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Macht und Menschenrechte - Aktuell ASIA

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aktuell<strong>ASIA</strong><br />

Das Wirtschaftsmagazin aus Asien 08/2007 <strong>Aktuell</strong> seit 1996 - www.aktuellasia.com<br />

Dabbawallah<br />

Indien - Seite 8<br />

Atom<br />

Myanmar - Seite 17<br />

Sicherheit<br />

China - Seite 29<br />

<strong>Macht</strong><br />

<strong>und</strong><br />

<strong>Menschenrechte</strong><br />

Neue Dynamik durch Stabilität<br />

MICA (P) 181/12/2006<br />

China<br />

Cambodia<br />

Deutschland<br />

Hong Kong<br />

India<br />

50 RMB<br />

9.90 US$<br />

10,00 Euro<br />

49 HK$<br />

250 Rs<br />

Indonesia<br />

Japan<br />

Korea<br />

Malaysia<br />

Myanmar<br />

55.000 Rp<br />

650 Yen<br />

6.700 Won<br />

24.00 RM<br />

9.90 US$<br />

Philippines<br />

Schweiz<br />

Singapore<br />

Taiwan<br />

Thailand<br />

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<strong>Aktuell</strong> August 2007 Inhalt<br />

Cover Stories<br />

<strong>Menschenrechte</strong> <strong>und</strong> Wachstum<br />

Wirtschaftsdynamik setzt Freiheit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

voraus<br />

China scheint in vielem kein Musterstaat zu sein: Sklavenhaltung,<br />

Repression, Zensur, Einschränkungen der<br />

Versammlungsfreiheit, der Freiheit zur Meinungsäußerung,<br />

der politischen Rechte <strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />

Gleichberechtigung sind nur einige der Vorwürfe, die<br />

man an die Adresse Chinas richtet <strong>und</strong> vernimmt.<br />

Dabbawallah<br />

Seit 127 Jahren tickt Mumbais Mahlzeitendienst mit<br />

der Präzision eines Schweizer Uhrwerks<br />

Montags bis samstags drängeln, schieben, stoßen <strong>und</strong><br />

quetschen sich in Indiens hektischer Wirtschaftsmetropole<br />

Mumbai Millionen Menschen.<br />

Atom, Business, China, Demokratie<br />

Myanmars neues Alphabet<br />

Eins kann man dem ehemals so verschlossenen Staat<br />

Myanmar – dem alten Burma – nicht vorwerfen: dass<br />

es dort nicht vorangeht, wenn auch langsam.<br />

Sicherheit “Made in China”<br />

Marco Schirr, Intertek, zu Sicherheitszertifikaten<br />

in China<br />

Ein in Deutschland gekauftes Gerät muss den deutschen<br />

Sicherheitsansprüchen genügen.<br />

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?<br />

Foto: Polina Lobanova


Global<br />

Mercator würde sich im Grabe umdrehen 4<br />

Deutschland<br />

Bilderbogen: 20 Jahre Bayern-Shandong 0<br />

Bilderbogen: Thailand-Tag bei der Firma LAPP<br />

in Stuttgart 4<br />

China<br />

<strong>Menschenrechte</strong> <strong>und</strong> Wachstum 13<br />

Projektförderung in China 24<br />

Sicherheit “Made in China” 29<br />

Bio-Food in China 34<br />

Geldmengenüberschuss 62<br />

Hongkong<br />

Widerstandsfähig 62<br />

Indien<br />

Mumbai im Takt der Dabbawallah 8<br />

Inflationsabbau 63<br />

Indonesien<br />

Protektionismus 64<br />

Japan<br />

Exportaufschwung 66<br />

Korea<br />

Südkorea setzt auf Hybridautos 38<br />

Freihandelsabkommen 67<br />

Malaysia<br />

Konsumlaune 68<br />

Myanmar<br />

Atom, Business, China, Demokratie 17<br />

Singapur<br />

Büroknappheit 68<br />

What makes you fl y?<br />

All Business there ... ... Economy Extra home.<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

<strong>Aktuell</strong> August 2007 Inhalt<br />

Taiwan<br />

Wahlkampf 69<br />

Thailand<br />

Energiehungriges Asien: SunTechnics wächst 20<br />

Thailands Wirtschaft im Wartesaal 42<br />

Bilderbogen: Bewegung in Bangkok 2<br />

Neue Verfassung 70<br />

Vietnam<br />

Equitisierung 71<br />

Messen <strong>und</strong> Ausstellungen<br />

Messekalender September 2007 6<br />

Asien-Veranstaltungen in Deutschland 7<br />

Buchbesprechung<br />

Reisereport 2007 76<br />

Firmenportrait<br />

KfW IPEX-Bank: Südostasien im Fokus 72<br />

Anzeigen-Index 77<br />

Editorial 6<br />

Impressum / Abonnement 78<br />

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Seite


<strong>Aktuell</strong> August 2007 Editorial<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

Die Wiederentdeckung der Langsamkeit ist sicherlich ein seitenfüllendes<br />

Thema. Den größten Teil des letzten Monats habe<br />

ich mich um unser deutsches Büro gekümmert <strong>und</strong> so diesen<br />

Zustand wieder entdeckt. Bei dem Versuch, dafür eine Erklärung<br />

zu finden, ist mir Newtons Gesetz der Trägheit eingefallen. Dabei<br />

hat diese Langsamkeit ja auch positive Aspekte. Ein gemütliches<br />

Sitzen im Biergarten gehört genauso dazu wie der Chat mit<br />

Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten <strong>und</strong> das Genießen frischer Bergluft in<br />

atemberaubender Atmosphäre.<br />

Natürlich sind wir in Asien verwöhnt, auch durch die Tatsache,<br />

dass wir uns ja meist in Millionenstädten aufhalten. So ist es kein<br />

Problem, wenn einmal sonntags der Computer ausfällt oder ein<br />

Ersatzteil benötigt wird. Man kauft es eben <strong>und</strong> ist damit sozusagen,<br />

wenn man wünscht, 24 St<strong>und</strong>en am Tag für 7 Tage die Woche<br />

beschäftigt. In Deutschland fällt man mit dieser ungeplanten<br />

Aktivität auf die Nase. Spätestens am Freitag um 15.00 Uhr<br />

verlangsamt sich das Leben <strong>und</strong> schaltet in den Feiertagsmodus.<br />

Auf den Straßen verringert sich die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> der Mensch schaltet auf Urlaub.Außerhalb der Städte findet<br />

der Feiertagsmodus seinen Höhepunkt am Samstag um 12.00<br />

Uhr, wenn außer Restaurants <strong>und</strong> Supermärkten alle anderen<br />

Geschäfte ihre Pforten schließen. Dann entdeckt man die Lang-<br />

TSP Ad 05_06<br />

samkeit<br />

12/8/05<br />

wieder <strong>und</strong> verflucht<br />

7:28 PM<br />

sich heimlich<br />

Page 1<br />

ob der mangelnden<br />

Vorplanung.<br />

Das Internet hilft ein wenig, wenn auch nur als Placebo. Denn erst<br />

am Montag werden die seit Freitag angefallenen Mitteilungen,<br />

Aufträge <strong>und</strong> Überweisungen abgearbeitet. Nun schlagen zwei<br />

Herzen in meiner Brust. Heimlich genieße ich es, mit 35 km/h<br />

durch eine 30 km/h-Zone zu bummeln. Auch zwei St<strong>und</strong>en im<br />

freitäglichen Berufsverkehr von Stuttgart nach Ulm, verursacht<br />

durch eine Baustelle, bei der zwei Arbeiter eine Leitplanke putzen<br />

<strong>und</strong> dazu auf drei Kilometer eine Spur der Autobahn sperren,<br />

haben durchaus etwas.<br />

Die Frage ist, wo liegt die so beliebte goldene Mitte. Es scheint,<br />

als würden dynamische Wirtschaftssysteme nach Erreichung<br />

eines gewissen Wertes dahin kommen, sich zu bremsen <strong>und</strong> so die<br />

Vorteile der Langsamkeit wieder entdecken. Wie bei bakteriellem<br />

Wachstum vermehrt sich dieser Zustand, bis er zu Bequemlichkeit<br />

wird. Und da haben wir jetzt das Gesetz der Trägheit wieder.<br />

Das Dabbawallah System in Mumbai hat alle diese bakteriellen<br />

Angriffe der Trägheitsbakterien scheinbar unbeschadet überstanden<br />

<strong>und</strong> <strong>und</strong> hat deshalb den Platz des ersten Artikels in dieser<br />

Ausgabe verdient.<br />

Ihr Frank Delano<br />

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Dienstleistung Indien<br />

Mumbai im Takt der<br />

Dabbawallah<br />

Seit 127 Jahren tickt MuMbaiS Dabbawallah MahlzeitenDienSt Mit Der PräziSion<br />

eineS Schweizer uhrwerkS<br />

Montags bis samstags drängeln, schieben, stoßen <strong>und</strong> quetschen<br />

sich in Indiens hektischer Wirtschaftsmetropole<br />

Mumbai Millionen Menschen während der morgendlichen <strong>und</strong><br />

abendlichen Stoßzeiten irgendwie in die braunroten Vorortzüge,<br />

die im Drei-Minuten-Takt zwischen den Außenbezirken<br />

<strong>und</strong> dem innerstädtischen Businesszentrum hin <strong>und</strong> her pendeln.<br />

Wer Glück hat, der sitzt oder dem bläst der Fahrtwind bei<br />

den Türen um die Ohren. Alle anderen<br />

schwitzen schweigend vor sich hin, da<br />

die quietschenden Deckenventilatoren<br />

kaum die stickige Luft umwälzen können.<br />

Body an Body stehen sie nach ihrem<br />

philosophischen Motto „stretch your<br />

mind, squeeze your body“ stoisch auf<br />

engstem Raum. Keiner murrt über sein tägliches Bad in den<br />

Menschenmassen, da Mumbais elektrische Vorortzüge sich<br />

nicht wie die Stadtbusse im 18-St<strong>und</strong>enkilometertempo durch<br />

endlose Verkehrsstaus <strong>und</strong> Tränen treibende Abgaswolken<br />

quälen müssen.<br />

„Wer arbeitet, der will auch essen“ - doch das ist in Indien leichter<br />

gesagt als getan. Schließlich ist den meisten Indern außer Haus<br />

essen ein Gräuel, da ihnen aus überwiegend religiösen Gründen<br />

nichts über Hausmannskost geht. Selbst der aufgeschlossenste<br />

moderne Inder kann beim Essen puritanisch konservativ sein, da er<br />

nicht die Gebote seiner Kaste oder Glaubenskodizes brechen will.<br />

Paradoxerweise gibt es landesweit nur in Mumbai einen absolut<br />

effizienten Haus-Büro-Haus-Mahlzeitendienst, die Nutan Mumbai<br />

Tiffinbox Suppliers’ Association (NMTSA). Teamwork ist<br />

Globales Vorbild für reibungslose <strong>und</strong> vor<br />

allem fehlerlose Vertriebsabläufe<br />

ebenso ihr Mantra wie Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Pünktlichkeit, so dass<br />

statistisch auf acht Millionen Lieferungen höchstens ein Fehler<br />

vorkommt. Folgerichtig ist ihr Erfolgsrezept die totale Logistik mit<br />

Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrsnetzes.<br />

Was haben Mumbais Dabbawallahs jedoch mit Makroökonomie<br />

<strong>und</strong> Konzernstrategien zu tun? Sehr viel, vor allem<br />

seit die renommierte US-Wirtschaftszeitschrift Forbes Global<br />

Seite aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Foto: cenap refik ongan, Montage: Stefanie Steiger


Fotos: Urs Müller<br />

Magazine die Lunch-Logistiker nach<br />

einer gründlichen Analyse mit sechs Sigmas<br />

für allerhöchste Betriebseffizienz<br />

auszeichnete <strong>und</strong> damit auf die gleiche<br />

Stufe wie die Weltkonzerne Motorola<br />

oder General Electric hob. Es ist ein offenes Geheimnis, dass<br />

Indiens Synonym für absolute Präzision das am besten geführte<br />

Unternehmen der indischen Wirtschaftsmetropole, wenn nicht<br />

der Nation ist. Für weltweite Schlagzeilen sorgte allerdings erst<br />

Internetauftritt <strong>und</strong> Bestellungen per Email,<br />

SMS <strong>und</strong> Handy<br />

Prinz Charles‘ Besuch bei den Dabbawallahs vor knapp vier<br />

Jahren, der sie sogar zu seiner Hochzeit mit Camilla Parker-<br />

Bowles im Februar 2005 einlud.<br />

In Fachkreisen ist das Dabbawallah-Businessmodell dagegen<br />

schon lange ein Begriff. Unter anderem gehört es an der<br />

Harvard Business School ebenso zum Unterrichtsstoff wie in<br />

der Berkely University of California. Damit ist die einzigartige<br />

zwischenmenschliche Dabbawallah-Logistik heute ein globales<br />

Vorbild für reibungslose <strong>und</strong> vor allem fehlerlose Vertriebsabläufe<br />

geworden.<br />

Alles begann um 1880 mit der Mechanisierung der englischen<br />

Baumwollspinnereien in Mumbais Vororten <strong>und</strong> ihren<br />

Parsen-Aufsehern, den persischen Feueranbetern, die mittags<br />

aus Tradition weder mit den hinduistischen Arbeitern in Garküchen<br />

noch aus Zeitnot in ihren über 20 Kilometer entfernten<br />

Stadtwohnungen essen konnten. Schließlich hat jede ethnische<br />

Gruppe Indiens neben religiösen Tabus auch ihre regionalen<br />

Zubereitungsarten <strong>und</strong> Vorlieben, was Indiens überaus facettenreiche<br />

Gastronomie bis zum heutigen Tage prägt.<br />

Nach dem Motto „Not macht erfinderisch“ fand ein cleverer<br />

Parse im Sommer 1880 einen Kuli, der ihm täglich sein<br />

Mittagessen im mehrteiligen Messingbehälter, der indischen<br />

Dabba oder der kolonialenglischen Tiffinbox, von zu Hause zur<br />

Spinnerei im Vorort Kurla brachte – ein 20 Kilometer langer<br />

Fußmarsch, da der Zugverkehr damals noch höchst unregelmäßig<br />

war. Auf dieser genialen Idee basiert Mumbais einzigartiger<br />

Mahlzeitendienst. Nach einem Monat trugen nämlich schon<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Dabbawallah-Fahrrad mit typischem Drei-Mann-Team<br />

drei Dabbawallahs, die Mahlzeitenträger, 15 Mittagessen zu<br />

den umliegenden Spinnereien. Für jede Dabba zahlten ihnen<br />

damals die Parsen im Monat eine Rupie. Anfangs wurden die<br />

Essbehälter zum Warmhalten sogar auf Kohlebrennern transportiert,<br />

doch bald wurden sie durch<br />

leichtere Thermos- <strong>und</strong> dann durch die<br />

heutigen vierteiligen Aluminiumbehälter<br />

mit 15 Zentimetern Durchmesser <strong>und</strong> 30<br />

Zentimetern Höhe ersetzt.<br />

„Wir Dabbawallahs funktionieren wie<br />

Kurierunternehmen“, erklärt Raghunath<br />

Madge, Präsident der NMTSA, „nur ist unsere Organisation<br />

selbst ohne Computer <strong>und</strong> Datenbanken ein Vielfaches effizienter<br />

<strong>und</strong> kostengünstiger.“ Dabei ist alles r<strong>und</strong> um sie herum im<br />

Dauerumbruch - von den Essgewohnheiten über die Marktsegmentierung<br />

bis zum Arbeitsumfeld. Doch unbeirrbar halten die<br />

Mumbai in Stichworten<br />

Im ganzjährig feuchtheißen Mumbai drängen sich heute<br />

auf engstem Raum bereits über 18 Mio. Einwohner oder<br />

29.000 Menschen pro Quadratkilometer.<br />

Mit Quadratmeterpreisen von über 150.000 Rupien für inner-<br />

städtische Liegenschaften ist Indiens dynamische Wirtschafts-<br />

metropole vor den modernen Großstädten Tokio <strong>und</strong> Hongkong<br />

das teuerste Pflaster in Asien. Das wohlhabende Mumbai ist<br />

auch Indiens Puls, wo derzeit mindestens zwei Fünftel des<br />

Außenhandels, ein Viertel der Industriegüter <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 40%<br />

des Steueraufkommens der Nation erzeugt werden. In die-<br />

ser r<strong>und</strong> um die Uhr pulsierenden Megacity verschmelzen die<br />

krassen Gegensätze der exklusiven Villen der Hindi-Filmstars<br />

mit Asiens ärgsten Papphüttenslums ebenso wie infernalische<br />

Verkehrsstaus, hoffnungslos überfüllte Vorortzüge <strong>und</strong> auf-<br />

dringliches Bettlergesindel mit futuristischen Glaspalästen des<br />

internationalen Finanzplatzes <strong>und</strong> exklusiven Shoppingmalls zu<br />

einem faszinierend facettenreichen Kaleidoskop des indischen<br />

Vielvölkerstaates.<br />

Dienstleistung Indien<br />

Seite


Dienstleistung Indien<br />

Dabbawallahs an ihrem alten, aber hocheffizienten Businessmodell<br />

fest. Hinzugefügt haben sie in den letzten Jahren bloß ihren<br />

Internetauftritt <strong>und</strong> Bestellungen per E-Mail, SMS <strong>und</strong> Handy.<br />

Sonst blieb bei Indiens Topmarke alles beim Alten.<br />

Höchstens eine Dabba von 16 Millionen<br />

Lieferungen geht verloren<br />

„Ein Dabbawallah ist kein Angestellter, sondern ein Gesellschafter“,<br />

fährt Madge fort, „daher haben wir seit der Gründung<br />

unserer Interessengemeinschaft 1885 nie<br />

gestreikt.“ Im Gegensatz zu Mumbais eher<br />

militanter Arbeiterschaft sind die Dabbawallahs<br />

auch nicht gewerkschaftlich organisiert,<br />

da sie sich als Kleinunternehmer<br />

sehen. Darauf basiert auch ihr guter Ruf<br />

der sprichwörtlichen Pünktlichkeit <strong>und</strong><br />

Zuverlässigkeit. So verteilen heute statt drei inzwischen schon<br />

r<strong>und</strong> 5.000 Dabbawallahs im Monatsabonnement ab 250 Rupien<br />

täglich bis zu 200.000 Mittagessen in der rastlosen Megacity<br />

Mumbai.<br />

Nach einem persönlichen Kodierungssystem<br />

markierte Dabbas<br />

Trotz dem Verzicht auf Technik tickt ihre simple, aber effiziente<br />

Organisation seit 127 Jahren mit der Präzision eines Schweizer<br />

Uhrwerks, obwohl die meisten Dabbawallahs noch heute<br />

Analphabeten sind. Gegliedert sind sie in Dreierteams unter<br />

der Leitung eines Mukadams oder Teamchefs,<br />

die Mumbai unter sich in Häuser-<br />

blocks mit 100 bis 140 K<strong>und</strong>en aufgeteilt<br />

haben. Dank kontinuierlich wachsendem<br />

Wohlstand <strong>und</strong> Bildung von Schlafsiedlungen<br />

in den Außenbezirken hat sich in<br />

nur zehn Jahren der loyale K<strong>und</strong>enstamm<br />

der Dabbawallahs nahezu verdoppelt. „An Neuk<strong>und</strong>en mangelt<br />

es nicht, wohl aber an Dabbawallah-Nachwuchs“, klagt ihr Präsi-<br />

Werktags läuft nach dem Morgengrauen<br />

der Countdown an<br />

An Neuk<strong>und</strong>en mangelt es nicht, wohl aber<br />

an Dabbawallah-Nachwuchs<br />

allgegenwärtiges thali<br />

Kein Essen ist in Indien populärer als die kom-<br />

plette Mahlzeit Thali, die zu Hause wie im<br />

Restaurant auf dem Bananenblatt oder in<br />

Metallschälchen auf einem r<strong>und</strong>en Tablett<br />

(Thali) serviert <strong>und</strong> meist mit den Fingern<br />

der rechten Hand gegessen wird. Neben<br />

Reis <strong>und</strong> Dhal (Linsenbrei) gehören zum<br />

Thali Chapati (Weizenbrotfladen), Curd<br />

(Joghurt), Gemüsecurry <strong>und</strong> Pickles.<br />

dent, „trotz hohem gesellschaftlichen Ansehen wählen die Jungen<br />

heute meist besser bezahlte Jobs.“<br />

Wie für die meisten Mumbaiker, so nennen sich die Einwohner<br />

des kosmopolitischen Molochs, beginnt auch für die Dabbawallahs<br />

der Tag um sechs Uhr früh. Meist<br />

leben sie in einem der zahllosen Slums, da<br />

Wohnungen selbst in den Außenbezirken<br />

für sie noch zu teuer sind. So läuft werktags<br />

nach dem Morgengrauen der Countdown<br />

an. Zuerst füllen sich die Vorortzüge<br />

immer schneller mit Passagieren, bis sie<br />

fast aus allen Fugen platzen. Nur sonntags<br />

ist keine Völkerwanderung zur Arbeit in<br />

der Innenstadt angesagt. Nach sieben Uhr<br />

riecht es bereits überall in den Wohnvierteln<br />

verführerisch nach Currys & Co, da<br />

die Hausfrauen nun das Mittagessen für<br />

ihre Männer <strong>und</strong> Kinder kochen. Sie füllen<br />

es in die Dabbas <strong>und</strong> stellen sie dann<br />

vor ihre Haustür. Das ist der Startschuss<br />

für die Dabbawallahs.<br />

Ab halb neun hetzen überall in den<br />

Wohnvierteln Dreierteams hagerer Männer<br />

Seite 10 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Foto: Kharidehal Abhirama Ashwin


In fieberhafter Eile sortiert das dritte Team scheinbar planlos die Dabbas mit ohrenbetäubendem<br />

Scheppern hin <strong>und</strong> her<br />

mit Ledersandalen, blütenweißen Baumwoll-Kurtas <strong>und</strong> weißen<br />

Gandhi-Schiffchenmützen von Haustür zu Haustür – schließlich<br />

lässt ihr ausgeklügeltes Fließbandsystem keine Zeitverluste zu.<br />

30 Minuten später hat jedes Team in seinem Häuserblock mindestens<br />

300 Dabbas eingesammelt <strong>und</strong> zum nächsten Vorortbahnhof<br />

gebracht, wo bald Tausende Essbehälter auf den 9.30-Uhr-Zug mit<br />

den nächsten Dabbawallah-Teams warten.<br />

Nach orakelhaften Symbolen <strong>und</strong> Zahlen auf den Dabba-<br />

Dienstleistung Indien<br />

Deckeln ordnen die Esskuriere im Zug die<br />

Behälter blitzschnell nach Zielbahnhöfen.<br />

Viel geredet wird nicht, da die Zeit drängt.<br />

Jeder Mukadam markiert „seine“ Dabbas<br />

nach einem persönlichen Kodierungssystem<br />

nicht nur mit seinem Stempel, einer<br />

Zahl für den Zielbahnhof <strong>und</strong> dem Symbol des Ablieferungsortes,<br />

sondern auch mit Farben, die nur er <strong>und</strong> seine sechs Helfer entschlüsseln<br />

können. Dank dieser Unverwechselbarkeit werden die<br />

sonst identischen Aluminiumbehälter wie beim Staffellauf auf<br />

dem 149 Kilometer großen Vorortsschienennetz bis zu fünfmal<br />

ohne Verwechslungsrisiko weitergereicht.<br />

Um halb zwölf gipfelt der Dabbawallah-Wettlauf mit der<br />

Zeit in der Innenstadt: Im geschäftigen Kopfbahnhof Victoria<br />

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Hausfrauen kochen das Mittagessen für ihre Männer <strong>und</strong> Kinder.<br />

