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Plant Glarus eine zweite Umfahrung? - Gemeinde Glarus

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Region DIE süDostschWEIz | MOntAG, 3. OktOBER 2011 2<br />

Glarner Forum nimmt Fragen<br />

zum Verkehr kontrovers auf<br />

Welche Rolle soll ein kl<strong>eine</strong>s<br />

Zentrum im Glarner Buchholz<br />

spielen, wie soll es erschlossen<br />

werden? Solche Fragen hat das<br />

2. Glarner Forum Ortsplanung<br />

diskutiert und zuhanden der<br />

Planer vorgespurt.<br />

Von Fridolin Rast<br />

<strong>Glarus</strong>. –Nun ist die Katze aus dem<br />

Sack, auch wenn in ihrem Fell noch<br />

nicht jedes einzelne Haar genau zu sehen<br />

ist. Beat Suter und Marc Schneiter,<br />

Planer beim Büro Metron in<br />

Brugg, haben am Samstag die Planentwürfe<br />

zum räumlichen Leitbild<br />

von <strong>Glarus</strong> enthüllt. Die entworfenen<br />

Ziele haben alle Teilnehmer vor dem<br />

2. Forum Ortsplanung in Netstal<br />

schriftlich bekommen. «Erstmals ist<br />

das Bild der gemeinsamen Stadt sichtbar»,<br />

kommentiert das Werk <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

Christian Büttiker, Präsident<br />

der Planungskommission.<br />

Industrie in<br />

den Norden<br />

Siedlungsentwicklung und Verkehr<br />

waren Schwerpunkte. Zentren sehen<br />

die Planer im heutigen <strong>Glarus</strong> und um<br />

den Netstaler Wiggispark. Ergänzende<br />

Subzentren zur lokalen Versorgung<br />

und Begegnung in Netstal <strong>eine</strong>s oder<br />

zwei sowie je <strong>eine</strong>s im Buchholz, in<br />

Riedern und in Ennenda. Zu jenem im<br />

Buchholz will man durchaus wissen,<br />

welche Rolle es spielen soll, bei all<br />

den verschiedenen Nutzungen heute.<br />

Und ob es per zusätzliche Bahnstation<br />

oder per Bus an den ÖV angebunden<br />

werden soll.<br />

Neue Industrie soll sich im Norden<br />

entwickeln, damit möglichst wenig<br />

neuer Industrieverkehr durch <strong>Glarus</strong><br />

fliesst. Gemischter Raum für Dienstleistungen,<br />

Gewerbe, Wohnen soll<br />

zwischen Ygruben, Sonnenhügel und<br />

Buchholz entwickelt werden, zwischen<br />

Ennetbühls und Ennenda sowie<br />

dort von der oberen Allmeind bis<br />

zur Schoggifabrik.<br />

Und was mit den<br />

Sonnenhängen?<br />

Fürs Wohnen – man rechnet mit plus<br />

1100 Einwohnern in 15 Jahren oder<br />

<strong>eine</strong>m Wachstum von jährlich rund<br />

1Prozent – setzt man auf inneres<br />

Wachstum durch Verdichtung. Wo<br />

muss Stadtgrün herhalten, wo soll es<br />

Sanften Tourismus<br />

im Hauptort fördern<br />

<strong>Glarus</strong>. – Der Kantonshauptort<br />

selber ist etlichen Touristen <strong>eine</strong><br />

Reise oder <strong>eine</strong>n Abstecher wert.<br />

Auch fürs Klöntal, Juwel und an<br />

schönen Sonntagen gelegentlich<br />

überflutet, soll das räumliche Leitbild<br />

des neuen <strong>Glarus</strong> Aussagen<br />

machen.<br />

Eine noch nicht gefundene Rolle<br />

spielt die Heualp samt Berghütte<br />

Äugsten ob Ennenda. Seit kurzem<br />

ist das Gebiet von <strong>eine</strong>r neuen, von<br />

der Transportleistung her kl<strong>eine</strong>n<br />

Luftseilbahn erschlossen.<br />

Dennnoch stand am 2. Forum<br />

Ortsplanung die Frage im Raum,<br />

was denn nun mit dem Gebiet werden<br />

soll, das heute in <strong>eine</strong>m Wildbanngebiet<br />

und gemäss kantonalem<br />

Richtplan im touristischen<br />

Ausschlussgebiet liegt. (fra)<br />

Erste Gesamtsicht: Martin Bilger, Myrta Giovanoli und Gertrud Zollinger verfolgen<br />

