Plant Glarus eine zweite Umfahrung? - Gemeinde Glarus
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ausgabE glarus MontAg, 3. oKtoBeR 2011 | nR. 270 | AZ 8750 gLARus | chF 3.00<br />
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Glarner Chäsmärt<br />
beendet Alpsommer<br />
Elm. –Tausende Besucher strömten<br />
gestern zum Alpchäs- und<br />
Schabziger-Märt nach Elm. Der urchige<br />
Anlass mit dem Ziel, Werbung<br />
für das Handwerk der Älpler und<br />
deren Käse zu machen, ist damit gelungen.<br />
OK-Präsident Thomas Elmer<br />
vergleicht den Festtag zum Ende<br />
des Alpsommers mit <strong>eine</strong>m Spitzentag<br />
der Sportbahnen. Die Gäste<br />
kauften und konsumierten rund<br />
zwei Tonnen Käse. Seite 3<br />
Wild verabschiedet<br />
sich mit gutem Lauf<br />
Orientierungslauf. –Angela Wild<br />
klassiert sich mit dem zwölften<br />
Rang beim Postfinance-Sprint und<br />
Weltcup-Abschluss als zweitbeste<br />
Schweizerin. Die Ennendanerin<br />
sprach nach dem Rennen von <strong>eine</strong>m<br />
soliden Lauf. Der Erfolg ändert aber<br />
nichts am Entscheid der Glarnerin,<br />
die internationale Karriere zu beenden.<br />
Die Saison 2011 war für sie<br />
e ine grosse Enttäuschung. «Das<br />
wars dann auf dieser Ebene», sagt<br />
sie zum Abschied. Seite 11<br />
Altweibersommer<br />
bleibt noch länger<br />
Bern. –Das Hoch «Sepideh» wird<br />
noch bis und mit Mittwoch für<br />
milde Temperaturen und viel Sonnenschein<br />
in der Schweiz sorgen.<br />
Der Altweibersommer geht also<br />
weiter. Am Wochen ende wurde im<br />
Wallis und im Tessin sogar die 25-<br />
Grad-Grenze bei den Temperaturen<br />
geknackt, was aussergewöhnlich<br />
für die Jahreszeit ist. Wanderer<br />
konnten sich zudem über <strong>eine</strong> perfekte<br />
Fernsicht freuen. Seite 24<br />
region 2–8<br />
Sport region 10<br />
tagesthema 13<br />
inland 14<br />
ausland 15<br />
Kultur 17<br />
Sport 18<br />
Fernsehen, radio-tipp 23<br />
Boulevard 24<br />
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Wetter heute<br />
Kanton <strong>Glarus</strong><br />
9 771424 753001<br />
+20º<br />
+ 8º<br />
Seite 22<br />
70039<br />
Region<br />
Bei der Verleihung der<br />
Schweizer Filmpreise<br />
geht <strong>Glarus</strong> trotz anita<br />
Blumer leer aus. Seite 5<br />
Region<br />
immer weniger<br />
Verkehrstote, dafür<br />
immer mehr<br />
auffahrunfälle. Seite 7<br />
spoRt Region<br />
<strong>Plant</strong> <strong>Glarus</strong> <strong>eine</strong><br />
<strong>zweite</strong> <strong>Umfahrung</strong>?<br />
Interessierte und Planer trafen<br />
sich zum 2. Forum Ortsplanung<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Glarus</strong>. Sie<br />
sahen <strong>eine</strong>n unkonventionellen<br />
Verkehrsvorschlag und mehr.<br />
Von Fridolin Rast<br />
<strong>Glarus</strong>. –Der Glarner <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
und das Brugger Planungsbüro Metron<br />
haben am Samstag den Entwurf<br />
zum räumlichen Leitbild des vereinigten<br />
<strong>Glarus</strong> vorgestellt. Im 2.Forum<br />
Ortsplanung traf man sich in Netstal,<br />
um ihn zu diskutieren.<br />
Wo fahren und wo wohnen?<br />
Dass neue Industrie künftig im Norden<br />
von Netstal verkehrsgünstig angesiedelt<br />
werden soll, findet allgem<strong>eine</strong><br />
Zustimmung. Was als Zentrum entwickelt<br />
