 1.031<br />

b) andere Rücklagen 9.500.000,00 10.530.936,83 9.500 10.531<br />

11. Haftrücklage gemäß § 23 Abs 6 BWG 13.538.860,00 13.539<br />

12. Bilanzgewinn 37.967.317,73 30.103<br />

Summe Passiva 2.088.987.488,40 1.963.111<br />

Posten unter der Bilanz<br />

1. Eventualverbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung<br />

aus der Bestellung von Sicherheiten 10.297.558,47 1.322<br />

2. Kreditrisiken 9.564.513,68 14.702<br />

3. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften 7.091.124,47 7.091<br />

4. Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 Abs 14 BWG<br />

darunter: Eigenmittel gemäß § 23 Abs 14 Z 7 BWG EUR 0,00; Vorjahr: TEUR 0<br />

98.199.012,54 98.139<br />

5. Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs 1 BWG<br />

darunter: erforderliche Eigenmittel gemäß<br />

§ 22 Abs 1 Z 1, 4 und 5 BWG EUR 16.494.000,00; Vorjahr: TEUR 11.838<br />

55.191.000,00 49.314<br />

6. Auslandspassiva 202.298.650,24 235.479


160<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />

EUR EUR TEUR TEUR<br />

1. Zinsen und ähnliche Erträge 17.076.776,82 22.534<br />

darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 10.034.322,55 6.304<br />

2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -13.576.207,79 -11.450<br />

I. NETTOZINSERTRAG 3.500.569,03 11.084<br />

3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen<br />

a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten<br />

und nicht festverzinslichen Wertpapieren 6.903.536,45 7.077<br />

b) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 2.636.142,91 9.539.679,36 5.604 12.681<br />

4. Provisionserträge 19.580.468,26 15.405<br />

5. Provisionsaufwendungen -9.265.177,25 -9.098<br />

6. Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften 39.185.025,00 34.307<br />

7. Sonstige betriebliche Erträge 1.754.089,26 1.476<br />

a) Erträge/Aufwendungen aus dem Warenhandelsgeschäft 204.567,46 362<br />

b) Andere betriebliche Erträge 1.549.521,80 1.113<br />

II. BETRIEBSERTRÄGE 64.294.653,66 65.855<br />

8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen -37.976.849,54 -35.735<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter<br />

bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene<br />

soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige<br />

21.881.855,25 20.344<br />

Abgaben und Pflichtbeiträge 4.321.387,43 3.970<br />

cc) sonstiger Sozialaufwand 386.277,69 432<br />

dd) Aufwendungen für Altersversorgung und<br />

Unterstützung 455.555,68 528<br />

ee) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />

an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 466.981,08 517<br />

ff) Aufwendungen für Abfertigungen und<br />

Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen<br />

1.076.698,40 493<br />

28.588.755,53 26.284<br />

b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) 9.388.094,01 9.451<br />

9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 8 und 9<br />

enthaltenen Vermögensgegenstände -1.913.952,90 -2.131<br />

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen -403.569,16 -246<br />

III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN -40.294.371,60 -38.112<br />

IV. BETRIEBSERGEBNIS 24.000.282,06 27.743


161<br />

Einzelabschluss<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

<strong>2010</strong> <strong>2010</strong> 2009 2009<br />

EUR EUR TEUR TEUR<br />

IV. BETRIEBSERGEBNIS (= ÜBERTRAG)<br />

11. Wertberichtigungen auf Forderungen und Aufwendungen<br />

aus der Bewertung und Veräußerung von Wertpapieren<br />

24.000.282,06 27.743<br />

des sonstigen Umlaufvermögens<br />

12. Erträge aus der Bewertung und Veräußerung von<br />

-11.933,76 -113<br />

Wertpapieren des sonstigen Umlaufvermögens<br />

13. Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Anteilen<br />

197.829,26 422<br />

an verbundenen Unternehmen, die wie Finanzanlagen bewertet sind 0,00 -14<br />

V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 24.186.177,56 28.038<br />

14. Steuern vom Einkommen<br />

(davon Weiterverrechnung vom Gruppenträger:<br />

EUR 3.056.709,00 (Vorjahr: TEUR 2.451)<br />

3.940.851,96 -4.039<br />

15. Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 14 auszuweisen -1.267.988,50 -135<br />

VI. JAHRESÜBERSCHUSS = JAHRESGEWINN 26.859.041,02 23.864<br />

16. Gewinnvortrag 11.108.276,71 6.239<br />

VII. BILANZGEWINN 37.967.317,73 30.103


162<br />

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Beträge in EUR Anschaffungskosten Anschaffungskosten Anschaffungskosten<br />

Stand 1.1.<strong>2010</strong> Zugang Abgang<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Software-Lizenzen 3.038.653,01 77.600,14 17.940,26<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut<br />

im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden;<br />

davon Grundwert: EUR 3.066.200,92;<br />

Vorjahr: TEUR 3.066 14.789.785,11 0,00 0,00<br />

2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 21.014.652,18 747.779,76 109.914,95<br />

3. Geleistete Anzahlungen 0,00 73.151,58 0,00<br />

III. Finanzanlagen<br />

35.804.437,29 820.931,34 109.914,95<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen;<br />

davon Anteile an Kreditinstituten: EUR 0,00<br />

2. Beteiligungen;<br />

13.216.512,84 0,00 0,00<br />

davon Anteile an Kreditinstituten: EUR 0,00 5.168.286,12 0,00 0,00<br />

18.384.798,96 0,00 0,00<br />

Gesamt 57.227.889,26 898.531,48 127.855,21


163<br />

Einzelabschluss<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Anschaffungskosten Kumulierte Bilanzwert Bilanzwert Abschreibungen des<br />

Stand 31.12.<strong>2010</strong> Abschreibungen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 Geschäftsjahres <strong>2010</strong><br />