Sie füllen es in die Dabbas <strong>und</strong> stellen sie dann vor ihre Haustür<br />

drängeln sich pausenlos Dutzende Träger virtuos durch die<br />

wogende Menschenmenge zum Ausgang. Auf ihren Köpfen<br />

balancieren sie eine 60 bis 150 Zentimeter große Lattenkiste<br />

mit kodierten Dabbas. Am Straßenrand werden die Lattenkisten<br />

aufgereiht. In fieberhafter Eile sortiert<br />

jetzt das dritte Team scheinbar planlos<br />

die Dabbas mit ohrenbetäubendem<br />

Scheppern hin <strong>und</strong> her.<br />

Hinter dem vermeintlichen Chaos<br />

steckt jedoch ein wohldurchdachtes System:<br />

Jeder Dabbawallah bringt einem<br />

Bürohaus alle Dabbas in einer Lattenkiste<br />

auf dem Kopf oder zieht sie in einem<br />

Karren dorthin. Geliefert wird pünktlich<br />

auf die Minute direkt auf das Pult, wo<br />

der Empfänger bereits auf sein warmes<br />

Mittagessen von zu Hause wartet. Eine<br />

St<strong>und</strong>e später holt der gleiche Kurier<br />

die leeren Dabbas wieder ab. So wie die<br />

Essbehälter in die Innenstadt kamen, so<br />

kehren sie nun wieder in umgekehrter<br />

Reihenfolge bis zur Dämmerung zu den<br />

Hausfrauen zurück. Damit ist der Kreislauf<br />

geschlossen.<br />

Sechs Mal wöchentlich werden in<br />

Mumbai bis zu 200.000 Essbehälter<br />

von den Vororten in die Innenstadt<br />

<strong>und</strong> zurück transportiert, eine Reise<br />

von durchschnittlich 70 Kilometern.<br />

Nach dem Forbes Global Magazine<br />

geht höchstens eine Dabba von 16 Millionen<br />

Lieferungen verloren, was ein<br />

phänomenales Leistungsversprechen<br />

von 99,999999 Prozent ist. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> ist das Vertrauen der K<strong>und</strong>en<br />

in die Dabbawallahs so groß, dass die<br />

Hausfrauen ihnen neben der Dabba für<br />

ihren Mann auch wichtige Dokumente<br />

oder das vergessene Handy mitgeben.<br />

Fazit: Mit ihrer eigentümlichen, kleinteiligen<br />

<strong>und</strong> damit erfolgreichen Logistik<br />

zeigen die Dabbawallahs, wie ihr<br />

Dabbawallah Guerati Caterer Chapati-Bäcker<br />

simples Businessmodell selbst im raschlebigen IT-Zeitalter<br />

seinen Wettbewerbsvorteil bewahrt.<br />

urs Müller<br />

Profil der Dabbawallah-organisation<br />

Nutan Mumbai Tiffinbox Suppliers’ Association – mydabbawala.com<br />

Genossenschaftler r<strong>und</strong> 5.000<br />

davon Dabbawallahs (Träger) über 4.200<br />

davon Mukadams (Chef zweier Dreierteams) etwa 800<br />

Durchschnittsalter 55 Jahre<br />

Monatlicher Genossenschaftsbreitrag 15 Rupien<br />

Dabbawallah-Monatseinkommen 2.000 - 4.000 Rupien<br />

(Mitglied eines Dreierteams mit<br />

100 bis 140 K<strong>und</strong>en)<br />

Täglicher K<strong>und</strong>enstamm aus Mumbais<br />

Mittelklasse 175.000 - 200.000 Haushaltungen<br />

Durchschnittliches Monatseinkommen<br />

eines Mittelständlers 6.000 - 12.000 Rupien<br />

Jährliches Wachstum des Dabbawallah-<br />

Umsatzes 5% - 10%<br />

Sechsmal wöchentlicher Dabba-Mahlzeitendienst<br />

im Monatsabonnement 250 - 500 Rupien je nach Entfernung<br />

Zubereitungskosten der Hausfrau<br />

von zwei Gemüsecurry, Dhal, Reis,<br />

8 Chapatis <strong>und</strong> eventuell Quark 44 - 50 Rupien<br />

Vergleichbare Mahlzeit (Thali)<br />

einer Garküche oder Schnellimbissbude<br />

der Innenstadt 50 - 60 Rupien<br />

Tägliche Arbeitseinteilung Uhrzeit<br />

Team 1 - holt Dabbas bei Hausfrauen ab 08.30 - 09.00<br />

Team 2 - sortiert Dabbas im Vorortzug nach Zielbahnhöfen 09.30 - 11.30<br />

Team 3 - stellt Dabbas nach Empfängern zusammen 11.30 - 12.00<br />

* Dabba-Auslieferung am Arbeitsplatz 12.00 - 13.00<br />

* Dabba-Abholung am Arbeitsplatz 13.30 - 14.30<br />

* Ordnen der Dabbas nach Zielbahnhöfen 14.30 - 15.00<br />

Team 2 - gruppiert Dabbas im Vorortzug nach Bahnhöfen 15.00 - 17.00<br />

Team 1 - bringt den Hausfrauen die Dabba zurück 17.00 - 17.30<br />

Seite 12 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Quelle: Mumbai Tiffinbox Suppliers’ Association <strong>und</strong> eigene Recherche


Foto: zimmytws<br />

<strong>Menschenrechte</strong><br />

<strong>und</strong> Wachstum<br />

wirtSchaftSDynaMik Setzt freiheit unD Sicherheit vorauS<br />

China scheint in vielem kein Musterstaat<br />

zu sein: Sklavenhaltung,<br />

Repression, Zensur, Einschränkungen<br />

der Versammlungsfreiheit, der Frei-<br />

heit zur Meinungsäußerung, der politischen<br />

Rechte <strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />

Gleichberechtigung sind nur<br />

einige der (zum Teil übertriebenen)<br />

Vorwürfe, die man in Europa <strong>und</strong> den<br />

USA an die Adresse Chinas richtet <strong>und</strong><br />

vernimmt. Der mangelnde Schutz der<br />

<strong>Menschenrechte</strong> wird immer wieder<br />

moniert. Auch hier kann man aus wirt-<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Freiheit<br />

schaftlicher Perspektive Fragen stellen<br />

<strong>und</strong> Prognosen wagen.<br />

Selbstverständlich sind <strong>Menschenrechte</strong><br />

wichtig <strong>und</strong> natürlich ist es auch Sache der<br />

Garantierte <strong>Menschenrechte</strong> fördern das<br />

wirtschaftliche Wachstum<br />

Investoren, sich dafür einzusetzen. Das<br />

heißt auch, unsere asiatischen Partner von<br />

der Bedeutung der Sache zu überzeugen;<br />

dafür argumentiert man oft moralisch.<br />

Doch gibt es außer den moralischen Argumenten<br />

auch ökonomische Gründe für die<br />

Förderung der <strong>Menschenrechte</strong>? Ja, es gibt<br />

sie. Garantierte <strong>Menschenrechte</strong> fördern<br />

das wirtschaftliche Wachstum.<br />

Rahmenbedingungen China<br />

DynaMik Durch<br />

MenSchenrechte<br />

<strong>Menschenrechte</strong> sind die Basis einer<br />

Rechtsordnung, die nicht nur Ruhe <strong>und</strong><br />

Stabilität, sondern auch selbstverantwortliche<br />

Individuen <strong>und</strong> marktwirtschaftliche<br />

Dynamik will. Nur wenn der Boden, auf<br />

dem die Wirtschaft gedeihen kann, garantiert<br />

ist, kann sich der Markt effizient entwickeln.<br />

Niemand würde beispielsweise<br />

Eigentum <strong>und</strong> Vermögen akkumulieren<br />

wollen, wenn keine Eigentumsgarantie<br />

gegeben wäre. Niemand würde etwas<br />

entwickeln wollen, wenn schon allein die<br />

Möglichkeit zur Kreativität als Freiheit der<br />

Kunst <strong>und</strong> der Meinungsäußerung nicht<br />

gegeben wäre. Der Unternehmergeist wird<br />

durch die Wirtschaftsfreiheit garantiert.<br />

Interessensbündelungen, Forschungsprogramme,<br />

Vertretungen <strong>und</strong> Austauschor


Rahmenbedingungen China<br />

l<br />

Stabi ität<br />

ganisationen können<br />

mit der Koalitions- <strong>und</strong><br />

Versammlungsfreiheit gefördert werden,<br />

so beispielsweise in Form von Handelskammern<br />

<strong>und</strong> Konsumentenvertretungen.<br />

Die Rechtsgleichheit gibt dem Ganzen<br />

nicht nur die notwendige Legalität (<strong>und</strong><br />

somit Ruhe <strong>und</strong> Stabilität), sondern auch<br />

die Gleichheit der Marktteilnehmer <strong>und</strong><br />

somit die Möglichkeit der Marktentwicklung<br />

<strong>und</strong> Marktentfaltung. Die Marktteilnehmer<br />

müssen als solche einander gleich<br />

sein mit gleichwertigen Entscheidungen<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten, ihr Recht durchzusetzen.<br />

Letztlich garantiert die Menschenwürde<br />

den Marktteilnehmern die Option,<br />

ihre Präferenzen zu ändern, sich für andere<br />

Unternehmungen, Produkte, Arbeitsstellen<br />

usw. zu entscheiden <strong>und</strong> der Entscheidung<br />

frei nachzugehen. Marktwirtschaft<br />

setzt Freiheit voraus <strong>und</strong> Freiheit braucht<br />

ein Set von Regeln, die es allen ermöglicht,<br />

für voll genommen zu werden.<br />

So w<strong>und</strong>ert es nicht, dass der wahre<br />

Boom der europäischen, amerikanischen<br />

<strong>und</strong> japanischen Wirtschaft erst mit oder<br />

nach der Instituierung der garantierten<br />

<strong>Menschenrechte</strong> einsetzte <strong>und</strong> stabil<br />

blieb. Selbst jene Länder, die anfangs<br />

autokratisch eine wirtschaftliche Revolution<br />

einleiteten, beispielsweise Chile,<br />

Korea <strong>und</strong> Taiwan, erlebten mit der Konkretisierung<br />

der Gr<strong>und</strong>rechte einen neuen<br />

ökonomischen Schub.<br />

Es sind nicht die <strong>Menschenrechte</strong> an<br />

sich, die für Wachstum sorgen, sondern es<br />

sind die Unternehmungen <strong>und</strong> Individuen,<br />

die ein zweifaches<br />

Signal erkennen. Zum<br />

einen wird die Umgebung<br />

des Wirtschaftens auf geordneten Bahnen<br />

gelenkt, so dass die Spielregeln von vornherein<br />

jedem Teilnehmer bekannt sind.<br />

Zum anderen wird damit ein internationaler<br />

Standard eingeführt, was wiederum<br />

die Vergleichbarkeit der Standorte <strong>und</strong> die<br />

Interoperabilität der Verwaltung diverser<br />

Niederlassungen der Unternehmungen<br />

erleichtert. Weil Unternehmungen ja<br />

möglichst wenig verwalten möchten<br />

<strong>und</strong> möglichst langfristig stabile Märkte<br />

suchen, hat das System der Menschen-<br />

Das Gesetz zur Verankerung des<br />

Privateigentums vollzieht nach, was<br />

bereits Realität ist<br />

rechte gr<strong>und</strong>sätzlich Potenzial, um ein<br />

Land attraktiv zu machen. Die Volksrepublik<br />

China wird sich in Zukunft mehr in<br />

diese Richtung entwickeln (müssen). Die<br />

Privateigentumsnovelle ist nur der erste<br />

Schritt in einer Reihe von ökonomisch<br />

motivierten Schritten.<br />

PrivateigentuM löSt viele<br />

ProbleMe<br />

Die neuerliche Einführung des Privateigentums<br />

in China könnte zeigen, wie sich<br />

die wirtschaftliche Dynamik der <strong>Menschenrechte</strong><br />

entwickelt. Das Gesetz zur<br />

Verankerung des Privateigentums, das 14<br />

Jahre in Arbeit war, vollzieht nach, was<br />

bereits Realität ist. Praktisch wird sich<br />

wenig ändern, das Gesetz ist eher ein<br />

Signal. Aber ein Signal in eine neue Richtung.<br />

China hat damit eine wesentliche<br />

Spielregel des Marktes <strong>und</strong> der Weltwirtschaft<br />

verstanden <strong>und</strong> nachdem es lange<br />

rhetorisch Anderes verlautbaren ließ, sagt<br />

China jetzt: „wir spielen mit“.<br />

Erstens ist das Gesetz zur Verankerung<br />

von Privateigentum eine Rechts- <strong>und</strong><br />

Politikreform; zweitens ist es Teil einer<br />

Wachstumspolitik <strong>und</strong> drittens verändert<br />

es vielleicht die Staatsideologie.<br />

Zum Ersten: Der Schutz von Privateigentum<br />

ist nicht nur eine Rechtsreform,<br />

sondern auch eine Wirtschaftsreform.<br />

Die unsichere Rechtslage hat erheblich<br />

dazu beigetragen, dass Privatinvestoren in<br />

China vor allem eine kurzfristige Anlagestrategie<br />

verfolgen. Dabei blieben Kapital-<br />

<strong>und</strong> Umweltschutz oder die Ges<strong>und</strong>heit<br />

der Arbeitnehmer oft auf der Strecke. Das<br />

war für die Regierung solange kein Problem,<br />

wie Privatunternehmen im Wirtschaftsleben<br />

nur eine untergeordnete<br />

Rolle spielten. Mittlerweile erwirtschaftet<br />

der Privatsektor aber zwischen 70 <strong>und</strong> 80<br />

Prozent des Bruttoinlandprodukts.<br />

Zum Zweiten: Auch hat das alte Recht<br />

dazu geführt, dass Chinesen ihr Geld<br />

mit Vorliebe in vermeintlich garantiert<br />

hochliquide Anlagekassen fließen lassen.<br />

Getrieben von einem spekulativen Fieber<br />

durchlaufen in China die Börse <strong>und</strong><br />

der Immobilienmarkt bis heute enorme<br />

Schwankungen, was auch nicht im Sinne<br />

von Partei- <strong>und</strong> Staatsführung ist. Die<br />

große Liquidität <strong>und</strong> die staatliche Lenkung<br />

der Wirtschaft, vor allem der Banken,<br />

verleiteten den Bankensektor dazu,<br />

Unmengen (ungesicherter) Kleinkredite<br />

zu vergeben aber nur wenige Großkredite<br />

für große Unternehmungen oder<br />

Projekte. Warum? Die Antwort liegt in<br />

der Gegenfrage: Wie sind Bankkredite<br />

gesichert? Mit Gegenwerten. Doch welche<br />

Gegenwerte kann man als Sicherung<br />

anbieten, wenn sie einem nicht gehören?<br />

Das ist auch der Gr<strong>und</strong> für die großen<br />

Stadt-Land-Unterschiede. Kredite werden<br />

in der Stadt vergeben, weil dort die<br />

Gegenwerte ermittelbar sind (künftige<br />

Umsätze, Cash Flow, etc.). Auf dem Land<br />

kaum, da dort Eigentum fehlt. Somit hatte<br />

das Land praktisch keinen Zugang zur<br />

Seite 14 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Fotos: Shapiso, Jenny Horne


Fremdfinanzierung für größere Projekte.<br />

Noch mehr: Sichere Rechtsverhältnisse<br />

sind eine Voraussetzung für Investoren,<br />

ihr Geld langfristig anzulegen <strong>und</strong> langfristige<br />

Anlagen sind die Voraussetzung<br />

für das angestrebte qualitative Wachstum.<br />

Auch kann man mit der Reform ein<br />

verantwortungsvolles Unternehmertum<br />

fördern. Eigentum öffnet die langfristige<br />

Perspektive in Sachen Auswahl von<br />

Arbeitnehmern, Lieferanten, Partnern<br />

<strong>und</strong> sogar im ökologischen Handeln.<br />

Auch kann die Stützung des Privateigentums<br />

in China weiter als ein staatspolitisches<br />

Instrument eingesetzt werden, denn<br />

der Staat müsste dieses Menschenrecht<br />

absolut, d.h. auch nach dem Tode, schützen,<br />

um die Vererbung zu garantieren.<br />

Einige Vertreter des alten<br />

Systems fragen sich, ob das<br />

Eigentum kapitalistisch bis nach<br />

dem Tod gesichert werden soll. Ja, ist die<br />

einzige Antwort. Erstens zeigt die übliche<br />

Nennung von Erbe <strong>und</strong> Schenkung in<br />

einem Atemzug, dass die Eigentumsverfügung<br />

zu Gunsten Dritter wesentlich für<br />

das Eigentum ist. Zweitens sind die Erben<br />

oft am Aufbau des Vermögens beteiligt.<br />

Entweder positiv oder als Kostenträger.<br />

Drittens kann die Vererbung durchaus ein<br />

Teil der Leistungsmotivation sein, gerade<br />

auch von unternehmerisch denkenden<br />

Menschen, die oft – <strong>und</strong> in Asien besonders<br />

ausgeprägt – dynastisch denken. Eine Motivation<br />

für den Aufbau einer Unternehmung<br />

kann darin liegen, sein Lebenswerk weiter<br />

Rahmenbedingungen China<br />

führen zu lassen. Dass wir<br />

in der Betriebswirtschaftslehre<br />

immer mehr Nachfolgelösungen<br />

überlegen, hat<br />

auch mit der Überzeugung zu tun, dass die<br />

Unternehmung weitergegeben wird <strong>und</strong><br />

nicht ein automatisches Ablaufdatum hat.<br />

Viertens ist Vererbung auch eine Sozial-<br />

<strong>und</strong> Alterssicherung. Wer vererben kann,<br />

geht sorgfältiger mit seinem Vermögen um.<br />

Man tendiert dazu, mehr zu sparen, was<br />

einem wiederum im Alter zu Gute kommt<br />

<strong>und</strong> die staatlichen Sozialsicherungswerke<br />

entlastet. Auch die Erben profitieren vom<br />

geerbten Vermögen, das oft als Start- oder<br />

Ausbildungskapital verwendet wird, was<br />

wiederum die Qualität der Wirtschaft<br />

erhöht <strong>und</strong> den Staat entlastet.<br />

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Neu


Rahmenbedingungen China<br />

Sicherheit<br />

china will MenSchenrechte<br />

wollen<br />

Zum Dritten: Eine Wirtschaft, wie die<br />

chinesische, die de facto zu den größten<br />

fünf der Welt gehört, aber auch ein<br />

Land, wie China, das de facto ein Global<br />

Player auch politisch ist, will ein stabiles<br />

Rechts- <strong>und</strong> Wirtschaftssystem haben.<br />

Erfolgreiche Vorstöße <strong>und</strong> Aktionen im<br />

Ausland bedingen ein gut funktionierendes<br />

Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft,<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> Recht im Inland,<br />

das auch nach außen so wahrgenommen<br />

wird. Je stärker die Konsensbildung eines<br />

Landes im Inland ist, desto stärker ist ihre<br />

Wirkung im Ausland. Um internationale<br />

Leadership wahrzunehmen, muss China in<br />

den meisten Bereichen auch eine Vorbildfunktion<br />

erfüllen. Nur dann wird es eine<br />

nachhaltige Basis von Alliierten gewinnen,<br />

die China wiederum als Zulieferer<br />

<strong>und</strong> Absatzmärkte sehen könnte.<br />

Leadership ist nicht nur eine ökonomische<br />

Größe, sondern der erfolgreiche<br />

Export eines Bildes, das den Wunsch beim<br />

Empfänger generiert, so zu werden wie das<br />

Vor-Bild. Und Leadership kann man nicht<br />

nur in Afrika wahrnehmen, man muss auch<br />

die starken Handelspartner überzeugen,<br />

also auch Europa <strong>und</strong> die USA.<br />

Dies kann nur gelingen, wenn die<br />

Rahmenbedingungen des Wirtschaftens<br />

nachhaltig gegeben sind, <strong>und</strong> wenn diese<br />

Rahmenbedingungen auch den moralischen<br />

Vorstellungen der Partner <strong>und</strong> letztlich der<br />

Staatengemeinschaft entsprechen, dann<br />

hat man eine gute Voraussetzung, nicht nur<br />

als Wirtschaftsmacht wahrgenommen zu<br />

werden, sondern auch als Leader auf dem<br />

internationalen Parkett.<br />

waS bleibt?<br />

<strong>Menschenrechte</strong> gehen<br />

uns alle an. Doch sie bringen mehr als<br />

moralische Befriedigung, sie bringen<br />

Markt <strong>und</strong> Wachstum; deswegen ist es<br />

auch wichtig, unsere Partner in Asien von<br />

der wirtschaftlichen <strong>und</strong> strategischen<br />

Wirkung der geschützten Gr<strong>und</strong>rechte zu<br />

überzeugen, diese sind:<br />

1. <strong>Menschenrechte</strong> bilden den soliden<br />

Gr<strong>und</strong> für die Entwicklung eines effizienten<br />

<strong>und</strong> dynamischen Marktes.<br />

2. Alle Länder, die Gr<strong>und</strong>rechte garantieren,<br />

haben nicht nur einen wirtschaftlichen<br />

Boom erlebt, sondern halten ein<br />

hohes ökonomisches Niveau.<br />

3. <strong>Menschenrechte</strong> fördern Innovation,<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Wachstum.<br />

4. <strong>Menschenrechte</strong> entlasten den Staat<br />

– die Sozialwerke – finanziell.<br />

5. Ein Land, das <strong>Menschenrechte</strong> hat <strong>und</strong><br />

anwendet, kann auch eine internationale<br />

<strong>und</strong> strategische Führungsposition<br />

einnehmen, was wiederum mit neuen<br />

Beschaffungs- <strong>und</strong> Absatzmärkten einhergeht.<br />

China hat mit dem Privateigentum – eines<br />

der wichtigsten Gr<strong>und</strong>rechte ohnehin<br />

– einen ersten Schritt gewagt. Weitere<br />

Schritte werden sicher folgen, schließlich<br />

will China seiner Position auf der<br />

Welt gerecht werden. Es ist keine Frage<br />

des „ob“, sondern nur des „wann“: Wie<br />

schnell werden die anderen Gr<strong>und</strong>rechte<br />

eingeführt <strong>und</strong> garantiert?<br />

von Prof. Dr. henrique Schneider<br />

Eine Wirtschaft wie die chinesische<br />

will ein stabiles Rechts- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftssystem haben<br />

Der autor<br />

Prof. Dr. Henrique Schneider<br />

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre <strong>und</strong> Rechnungswesen Swiss Textile,<br />

College University of Zurich<br />

Arbeitsschwerpunkte sind die gewerbliche Wirtschaft, positive Folgen der Globalisie-<br />

rung <strong>und</strong> Rechnungswesen. Darüber hinaus ist er als Consultant tätig <strong>und</strong> koordiniert<br />

den China-Austausch des Colleges mit der Tianjin Polytechnic Academy <strong>und</strong> ist Visiting<br />

an der Universität Qingdao.<br />

Seite 16 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Fotos: Shapiso, Scott Karcich


Foto: Juriah Mosin<br />

Atom,<br />

Business,<br />

China,<br />

Demokratie<br />

MyanMarS neueS alPhabet:<br />

Eins kann man dem ehemals so verschlossenen Staat<br />

Myanmar – dem alten Burma – nicht vorwerfen: dass<br />

es dort nicht vorangeht, wenn auch langsam. Von nuklearen<br />

Ambitionen über Geschäfte mit allem, was sich handeln lässt,<br />

bis hin zu einer für Außenstehende nicht transparenten Demokratisierung<br />

– die Zeit der Zurückgezogenheit ist vorüber,<br />

doch ohne die über Jahrzehnte befohlene <strong>und</strong> praktizierte<br />

Geheimnistuerei läuft es auch heute noch nicht.<br />

Sollten unsere Leser das <strong>und</strong>eutliche Gefühl haben, über das<br />

Wenn Sie das <strong>und</strong>eutliche Gefühl haben,<br />

über Myanmar nur wenig zu wissen, sind<br />

sie in bester Gesellschaft<br />

ehemals reichste Land Südostasiens nur wenig zu wissen, sind<br />

sie in bester Gesellschaft. Als nach drei Jahren völlig geheim<br />

gehaltener Bautätigkeit in der Mitte Myanmars in einer moskitoverseuchten,<br />

staubigen Gegend plötzlich die neue Hauptstadt des<br />

Landes entstanden war, wusste man Monate lang nicht einmal,<br />

wie sie genau heißt: Pyinmana, Naypyidaw oder Kyetpye?<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Politik Myanmar<br />

In der für zigmillionen Dollar frisch erbauten Botschaft Singapurs<br />

in einer der besten Lagen Yangons knirschte der dortige<br />

Botschafter angesichts der gelungenen Überraschung: „Ein<br />

Umzug? Ohne mich, <strong>und</strong> nicht in den nächsten fünf Jahren!“.<br />

Noch heftiger hatten die Amerikaner danebengeplant: ihre festungsähnliche<br />

<strong>und</strong> entsprechend teure Botschaft in Yangon wird<br />

erst im Herbst dieses Jahres eingeweiht – der diplomatische<br />

Geschäftsträger muss bis auf weiteres 320 Kilometer nach Norden<br />

reisen, wenn er mit irgendeinem Minister der Militärjunta<br />

sprechen möchte.<br />

Dass der CIA diese Details entgan-<br />

gen waren, verw<strong>und</strong>ert nicht, doch wenn<br />

auch die Spezialisten aus Singapur oder<br />

Thailand – denen mehr professionelles<br />

Verständnis für die Vorgänge in ihrer<br />

Region nachgesagt wird – nichtsahnend<br />

neue Botschaftsbauten in Yangon finanzierten,<br />

spricht dies vor allem dafür, dass man die Junta immer<br />

wieder unterschätzt.<br />

Deren Führer, „Senior-General“ Than Shwe, wurde von<br />

europäischen Diplomaten schon 1999 nachgesagt, dass er<br />

wackelig auf den Beinen stehe <strong>und</strong> wohl nicht mehr lange die<br />

Zügel in der Hand halten könne – doch auch im Jahr 2007 steht<br />

Seite 17


Politik Myanmar<br />

er mit uneingeschränkten Vollmachten an der Spitze des Staates,<br />

nun in der „Königsstadt“ Naypyidaw. Tatsache ist, dass er nicht<br />

nur an Diabetes leidet <strong>und</strong> immer häufiger zu den besten Ärzten<br />