werden soll, ist ebenso wenig<br />
umstritten: Der Kern von <strong>Glarus</strong> so-<br />
Glaronia verliert<br />
gegen aadorf nach<br />
hartem Kampf<br />
in vier Sätzen. Seite 10<br />
wie die Region um Wiggispark und<br />
Bahnhof in Netstal. Schon kontroverser<br />
ist, welche Rolle ein Subzentrum<br />
Buchholz spielen soll, wo sich heute<br />
verschiedene Nutzungen treffen.<br />
Nicht alle wollen den Siedlungstrenngürtel<br />
zwischen <strong>Glarus</strong> und Riedern<br />
grün lassen. Am meisten dürfte<br />
aber ein Vorschlag zum Verkehr zu reden<br />
geben: Sind Strassen in der Art <strong>eine</strong>r<br />
Leiter interne Entlastung oder<br />
<strong>zweite</strong> <strong>Umfahrung</strong>? Bericht Seite 2<br />
Schwarzer Tag für die Super League<br />
Das gestrige Zürcher Derby zwischen den Grasshoppers und dem FCZ hat der Fussball-Super-League <strong>eine</strong><br />
bittere Niederlage gebracht. Wegen Ausschreitungen auf den Zuschauerrängen musste das Spiel nach<br />
77 Minuten beim Stand von 2:1 für GC abgebrochen werden (Bericht Seite 19). Bild Alessandro Della Bella/Keystone<br />
Jackson hatte Angst<br />
vor dem Comeback<br />
Los Angeles. – Eine Woche ist seit dem<br />
Prozessbeginn gegen den ehemaligen<br />
Leibarzt von Michael Jackson vergangen.<br />
Vorläufiges Fazit: Der US-Popstar,<br />
der mit <strong>eine</strong>r Serie von 50 Konzerten<br />
zwischen Juli 2009 und März<br />
2010 s<strong>eine</strong> stockende Karriere ankurbeln<br />
wollte, hatte panische Angst vor<br />
der anstehenden Konzertserie. Um<br />
schlafen zu können, nahm er Propofol.<br />
Im Juni 2009 starb er an <strong>eine</strong>r<br />
Überdosis des Beruhigungsmittels.<br />
S<strong>eine</strong>m Arzt Conrad Murray drohen<br />
im Falle <strong>eine</strong>r Verurteilung wegen<br />
fahrlässiger Tötung bis zu vier Jahre<br />
Haft. (so) Bericht Seite 13<br />
BDP steht zum<br />
Kampfjet-Entscheid<br />
Bern. –Die BDP-Nationalräte Hansjörg<br />
Hassler, Brigitta Gadient und<br />
Martin Landolt wehren sich gegen<br />
den Vorwurf, sie hätten bei <strong>eine</strong>r Abstimmung<br />
irrtümlich auf den falschen<br />
Knopf gedrückt und so das Referendum<br />
über den Kauf neuer Kampfjets<br />
verhindert. Die Bündnerin Gadient<br />
fasst diese Darstellung sogar als Beleidigung<br />
auf, wie sie der «Südostschweiz»<br />
sagt. Auch Landolt und<br />
Hassler betonen, sie hätten bewusst<br />
gegen ein Referendum gestimmt, geben<br />
aber zu, persönlich nicht gegen <strong>eine</strong>n<br />
Volksentscheid zum Flugzeugkauf<br />
zu sein. (ser) Bericht Seite 14<br />
Scharfe Kritik an<br />
Israels Siedlungsbau<br />
Jerusalem. – Israel hat die neue Nahost-Friedensinitiative<br />
der internationalen<br />
Gemeinschaft akzeptiert. Die<br />
Vorbedingungen der Palästinenser für<br />
neue Verhandlungen, <strong>eine</strong>n vollständigen<br />
Siedlungsstopp sowie die Festlegung<br />
der Grenzen vor dem Sechs -<br />
tagekrieg von 1967 als Basis für<br />
Gespräche, lehnt Israel allerdings<br />
weiter strikt ab. Auf internationale<br />
Kritik, insbesondere bei den USA und<br />
Deutschland, stösst indes die jüngst<br />
in Israel erteilte Baubewilligung für<br />
<strong>eine</strong> weitere Siedlung im Westjordanland.<br />
(sda/so) Kommentar 5. Spalte<br />
Bericht Seite 15<br />
AnZeige<br />
www.suedostschweiz.ch<br />
Kommentar<br />