3.098.312,89 2.977.257,89 121.055,00 181.507,00 132.073,14<br />

14.789.785,11 1.691.744,19 13.098.040,92 13.391.131,92 293.091,00<br />

21.652.516,99 17.084.767,27 4.567.749,72 5.321.103,72 1.488.788,76<br />

73.151,58 0,00 73.151,58 0,00 0,00<br />

36.515.453,68 18.776.511,46 17.738.942,22 18.712.235,64 1.781.879,76<br />

13.216.512,84 2.848.960,20 10.367.552,64 10.367.552,64 0,00<br />

5.168.286,12 14.315,51 5.153.970,61 5.153.970,61 0,00<br />

18.384.798,96 2.863.275,71 15.521.523,25 15.521.523,25 0,00<br />

57.998.565,53 24.617.045,06 33.381.520,47 34.415.265,89 1.913.952,90


164<br />

Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

Anhang<br />

A. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

Der Jahresabschluss <strong>2010</strong> wurde nach den Vorschriften des UGB<br />

und unter Berücksichtigung der branchenspezifischen Vorschriften<br />

des BWG erstellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinnund<br />

Verlustrechnung erfolgte nach den in Anlage 2 zu § 43 BWG<br />

enthaltenen Formblättern, wobei das Gliederungsschema der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung zur Darstellung der von der Raiffeisen<br />

Centrobank AG betriebenen Warenhandelsgeschäfte um<br />

einen entsprechenden Unterposten ("Erträge/Aufwendungen<br />

aus dem Warenhandelsgeschäft") erweitert wurde.<br />

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber<br />

dem Vorjahr nicht geändert.<br />

Umrechnung von Währungsposten<br />

Die Fremdwährungsbeträge werden zu den von der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) veröffentlichten Richtkursen (Valutenbestände<br />

zu den Valuten-Mittelkursen) bewertet. Vermögensgegenstände<br />

und Schulden in Währungen, für die von der EZB<br />

keine Richtkurse verlautbart werden, wurden zu den von der<br />

Raiffeisen Bank International AG, Wien fixierten Devisen-Mittelkursen<br />

zum Bilanzstichtag umgerechnet.<br />

Devisentermingeschäfte in Fremdwährungen wurden mit den<br />

Terminkursen bewertet. Die aus der Währungsumrechnung<br />

resultierenden Kursdifferenzen werden erfolgswirksam in der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />

Handelsbestand – Bewertung von Wertpapieren, Optionen und<br />

Futures<br />

Für die Bewertung der Wertpapiere des Handelsbestandes und<br />

des sonstigen Umlaufvermögens wird ein Tagespreissystem angewendet.<br />

Die dem Handel oder dem sonstigen Umlaufvermögen gewidmeten<br />

börsenotierten Aktienbestände und festverzinslichen<br />

Wertpapiere werden mit den Börsekursen zum Bilanzstichtag<br />

bewertet. Sind keine beobachtbaren Börsekurse oder Preise verfügbar,<br />

wird der beizulegende Wert anhand von Bewertungsmodellen<br />

ermittelt.<br />

Erworbene Zertifikate mit aktienkurs- und indexbezogener<br />

Performance werden mit den Börsekursen zum Bilanzstichtag<br />

bzw. sofern für diese kein Börsekurs verfügbar ist, mit Hilfe von<br />

Bewertungsmodellen zur Abbildung stochastischer Prozesse bewertet.<br />

Anleihen von Schuldnern sowie Aktien osteuropäischer<br />

Emittenten im Handelsbestand werden, sofern Börsekurse nicht<br />

verfügbar oder nicht aussagefähig sind, mit von anderen Kreditinstituten<br />

und Brokern bekannt gegebenen Kurstaxen oder<br />

REUTERS-Quotierungen bewertet. Sind solche Kurse nicht vorhanden,<br />

werden bei originären Finanzinstrumenten interne Preise<br />

auf Basis von Barwertberechnungen ermittelt. Für nicht börsenotierte<br />

Bankschuldverschreibungen werden von der Bank zur<br />

Reflektierung von Marktliquiditätsrisiken Abschläge bzw. Parameteranpassungen<br />

im Rahmen dieser Bewertungsmodelle zur<br />

Ermittlung des beizulegenden Wertes berücksichtigt.<br />

Die im Handelsbestand gehaltenen börsenotierten Wertpapieroptionen<br />

und Optionen auf Wertpapierindices (gekaufte<br />

und verkaufte Calls und Puts; vorwiegend ÖTOB-Optionen und<br />

EUREX-Optionen) sowie Futures wurden mit den Börsekursen<br />

zum Bilanzstichtag bewertet.<br />

Für die Bewertung von OTC-Optionen werden je nach<br />

Optionsart geeignete Modelle herangezogen. Für Plain Vanilla-<br />

Optionen (amerikanische und europäische Ausübung) werden<br />

das Black-Scholes Modell und Binomialmodelle nach Cox-Ross-<br />

Rubinstein verwendet. Asiatische Optionen werden mit der<br />

Curran-Approximation berechnet, Barrier-Optionen mit dem<br />

Modell nach Heinen-Kat und Spread-Optionen mit dem Kirk-<br />

Modell.