Südostasiens nach Singapur fliegt, sondern er bestellt auch weiterhin<br />

mit ungehemmter Energie den Acker seines Reiches.<br />

Sein Alphabet lautet: A – für eine atomare Option des armen<br />

Landes. Mit russischer Hilfe wird die<br />

Einrichtung eines Forschungsreaktors<br />

geplant, nicht, wie offiziell behauptet<br />

wird, um energiepolitische �Alternativen<br />

zu entwickeln, sondern, um ähnlich wie<br />

Nordkorea langfristig über militärische<br />

Druckmittel gegen echte <strong>und</strong> vermeintliche<br />

Feinde zu verfügen. Ob es tatsächlich<br />

dazu kommt, ist derzeit noch offen, denn die bisher in<br />

Russland ausgebildeten burmesischen Studenten sind noch auf<br />

lange Zeit nicht in der Lage, selbst einen kleinen Forschungsreaktor<br />

ohne Selbstmordambitionen zu fahren.<br />

B wie Business: vorbei die Zeit ideologischer Träumereien;<br />

wenn die Militärs heute Bücher in die Hand nehmen, sind es<br />

Scheckbücher – nicht immer gedeckt, aber dank der jeden Tag<br />

wachsenden Einkünfte aus dem Erdgasexport gibt es wieder<br />

Hoffnung. Allein im Haushaltsjahr 2006/07 (das jeweils im<br />

�April beginnt) verdoppelten sich die Einkünfte gegenüber der<br />

Vorjahresperiode von 1,079 auf 2,16 Milliarden US-Dollar.<br />

Neben Pipelines, die das Gas der neuentdeckten Felder im<br />

Nordwesten des Landes wahrscheinlich nach China, vielleicht<br />

auch nach Indien bringen sollen, werden Tiefseehäfen, Straßen,<br />

Eisenbahnverbindungen <strong>und</strong> vor allem Staudämme im Lan-<br />

China <strong>und</strong> Indien kümmern sich wenig<br />

um <strong>Menschenrechte</strong><br />

desinneren geplant – aber auch schon gebaut. Da die Generäle<br />

die Reichtümer des Landes in den drei vergangenen Jahrzehnten<br />

entweder gar nicht ausgebeutet oder anderweitig verspielt hatten,<br />

fehlt jedoch überall das dafür notwendige Kapital – womit<br />

der Buchstabe C ins Spiel kommt.<br />

China ist nicht nur der politische <strong>und</strong> wirtschaftliche Garant,<br />

Finanzier <strong>und</strong> Steigbügelhalter Myanmars, sondern ist auch<br />

�<br />

jeden Tag intensiver dabei, den nördlichen <strong>und</strong> östlichen Teil<br />

des Landes mit Kapital, Händlern <strong>und</strong> Arbeitern „auszustatten“.<br />

Der „Erfolg“ westlicher Regierungen, mit unwirksamen Boykotten<br />

<strong>und</strong> Sanktionen die burmesischen Militärs in die Arme<br />

der eigentlich ungeliebten Chinesen zu treiben, ist nicht mehr<br />

zu übersehen.<br />

Ganze Regionen leben bereits von <strong>und</strong> mit chinesischem<br />

Geld bzw. Kapital. Wenn es zutrifft, dass eine West-Ost-Verbindung<br />

zwischen der myanmarischen Erdgasregion am Indischen<br />

Ozean <strong>und</strong> dem westchinesischen Hinterland, der Provinz Yun-<br />

In den nächsten Jahrzehnten wird mit<br />

Sicherheit (chinesisches) Geschäft vor<br />

Moral gehen<br />

nan, von bis zu 40.000 chinesischen Arbeitern errichtet werden<br />

soll, kann man sich ausmalen, dass dies nicht nur ökonomische,<br />

sondern auch genetische Folgen haben wird.<br />

Denn wie das alte Österreich betreibt China bewusst eine<br />

nichtmilitärische Expansion in Asien, die langfristig zu einer<br />

Durchmischung mit chinesischem Blut <strong>und</strong> zum Vordringen<br />

chinesischer Geschäftsinteressen bis an die Grenzen Indiens<br />

führen wird. In dieser Hinsicht unterscheidet sich das chinesische<br />

Vorgehen gr<strong>und</strong>legend von dem der wichtigsten Konkurrenten<br />

wie den Japanern, die nie auf die Idee kamen, neben<br />

dem Verkauf ihrer Technologie auch noch Familienpolitik zu<br />

betreiben.<br />

Doch von westlicher Seite sollte man sich überzogene Kritik<br />

ersparen. Schließlich haben wir es versäumt, dem Land<br />

aus der nach-sozialistischen Ära herauszuhelfen. Moral ging<br />

vor Geschäft, mit dem Ergebnis, dass in<br />

den nächsten Jahrzehnten mit Sicherheit<br />

(chinesisches) Geschäft vor Moral gehen<br />

wird, was – zynisch betrachtet – unsere<br />

Leser nicht negativ beeinflussen sollte.<br />

Denn die jetzige Regierung, aus dem<br />

alten System hervorgegangen <strong>und</strong> nach<br />

wie vor mit der Integration aller ethnischen Gruppen beschäftigt,<br />

hat leider nur wenig Wissen, wie man eine Wirtschaft<br />

modernisiert – selbst guten Willen vorausgesetzt.<br />

Die Chinesen haben ihrerseits inzwischen bewiesen, dass<br />

man in wenigen Jahrzehnten ein System völlig umstellen <strong>und</strong><br />

sogar gewisse Fortschritte bei der Demokratisierung zulassen<br />

kann, ohne gleich im Bürgerkrieg zu enden. General Than Shwe<br />

schwebt ähnliches vor, wenn er nun das „D” für Demokratisierung<br />

auf seine Fahnen schreibt. Doch auch hier folgt man nicht<br />

dem Beispiel Chinas, sondern will ein eigenes myanmarisches<br />

Modell umsetzen.<br />

Seite 1 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007


Am 18. Juli wurde die letzte Phase der „Nationalversammlung”<br />

einberufen, die ausschließlich die Aufgabe hat,<br />

den Verfassungsentwurf zum Abschluss zu bringen. Westliche<br />

�Demokraten <strong>und</strong> Exilburmesen nennen die Verfassung schlicht<br />

eine Farce. Verfassungsrechtler wiederum wären fasziniert<br />

zu lernen, was die Generäle mit über<br />

1.000 Teilnehmern aus allen Regionen<br />

<strong>und</strong> Schichten des Landes in dem außerhalb<br />

Yangons gelegenen <strong>und</strong> hermetisch<br />

abgeriegelten Konferenzzentrum entworfen<br />

haben.<br />

In den fünf Sitzungsperioden, die<br />

in den vergangenen drei Jahren stattfanden, wurden nicht<br />

nur 104 Verfassungsartikel erarbeitet, sondern auch noch<br />

sogenannte “Detailed Basic Principles”, detaillierte Ausführungsbestimmungen,<br />

die zu jedem Verfassungsparagraphen<br />

Alle Boykottversuche gegen Myanmar<br />

haben sich als erfolglos erwiesen<br />

minutiös regeln, wie dieser zu verstehen <strong>und</strong> umzusetzen ist.<br />

Irgendwie ist der Versuch der <strong>Macht</strong>haber faszinierend, mit<br />

soldatischer Perfektion eine „demokratische” Verfassung<br />

zu erarbeiten, nichts dem Zufall zu überlassen – <strong>und</strong> schon<br />

gar nicht eine spätere Verfassungsauslegung entgegen ihren<br />

Interessen zu riskieren.<br />

Ein einmaliger Fall weltweit, doch<br />

für Optimisten <strong>und</strong> Realisten kein Gr<strong>und</strong>,<br />

die Verfassung, die später einem Referendum<br />

unterworfen werden soll, generell<br />

zu verurteilen. Denn wenn auch die<br />

derzeitige Fassung die <strong>Macht</strong> der Militärs<br />

eher garantiert als reduziert, könnte<br />

es in der Zukunft viel einfacher sein, die jetzige Verfassung in<br />

eine echte demokratische umzuschreiben, als noch einmal den<br />

ganzen Prozess von vorn zu beginnen.<br />

Auch die Tatsache, dass noch immer nicht klar ist, welche<br />

der ethnischen <strong>und</strong> regionalen Gruppen letztendlich diese<br />

„Halbdemokratisierung” unterstützen werden, macht den Prozess<br />

labil. Allen voran gilt die Enthaltung der NLD, der Partei<br />

von Aung San Suu Kyi, als wichtigstes Indiz für die fehlende<br />

Glaubwürdigkeit des ganzen Verfahrens. Die Nobelpreisträgerin<br />

war vor drei Jahren bereit, unter vorher ausgehandelten<br />

Bedingungen an der Nationalversammlung teilzunehmen<br />

– doch wurde sie in letzter Minute von den eigenen „Parteigenerälen”<br />

zurückbeordert.<br />

Seitdem drangsaliert die Militärjunta die NLD-Mitglieder<br />

<strong>und</strong> hält Aung San Suu Kyi weiter unter Hausarrest, obwohl man<br />

sie eigentlich lieber auf der eigenen Seite hätte – ist sie doch die<br />

Die Zeit der Zurückgezogenheit ist<br />

vorüber<br />

Politik Myanmar<br />

Tochter des ehemals berühmtesten Militärs des Landes. So wird<br />

es in den nächsten 18 Monaten vielleicht zu Wahlen kommen,<br />

doch deren Ergebnis wird nicht sehr demokratisch sein oder gar<br />

die Militärs persönlich gefährden.<br />

Damit dürfte auch die Wirtschaftspolitik<br />

<strong>und</strong> -situation nur zögerliche Fort-<br />

schritte machen. Der einzige Trost: auch<br />

die Militärs wissen inzwischen, dass mit<br />

den natürlichen Reichtümern Myanmars<br />

noch viel Geld zu machen ist <strong>und</strong> selbst<br />

vorsichtige Reformen wie in China langfristig<br />

Nutzen bringen – das nordkoreanische Modell ist nicht<br />

angesagt.<br />

horst rudolf, ehem. Diplomat <strong>und</strong> Botschafter. Jetzt Analyst <strong>und</strong><br />

Berater für Politik <strong>und</strong> Wirtschaft in Südostasien<br />

Was westliche Politiker denken, ist für die<br />

Generäle weitgehend irrelevant


Energie Thailand<br />

Energiehungriges Asien:<br />

SunTechnics wächst<br />

angeSichtS Der alarMierenDen globalen kliMaerwärMung zeigen erneuerbare<br />

energien wege auS Der treibhauSfalle auf<br />

Live Earth Weltkonzert für Klimaschutz“ titelten anfangs<br />

Juli zahllose Publikationen r<strong>und</strong> um die Erde, als<br />

US-Altvizepräsident <strong>und</strong> aktiver Umweltschützer Al Gore<br />

weit über zwei Milliarden Menschen mit seiner einzigartigen<br />

24-St<strong>und</strong>en-Konzertreihe in fünf Kontinenten <strong>und</strong> acht<br />

Städten in den Bann des Klimaschutzes zu ziehen versuchte.<br />

Schließlich tickt die globale Klimabombe von Jahr zu Jahr<br />

immer unerbittlicher: Herbstliche 18 Grad Celsius Ende<br />

Juni in Stuttgart sind ebenso eine Folge des immer rascheren<br />

Die CO2-Konzentration in der<br />

Atmosphäre ist die höchste der letzten<br />

650.000 Jahre<br />

weltweiten Klimawandels wie Griechenlands 45-Grad-Celsius-<br />

Hitzewelle mit katastrophalen Waldbränden vor den Toren<br />

Athens oder Südpakistans verheerender Wirbelsturm mit<br />

über 800.000 Obdachlosen.<br />

Auch sonst steht das Wetter heute immer öfters r<strong>und</strong> um die<br />

Erde Kopf. Unter anderem zieht der Klimawandel das Verdörren<br />

ganzer Landstriche, sturmbedingte Überflutungen der Küsten<br />

<strong>und</strong> das Aussterben von Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten nach sich.<br />

Auch ist die CO2-Konzentration in der Atmosphäre die höchste<br />

der letzten 650.000 Jahre. Schuld an dieser sich abzeichnenden<br />

globalen Ökokatastrophe ist der Mensch mit seinem unersättlichen<br />

Energiehunger. Nach dem jüngsten Klimaschutzindex<br />

treiben heute kaum noch die Industrienationen den globalen<br />

Treibhausgasausstoß nach oben, sondern die Boomländer China<br />

<strong>und</strong> Indien. So soll das Reich der Mitte<br />

nach Hochrechnungen in den nächsten<br />

zehn Jahren die USA als größten CO2-<br />

Produzenten der Welt überholen.<br />

Diesen Trend zum fortschreitenden<br />

Klimawandel <strong>und</strong> der Abhängigkeit von<br />

fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder<br />

Steinkohle können erneuerbare Energien<br />

wie die Solarenergie brechen, was heute immer mehr Menschen<br />

erkennen. Sogar US-Präsident George W. Bush ist inzwischen<br />

ein Förderer alternativer Energiequellen wie Ethanol geworden.<br />

Nach Einschätzungen der Deutschen Bank wird daher der<br />

Weltmarkt für Solarstromanlagen bis 2030 jährlich zweistel-<br />

Seite 20 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Fotos: Danny E Hooks (drink), Jan Martin Will (Pinguine), Mongtage: S. Steiger


Foto: Urs Müller<br />

lig wachsen. Mit einem ähnlich starken Aufschwung rechnen<br />

Ökonomen ebenfalls für die Solarwärmeanlagen. So soll sich<br />

das solare Weltmarktvolumen in den nächsten 20 Jahren von<br />

derzeit 10 Mrd. Euro mehr als verzehnfachen. In Relation zum<br />

Gesamtenergiemarkt ist die Solarenergie trotz ihres phänomenalen<br />

Wachstums <strong>und</strong> Potentials noch ein Zwerg, der heute<br />

beispielsweise weniger als ein Prozent des Stromverbrauchs<br />

von Deutschland deckt.<br />

„Wegen des zyklischen Siliziumengpasses kann die rasch<br />

wachsende Solarindustrie seit ein paar Jahren den weltweiten<br />

Der Bedarf der Solarindustrie ist weiterhin<br />

höher als der Siliziumausstoß<br />

Bedarf kaum decken“, warnt Stefan Müller, Geschäftsführer<br />

Asia & Pacific von SunTechnics, „da etwa 90% der Solarmodule<br />

auf diesem Rohstoff basieren.“ Das Problem sind die langen<br />

Vorlaufzeiten von eineinhalb bis zwei Jahren für den Kapazitätsausbau<br />

der Siliziumherstellung. Wohl ist<br />

Silizium das zweithäufigste Element der<br />

Erde, doch bis es den hochtechnischen<br />

Anforderungen der Solar- <strong>und</strong> Leiterindustrie<br />

genügt, durchläuft es einen aufwendigen<br />

Veredelungsprozess. Obschon<br />

die sieben größten Siliziumhersteller in<br />

Deutschland, Japan <strong>und</strong> den USA ihre Kapazitäten in den letzten<br />

Jahren auf 27.000 Tonnen knapp verdoppelten, ist der Bedarf der<br />

Solarindustrie weiterhin höher als der Siliziumausstoß.<br />

Deutschland zählt heute mit Japan, China <strong>und</strong> den USA zu<br />

den Weltmarktführern im Solarstrombereich <strong>und</strong> bei der Solar-<br />

Bangkok Sun Technics Stefan Müller, Svea Milena Schröder & Daniel Gäfke<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Energie Thailand<br />

wärme zu den Spitzenreitern in Europa. So werden bereits 7% des<br />

deutschen Stroms aus den erneuerbaren Energien Wind, Sonne<br />

<strong>und</strong> Biomasse erzeugt. Allein letztes Jahr wurden in Deutschland<br />

r<strong>und</strong> 1,3 Mio. Solaranlagen installiert <strong>und</strong> erzielte die Solarindustrie<br />

4,8 Mrd. Euro Umsatz. Die Branche boomt, schließlich<br />

soll 2020 jede fünfte Kilowattst<strong>und</strong>e in Deutschland grünen<br />

Ursprungs sein. Daher zählen heute deutsche Firmen wie der börsennotierte<br />

Hamburger Solarenergiespezialist Conergy mit seiner<br />

Tochtergesellschaft <strong>und</strong> Provider erneuerbarer Energielösungen<br />

SunTechnics zur Weltspitze. Allerdings ist der explodierende globale<br />

Solarmarkt hart umkämpft, da immer<br />

mehr Länder nachziehen <strong>und</strong> ehrgeizige<br />

Markteinführungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprogramme<br />

auflegen.<br />

„Bis 2015 wird der Weltmarkt für<br />

erneuerbare Energien auf über 300 Mrd.<br />

USD anschwellen“ analysiert Müller,<br />

„ein großer Teil dieses Wachstums wird in China stattfinden.“<br />

Mit einer jährlichen Wachstumsrate von über 30% ist Asien der<br />

weltweit vielversprechendste Markt für erneuerbare Energien,<br />

auf dem neben China auch Indien eine Schlüsselrolle spielt.<br />

Der größte Teil des CO2-Wachstums wird<br />

in China stattfinden<br />

„Nachdem sich unser globales Geschäft von 2003 bis 2005 jährlich<br />

verdoppelte“, summiert der Asienchef, „rechnen wir dieses<br />

Jahr mit einem Umsatz von über einer Milliarde Euro.“<br />

Seit Mitte letzten Jahres wächst SunTechnics sprunghaft im<br />

boomenden asiatischen Pazifikraum, wo die Hamburger nach der<br />

Eröffnung ihrer Tochtergesellschaften in<br />

Bangkok im Juni <strong>und</strong> Shanghai im Mai<br />

noch weitere 100-prozentige Niederlassungen<br />

in Bangalore, Seoul <strong>und</strong> Sydney<br />

haben. Als weitere Standorte hat der<br />

Systemlösungsanbieter die Philippinen,<br />

Indonesien <strong>und</strong> danach Japan ins Auge<br />

gefasst „Auf Gr<strong>und</strong> der positiven wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />

der erstklassigen Infrastruktur ist Südostasiens<br />

Finanzplatz Singapur unser Regionalsitz“,<br />

erläutert Svea Milena Schröder,<br />

Pressesprecherin Asia Pacific der Conergy.<br />

Zudem fördert Singapur tatkräftig<br />

die Nutzung umweltfre<strong>und</strong>licher Energien,<br />

da die Inselrepublik Asiens Zentrum<br />

der alternativen Energieindustrien werden<br />

will. „Asiens erneuerbares Energiepotential<br />

ist gigantisch“, ergänzt Schröder,<br />

„so dass der Anteil dieser Region an<br />

Seite 21


Energie Thailand<br />

co2-hauptverursacher<br />

im Jahr 2000<br />

unserem Konzernumsatz 2008 auf etwa<br />

20% schnellen sollte.“ Asiens Zukunftsmärkte<br />

werden so die Anteile von Europa<br />

auf 50% <strong>und</strong> von Nordamerika auf 30%<br />

verringern.<br />

Nach ihrem Markteintritt in Asien<br />

hat sich die wachstumsstarke Conergy-<br />

Gruppe in nur zweieinhalb Jahren breit<br />

in allen grünen Energiebereichen der<br />

Region aufgestellt <strong>und</strong> ist vor allem in<br />

Australien <strong>und</strong> Südkorea ein starker<br />

Player. Südwestlich von Seoul baut beispielsweise<br />

SunTechnics gegenwärtig für<br />

90 Mio. Euro einen schlüsselfertigen, 80<br />

Fußballfelder großen 20-MW-Solarpark,<br />

der den Jahresbedarf von über 6.000<br />

Haushaltungen decken wird. Zur Verwirklichung<br />

des derzeit größten Solarkraftwerks<br />

in Asien werden r<strong>und</strong> 109.000<br />

Solarmodule, 426 Kilometer Kabel <strong>und</strong><br />

über 3.000 Tonnen Stahl verbaut werden.<br />

Mit diesem Projekt verstärkt Sun<br />

Technics auch seine Marktführerstellung<br />

im regenerativen Energiesektor von Südkorea auf über 25%<br />

Marktanteil.<br />

„Thailands Energiebedarf zieht immer rascher an“, sagt<br />

Daniel Gäfke, Direktor der jüngsten SunTechnics Tochtergesellschaft<br />

in Bangkok, „so dass wir uns vorerst auf Biomasse<br />

aus Reis- <strong>und</strong> Kassava-Rückständen konzentrieren.“ Allein<br />

in diesem Bereich hat das Königreich ein Wachstumspotential<br />

von über 3.000 MW. Zur Sicherstellung der Versorgung<br />

nach dem erwarteten rapiden Anstieg des Energiebedarfs bis<br />

2010 um 50% auf über 30 Gigawatt plant die thailändische<br />

Regierung nächstes Jahr die Einführung einer Einspeisevergütung<br />

für Biomasse von bis zu 8,1 Euro<br />

Cent/Kilowattst<strong>und</strong>e. „Deutsche Fach-<br />

kompetenz <strong>und</strong> Wertarbeit sind hier ein<br />

Wettbewerbsvorteil“, fährt Gäfke fort,<br />

„da Thailändern Qualität wichtiger als<br />

der Preis ist.“<br />

Allerdings wird sich der Geschäftsschwerpunkt<br />

der Hamburger in Asien<br />

schon bald nach China <strong>und</strong> Indien verschieben, da der Energiebedarf<br />

dieser beiden asiatischen Giganten parallel zu ihrem starken<br />

Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren immer rascher<br />

anziehen wird. Aufgr<strong>und</strong> der Verteuerung <strong>und</strong> Verknappung<br />

Verursacher Ausstoß in Mio. Tonnen<br />

CO2-Äquavilent<br />

USA 6928<br />

China 4938<br />

Russland 1915<br />

Indien 1884<br />

Japan 1317<br />

Deutschland 1009<br />

Brasilien 851<br />

Kanada 680<br />

Großbritannien 654<br />

Italien 531<br />

Südkorea 521<br />

Frankreich 513<br />

Mexiko 512<br />

Indonesien 503<br />

Australien 491<br />

Ukraine 482<br />

Iran 480<br />

Südafrika 417<br />

Polen 381<br />

Spanien 381<br />

Türkei 355<br />

Saudi Arabien 341<br />

Argentinien 289<br />

Pakistan 285<br />

Singapur fördert tatkräftig die Nutzung<br />

umweltfre<strong>und</strong>licher Energien<br />

der fossilen Energieträger setzen heute<br />

beide Nationen auf die Karte der erneuerbaren<br />

Energielösungen, um ihr starkes<br />

Wirtschaftswachstum nicht einbrechen zu<br />

lassen. Vor allem Chinas konventionelle<br />

Stromproduktion genügt nicht mehr seinem<br />

explodierenden Energiebedarf, weshalb<br />

nach dem Willen der Regierung 2020<br />

bereits 15% <strong>und</strong> 2040 30% seines nationalen<br />

Bedarfs mit erneuerbarer Energie<br />

gedeckt werden müssen. So wie die Sommerolympiade<br />

2008 in Beijing <strong>und</strong> die<br />

Expo 2010 in Shanghai sollen in Zukunft<br />

alle großen Bauvorhaben im Reich der<br />

Mitte vorzugsweise mit Solarenergie <strong>und</strong><br />

photovoltaischen Installationen realisiert<br />

werden<br />

„China wie Indien sind sehr stark auf<br />

alternative Energiequellen wie Solarenergie<br />

fokussiert“, erläutert Müller,<br />

„weshalb die beiden Länder den Solarenergiemarkt<br />

der Zukunft gewiss dominieren<br />

werden.“ Für die beiden asiatischen<br />

Riesen ist die Nutzung ihrer regenerativen Energien von höchster<br />

Priorität, da sie von den praktisch unerschöpflichen Energiequellen<br />

Biomasse, Wind, Wasser, Sonne <strong>und</strong> Erdwärme mehr<br />

als genug selber haben. Auch haben China wie Indien wohl eine<br />

eigene regenerative Industrie aufgebaut, doch weiterhin ist ausländische<br />

Expertise ein wichtiger Faktor bei der Erschließung<br />

ihrer umweltfre<strong>und</strong>lichen Energien.<br />

Heute wird das Auslandsgeschäft für die deutschen Solarunternehmen<br />

immer wichtiger, da sich eine<br />

Abflachung des Bedarfsanstiegs auf dem<br />

Heimatmarkt abzeichnet. Letztes Jahr<br />

trugen weltweite „made in Germany“-<br />

Exporte bereits über ein Drittel zum<br />

Gesamtumsatz der Solarindustrie bei.<br />

Diesen Solarboom löste in Deutschland<br />

das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ aus, das die regenerative<br />

Stromproduktion subventioniert. Fast jede zweite Windanlage<br />

<strong>und</strong> jede dritte Solarzelle auf dem Weltmarkt werden daher dieses<br />

Für die beiden asiatischen Riesen ist die<br />

Nutzung ihrer regenerativen Energien von<br />

höchster Priorität<br />

Jahr in Deutschland gefertigt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist die Conergy-<br />