Erklärungen von Gruppenleiter Leo Stabile. Bild Fridolin Rast<br />

Viele offene Baustellen: Planer Beat Suter (stehend) erklärt <strong>eine</strong>r der Arbeitsgruppen<br />

das weitere Vorgehen.<br />

erhalten werden? Das fragte sich der<br />

<strong>eine</strong> oder die andere am Forum.<br />

Die äusseren Grenzen der Siedelung<br />

seien oft von Naturgefahren mitbestimmt,<br />

bemerkt Gruppenleiter<br />

und kantonaler Fachstellenleiter Naturgefahren<br />

Jürg Walcher. Siedlungstrenngürtel<br />

wiederum seien vom<br />

Bund angemahnt. So sind solche nun<br />

eingeplant und mehrheitlich begrüsst<br />

zwischen Netstal, <strong>Glarus</strong> und Riedern.<br />

Mitgegeben wurde den Planern<br />

dennnoch auch ein Ruf nach mehr<br />

Wohnbauzonen am Hang ob Ennenda<br />

sowie oberhalb der Färberei Noser<br />

gegen den Ennetbühler Schlatt hin.<br />

Mitgegeben auch der Aufruf, nicht gutes<br />

Kulturland zu überbauen.<br />

Wie umgehen mit<br />

dem Verkehr?<br />

Vielleicht, dass <strong>eine</strong> <strong>Umfahrung</strong> von<br />

Netstal –und noch vielleichter von<br />

<strong>Glarus</strong> – einmal kommt. Schon in der<br />

langen Zeit bis dahin wollen die Planer<br />

die Zentren von Netstal und <strong>Glarus</strong><br />

aufwerten und die Ortsdurchfahrt<br />

verträglicher gestalten.<br />

In Etappen wollen sie aber auch ein<br />

«Leiterkonzept» realisieren. Worunter<br />

man sich parallel zur heutigen Hauptverkehrsachse<br />

<strong>eine</strong> Strasse in Linthnähe<br />

vorstellen muss, mit Verbindungen<br />

zur Hauptstrasse ähnlich Leitersprossen.<br />

Diese parallele Strasse soll vorab<br />

dem Binnenverkehr dienen und so<br />

auch die Hauptstrasse samt ihren Anwohnern,<br />

Cafébetreibern und Ladeninhabern<br />

etwas entlasten.<br />

Gut möglich, dass sie streckenweise<br />

Vorhandenem entspricht, etwa mit<br />

der Nebenachse Fabrikstrasse-Glarnerstrasse<br />

in Ennenda-Ennetbühls<br />

oder der Mattstrasse in Netstal. Denkbar<br />

auch, dass die Planer den so genannten<br />

Langsamverkehr zwischen<br />

<strong>Glarus</strong> und Netstal im Auge hatten.<br />

Wenn es anders wäre, so scheint das<br />

Veto von Pro Natura nahe zu liegen.<br />

Deren Geschäftsführerin Barbara<br />

Fierz merkte nämlich an, dass der<br />

gesetzlich geforderte Gewässerraum<br />

<strong>eine</strong> Zusatzstrasse der Linth entlang<br />

ohnehin verunmögliche.<br />

Der Fragen waren aber noch weitere:<br />

Ist es klug, mit so etwas <strong>eine</strong> <strong>Umfahrung</strong><br />

auf Bundeskosten möglicherweise<br />

zu kompromittieren? Sollte<br />

man nicht lieber in der Art von Rückgrat<br />

samt Rippen statt <strong>eine</strong>r Leiter<br />

planen, damit k<strong>eine</strong> <strong>zweite</strong> <strong>Umfahrung</strong><br />

entsteht?<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat und Planer haben sich<br />

in ihren Schlussworten für den gefüllten<br />

Rucksack bedankt, den sie nun in<br />

die nächste Etappe mitnehmen.<br />

In Sachen Flugplatz<br />

nicht einverstanden<br />

<strong>Glarus</strong>. –Der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Glarus</strong><br />

hatte im Sommer zum Flugplatz-<br />

Konzept von Kanton und Projektgruppe<br />

ablehnend Stellung genommen.<br />

Am Forum vom Samstag gab<br />

Teilnehmer und Landrat Peter Toneatti<br />

dazu ein kurzes Statement<br />

ab: Ein einziger Satz unter 250 bis<br />

300 Voten aus dem 1. Forum habe<br />

sich mit den Immissionen des Flugplatzes<br />

beschäftigt, sagte er. Er sei<br />

daher sehr befremdet, dass der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