Forderungen an Kreditinstitute und Kunden<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden werden mit dem<br />

Nennwert angesetzt. Für erkennbare Ausfallsrisiken bei Kreditnehmern<br />

wurden Einzelwertberichtigungen gebildet.<br />

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

werden grundsätzlich unter der Prämisse des Unternehmensfortbestandes<br />

("going concern") zu Anschaffungskosten bewertet;<br />

wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen eingetreten<br />

sind, werden Abwertungen vorgenommen.<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens<br />

und Sachanlagen<br />

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände des<br />

Anlagevermögens und der Sachanlagen (Grundstücke und Gebäude<br />

sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung) erfolgt zu Anschaffungskosten<br />

abzüglich der planmäßigen linearen Abschreibungen.<br />

Die Abschreibungssätze betragen bei immateriellen Vermögensgegenständen<br />

33,3% und 14,3% pa., bei den unbeweglichen<br />

Anlagen 2,5% und 10% pa., bei den beweglichen Anlagen 10% bis<br />

33% pa. Von den Zugängen in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres<br />

wird die volle Jahresabschreibung, von den Zugängen in<br />

der zweiten Hälfte die halbe Jahresabschreibung berechnet. Geringwertige<br />

Vermögensgegenstände (Einzelanschaffungswert<br />

bis TEUR 0,4) werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />

Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft<br />

Die Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft werden mit ihrem<br />

Rückzahlungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz<br />

der Vorsicht angesetzt.<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

Die verbrieften Verbindlichkeiten (mehrheitlich mit Kapitalgarantie<br />

ausgestattete strukturierte Anleihen, deren Verzinsung<br />

von der Aktienkurs- bzw. Aktienkursindex-Performance abhängt)<br />

werden mit der Barwertmethode bzw. für den Optionsteil mit<br />

der Curran-Appoximation bewertet.<br />

165<br />

Einzelabschluss<br />

Anhang<br />

Rückstellungen für Abfertigungen<br />

Die Rückstellungen für Abfertigungen werden für die gesetzlichen,<br />

kollektivvertraglichen und einzelvertraglichen Ansprüche<br />

gebildet. Die Ermittlung der Rückstellungen erfolgt entsprechend<br />

den Regelungen des IAS 19 nach der Projected Unit Credit<br />

(PUC)-Methode unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes<br />

von 4,25% (Vorjahr: 4,75%) sowie einer Steigerungsannahme<br />

bei den Aktivbezügen von unverändert 3,0%. Als biometrische<br />

Rechnungsgrundlagen wurden die AVÖ 2008-P-Rechnungsgrundlage<br />

für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der<br />

Ausprägung für Angestellte herangezogen. Es wurden eine mit<br />

zunehmenden Dienstjahren sinkende Fluktuationsrate und ein<br />

frühestmöglicher Pensionsantritt für Frauen von 60 und für<br />

Männer von 65 Jahren unter Beachtung der Änderungen des<br />

ASVG gemäß Budgetbegleitgesetz 2003 unterstellt. Das so ermittelte<br />

Deckungskapital erreicht 72,84% der fiktiven Abfertigungsverpflichtungen<br />

am Bilanzstichtag.<br />

Rückstellungen für Pensionen<br />

Die Rückstellungen für Pensionen werden versicherungsmathematisch<br />

nach den Regelungen des IAS 19 nach der Projected Unit<br />

Credit (PUC)-Methode unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes<br />

von 4,25% (Vorjahr: 4,75%) sowie einer Steigerungsannahme<br />

für die voraussichtliche Gewinnbeteiligung von unverändert<br />

2,0% und eines Pensionsantrittsalters von 60 Jahren ermittelt.<br />

Als biometrische Rechnungsgrundlage wurden die AVÖ<br />

2008-P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung –<br />

Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte herangezogen.<br />

Die Pensionszusagen wurden 2005 einem bestimmten Personenkreis<br />

erteilt. Der Rückkaufswert der für die Pensionsanwartschaften<br />

abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen wird<br />

unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe der voraussichtlichen<br />

Inanspruchnahme gebildet. Sie berücksichtigen alle erkennbare<br />

Risiken und der Höhe nach noch nicht feststehende<br />

Verbindlichkeiten.


166<br />

B. Erläuterungen zu Bilanzposten<br />

I. Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />

Der Bilanzposten A 1, der den Kassenbestand sowie die Guthaben bei der Oesterreichischen Nationalbank umfasst, wird mit TEUR<br />

3.813 (31.12.2009: TEUR 2.461) ausgewiesen. Die Vorschriften betreffend Liquidität und Mindestreserve wurden eingehalten.<br />

II. Forderungen<br />

II.1. Fristigkeitengliederung der nicht täglich fälligen Forderungen nach ihrer Restlaufzeit<br />

Beträge in TEUR 0 - 3 3 - 12 1 - 5 > 5 Summe<br />

zum 31.12.<strong>2010</strong> Monate Monate Jahre Jahre<br />

Forderungen an Kreditinstitute 318.197 22.071 304.994 45.808 691.070<br />

Forderungen an Kunden 16.118 11.444 6.230 4.038 37.830<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 0 50.225 279.820 9.875 339.920<br />

Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />

334.315 83.740 591.044 59.721 1.068.820<br />

Beträge in TEUR 0 - 3 3 - 12 1 - 5 > 5 Summe<br />

zum 31.12.2009 Monate Monate Jahre Jahre<br />

Forderungen an Kreditinstitute 97.015 297.576 124.317 26.905 545.813<br />

Forderungen an Kunden 815 1.833 14.326 5.665 22.639<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 54.111 6.295 162.221 63.921 286.548<br />

151.941 305.704 300.864 96.491 855.000<br />

II.2. Forderungen an verbundene Unternehmen sowie an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Forderungen an verbundene Unter- Forderungen an Unternehmen,<br />

Beträge in TEUR nehmen (direkt/indirekt über 50 %) mit denen ein direktes<br />

zum 31.12.<strong>2010</strong> Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Forderungen an Kreditinstitute 554.057 0<br />

Forderungen an Kunden 68.726 514<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 201.462 0<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 284.024 0<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 102.429 11<br />

1.210.698 525


Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />

III. Wertpapiere<br />

167<br />

Einzelabschluss<br />

Anhang<br />

Forderungen an verbundene Unter- Forderungen an Unternehmen,<br />

Beträge in TEUR nehmen (direkt/indirekt über 50 %) mit denen ein direktes<br />

zum 31.12.2009 Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Forderungen an Kreditinstitute 424.549 0<br />

Forderungen an Kunden 26.750 514<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 230.554 0<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 289.396 0<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 89.001 11<br />