Gruppe einer der Hauptakteure in Asien, der sich mit äußerst<br />

flexiblem Engineering individueller Systemlösungen <strong>und</strong> totaler<br />

K<strong>und</strong>enbetreuung ein starkes Markenimage aufbauen will.<br />

Seite 22 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Quelle: World Resources Institure (WIR)


Foto: digitalife<br />

Erneuerbare Energien spielen heute eine immer wichtigere<br />

Rolle bei der Deckung des Energiebedarfs der Welt, da sich die<br />

schwindenden globalen fossilen Energieressourcen laufend<br />

verteuern. Zugleich steigt in Asien auf Gr<strong>und</strong> des Wirtschaftsaufschwungs<br />

<strong>und</strong> Bevölkerungswachstums der Primärenergie-<br />

verbrauch jährlich um mehr als 3,5% an, was die innovative<br />

Conergy-Gruppe zu ihrer Transformation zum weltweit führenden<br />

Systemanbieter für regenerative Energien nutzen will.<br />

Nach Industrieschätzungen wird 2030 die Hälfte des weltweiten<br />

Energiebedarfs auf Entwicklungsländer entfallen, von<br />

derzeit etwa 40%. Auf diesen Trend reagieren nicht nur die Versorgungsunternehmen<br />

in Europa, sondern auch in Nordamerika<br />

<strong>und</strong> Asien mit verstärkten Investitionen in erneuerbare Energien<br />

<strong>und</strong> eine effizientere Energienutzung, was immer mehr Regierungen<br />

– insbesondere die USA, China <strong>und</strong> Indien – mit Anreizen<br />

fördern. Fazit: Das ambitiöse Kyoto-Protokoll ist kein Fremd-<br />

Energie Thailand<br />

wort mehr, da heute r<strong>und</strong> um die Erde nach Deutschlands Vorbild<br />

„Green Power“ von Biosprit über Solarwafer bis Wellenenergie<br />

angesagt ist.<br />

urs Müller<br />

Nach Industrieschätzungen wird 2030<br />

die Hälfte des weltweiten Energiebedarfs<br />

auf Entwicklungsländer entfallen


Projekte China<br />

Chinas Wirtschaftswachstum bleibt<br />

ungebrochen. Für viele ausländische<br />

Unternehmen bedeutet es auch<br />

die Suche nach Kapitalquellen <strong>und</strong> Unterstützung,<br />

um das China-Engagement<br />

voranzutreiben oder überhaupt realisieren<br />

zu können. <strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong> sprach aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> mit Arne Gooss, Director<br />

China der KfW Entwicklungsbank, <strong>und</strong><br />

Jochen Steinbuch, Direktor der DEG,<br />

in Beijing.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Ist denn China bei diesem<br />

dauerhaften Wirtschaftswachstum noch<br />

ein Entwicklungsland?<br />

Gooss: China ist nach den vereinbarten<br />

internationalen Kriterien immer noch ein<br />

Eine der großen Herausforderungen<br />

Chinas ist die Überwindung des starken<br />

Wohlstandsgefälles<br />

Projektförderung<br />

in China<br />

kfw entwicklungSbank unD Deg inforMieren<br />

Entwicklungsland. Zudem ist es auch ein<br />

Land der großen Gegensätze. Es weist<br />

zwar ein hohes Wirtschaftswachstum aus.<br />

Aber mehr als 400 Millionen Menschen<br />

– von denen die meisten in den westlichen<br />

Landesteilen beheimatet sind – verfügen<br />

nur über zwei Dollar pro Tag oder sogar<br />

weniger zum Leben. Insofern herrschen<br />

in China große soziale <strong>und</strong> regionale Disparitäten.<br />

Bereist man das Land abseits<br />

der Wirtschaftsboomregionen an der Ostküste,<br />

bekommt man schnell ein anderes<br />

Chinabild. Dort wird es noch Jahrzehnte<br />

dauern, bis ein mit dem Osten vergleichbarer<br />

Lebensstandard erreicht wird.<br />

Steinbuch: Eine der großen Herausforderungen<br />

Chinas ist in der Tat die Überwindung<br />

der starken innergesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> regionalen Wohlstandsgefälle. Die<br />

DEG unterstützt diese Bemühungen:<br />

Im Jahr 2006 entfiel circa ein Drittel der<br />

Neuzusagen in China auf Projekte in den<br />

strukturschwachen Provinzen in Zentral-<br />

<strong>und</strong> Westchina sowie Nordostchina.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Welche Ausrichtung haben<br />

Seite 24 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Foto: Pontus Edenberg


KfW Entwicklungsbank <strong>und</strong> DEG?<br />

Gooss: Die KfW Entwicklungsbank engagiert<br />

sich im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

in China. Dies macht sie<br />

im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung<br />

(BMZ). Mit der chinesischen<br />

Regierung wurde vereinbart, diese Zusammenarbeit<br />

auf der Basis eines Dialogs zu<br />

globaler Verantwortung fortzuführen. Die<br />

KfW Entwicklungsbank fördert in diesem<br />

Zusammenhang Programme der so<br />

genannten Finanziellen Zusammenarbeit<br />

in China <strong>und</strong> finanziert öffentliche Investitionen<br />

<strong>und</strong> projektvorbereitende Studien<br />

sowie projektbegleitende Beratungs- <strong>und</strong><br />

Ausbildungsmaßnahmen für gemeinsam<br />

von der chinesischen <strong>und</strong> deutschen Seite<br />

ausgewählte Vorhaben.<br />

Steinbuch: Die DEG ist das deutsche<br />

Entwicklungsfinanzierungsinstitut für<br />

die Förderung der Privatwirtschaft in<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländern<br />

<strong>und</strong> ein Unternehmen der KfW Bankengruppe.<br />

Die DEG fördert – im Gegensatz<br />

zur KfW Entwicklungsbank – Investitionsvorhaben<br />

privater Unternehmen. DEG<br />

<strong>und</strong> KfW Entwicklungsbank haben somit<br />

unterschiedliche Zielgruppen.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Welche Projekte fördern<br />

Sie konkret in China?<br />

Gooss: Die KfW Entwicklungsbank fördert<br />

in China Vorhaben, die in Bezug zu<br />

unserem partnerschaftlichen Dialog mit<br />

der chinesischen Regierung zum Thema<br />

„Globale Verantwortung“ stehen. Das<br />

bedeutet, dass wir uns in Bereichen enga-<br />

gieren, die für China <strong>und</strong> Deutschland<br />

gemeinsam von Interesse sind. Dies sind<br />

Bereiche wie Energie, Umwelt- <strong>und</strong> Ressourcenschutz,<br />

aber auch das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

<strong>und</strong> der Finanzsektor. Das alles sind<br />

Themen, die regionale <strong>und</strong> globale Wirkungen<br />

haben, denken wir zum Beispiel<br />

an Klimaschutz oder Seuchenkrankheiten<br />

wie SARS beziehungsweise die Vogelgrippe.<br />

Dies sind gleichzeitig Bereiche,<br />

in denen Deutschland eine hohe Kompetenz<br />

besitzt <strong>und</strong> in China modellhafte<br />

Lösungen aufzeigen kann, um Chinas<br />

künftigen Wachstumspfad nachhaltiger zu<br />

gestalten. Daran arbeiten wir. Aber noch<br />

einmal ganz deutlich: Die Zusammenarbeit<br />

soll sowohl den deutschen wie den<br />

chinesischen Interessen dienen.<br />

Steinbuch: Wie auch in anderen Regionen<br />

Asiens fördert die DEG in China<br />

langfristige privatwirtschaftliche Vorhaben<br />

deutscher <strong>und</strong> lokaler Unternehmen,<br />

die Aussicht auf Erfolg haben <strong>und</strong> damit<br />

zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum<br />

des Landes beitragen. Diese Vorhaben<br />

müssen internationalen Umwelt- <strong>und</strong><br />

Sozialstandards gerecht werden. Zu etwa<br />

gleichen Teilen finanzieren wir deutsche<br />

Direktinvestitionen im Wesentlichen an<br />

Projekte China<br />

der chinesischen Ostküste sowie chinesische<br />

Wachstumsunternehmen insbesondere<br />

in Zentral- <strong>und</strong> Westchina. Seit 1985<br />

haben wir so 60 Unternehmen gefördert,<br />

von Automobilzulieferern in Shanghai<br />

bis zu Apfelsaftkonzentratproduzenten<br />

in Westchina.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Bekommen also vor allem<br />

Projekte, die umweltschonende <strong>und</strong> energieeffizienzorientierte<br />

Aspekte beinhalten,<br />

eine Förderung?<br />

Gooss: Klima- <strong>und</strong> Umweltschutzvorhaben<br />

bilden einen Schwerpunkt unserer<br />

Aktivitäten in China. Etwa zwei Drittel<br />

Die Zusammenarbeit soll sowohl den<br />

deutschen wie den chinesischen<br />

Interessen dienen<br />

aller laufenden Vorhaben liegen in diesem<br />

Bereich <strong>und</strong> umfassen u.a. erneuerbare<br />

Energien sowie moderne Anwendungen<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung, zum Beispiel<br />

im Rahmen von Projekten der Fernwärmeversorgung,<br />

aber auch innovative<br />

Lösungen für eine umweltgerechte Verkehrsinfrastruktur.<br />

Daneben fördern wir<br />

überregional wirksame Maßnahmen zur<br />

Wüstenbekämpfung, Erhaltung der Biodiversität<br />

<strong>und</strong> zum Gewässerschutz.<br />

Steinbuch: Umweltschonende Aspekte<br />

spielen eine ganz wesentliche Rolle in<br />

unserem Prüfprozess. Investitionsvorhaben<br />

deutscher Unternehmen erfüllen diese


Projekte China<br />

Anforderungen in den meisten Fällen, da<br />

sie im schonenden Einsatz von Ressourcen<br />

in langjähriger Praxis erprobt sind<br />

<strong>und</strong> das auch nicht wegen kurzzeitiger<br />

Preisvorteile aufgeben. Lokale Unternehmen<br />

haben dort in vielen Fällen noch<br />

Nachholbedarf, da Rohstoffe <strong>und</strong> Energie<br />

lange Zeit günstig auf dem lokalen Markt<br />

angeboten wurden <strong>und</strong> bei vielen Unternehmen<br />

Ertragskraft aus Wachstum <strong>und</strong><br />

weniger aus effizienter Produktionsweise<br />

gezogen wird.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Wie sieht die Förderung<br />

durch Sie aus, gibt es lokale oder inhaltliche<br />

Vorgaben?<br />

Gooss: Gr<strong>und</strong>sätzlich müssen die Vorhaben<br />

entwicklungspolitisch förderwürdig<br />

sein <strong>und</strong> in unsere bereits erwähnten Förderschwerpunkte<br />

fallen, die die deutsche<br />

Seite im Dialog zur „Globalen Verantwortung“<br />

mit der chinesischen Regierung vereinbart<br />

hat. Daneben können nur Vorhaben<br />

berücksichtigt werden, die von der chinesischen<br />

Seite genehmigt sind. Dieser<br />

Genehmigungsprozess umfasst sowohl<br />

die jeweilige Provinzregierung, die das<br />

Vorhaben durchführen will, als auch die<br />

Zentralregierung, die der deutschen Seite<br />

das Projekt vorschlägt. Im Anschluss<br />

daran wird das Vorhaben durch die KfW<br />

Entwicklungsbank im Auftrag der B<strong>und</strong>esregierung<br />

auf seine Förderwürdigkeit<br />

geprüft. Eine wichtige Voraussetzung<br />

bei der Prüfung ist weiterhin, dass die<br />

chinesische Seite sich signifikant an der<br />

Finanzierung der Investition beteiligt. Ist<br />

ein Vorhaben als förderwürdig beurteilt,<br />

erteilt uns das BMZ einen so genannten<br />

Verhandlungsauftrag zum Abschluss eines<br />

Darlehensvertrags mit der chinesischen<br />

Regierung. Im Anschluss daran findet<br />

die Ausschreibung von Lieferungen <strong>und</strong><br />

Leistungen statt, an der sich insbesondere<br />

deutsche Unternehmen rege beteiligen.<br />

Steinbuch: Die DEG stellt langfristige<br />

Finanzierungen bereit <strong>und</strong> zwar je nach<br />

Anforderung <strong>und</strong> Profil des Vorhabens<br />

Beteiligungs-, Darlehens- oder Mezzaninfinanzierungen.<br />

Außerdem unterstützen<br />

wir bei der Strukturierung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

der Vorhaben <strong>und</strong> stellen dafür auch<br />

im Einzelfall technische Unterstützung<br />

bereit. Im Rahmen des Public Private Partnership-Programms<br />

des BMZ können wir<br />

zudem entwicklungspolitisch besonders<br />

relevante Aktivitäten unserer Partner fördern.<br />

Die Investitionsengagements müssen<br />

sich naturgemäß an die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen des Landes halten<br />

<strong>und</strong> mittelfristig Aussicht auf wirtschaftlichen<br />

Erfolg haben.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Kann ein Unternehmen,<br />

das erst am Beginn seines China-Engagements<br />

steht, genauso in den Genuss einer<br />

Förderung kommen, wie eines, das bereits<br />

seit mehreren Jahren hier aktiv ist?<br />

Gooss: Durch die KfW Entwicklungsbank<br />

werden, wie gesagt, im Rahmen der<br />

deutsch-chinesischen Entwicklungszu-<br />

Deutsche Unternehmen können<br />

sich über die Publikationen der<br />

B<strong>und</strong>esagentur für Außenwirtschaft (bfai)<br />

zu geplanten Projekten <strong>und</strong> aktuellen<br />

Ausschreibungen informieren<br />

sammenarbeit in erster Linie gemeinsame<br />

Projekte gefördert, die für beide Seiten<br />

gleichermaßen von Interesse sind. Hierbei<br />

handelt es sich immer um Themen, bei<br />

denen Deutschland eine hohe Kompetenz<br />

besitzt. Deutsche Unternehmen, die sich<br />

an der Ausschreibung für die Lieferungen<br />

<strong>und</strong> Leistungen solcher Vorhaben beteiligen<br />

<strong>und</strong> sich im Wettbewerb mit anderen<br />

Bietern qualifizieren, haben gute Chancen,<br />

den Zuschlag für entsprechende Lieferaufträge<br />

oder projektbegleitende Beratungsverträge<br />

zu erhalten. Teilnehmen<br />

können an den Ausschreibungen sowohl<br />

Firmen, die bereits in China etabliert sind,<br />

wie auch Markteinsteiger, die über einschlägige<br />

projektrelevante Erfahrung bzw.<br />

Produkte <strong>und</strong> Technologien verfügen. Da<br />

solche Vorhaben immer auch eine große<br />

Sichtbarkeit im Lande haben, sind sie in<br />

der Vergangenheit oftmals ein Sprungbrett<br />

für deutsche Unternehmen in den chinesischen<br />

Markt gewesen.<br />

Steinbuch: Beides in gleicher Weise, wir<br />

finanzieren sowohl Erstinvestitionen als<br />

auch Erweiterungsinvestitionen mit.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Welches Prozedere muss<br />

ein Antragsteller einhalten?<br />

Gooss: Unternehmen, die sich an der<br />

Ausschreibung von Lieferungen <strong>und</strong><br />

Leistungen von Projekten <strong>und</strong> Programmen<br />

der Entwicklungszusammenarbeit<br />

in China beteiligen möchten, können sich<br />

über die Publikationen der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Außenwirtschaft (bfai) zu geplanten<br />

Projekten <strong>und</strong> aktuellen Ausschreibungen<br />

informieren (www.bfai.de). Hier sind auch<br />

Frühinformationen veröffentlicht, die oft<br />

im weiten zeitlichen Vorlauf auf erwartete<br />

Ausschreibungen hinweisen. Das trifft<br />

natürlich nicht nur auf Projekte in China<br />

zu, sondern weltweit auf alle im Rahmen<br />

der Finanziellen Zusammenarbeit ausgeschriebenen<br />

Vorhaben. Weitere Hinweise<br />

zu Ausschreibungen <strong>und</strong> den entsprechenden<br />

Verfahren können interessierte<br />

Unternehmen auf unserer Internetseite<br />

abrufen (www.kfw.de).<br />

Steinbuch: Um das jeweilige Investitionsvorhaben<br />

angemessen beurteilen<br />

zu können, verlangen wir bankübliche<br />

Unterlagen. Danach erarbeiten wir<br />

zusammen mit dem Unternehmen maßgeschneiderte<br />

Finanzierungsmodelle.<br />

Interessierte Unternehmen können sich<br />

über unser Leistungsangebot auch auf<br />

unserer Homepage unter www.deginvest.<br />

de informieren.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Wie kann sichergestellt<br />

werden, dass das Know-how der Unternehmen<br />

geschützt bleibt?<br />

Gooss: Die Unternehmen, die bei der Vergabe<br />

von Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen den<br />

Zuschlag bekommen, werden Vertragspartner<br />

des Projektträgers vor Ort, der<br />

rechtlich <strong>und</strong> faktisch der Auftraggeber<br />

ist. Im Rahmen der abzuschließenden Vertragsdokumentation,<br />

die auf Standardverträgen<br />

der Finanziellen Zusammenarbeit<br />

beruht, wird durch entsprechende Vertragsbestandteile<br />

der Umfang des Knowhow-Transfers<br />

geregelt. Zudem genießen<br />

Vorhaben der Finanziellen Zusammenarbeit<br />

durch die Vereinbarungen in Zuge<br />

bilateraler Regierungsverhandlungen eine<br />

hohe politische Sichtbarkeit. Dadurch ist<br />

die Motivation der Vertragspartner, die<br />

Seite 26 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007


Foto: Privat<br />

Vertragsvereinbarungen auch tatsächlich<br />

einzuhalten, erfahrungsgemäß sehr hoch.<br />

Ein gr<strong>und</strong>sätzliches Risiko verbleibt aber<br />

sicher dennoch. Jedes Unternehmen, das<br />

mit China ins Geschäft kommen will,<br />

muss daher die Chancen <strong>und</strong> Risiken für<br />

sich abwägen.<br />

Steinbuch: Know-how-Schutz ist für<br />

deutsche Betriebsstätten in China – aber<br />

auch mittlerweile für viele chinesische<br />

Unternehmen – in der Tat ein sehr sensibles<br />

Thema. Ausschließen lässt sich Knowhow-Diebstahl<br />

naturgemäß nicht, unsere<br />

Partner betreiben aber Vorsorge, indem<br />

zum Beispiel kritische Komponenten aus<br />

Deutschland geliefert werden oder lediglich<br />

ein Standardprodukt aus einem System<br />

angeboten wird. Ein wichtiger Aspekt<br />

ist, dass ein Brain Drain von qualifizierten<br />

Mitarbeitern durch Aufbau angemessener<br />

Vergütungs- <strong>und</strong> Anerkennungssysteme<br />

verhindert wird.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Wie kann sich ein Antragsteller<br />

an Sie wenden? In Deutschland<br />

oder in China? Mit welcher Zeitspanne<br />

muss bis zu einer Entscheidung gerechnet<br />

werden?<br />

Armin Gooss, KfW Entwicklungsbank<br />

Gooss: Wie bereits erwähnt, können sich<br />

interessierte Unternehmen über die bfai zu<br />

vorgesehenen oder aktuellen Ausschreibungen<br />

informieren. Dort erfahren sie u.a.<br />

Ausschreibungsfristen <strong>und</strong> die Kontaktdaten<br />

des lokalen Projektträgers zur Anforderung<br />

der Ausschreibungsunterlagen.<br />

Aus diesen geht dann hervor, wann mit der<br />

Entscheidung über die Auftragsvergabe<br />

zu rechnen ist. Je nach Komplexität des<br />

Auftrags ist hier mit Entscheidungen in<br />

Projekte China<br />

ein bis drei Monaten nach der jeweiligen<br />

Abgabefrist der Angebotsunterlagen zu<br />

rechnen.<br />

Steinbuch: Interessierte Unternehmen<br />

können sich an uns wenden, wo immer<br />

es ihnen zeitlich <strong>und</strong> räumlich am besten<br />

passt. Im Allgemeinen werden unsere<br />

deutschen K<strong>und</strong>en am besten von unseren<br />

K<strong>und</strong>enbetreuern in Deutschland betreut<br />

<strong>und</strong> wenden sich dann in chinaspezifischen<br />

Fragestellungen an das Außenbüro. Eine<br />

Gr<strong>und</strong>satzentscheidung können wir sehr<br />

schnell treffen. Wenn wir uns gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

entschieden haben, ein Projekt<br />

mitzufinanzieren, folgt eine eingehende<br />

Prüfung <strong>und</strong> Strukturierung.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: In Deutschland denken<br />

viele, in China liege das Geld förmlich auf<br />

der Straße. Warum sollte hier eine Förderung<br />

eingreifen?<br />

Gooss: Bei der Entwicklungszusammenarbeit<br />

geht es einerseits darum, China bei<br />

der Bewältigung von Problemen zu unterstützen,<br />

die globale Auswirkungen haben<br />

<strong>und</strong> andererseits darum, deutsche Interessen<br />

zu stärken. Die B<strong>und</strong>eskanzlerin hat<br />

jüngst ausgeführt, dass wir China in den


Projekte China<br />

Bereichen fördern sollen, wo es nicht das<br />

tut, was eigentlich notwendig <strong>und</strong> sinnvoll<br />

wäre. Wir setzen somit Beispiele, um<br />

zu überzeugen <strong>und</strong> bessere Lösungen für<br />

Probleme aufzuzeigen. Das ist oft mit der<br />

Bereitstellung richtungweisender Technologien<br />

<strong>und</strong> Methoden verb<strong>und</strong>en, zum<br />

Beispiel im Bereich der Energieeffizienz<br />

oder der erneuerbaren Energien. Damit<br />

lassen sich Beispiele für den ressourcenschonenden<br />

Umgang mit konventionellen<br />

Energieträgern <strong>und</strong> für alternative Energiequellen<br />

aufzeigen. Gleichzeitig werden<br />

klimaschädliche Emissionen reduziert.<br />

Dadurch helfen wir China, Lösungen für<br />

einen nachhaltigen Wachstumspfad zu<br />

erarbeiten <strong>und</strong> gleichzeitig den Rohstoffverbrauch<br />

zu senken. Das hat nicht nur<br />

nationale Bedeutung. Deutsche Unternehmen<br />

wirken daran mit.<br />

Steinbuch: Zu den Erfolgsquoten im Chinageschäft<br />

gibt es höchst unterschiedliche<br />

Statistiken. Die meisten Unternehmen<br />

werden feststellen, dass sich die Dinge<br />

anders entwickeln <strong>und</strong> die Amortisation<br />

ihres Investments länger dauert, als sie<br />

anfänglich gedacht haben. Da kann eine<br />

fachk<strong>und</strong>ige Beratung <strong>und</strong> Investitionsunterstützung<br />

vor Investition <strong>und</strong> eine solide<br />

langfristige Finanzierung mit fehlendem<br />

oder nur begrenztem Regress auf das<br />

deutsche Mutterhaus nicht schaden. Die<br />

DEG trägt bei ihren Finanzierungen in der<br />

Regel das volle Projekt- <strong>und</strong> Länderrisiko,<br />

so dass die Bilanz der deutschen Muttergesellschaft<br />

nicht belastet wird.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Es gibt Stimmen, die<br />

behaupten, dass Deutschland in einigen<br />

Jahren zur Urlaubsattraktion, aber nicht<br />

zu einem Wirtschaftskonkurrenten Chinas<br />

wird. Wie sehen Sie diese Tendenz?<br />

Gooss: Aufgr<strong>und</strong> der zunehmenden globalen<br />

Bedeutung Chinas ist meiner Ansicht<br />

nach die Entwicklungszusammenarbeit<br />

mit China für Deutschland mindestens<br />

so wichtig wie für China selbst, wenn<br />

nicht gar noch wichtiger. Können wir uns<br />

zudem über Vorhaben der Zusammen-<br />

arbeit weiterhin als bevorzugter Kooperationspartner<br />

Chinas zum Beispiel im<br />

Bereich Klima <strong>und</strong> Umwelt durchsetzen,<br />

dann hat auch die deutsche Wirtschaft<br />

hiervon Vorteile. Insofern gehe ich davon<br />

aus, dass Deutschland mit seiner Innovationsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> seinen Hochtechnologien<br />

von einer langfristigen Partnerschaft<br />

mit China ausgehen kann. Deutschland<br />

ist übrigens schon heute eine Urlaubsattraktion<br />

für Chinesen. Mit zunehmendem<br />

Wohlstand werden es sich künftig immer<br />

mehr Chinesen auch leisten können, solche<br />

Reisen zu unternehmen.<br />

Steinbuch: Angesichts des hohen Handelsüberschusses<br />

Chinas mit Deutschland<br />

könnte man tatsächlich auf solche Gedanken<br />

kommen. Chinesische Unternehmen<br />

zeigen eine ungemeine Dynamik <strong>und</strong><br />

Lernbereitschaft, aber eine Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

alte Industriephilosophie <strong>und</strong> Industrieintelligenz<br />

lässt sich nicht ohne weiteres<br />

Klima- <strong>und</strong> Umweltschutzvorhaben bilden<br />

einen Schwerpunkt unserer Aktivitäten in<br />

China<br />

aufholen <strong>und</strong> das deutsche Credo in Bezug<br />

auf Qualität <strong>und</strong> Zuverlässigkeit wird auch<br />

noch auf absehbare Zeit in China einen<br />

hohen Stellenwert behalten. Ich sehe aber<br />

China insgesamt nur begrenzt als Konkurrenten<br />

zu Deutschland, dazu sind die Stärken-Schwächen-Profile<br />

zu unterschiedlich<br />

ausgeprägt. Während chinesische Unternehmen<br />

bei Standardprodukten für den<br />

Massenmarkt sicherlich die Nase vorne<br />

haben werden, sind deutsche Unternehmen<br />

häufig problemorientiert <strong>und</strong> denken<br />

in Systemen.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Warum sollten deutsche<br />