von den «Bürgern» rede,<br />

wenn er «rein die Ansicht des<br />

<strong>Gemeinde</strong>rates» veröffentliche.<br />

Toneatti fragt, wie der Rat in Sachen<br />

Flugplatz nun vorgehen will:<br />

«Die Regierung stand nämlich kurz<br />

davor, <strong>eine</strong>n Kaufvertrag zu unterzeichnen<br />

und die Vorlage vor die<br />

Landsgemeinde zu bringen.» (fra)<br />

Glarner Fasnacht<br />

erhält Zuwachs<br />

An der kommenden Fasnacht<br />

wirkt <strong>eine</strong> neue Gugge mit: Die<br />

«Nordhüler Mollis» treten die<br />

Nachfolge zweier Guggen an,<br />

die aufgelöst wurden.<br />

Von Manuela Oertli<br />

Mollis. –Am Samstagabend wurde an<br />

der Chilbi Mollis ein Geheimnis gelüftet:<br />

Die neue Gugge ist offiziell auf<br />

den Namen «Nordhüler Mollis» getauft.<br />

Nachdem die «Rüfi-Düüser»<br />

und die «Turmfäger» wegen Mitgliedermangels<br />

<strong>eine</strong>n Schlussstrich ziehen<br />

mussten, sind die «Nordhüler»<br />

nun die vereinte Formation.<br />

Die mit dem Wolf tanzen<br />

Die Namenswahl lässt sich nachvollziehen:<br />

Nord weil Mollis in der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Glarus</strong> Nord liegt. Und Hüler,<br />

weil die Gugge <strong>eine</strong>n Bezug zum Wolf<br />

hat. Dieser hat, so die Guggenverantwortlichen,<br />

nämlich ein spezielles Sozialverhalten<br />

im Rudel. Genauso soll<br />

es auch in der Gugge sein: Mehrere<br />

Generation werden miteinander zusammenarbeiten.<br />

Der Wolf spielt<br />

denn auch auch auf der Guggen-Fahne<br />

<strong>eine</strong> zentrale Rolle. Sie zeigt <strong>eine</strong><br />

nach Norden gerichtete Windrose und<br />

mittendrin <strong>eine</strong>n Wolfskopf.<br />

Die Gugge möchte Jugendlichen <strong>eine</strong><br />

Möglichkeit geben, aktiv in <strong>eine</strong>m<br />

Verein mitzuwirken und selber schon<br />

Aufgaben zu übernehmen. Sie soll die<br />

Fasnacht in Mollis wieder mitgestalten.<br />

Aber auch Ältere sind in der Gugge<br />

willkommen. Trotz dieser Durchmischung<br />

der Generationen suchen<br />

die «Nordhüler» allerdings nach wie<br />

vor noch Mitglieder ab zwölf Jahren.<br />

Auf Waldweg von<br />

Hund angegriffen<br />

Uznach. – Ein Spaziergang mit Folgen:<br />

Im Buchwald in Uznach wurde<br />

letzte Woche ein Mann von <strong>eine</strong>m<br />

Hund gebissen. Offenbar war das Tier<br />

bereits früher negativ aufgefallen.<br />

Der American-Staffordshire-Terrier<br />

stürmte nach Angaben des Opfers auf<br />

den Mann zu und biss ihn in die Hand.<br />

Der Hund war weder angeleint, noch<br />

trug er <strong>eine</strong>n Maulkorb.<br />

Muss er aber auch nicht zwingend:<br />

Während in Deutschland, in Zürich<br />

und im Wallis die Haltung dieser<br />

Hunderasse verboten wurde, gibt es<br />

im Kanton St. Gallen k<strong>eine</strong> speziellen<br />

Auflagen für potenziell gefährliche<br />

Hunde. Doch der jüngste Fall in<br />

Uznach ist brisant. Laut Zeugenaussagen<br />

hatte das Tier schon früher Personen<br />

gebissen, darunter auch den<br />

Halter selbst.<br />

Ist der betroffene Hund wegen dieser<br />

Vorfälle bei der <strong>Gemeinde</strong> registriert?<br />

Hatte der Halter Auflagen?<br />

Die Reaktion der <strong>Gemeinde</strong>, die für<br />

solche Verfügungen zuständig ist,<br />

erstaunt. Sie schweigt zu diesem Fall<br />

eisern. (so)<br />

ImprEssum<br />

Unabhängige schweizerische Tageszeitung mit Regionalausgaben in<br />

den Kantonen Graubünden, <strong>Glarus</strong>, St. Gallen und Schwyz.<br />

Herausgeberin: Südostschweiz Presse und Print AG<br />

Verleger: Hanspeter Lebrument<br />

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Redaktionsleitung: David Sieber (Chefredaktor),<br />

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toren), Hansruedi Camenisch (Sport), Gisela Femppel<br />

(Überregionales), Rolf Hösli (Redaktion <strong>Glarus</strong>),<br />

Thomas Senn (Redaktion Gaster/See)<br />

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8750 <strong>Glarus</strong>, Telefon 0844 226 226,<br />

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124 760 Exemplare (WEMF/SW-beglaubigt)<br />

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Adresse: Die Südostschweiz, Zwinglistrasse 6, 8750 <strong>Glarus</strong>,<br />

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E-Mail: Redaktion <strong>Glarus</strong>: redaktion-gl@suedostschweiz.ch; Redak -<br />

tion Online: redaktion-online@suedostschweiz.ch.<br />

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