Angaben gemäß § 64 Abs 1 Z 10 und Z 11 BWG<br />

1.060.250 525<br />

Beträge in TEUR nicht börse- Summe bewertet zu<br />

zum 31.12.<strong>2010</strong> börsenotiert notiert Tageswerten<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, A4 0 339.920 339.920 339.920<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, A5 282.269 350.717 632.986 632.986<br />

Beteiligungen, A6 5.154 0 5.154 x<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen, A7 10.368 0 10.368 x<br />

Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />

Beträge in TEUR nicht börse- Summe bewertet zu<br />

31.12.2009 börsenotiert notiert Tageswerten<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, A4 0 286.548 286.548 287.050<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, A5 348.557 369.119 717.676 717.676<br />

Beteiligungen, A6 5.154 0 5.154 x<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen, A7 10.368 0 10.368 x<br />

Bei den zum Tageswert bewerteten Wertpapieren des sonstigen Umlaufvermögens lag der Tageswert zum 31.12.<strong>2010</strong> um TEUR 1.014<br />

(31.12.2009: TEUR 973) über den Anschaffungskosten.<br />

Der Bilanzposten A 4 enthält zum 31.12.<strong>2010</strong> festverzinsliche Wertpapiere in einem Gesamtbetrag von TEUR 339.920 (31.12.2009 Bilanzposten<br />

A 4: TEUR 286.548), wovon TEUR 50.225 (31.12.2009: TEUR 60.406) im nächsten Jahr fällig werden.<br />

Die Bilanzposten A 6 und A 7 werden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.


168<br />

IV. Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

Die folgende Aufstellung enthält Angaben über Unternehmen, an denen die Bank am Bilanzstichtag direkt mit mindestens 20% beteiligt<br />

war.<br />

Ziffern zum 31.12.<strong>2010</strong><br />

Beträge in TEUR<br />

Name Kapitalanteil gehalten durch Eigenkapital Jahres-<br />

Sitz Raiffeisen Centrobank in % ergebnis <strong>2010</strong><br />

1 Centrotrade Holding AG<br />

Wien<br />

100 3.523 *) 3 *)<br />

2 Centrotrade Investment AG<br />

Wien<br />

100 8.623 *) 2.946 *)<br />

3 Raiffeisen Investment AG<br />

Wien<br />

100 7.627 -547<br />

4 Centro Asset Management Ltd<br />

Jersey<br />

100 1.371 *) 303 *)<br />

5 Centrotrade Malaysia Sdn Bhd<br />

Petaling Jaya<br />

30 42**) 0**)<br />

6 Syrena Immobilien Holding AG<br />

Spittal/Drau<br />

21 29.232 *) 102 *)<br />

*) vorläufiger Jahresabschluss<br />

**) Jahresabschluss 2004. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation. Das Liquidationsverfahren wurde im Jänner 2011 abgeschlossen.<br />

.<br />

Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />

Beträge in TEUR<br />

Name Kapitalanteil gehalten durch Eigenkapital Jahres-<br />

Sitz Raiffeisen Centrobank in % ergebnis 2009<br />

1 Centrotrade Holding AG<br />

Wien<br />

100 4.600 925<br />

2 Centrotrade Investment AG<br />

Wien<br />

100 7.314 2.555<br />

3 Raiffeisen Investment AG<br />

Wien<br />

100 8.174 2.970<br />

4 Centro Asset Management Ltd<br />

Jersey<br />

100 1.071 82<br />

5 Centrotrade Malaysia Sdn Bhd<br />

Petaling Jaya<br />

30 42 *) 0 *)<br />

6 Syrena Immobilien Holding AG<br />

Spittal/Drau<br />

21 29.130 73<br />

*) Jahresabschluss 2004. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation.


V. Anlagevermögen<br />

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagenspiegel auf Seite 162f ersichtlich.<br />

169<br />

Einzelabschluss<br />

Anhang<br />

VI. Sonstige Vermögensgegenstände<br />

In dem Posten “A 10 Sonstige Vermögensgegenstände“ in Höhe von TEUR 203.137 (31.12.2009: TEUR 230.129) sind zum 31.12.<strong>2010</strong> vor<br />

allem zum Marktpreis bewertete Kaufpositionen aus dem Handel mit derivativen Finanzmarktinstrumenten von TEUR 197.818<br />

(31.12.2009: TEUR 223.566) sowie Forderungen gegenüber Finanzämtern von TEUR 236 (31.12.2009: TEUR 647) enthalten.<br />

VII. Verbindlichkeiten<br />

VII.1. Fristigkeitengliederung der nicht täglich fälligen Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten<br />

Beträge in TEUR 0 - 3 3 - 12 1 - 5 > 5 Summe<br />

zum 31.12.<strong>2010</strong> Monate Monate Jahre Jahre<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.948 0 0 0 1.948<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 14.298 8.202 0 0 22.500<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 35.552 105.727 570.802 110.689 822.770<br />

Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />

51.798 113.929 570.802 110.689 847.218<br />

Beträge in TEUR 0 - 3 3 - 12 1 - 5 > 5 Summe<br />

zum 31.12.2009 Monate Monate Jahre Jahre<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 90.302 0 0 0 90.302<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 20.001 7.490 0 0 27.491<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 79.336 53.629 557.363 168.547 858.875<br />

189.639 61.119 557.363 168.547 976.668<br />

VII.2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Beträge in TEUR Unternehmen (direkt/indirekt über 50 %) Unternehmen, mit denen ein direktes<br />

zum 31.12.<strong>2010</strong> Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.357 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 23.199 9<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 39.593 1<br />

64.149 10


170<br />

Vergleichsziffern zum 31.12.2009<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Beträge in TEUR Unternehmen (direkt/indirekt über 50 %) Unternehmen, mit denen ein direktes<br />

zum 31.12.2009 Beteiligungsverhältnis besteht<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 32.821 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6.173 9<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 43.447 1<br />

