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Vision Europa. Von der Wirtschafts- zur Wertegemeinschaft.

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M i t g l i e d e r z e i t u n g d e s M a r k e t i n g - C l u b N ü r n b e r g e . V .<br />

Einheit in <strong>der</strong> Vielfalt<br />

<strong>Vision</strong> <strong>Europa</strong>. <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirtschafts</strong>-<br />

<strong>zur</strong> <strong>Wertegemeinschaft</strong>.<br />

Hochkarätiger Besuch hatte sich am 10. März<br />

2008 im Marketing-Club Nürnberg angesagt.<br />

Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, wissenschaftlicher<br />

Leiter <strong>der</strong> BAT Stiftung für Zukunftsfragen,<br />

Hamburg, und Dr. Ulrich Reinhardt, geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied <strong>der</strong> BAT<br />

Stiftung für Zukunftsfragen, Hamburg, referierten<br />

in zwei aufeinan<strong>der</strong> aufbauenden Vorträgen<br />

über die Zukunftshoffnungen <strong>der</strong> Europäer<br />

und <strong>der</strong> Deutschen im Beson<strong>der</strong>en. Mehr<br />

als 150 Gäste waren höchst interessiert, die<br />

neuesten Erkenntnisse einer internationalen<br />

Repräsentativstudie über die Wertevorstellungen<br />

<strong>der</strong> Europäer zu hören.<br />

Vorab: Fast alle Bewohner <strong>der</strong> befragten Nationen<br />

(Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien,<br />

Italien, Russland, Schweiz und Ungarn) fühlen<br />

sich als Gewinner <strong>der</strong> Globalisierung, lediglich die<br />

Deutschen und die Ungarn sehen sich als Verlierer.<br />

Spitzenreiter sind die Finnen. Sie können <strong>der</strong> weitergehenden<br />

Globalisierung am meisten abgewinnen.<br />

In <strong>Europa</strong> zeichnet sich ein Einstellungswandel ab.<br />

„Das eigene Wohlbefi nden wird wichtiger als die<br />

materielle Wohlstandssteigerung“, so Reinhard. Die<br />

wichtigsten Faktoren für dieses Wohlbefi nden in<br />

ganz <strong>Europa</strong>, sprich Lebensqualität, sind Gesundheit,<br />

Familie, Freundschaft und Partnerschaft. Auch in den<br />

MCN: Think global – act local<br />

Zukunftssorgen sind sich die Europäer einig: Die<br />

Kriminalität, also die Sorge um die eigene Sicherheit,<br />

ist das Zukunftsproblem <strong>der</strong> Europäer. Zwei<br />

Drittel <strong>der</strong> Befragten sind sich hier einig. Im Verlauf<br />

<strong>der</strong> Befragungen bestätigten sich einige Klischees:<br />

In <strong>der</strong> Werteorientierung dominieren die<br />

Loyalität bei den Briten und das Pfl ichtbewusstsein<br />

bei den Deutschen. Die Russen hingegen<br />

halten wenig von Freundschaft und die Italiener<br />

wenig von Verlässlichkeit. Doch wie europäisch sind<br />

nun die Deutschen?<br />

Reinhard sieht die Zukunft positiv. „In Deutschland<br />

zeichnet sich ein Wertewandel ab“, meinte Reinhard.<br />

„Anstelle von Beliebigkeit tritt wie<strong>der</strong> Verlässlichkeit.<br />

78 Prozent <strong>der</strong> Befragten halten diesen Wert für<br />

den wichtigsten, danach folgen Freundschaft, soziale<br />

Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft“, so Reinhard<br />

weiter.<br />

Die Formel <strong>der</strong> Zukunft<br />

Opaschowski stellte seinen Vortrag auf einen an<strong>der</strong>en<br />

nicht min<strong>der</strong> beeindruckenden Teil <strong>der</strong> Studie ab.<br />

Die Deutschen klagen am meisten über soziale Kälte<br />

und Kin<strong>der</strong>feindlichkeit in ihrem Land. „Was passiert<br />

also, wenn nichts passiert?“, fragte Opaschowski in die<br />

Runde. „Gibt es Trends, die sich bereits abzeichnen?“<br />

Ein entscheiden<strong>der</strong> Trend, <strong>der</strong> oft bereits Realität ist,<br />

ist die zunehmende Globalisierung <strong>der</strong> Arbeitswelt<br />

und die weiter ansteigende Belastung <strong>der</strong> Vollzeitbeschäftigten.<br />

„0,5 x 2 x 3 ist die Formel <strong>der</strong> Zukunft. Das<br />

heißt: Die Hälfte <strong>der</strong> Beschäftigten verdient doppelt<br />

so viel wie früher, muss aber dreimal so viel leisten“,<br />

zeigte Opaschowski den offensichtlich beeindruckten<br />

Zuschauern auf.<br />

Die zunehmende Kin<strong>der</strong>losigkeit, 40 Prozent <strong>der</strong> Frauen<br />

mit akademischem Abschluss bleiben kin<strong>der</strong>los, und<br />

Überalterung, bis 2040 wird sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> über<br />

60-Jährigen verdoppeln, sind für Opaschowski weitere<br />

Trends. Ganz ohne positive Nachrichten in seiner<br />

Trendvorschau wollte Opaschowski seine Zuhörer<br />

jedoch auch nicht gehen lassen: „Verantwortungsbewusstsein<br />

und -bereitschaft statt Ellenbogengesellschaft.<br />

Das ist <strong>der</strong> radikalste Wertewandel seit dreißig<br />

Jahren“, so Opaschowski. Und: „Die Suche nach Sinn,<br />

N°37 / 2008<br />

Halt und Heimat verstärkt sich zunehmend.“ Zum<br />

Abschluss gab Opaschowski seinem Publikum seine<br />

10 Gebote des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts mit auf den Weg, von<br />

denen einige stellvertretend an dieser Stelle genannt<br />

sein sollen:<br />

� Bleibe nicht dauernd dran; schalte doch mal<br />

ab. Entdecke die Hängematte wie<strong>der</strong>.<br />

� Mache die Familie <strong>zur</strong> Konstante Deines Lebens<br />

und ermutige Kin<strong>der</strong> zu dauerhaften<br />

Bindungen.<br />

� Du allein kannst es, aber Du kannst es nicht<br />

allein. Hilf an<strong>der</strong>en, damit auch Dir geholfen<br />

wird.<br />

� Tue nichts auf Kosten an<strong>der</strong>er o<strong>der</strong> zu Lasten<br />

nachwachsen<strong>der</strong> Generationen. Sorge<br />

nachhaltig dafür, dass das Leben kommen<strong>der</strong><br />

Generationen lebenswert bleibt.<br />

„Wenn Sie diese Gebote und Regeln, natürlich neben<br />

den christlichen Geboten, beherzigen, haben Sie gute<br />

Aussichten auf persönliches Wohlbefi nden im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t“,<br />

schloss Opaschowski. Der lang anhaltende<br />

Applaus, die große Anzahl an Zuhörerfragen und die<br />

Gespräche <strong>der</strong> Besucher untereinan<strong>der</strong> waren Beweis<br />

für einen mehr als gelungenen Vortrag. Die Gäste<br />

waren sich nahezu einig: Sie hatten an diesem Abend<br />

ein wahres Highlight in <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe des<br />

