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Deutsche Go-Regeln (ein Vorschlag) Die vier allgemeinen Regeln ...

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Strategische Konsequenzen aus den Schlichtungsregeln<br />

Im Unterschied zu traditionellen japanischen <strong>Regeln</strong> ergeben sich <strong>ein</strong>ige Konsequenzen<br />

aus der Art der Schlichtung. <strong>Die</strong>se Art der Schlichtung wurde von Ikeda Toshio<br />

<strong>ein</strong>geführt. Betrachten wir zunächst den Fall <strong>ein</strong>seitig-neutraler Punkte.<br />

Weiß kann 2 und 4 setzen, während Schwarz nur passen kann!<br />

Also darf Weiß diese <strong>ein</strong>seitig-neutralen Punkte erst ganz zuletzt<br />

spielen um k<strong>ein</strong>e Punkte zu verschenken, wenn chinesisch<br />

gewertet wird. Auch bei japanischer Wertung bekommt Weiß hier<br />

je <strong>ein</strong>en Punkt für die Punkte 2 und 4, aber nur dann, wenn er<br />

<strong>ein</strong>e Schlichtung verlangt und die Punkte 2 und 4 nicht schon in<br />

der eigentlichen Spielphase, sondern erst in der Schlichtung<br />

spielt.<br />

Vor dem Ende der eigentlichen Spielphase kostet <strong>ein</strong> überflüssiger Deckungszug wie<br />

auch das Besetzen <strong>ein</strong>es <strong>ein</strong>seitig-neutralen Punktes <strong>ein</strong>en Punkt. In der Schlichtung<br />

sollte man zunächst beidseitig-neutrale Punkte spielen, dann die <strong>ein</strong>seitig-neutralen.<br />

Ebenso sollte bei ungerader Anzahl von beiderseitig-neutralen Punkten am Ende<br />

der eigentlichen Spielphase nach <strong>ein</strong>em Passen des Mitspielers <strong>ein</strong> Spieler nicht<br />

passen und damit die eigentliche Spielphase beenden - sondern lieber <strong>ein</strong>en<br />

neutralen Punkt besetzen und dann erst passen, sonst erhält in der Schlichtung<br />

derjenige, der in der Schlichtung als erster <strong>ein</strong>en St<strong>ein</strong> setzt, <strong>ein</strong>en Punkt. In der<br />

eigentlichen Spielphase kostet Passen k<strong>ein</strong>en Punkt, in der Schlichtung kostet es<br />

<strong>ein</strong>en Punkt.<br />

Bei gerader Anzahl von beiderseitig-neutralen Punkten ist jedes Besetzen <strong>ein</strong>es neutralen<br />

Punktes Sente für beide. Insbesondere ist <strong>ein</strong> beiderseitig-neutraler Punkt<br />

(Dame) <strong>ein</strong>e mögliche Ko-Drohung in <strong>ein</strong>er Schlichtung.<br />

Wenn <strong>ein</strong> Spieler <strong>ein</strong> Ko zum Ende der eigentlichen Spielphase offen halten möchte,<br />

so braucht er mehr Ko-Drohungen als die regulären und Dame-Ko-Drohungen s<strong>ein</strong>es<br />

Mitspielers und genau in diesem Fall sollte er auch passen, andernfalls lieber das Ko<br />

decken, genauer:<br />

� Es ist nie verkehrt, das Ko zu schlagen, wann immer man darf.<br />

� Es ist nie verkehrt, <strong>ein</strong>e (vernünftige) Ko-Drohung zu spielen, wenn man das<br />

Ko gerade nicht schlagen darf.<br />

� Wenn der Gegner mehr Kodrohungen hat, sollte man das Ko decken, statt<br />

<strong>ein</strong>en Neutralen zu besetzen.<br />

� Solange man noch mehr Kodrohungen als der Gegner hat, sollte man <strong>ein</strong>en<br />

Neutralen besetzen statt das Ko zu decken.<br />

� Wenn der Gegner mehr Kodrohungen hat, sollte man, wenn man <strong>ein</strong>e Drohung<br />

braucht, zunächst Neutrale als Drohung spielen.<br />

Es kann sinnvoll s<strong>ein</strong>, <strong>ein</strong> Ko zum Ende der eigentlichen Spielphase offen zu halten<br />

und dafür vermutlich <strong>ein</strong>en Gebietspunkt zu bekommen, wenn <strong>ein</strong> Spieler genügend<br />

viele Ko-Drohungen hat. Ein Beispiel dafür auf Seite 27.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Go</strong>-<strong>Regeln</strong>

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