EinE bEwusstE<br />
Provokation<br />
Von Charles A. Landsmann<br />
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel glaubt Benjamin Ne -<br />
tanjahu «kein Wort» mehr. Sie ist<br />
damit in bester Gesellschaft. Der<br />
israelische Regierungschef hat ein<br />
gewaltiges Glaubwürdigkeitsproblem,<br />
zu Hause und auf internationaler<br />
Bühne. Doch dies scheint ihn<br />
selbst wenig zu kümmern. Genauer:<br />
Er stellt den Machterhalt über<br />
alles, beugt sich dem Willen der<br />
Ultranationalisten in s<strong>eine</strong>r Regierung<br />
– oder teilt gar deren Meinung<br />
und Ideologie.<br />
Die über 140 Siedlungen im Westjordanland<br />
haben Hunderte Milliarden<br />
Schekel israelischer Steuerzahler<br />
verschlungen. Sie sind nicht<br />
nur weltweit als «Friedenshindernis<br />
Nummer 1» geächtet, sondern<br />
Hauptgrund für die sozialen Missstände<br />
im Land und damit auch<br />
für den aktuellen landesweiten<br />
Protest für «gesellschaftliche Gerechtigkeit».<br />
Netanjahu wird s<strong>eine</strong><br />
Regierung zur Annahme der Empfehlungen<br />
der wegen der Protestbewegung<br />
eingesetzten Expertenkommission<br />
überreden. Genauso<br />
wie Jerusalem nun der neuesten<br />
Friedensinitiative des Nahost -<br />
quartetts zugestimmt hat.<br />
Doch israels Regierungen der letzten<br />
Jahrzehnte, die derzeitige insbesondere,<br />
haben gemäss wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen nur<br />
ganz wenige ihrer Beschlüsse auch<br />
tatsächlich umgesetzt. Und so drohen<br />
denn die dringend notwendigen<br />
gesellschaftlichen Reformen<br />
ebenso wie die längst überfälligen<br />
Fortschritte im Friedensprozess<br />
Makulatur zu werden anstatt<br />
Realität.<br />
Schon die nahe Zukunft könnte<br />
demnach beweisen, dass Merkels<br />
tief sitzendes Misstrauen, ihre Wut<br />
auf Netanjahu, durchaus berechtigt<br />
ist. Merkel hatte sich in den letzten<br />
Wochen in ihrer Ablehnung der<br />
palästinensischen Initiativen für<br />
die weltweite Anerkennung <strong>eine</strong>s<br />
Staates Palästina weit aus dem<br />
Fenster gelehnt – auf ausdrücklichen<br />
Wunsch Netanjahus. Doch<br />
mit den neuesten Baubewilligungen<br />
und insbesondere mit dem<br />
Zeitpunkt der Beschlussfassung<br />
unmittelbar nach Veröffentlichung<br />
der Quartett-Initiative hat der israelische<br />
Ministerpräsident Merkel<br />
und der internationalen Gemeinschaft<br />
den Stinkefinger gezeigt.<br />
zentralredaktion@suedostschweiz.ch
Region DIE süDostschWEIz | MOntAG, 3. OktOBER 2011 2<br />
Glarner Forum nimmt Fragen<br />
zum Verkehr kontrovers auf<br />
Welche Rolle soll ein kl<strong>eine</strong>s<br />
Zentrum im Glarner Buchholz<br />
spielen, wie soll es erschlossen<br />
werden? Solche Fragen hat das<br />
2. Glarner Forum Ortsplanung<br />
diskutiert und zuhanden der<br />
Planer vorgespurt.<br />
Von Fridolin Rast<br />
<strong>Glarus</strong>. –Nun ist die Katze aus dem<br />
Sack, auch wenn in ihrem Fell noch<br />
nicht jedes einzelne Haar genau zu sehen<br />
ist. Beat Suter und Marc Schneiter,<br />
Planer beim Büro Metron in<br />
Brugg, haben am Samstag die Planentwürfe<br />
zum räumlichen Leitbild<br />
von <strong>Glarus</strong> enthüllt. Die entworfenen<br />
Ziele haben alle Teilnehmer vor dem<br />
2. Forum Ortsplanung in Netstal<br />
schriftlich bekommen. «Erstmals ist<br />