VII.3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

In dem Posten P 3 sind eigene Emissionen im Gesamtbetrag von TEUR 141.278 (31.12.2009: TEUR 132.965) enthalten, die im nächsten<br />

Jahr fällig werden.<br />

VII.4. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

In dem Posten “P 4 Sonstige Verbindlichkeiten" in Höhe von TEUR 926.188 (31.12.2009: TEUR 689.171) sind zum 31.12.<strong>2010</strong> vor allem zu<br />

Marktpreisen bewertete Verbindlichkeiten und vereinnahmte Prämien aus Verkaufspositionen aus dem Handel mit Wertpapieren<br />

und derivativen Finanzmarktinstrumenten von TEUR 919.401 (31.12.2009: TEUR 678.967) enthalten.<br />

VII.5. Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

Bei den nachrangigen Verbindlichkeiten handelt es sich um eine im Geschäftsjahr 2008 zur Stärkung der aufsichtsrechtlichen<br />

Eigenmittel der Raiffeisen Centrobank begebene nachrangige Anleihe im Nominale von TEUR 20.000, die zum 31.12.<strong>2010</strong> in diesem<br />

Posten einschließlich der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Zinsen mit einem Gesamtbetrag von TEUR 20.413 ausgewiesen ist. Die<br />

Anleihe weist eine unbegrenzte Laufzeit mit einem frühest möglichen Kündigungsrecht durch die Emittentin zum 31. Jänner 2013 auf.<br />

Die Verzinsung beträgt EURIBOR+100bp.<br />

VIII. Aktienkapital<br />

Das Grundkapital setzt sich aus 655.000 Stück nennbetragslosen Namensaktien zusammen.<br />

Die Aktien sind wie folgt übernommen:<br />

82.441 10<br />

% Stück<br />

RZB IB Beteiligungs GmbH, Wien 100,00 654.999<br />

Lexxus Services Holding GmbH, Wien 0,00 1<br />

100,00 655.000


IX. Rückstellungen<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Aufgliederung des Postens „P 6 d) sonstige Rückstellungen“ in Höhe von TEUR 14.643 (2009: TEUR 14.251):<br />

X. Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen<br />

171<br />

Einzelabschluss<br />

Anhang<br />

Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Rückstellung für Prämien 7.305 6.547<br />

Rückstellung für Prozessrisiken 3.248 3.248<br />

Urlaubsrückstellung 1.942 1.846<br />

Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwand 559 430<br />

Rückstellung drohende Regressforderung 284 426<br />

Rückstellung WP Abteilung 473 848<br />

Rückstellung Management Fees 144 319<br />

Konzernservices RBI/RZB 387 333<br />

Sonstige 301 254<br />

Summe 14.643 14.251<br />

Der Miet- und Leasingaufwand betrug im Berichtszeitraum TEUR 582 (2009: TEUR 568), davon gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

TEUR 220 (2009: TEUR 216). Für das Geschäftsjahr 2011 erwarten wir einen Mietaufwand in Höhe von TEUR 642, für die Geschäftsjahre<br />

2011-2015 einen Mietaufwand in Höhe von TEUR 3.212, davon jeweils gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 212<br />

bzw. TEUR 1.060.<br />

XI. Ergänzende Angaben<br />

Aktiva und Passiva in fremden Währungen<br />

In der Bilanzsumme sind folgende Beträge enthalten, die auf fremde Währungen lauten:<br />

Gegenwert in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Aktiva 335.243 268.926<br />

Passiva 139.040 105.442


172<br />

Noch nicht abgewickelte Termingeschäfte gemäß VERA-Schema<br />

Zum Bilanzstichtag waren folgende Termingeschäfte (Bank- und Handelsbuch) zum Nominalwert noch nicht abgewickelt:<br />

Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Kaufkontrakte<br />

Zinstermingeschäfte (Futures) 1.000 0<br />

Währungs- und Zinsswaps mit einer einzigen Währung 1 38.643 715.496<br />

Optionen auf zinsbezogene Instrumente 500 0<br />

Devisentermingschäfte/Goldkontrakte 88.058 28.464<br />

Index-Terminkontrakte 440.369 341.294<br />

Optionen auf Substanzwerte und Wertpapierindex-Optionen 909.795 1.077.772<br />

Edelmetall- und Warenterminkontrakte 28.611 24.510<br />

Waren-Optionen 32.486 6.236<br />

Verkaufkontrakte<br />

Zinstermingeschäfte (Futures) 38.500 17.675<br />

Währungs- und Zinsswaps mit einer einzigen Währung 38.643 10.667<br />

Devisentermingschäfte/Goldkontrakte 86.367 27.511<br />

Index-Terminkontrakte 51.735 39.076<br />

Optionen auf Substanzwerte und Wertpapierindex-Optionen 1 1.219.406 1.602.376<br />

Waren-Optionen 62.922 45.007<br />

1 In Folge einer Änderung der Zuordnung sind die Vorjahreswerte nicht vergleichbar.


173<br />

Einzelabschluss<br />

Anhang<br />

Wertpapier-Handelsbuch<br />

Die Bank verfügt über ein Wertpapier-Handelsbuch im Sinne des § 22 o BWG. Zum Bilanzstichtag beläuft sich das handelsmäßige<br />

Volumen zu Marktwerten (Derivate auf Aktien, Waren, Edelmetalle und Gold mit Deltawerten) bewertet auf<br />

Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Aktien/Investmentfonds -191.705 -83.581<br />

Börsenotierte Optionen 1.369 647<br />

Futures 418.498 327.928<br />

Optionsscheine/Zertifikate -372.446 -262.450<br />

OTC Optionen 222.932 160.189<br />

Zugekaufte Anleihen 1.240.086 862.075<br />

Begebene Garantieanleihen -824.190 -768.797<br />

Summe 494.544 236.011<br />

Angaben zum derivativen Geschäft<br />

Der Börsehandel in Derivaten konzentriert sich auf aktien- und aktienindexbezogene Futures und Optionen. Die Emissionen der<br />