Marketing-Clubs erlebt. (WG)


02 N°37 / 2008<br />

Bosch überzeugt nicht nur durch Zahlen<br />

Inhalt<br />

01 <strong>Vision</strong> <strong>Europa</strong>. <strong>Von</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Wirtschafts</strong>- <strong>zur</strong> Werte-<br />

gemeinschaft<br />

02 Editorial<br />

Innovationen schaffen<br />

Märkte<br />

03 Theater Pfütze<br />

04 Web 2.0 – Blogging,<br />

Podcasting & Co<br />

05 Corporate Language<br />

06 Mietglie<strong>der</strong>versammlung<br />

Wohnwelten – Immowelt<br />

07 Willkommen im Club<br />

08 Zwischen Premium- und<br />

Handelsmarke<br />

Deutscher Marketing-Preisträger 2007 – Bosch Power Tools<br />

Innovationen schaffen Märkte<br />

14.500 Mitarbeiter erzielten im Jahre 2006 ein<br />

Umsatzwachstum von sechs Prozent auf 2,8<br />

Milliarden Euro. Der Auslandsanteil betrug in<br />

diesem Zeitraum 90 Prozent. Die Hälfte seines<br />

Umsatzes erwirtschaftet Bosch Power Tools<br />

außerhalb <strong>Europa</strong>s. Seit drei Jahren ist <strong>der</strong> Akku-Schrauber<br />

IXO mit sechs Millionen Stück das<br />

meistverkaufte Elektrowerkzeug <strong>der</strong> Welt.<br />

16 <strong>der</strong> 20 bestverkauften Elektrowerkzeuge in deutschen<br />

Baumärkten sind von Bosch. Beeindruckende<br />

Zahlen, die Herr Jörg Etzler, Leiter Brand Management<br />

Elektrowerkzeuge für Heimwerker <strong>der</strong> Robert<br />

Bosch GmbH, am 21.04.2008 im Marmorsaal vorstellte.<br />

Er zeigte in seinem Vortrag, wie es gelang,<br />

in einer von massivem Preisdruck geprägten Branche<br />

nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Doch wie kam es zu<br />

Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

liebe sportlich aktiven Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Marketing-Clubs Nürnberg,<br />

endlich Frühsommer! Nach dem tristen Grau von<br />

Herbst und einem langen Winter nehmen wir bewusster<br />

als sonst den Wechsel in <strong>der</strong> Natur wahr. Wir genießen<br />

das frische Grün und die ersten Blüten.<br />

Beste Voraussetzungen, um Aktivitäten für die eigene<br />

Gesundheit wie<strong>der</strong> nach draußen zu verlagern. Unbestritten<br />

steigert sich die Freude am Laufen o<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>n,<br />

wenn wir Fitness-Fortschritte konkret erleben<br />

und messen können.<br />

Mobile Fitness – die neue Trainingsdimension: Fitness-<br />

Fortschritte konkret erleben. Das ist jetzt sogar per<br />

Handy möglich. Ein internet- und mobiltelefonbasiertes<br />

Angebot, das das persönliche Trainingsprogramm<br />

entscheidend optimiert. Ein Brustgurt und das Handy<br />

werden zum mobilen Fitness-Trainer. Jetzt neu für<br />

unter Zeitdruck stehende Führungskräfte, für ambitionierte<br />

Freizeitsportler und für alle, die ihre körperliche<br />

Fitness gesundheitsbewusst, gezielt und kontinuierlich<br />

auf- und ausbauen wollen. Sie erhalten direkt<br />

eine Rückmeldung über Herzfrequenz, Trainingszeit,<br />

dieser Erfolgsstory? Was war <strong>der</strong> Auslöser für die neue<br />

Strategie?<br />

„Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre war die Welt noch in Ordnung“,<br />