das Bild der gemeinsamen Stadt sichtbar»,<br />
kommentiert das Werk <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Christian Büttiker, Präsident<br />
der Planungskommission.<br />
Industrie in<br />
den Norden<br />
Siedlungsentwicklung und Verkehr<br />
waren Schwerpunkte. Zentren sehen<br />
die Planer im heutigen <strong>Glarus</strong> und um<br />
den Netstaler Wiggispark. Ergänzende<br />
Subzentren zur lokalen Versorgung<br />
und Begegnung in Netstal <strong>eine</strong>s oder<br />
zwei sowie je <strong>eine</strong>s im Buchholz, in<br />
Riedern und in Ennenda. Zu jenem im<br />
Buchholz will man durchaus wissen,<br />
welche Rolle es spielen soll, bei all<br />
den verschiedenen Nutzungen heute.<br />
Und ob es per zusätzliche Bahnstation<br />
oder per Bus an den ÖV angebunden<br />
werden soll.<br />
Neue Industrie soll sich im Norden<br />
entwickeln, damit möglichst wenig<br />
neuer Industrieverkehr durch <strong>Glarus</strong><br />
fliesst. Gemischter Raum für Dienstleistungen,<br />
Gewerbe, Wohnen soll<br />
zwischen Ygruben, Sonnenhügel und<br />
Buchholz entwickelt werden, zwischen<br />
Ennetbühls und Ennenda sowie<br />
dort von der oberen Allmeind bis<br />
zur Schoggifabrik.<br />
Und was mit den<br />
Sonnenhängen?<br />
Fürs Wohnen – man rechnet mit plus<br />
1100 Einwohnern in 15 Jahren oder<br />
<strong>eine</strong>m Wachstum von jährlich rund<br />
1Prozent – setzt man auf inneres<br />
Wachstum durch Verdichtung. Wo<br />
muss Stadtgrün herhalten, wo soll es<br />
Sanften Tourismus<br />
im Hauptort fördern<br />
<strong>Glarus</strong>. – Der Kantonshauptort<br />
selber ist etlichen Touristen <strong>eine</strong><br />
Reise oder <strong>eine</strong>n Abstecher wert.<br />
Auch fürs Klöntal, Juwel und an<br />
schönen Sonntagen gelegentlich<br />
überflutet, soll das räumliche Leitbild<br />
des neuen <strong>Glarus</strong> Aussagen<br />
machen.<br />
Eine noch nicht gefundene Rolle<br />
spielt die Heualp samt Berghütte<br />
Äugsten ob Ennenda. Seit kurzem<br />
ist das Gebiet von <strong>eine</strong>r neuen, von<br />
der Transportleistung her kl<strong>eine</strong>n<br />
Luftseilbahn erschlossen.<br />
Dennnoch stand am 2. Forum<br />
Ortsplanung die Frage im Raum,<br />
was denn nun mit dem Gebiet werden<br />
soll, das heute in <strong>eine</strong>m Wildbanngebiet<br />
und gemäss kantonalem<br />
Richtplan im touristischen<br />
Ausschlussgebiet liegt. (fra)<br />
Erste Gesamtsicht: Martin Bilger, Myrta Giovanoli und Gertrud Zollinger verfolgen<br />
Erklärungen von Gruppenleiter Leo Stabile. Bild Fridolin Rast<br />
Viele offene Baustellen: Planer Beat Suter (stehend) erklärt <strong>eine</strong>r der Arbeitsgruppen<br />
das weitere Vorgehen.<br />
erhalten werden? Das fragte sich der<br />
<strong>eine</strong> oder die andere am Forum.<br />
Die äusseren Grenzen der Siedelung<br />
seien oft von Naturgefahren mitbestimmt,<br />
bemerkt Gruppenleiter<br />
und kantonaler Fachstellenleiter Naturgefahren<br />
Jürg Walcher. Siedlungstrenngürtel<br />
wiederum seien vom<br />
Bund angemahnt. So sind solche nun<br />
eingeplant und mehrheitlich begrüsst<br />
zwischen Netstal, <strong>Glarus</strong> und Riedern.<br />
Mitgegeben wurde den Planern<br />
dennnoch auch ein Ruf nach mehr<br />
Wohnbauzonen am Hang ob Ennenda<br />
sowie oberhalb der Färberei Noser<br />
gegen den Ennetbühler Schlatt hin.<br />
Mitgegeben auch der Aufruf, nicht gutes<br />