Raiffeisen Centrobank lassen sich einerseits unterteilen in Optionsscheine und Zertifikate vorwiegend auf Aktien und Aktien-Indices<br />

(Turbo-, Discount-, Bonus-, Open End-Zertifikate) und andererseits in Garantieanleihen mit einer auf Aktien oder Aktienindices bezogenen<br />

Auszahlungsstruktur.<br />

Börsenotierte Derivate werden in der Bilanz mit ihren Börsekurswerten angesetzt. Nicht börsenotierte Derivate werden in der<br />

Bilanz mit synthetischen Marktpreisen bewertet. In beiden Fällen werden Wertänderungen erfolgswirksam in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung erfasst. Die synthetischen Marktpreise werden nach eigenen Bewertungsmodellen ermittelt, die vom Risikomanagement<br />

geprüft und freigegeben sind und denen verschiedene, in der Fachwelt anerkannte optionstheoretische Modelle zugrunde<br />

liegen.<br />

Für Plain Vanilla-Optionen (amerikanische und europäische Ausübung) werden das Black-Scholes Modell und Binomialmodelle<br />

nach Cox-Ross-Rubinstein verwendet. Asiatische Optionen werden mit der Curran-Approximation berechnet, Barrier-Optionen mit<br />

dem Modell nach Heinen-Kat und Spread-Optionen mit dem Kirk-Modell. Die Volumina des derivativen Geschäftes stellen sich wie<br />

folgt dar (siehe nächste Seite):


174<br />

Beträge in TEUR Nominalbetrag positiver Marktwert negativer Marktwert<br />

zum 31.12.<strong>2010</strong> Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch Bankbuch Handelsbuch<br />

1. Zinssatzverträge 18.786 98.500 -335 2.233 338 42.323<br />

1.1. OTC-Produkte 18.786 59.000 -335 1.045 338 -1.045<br />

Zinsswaps 18.286 59.000 -338 1.045 338 -1.045<br />

Optionen auf zinsbezogene Instrumente 500 0 3 0 0 0<br />

1.2. Börsegehandelte Produkte 0 39.500 0 1.188 0 43.368<br />

Zins-Futures 0 39.500 0 1.188 0 43.368<br />

2. Wechselkursverträge 110.243 64.182 355 30.825 -341 24.022<br />

2.1. OTC-Produkte 110.243 0 355 0 -341 0<br />

Devisentermingeschäfte 110.243 0 355 0 -341 0<br />

2.2. Börsegehandelte Produkte 0 64.182 0 30.825 0 24.022<br />

Devisenterminkontrakte (Futures) 0 64.182 0 30.825 0 24.022<br />

3. Wertpapierbezogene Geschäfte 0 2.745.324 0 640.674 0 579.394<br />

3.1. OTC-Produkte 0 1.099.234 0 140.780 0 57.648<br />

Aktienoptionen-Kauf 0 660.543 0 140.780 0 0<br />

Aktienoptionen-Verkauf 0 438.691 0 0 0 57.648<br />

3.2. Börsegehandelte Produkte<br />

Aktien- und sonstige wertpapierbezogene<br />

0 1.646.090 0 499.894 0 521.746<br />

Indexoptionen, und –terminkontrakte 0 1.486.624 0 452.972 0 435.205<br />

Commodities/ Precious Metals 0 124.019 0 46.922 0 51.010<br />

Zertifikate (Aktienanleihen) 0 35.447 0 0 0 35.532<br />

Summe OTC-Produkte 0 1.099.234 0 140.780 0 57.648<br />

Summe börsegehandelte Produkte 0 1.646.090 0 499.894 0 521.746<br />

Gesamtsumme 129.029 2.908.006 20 673.732 -3 645.739<br />

Aufgrund der Trennung der Zinskomponenten und der Derivatkomponenten bei den Zertifikaten (Passivseite) und der Nichteinbeziehung<br />

der strukturierten Produkte (Aktivseite) in der obigen Tabelle, ergab sich eine Anpassung der Nominalwerte und der Marktwerte<br />

im Vergleich zum Vorjahr.


C. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

175<br />

Einzelabschluss<br />

Anhang<br />

I. Sonstige betriebliche Erträge<br />

Der in den “sonstigen betrieblichen Erträgen“ ausgewiesene Ertragssaldo aus dem Warenhandelsgeschäft in Höhe von TEUR 205<br />

(2009: TEUR 362) resultiert im Wesentlichen aus der Erfüllung von Offset-Geschäften. Weiters enthalten sind insbesondere Erträge<br />

aus Weiterverrechnungen und bankfremde Erträge.<br />

II. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Der in den “sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ ausgewiesene Betrag von TEUR 404 (2009: TEUR 246) resultiert im Wesentlichen<br />

aus Honoraren und weiterverrechneten Aufwendungen für bankfremde Geschäfte.<br />

III. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Weiterverrechnung vom Gruppenträger für das Geschäftsjahr 3.057 2.451<br />

Anpassung der Gruppenumlagen der Vorjahre -7.367 1.207<br />

aus Beendigung der steuerlichen Außenprüfung -453 0<br />

aus rückwirkenden Änderung des AbgÄG 2009 -6.914 1.207<br />

Körperschaftssteuer für Vorjahre 43 0<br />

aus Beendigung der steuerlichen Außenprüfung 43 0<br />

Nicht verrechenbare ausländische Quellensteuern 326 381<br />

IV. Latente Steuern<br />

Vom Wahlrecht der Aktivierung latenter Steuern wurde nicht Gebrauch gemacht. Aus steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen<br />

des Geschäftsjahres <strong>2010</strong> und Vorjahren hätte sich ein aktivierbarer Betrag von rund TEUR 500 errechnet.<br />

V. Aufwendungen aus Nachrangkapital<br />

Die Aufwendungen aus nachrangigem Kapital betrugen im Berichtszeitraum TEUR 469 (2009: TEUR 708).<br />

-3.941 4.039<br />

VI. Aufwendungen für Prüfung des Jahresabschlusses<br />

Die Aufteilung der Prüfungs- und Beratungsaufwendungen in Aufwendungen für die Wirtschaftsprüfung und Aufwendungen für<br />

die Steuerberatung und zusätzliche Beratungsleistungen ist dem Konzernabschluss zu entnehmen.