so Etzler. Es gab am Markt zwar Wettbewerber,<br />

aber je<strong>der</strong> konnte mit dem, was er an Menge und<br />

Wert umsetzte, zufrieden sein. Doch dann än<strong>der</strong>te<br />

sich das Umfeld radikal. Über 200 Wettbewerber traten<br />

innerhalb kürzester Zeit auf den Plan. Vor allem<br />

Billiganbieter, zum Teil aus Fernost, boten nun Elektrowerkzeuge<br />

über Vertriebskanäle an, die es vorher so<br />

nicht gegeben hatte. Beispiel: ein Winkelschleifer für<br />

8,99 Euro bei einem Lebensmitteldiscounter. „Damit<br />

konnten wir auf Dauer nicht mithalten“, so Etzler.<br />

Krise als Chance<br />

Bosch Power Tools nutzte die Krise des Elektrowerkzeugmarktes<br />

als Chance. Stagnierenden Märkten und<br />

verstärktem Wettbewerbsdruck durch Billighersteller<br />

aus Fernost begegnete Bosch Power Tools mit Investitionen<br />

in die Marktforschung, die Steigerung <strong>der</strong><br />

Ausgaben betrug 70 Prozent, sowie in die Entwicklung.<br />

War die Ansprache <strong>der</strong> Kunden vor 2002 mehr<br />

technikorientiert und wenig emotional, so versuchte<br />

man danach, mehr verwen<strong>der</strong>orientiert zu agieren<br />

und die Kunden zu begeistern. Innovations- und Marketingstrategie<br />

des Bosch Geschäftsbereiches „Power<br />

Tools“ wurden neu ausgerichtet. Eine Preis-/Premiumstrategie,<br />

branchenunübliche Aktivitäten am Point-<br />

Kalorienverbrauch sowie Strecke und haben Ihre körperliche<br />

Leistungsfähigkeit je<strong>der</strong>zeit im Blick. Dazu<br />

bekommen Sie von Ihrem virtuellen Sport-Ratgeber<br />

noch jede Menge qualifi zierter Anregungen. Mehr<br />

dazu fi nden Sie unter www.barmer.de.<br />

Sie sehen – die Gesundheitsbranche in Deutschland<br />

zählt zu den innovativsten. Sie steht für technologischen<br />

Fortschritt ebenso wie für qualitativ hochwertige<br />

Medizin. Gesundheit hat sicher ihren Preis.<br />

Aber das sollte einem das eigene Wohlbefi nden, die<br />

Lebensqualität auch wert sein.<br />

Beginnen Sie die schönen Tage mit großer Eigeninitiative!<br />

Starten Sie durch mit „Mobiler Fitness“ – tun Sie<br />

es Ihrer Gesundheit zuliebe.<br />

Viel Spaß dabei wünscht Ihnen<br />

Armin Lutz<br />

Regionalgeschäftsführer <strong>der</strong> BARMER Mittelfranken<br />

Vorstand Marketing-Club Nürnberg<br />

Jörg Etzler<br />

of-Sale sowie die Umsetzung einer Beratungs- und<br />

Serviceoffensive ermöglichten die geplante Differenzierung<br />

am Markt. Die Werkzeuge erhielten ein neues<br />

Design und wurden in innovativen Verpackungen<br />

dem Interessenten angeboten. So konnten die Kunden<br />

erstmals einen Akku-Schrauber in einer Keksdose<br />

erstehen. Zudem setzte Bosch konsequent für seine<br />

Werkzeuge auf die Lithium-Ionen-Technologie.<br />

Neue Vertriebskanäle<br />

„Die Elektrowerkzeuge von Bosch Power Tools können<br />

Sie nicht nur im klassischen Handel erstehen, son<strong>der</strong>n<br />

auch in für diese Branche anfangs neuen Vertriebskanälen<br />

wie Tankstellen, Internet-Shops o<strong>der</strong> als Treueprämien<br />

für langjährige Bezieher von Zeitungen o<strong>der</strong><br />

Zeitschriften“, meinte Etzler weiter. Ein Beispiel für die<br />

Innovationsfähigkeit: Seit 2004 macht dieser Geschäftsbereich<br />

im Heimwerkersegment mehr als 40 Prozent<br />

des Umsatzes mit Produkten, <strong>der</strong>en Markteinführung<br />

weniger als 24 Monate <strong>zur</strong>ückliegt. Beispiele sind <strong>der</strong><br />

erste Lithium-Ionen-Rasenmäher o<strong>der</strong> die Laser-Entfernungsmesser,<br />

die vorher in dem Heimwerkermarkt<br />

noch nicht in diesem Umfang angeboten wurden.<br />

Neu waren auch PR und Anzeigenwerbung, die nicht<br />

nur in für diesen Markt klassischen Medien betrieben<br />

wurde. Anzeigen von o<strong>der</strong> Testberichte über Elektrowerkzeuge<br />

hatte es in Lifestyle-Magazinen so vorher<br />

noch nicht gegeben. Zahlen und Beispiele, die die<br />

Zuschauer im Marmorsaal sichtlich beeindruckten.<br />

(WG)


„Theater Pfütze“ in neuen Räumen<br />

Kin<strong>der</strong> brauchen Geschichten (Paul Maar)<br />

Der Marketing-Club Nürnberg war am 3. Dezember<br />

2007 bei dem Theater in Nürnberg zu<br />

Gast, das für Kin<strong>der</strong>theater in Nürnberg steht:<br />

das „Theater Pfütze“. In den im November 2007<br />

neu eröffneten Räumen in den Sebal<strong>der</strong> Höfen,<br />

am Äußeren Laufer Platz, stellte sich das Theater<br />

und sein Ensemble den Mitglie<strong>der</strong>n des<br />

Marketing-Clubs Nürnberg vor.<br />

Empfi ng den MCN – das Theater Pfütze<br />

Jürgen Decke, Geschäftsführer des Theaters, zeigte<br />

nicht nur das Haus und seine außergewöhnliche Architektur,<br />

son<strong>der</strong>n stellte dem Marketing-Club Nürnberg<br />

und seinen Mitglie<strong>der</strong>n auch die Idee des Theaters<br />

und seines Ensembles vor. Begonnen hatte es vor über<br />

21 Jahren. „Wir probten damals in einer WG in <strong>der</strong><br />

Roonstraße in Nürnberg. Das Beson<strong>der</strong>e an unserem<br />

Theater und uns als Ensemble: Wir dachten stets das<br />

Unmögliche, trafen stets gemeinsame Entscheidungen“,<br />

so Decke. „Und wir hatten den Mut, unsere<br />

Phantasien zu leben.“<br />

Die Geschichten, die im Theater erzählt werden, handeln<br />

vom Leben. <strong>Von</strong> Chancen, von <strong>der</strong> Schönheit des<br />

Lebens, von Helden, die auch den Mut haben, einmal<br />

Angst zu haben. Die selbstbewusst ihre einzigartigen<br />

Fähigkeiten entdecken, die lernen, <strong>Vision</strong>en zu entwickeln<br />

und zu verwirklichen. „Das Theater soll die Phantasie<br />

anregen und nicht nur berieseln“, sagte Decke<br />

den zahlreichen Zuschauern. „Theater Pfütze“ spielt<br />

Theater für Kin<strong>der</strong>, aber nicht nur für sie. Kin<strong>der</strong>theater<br />

ist immer auch Theater für Erwachsene.<br />

Theater auch für Erwachsene<br />

Muss es doch im besten Sinne des Wortes sinnlich und<br />

auch genau sein, wenn es berühren und bewegen will.<br />

So auch in dem Stück „Bremer Stadtmusik – live!“. Ist<br />

Kin<strong>der</strong>theater auch für Erwachsene<br />

N°37 / 2008<br />

doch eine <strong>der</strong> zentralen Botschaften des Märchens die<br />

Bereitschaft, etwas Neues zu wagen anstatt zu resignieren.<br />

Das Leben in die eigenen Hände nehmen.<br />

Im Anschluss an den Vortrag von Jürgen Decke konnten<br />

die Mitglie<strong>der</strong> an einer exklusiven Vorstellung von<br />

„Bremer Stadtmusik – live!“ teilnehmen und sich so<br />

selbst von den Ideen des Theaters überzeugen. (WG)<br />

03


04 N°37 / 2008<br />

Blogging, Podcasting & Co.<br />

Web 2.0<br />

Die Junioren hatten geladen und <strong>der</strong> Marmorsaal<br />

war bis auf den letzten Platz belegt. Grund<br />

dafür war Patrick Breitenbach, Grün<strong>der</strong> und<br />

Geschäftsführer von Werbeblogger.de.<br />

Patrick Breitenbach gab am 11.02.2008 – wie er es<br />

nannte – „eine kleine Momentaufnahme einer laufenden<br />

Web-Evolution“.<br />

Er beschrieb das Internet als digitales Superhirn. Eine<br />

Mischung aus Wissen, Information und Unterhaltung<br />

verbunden mit ganz viel Kommunikation. Diese Internet-Kommunikation<br />

hat erheblichen Einfl uss auf die<br />

Unternehmenskommunikation.<br />

Hierzu ein kleiner Blick <strong>zur</strong>ück: Früher ging Kommunikation<br />

von den Unternehmen zum Konsument.<br />

Die Unternehmen sendeten Werbebotschaften – <strong>der</strong><br />

Empfänger hatte diese zu konsumieren. Vergleichen<br />

lässt sich das mit einer Einbahnstraße, ein Dialog war<br />

dabei schlecht möglich. Die Unternehmen erhielten<br />

in diesem Fall kaum Rückmeldung. Mit Web 2.0 ist<br />

das an<strong>der</strong>s. Der Konsument beteiligt sich aktiv an <strong>der</strong><br />