Unternehmen sich in China engagieren?<br />

Gooss: Deutschen Unternehmen bieten<br />

sich in China große Betätigungsmöglichkeiten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Größe <strong>und</strong> regionalen<br />

Bedeutung des Landes kommen<br />

international engagierte Unternehmen<br />

an China heute nicht mehr vorbei. Durch<br />

die vielen technischen Lösungen, die die<br />

deutsche Industrie in unterschiedlichsten<br />

Bereichen anbieten kann <strong>und</strong> den hervorragenden<br />

Ruf, den Deutschland <strong>und</strong> seine<br />

Wirtschaft in China genießen, bietet China<br />

nachhaltige Marktchancen. Aus meiner<br />

Sicht ist das Risiko, sich nicht in China<br />

zu engagieren, wesentlich größer als es<br />

zu versuchen.<br />

Steinbuch: China ist zwar kein Markt<br />

zur Wiedergewinnung von verlorenen<br />

Marktanteilen oder zur Kompensation<br />

von Managementfehlern, die in Deutschland<br />

oder anderswo gemacht worden sind.<br />

Das Land stellt jedoch gute Markt- <strong>und</strong><br />

exzellente Produktionsbedingungen bereit<br />

für all diejenigen, die sich langfristig dort<br />

engagieren wollen <strong>und</strong> personell <strong>und</strong><br />

finanziell Stehvermögen haben.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Können Sie uns bitte<br />

folgenden Satz ergänzen: Ich persönlich<br />

engagiere mich gerne in China, weil...<br />

Gooss: ...China bei seiner Entwicklung<br />

pragmatisch <strong>und</strong> umsetzungsorientiert<br />

vorgeht. Schnell lernen <strong>und</strong> Wissen flexibel<br />

umsetzen, um wirtschaftlich <strong>und</strong><br />

gesellschaftlich voranzukommen, gelten<br />

als wichtige Eigenschaften bzw. Zielsetzungen.<br />

So lautete schon ein chinesisches<br />

Sprichwort aus der Mingdynastie des 17.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts: „Chancen multiplizieren<br />

sich, wenn man sie nur ergreift“.<br />

Steinbuch: … mich die unglaubliche<br />

Veränderung <strong>und</strong> Dynamik im Lande,<br />

die ich jetzt über zwanzig Jahre miterlebe,<br />

ungemein fasziniert. Ich denke, für<br />

viele Deutsche ist China eine besondere<br />

Herausforderung. Die Veränderungsbereitschaft,<br />

Zielorientiertheit <strong>und</strong> Flexibilität<br />

des Wirtschaftslebens attrahieren <strong>und</strong><br />

halten viele deutsche Manager in China<br />

– trotz des zum Teil gewaltigen Drucks,<br />

der dem ganzen System inhärent ist.<br />

von Danny Stötzer in beijing<br />

Seite 2 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Foto: Linda Macpherson


Sicherheit<br />

“Made in China”<br />

Marco Schirr, intertek, zu SicherheitSzertifikaten<br />

in china<br />

Ein in Deutschland gekauftes Gerät muss den deutschen<br />

Sicherheitsansprüchen genügen. Doch immer häufiger<br />

stammt die weiße <strong>und</strong> braune Ware aus China, wo sie produziert<br />

<strong>und</strong> dann in alle Welt exportiert wird. Egal ob Kühlschränke,<br />

Heizgeräte oder Rasenmäher, der Verbraucher vertraut auf<br />

Sicherheit. Eines der in Deutschland etablierten Prüfzeichen<br />

ist das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“. Hinter diesem<br />

Prüfzeichen steht unter anderem das globale Unternehmen<br />

Intertek, das auch in China nach deutschen Sicherheitsanforderungen<br />

Geräte überprüft, bevor sie exportiert werden. <strong>Aktuell</strong><br />

<strong>ASIA</strong> sprach mit Marco Schirr, Senior Engineering Director<br />

– East Region, über die Besonderheiten in China.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Herr Schirr, Intertek verleiht Zertifikate, denen<br />

wir als Verbraucher vertrauen sollen. Doch was prüfen Sie eigentlich<br />

genau?<br />

Marco Schirr: Wir können sämtliche sicherheitsrelevanten<br />

Wir können sämtliche sicherheitsrelevanten<br />

Eigenschaften von Produkten in<br />

unseren eigenen Laboren vor Ort prüfen<br />

Eigenschaften von Produkten in unseren eigenen Laboren vor<br />

Ort prüfen. Dies umfasst die Untersuchung von Kunststoffmaterialien<br />

auf etwaige Schwermetalle (RoHs), einzelne Gerätekomponenten<br />

(Transformatoren, Stecker etc.) <strong>und</strong> natürlich<br />

auch das fertige Endprodukt. Bei einer Prüfzeichenvergabe wird<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Produktsicherheit China<br />

Made<br />

in China<br />

ebenfalls die Produktion überwacht. Dabei unterscheiden wir<br />

zum einen zwischen der normgerechten Überprüfung der Sicherheit<br />

<strong>und</strong> der Beurteilung der erwarteten Funktion des Gerätes.<br />

Den Unterschied zwischen diesen zwei Prüfaspekten kann man<br />

anschaulich am Beispiel eines Toasters erklären. Am sichersten<br />

ist ein Toaster natürlich ohne eine Netzanschlussleitung<br />

(das Gerät wird nicht mit<br />

elektrischer Spannung versorgt, es besteht<br />

keinerlei Gefahr) – ohne die Anschlussleitung<br />

kann er aber seine gewünschte<br />

Funktion nicht erfüllen. Deshalb müssen<br />

die funktionellen Aspekte bei einer Überprüfung<br />

ebenfalls beurteilt werden, denn<br />

letztendlich soll es ja benutzt werden.<br />

Insgesamt ist Intertek in 110 Ländern aktiv, beschäftigt über<br />

18.000 Mitarbeiter <strong>und</strong> unterhält 577 Büros <strong>und</strong> 355 Labore. Heute<br />

sind im Reich der Mitte mehr als 5.000 Mitarbeiter in mehr als 30<br />

Laboren <strong>und</strong> 70 Büros in China beschäftigt. Innerhalb Interteks teilen<br />

Seite 2


Produktsicherheit China<br />

wir uns in vier unterschiedliche Divisionen<br />

auf, die ganz unterschiedliche Service-<br />

Schwerpunkte haben. Diese Bereiche sind<br />

Consumer Goods (Textiles, Toys, Harlines,<br />

Footware, Food <strong>und</strong> Retail), Commercial<br />

& Electrical (Medical, Building Products,<br />

Industrial/HVAC, IT/Telecom, Automotive,<br />

Home Appliance), Oil, Chemical, Agriculture<br />

(Oil & Gas, Chemical, Agriculture,<br />

Pharmaceutical, Minerals) <strong>und</strong> Government<br />

Services (Fiscal Support, Standards, Cargo<br />

Scanning, Technical Inspections).<br />

Marco Schirr, Intertek<br />

In der Division Commercial & Electrical<br />

beschäftigen wir uns mit der Prüfung<br />

<strong>und</strong> Zertifizierung von elektrischen Verbraucherprodukten. Bei der<br />

Sicherheitsprüfung von Geräten achten wir dabei auf die Konstruktion<br />

des Gerätes <strong>und</strong> dessen elektrische Eigenschaften. China ist<br />

dabei für uns von besonderer Bedeutung. Eben weil es sich zu einer<br />

Werkbank der Welt entwickelt hat, haben wir uns frühzeitig engagiert.<br />

Seit über 30 Jahren stehen wir Herstellern in China in den<br />

Bereichen Qualität <strong>und</strong> Sicherheit beratend zur Seite. 1989 haben<br />

wir in Shenzhen mit einem Joint Venture als erstes Unternehmen<br />

der Branche in China eine Niederlassung eröffnet.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Was ist das Besondere für Sie an der Werkbank<br />

China?<br />

Marco Schirr: Der chinesische Markt für Konsumgüter zeichnet<br />

sich durch seine Massenproduktion aus. Um in dem inzwischen<br />

harten Wettbewerb in diesem Bereich bestehen zu können, sehen<br />

Hersteller, dass ihre Produkte immer innovativer werden müssen.<br />

Das bedeutet, es entstehen so genannte Hybrid-Produkte. Man<br />

kann diese auch als „Mutanten“ bezeichnen, denn es sind Veränderungen<br />

an Standardprodukten, die so nicht in den Normen<br />

definiert sind. Das Besondere bei diesen Produktentwicklun-<br />

Bei chinesischen Herstellern spielen<br />

Zertifikate zur Zeit als Marketinginstrument<br />

noch keine große Rolle<br />

gen ist, dass mit diesen Veränderungen das Gefährdungspotenzial<br />

erkannt werden muss. Hier kommen die Vorteile unseres<br />

internationalen Netzwerkes zum tragen. Bei der Bestimmung<br />

der notwendigen Produktanforderungen haben unsere K<strong>und</strong>en<br />

schnellen <strong>und</strong> zuverlässigen Zugriff auf unsere Experten in der<br />

ganzen Welt. Da unsere K<strong>und</strong>en ebenfalls global agieren, ist es<br />

unser Ziel, ihnen einen lokalen Service zu bieten. Deutsche Einzelhandelsorganisationen<br />

werden so zum Beispiel durch unser<br />

deutsches Prüf- <strong>und</strong> Zertifizierzentrum in Stuttgart betreut, der<br />

notwendige Service im Ausland wird durch die lokalen Niederlassungen<br />

bereitgestellt. Eine enge Zusammenarbeit ist hier<br />

natürlich Gr<strong>und</strong>voraussetzung.<br />

Weitere Aspekte der Produktion in China sind die Fertigungstiefe<br />

<strong>und</strong> das Produkt-Know-how in den Fabriken. In China<br />

werden Produkte häufig nicht entwickelt, sondern lediglich<br />

montiert. Häufig gibt es ebenfalls keine<br />

Produktspezialisierung. Mit anderen Worten,<br />

eine Fabrik produziert an einem Tag<br />

Kaffeemaschinen für den amerikanischen<br />

Markt <strong>und</strong> am darauffolgenden Tag Staubsauger<br />

für Deutschland. Eine geringe<br />

Produktspezialisierung <strong>und</strong> geringes Produkt-Know-how<br />

können sich dann natürlich<br />

in dem Qualitätsniveau der Produkte<br />

widerspiegeln. Wenn dann Modifikationen<br />

an dem Produkt durch den Hersteller vorgenommen<br />

werden, birgt das auch oft ganz<br />

neue Gefährdungen, deren Tragweite sich<br />

die Hersteller oft gar nicht bewusst sind.<br />

Selbst geringe Änderungen an dem Produkt können zu Gefährdungen<br />

wie Feuer oder einem elektrischen Schlag führen. Natürlich<br />

liegt es in unserem Bestreben, den Herstellern <strong>und</strong> Importeuren<br />

bei der Verbesserung der Produktion <strong>und</strong> der einzelnen Produkte<br />

durch unsere technische Expertise zu helfen.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Benutzen denn die chinesischen Hersteller Ihre<br />

Sicherheitszertifikate als Marketinginstrument?<br />

Marco Schirr: Nein, bei chinesischen Herstellern spielen Zertifikate<br />

zur Zeit als Marketinginstrument noch keine große Rolle. Hersteller<br />

nutzen unsere Zertifikate als eine Einstiegsmöglichkeit, um ihre<br />

Produkte verkaufen zu können. Meist sind es die ausländischen<br />

Unternehmen, die hier in China produzieren, <strong>und</strong> die Einzelhändlerorganisationen,<br />

die hier für den Weltmarkt einkaufen, die unsere<br />

Zertifikate verlangen <strong>und</strong> als Marketinginstrument nutzen.<br />

Die chinesischen Hersteller sehen dabei vor allem die großen<br />

Einzelhändler aus den USA <strong>und</strong> Europa als ihre potentiellen K<strong>und</strong>en.<br />

Nach den europäischen Richtlinien wird der Importeur in Europa<br />

(Erstmaliger Inverkehrbringer) für die Ware verantwortlich<br />

gemacht, nicht der Hersteller außerhalb der EU. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

sind die Importeure auch hochgradig an der<br />

Einhaltung der Sicherheitsanforderungen<br />

interessiert, denn neben möglichen Schadensersatzforderungen<br />

ist auch ein Imageverlust<br />

zu vermeiden.<br />

Momentan sehen wir aber auch den<br />

Trend, dass die ersten rein chinesischen<br />

Hersteller mit ihren selbst entwickelten<br />

Produkten direkt auf die Weltmärkte zielen. Diese nutzen unsere<br />

Prüfzeichen ebenfalls aus Marketinggründen.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Sie untersuchen auch die Produktionsstätten der<br />

Hersteller. Sehen Sie auch da Unterschiede zwischen ausländischen<br />

Unternehmen <strong>und</strong> chinesischen?<br />

Marco Schirr: Das sehen wir sehr deutlich. Häufig herrscht bei<br />

chinesischen Herstellern eine große Naivität was Qualitäts- <strong>und</strong><br />

Sicherheitsanforderungen sowohl bei den Produkten als auch<br />

bei den Produktionen betrifft. Vor allem was Arbeitssicherheit<br />

betrifft sieht man da schon das eine oder andere Mal bei chinesischen<br />

Herstellern haarsträubende Situationen.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Können Sie uns ein Beispiel nennen?<br />

Marco Schirr: Chinesische Hersteller neigen dazu, möglichst<br />

kostengünstig zu produzieren. Gefährliche Chemikalien <strong>und</strong><br />

Rohstoffe oder das Fehlen von wichtigen Maschinen können zu<br />

Seite 30 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Foto: Privat


schlechten Arbeitsplatzbedingungen führen. Für das Einführen von<br />

Arbeitsschutzmaßnahmen ist teilweise überhaupt kein Verständnis<br />

vorhanden. Um ein Beispiel zu nennen: Ein Unternehmen aus<br />

der Unterhaltungselektronik bestückte noch vor ca. 4 Jahren die<br />

SMD-Bauteile manuell auf die Hauptplatinen. Selbst der Lötvorgang<br />

wurde mit Hilfe eines Lötbades händisch ohne Hilfsmittel<br />

durchgeführt. Neben einer adäquaten Bestückungsmaschine <strong>und</strong><br />

einem automatisierten Lötbad fehlten jegliche Hilfsmittel <strong>und</strong> eine<br />

Absauganlage für die giftigen Dämpfe. Eine kontinuierliche Produktqualität<br />

kann bei einer solchen Fertigungsweise natürlich nicht<br />

erwartet werden. Die eingesetzten Arbeiter hatten Verbrennungen<br />

an den Fingern <strong>und</strong> zeigten schon typische Anzeichen von einer<br />

Bleivergiftung. Dies war schon recht schockierend.<br />

Oft herrscht in China die Vorstellung vor,<br />

dass ein 80-prozentiges Erreichen der<br />

Vorgaben – auch im Sicherheitsbereich<br />

– völlig akzeptabel ist<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Kann Sie überhaupt noch etwas schockieren?<br />

Marco Schirr: Selbst nach vier Jahren in China kann man nicht<br />

ausschließen, dass es immer noch Situationen gibt, die einen<br />

bewegen oder durchaus schockieren können. Oft herrscht in den<br />

Produktsicherheit China<br />

chinesischen Unternehmen noch immer die Vorstellung vor, dass<br />

ein 80-prozentiges Erreichen der Vorgaben – auch im Sicherheitsbereich<br />

– völlig akzeptabel ist. Das spiegelt sich auch bei den<br />

Ergebnissen unserer Prüfungen wider. Nahezu 100 Prozent der<br />

Prüflinge gehen nach der Erstprüfung mit Anmerkungen zurück<br />

zum Hersteller. Wie bereits erwähnt, ist es unser Bestreben, den<br />

Herstellern schnell <strong>und</strong> kompetent zu helfen.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Können Sie da Ihrem Sohn ruhigen Gewissens<br />

ein Produkt „Made in China“ in die Hand geben?<br />

Marco Schirr: Ich möchte es so formulieren: Kann ich meinem<br />

Sohn ein Produkt „Made in China“ ohne ein Prüfzeichen mit<br />

ruhigem Gewissen in die Hand geben? Ich möchte die Frage verneinen.<br />

Bei einem Produkt mit einem unserer internationalen Prüfzeichen<br />

habe ich keinerlei Bedenken.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Wenn wir über „Made<br />

in China“ sprechen, liegt häufig auch der<br />

Gedanke an Produktfälschungen nahe, beziehungsweise<br />

an – nennen wir es mal – Nachbauten<br />

von Originalprodukten, ob teilweise<br />

oder ganz. Wie begegnen Sie diesen?<br />

Marco Schirr: Unsere Dienstleistung,<br />

bzw. das Ergebnis unserer Tätigkeit wird<br />

leider ebenfalls gefälscht. Folgendes Beispiel,<br />

um die ganze Situation ein wenig zu beschreiben: Die<br />

deutsche Marktaufsicht gibt regelmäßig öffentlich bekannt,<br />

woher mangelhafte Produkte, die nicht dem GPSG entsprechen,<br />

stammen. China nimmt dabei den vordersten Platz ein. Gelegent-<br />

We move your products quickly and efficiently, from anywhere to everywhere. By acquiring and managing transport and logistics capacities centrally we find solutions perfectly suited to your<br />

needs, no matter how big or small your business. Our 14,000 people in 80 countries apply ‘A Passion for Solutions’ to design smarter ways to help you make the impossible possible. So if you<br />

are looking for a logistics partner that treats your products as if they were their own, please write to us: info.kualalumpur@panalpina.com or info.penang@panalpina.com for further information.


Produktsicherheit China<br />

info<br />

Intertek<br />

lich kommt es vor, dass auffällige Produkte<br />

eines unserer Prüfzeichen tragen.<br />

Hier arbeiten wir eng mit den Behörden<br />

Marco Schirr<br />

Senior Engineering Director – Asia Pacific<br />

Commercial & Electrical<br />

sind sehr sensibel, was diese Punkte betrifft.<br />

Immer wieder stoßen wir aber auch auf<br />

Unternehmer, die die Ansicht vertreten, dass<br />

<strong>und</strong> mit unseren K<strong>und</strong>en zusammen, um<br />

die Schwarzen Schafe auszusortieren.<br />

In mehr als der Hälfte der Fälle stellen<br />

wir fest, dass dieses Produkt nie durch<br />

Bldg. No. 86, 1198 Qinzhou Road<br />

(North)<br />

Shanghai 200233, China<br />

das Einsparen von sicherheitsrelevanten<br />

Produktkomponenten auch das Sparen von<br />

Geld bedeutet – auch wenn es zu Lasten der<br />

Sicherheit geht. Diese Unternehmer gehen<br />

uns geprüft oder zertifiziert wurde. Das<br />

Prüfsiegel <strong>und</strong> das Zertifikat wurden<br />

gefälscht. Bei den anderen Fällen wurde<br />

vom Hersteller das Produkt verändert <strong>und</strong><br />

ist mit seiner Modifikation nie geprüft <strong>und</strong><br />

Tel.: +86 (21) 5426 2393<br />

Fax: +86 (21) 5426 2347<br />

E-Mail: marco.schirr@intertek.com<br />

www.china.intertek-etlsemko.com<br />

häufig sehr sorglos mit der Qualität ihrer<br />

Produkte um <strong>und</strong> sind der Meinung, ihre<br />

Verantwortung ende am Frachtcontainer.<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Woher beziehen Sie dann<br />

Ihre Motivation?<br />

daher ebenfalls nie zertifiziert worden.<br />

Marco Schirr: Natürlich bin ich als Inge-<br />

Das verstößt natürlich ganz klar gegen unsere Philosophie <strong>und</strong> nieur fasziniert von der Technik. Ich kann heute bereits Ent-<br />

die Hersteller müssen die Konsequenzen tragen.<br />

wicklungen sehen <strong>und</strong> prüfen, die erst morgen in den Handel<br />

<strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Sehen Sie denn einen Veränderungsprozess ein- kommen <strong>und</strong> dabei quasi der erste außerhalb des herstellenden<br />

setzen, bei dem auch chinesische Hersteller sich der Gefahren für Unternehmens sein, der dieses Produkt überhaupt in den Händen<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Verbraucher bewusst werden?<br />

hält. Immer wieder kommt es vor, dass wir dabei Produkte prüfen,<br />

Marco Schirr: Natürlich hat sich einiges in den letzten Jahren die voller Innovationen sind.<br />

bewegt. Ganz klar ist auch der Trend zur Fertigung von höherwer- <strong>Aktuell</strong> <strong>ASIA</strong>: Herr Schirr, können Sie uns abschließend foltigen<br />

Produkten zu erkennen. Dies geht auch mit Verbesserungen in genden Satz ergänzen: Ich engagiere mich in China weil…<br />

den Fertigungsprozessen <strong>und</strong> der Arbeitsbedingungen einher. Marco Schirr: … es ein hoch spannendes Betätigungsfeld für<br />

Allerdings ist nach wie vor eine gewisse Naivität bei vielen chine- mich ist <strong>und</strong> meine Familie <strong>und</strong> mich vor vier Jahren die Abenteusischen<br />

Herstellern zu erkennen, was Modifikationen an Produkten erlust packte. Wir fanden es damals sehr spannend, nach China zu<br />

oder in Produktionsprozessen betrifft. Es ist manchmal durchaus wechseln. Heute empfinde ich das Leben <strong>und</strong> Arbeiten in Asien<br />

eine Sisyphusarbeit, die wir betreiben, denn wir bemühen uns sehr,<br />

in intensiven Gesprächen mit Herstellern deren Bewusstsein für<br />

als viel intensiver <strong>und</strong> anspruchsvoller.<br />

diese Aspekte zu schärfen. Qualitätsorientierte Hersteller hingegen von Danny Stötzer in Shanghai<br />

Transparenz für Konsumentensicherheit<br />

RAPEX (community rapid information<br />

system) ist ein Informationssystem<br />

der Mitgliedsländer der Europäischen<br />

Union, das alle Mitgliedsstaaten <strong>und</strong> die<br />

Europäische Kommission schnell informiert,<br />

wenn eine der nationalen Behörden<br />

ein Produkt mit Gefahrenpotenzial<br />

identifiziert. Ziel ist dabei eine schnelle<br />

Informationsverbreitung, um eine Gefährdung<br />

der Verbraucher zu vermeiden.<br />

Derzeit partizipieren alle Mitgliedsländer<br />

Produktkategorien der<br />

rapexmeldungen<br />

sowie Liechtenstein, Norwegen <strong>und</strong> Island<br />

an diesem Informationsaustausch. Dabei<br />

werden via RAPEX Informationen zu<br />

Konsumgütern wie etwa Kinderspielzeug,<br />

Kinderpflegeprodukte, elektrisch<br />

betriebene Artikel (z. B. Lampen, Toaster),<br />

Feueranzünder, Kosmetik, motorbetriebene<br />

Artikel, motorgetriebene Fahrzeuge,<br />

Möbel, Dekorationsartikel, Laser Pointer,<br />

Gas- <strong>und</strong> Heizgeräte sowie Fitness- <strong>und</strong><br />

Sportgeräte vermittelt. Zusätzlich zum<br />

RAPEX existiert das RASFF, ein ähnliches<br />

System für Lebens- <strong>und</strong> Futtermittel.<br />

Darüber hinaus bestehen weitere<br />

Informationssysteme für medizinische <strong>und</strong><br />

pharmazeutische Erzeugnisse.<br />

Die Europäische Kommission veröffentlicht<br />

dazu wöchentliche Beiträge über Meldungen<br />

der einzelnen nationalen Behörden zu gefährlichen<br />

Produkten. Dabei können die anderen<br />

Mitgliedsländer, aber auch jeder Internetnutzer,<br />

unter http://ec.europa.eu/rapex die<br />

Meldungen einsehen. Eine Auflistung der<br />

Produkte sowie der potenziellen Gefahr gibt<br />

allen Interessierten Auskunft. Zusätzlich wird<br />

die Maßnahme zur Gefahrenabwehr benannt<br />

<strong>und</strong> das Herkunftsland des Produkts. Erstaunlicherweise<br />

ist China das Land, bei dessen<br />

Erzeugnissen mit Abstand am häufigsten eine<br />

Gefahr ermittelt wurde.<br />

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt<br />

1.051 Gefahrenmeldungen via<br />

RAPEX verbreitet; 924 dieser Meldungen<br />

beinhalteten eine ernsthafte Gefahr. Damit<br />

hat sich die Zahl seit Einführung des Informationssystems<br />

im Januar 2004 von 388<br />

Meldungen weit mehr als verdoppelt.<br />

Dabei tragen fünf Mitgliedsländer zu<br />

60 Prozent der Meldungen bei: Deutschland<br />

(16 Prozent), Ungarn (15 Prozent),<br />

Griechenland (11 Prozent), Großbritannien<br />

(10 Prozent), Spanien (9 Prozent).<br />

Dies zeigt auch, welche Länder sich am<br />

Informationsaustausch beteiligen <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeiten des Systems nutzen.<br />

