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Brand- und Explosionsschutz an Werkzeugmaschinen - VKIS

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In Einzelfällen, bei geringem Risiko <strong>und</strong> wenn kein bedienerloser Betrieb möglich ist, können <strong>Werkzeugmaschinen</strong><br />

auch mit m<strong>an</strong>uell ausgelösten Feuerlösch<strong>an</strong>lagen ausgerüstet werden. Hierbei ist sicherzustellen,<br />

dass ein <strong>Br<strong>an</strong>d</strong> möglichst schnell erk<strong>an</strong>nt wird (z. B. mittels automatischer <strong>Br<strong>an</strong>d</strong>erkennung) <strong>und</strong> eine<br />

rasche Auslösung der Feuerlösch<strong>an</strong>lage sichergestellt ist.<br />

Eine automatische Lösch<strong>an</strong>lage für <strong>Werkzeugmaschinen</strong> besteht u. a. aus folgenden Komponenten:<br />

<strong>Br<strong>an</strong>d</strong>erkennungselemente (im Arbeitsraum der Werkzeugmaschine <strong>und</strong> <strong>an</strong> weiteren Orten, <strong>an</strong> denen<br />

<strong>Br<strong>an</strong>d</strong>gefahr besteht, z. B. Absaug<strong>an</strong>lage, Späneförderer)<br />

<strong>Br<strong>an</strong>d</strong>melderzentrale <strong>und</strong>/oder Steuereinrichtung (<strong>Br<strong>an</strong>d</strong>detektion, Alarmierung, Überwachung <strong>und</strong><br />

Steuerung der Lösch<strong>an</strong>lage, ggf. Steuerung von Betriebsmitteln wie Maschinenabschaltung, Abschaltung<br />

oder Verschließen der Absaug<strong>an</strong>lage – siehe auch 4.38)<br />

H<strong>an</strong>dauslösung (am Bedienpult oder in der Nähe der Maschine)<br />

Löschmittelbehälter (inkl. Schw<strong>und</strong>überwachungseinrichtung) <strong>und</strong> Verteilerrohrnetz ins Innere der<br />

Maschine<br />

Löschdüsen (geeignete Anordnung innerhalb der Maschine, um das Löschmittel im gesamten Löschbereich<br />

gleichmäßig zu verteilen)<br />

Alarmierungseinrichtungen, akustisch <strong>und</strong>/oder optisch<br />

(akustische Alarmierungseinrichtungen mindestens 5 dB über Umgebungslärmpegel)<br />

Ggf. Verriegelungsmöglichkeit für die Lösch<strong>an</strong>lage<br />

Ggf. zeitliche Verzögerungseinrichtung (elektrisch/nicht-elektrisch)<br />

Ggf. Druckentlastungseinrichtung.<br />

Lösch<strong>an</strong>lagen müssen dem St<strong>an</strong>d der Technik entsprechen. Informationen hierzu fi nden sich z. B. in<br />

der Normenreihe DIN EN 12094 für Bauteile von Gaslösch<strong>an</strong>lagen<br />

den BG-Regelwerken (z. B. BGR 134, BGI 888, BGG 920)<br />

VdS-Richtlinien für Pl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> Einbau von Lösch<strong>an</strong>lagen (z. B. VdS 2093).<br />

Wasserfeinsprühlösch<strong>an</strong>lagen müssen für den jeweiligen Anwendungsfall spezifi ziert sein. Darüber hinaus<br />

muss die Wirksamkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit mittels <strong>Br<strong>an</strong>d</strong>- <strong>und</strong> Löschversuchen sowie entsprechenden Bauteil-<br />

<strong>und</strong> Systemprüfungen nachgewiesen sein (siehe z. B. europäische Technische Spezifi kation TS 14972<br />

für Wasserfeinsprühlösch<strong>an</strong>lagen).<br />

Auslegung, Pl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> Einbau<br />

Bei der Auslegung der Lösch<strong>an</strong>lage wird risikospezifi sch derjenige Bereich der Werkzeugmaschine festgelegt,<br />

der von der <strong>Br<strong>an</strong>d</strong>erkennungs- <strong>und</strong> Lösch<strong>an</strong>lage geschützt werden soll, z. B. der Innenraum der Maschine,<br />

ggf. mit oder ohne Absaugung. Weiterhin sind Absperrklappen zur br<strong>an</strong>dschutztechnischen Abtrennung<br />

dieses Bereiches (z. B. Innenraum von Absaugung) vorzusehen. Auf Basis dieser Festlegung erfolgt<br />

die Pl<strong>an</strong>ung <strong>und</strong> Projektierung der <strong>Br<strong>an</strong>d</strong>erkennungs- <strong>und</strong> Lösch<strong>an</strong>lage.<br />

Zur Orientierung <strong>und</strong> Abschätzung des Löschmittelbedarfs bei automatischen CO 2 -Lösch<strong>an</strong>lagen gilt ein<br />

Richtwert von 5 kg CO 2 pro m³ Schutzvolumen (Löschbereich).<br />

Der exakte Wert ist für jede Maschine/Anlage entsprechend den Regeln der Technik (z. B. VdS 2093) zu<br />

ermitteln.<br />

Hierbei sind auch Abströmverluste zu berücksichtigen, die verringert werden können durch beispielsweise<br />

schnelle Abschaltung <strong>und</strong> geringen Nachlauf der Absaugung <strong>und</strong> entsprechend kleine Öff nungen im Maschinengehäuse.<br />

Bei der Bemessung der Löschmittelmenge muss die Absaug<strong>an</strong>lage bzw. deren Nachlauf<br />

berücksichtigt werden.<br />

Beim Einsatz von Gaslösch<strong>an</strong>lagen ist zu prüfen, ob nach dem Freisetzen der Löschgasmenge ausreichende<br />

Druckentlastungsmöglichkeiten aus dem Löschbereich bestehen. Oftmals sind vorh<strong>an</strong>dene Öff nungen oder<br />

Druckentlastungsklappen zum <strong>Explosionsschutz</strong> ausreichend. Dies ist in jedem Einzelfall zu prüfen.

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