Kommunikation mit und über Unternehmen.<br />

Breitenbach bediente sich bildhafter Vergleiche:<br />

Früher gab es nur Radio – heute gibt es Podcasts<br />

Mit einer Minimal-Ausstattung bestehend aus Headset,<br />

Micro und Software ist es nun möglich, weltweit<br />

Hörer zu erreichen. Je<strong>der</strong> Internetnutzer kann Podcasts<br />

abonnieren und auf Wunsch auch mobil hören.<br />

Früher gab es nur Fernsehen – heute gibt es<br />

zudem Videopodcasts<br />

Über Plattformen wie YouTube kann unabhängig von<br />

Sendezeiten in die ganze Welt kommuniziert werden.<br />

Je<strong>der</strong> kann sehr schnell und einfach mit seinen Botschaften<br />

viele Personen erreichen.<br />

Früher gab es nur Zeitschriften – heute gibt es<br />

auch Blogs<br />

Blogs basieren auf einem einfachen System <strong>zur</strong> Veröffentlichung<br />

und Darstellung von Aspekten des<br />

eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifi schen<br />

Themengruppen. Sie erfüllen teilweise die Funktion<br />

von öffentlichen Tagebüchern und sind daher meinungsgeprägt<br />

und nicht objektiv. Die Software und<br />

<strong>der</strong> Speicherplatz sind kostenfrei. Der User kann sich<br />

aus seinen „Lieblingsblogs“ seine tägliche „Internet-<br />

Zeitung“ mit den für ihn interessanten Neuigkeiten<br />

und Interessensgebieten zusammenstellen.<br />

Früher gab es nur Lexika – heute Wikipedia<br />

Freie Lexikaeinträge, zu denen je<strong>der</strong> etwas beitragen<br />

kann, haben enormen Zulauf. Sie<br />

sind aktuell, multimedial und ohne<br />

jegliche Platzbeschränkung.<br />

Früher gab es Gespräche am Gartenzaun – heute<br />

Social Networks<br />

Plattformen wie Xing, StudiVZ, facebook o<strong>der</strong> myspace.com<br />

sind riesige „Stammtische“. Gruppiert nach<br />

Interessensgebieten bilden sie virtuelle Gesprächsplattformen<br />

zu den verschiedensten Themen. Es fi ndet<br />

ein weltweiter Austausch statt.<br />

Früher gab es Freundschaftswerbung – heute<br />

Produktbewertungsplattformen und Foren<br />

Käufer können dort ihre Erfahrungen mit Produkten<br />

und Service beschreiben und bewerten. Potenzielle<br />

Käufer können sich vor dem Kauf informieren, wie<br />

an<strong>der</strong>e Käufer das Produkt bewertet haben. Viele<br />

User erhalten über Foren auch Rat und Hilfe rund um<br />

das Produkt o<strong>der</strong> bei Fragen <strong>zur</strong> Handhabung und<br />

Anwendung.<br />

Es zeigt sich also: Der Konsument wird<br />

aktiv. Er produziert selbst.<br />

Daraus entstehen<br />

Innovationen.<br />

Das bedeutet für die Kommunikation:<br />

� sie beschleunigt sich<br />

(E-Mails sofort beantworten!)<br />

� sie wird globaler<br />

� sie wird direkt und transparenter<br />

� sie gelangt auf Augenhöhe mit dem<br />

Konsumenten<br />

� sie wird aber auch komplexer (Kann man den<br />

Überblick behalten?, Wo soll man sich informieren?,<br />

Wie fi ndet man die gewünschte Information?)<br />

Breitenbach stellte fest: Das Internet revolutioniert<br />

das 4-P-Modell. Die Klassiker Product, Price, Place und<br />

Promotion werden um weitere 2 P erweitert.<br />

Es gibt jetzt auch Politics/Pulse (Zeitgeist)<br />

und People (Käufer/Kunde), denn Markenfans<br />

und Markengegner kommunizieren im<br />

Internet. Versuche, diese private Kommunikation<br />

von Unternehmensseite aus zu steuern,<br />

also (positive) Meinungen zu kaufen, werden<br />

meist schnell aufgedeckt und verkehren sich<br />

dann ins Gegenteil. Der Konsument bildet sich<br />

heute mehr denn je seine eigene Meinung!<br />

Abschließend nannte Breitenbach noch einige<br />

konkrete Web-2.0-Anwendungen zum Thema<br />

Info- und Wissensmanagement. All dies zeigt:<br />

Das Mitmach-Web gestaltet die Kommunikation<br />

unabhängig von Unternehmen, Räumen, Öffnungszeiten<br />

o<strong>der</strong> Marketingabteilungen. Je<strong>der</strong><br />

kann aktiv daran teilnehmen. Ständig entwickeln<br />

sich weitere neue Kommunikations-Möglichkeiten.<br />

Und? – Haben Sie heute schon gebloggt? (BH)


