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Berufsbezeichnungen und ihr Einfluss auf die Berufswahl von ... - BiBB

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Die neue Ausbildung zum/zur „Servicefachkraft für Dialogmarketing“ ist den Jugendlichen<br />

kaum vertraut, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Vermutungen über das, was in <strong>die</strong>sem Beruf zu tun ist, reichten <strong>von</strong><br />

„… fährt für Firmen herum, um K<strong>und</strong>en zu werben“ über „… vermitteln unter Chefs, <strong>die</strong><br />

Schwierigkeiten haben, Dialoge zu führen“ oder „… Dialoge fürs Fernsehen schreiben“ bis<br />

hin zu „… Seminare für bessere K<strong>und</strong>engespräche <strong>und</strong> Rhetorik geben“. „Beraten <strong>und</strong> verk<strong>auf</strong>en<br />

im Call Center“ wurde dagegen relativ selten genannt.<br />

Die Verunsicherung über das tatsächliche Berufsbild führt dazu, dass sich deutlich weniger<br />

Jugendliche vorstellen könnten, <strong>die</strong> Berufe „Servicefachkraft“ bzw. „K<strong>auf</strong>mann/frau für<br />

Dialogmarketing“ zu ergreifen als etwa <strong>die</strong> klassischen Berufe „K<strong>auf</strong>mann/-frau im Einzelhandel“<br />

oder auch „Koch/Köchin“. Dies gilt, obwohl <strong>die</strong> Konzepte <strong>von</strong> den zuletzt genannten<br />

Berufen <strong>und</strong> <strong>die</strong> vermuteten Fremdbilder zu den entsprechenden Berufsinhabern tendenziell<br />

ungünstiger ausfallen.<br />

Die Ergebnisse zu den beiden <strong>Berufsbezeichnungen</strong> "Dialogmarketing" deuten somit dar<strong>auf</strong><br />

hin, dass <strong>die</strong> Bezeichnung, was <strong>die</strong> Selbstdarstellungsfunktion angeht, durchaus positiv<br />

wirkt. Gleichwohl ist der Name für Jugendliche weitgehend unverständlich. Eine zufriedenstellende<br />

Nachfrage setzt eine entsprechende Informations- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

voraus, um eine ausreichende Vertrautheit unter den in Frage kommenden Berufswählern<br />

herzustellen. Dies sollte sehr plastisch geschehen, das heißt, möglichst nicht nur mit<br />

verbalem Material, sondern unter Einsatz konkreter Bilder. Günstig wäre es auch, entsprechende<br />

Kampagnen nicht nur <strong>auf</strong> den aktuellen Berufsfindungsjahrgang zu<br />

konzentrieren, sondern bereits jüngere Jahrgänge mit einzubeziehen, <strong>die</strong> noch nicht unmittelbar<br />

vor der <strong>Berufswahl</strong> stehen. Das Gefühl der Vertrautheit lässt sich nicht rasch herstellen,<br />

ist aber neben dem Interesse <strong>und</strong> dem Gefühl, sich mit <strong>die</strong>sem Beruf sehen lassen<br />

zu können, eine zentrale Variable bei der Frage, ob der Beruf überhaupt in Betracht gezogen<br />

wird. Wie <strong>die</strong> bisherigen<br />

Übersicht 6: Von Schülern geäußertes Interesse an verschiedenen Berufen<br />

(Quelle: Herbstbefragung 2005)<br />

Servicefachkraft für<br />

Dialogmarketing<br />

K<strong>auf</strong>mann/-frau für<br />

Dialogmarketing<br />

Schädlingsbekämpfer/in<br />

Medizinische/r<br />

Fachangestellte/r<br />

K<strong>auf</strong>mann/-frau für<br />

Tourismus <strong>und</strong> Freizeit<br />

K<strong>auf</strong>mann/-frau<br />

Einzelhandel<br />

Me<strong>die</strong>ngestalter/in für<br />

Digital- <strong>und</strong> Printme<strong>die</strong>n<br />

Koch/Köchin<br />

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