Kulturland zu überbauen.<br />
Wie umgehen mit<br />
dem Verkehr?<br />
Vielleicht, dass <strong>eine</strong> <strong>Umfahrung</strong> von<br />
Netstal –und noch vielleichter von<br />
<strong>Glarus</strong> – einmal kommt. Schon in der<br />
langen Zeit bis dahin wollen die Planer<br />
die Zentren von Netstal und <strong>Glarus</strong><br />
aufwerten und die Ortsdurchfahrt<br />
verträglicher gestalten.<br />
In Etappen wollen sie aber auch ein<br />
«Leiterkonzept» realisieren. Worunter<br />
man sich parallel zur heutigen Hauptverkehrsachse<br />
<strong>eine</strong> Strasse in Linthnähe<br />
vorstellen muss, mit Verbindungen<br />
zur Hauptstrasse ähnlich Leitersprossen.<br />
Diese parallele Strasse soll vorab<br />
dem Binnenverkehr dienen und so<br />
auch die Hauptstrasse samt ihren Anwohnern,<br />
Cafébetreibern und Ladeninhabern<br />
etwas entlasten.<br />
Gut möglich, dass sie streckenweise<br />
Vorhandenem entspricht, etwa mit<br />
der Nebenachse Fabrikstrasse-Glarnerstrasse<br />
in Ennenda-Ennetbühls<br />
oder der Mattstrasse in Netstal. Denkbar<br />
auch, dass die Planer den so genannten<br />
Langsamverkehr zwischen<br />
<strong>Glarus</strong> und Netstal im Auge hatten.<br />
Wenn es anders wäre, so scheint das<br />
Veto von Pro Natura nahe zu liegen.<br />
Deren Geschäftsführerin Barbara<br />
Fierz merkte nämlich an, dass der<br />
gesetzlich geforderte Gewässerraum<br />
<strong>eine</strong> Zusatzstrasse der Linth entlang<br />
ohnehin verunmögliche.<br />
Der Fragen waren aber noch weitere:<br />
Ist es klug, mit so etwas <strong>eine</strong> <strong>Umfahrung</strong><br />
auf Bundeskosten möglicherweise<br />
zu kompromittieren? Sollte<br />
man nicht lieber in der Art von Rückgrat<br />
samt Rippen statt <strong>eine</strong>r Leiter<br />
planen, damit k<strong>eine</strong> <strong>zweite</strong> <strong>Umfahrung</strong><br />
entsteht?<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat und Planer haben sich<br />
in ihren Schlussworten für den gefüllten<br />
Rucksack bedankt, den sie nun in<br />
die nächste Etappe mitnehmen.<br />
In Sachen Flugplatz<br />
nicht einverstanden<br />
<strong>Glarus</strong>. –Der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Glarus</strong><br />
hatte im Sommer zum Flugplatz-<br />
Konzept von Kanton und Projektgruppe<br />
ablehnend Stellung genommen.<br />
Am Forum vom Samstag gab<br />
Teilnehmer und Landrat Peter Toneatti<br />
dazu ein kurzes Statement<br />
ab: Ein einziger Satz unter 250 bis<br />
300 Voten aus dem 1. Forum habe<br />
sich mit den Immissionen des Flugplatzes<br />
beschäftigt, sagte er. Er sei<br />
daher sehr befremdet, dass der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
von den «Bürgern» rede,<br />
wenn er «rein die Ansicht des<br />
<strong>Gemeinde</strong>rates» veröffentliche.<br />
Toneatti fragt, wie der Rat in Sachen<br />
Flugplatz nun vorgehen will:<br />
«Die Regierung stand nämlich kurz<br />
davor, <strong>eine</strong>n Kaufvertrag zu unterzeichnen<br />
und die Vorlage vor die<br />
Landsgemeinde zu bringen.» (fra)<br />
Glarner Fasnacht<br />
erhält Zuwachs<br />
An der kommenden Fasnacht<br />
wirkt <strong>eine</strong> neue Gugge mit: Die<br />
«Nordhüler Mollis» treten die<br />
Nachfolge zweier Guggen an,<br />
die aufgelöst wurden.<br />
Von Manuela Oertli<br />
Mollis. –Am Samstagabend wurde an<br />