Marken können sprechen<br />

Corporate Language –<br />

wie Werbesprache wirkt<br />

Unter diesem Titel stand die Marketing-vor-<br />

Ort-Veranstaltung am 27. Mai bei <strong>der</strong> Werbeagentur<br />

Schultze, Walther und Zahel. Sabine<br />

Starker, Creative Director Text und Konzept bei<br />

SWZ, und Dr. Sandra Reimann, Sprachwissenschaftlerin<br />

<strong>der</strong> Universität Regensburg, führten<br />

durch das spannende Thema.<br />

„Marken können sprechen“, stieg Sabine Starker ein<br />

und verdeutlichte: Nur eine charakteristische Sprache<br />

bildet eine unverwechselbare Markenpersönlichkeit.<br />

Gute Werbesprache rückt den Kundennutzen in<br />

den Mittelpunkt – er muss in Abstimmung mit den<br />

Insights des Endverbrauchers bzw. <strong>der</strong> Zielgruppe<br />

kommuniziert werden. Gute Werbesprache heißt:<br />

„erklären“, „verstehen“, „helfen“ und erst an letzter<br />

Stelle „verkaufen“. Emotionen unterstützen dabei die<br />

Botschaft.<br />

Vier Fragen charakterisieren gute Werbesprache:<br />

Macht <strong>der</strong> Text Freude beim Lesen?<br />

Bringt das Lesen des Texts einen relevanten Nutzen?<br />

Erhält <strong>der</strong> Leser einen Wissensvorsprung?<br />

Entsteht durch den Text Vertrautheit, Sympathie,<br />

Zuneigung?<br />

Die Werbesprache unterliegt durch die sich wandelnde<br />

Gesellschaft ständigen Verän<strong>der</strong>ungen. Deshalb sollten<br />

Slogans ständig auf den Prüfstand gestellt werden.<br />

Sabine Starker stellte kurz und einprägsam die<br />

aktuellen Trends vor:<br />

Sabine Starker und Dr. Sandra Reimann<br />

Hier ein paar stichpunktartige Fakten zu den einzelnen Gruppen:<br />

Die Wertorientierten:<br />

Charakter: Info-Elite<br />

Trigger: Alles, was anspruchsvoll ist<br />

Darkside: Angst, langweilig und unspontan<br />

zu wirken<br />

Textstil: Intelligent, auch mit Humor<br />

Die Gefühlsorientierten:<br />

Charakter: Romantisch-emotional, viele Frauen<br />

Trigger: Sympathischer Small-Talk<br />

Darkside: Angst, dumm zu sein<br />

Textstil: Gefühlvoll, bildhaft, klischeehaft<br />

Die Ergebnisorientierten:<br />

Charakter: Rational, logisch, seriös<br />

Trigger: Emotion <strong>der</strong> Logik<br />

Darkside: Angst, zu wenig emotional zu sein<br />

Textstil: Fakten, Fakten, Fakten ...<br />

� Trend 1: Einfachheit<br />

Die Werbeaussage wird schlicht und<br />

in wenigen Worten verständlich<br />

formuliert.<br />

� Trend 2: Natürlichkeit<br />

Die Entwicklung geht weg von<br />

Fremd- und Kunstwörtern hin zu<br />

mehr Authentizität.<br />

� Trend 3: Konsumenten-<br />

Demokratie<br />

Ein neues Selbstbewusstsein <strong>der</strong><br />

Gesellschaft wird greifbar. Das<br />

„Sie“ in <strong>der</strong> Ansprache wird zum<br />

„Ich“ o<strong>der</strong> „Du“.<br />

Das Zusammenwirken von Werbewirtschaft<br />

und Wissenschaft stellte<br />

im Anschluss Dr. Sandra Reimann<br />

dar: Sie verwies auf die Entwicklung <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

von einer analysierenden zu einer, die künftig aktiv<br />

unterstützen könne. Schließlich seien Werbebotschaften<br />

ohne Sprache nicht möglich, ganz gleich ob es sich<br />

um den Produktnamen selbst o<strong>der</strong> nur um Adressdaten<br />

handele.<br />

Anhand des Hauptinformationsträgers Anzeige verglich<br />

Reimann textlastige und textreduzierte Werbebotschaften.<br />

Ausschlaggebend für die optimal<br />

dosierte Textmenge sei die Zielgruppe, erst recht seit<br />

<strong>der</strong> Möglichkeit im Anzeigentext auf Produkt- o<strong>der</strong><br />

Firmenwebsites zu verweisen. Dabei gilt: Je höher das<br />

Involvement <strong>der</strong> Zielgruppe desto ausführlicher kann<br />

auch <strong>der</strong> Copytext sein.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Werbesprache veranschaulichte<br />

die Referentin an <strong>der</strong> Marke Dallmayr: Erst seit den<br />

80er Jahren kann man eine strategische Geschlossenheit<br />

<strong>der</strong> Werbemittel feststellen. Seit jeher aber wurde<br />

großer Wert auf Authentizität und Glaubwürdigkeit<br />

gelegt. Der Markenkern aus Qualität, Genuss und Tradition<br />

stand stets im Mittelpunkt <strong>der</strong> Kommunikation.<br />

Sprachstil und Slogan jedoch verän<strong>der</strong>ten sich im Zeitverlauf.<br />

Heute werden Hochwertwörter gebündelt zu<br />

Aussagen wie „Vollendet veredelter Spitzenkaffee“.<br />

Die Trendorientierten:<br />

Charakter: Impulsiv-spontan<br />

Trigger: Trendverdichtung<br />

Darkside: Angst, etwas zu bereuen o<strong>der</strong> zu<br />

verpassen<br />

Textstil: Freiheitsdenkend, Kunstwortschöp -<br />

fungen, kurze, provozierende und<br />

stimulierende Headlines<br />

Die Verweigerer:<br />

Charakter: Skeptisch-pragmatisch<br />

Trigger: Neutrale Sprache, Schnäppchen<br />

Darkside: Angst, arm zu sein, Angst, zu wenig<br />

Spaß zu haben<br />

Textstil: keine typische Werbesprache, textlastige<br />

Anzeigen<br />

Lebendiges Buffet<br />

Die Wirkungen <strong>der</strong> Corporate Language:<br />

Brandbuilding für die Marke<br />

Entscheidendes Differenzierungsmerkmal<br />

Ziel- und stilgruppenbezogen<br />

Wirksam im Verkauf<br />

N°37 / 2008 05<br />

Vor Ort bei Schultze.Walther.Zahel. in <strong>der</strong> Villa Chillingworth<br />

„Wie Werbesprache wirkt“, verdeutlichte<br />

schließlich Sabine Starker<br />

in einem anschließenden Praxistest:<br />

Für ein consumer good<br />

hatte die Creation <strong>der</strong> Agentur<br />

fi ktive Anzeigen in verschiedenen<br />

textlichen Stilgruppen verfasst<br />

und gestaltet.<br />

Diese Text-Stilgruppen unterscheiden sich in:<br />

� Wertorientiert – 30 Prozent Anteil,<br />

lesen v. a. Spiegel, Stern, FAZ<br />

� Gefühlsorientiert – 30 Prozent Anteil,<br />

lesen Bild, Yellow Press<br />

� Ergebnisorientiert – 10 Prozent Anteil,<br />

lesen z. B. Handelsblatt, Fachzeitschriften<br />

� Trendorientiert – 10 Prozent Anteil,<br />

lesen Livestyle-Titel<br />

� Verweigerer – 20 Prozent Anteil<br />

Das Ergebnis: völlig unterschiedliche Text- und Layoutentwürfe<br />

für ein und dasselbe Produkt. Je<strong>der</strong> Zielgruppe<br />

kann also die perfekte Anzeige auf den Leib<br />

geschrieben werden.<br />

Im Anschluss klang <strong>der</strong> Abend bei gemütlichem<br />

Zusammensein in <strong>der</strong> Villa Chillingworth am Prinzregentenufer<br />

aus. Ein kleiner Imbiss gab Gelegenheit<br />

für den persönlichen Austausch – über das Thema<br />

Werbesprache. (HH)


06 N°37 / 2008<br />

Gruppenbild mit<br />

drei Damen<br />

Carsten<br />

Schlabritz<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung mit Jahresbilanz<br />

Erfolgreiche Club-Arbeit<br />

Carsten Heller, Marketingleiter <strong>der</strong> Bundesagentur<br />

für Arbeit, stellt als Präsident des Marketing-Clubs<br />

Nürnberg die Erfolgsbilanz des<br />

Clubs vor.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> turnusgemäßen Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

des Marketing-Clubs Nürnberg am 28.01.2008<br />

stellte <strong>der</strong> Präsident im Marmorsaal den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

