International - Stange Elektronik GmbH
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270<br />
Fachberichte<br />
Neuartiger Sensor zur Bestimmung von<br />
Leckraten bei Vakuum-Anlagen<br />
Novel sensor for determination of leakage rate at vaccum furnaces<br />
D<br />
Seit Einführung der ISO 9001 erfahren Qualitätsbewusstsein und Qualitätssicherung wachsende Bedeutung und sind mittlerweile in allen<br />
Bereichen der Wärmebehandlung zwingend erforderlich. Die Einhaltung enger Toleranzen in der gesamten Fertigungslinie, beginnend<br />
bei der Werkstoffzusammensetzung, der mechanischen Bearbeitung, bis hin zur Wärmebehandlung sind Voraussetzungen für die<br />
modernen Fertigungsprozesse. Der im letzten Jahr durch die Sensorentwicklung erzielte Fortschritt öffnet neue Möglichkeiten der Prozessführung<br />
und Qualitätssicherheit bei der Wärmebehandlung. Bei der Entwicklung des O 2-Sensors bestand die Aufgabe, einfache und<br />
bereits in der Gasanalytik bewährte Messprinzipien anzuwenden im Vordergrund, so dass dieser unter den rauen Bedingungen an Vakuumöfen<br />
ohne großen Aufwand eingesetzt werden kann. Gerade bei Vakuum-Prozessen ist es wichtig zu wissen, ob noch Restsauerstoff<br />
in der Anlage vorhanden ist. Mit dem Sauerstoffsensor kann der Nachweis erbracht werden, dass der Prozess sicher ablaufen kann.<br />
Das Signal des Sauerstoffsensors gestattet es Prozess-spezifische Grenzwerte zu setzen, mit denen Aktionen eingeleitet werden können,<br />
z.B. Abbruch des Wärmebehandlungsvorganges, oder Einleiten von Notbegasungen etc. Das Signal des Sauerstoffsensors ist druckunabhängig.<br />
Since implementation of ISO 9001 the aware and assurance of quality are growing demands and obligatory at all areas of heat treatment.<br />
The compliance of tight tolerances at a hole production line, beginning at the material composition, the mechanical treatment,<br />
till heat treatment are requirements for modern production processes. The achieved progress in the last year at development of sensors<br />
creates new potentials at process management and quality assurance for the heat treatment. at the development of the O 2-Sensor the<br />
mission and forefront was, to use simple and already at the gas analytic well known measurement principles. even at vacuum processes<br />
it is important to know whether there is remaining oxygen in the furnace. With the oxygen sensor the proof for a safe process can be<br />
determined. Through out the signal of the oxygen sensor process specific limit values can be set. With these actions can be generated<br />
e.g. abort of the process or start of emergency purging etc. The signal of the oxygen sensor is not dependant on pressure.<br />
ie Online-Sauerstoffmessung stellt<br />
zum Beispiel gegenüber der Wasserstoffmessung<br />
höhere Anforderungen bezüglich<br />
der Probeentnahme. Während<br />
Wasserstoff innerhalb des Messraumes<br />
sehr schnell diffundiert (ca. 6 sek.), kann<br />
bei Sauerstoff die Situation eintreten, dass<br />
die gemessene Gasphase in keiner Verbindung<br />
oder Relation zur realen Reaktorkonzentration<br />
steht. Bei den bislang bekannten<br />
Verfahren zur Sauerstoffmessung wird<br />
eine Zirkon-Sonde in den Behandlungsraum<br />
eingeführt. Diese ist allerdings in der<br />
Regel nicht vakuumfest und scheidet als<br />
Messsystem aus. Zur Messung des Sauerstoffs<br />
über eine Lambda-Sonde bedarf es<br />
einer mechanischen Pumpe, die im Vakuum<br />
wirkungslos ist. Die Überwindung der<br />
physikalischen Eigenschaften des Sauerstofftransports<br />
wird bei dem O2-Sensor (Bild 1) durch eine Sauerstoffpumpe mit<br />
einem physikalischen Prinzip ähnlich der<br />
Wärme-Konvektion gewährleistet. Die<br />
Pumpe unterliegt keinerlei Verschleiß<br />
und ist gegen Verschmutzung unempfindlich.<br />
Dipl.-Ing. Stefan Heineck<br />
<strong>Stange</strong> <strong>Elektronik</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />
Apfelstädt<br />
Tel. 03 62 02/7 50 90<br />
E-Mail:<br />
sheineck@stange-elektronik.de<br />
GASWÄRME <strong>International</strong> (55) Nr. 4/2006<br />
Die eigentliche Messzelle des O2-Sensors funktioniert nach dem Prinzip der Gaspotentiometrie<br />
mit Festelektrolytsensoren.<br />
Befinden sich zwei Sauerstoffelektroden in<br />
verschiedenen Sauerstoffkonzentrationen<br />
auf gegenüberliegenden Seiten eines gasdicht<br />
gesinterten ZrO2-Festelektrolyten, so<br />
wird im elektrochemischen Gleichgewicht<br />
auf der Seite mit der größeren Sauerstoffkonzentration<br />
die Aufladung positiver sein<br />
als auf der Seite der kleineren Sauerstoffkonzentration.<br />
Zwischen den Elektroden ist<br />
dann eine Zellspannung messbar, die um<br />
so größer ist, je unterschiedlicher die Sauerstoffkonzentrationen<br />
an den beiden<br />
Elektroden sind.<br />
Für den quantitativen Zusammenhang zwischen<br />
Zellspannung und Teilchenkonzentration<br />
an den Elektroden hat zuerst Nernst<br />
1889 die nach ihm benannte Gleichung<br />
aufgestellt:<br />
Ueq = (R T / 4 F) ln [p(O2)'/p(O2)"] Nach Nernst steht die gemessene Zellenspannung<br />
auch in Abhängigkeit zur Tem-<br />
Frank Theisen<br />
<strong>Stange</strong> <strong>Elektronik</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />
Gummersbach<br />
Tel. 0 22 61/9 57 90<br />
E-Mail:<br />
ftheisen@stange-elektronik.de<br />
Bild 1: O2 Sensor<br />
Fig. 1: O2 sensor<br />
peratur am ZrO2-Festelektrolyten. Bei Temperaturen<br />
unter 480 °C ist die Änderung<br />
des mV-Signals bezogen auf den Sauerstoffpartialdruck<br />
so klein, dass eine fehlerfreie<br />
Auswertung praktisch nicht mehr<br />
möglich ist. Um mögliche Reaktionen der<br />
am Prozess beteiligten Gase an der Messzelle<br />
auszuschließen, wird diese auf 750 °C<br />
konstant beheizt.<br />
Vorteile:<br />
– kein Abgas über den Sensor, dadurch<br />
kaum Ablagerungen