der Chilbi Mollis ein Geheimnis gelüftet:<br />
Die neue Gugge ist offiziell auf<br />
den Namen «Nordhüler Mollis» getauft.<br />
Nachdem die «Rüfi-Düüser»<br />
und die «Turmfäger» wegen Mitgliedermangels<br />
<strong>eine</strong>n Schlussstrich ziehen<br />
mussten, sind die «Nordhüler»<br />
nun die vereinte Formation.<br />
Die mit dem Wolf tanzen<br />
Die Namenswahl lässt sich nachvollziehen:<br />
Nord weil Mollis in der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Glarus</strong> Nord liegt. Und Hüler,<br />
weil die Gugge <strong>eine</strong>n Bezug zum Wolf<br />
hat. Dieser hat, so die Guggenverantwortlichen,<br />
nämlich ein spezielles Sozialverhalten<br />
im Rudel. Genauso soll<br />
es auch in der Gugge sein: Mehrere<br />
Generation werden miteinander zusammenarbeiten.<br />
Der Wolf spielt<br />
denn auch auch auf der Guggen-Fahne<br />
<strong>eine</strong> zentrale Rolle. Sie zeigt <strong>eine</strong><br />
nach Norden gerichtete Windrose und<br />
mittendrin <strong>eine</strong>n Wolfskopf.<br />
Die Gugge möchte Jugendlichen <strong>eine</strong><br />
Möglichkeit geben, aktiv in <strong>eine</strong>m<br />
Verein mitzuwirken und selber schon<br />
Aufgaben zu übernehmen. Sie soll die<br />
Fasnacht in Mollis wieder mitgestalten.<br />
Aber auch Ältere sind in der Gugge<br />
willkommen. Trotz dieser Durchmischung<br />
der Generationen suchen<br />
die «Nordhüler» allerdings nach wie<br />
vor noch Mitglieder ab zwölf Jahren.<br />
Auf Waldweg von<br />
Hund angegriffen<br />
Uznach. – Ein Spaziergang mit Folgen:<br />
Im Buchwald in Uznach wurde<br />
letzte Woche ein Mann von <strong>eine</strong>m<br />
Hund gebissen. Offenbar war das Tier<br />
bereits früher negativ aufgefallen.<br />
Der American-Staffordshire-Terrier<br />
stürmte nach Angaben des Opfers auf<br />
den Mann zu und biss ihn in die Hand.<br />
Der Hund war weder angeleint, noch<br />
trug er <strong>eine</strong>n Maulkorb.<br />
Muss er aber auch nicht zwingend:<br />
Während in Deutschland, in Zürich<br />
und im Wallis die Haltung dieser<br />
Hunderasse verboten wurde, gibt es<br />
im Kanton St. Gallen k<strong>eine</strong> speziellen<br />
Auflagen für potenziell gefährliche<br />
Hunde. Doch der jüngste Fall in<br />
Uznach ist brisant. Laut Zeugenaussagen<br />
hatte das Tier schon früher Personen<br />
gebissen, darunter auch den<br />
Halter selbst.<br />
Ist der betroffene Hund wegen dieser<br />
Vorfälle bei der <strong>Gemeinde</strong> registriert?<br />
Hatte der Halter Auflagen?<br />
Die Reaktion der <strong>Gemeinde</strong>, die für<br />
solche Verfügungen zuständig ist,<br />
erstaunt. Sie schweigt zu diesem Fall<br />
eisern. (so)<br />
ImprEssum<br />
Unabhängige schweizerische Tageszeitung mit Regionalausgaben in<br />
den Kantonen Graubünden, <strong>Glarus</strong>, St. Gallen und Schwyz.<br />
Herausgeberin: Südostschweiz Presse und Print AG<br />
Verleger: Hanspeter Lebrument<br />
CEO: Andrea Masüger<br />
Redaktionsleitung: David Sieber (Chefredaktor),<br />
Pieder Caminada, René Mehrmann (Stv. Chefredak -<br />
toren), Hansruedi Camenisch (Sport), Gisela Femppel<br />
(Überregionales), Rolf Hösli (Redaktion <strong>Glarus</strong>),<br />
Thomas Senn (Redaktion Gaster/See)<br />
Abo- und Zustellservice: Zwinglistrasse 6,<br />
8750 <strong>Glarus</strong>, Telefon 0844 226 226,<br />
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