Marketing vor Ort<br />

In Scharen zogen die Club-Mitglie<strong>der</strong> am 7.4.08<br />

in den Nordostpark <strong>zur</strong> Immowelt AG. Dort hieß<br />

es „Marketing vor Ort“. Auf einer Fläche von<br />

3.000 qm sind 25 Mitarbeiter mit dem Betrieb<br />

und <strong>der</strong> Entwicklung des Immobilienportals<br />

immowelt.de beschäftigt. Carsten Schlabritz,<br />

Immowelt Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>, und Thomas<br />

Brunner, Key Account Manager am Standort<br />

Nürnberg, berichteten den Zuhörern von <strong>der</strong><br />

fränkischen Erfolgsstory des 1991 gegründeten<br />

Unternehmens.<br />

Zunächst stellte Brunner den Immobilienmarkt<br />

von damals und heute<br />

gegenüber und stellte fest: Durch<br />

das Internet hat sich die Immobiliensuche<br />

gewandelt. Bis vor ca. 10 Jahren<br />

war die Tageszeitung DAS Medium<br />

schlechthin, um sich über Immobilien<br />

zu informieren. Durch das Internet<br />

werden die Informationen für Käufer<br />

und Verkäufer, für Mieter und Vermieter sowie Makler<br />

globaler, transparenter, zeitnaher und selektierbarer<br />

<strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />

Immowelt startete 1991 in den Markt (damals unter<br />

dem Namen Dataconcept). Neben <strong>der</strong> Software „Makler<br />

2000“ entwickelte das Unternehmen eine Onlineplattform<br />

<strong>zur</strong> Immobilienvermarktung. Heute betreibt<br />

das Unternehmen neben <strong>der</strong> Immobilienbörse noch<br />

zahlreiche weitere Onlineplattformen rund um das<br />

Thema Immobilien, Bauen und Wohnen.<br />

eine eindrucksvolle Bilanz des abgelaufenen Jahres<br />

2007 vor. Derzeit hat <strong>der</strong> Marketing-Club Nürnberg<br />

339 Mitglie<strong>der</strong> und ist mit <strong>der</strong> Anzahl seiner Mitglie<strong>der</strong><br />

unter den Top Ten aller DMV-Clubs. Heller<br />

will für die Mitglie<strong>der</strong> einen Mehrwert schaffen. Er<br />

stellte ihnen das Mission-Statement des Marketing-<br />

Clubs Nürnberg vor: „Wir sind das Netzwerk marktorientierter<br />

Führungskräfte mit den wegweisenden<br />

Marketing-Fachveranstaltungen in <strong>der</strong> Metropolregion<br />

Nürnberg.“ Birgit Brüns als Programmverantwortliche<br />

präsentierte das Programm für das Jahr 2008.<br />

Beson<strong>der</strong>e Highlights: die Veranstaltung <strong>der</strong> BAT Stiftung<br />

für Zukunftsfragen mit Prof. Dr. Opaschowski<br />

im März und die Verleihung des metropolregionalen<br />

Marketingpreises „MARKETING STAR“ im November.<br />

Verabschiedung Rita Übelherr<br />

Im Verlauf <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung wurde<br />

Rita Übelherr als geschäftsführen<strong>der</strong> Vorstand<br />

Suche Übungsraum mit 80 qm<br />

für Solo o<strong>der</strong> Duett<br />

Eine Marktbetrachtung zeigt: Immowelt ist nicht<br />

alleine. Den heutigen Online-Immobilienmarkt teilen<br />

sich mehrere Mitbewerber. Immobilien-Scout<br />

(T-Online) ist Marktführer mit rund 1 Mio. Objekten,<br />

gefolgt von Immonet (Axel Springer) mit rund 750.000<br />

Objekten und Immowelt mit etwa 700.000 Objekten.<br />

Daneben gibt es viele weitere, kleinere und auch regionale<br />

(Nischen-) Anbieter.<br />

Auf dem Weg nach oben<br />

Brunner berichtete über den Erfolg von Immowelt und<br />

das entsprechende Marketing. Immowelt ist mit steigenden<br />

Zugriffszahlen auf dem Weg nach oben. Seit<br />

rund einem Jahr wirbt das Unternehmen mit „Genau<br />

meine Welt“. 6 Wohn-Charaktere machen sowohl Onals<br />

auch Offl ine auf das Immobilienportal aufmerksam.<br />

Bei Immowelt gibt es was für jeden Typ.<br />

Neben klassischer Werbung möchte Immowelt aber<br />

auch durch Innovationen beson<strong>der</strong>e USPs schaffen.<br />

Dazu gehören z. B. das beson<strong>der</strong>e Exposé-Layout,<br />

Luftbil<strong>der</strong>, jetzt auch in 30° Vogelperspektive, Freitextsuche<br />

und die Typensuche.<br />

Mediennetzwerk für Makler und Interessierte<br />

Weiterhin setzt Immowelt auf sinnvolle Kooperationen.<br />

Mit dem Ziel, mehr Immobilien-Interessenten zu erreichen,<br />

gibt es zahlreiche Kooperationen mit qualitativ<br />

hochwertigen Nachrichtenportalen o<strong>der</strong> Seiten mit<br />

special interests (Spiegel online, WiWo, Zeit, Handelsblatt).<br />

Letztendlich soll ein gutes Medien-Netzwerk<br />

für Immobilienmakler und Immobilien-Interessenten<br />

entstehen.<br />

Nach 15 Jahren verabschiedet: Rita Übelherr<br />

verabschiedet. 15 Jahre stand sie dem Marketing-<br />

Club Nürnberg und seinen Mitglie<strong>der</strong>n mit Rat und<br />

Tat <strong>zur</strong> Verfügung. Sie bedankte sich bei den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

für das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit<br />

über all die Jahre hinweg. In ihrem Rückblick schlug<br />

sie einen Bogen von ihrem ersten Veranstaltungsgast,<br />

dem Chefvolkswirt <strong>der</strong> Deutschen Bank, Norbert Walter,<br />

bis hin zu Josef Vilsmaier, dem bekannten Regisseur,<br />

den sie zum Schluss in ihrer Verantwortung als<br />

geschäftsführen<strong>der</strong> Vorstand betreut hat. Nachfolger<br />

von Frau Übelherr ist Herr Peter Schultze, <strong>der</strong> dem<br />

Vorstand bereits seit vielen Jahren angehört. (WG)<br />

Für jeden <strong>der</strong> passende Raum<br />

Zukunft <strong>der</strong> Immobilienbörsen<br />

Und wohin geht die Fahrt bei <strong>der</strong> Immobiliensuche?<br />

Zukünftig werden auch weitere Börsen auf den Markt<br />

drängen. Für den Verbraucher bedeutet dies: Mehr<br />

Innovationen sorgen für größeren Komfort und besseren<br />

Service. Immowelt wird deshalb auch zukünftig<br />

die Usability verbessern und mit weiteren Innovationen<br />

ihren Marktanteil ausbauen.<br />

Bei einem anschließenden Imbiss wurde noch ausführlich<br />

über Wohnungen, Häuser, Makler, Mieter und<br />

Vermieter diskutiert. Wir danken für die Einladung<br />

und den interessanten Einblick in die Immo(bilien)<br />

welt. (BH)