176<br />

D. Sonstige Angaben<br />

Eventualverbindlichkeiten<br />

Die unter dem Bilanzstrich per 31.12.<strong>2010</strong> ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Garantien im Gesamtbetrag<br />

von TEUR 10.298 (31.12.2009: TEUR 1.322) setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Akkreditive 9.728 332<br />

Garantien 570 990<br />

Gemäß § 93 BWG ist die Bank zur anteiligen Sicherung von Einlagen im Rahmen ihres Fachverbandes verpflichtet. Die Raiffeisen<br />

Centrobank AG gehört dem Fachverband der Raiffeisenbanken an, damit ist auch die Zugehörigkeit zur Österreichischen Raiffeisen<br />

Einlagensicherung reg. GenmbH., Wien, verbunden. Die theoretische Inanspruchnahme ist im Geschäftsjahr mit 1,5 vH der Bemessungsgrundlage<br />

gemäß § 22 Abs 2 BWG zum letzten Bilanzstichtag, zuzüglich der nach § 22 BWG gewichteten Posten des Wertpapier-Handelsbuches,<br />

begrenzt. Diese Eventualverbindlichkeit wird mit einem Merkwert von Euro 0,07 geführt.<br />

Unter der Bilanz angemerkte Kreditrisiken<br />

Die unter der Bilanz per 31.12.<strong>2010</strong> angemerkten Kreditrisiken im Betrag von TEUR 9.565 (31.12.2009: TEUR 14.702) betreffen zur Gänze<br />

unwiderrufliche Kreditzusagen und Kreditrahmen.<br />

Sonstige vertragliche Haftungsverhältnisse<br />

Die nachfolgend angeführten Aktiven wurden per 31.12.<strong>2010</strong> als Sicherheit für Verpflichtungen gestellt:<br />

10.298 1.322<br />

davon für verbundene Unternehmen 1.431 493<br />

Posten A 2 Forderungen an Kreditinstitute<br />

TEUR 40.881 (31.12.2009: TEUR 78.249)<br />

Sicherstellungsdepots bei Kreditinstituten und Börsen für das Wertpapier- und Optionsgeschäft<br />

Posten A 4 Festverzinsliche Wertpapiere<br />

TEUR 141.107 (31.12.2009: TEUR 71.448)<br />

Sicherstellungsdepots bei Kreditinstituten und Börsen für das Wertpapier- und Optionsgeschäft<br />

Posten A 5 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />

TEUR 36.402 (31.12.2009: TEUR 49.550)<br />

Sicherstellungsdepots bei Kreditinstituten und Börsen für das Wertpapier- und Optionsgeschäft


Treuhandgeschäfte<br />

In der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte betreffen eine treuhändig gehaltene Beteiligung.<br />

Eigenmittel<br />

Die Eigenmittel gem. § 23 BWG (Tier 1) setzten sich vor Abzug der Kürzungsposten wie folgt zusammen:<br />

Zahl der Arbeitnehmer<br />

177<br />

Einzelabschluss<br />

Anhang<br />

Beträge in TEUR 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Grundkapital (eingezahlt) 47.599 47.599<br />

Kapitalrücklage 6.651 6.651<br />

gesetzliche Gewinnrücklage 1.031 1.031<br />

Haftrücklage 13.539 13.539<br />

freie Rücklage 9.500 9.500<br />

78.320 78.320<br />

31.12.<strong>2010</strong> im Jahres- 31.12.2009 im Jahresdurchschnitt<br />

durchschnitt<br />

Angestellte (einschließlich Vorstand) 208 201 209 208<br />

davon Teilzeit 15 14 13 14<br />

Arbeiter 11 9 8 8<br />

davon Teilzeit 2 1 0 0<br />

Gesamt 219 210 217 216<br />

Vorschüsse und Kredite an Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Zum Bilanzstichtag waren an Vorstandsmitglieder keine Vorschüsse und Kredite vergeben. An Mitglieder des Aufsichtsrates waren<br />

gleichfalls weder Vorschüsse noch Kredite oder Garantien zugeteilt.<br />

Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen<br />

Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen (inklusive Pensionskassenbeiträge, Beträge an Mitarbeitervorsorgekassen und Dotation<br />

von Abfertigungsrückstellungen) beliefen sich für Vorstandsmitglieder auf TEUR 679 (2009: TEUR 658), für andere Arbeitnehmer<br />

auf TEUR 1.320 (2009: TEUR 880). Die darin enthaltenen Zahlungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen betrugen TEUR<br />

143 (2009: TEUR 125).<br />

Bezüge für Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />

Die Aktivbezüge für drei Vorstandsmitglieder betrugen im Jahr <strong>2010</strong> TEUR 2.435 (2009: TEUR 2.514). Im Berichtsjahr wurden<br />

Sitzungsgelder an die Aufsichtsratmitglieder in Höhe von TEUR 110 ausbezahlt.