Im RAPEX-System wird auch die Art<br />

der Gefahren deutlich gekennzeichnet.<br />

Für Kinderspielzeug besteht in der Hälfte<br />

Seite 32 aktuell <strong>ASIA</strong> 0 /2007<br />

Grafiken :Europäische Kommission, RAPEX


der Fälle die Gefahr des Verschluckens<br />

von Kleinteilen, während ein elektrischer<br />

Schlag (61 Prozent) zusammen mit der<br />

Brandgefahr (31 Prozent) für elektrisch<br />

betriebene Geräte fast die Gesamtheit der<br />

Gefährdungen ausmacht.<br />

In der Regel wird in den Meldungen auch<br />

das Ursprungsland des Produktes benannt. In<br />

48 Prozent der 2006 gemeldeten Fälle stammten<br />

die Artikel aus China. In 17 Prozent der<br />

Fälle war das Ursprungsland nicht feststellbar.<br />

Die gesamte EU zählte 21 Prozent der<br />

Meldungen. Im Januar 2007 unterzeichnete<br />

die Europäische Union mit der Volksrepublik<br />

ein Memorandum zum Austausch über<br />

Konsumgütersicherheit. Demnach soll eine<br />

Arbeitsplattform entstehen, die umfassend<br />

die Themen bearbeitet <strong>und</strong> die chinesische<br />

Regierung in ihren Bemühungen um mehr<br />

Sicherheit unterstützt. Zusätzlich wurde ein<br />

Fahrplan zur Einführung von Standards zur<br />

Gefahrenminimierung bei Kinderspielzeug<br />

unterzeichnet. Training <strong>und</strong> technische<br />

Unterstützung sowie Informationsaustausch<br />

auch via RAPEX sind die Maßnahmen, mit<br />

denen die Europäische Kommission China<br />

helfen will.<br />

Produktsicherheit China<br />

ursprungsland der gemeldeten Produkterapexmeldungen<br />

Meldungen nach land geordnet


Nahrungsmittel China<br />

In China gibt es viele Lebensmittelgesetze,<br />

doch<br />

ihre Anwendung ist fragwürdig.<br />

Andererseits boomt die<br />

Produktion von <strong>und</strong> Nachfrage<br />

nach „Organic Food“.<br />

Als wir für ein EU-Projekt die Aufgabenstellung<br />

erhielten, die gesetzliche Lage<br />

der Lebensmittel- <strong>und</strong> Agrarindustrie in<br />

China zu durchleuchten, erwarteten wir<br />

nicht viel. Mit wachsendem Erstaunen<br />

stellten wir dann fest, dass es eine Vielzahl<br />

von Gesetzen in diesem Zusammenhang<br />

gibt, um deren Umsetzung jedoch<br />

noch gekämpft wird. Immer wieder hört<br />

man von Lebensmittelvergiftungen oder<br />

auch nur von den hygienisch bedenklichen<br />

Zuständen in chinesischen Betrieben. Das<br />

Vertrauen der chinesischen Verbraucher in<br />

die im eigenen Land hergestellten Lebensmittel<br />

ist zwiespältig. Der Zuwachs an<br />

importierten Lebensmitteln <strong>und</strong> die boomende<br />

Ökowirtschaft belegen dies.<br />

LebensmitteLgesetz-<br />

Licher rahmen<br />

Seit 1995 gibt es das chinesische Lebensmittelhygienegesetz<br />

(Food Hygiene Law),<br />

Bio-Food<br />

in China<br />

sicherheit durch ausLändische<br />

zertifizierung<br />

das als Gr<strong>und</strong>satzvorschrift für Lebensmittelsicherheit<br />

<strong>und</strong> Lebensmittelhygiene<br />

gelten kann. Es besteht aus 55 Artikeln,<br />

darunter die wichtigsten:<br />

– Hygiene von Lebensmitteln <strong>und</strong> Lebensmittelzusatzstoffen<br />

– Hygiene von Behältern, Verpackungen,<br />

Nur etwa 0,02 Prozent der Lebensmittel,<br />

die in China konsumiert werden, sind<br />

ökologischen Ursprungs<br />

Bedarfsgegenständen<br />

– Lebensmittelhygienestandards<br />

– Lebensmittelkontrolle <strong>und</strong> -überwachung<br />

Das ausführende Organ ist die chinesische<br />

Ges<strong>und</strong>heitsverwaltung (Public<br />

Health Administration).<br />

Gesetz zur Qualitätssicherung<br />

von<br />

Agrarprodukten<br />

(Law<br />

on Agricultural<br />

Product<br />

Quality Safety)<br />

Chinas jüngstes Gesetz zur<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Unbedenklichkeit<br />

von Agrarprodukten (Law<br />

on Agricultural Product Quality<br />

Safety) trat im November 2006<br />

in Kraft <strong>und</strong> deutet gleichzeitig eine<br />

neue Richtung der chinesischen Agrargesetzgebung<br />

an. Mit ihm wurden erstmals<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Bestimmungen zum Schutz<br />

von Agrarerzeugnissen wirksam. In den vergangenen<br />

Jahren hat eine erschreckend hohe<br />

Anzahl von Vorfällen von Lebensmittelvergiftung<br />

<strong>und</strong> Tiererkrankungen die ausländische<br />

Medienszene beschäftigt. Ereignisse,<br />

wie SARS <strong>und</strong> Vogelgrippe, sind auf Chinas<br />

Wasser-, Boden- <strong>und</strong> Luftverschmutzung<br />

zurückzuführen, die die ländlichen Produktionsgebiete<br />

in hohem Maße beeinträchtigt.<br />

Dem Druck <strong>und</strong> der Kritik internationaler<br />

Organisationen <strong>und</strong> der eigenen Verbraucher<br />

hat die kommunistische Regierung insofern<br />

nachgegeben, als sie das Gesetz erlassen hat,<br />

das die Verwendung sowohl von Dünge- <strong>und</strong><br />

Pflanzenschutzmitteln als auch von Tiermedizin,<br />

Tierfutter <strong>und</strong> Futtermittelzusätzen<br />

regelt.<br />

Seite 34 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Fotos: Tomasz Darul, Susan McKenzie


Neben der Definition von Kriterien zur<br />

Qualitätssicherung von Agrarprodukten<br />

umfasst das neue Gesetz Bestimmungen<br />

über die Lebensmittelproduktion <strong>und</strong><br />

Gebiete der Herstellung. Das Ableiten von<br />

Abwasser <strong>und</strong> Freisetzen von Abgasen <strong>und</strong><br />

Abfall in landwirtschaftlichen Produktionsgebieten<br />

wird demnach ausdrücklich<br />

verboten. Darüber hinaus ist die Gefahrlosigkeit<br />

von Verpackungen <strong>und</strong> Lebensmittelkennzeichnungen<br />

Inhalt des Gesetzes.<br />

Außerdem verlangt der Gesetzgeber vom<br />

Hersteller, in Zukunft die Produktion zu<br />

dokumentieren. Die Agrarverwaltungsabteilung<br />

(Administrative Department<br />

of Agriculture) ist hierbei verantwortlich<br />

für die Überwachung, Kontrolle <strong>und</strong> Vollstreckung<br />

der gesetzlichen Haftung bei<br />

Zuwiderhandlung.<br />

bestimmungen <strong>und</strong> standards<br />

für hygiene, Verpackung<br />

<strong>und</strong> etikettierung<br />

Gemäß den existierenden Nahrungsmittel-<br />

<strong>und</strong> Agrargesetzen haben verschiedene<br />

Ministerien der chinesischen Regierung<br />

eine Vielzahl von Verordnungen <strong>und</strong> Nor-<br />

Chemetall Asia Pte Ltd<br />

12, Loyang Crescent<br />

Singapore 508980<br />

Phone: +65 6885 7900<br />

Fax: +65 6885 7929<br />

E-mail: cm.asia@chemetall.com<br />

men veröffentlicht, die sowohl die Lebensmittelherstellung<br />

als auch die Hygiene von<br />

Verpackung, Maschinen <strong>und</strong> Ergänzungsstoffen<br />

abdecken. Ein kompliziertes System<br />

von Nahrungsmittelstandards hat sich<br />

während der vergangenen Jahre etabliert.<br />

Mangelnde Transparenz <strong>und</strong> Umsetzung<br />

erregen fortwährend Kritik. Die Verantwortlichkeit<br />

für die Formulierung von<br />

Hygienestandards <strong>und</strong> Regelungen liegt<br />

nicht bei einer zentralen legislativen<br />

Stelle, sondern bei mehreren Ministerien<br />

<strong>und</strong> Behörden. Da sich diese untereinander<br />

in den wenigsten Fällen abstimmen,<br />

kommt es häufig zu Kollisionen verschiedener<br />

Bestimmungen. Dies ist wiederum<br />

die Ursache dafür, dass diese Regeln <strong>und</strong><br />

Normen in der Praxis nur eingeschränkt<br />

wirksam werden <strong>und</strong> wenig Effektivität<br />

aufweisen.<br />

Standards, die z. B. für Molkereiprodukte<br />

anwendbar werden, sind unter<br />

anderem die Hygienestandards für Milchpulver,<br />

Molke, Rahm, Butter <strong>und</strong> Käse.<br />

Weiterhin treffen die Bestimmungen zur<br />

Kennzeichnung von Nahrungsmitteln<br />

mit speziellen Nährstoffen zu (Standard<br />

www.surfacetreatment.chemetall.com www.aerospace.chemetall.com<br />

Chemetall Philippines Co Ltd Inc<br />

W-12 Veterans Road<br />

Veterans Center, Taguig<br />

Metro Manila 1630, Philippines<br />

Phone: +632 837 3105<br />

Fax: +632 838 9027<br />

E-mail: mila.estrella@chemetall.com<br />

Chemetall Hong Kong Ltd<br />

Unit 8 10/F, Block 3<br />

Nan Fung Industrial City<br />

18 Tin Hau Road, Tuen Min<br />

New Terretories, Hong Kong<br />

Phone: +852 2462 3966<br />

Fax: +852 2462 3961<br />

E-mail: arthur.yau@chemetall.com<br />

Nahrungsmittel China<br />

GB13432-1992). Danach müssen Lebensmittel,<br />

die veränderte organische Nährstoffe<br />

enthalten oder mit spezifiziertem<br />

Nährstoffgehalt hergestellt werden, um<br />

dem Bedarf bestimmter Konsumentengruppen<br />

zu genügen, in bestimmter Weise<br />

etikettiert werden. Danach sind beispielsweise,<br />

ähnlich wie in Deutschland, Wörter<br />

<strong>und</strong> Wortgruppen, wie „vorbeugend“,<br />

„heilend“ oder „zur Bekämpfung oder<br />

Heilung von Krebs“ verbotene Inhalte auf<br />

derartigen Etikettierungen. Hauptsächlich<br />

fallen Baby- <strong>und</strong> Kleinkindernahrung<br />

unter diese Kennzeichnungsverordnung.<br />

Eine Vielzahl von Lebensmitteln ist<br />

Gegenstand der Verordnungen über jene<br />

Verpackungsmaterialien, die unmittelbar<br />

mit dem Nahrungsmittel in Kontakt<br />

kommen. Obwohl in den letzten Jahren in<br />

China der Verzehr von vorverpackten <strong>und</strong><br />

Fertiggerichten drastisch zugenommen<br />

hat, mangelt es an konsequenter Anwendung<br />

bereits existierender Regelungen<br />

über derartige Verpackungsmaterialen von<br />

Seiten der verantwortlichen Behörden.<br />

Wollen ausländische Exporteure<br />

Produkte umhüllt mit neuartigen<br />

Chemical Surface Treatment<br />

for the Asia-Pacifi c Markets<br />

Products for Cleaning, Conversion Coating, Passivation and<br />

Lubrication for metal surfaces.<br />

Maintenance and NDT-chemicals for the Aerospace Industry.<br />

��Steel and Aluminium Mills<br />

��Aluminium Finishing<br />

��Metal Fabricators<br />

��Heavy Equipment<br />

��Cold Forming<br />

��Aerospace<br />

��Appliances<br />

��Automotive<br />

Chemetall (Thailand) Co Ltd<br />

567, Seree 6 Road<br />

Suanluang Sub-District<br />

Suanluang District<br />

Bangkok 10250, Thailand<br />

Phone: +662 718 4300<br />

Fax: +662 718 4300<br />

E-mail: areerat.s@chemetall.com


Verpackungsmaterialien<br />

nach China einführen,<br />

muss ein bestimmter Prozess zur Überprüfung<br />

<strong>und</strong> Beurteilung der Materialien<br />

durchlaufen werden. Hierbei werden entsprechende<br />

Dokumente der zuständigen<br />

ausländischen Ges<strong>und</strong>heitsämter herangezogen<br />

<strong>und</strong> durch die zuständigen chinesischen<br />

Ämter überprüft. Beobachter<br />

bezweifeln allerdings die Existenz eines<br />

derartigen Kontrollprozesses in der Praxis,<br />

da jährlich nur erstaunlich wenige neue<br />

Materialien zugelassen werden, obwohl<br />

regelmäßig Anträge auf Zulassung ausländischer<br />

Hersteller bei den chinesischen<br />

Stellen eingehen. Insgesamt wurden bis<br />

zum jetzigen Zeitpunkt ca. 60 Standards für<br />

Nahrungsmittelverpackung <strong>und</strong> Materialen<br />

in Kontakt mit Nahrungsmitteln von der<br />

chinesischen Ges<strong>und</strong>heitsbehörde veröffentlicht.<br />

staatLich Verordnete<br />

handeLshemmnisse<br />

Chinas Zollpolitik für Milcherzeugnisse,<br />

wie Jogurt <strong>und</strong> Milchpulver, befindet sich<br />

seit dem Beitritt des Landes zur Welthandelsorganisation<br />

(WTO) im Veränderungsprozess.<br />

China erklärte sich als<br />

neues Mitglied dazu bereit, die Zölle für<br />

Molkereiprodukte auf 10 bis 15 Prozent<br />

zu senken <strong>und</strong> erreichte diese Grenze mit<br />

erstaunlicher Geschwindigkeit schon<br />

Ende 2006. Einigen Handelspartnern werden<br />

eventuell sogar größere Vorteile eingeräumt,<br />

wie Verhandlungen mit Chinas<br />

Hauptliefer<br />

a n t e n v o n<br />

Milchpulver,<br />

Australien <strong>und</strong><br />

Neuseeland, in den<br />

vergangenen Monaten gezeigt haben. Von<br />

bevorzugter Behandlung bis hin zu freiem<br />

Handel ist die Rede.<br />

Generell wird erwartet, dass die chinesische<br />

Regierung das System der Handelsbarrieren<br />

<strong>und</strong> Beschränkungen für<br />

ausländische Exporteure in naher Zukunft<br />

weiter lockern wird, um ihren Verpflich-<br />

Ein kompliziertes System von<br />

Nahrungsmittelstandards hat sich<br />

während der vergangenen Jahre etabliert<br />

tungen aus der WTO-Mitgliedschaft<br />

nachzukommen. Ausländischen Wettbewerbern<br />

dürften damit weitere Türen<br />

geöffnet werden.<br />

produktion Von ökoLogischen<br />

LebensmitteLn in<br />

china<br />

In China wurden 2005 ökologische Lebensmittel<br />

im Wert von 3 Milliarden RMB (etwa<br />

300 Millionen Euro) hergestellt, davon gingen<br />

r<strong>und</strong> 2,1 Milliarden RMB in den Export,<br />

der Rest wurde im Inland konsumiert. Die<br />

Wachstumsraten liegen bei durchschnittlich<br />

30 Prozent für den Export, aber nur 5-<br />

10 Prozent für den inländischen Verbrauch.<br />

Bislang sind auch nur etwa 0,02 Prozent<br />

der Lebensmittel, die in China konsumiert<br />

werden,<br />

ökologischen<br />

Ursprungs; zum Vergleich sind es in entwickelten<br />

Ländern etwa 2 Prozent.<br />

Zertifiziert sind über 50 Lebensmittelarten<br />

mit r<strong>und</strong> 500 Varianten. Exportiert<br />

werden hauptsächlich Getreide, Gemüse,<br />

Pflanzenöle, Fleisch, Milchprodukte, Eier,<br />

Alkoholika, Kaffee, Kakao, Tee, chinesische<br />

Medizin, Tiernahrung <strong>und</strong> Saaten.<br />

zertifizierung<br />

27 „Organic Food“-Zertifizierungsämter,<br />

die von der Zertifizierungs- <strong>und</strong> Akkreditierungsbehörde<br />

(Certification and Accreditation<br />

Administration of China /CNCA)<br />

autorisiert wurden, arbeiten auf der Basis<br />

der Standards der IFOAM (International<br />

Federation of Organic Agriculture<br />

Movements). Jedes Amt gibt ein eigenes<br />

Zertifikat heraus, was einen allgemeinen<br />

Überblick erschwert.<br />

Weitaus zuverlässiger sind die Zertifikate,<br />

die internationale Organisationen in<br />

China erteilen:<br />

– OCIA ( American Organic Crop Improvement<br />

Association) together with<br />

OFDC<br />

– ECOCERT (Frankreich)<br />

– BCS ( Deutschland)<br />

– IMO (Schweiz)<br />

– JONA (Japan)<br />

– OMIC (Japan)<br />

Bereits mehr als 500 chinesische Firmen<br />

haben Öko-Zertifikate dieser Organisationen<br />

erhalten.<br />

Heute finden sich in Beijing <strong>und</strong> Shanghai<br />

zusammen über 100 Geschäfte, die<br />

ökologische Lebensmittel anbieten<br />

VerbraucherVerhaLten<br />

Chinesische Verbraucher werden angesichts<br />

der Lebensmittelskandale zunehmend<br />

auf ökologische Lebensmittel<br />

aufmerksam. Auch wenn der Preis immer<br />

Seite 36 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Foto: Marcin Pikula


http://www.greenchoice.cn<br />

noch von entscheidender Bedeutung ist,<br />

wird der Ges<strong>und</strong>heitsaspekt beim Einkauf<br />

von Lebensmitteln immer wichtiger. In<br />

den Städten, bei gebildeten Chinesen <strong>und</strong><br />

bei Kindernahrung findet das Wachstum<br />

statt. Importe ausländischer Bio-Lebensmittel-Anbieter<br />

findet man ebenfalls in den<br />

Regalen, wenn auch zu vergleichbar hohen<br />

Preisen. Abnehmer sind hier meistens<br />

Expatriates <strong>und</strong> wohlhabende Chinesen.<br />

distribution<br />

Noch Anfang der neunziger Jahre gab es<br />

so gut wie keinen nationalen Markt für<br />

Bioprodukte in China. Heute finden sich in<br />

Beijing <strong>und</strong> Shanghai zusammen über 100<br />

Geschäfte, die ökologische Lebensmittel<br />

anbieten: Supermärkte wie zum Beispiel<br />

Carrefour, Pricemart, City Supermarket<br />

sowie kleinere Läden, wie Jenny Lou’s.<br />

Im ganzen Land listet das „Organic Food<br />

Directory for China 2007“, das von dem<br />

CESDRRC (China Environment and<br />

Sustainable Development Reference and<br />

Research Center) veröffentlicht wird, r<strong>und</strong><br />

250 Adressen auf, bei denen man ökologische<br />

Lebensmittel erwerben kann.<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Kontakt: redaktion@aktuellasia.com<br />

Spezielle, dem Reformhaus ähnliche<br />

Läden bilden sich gerade heraus: am<br />

nächsten kommen die Lohaocity-Supermärkte<br />

diesem Bild. Bereits drei Läden<br />

in Beijing <strong>und</strong> einer in Shanghai sind<br />

eröffnet. Es besteht der ehrgeizige Plan,<br />

50 Märkte in den nächsten drei Jahren<br />

in ganz China zu eröffnen. Eine Unsicherheit<br />

bleibt: wie zuverlässig sind die<br />

Bio-Lebensmittel „Made in China“? Der<br />

Absatzpreis liegt bei dem 2-3fachen „nor-<br />

Nahrungsmittel China<br />

Wenn Sie in China nach Bio-Food Ausschau halten, suchen Sie nach diesen Logos,<br />

die biologische Nahrungsmittel zertifizieren<br />

Wir suchen sie<br />

Die freien Journalisten/innen, die über<br />

den eigenen Tellerrand hinausblicken können.<br />

Versiert sollten Sie sein, was den Bereich<br />

Wirtschaftsthemen <strong>und</strong> Asien betrifft.<br />

maler“ Lebensmittel, das mag Begehrlichkeiten<br />

wecken. Deshalb sind die<br />

internationalen Zertifizierer nachgefragt:<br />

die chinesischen Konsumenten vertrauen<br />

den harten Bedingungen <strong>und</strong> der strengen<br />

Kontrolle der Ausländer.<br />

Von brigitte Wolff. Sie ist Diplomingenieurin<br />

für Lebensmitteltechnologie <strong>und</strong> Managing<br />

Director der Abacus Corporation /Management<br />

Engineers China Business Consulting in<br />

Haikou <strong>und</strong> Shanghai.<br />

Ihre Vorqualifikation ist uns egal, Ihr Alter, Geschlecht <strong>und</strong> Standort ebenfalls. Sie müssen die Nase am Geschehen haben, in<br />

der Lage sein selbstständig Artikelvorschläge auszuarbeiten, <strong>und</strong> spannende Geschichten aus der Wirtschaft Asiens so zu<br />

präsentieren, dass der Leser alle wichtigen Informationen zum Thema interessiert erfassen kann. Ihre Schreibe soll spannend<br />

sein, gleichzeitig den Leser in das Thema einbinden <strong>und</strong> mit der Gewissheit zurücklassen, etwas Wichtiges erfahren zu haben.<br />

Wenn Sie sich das zutrauen, melden Sie sich, wir haben Arbeit für Sie.<br />

Seite 37


Automobil Korea<br />

Südkorea setzt auf<br />

Hybridautos<br />

angetrieben Von der kLimaschutz-diskussion, toyotas hybrid-absatzerfoLgen<br />

<strong>und</strong> erdöLhöchstpreisen soLL 2009 südkoreas massenproduktion Von hybridautos<br />

anLaufen<br />

Nach über einem Jahrzehnt eher halbherziger Anstrengungen<br />

will die Hy<strong>und</strong>ai-Gruppe seit dem phänomenalen weltweiten<br />

Hybridauto-Absatzerfolg der japanischen Konkurrenz in den letzten<br />

zwei Jahren nun ihre Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeit an<br />

Seit dem Debüt 1997 hat die Toyota-<br />

Gruppe weltweit über eine Million<br />

Hybridautos abgesetzt<br />

einer eigenen Hybridmodell-Reihe energisch vorantreiben: Einen<br />

ersten Blick hinter die Kulissen gewährten die Koreaner auf dem<br />

diesjährigen Genfer Autosalon mit dem 1,4-l-Benziner Kia Rio-<br />

Kompaktwagen, der mit einem zusätzlichen<br />

12 kW Wechselstrom-Synchronmotor <strong>und</strong><br />

Leichtbau-Elementen zum Rio Hybrid umgerüstet<br />

worden war. Allerdings ist sein<br />

Hybridprinzip verhältnismäßig simpel: Der<br />

drehmomentstarke, permanentmagnetische<br />

Elektromotor unterstützt den Verbrennungsmotor<br />

beim Starten, Beschleunigen<br />

<strong>und</strong> an Steigungen, während die normale Fahrt Sache des Benzinmotors<br />

ist. Aufgeladen wird die 144-Volt-Nickel-Metallhybrid-<br />

Batterie durch die Bremsenergie beim Abbremsen.<br />

Nicht nur ist der 90 PS starke Kia Rio Hybrid beachtliche 220 Kilogramm<br />

leichter als das konventionelle Serienmodell, sondern er verbraucht<br />

auf 100 Kilometer auch nur 5,29 Liter Benzin <strong>und</strong> stößt pro<br />

Kilometer 126 Gramm CO2 aus. Dagegen benötigt der mit 112 PS<br />

ausgestattete Hybrid Pionier Toyota Prius-<br />

Kompaktwagen bloß 4,3 Liter Benzin auf<br />

100 Kilometer <strong>und</strong> hat einen CO2-Ausstoß<br />

von 104 Gramm/Kilometer. Die beiden<br />

Modelle verwenden zwar das gleich Hybridprinzip<br />

der Kombination von Elektro- <strong>und</strong><br />

Verbrennungsmotor, doch begann Japans<br />

Marktführer Toyota schon vor 15 Jahren mit<br />

den Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten an seiner eigenen Hybridtechnologie.<br />