Willkommen im Club ...<br />

Thomas Völzke<br />

Andrea Frank<br />

Geschäftsinhaberin<br />

Andrea Frank Imageberatung<br />

Dirk Kunst<br />

Leiter<br />

Vertrieb u. Marketing <strong>Europa</strong>,<br />

Weisse & Eschrich<br />

Gerald Schmitt<br />

Stellvertreten<strong>der</strong> Vorstand<br />

Verein für Menschen<br />

mit Körperbehin<strong>der</strong>ung e.V.<br />

Verkaufsleiter<br />

Audi Zentrum Pillenstein GmbH<br />

Was macht eigentlich Hans-Reiner Schrö<strong>der</strong>?<br />

Seit Januar 2007 ist Hans-Reiner Schrö<strong>der</strong><br />

Leiter <strong>der</strong> BMW-Nie<strong>der</strong>lassung in Berlin. Als<br />

Vorstandsmitglied und als Präsident des Marketing-Clubs<br />

Nürnberg hatte er maßgeblichen<br />

Anteil am Erfolg des Marketing-Clubs.<br />

Wir wollten wissen, wie es ihm geht, was er<br />

macht und wie es dort ist, in Berlin.<br />

� Hobbys:<br />

Am liebsten erkundet Hans-Reiner Schrö<strong>der</strong> die schöne<br />

Umgebung <strong>der</strong> Hauptstadt – stilecht mit einem<br />

BMW Z8 o<strong>der</strong> einer historischen BMW R60/5. Das<br />

Motorrad ist damit wie<strong>der</strong> ganz nah an seinem Geburtsort,<br />

denn was viele gar nicht wissen: Alle Motorrä<strong>der</strong><br />

von BMW werden in Berlin-Spandau produziert.<br />

Wenn Hans-Reiner Schrö<strong>der</strong> nicht gerade motorisiert<br />

unterwegs ist, kann man ihn mit Freunden die gastronomische<br />

Vielfalt Berlins erkunden sehen o<strong>der</strong> man<br />

trifft ihn beim Fischen mit viel Ausdauer, aber nicht<br />

immer erfolgreich.<br />

Kyra Müller-Siechene<strong>der</strong><br />

Leiterin Marketing und PR<br />

HeineMack GmbH<br />

Dr. Susanne Wigger<br />

Senior Marketing Consultant<br />

GfK AG Brand and Communication<br />

Research<br />

Sandra Fekete<br />

SÜD-WEST-PARK Management<br />

GmbH<br />

Oliver Fuhrmann<br />

Consultant,<br />

Rödl Consulting AG Nürnberg<br />

Mit <strong>der</strong> historischen R60/5 die schöne<br />

Berliner Umgebung erkunden<br />

� Berufl iche Schwerpunkte<br />

Ich möchte in Berlin die weiß-blaue BMW Flagge weiter<br />

hochhalten. In meinem ersten Jahr ist es mir mit<br />

meiner Mannschaft schon gelungen, die Absatzzahlen<br />

von BMW und MINI in <strong>der</strong> Hauptstadt um 8 Prozent<br />

auf 4.103 Automobile zu steigern. Wir planen auch<br />

einen neuen repräsentativen Hauptbetrieb, aber das<br />

ist noch Zukunftsmusik.<br />

� Freizeit:<br />

Verbringe ich nach wie vor gerne in meiner Heimatstadt<br />

München o<strong>der</strong> auch am Gardasee. Auf dem<br />

Weg mache ich auch immer wie<strong>der</strong> gerne Station in<br />

Nürnberg.<br />

� Marketing-Club in Berlin<br />

In meinem ersten Jahr in Berlin habe ich mich erst einmal<br />

auf den Job konzentriert. Die zahlreichen Aktivitäten<br />

von BMW in <strong>der</strong> Hauptstadt werden wohl auch<br />

in <strong>der</strong> Zukunft wenig Zeit für <strong>der</strong>artige Engagements<br />

lassen. Die knappe Freizeit, die dann noch bleibt, verbringe<br />

ich, ehrlich gesagt, doch lieber mit meiner Frau.<br />

Christian Kothe<br />

SPORTFIVE GmbH & Co. KG<br />

Stefan Falkner<br />

Bresler-Druck<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wie gefällt Ihnen das neue Gesicht <strong>der</strong><br />

Kontakte? Anregungen zum Relaunch<br />

unseres Marketing-Magazins nehmen<br />

wir gerne entgegen –<br />

ganz einfach per Mail an<br />

schultze@swz.de.<br />

Ihr Peter Schultze<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Vorstand<br />

Marketing-Club Nürnberg<br />

Hans-Reiner Schrö<strong>der</strong><br />

� Was ist an<strong>der</strong>s in Berlin?<br />

Die Stadt ist immer noch im Um- und Aufbruch. Ich bin<br />

viel in <strong>der</strong> Stadt unterwegs und entdecke auch nach<br />

einem guten Jahr täglich Neues. Auch als Münchner<br />

muss ich zugeben, dass Berlin wirklich DIE deutsche<br />

Metropole ist. Jeden Tag gibt es gleich mehrere hochkarätige<br />

Events und die Weltstars geben sich hier die<br />

Klinke in die Hand. (WG)<br />

BMW R60/5 – so schnell kann alt sein.<br />

N°37 / 2008 07


08<br />

N°37 / 2008<br />

Chancen und Risiken <strong>der</strong> Mitte-Marken<br />

Zwischen Premium- und<br />

Handelsmarken ...<br />

... sind die Mitte-Marken eingereiht.<br />

Wolfgang Twardawa, Division Manager für<br />

Strategisches Marketing bei <strong>der</strong> GfK, beleuchtete<br />

in seinem Vortrag am 25. Februar<br />

die Chancen und Risiken für die Marken in<br />

<strong>der</strong> Mitte.<br />

In allen Märkten kann man beobachten, dass die<br />

Premiummarken einerseits und die Discount- bzw.<br />

Handelsmarken an<strong>der</strong>erseits zu Lasten <strong>der</strong> mittleren<br />

Marken wachsen. Die Mitte ist also bedroht. Interessanterweise<br />

betrifft dieses Phänomen aber nicht nur<br />

die Marken, son<strong>der</strong>n lässt sich auch zum Beispiel in<br />

gesellschaftlichen Bereichen feststellen. So sinkt <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> mittleren Einkommen und auch die politische<br />