178<br />

Konzernbeziehungen<br />

Die Gesellschaft ist ein verbundenes Unternehmen der Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH, Wien, und wird in deren Konzernabschluss<br />

einbezogen. Des Weiteren wird die Gesellschaft in den Konzernabschluss der Raiffeisen Bank International AG, Wien einbezogen,<br />

die den Konzernabschluss für den kleinsten Konsolidierungskreis aufstellt.<br />

Die Gesellschaft ist ein übergeordnetes Kreditinstitut im Sinne des § 30 Abs. 1 BWG. Die Bestimmungen über den befreienden Konzernabschluss<br />

sind gemäß § 245 Abs 5 UGB nicht anwendbar, da von der Gesellschaft begebene Wertpapiere an einem geregelten<br />

Markt im Sinn des § 2 Z 37 BWG gehandelt werden. Die Gesellschaft erstellt daher einen Konzernabschluss für ihren Teilkonzern in<br />

Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards. Die Konzernabschlüsse werden beim Handelsgericht Wien<br />

hinterlegt und sind auch am Sitz der jeweiligen übergeordneten Gesellschaft erhältlich.<br />

Die Gesellschaft ist seit 17. Dezember 2008 Gruppenmitglied innerhalb der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG der Raiffeisen<br />

Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft (RZB). Der Antrag auf Feststellung der Gruppenmitgliedschaft gemäß § 9 KStG bei der<br />

Unternehmensgruppe RZB ab dem Geschäftsjahr 2008 wurde am 19. Dezember 2008 beim Finanzamt angezeigt und mit Bescheid<br />

vom 22. April 2009 genehmigt. Die steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder werden dem Gruppenträger zugerechnet. Ein<br />

steuerlicher Ertragsausgleich zwischen dem Gruppenträger und jedem einzelnen Gruppenmitglied wurde in Form von Steuerumlagenverträgen<br />

geregelt.


Mitglieder des Vorstands, des Aufsichtsrats sowie<br />

Staatskommissäre<br />

Vorstand<br />

Dr. Eva Marchart<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

Mag. Alfred Michael Spiss<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands<br />

Dr. Gerhard Grund<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Walter Rothensteiner<br />

Vorsitzender<br />

Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank<br />

Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />

Patrick Butler<br />

1. stellvertretender Vorsitzender<br />

Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Dr. Herbert Stepic<br />

2. stellvertretender Vorsitzender<br />

Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Wien, 4. April 2011<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Eva Marchart<br />

Vorsitzende des Vorstands<br />

Mitglieder<br />

Dr. Karl Sevelda<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der<br />

Raiffeisen Bank International AG, Wien<br />

Dr. Johann Strobl<br />

Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Bank<br />

International AG und der Raiffeisen Zentralbank<br />

Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />

Mag. Christian Teufl (bis 31.10.<strong>2010</strong>)<br />

Direktor der Raiffeisen Zentralbank<br />

Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />

Mag. Werner Kaltenbrunner (ab 03.11.<strong>2010</strong>)<br />

Bereichsleiter der Raiffeisen Bank<br />

International AG, Wien<br />

Staatskommissäre<br />

Dr. Peter Braumüller (bis 31.10.<strong>2010</strong>)<br />

Bereichsleiter<br />

Dr. Tamara Els<br />

Ministerialrätin<br />

Mag. Alfred Michael Spiss Dr. Gerhard Grund<br />

stv. Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands<br />

179<br />

Einzelabschluss<br />

Organe


180<br />

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />

Bericht zum Jahresabschluss<br />

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der<br />

Raiffeisen Centrobank AG, Wien,<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner <strong>2010</strong> bis zum 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong> unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser<br />

Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember <strong>2010</strong>,<br />

die Gewinn- und Verlustrechnung für das am 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss<br />

und die Buchführung<br />

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Buchführung<br />

sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses verantwortlich,<br />

der ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanzund<br />

Ertragslage der Gesellschaft in Übereinstimmung mit den<br />

österreichischen unternehmens- und bankrechtlichen Vorschriften<br />

vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung,<br />

Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems,<br />

soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses<br />

und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von Bedeutung<br />

ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei<br />

es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern;<br />

die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter<br />

Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen<br />

erscheinen.<br />

Verantwortung des Bankprüfers und Beschreibung von Art und<br />

Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils<br />

zu diesem Jahresabschluss auf der Grundlage unserer<br />

Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in<br />

Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze<br />

ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese<br />

Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und<br />

die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender<br />

Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der<br />

Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />

zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der<br />

Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl<br />

der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen<br />

des Bankprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung<br />

des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen,<br />

sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten<br />

Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt<br />

der Bankprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die<br />

Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines<br />

möglichst getreuen Bildes der Vermögens , Finanz- und Ertragslage<br />

der Gesellschaft von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung<br />

der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen<br />

festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit<br />

der internen Kontrollen der Gesellschaft abzugeben. Die<br />

Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der<br />

angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und<br />

der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen<br />

Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage<br />

des Jahresabschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete<br />

Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung<br />

eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil<br />

darstellt.


Prüfungsurteil<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf<br />

Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />

der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen<br />

Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens-<br />

und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong> sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Jänner <strong>2010</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2010</strong> in Übereinstimmung<br />

mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger<br />

Buchführung.<br />

Wien, am 4. April 2011<br />

KPMG Austria GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Mag. Wilhelm Kovsca<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

181<br />

Einzelabschluss<br />

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />

Aussagen zum Lagebericht<br />

Der Lagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf<br />

zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht<br />

und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche<br />

Vorstellung von der Lage der Gesellschaft erwecken. Der Bestätigungsvermerk<br />

hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob<br />

der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und<br />

ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.<br />

Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang<br />

mit dem Jahresabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind<br />

zutreffend.<br />

ppa. Mag. Dr. Josef Kirchknopf<br />

Steuerberater


Impressum<br />

Eigentümer. Herausgeber und Verleger<br />

Raiffeisen Centrobank AG<br />

A-1015 Wien, Tegetthoffstraße 1<br />

Tel.: +43 (1) 51520-0<br />

Konzeption<br />

Brainds<br />

www.brainds.com<br />

Layout, Produktion<br />

Günther Heil<br />

heil@rcb.at<br />

Tel.: +43 (1) 51520-282<br />

Für weitere Informationen<br />

Dr. Andrea Pelinka-Kinz<br />

pelinka-kinz@rcb.at<br />

Tel.: +43 (1) 51520-614<br />

www.rcb.at

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