Seit dem Debüt seines Prius 1997 als erstes Hybridauto-<br />

Serienproduktionsmodell der Welt hat der Konzern global bis heute<br />

Koreanische Ingenieure <strong>und</strong><br />

Automanager stellen die Wirtschaftlichkeit<br />

in Frage<br />

schon über eine Million Hybridautos abgesetzt. Seine Modelle sind<br />

ebenso auf dem Heimatmarkt Japan wie in den USA <strong>und</strong> Westeuropa,<br />

wo auch der Absatz nun sprunghaft anzieht, die Renner.<br />

Seite 38 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Illustration: Stefanie Steiger


Dieser phänomenale Absatzerfolg von Toyota riss Südkoreas<br />

Regierung <strong>und</strong> Autobauer aus ihrer Hybrid-Lethargie. Um<br />

gegenüber den japanischen Herstellern nicht technologisch<br />

zurückzufallen, fördert der Staat jetzt die Entwicklung der<br />

Hybridtechnologie mit hohen Subventionen. Nichtsdestoweniger<br />

stellen weiterhin viele koreanische Ingenieure <strong>und</strong> Automanager<br />

die Wirtschaftlichkeit dieser Zukunftstechnologie in Frage.<br />

R<strong>und</strong> 40 Kilometer südlich von Seoul arbeitet so seit Ende<br />

2005 ein Heer von Ingenieuren in den hochmodernen Labor- <strong>und</strong><br />

Testeinrichtungen des Hy<strong>und</strong>ai-Kia-Forschungszentrums in der<br />

zentralkoreanischen Universitätsstadt Yongin fieberhaft an der<br />

Entwicklung einer eigenen umweltfre<strong>und</strong>lichen Hybridtechnologie.<br />

Unter anderem geht es ihnen um die Erhöhung der Lebensdauer<br />

von Brennstoffzellen <strong>und</strong> die Entwicklung neuer Systeme<br />

zur Schadstoffreduzierung. Neben ihrem<br />

Fokus auf die Entwicklung schadstoffar-<br />

mer Fahrzeuge treiben die Ingenieure vor<br />

allem die Leichtbauweise im Automobilbau<br />

voran <strong>und</strong> verbessern die Verfahren<br />

der Komponentenherstellung, ohne aber<br />

die Energie- <strong>und</strong> Materialressourcen stärker<br />

als bisher zu belasten. So entwickelten die Ingenieure kürzlich<br />

ein neues Aluminium-Schweißverfahren, das eine um 50% festere<br />

Verbindung als das Punktschweißen beim Stahl schafft.<br />

Nach mehreren Hybrid-Prototypen der letzten Jahre wollen<br />

Kia <strong>und</strong> seine Mutterholding Hy<strong>und</strong>ai mit dem Rio Hybrid der<br />

Weltöffentlichkeit ihren endgültigen Einstieg ins Hybrid-Zeit-<br />

Automobil Korea<br />

alter signalisieren. Schließlich wollen die beiden Autobauer<br />

dem koreanischen Umweltministerium in den nächsten zwei<br />

Jahren r<strong>und</strong> 3.400 Hybridfahrzeuge zur Verfügung stellen, um<br />

ihre Alltagstauglichkeit zu testen. Mit dieser Aufstockung der<br />

bisherigen Testflotte von 780 Hybridautos wird das koreanische<br />

Industrieprojekt eines der weltweit größten Testprogramme für<br />

Zukunftstechnologien werden. Diese 24-St<strong>und</strong>en-Tests sind auch<br />

eines von mehreren Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekten des<br />

Autokonzerns, mit denen Kia <strong>und</strong> Hy<strong>und</strong>ai bis zum Jahr 2009<br />

umweltfre<strong>und</strong>liche Fahrzeuge zur Serienreife bringen wollen.<br />

Während Kia intensiv an der Elektro-Benzin-Hybridtechnologie<br />

arbeitet, konzentriert sich sein Schwesterunternehmen<br />

Hy<strong>und</strong>ai auf die Entwicklung einer Benzin- <strong>und</strong> einer LPI-<br />

(Liquefied Petroleum Injection) Hybridversion kombiniert mit<br />

Hybridautos bloß eine Zwischenstufe zu<br />

Elektro- <strong>und</strong> Brennstoffzellenfahrzeugen<br />

einem Elektromotor für den Getz/Click Subkompakt- <strong>und</strong> den<br />

Elantra/Accent Mittelklasse-Pkw. Auch sonst gehen die Koreaner<br />

andere Wege als die Japaner, da Hy<strong>und</strong>ai im Gegensatz zu<br />

Toyotas Nickel-Metallhybrid-Batterie beispielsweise die von LG<br />

Chem entwickelten Lithium-Polymer-Zellen verwendet. Wegen<br />

der landesweiten Dichte des LPI-Vertriebsnetzes will Hy<strong>und</strong>ai


Automobil Korea<br />

auch 2009 als erstes Modell den Accent Gashybrid in Südkorea<br />

an den Start schicken, der einen Effizienzwert von 19 bis 20<br />

Kilometer/Liter haben soll. Als Verkaufspreis hat der Hersteller<br />

25 Mio. Won (r<strong>und</strong> 20.000 Euro) ins Auge gefasst, was die Regierung<br />

für den Käufer mit 14 Mio. Won subventionieren will.<br />

Zum Erreichen dieses ambitionierten Ziels treibt Hy<strong>und</strong>ai<br />

derzeit die lokale Entwicklung der Hauptkomponenten, wie<br />

beispielsweise Motor oder Batterie, energisch voran, damit die<br />

LPI-Hybrid-Massenproduktion ab 2009 anlaufen kann. Schrittweise<br />

will Hy<strong>und</strong>ai seinen Ausstoß der LPI-Hybridmodelle von<br />

20.000 Einheiten im ersten Produktionsjahr bis 2015 auf jährlich<br />

300.000 Hybridautos verfünfzehnfachen.<br />

Eine Schlüsselrolle bei der Kommerzialisierung der Hybridtechnologie<br />

ab 2009 spielt vor allem die finanzielle Unterstützung<br />

der Regierung, da Mittelklasse-Hybridautos 3.000 bis 4.000 US-<br />

Dollar teurer als konventionelle Modelle sind. Aus eigener Kraft<br />

können die Hersteller diese Kostendifferenz bis zur Massenproduktion<br />

in nur zwei Jahren nicht reduzieren. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

subventioniert der koreanische Staat die Entwicklung des „Autos<br />

der Zukunft“ 2007 wie schon im Vorjahr mit 18,2 Mrd. Won. Für<br />

Arbeiten auf dem Gebiet der Wasserstoff-Brennzellenantriebe<br />

sind weitere 14,1 Mrd. Won vorgesehen. Das ist jedoch nur die<br />

Spitze des Eisberges. Für Korea geht es ums nationale Prestige,<br />

um bei der technologischen Entwicklung auch in Zukunft im<br />

Weltmarkt an vorderster Front mitzumischen. Von 2009 bis 2011<br />

hat der Staat für die Entwicklung umweltfre<strong>und</strong>licher Autos<br />

einschließlich von Hybridfahrzeugen mehr als 227 Mrd. Won<br />

bereitgestellt, was im Zeitraum 2012 bis 2015 sogar auf insgesamt<br />

1,25 Billionen Won anschwellen soll.<br />

Subventionen spielen eine Schlüsselrolle<br />

bei der Kommerzialisierung der<br />

Hybridtechnologie<br />

Für Korea ist die technologische Konkurrenzfähigkeit seiner<br />

Autoindustrie auf internationaler Ebene von höchster Priorität,<br />

doch die einheimischen Autobauer sind noch immer nicht von der<br />

Notwendigkeit der Entwicklung <strong>und</strong> kommerziellen Umsetzung<br />

der Hybridtechnologie überzeugt. Überzeugend argumentieren<br />

sie, dass Hybridautos bloß eine Zwischenstufe<br />

zu Elektro- <strong>und</strong> Brennstoffzellen-<br />

fahrzeugen seien. Allerdings ist es auch<br />

klar, dass man in die Hybridtechnologie<br />

einsteigen muss, wenn man nicht Marktanteile<br />

verlieren will. Der finanzstarke<br />

Toyota-Konzern zeigt den Weg zum<br />

kommerziellen Erfolg der Hybridautos mit seiner geplanten<br />

Absatzsteigerung auf jährlich eine Million Hybridfahrzeuge ab<br />

2010 auf. Dann soll sich auch ihre Gewinnmarge auf das gleiche<br />

Niveau wie bei konventionellen Autos eingependelt haben.<br />

Zudem sind die Japaner bereits mit Hybridmodellen im koreanischen<br />

Markt. Trotz dem hohen Verkaufspreis von 80 Mio. Won<br />

hat Toyota seit dem Debüt seines Lexus RX400h SUV (Sport<br />

Toyota-Hybridkonzeptauto, eingebaut in einen Lexus<br />

Utility Vehicle) in Korea im vergangenen September schon 100<br />

Einheiten des Hybridgeländewagens lokal abgesetzt. Zu Anfang<br />

des Jahres führte Honda seinen Civic Hybrid-Pkw in Korea ein <strong>und</strong><br />

zum Jahresende will als erster „Einheimischer“ die amerikanische<br />

GM Daewoo ein Hybridmodell auf dem Inlandsmarkt lancieren.<br />

Wie überall weltweit kaufen auch die<br />

Koreaner ein Hybridauto mehr aus Status-<br />

gründen als aus wirtschaftlicher Überlegung,<br />

weshalb sich die Marktentwicklung<br />

sehr schwer abschätzen lässt. So sind die<br />

Absatzzahlen der Hybridautos in Korea<br />

noch sehr bescheiden, was sich allerdings<br />

ab 2010 rasch ändern kann. Auch wenn der<br />

Hy<strong>und</strong>ai-Konzern sich noch immer nicht für Hybridautos begeistern<br />

kann, es führt kein Weg an dieser Zukunftstechnologie vorbei.<br />

Steigende Energiekosten <strong>und</strong> die kontinuierliche Verschärfung<br />

der Emissionsstandards zwingen alle globalen Autohersteller,<br />

Alternativen zum Verbrennungsmotor zu entwickeln, auch wenn<br />

Hy<strong>und</strong>ai wird seinen Accent Gashybrid<br />

2009 in Korea an den Start schicken<br />

die Investitionen in diese Technologien für die Unternehmen eine<br />

starke finanzielle Belastung sind. Zudem verschafft die Kommerzialisierung<br />

des Hybridantriebs jedem Autobauer einen nicht zu<br />

unterschätzenden technologischen Vorsprung bei der Entwicklung<br />

der ultimativen Lösung der Antriebsfrage, der Brennstoffzelle.<br />

urs müller<br />

Seite 40 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Foto: Urs Müller


Willkommen in der Heimat<br />

Berlin MARRIOTT Hotel Tel.: +49/30/22 000 0 Frankfurt MARRIOTT Hotel Tel.: +49/69/79 55 0<br />

In Berlin steppt der Bär<br />

Entdecken Sie Berlin, eine Stadt voller<br />

Aufregung, Kontraste <strong>und</strong> Zeitwandel<br />

– Berlin is the place to be! Wo sind<br />

Sie also nach einem langen Flug oder<br />

einem anstrengenden Geschäftstag<br />

bestens aufgehoben? Natürlich im<br />

Berlin Marriott Hotel direkt am Potsdamer<br />

Platz. Buchen Sie für den Berlin-<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

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Berlin Marriott Hotel<br />

Ingo­Beisheim­Platz 1<br />

10785 Berlin<br />

Telefon: +49/30/22 000 0<br />

Telefax: +49/22 000 1000<br />

Email: berlin@marriotthotels.com<br />

Der schönste Blick auf Mainhattan<br />

Das Frankfurt Marriott Hotel liegt im<br />

Herzen einer vielseitigen <strong>und</strong> aufregenden<br />

Stadt. Berühmte Museen, der Römer, die<br />

Alte Oper <strong>und</strong> ein pulsierendes Nachtleben<br />

machen Frankfurt zu weit mehr als nur<br />

einer Finanzmetropole, in der sich hervorragend<br />

Geschäfte tätigen lassen. Frankfurt<br />

ist ein Erlebnis – voller Gegensätze <strong>und</strong><br />

Kontraste. Durch die imposante <strong>und</strong><br />

futuristische Skyline verdiente sich die<br />

Bankenhauptstadt Europas den Namen<br />

Mainhattan <strong>und</strong> doch trifft man hier<br />

ebenso auf Tradition <strong>und</strong> Kultur.<br />

Nur einige Meter entfernt von Frankfurts<br />

Messegelände, dem Kongresszentrum<br />

<strong>und</strong> der Festhalle liegt das Frankfurt<br />

Marriott Hotel.<br />

München MARRIOTT Hotel Tel.: +49/89/36002 0 Wien MARRIOTT Hotel Tel.: +43/1/51 51 8-0<br />

Willkommen in der bayerischen<br />

Hauptstadt!<br />

Das München Marriott Hotel befindet<br />

sich im Stadtteil „Schwabing“, einem<br />

stattlichen Viertel im Norden von<br />

München, mit direktem Anschluss an<br />

den internationalen Flughafen.<br />

Die 348 eleganten Zimmer <strong>und</strong> Suiten<br />

sind ausgestattet mit Minibar, individuell<br />

regulierbarer Klimaanlage, Safe,<br />

Fön, Bügelbrett <strong>und</strong> Bügeleisen, Telefon<br />

mit Anrufbeantworter, schnurloses<br />

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sowie dem neuen <strong>und</strong> luxuriösen Bettenkonzept<br />

von Marriott.<br />

Wir bieten Ihnen bis 31. Dezember<br />

2007 eine Rate von 179,00 Euro<br />

exklusive Frühstück im Einzel- oder<br />

Doppelzimmer, auf Anfrage <strong>und</strong> nach<br />

Verfügbarkeit, an.<br />

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München Marriott Hotel<br />

Berliner Straße 93<br />

80805 München<br />

Telefon: +49 89 36002 0<br />

Fax: +49 89 36002 200<br />

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Zwischen Stephansdom <strong>und</strong><br />

Stadtpark – im Herzen Wiens<br />

An der berühmten Wiener Ringstrasse,<br />

im Herzen Wiens gelegen, befindet sich<br />

das Vienna Marriott Hotel, nur wenige<br />

Gehminuten von den berühmtesten<br />

Wiener Sehenswürdigkeiten, dem<br />

Stephansdom, der Staatsoper, vielen<br />

Museen sowie der eleganten Einkaufsstrasse,<br />

der Kärtner Strasse, entfernt.<br />

Das Vienna Marriott bietet seinen<br />

Gästen einen Indoor-Swimmingpool,<br />

der zu einem Sprung ins kühle Nass<br />

einlädt. Genießen Sie anschließend<br />

einen entspannenden Besuch in<br />

unserer Sauna oder trainieren Sie an<br />

einem der zahlreichen Fitnessgeräte in<br />

unserem 24 St<strong>und</strong>en Health Club.<br />

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Hamburger Allee 2<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

Telefon: +49/69/79 55 0<br />

Telefax: +49/69/79 55 24 32<br />

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info.frankfurt@marriotthotels.com<br />

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Vienna Marriott Hotel<br />

Parkring 12, A­1010 Wien<br />

Telefon: +43/1/51 51 8 – 0<br />

Fax: +43/1/51 51 8 – 6736<br />

Email: vienna.marriott.info@<br />

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Email­Reservierung: vienna.marriott.<br />

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Eine Empfehlung von <strong>Aktuell</strong> Asia


Entwicklung Thailand<br />

Thailands Wirtschaft im<br />

Wartesaal<br />

das prinzip hoffnung<br />

Wieder einmal ist Thailand ein<br />

w<strong>und</strong>ersames Land – „Amazing<br />

Thailand“. Denn obwohl der Staat seit<br />

einem dreiviertel Jahr von einer Militärjunta<br />

mehr schlecht als recht regiert<br />

wird, zeigen wichtige Indikatoren, wie<br />

Börsen- <strong>und</strong> Wechselkurse, in den letzten<br />

Wochen steil nach oben. Ein Strohfeuer<br />

oder ein echter Trend?<br />

33,3 – keine Schnapszahl, sondern der<br />

höchste Wechselkurs des thailändischen<br />

Baht gegenüber dem US-Dollar seit<br />

einem Jahrzehnt. Und auch die thailändische<br />

Börse sieht wieder kräftig steigende<br />

Kurse. Der wichtigste Index, der<br />

SET – Stock Exchange<br />

of Thailand –, hat<br />

nach jahrelanger<br />

Wartezeit<br />

endlich wieder<br />

die 800-Marke<br />

locker durchbrochen<br />

<strong>und</strong><br />

inzwischen<br />

ein Zehnjahres-<br />

Hoch erreicht.<br />

S e i t d e m<br />

Tiefststand in<br />

der Folge der<br />

„Asienkrise“<br />

<strong>und</strong> Dahindümpeln<br />

der<br />

Kurse<br />

Anfang des Jahrtausends ging es erstmals<br />

unter dem „CEO- Premierminister“<br />

Thaksin aufwärts – wie erwartet.<br />

Doch als das System Thaksin aufgelöst<br />

wurde <strong>und</strong> die neue Regierung<br />

eine Reihe von in Wirtschaftskreisen als<br />

bedenklich, wenn nicht bedrohlich angesehenen<br />

Verordnungen <strong>und</strong> Gesetzen in<br />

Kraft setzte, keimten erste Zweifel an<br />

der allgemeinen Zufriedenheit über den<br />

unblutigen Militärputsch auf. Denn bei<br />

Auch in Thailand gilt, dass niemand gern<br />

die erreichte <strong>Macht</strong>position aufgibt<br />

der Lösung der anstehenden Probleme,<br />

wie dem steigenden Aufwertungsdruck<br />

auf die Währung, aber auch bei der überraschend<br />

„angedrohten“ Gesetzgebung<br />

über Rechte <strong>und</strong> Plichten ausländischer<br />

Investoren – dem sog. „Foreign Business<br />

Act“ (FBA) standen Eile <strong>und</strong> politisches<br />

Kalkül im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Erstaunlicherweise trat für einige<br />

Monate das ein, was die Regierung<br />

wollte: Ruhe an der Währungsfront<br />

<strong>und</strong> Verunsicherung bei den Investoren<br />

– allerdings gerade soviel, dass diese<br />

nicht fortrannten, jedoch genug, um<br />

den weiteren Anstieg der Währung abzubremsen.<br />

Der berüchtigte FBA, von dem<br />

weite Kreise hofften, er würde wie<br />

eine heiße Kartoffel in den<br />

Aufgabenkatalog der<br />

nächsten Regierung<br />

übertragen, soll<br />

nun doch noch<br />

fertig werden <strong>und</strong> in Kraft treten, allerdings<br />

– wie der Handelsminister maliziös<br />

vermerkte – würden die Folgen nur<br />

wenige Firmen negativ betreffen.<br />

Die wenig transparente Politik von<br />

Zuckerbrot <strong>und</strong> Peitsche der „Demokratie-nahen“<br />

Generäle hat letztendlich<br />

zur aktuellen Lage geführt, in der die<br />

Mehrheit der Beobachter davon ausgeht,<br />

das wirtschaftspolitische Essen werde<br />

nicht so heiß gegessen, wie es anfangs<br />

gekocht wurde. Folgerichtig hat sich bei<br />

den nationalen <strong>und</strong> internationalen Analysten<br />

wieder vorsichtiger Optimismus<br />

ausgebreitet – <strong>und</strong> damit steigen auch<br />

die Aktienkurse wieder. Innerhalb eines<br />

Monats legte der breite SET-Index um<br />

mehr als 100 Punkte, etwa 15 Prozent, zu<br />

<strong>und</strong> erreichte damit den höchsten Stand<br />

der vergangenen zehn Jahre.<br />

Diese Entwicklung verlief zwar<br />

parallel zum Aufschwung an anderen<br />

asiatischen Börsen, doch entsprach sie<br />

tatsächlich einer eigenständigen thailändischen<br />

Tendenz, denn auch vorher waren<br />

die meisten Börsenkurse weltweit gestiegen<br />

– jedoch nicht in Thailand. Vor allem<br />

das Volumen der gehandelten Papiere ist<br />

Das einzig verlässliche <strong>und</strong> stabile<br />

Element in Thailand ist der König<br />

ein Indiz dafür, dass nun auch das Ausland<br />

wieder verstärkt auf der Käuferseite<br />

steht. Angesichts eines Marktes, der im<br />

internationalen Vergleich eher einer deutschen<br />

Provinzbörse entspricht, sind drei<br />

Tage mit steigenden Kursen der Blue<br />

Chips <strong>und</strong> Umsätzen von einer halben<br />

Milliarde Euro in einer Morgensitzung<br />

durchaus bemerkenswert.<br />

Noch interessanter ist die Schätzung<br />

des Brokerhauses KGI Securities Plc.,<br />

dass der Nettoerwerb von thailändischen<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Foto: Juha Sompinmäki


Papieren durch ausländische Investoren<br />

in den vergangenen Monaten bei über 2<br />

Mrd. Euro lag. Diese Entwicklung spiegelt<br />

nicht nur Erleichterungen des Kapitalverkehrs<br />

durch die Bank of Thailand<br />

wider, sondern tatsächlich den Anstieg<br />

des Vertrauens in Thailands Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Währung. War man im Frühjahr noch<br />

davon ausgegangen, dass die Generäle<br />

möglicherweise die <strong>Macht</strong> behalten<br />

wollten, hat sich nun die Überzeugung<br />

durchgesetzt, dass man tatsächlich vor<br />

Jahresende mehr oder weniger freie<br />

Wahlen sehen wird.<br />

Damit wird die politische Lage nunmehr<br />

als weitaus stabiler eingestuft als<br />

noch vor wenigen Monaten. Und auch<br />

eine Anzahl wirtschaftlicher Indikatoren<br />

zeigen wieder nach oben, allen voran die<br />

Exporte, die allein etwa 60% des Brut-<br />

tosozialproduktes ausmachen. Allein in<br />

den ersten fünf Monaten des Jahres stiegen<br />

diese um 18,5 % an – wenn auch der<br />

Präsident der staatlichen Exim Thailand<br />

Bank, Apichai Boontherawara, warnt,<br />

dass eine ganze Reihe traditioneller<br />

Exportsektoren der nationalen Wirtschaft<br />

wenig von diesem Aufschwung<br />

profitierten.<br />

Wenn gleichzeitig die Zahlungsmoral<br />

<strong>und</strong> das Kreditstanding wieder sinken,<br />

fragt man sich, warum dann ausländische<br />

Investoren ausgerechnet wieder<br />

in thailändische Aktien investieren. Die<br />

Antwort ist die gleiche, wie schon vor 30<br />

Jahren: egal wer regiert, egal, was wirtschaftspolitisch<br />

falsch gemacht wird,<br />

Thailand ist zwar ein Land mit gewissen<br />

Risiken, aber diese halten sich irgendwie<br />

im Rahmen, wobei Landeskenner<br />

das „Irgendwie“ positiv als „Thaiizität“<br />

übersetzen – die Fähigkeit, auch Unvereinbares<br />

zusammenzufügen. Bisher ist<br />

dies auch nur einmal ernsthaft schiefgegangen<br />

– in der Asienkrise 1997 – doch<br />

nach wenigen Jahren stand man wieder<br />

auf den Beinen.<br />

Dass es auch diesmal wieder gutgeht,<br />

dafür wollen die regierenden Generäle<br />

nachhaltig sorgen: glaubt man kritischen<br />

Verfassungsrechtlern, dann ist der gerade<br />

fertiggestellte Entwurf der neuen – seit<br />

Einführung der konstitutionellen Monarchie<br />

1932 achtzehnten – Verfassung so<br />

formuliert, dass die Militärs in Zukunft<br />

gar nicht mehr putschen oder die Erlaubnis<br />

des Königs einholen müssen, um<br />

sicherzustellen, dass ihre Ansichten über<br />

den Weg Thailands in die Zukunft angemessen<br />

berücksichtigt werden.<br />

Alle thailändischen Regierungen setzten<br />

Flexibilität vor strikter Anwendung der<br />

Gesetze<br />

Die Bedenken sind durchaus gerechtfertigt,<br />

doch fragt sich, ob man dies tatsächlich<br />

schon mit der Verfassungspraxis<br />

im benachbarten Myanmar gleichsetzen<br />

<strong>und</strong> von einem „Burma-Syndrom“ sprechen<br />

sollte. Denn eines kann man den<br />

Thailändern im Vergleich zu den Nachbarn<br />

in den vergangenen Jahrzehnten<br />

zugute halten: was sie taten, war erfolg-<br />

„Thaiizität“ – die Fähigkeit, auch<br />

Unvereinbares zusammenzufügen<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

reicher <strong>und</strong> dynamischer – wenn auch der<br />

Charme des Landes <strong>und</strong> seiner Bewohner<br />

leicht dazu verführt, die Hände in den<br />

Schoß zu legen.<br />

horst rudolf, ehem. Diplomat <strong>und</strong> Botschafter.<br />

Jetzt Analyst <strong>und</strong> Berater für Politik<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft in Südostasien