Mitte nimmt ab. Doch <strong>zur</strong>ück zu den Marken. Man<br />

kann feststellen, dass die Marktführer ihre Position<br />

durchaus halten. Marktführer können dabei durchaus<br />

auch mittlere Marken darstellen. Das bedeutet aber<br />

gleichzeitig, dass die an<strong>der</strong>en Mittelmarken sich noch<br />

schlechter entwickeln.<br />

Was sind nun die Gründe für diese Entwicklung?<br />

Da ist zum einen das Sandwich-Phänomen. Die Premiummarken<br />

drängen durch Promotions in das Revier <strong>der</strong><br />

Mittelmarken. Gleichzeitig versuchen die Discounter<br />

mit Mehrwert-Produkten in den mittleren Bereich vor<strong>zur</strong>ücken.<br />

Der zweite Ursachenkreis ist hausgemacht.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Mitte-Marken und <strong>der</strong> zugehörigen<br />

Artikel steigt unverhältnismäßig, weil die Hersteller<br />

versuchen, den Marktführer nachzuahmen. Das hat<br />

gravierende Folgen, denn die Vielfalt treibt natürlich<br />

die Kosten in die Höhe. Außerdem haben mittlere<br />

Anbieter häufi g Probleme im Handel, denn für sie<br />

kommt es schnell zu Engpässen bei <strong>der</strong> Listung und<br />

Regalplatzierung. Zudem kann man eine Verunsicherung<br />

<strong>der</strong> Verbraucher feststellen.<br />

Trading-Up o<strong>der</strong> -Down.<br />

Raus aus <strong>der</strong> Mitte.<br />

Was können nun die Mitte-Marken gegen diese<br />

Entwicklung tun?<br />

Die Boston Consulting Group rät zu Trading-Up o<strong>der</strong><br />

-Down. An<strong>der</strong>e empfehlen gar, ganz aus den Mitte-<br />

Marken zu gehen.<br />

Zunächst zum Trading-Down, d. h. <strong>zur</strong> Niedrigpreisstrategie.<br />

Die kann nur gelingen, wenn man eine Kostenführerschaft<br />

erreicht. Meist ist diese Strategie nicht<br />

erfolgversprechend. Es gibt aber auch Ausnahmen, wie<br />

etwa das Bier <strong>der</strong> Brauerei Oettinger, das auch gegen<br />

Discounter bestehen kann. Allerdings ergibt sich ein<br />

großes Risiko bei notwendigen Preisanpassungen, z. B.<br />

bei Mehrwertsteuererhöhungen. Eingefahrene Preisschwellen<br />

sind kaum zu knacken. Trading-Down setzt<br />

zudem hohe Bekanntheit, eine große Distribution und<br />

natürlich hohe Marktanteile <strong>zur</strong> Realisierung <strong>der</strong> Economies<br />

of Scale voraus. Trading-Up ist möglich durch<br />

echte Innovationen. Dadurch kann ein Aufstieg ins<br />

Premiumsegment gelingen.<br />

Die GfK schlägt eine differenziertere Strategie für die<br />

Mitte-Marken vor. Ein dreidimensionales Modell, <strong>der</strong><br />

Segmentwürfel mit den Dimensionen Distribution,<br />

Nutzen und Zielgruppe/Region dient als Richtschnur.<br />

Während ein Marktführer alle Segmente abdecken<br />

muss, können und sollten sich Mitte-Marken auf<br />

ein verbraucherrelevantes Segment konzentrieren.<br />

Das kann eine bestimmte Region, aber auch z. B. die<br />

Gruppe <strong>der</strong> jungen Singles sein.<br />

Etwa ein Drittel <strong>der</strong> Mitte-Marken fährt so eine erfolgreiche<br />

Strategie. Diese Unternehmen arbeiten nicht<br />

über den Preis, betreiben Sortimentsbegrenzung und<br />

tätigen Innovationen im bestehenden Sortiment.<br />

Als Fazit für eine positive Produkt- und Sortimentspolitik<br />

kann man somit folgende Punkte festmachen:<br />

� Stärkung USP<br />

� Value for Money<br />

� Fokussierung auf bestimmte Segmente<br />

� Innovation im bestehenden Sortiment<br />

� Kontinuität<br />

Trading-up o<strong>der</strong> doch ab durch die Mitte<br />

Hinzu sollte noch eine spezifi sche kommunikative<br />

Umsetzung kommen. Die begrenzten Budgets <strong>der</strong><br />

Mitte-Marken erfor<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>e Treffgenauigkeit<br />

und Durchschlagskraft <strong>der</strong> Kampagnen.<br />

Share of advertising<br />

Erfolgreiche Mitte-Marken achten auf den Share<br />

of Advertising. Das heißt, sie werben dann, wenn<br />

ansonsten eher weniger Werbung läuft. Im sogenannten<br />

Sommerloch können ja zu jedem Zeitpunkt<br />

noch die Mehrzahl <strong>der</strong> Konsumenten angesprochen<br />

werden. Werbung während dieser Periode ist wesentlich<br />

erfolgversprechen<strong>der</strong> als <strong>zur</strong> Normalzeit, in <strong>der</strong><br />

die Premiummarken mit ihren hohen Budgets an<strong>der</strong>e<br />

weitgehend abdrängen können.<br />

Für Mitte-Marken ist auch eine beson<strong>der</strong>e Kreativität<br />

mit dem damit verbundenen Share of Attention entscheidend.<br />

Eigenständigkeit, Originalität und Überraschungseffekte<br />

för<strong>der</strong>n die Durchschlagskraft <strong>der</strong><br />

Werbeaussagen.<br />

Wolfgang Twardawa schloss mit dem Fazit, dass<br />

für Mitte-Marken durch segment-spezifi schen Einsatz<br />

aller Marketing-Instrumente durchaus gute<br />

Chancen bestehen. (HH)<br />

Kontakte ist die kostenlose Mitglie<strong>der</strong>zeitschrift<br />

des Marketing-Clubs Nürnberg.<br />

Aufl age: 600 Exemplare<br />

Sekretariat: Gabriele Stauß<br />

Marketing-Club Nürnberg<br />

Gewerbemuseumsplatz 2<br />

90403 Nürnberg<br />

Tel.: 0911/2145520<br />

Fax: 0911/2145522<br />

E-Mail:<br />

marketing-club-nuernberg@odn.de<br />

Internet:<br />

www.marketingclub-nuernberg.de<br />

Redaktionsleitung: Wolfgang Gerber (WG)<br />

Redaktionsbeirat: Harald Hertel (HH)<br />

Andrea Hassa (AH)<br />

Birgit Hoffmann (BH)<br />

Peter Schultze (PS)<br />

Layout, DTP: Kommunikationsagentur<br />

Schultze. Walther. Zahel GmbH<br />

Liebigstr. 3/Prinzregentenufer<br />

90489 Nürnberg<br />

Tel.: 0911/586868-0<br />

Fax: 0911/586868-18<br />

E-Mail: swz@swz.de<br />

www.swz.de<br />

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