Rundbrief Nr. 11 - Heinrich Jacoby - Elsa Gindler - Stiftung

Liebe Leserin, lieber Leser,
Editorial
nicht nur wegen seiner vielen Weltrekorde war Jesse Owens ein Ausnahmeathlet. So kraftvoll und zugleich
geschmeidig …, so zielgerichtet und zugleich in Kontakt zu sich selbst …, so gespannt und elastisch, aber
nicht verspannt … wie Owens auf dem Titelfoto sieht man wohl selten einen Leistungssportler. Es ist diese
hier spürbar werdende Qualität von Verhalten, um die es Heinrich Jacoby und Elsa Gindler in ihrer Arbeit
ging. Sie hatten erkannt, wie weitreichend die sich daraus ergebenden Konsequenzen nicht nur für das Individuum,
sondern auch für das soziale Miteinander und für die Gesellschaft sind.
In dieser elften Ausgabe des Rundbriefs bilden Beiträge zur Arbeit Heinrich Jacobys, der im April 2009 120
Jahre alt geworden wäre, einen Schwerpunkt. Erstmals nehmen wir im Rahmen des Rundbriefs die immer
wieder diskutierte Frage der Ausbildung auf. Neu ist die Rubrik „Im Archiv geblättert“, in der regelmäßig
Texte aus dem Archiv veröffentlicht werden.
Fotos aus Zeitungen, Zeitschriften und Büchern dienten Gindler und Jacoby dazu, Aspekte ihrer Arbeit spürbar
werden zu lassen. Sportler und Musiker waren dabei ein Fokus ihres Interesses, weil an ihnen Qualitäten
des Verhaltens deutlich zu erkennen waren. In diesem Rundbrief veröffentlichen wir Fotos, die schon Jacoby
und Gindler in ihren Arbeitsgemeinschaften gezeigt haben oder die später in das Bildarchiv der Stiftung
gekommen sind. Trotz der Instrumentalisierung, die Jesse Owens und anderen durch die Nationalsozialisten
geschehen ist, meinen wir, dass es möglich ist, diese Fotos heute zu zeigen. Jacoby, selbst Opfer des Nationalsozialismus
und Elsa Gindler, die sich engagiert für Verfolgte einsetzte, standen auch mit ihrer Arbeit in
ausdrücklicher Distanz zum nationalsozialistischen Wahn.
Auch wenn in diesem Rundbrief die historische Perspektive überwiegen mag, erscheint uns die Arbeit Gindlers
und Jacobys alles andere als unzeitgemäß oder überholt. Im Gegenteil: Das Titelbild war für uns angesichts
der heutigen schnelllebigen Zeit besonders ansprechend: Owens wirkt mitten im schnellsten Sprint
doch ruhend in sich selbst. Wer würde sich das nicht auch wünschen?
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre,
Inken Neubauer im Namen der Redaktion
Impressum:
Rundbrief (Heinrich Jacoby – Elsa Gindler – Stiftung) ISSN 1861-8139 | Herausgegeben vom Vorstand der Heinrich Jacoby – Elsa Gindler – Stiftung
ViSdP: Dr. H.P. Wüst, Nassauische Straße 64, 10717 Berlin | Redaktion: Marianne Haag, Sabina Keiling, Beate Lock, Inken Neubauer, Mitarbeit von Claudia Kammerichs
Gestaltung: steffel:marketing&pr, Ulrike Steffel, Hamburg
Mit vollem Namen gezeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. | Auflage: 2500
Redaktionsschluss für den Rundbrief Nr. 12 / 2010: 31.05.2010
Fotonachweise:
Titelfoto und Seiten 4, 7, 9, 12, 16, 21: Archiv der Heinrich Jacoby – Elsa Gindler – Stiftung.
Seite 13: Bernd Roselieb
Seite 26: ullstein bild
Rundbrief Nr. 11 | Dezember 2009 | 3