Wirtschaftsindikatoren Global<br />

Mercator würde sich im<br />

Grabe umdrehen<br />

eine eigenWiLLige ansicht der erde<br />

Gerhard Mercator (1512 - 1594, „Mercator“ war ein<br />

Künstlername, in Wirklichkeit hieß er: Gerhard de<br />

Kremer) gilt als der Erfinder des modernen Globus. Nur der<br />

Globus stellt die Erde in ihren wirklichen Dimensionen <strong>und</strong><br />

Ausprägungen korrekt dar. Jede Weltkarte ist dagegen nur<br />

ein Kompromiss <strong>und</strong> verzerrt die wahren Gegebenheiten<br />

eines Landes oder eines Kontinents. Die „Mercator-Projektion“<br />

war lange Zeit eine gültige Kartendarstellung, die von<br />

einem Globus herunter projiziert wurde. Einer der Fehler<br />

dieser Projektion bestand – vereinfacht ausgedrückt – darin,<br />

dass die nördliche Halbkugel stärker ausgedehnt war, als die<br />

südliche. Selbst die Tagesschau des Deutschen Fernsehens<br />

benutzte noch bis weit in die 90er Jahre eine Mercatorkarte als<br />

Bildhintergr<strong>und</strong>. Solch verzerrte Welt- oder Landkarten werden<br />

„Kartenanamorphote“ genannt. Diese Technik war in der<br />

Antike durchaus üblich <strong>und</strong> stellte meist unerforschte Gebiete<br />

Bild 1a Bild 1b<br />

kartografisch sehr klein dar, während religiöse <strong>und</strong> kulturelle<br />

Hochburgen eher größer abgebildet wurden. Länderumrisse,<br />

Flussverläufe oder Grenzen entsprachen dadurch nicht mehr<br />

der Realität. So sind z.B. heute noch fast alle gebräuchlichen<br />

Stadtpläne ebenfalls verzerrt. Die Innenstadtbereiche werden<br />

größer dargestellt, um möglichst alle interessanten Lokalitäten<br />

wiederzugeben, während Stadtrandbezirke verkleinert<br />

dargestellt werden (sogen. Fischaugeneffekt).<br />

Genau diese Technik der Verzerrung machten sich eine Gruppe von<br />

Professoren <strong>und</strong> Studenten der University of Sheffield (SASI-Group)<br />

<strong>und</strong> Prof. Mark Newmann von der University of Michigan zu eigen,<br />

um recht merkwürdig anmutende Karten der Welt zu zeichnen:<br />

„Worldmapper“ genannt. Dort entstehen Weltkarten, deren Länder<br />

überaus verzerrt dargestellt sind. Gr<strong>und</strong>lage der Berechnungen ist<br />

zunächst die normale Flächenausdehnung eines jeden Landes auf<br />

der Weltkarte. Dann wird eine beliebige statistische Größe heran-<br />

Seite 44 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Foto: Andres Rodriguez<br />

Illustrationen: © SASI-Group, Sheffield


gezogen, z.B. die Bevölkerungszahl eines Landes <strong>und</strong> zu anderen<br />

Werten, Bevölkerungszahl eines Nachbarlandes, in Relation gesetzt.<br />

Im nächsten Schritt wird die Flächenausdehnung des einen Landes<br />

in dem Verhältnis verändert, wie die statistischen Größen der Länder<br />

zueinander stehen. Im Gr<strong>und</strong>e ist das nichts anderes als Dreisatzrechnen<br />

(<strong>und</strong> wer hat den Dreisatz im Mathematikunterricht nicht<br />

gehasst?). Beispiel: Wenn also zwei Länder die gleiche Größe haben,<br />

aber Land 1 hat doppelt so viele Einwohner wie Land 2, dann wird<br />

Land 1 auf der anamorphotischen Karte auch doppelt so groß dargestellt<br />

wie Land 2. Nur „Worldmapper“ geht einige Schritte weiter:<br />

Sie setzt in einem gigantischen Rechenaufwand alle Länder der Erde<br />

mit allen bekannten Werten einer statistischen Größe ins Verhältnis.<br />

Heraus kommen Karten, bei denen einmal China <strong>und</strong> Indien riesig<br />

aufgebläht sind, wenn es um den Anteil an der Weltbevölkerung<br />

geht (Bild 1a), oder die USA, Europa <strong>und</strong> Japan riesig erscheinen,<br />

während z.B. Afrika fast zur Unkenntlichkeit verkümmert ist, wenn<br />

es um den Umfang der Wirtschaftsleistung geht (Bild 1b).<br />

Wirtschaftsindikatoren Global<br />

<strong>und</strong> pLötzLich sieht die WeLt ganz<br />

anders aus<br />

Auf der englischsprachigen Web-Seite von Worldmapper (Bild 2)<br />

werden derzeit 366 Weltkarten zu den unterschiedlichsten Datenquellen<br />

dargestellt: Wo ist die Kindersterblichkeit extrem hoch,<br />

wo sterben die meisten Menschen an Malaria, wie stark ist die<br />

HIV-Infektionsrate ausgebreitet, wie wird die geschätzte Bevölkerungsverteilung<br />

im Jahr 2020 aussehen, welches sind die weltweit<br />

beliebtesten Reiseziele, wo gibt es die meisten Autos, wo<br />

sitzen die größten Exporteure von Öl <strong>und</strong> Gas?<br />

Den Machern von Worldmapper geht es vorrangig darum,<br />

eklatante Unterschiede, Missstände <strong>und</strong> Fehlentwicklungen<br />

im weltweiten Vergleich augenfällig zu machen. Es ist schon<br />

dramatisch anzusehen, dass China <strong>und</strong> Hongkong bei der Frage<br />

nach den größten Spielwarenexporteuren fast schon bis zum<br />

Platzen aufgebläht sind, während Südamerika <strong>und</strong> Afrika nur<br />

einen „Strich in der Landschaft“ bilden.


Wirtschaftsindikatoren Global<br />

Bild 2<br />

Bild 3<br />

Zu jeder der (derzeit) 366 Weltkarten kann ein sehr ausführliches<br />

PDF-Dokument aufgerufen werden, in dem neben der<br />

Karte selbst weitere Daten <strong>und</strong> Vergleiche (wer sind die 10 größten<br />

… / wer sind die 10 geringsten …) mit Diagrammen <strong>und</strong><br />

einigen textlichen Erläuterungen zum jeweiligen Thema zusammengestellt<br />

wurden (Bild 3). Selbst die sogen. „Datenbasis“, also<br />

der zugr<strong>und</strong>e liegende Bestand an statistischen Werten, kann als<br />

Excel-Tabelle herunter geladen <strong>und</strong> eingesehen werden.<br />

Kritiker werfen dem Team um den Kartografen Danny Dorling<br />

auch vor, mit den unnatürlich aufgeblähten<br />

Karten eher auf Effekthascherei aus zu<br />

sein. „Jeder, der diese Karten anschaut, versteht<br />

ihre Botschaft sofort. Was als Übertreibung<br />

ins Auge springt, ist nichts als die<br />

Wahrheit!“ hält Dorling dem entgegen. Zur<br />

Orientierung <strong>und</strong> Entscheidungsfindung<br />

von Unternehmern oder Managern können<br />

diese stark verzerrten Karten nur bedingt herangezogen werden.<br />

Aber wenn es darum geht, einen Bedarf an Produkten oder Innovationen<br />

aufzuzeigen <strong>und</strong> zu untermauern, oder wenn es darum geht,<br />

beispielsweise in einer Powerpoint-Präsentation das Publikum zu<br />

beeindrucken, dann können die Worldmapper-Karten sicherlich<br />

eine Hilfe sein. Schade ist nur, dass man auf der sehr informativen<br />

(englischsprachigen) Web-Seite keine eigenen Karten mit speziellen<br />

Auswertungen zusammenstellen kann.<br />

index der WirtschaftLichen freiheit<br />

Jedes Jahr zum Jahresanfang gibt „The Heritage Fo<strong>und</strong>ation“ seit<br />

1995 ihren Bericht zur wirtschaftlichen Freiheit („Index of the<br />

Economic Freedom“ – Bild 4) heraus. Die Heritage Fo<strong>und</strong>ation<br />

ist eine „Denkfabrik“ (think tank) in der amerikanischen Hauptstadt,<br />

die sehr starken Einfluss auf die US-Wirtschaftspolitik <strong>und</strong><br />

auch leichte Beeinflussung auf Außenminister <strong>und</strong> Mr. President<br />

ausübt. Die Leitlinien der Denkfabrik mit US-patriotischer<br />

Einfärbung sind eine Ausrichtung auf freie Marktwirtschaft,<br />

schlanker Staat, individuelle Freiheit des Individuums, traditionelle<br />

amerikanische Werte (was immer das auch heißen mag)<br />

<strong>und</strong> eine starke nationale Verteidigung (hört-hört!). Insofern ist<br />

„the Heritage“ immer dem amtierenden Präsidenten <strong>und</strong> dessen<br />

politischer Linie verpflichtet gewesen. Und je konservativer der<br />

Präsident war, desto „verpflichteter“ zeigte sich The Heritage in<br />

ihren politischen Expertisen.<br />

Wenn man diese amerikanisch-konservativen Maßstäbe zulässt<br />

<strong>und</strong> sie an 157 Staaten der Erde anlegt, dann kann daraus durchaus<br />

ein Index der wirtschaftlichen Freiheit abgelesen werden, so wie<br />

eben die USA eine wirtschaftliche Freiheit verstanden wissen<br />

wollen. Demnach sind 7 Staaten absolut frei, 23 relativ <strong>und</strong> 48<br />

akzeptabel freiheitlich (Bild 5). 59 Staaten sind relativ unfrei <strong>und</strong><br />

20 gelten als repressiv. Auf Platz 1 finden wir Hongkong, gefolgt<br />

von Singapur <strong>und</strong> Australien. Erst auf Platz 4 stehen die USA<br />

<strong>und</strong> das ist erstaunlich. Hier gelten die USA (im Gegensatz zum<br />

WCY des IMD-Lausanne, welches wir in Heft 06/2007 ausführlich<br />

betrachtet haben) nicht als Maß aller Dinge. Das bedeutet, dass die<br />

Analysten der Heritage hier durchaus Handlungsbedarf sehen. Das<br />

erste europäische Land, Groß-Britannien, steht auf Platz 6, dicht<br />

„Worldmapper“ geht es darum,<br />

eklatante Unterschiede, Missstände <strong>und</strong><br />

Fehlentwicklungen augenfällig zu machen<br />

gefolgt von Irland <strong>und</strong> Luxemburg. Deutschland finden wir auf<br />

Platz 19. Und die anderen asiatischen Staaten? Auf Platz 18 steht<br />

Japan, auf 26 Taiwan <strong>und</strong> auf 36 Süd-Korea. Dann folgen auf 48<br />

Malaysia <strong>und</strong> auf 50 Thailand. Und die neuen „Global Player“?<br />

Da steht Indien auf Rang 104 <strong>und</strong> China auf 119.<br />

Das Buch kann in gedruckter Form (<strong>und</strong> in englischer Sprache)<br />

im Buchhandel bestellt werden. Aber diesen Umweg müssen Sie<br />

gar nicht gehen, denn es steht als PDF komplett zum freien Download<br />

auf der Web-Seite von Heritage zur Verfügung. Unter dem<br />

Menüpunkt „Explore“ kann man sogar seine eigene Auswertung<br />

zu individuellen Unter-Indices, zu einer Auswahl von Ländern <strong>und</strong><br />

sogar zu einer Zeitspur als Überblick der Entwicklung über mehrere<br />

Seite 46 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Illustrationen: © The Heritage Fo<strong>und</strong>ation, Washington D.C.


Jahre frei zusammenstellen. Ausgegeben<br />

werden da aber leider nur die Zahlentabellen<br />

<strong>und</strong> nicht die schönen Diagramme<br />

wie im gedruckten Buch. Sehr schön ist<br />

aber unter dem Menüpunkt Explore die<br />

Auswertung nach einzelnen Indikatoren.<br />

Stellen Sie dort unter „View Variables“ einmal auf den Indikator<br />

„Individual Income Tax Rate“ <strong>und</strong> was sehen Sie? Eine Liste der<br />

Länder, die für Steuerflüchtlinge <strong>und</strong> Offshore-Interessenten in<br />

Frage kämen. Dort erfährt man die Höhe der Einkommensteuer, der<br />

Gewerbesteuer <strong>und</strong> noch anderer fiskalischer Reglementierungen.<br />

Da stehen dann die Bahamas, viele Emirate der Golfregion aber auch<br />

Uruguay auf Platz 1, Honkong auf 21 <strong>und</strong> Singapur auf 34 - aber wo<br />

stehen Deutschland oder die USA? Mit Platz 131 scheidet fiskalisch<br />

gesehen Deutschland nicht gerade gut ab <strong>und</strong> Platz 84 ist für die USA<br />

auch nicht gerade ein Ruhmesblatt.<br />

Hier gelten die USA nicht als Maß<br />

aller Dinge<br />

es ist reisezeit!<br />

Der Deutschen liebstes Hobby ist das Reisen. Da verw<strong>und</strong>ert es<br />

nicht, dass gerade die Deutschen in zahlreichen Internet-Foren<br />

ihre Urteile <strong>und</strong> Bewertungen über Hotels, Fluglinien <strong>und</strong> Reisegesellschaften<br />

abgeben. Aber wie sieht es hinter den Kulissen<br />

aus? Welches Land hat die besten Aussichten auf viele Touristen?<br />

Wie sieht die tourismuswirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der<br />

wichtigsten Reiseziele aus? Dafür gibt es den „Travel & Tou-<br />

Bild 5<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Wirtschaftsindikatoren Global<br />

Bild 4<br />

rism Competitiveness Index“ (TTCI) vom<br />

Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Der<br />

TTCI misst <strong>und</strong> bewertet die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Reise- <strong>und</strong> Tourismussektoren<br />

von 124 Ländern. Er wurde im März 2007<br />

erstmals für die ITB (Internationale Tourismusbörse<br />

in Berlin - Bild 7) vorgestellt <strong>und</strong> soll neben der nötigen<br />

Transparenz hauptsächlich schwächere Länder ermutigen, ihre<br />

touristische Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.<br />

Führend in der Liste ist die Schweiz aufgr<strong>und</strong> des außerordentlich<br />

hohen Grades an Sicherheit verb<strong>und</strong>en mit hohen<br />

Standards in Ges<strong>und</strong>heit, Hygiene <strong>und</strong> Umwelt, sowie des gut<br />

ausgebildeten Personals. Österreich auf Platz 2 <strong>und</strong> Deutschland<br />

auf 3 kommen dem Ideal sehr nahe. Sie verfügen zudem über<br />

Stätten des bedeutenden Weltkulturerbes <strong>und</strong> Naturparks.<br />

Der gute Platz der USA (5) ist neben der Fluginfrastruktur<br />

ebenfalls wesentlich auf ihr Weltkulturerbe<br />

<strong>und</strong> Naturparks zurückzuführen.<br />

Frankreich (12) verfügt zwar über Naturschönheiten<br />

<strong>und</strong> eine intakte Infrastruktur,<br />

die Haltung gegenüber Besuchern<br />

sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

wurden jedoch als eher negativ<br />

eingestuft. Spanien (15) verfügt heute<br />

über eine funktionierende touristische Infrastruktur sowie erstklassige<br />

natürliche <strong>und</strong> kulturelle Sehenswürdigkeiten. Es liegt<br />

weit vor Italien (33), das seinen Rang der hohen Anzahl von<br />

Stätten des Weltkulturerbes <strong>und</strong> seiner touristischen Infrastruktur<br />

verdankt, bei verschiedenen anderen Kriterien, wie<br />

den gesetzlichen Regelungen, dem Schutz von ausländischen<br />

Investitionen oder dem Rang des Tourismus in der Prioritätenliste<br />

der Regierung, jedoch abfällt.<br />

Musterseite aus dem Index of the Economic Freedom zu China<br />

Seite 47


Wirtschaftsindikatoren Global<br />

Bild 8<br />

Unter den asiatischen Staaten belegen Hongkong (6) <strong>und</strong> Singapur<br />

(8) die vorderen Ränge, was auf hohe Sicherheitsstandards <strong>und</strong> die<br />

gute Infrastruktur von Luft- <strong>und</strong> Landverkehr zurückzuführen ist. Bei<br />

den letzten beiden Kriterien schneidet Thailand (43) eher schwach ab,<br />

was allerdings durch die ausgeprägte Fre<strong>und</strong>lichkeit gegenüber Touristen<br />

teilweise kompensiert wird. Öffentliche Sicherheit stellt unter<br />

anderem in Brasilien (59) ein Problem dar, weshalb dieses Land trotz<br />

seiner einmaligen kulturellen <strong>und</strong> natürlichen Ressourcen im Mittelfeld<br />

positioniert ist. Indien (65) verfügt über hervorragende kulturelle<br />

Sehenswürdigkeiten, eine sehr positive Gr<strong>und</strong>haltung gegenüber<br />

Besuchern <strong>und</strong> niedrige Preise. Die Infrastruktur ist aber noch wenig<br />

entwickelt, ebenfalls besteht im Bereich Marketing Nachholbedarf.<br />

In China (71) finden sich zwar Weltkulturerbestätten <strong>und</strong> tiefe Preise.<br />

Bezüglich Infrastruktur, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Hygiene, Investitionsschutz,<br />

Umweltschutz sowie Rangstellung des Tourismus durch die Regierung<br />

besteht aber noch einiger Verbesserungsbedarf.<br />

Der Report wird neben der Gesamtwertung noch in 3 Untergruppen<br />

aufgeteilt <strong>und</strong> dort zeigen sich interessante Unterschiede:<br />

Bei Untergruppe A, rechtliche Rahmenbedingungen - dazu gehören<br />

Wirksamkeit von Marketing <strong>und</strong> Markenpolitik, Stellenwert <strong>und</strong><br />

Ausgaben der Regierung für Tourismus -, hat deutlich Singapur<br />

(Platz 1) die Nase vorn, gefolgt von Hongkong (4), Malaysia auf 27<br />

<strong>und</strong> Thailand auf 41. Die Untergruppe B, wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

- wozu u.a. Flughafendichte, Brennstoffpreise, Kaufkraftparität<br />

<strong>und</strong> Ausmaß von Besteuerung gezählt werden -, zeigt<br />

dagegen die USA auf Platz 1, aber Singapur nur auf Platz 11 <strong>und</strong><br />

Hongkong auf 14. Indien kommt dann erst auf Platz 55 <strong>und</strong> China<br />

auf 61. Untergruppe C (menschliche, kulturelle <strong>und</strong> natürliche<br />

Ressourcen) sieht Österreich auf Platz 1, gefolgt von der Schweiz<br />

auf 2. Neuseeland führt die Rangliste der Asien-Pazifik-Staaten<br />

auf Platz 7 an, gefolgt von Hongkong auf 14 <strong>und</strong> Taiwan auf 23.<br />

Erst auf Platz 42 finden wir Singapur, Indonesien auf 56, Malaysia<br />

Bild 7<br />

auf 57 <strong>und</strong> Thailand auf 59. Für alle asiatischen Länder gibt es in<br />

diesem Bereich noch sehr viel „Pionierarbeit“ zu leisten.<br />

Der komplette, ausführliche Bericht über die untersuchten<br />

124 Länder kann über die Web-Seite des WEF kostenlos abgerufen<br />

werden. Sehr informativ ist auch die Web-Seite zu dem<br />

Report (Bild 8), über die eine individuelle Zusammenstellung<br />

der Karten realisiert werden kann.<br />

fazit<br />

So exotisch die einzelnen Indikatoren auch sein mögen, sie<br />

geben doch einen sehr tiefen Einblick in die Beschaffenheit eines<br />

bestimmten Landes. Auch wenn es sehr weit hergeholt erscheint,<br />

so kann auch ein Tourismus-Index wertvolle Anhaltspunkte für<br />

bestimmte Branchen geben, sich für das eine oder andere Land in<br />

Asien stärker zu interessieren. Und es gibt noch sehr viele Indikatoren,<br />

die in das Entscheidungspuzzle eines mittelständischen<br />

Unternehmers passen. Die Suche geht weiter …<br />

dieter kühner<br />

ihre meinung ist gefragt<br />

Der Autor interessiert sich sehr dafür, wie die Serie „Karten <strong>und</strong><br />

Indices“ bei den Lesern ankommt – schreiben Sie ihm gerne<br />

eine E-Mail: dieter.kuehner@aktuellasia.com<br />

Quellen für diesen bericht<br />

Der Spiegel, Nr. 23/2007, Seite 42-43<br />

Wikipedia (zu Mercator, anamorphotische Karten)<br />

http://worldmapper.org<br />

http://www.sasi.group.shef.ac.uk/worldmapper/display.<br />

php?selected=67<br />

http://www.heritage.org/research/features/index/<br />

http://www.macrofocus.com/public/products/infoscope/data-<br />

sets/economicfreedom.html<br />

http://www.weforum.org/en/initiatives/gcp/TravelandTouris-<br />

mReport/index.htm<br />

Seite 48 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Illustration: © The Heritage Fo<strong>und</strong>ation, Washington D.C. Illustration: © World Economic Forum, Davos


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20 Jahre Bayern-Shandong<br />

Der chinesische Drache <strong>und</strong> der bayerische Löwe trafen<br />

sich am Montagmorgen des 9. Juli im prachtvollen<br />

Kuppelsaal der bayerischen Staatskanzlei. Was eigentlich<br />

nur als fre<strong>und</strong>liche Begrüßung der chinesischen Funktionäre<br />

<strong>und</strong> schlichte Eröffnung der Shandong-Woche als buntes<br />

Kulturprogramm aus Anlass der 20-jährigen Partnerschaft<br />

zwischen Bayern <strong>und</strong> Shandong angekündigt war, geriet<br />

unversehens zum Festakt.<br />

Auf den Tag genau zwanzig Jahre nach der Unterzeichnung<br />

des ersten Partnerschaftsabkommens zwischen dem hiesigen<br />

B<strong>und</strong>esland <strong>und</strong> der dortigen Provinz haben der bayerische<br />

Ministerpräsident Edm<strong>und</strong> Stoiber <strong>und</strong> der Vizegouverneur der<br />

chinesischen Partnerprovinz, Wang Renyuan, gemeinsam den<br />

Startschuss für die Bayern-Shandong-Jubiläumswoche gegeben.<br />

Bayern <strong>und</strong> Shandong sind, so sagte Stoiber, „Partner, die hervorragend<br />

zusammenpassen“. Beide Regionen seien in Geschichte<br />

<strong>und</strong> Kultur ihres Landes „fest verwurzelt <strong>und</strong> zugleich moderne<br />

Wirtschaftsstandorte von höchster Attraktivität“. Er kündigte<br />

einen Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen beider Regionen<br />

insbesondere im Bereich der Umwelttechnologie an. Stoiber<br />

wörtlich: „Shandong ist eine dynamische Wachstumsregion<br />

<strong>und</strong> ein idealer Partner für den High-Tech-Standort Bayern. Die<br />

Bewältigung der drängenden Umweltprobleme in China ist eine<br />

Riesenchance für die weltweit führenden bayerischen Umwelttechnologie-Unternehmen“.<br />

Stoiber dankte Vizegouverneur<br />

Wang Renyuan für das offizielle Geschenk der Provinz Shandong,<br />

eine Statue des Gelehrten <strong>und</strong> Philosophen Konfuzius,<br />

3,60 Meter hoch <strong>und</strong> neun Tonnen schwer, die im Anschluss an<br />

den Festakt im Dichtergarten neben der Staatskanzlei feierlich<br />

enthüllt wurde. Nicht das erste Konfuzius-Denkmal in München<br />

übrigens. Von der Balustrade des Maximilianeums blickt der<br />

chinesische Denker, plaziert zwischen dem Philosophen Sokrates<br />

<strong>und</strong> dem Rhetoriker Cicero, schon lange auf diese Stadt.<br />

Vizegouverneur Wang dankte nachdrücklich für die „umfassende<br />

Unterstützung“, die seine Provinz aus dem Land Bayern erfahre.<br />

Die Beziehungen seien erfreulich „umfassend <strong>und</strong> vielschichtig“.<br />

Gezielt sprach er die bestehenden Verbindungen von Freising,<br />

Augsburg <strong>und</strong> Schwaben nach China an. <strong>Aktuell</strong> „im Gespräch“<br />

seien derzeit Regensburg <strong>und</strong> Oberfranken. Dieses aufrichtige<br />

aufeinander Zugehen führe ganz im Sinne des Konfuzius in eine<br />

„noch schönere, leuchtendere Zukunft“. In diesem Sinne hatte<br />

zuvor schon Ministerpräsident Stoiber den Dichter Hermann<br />

Hesse bemüht: “Wenn sich Fre<strong>und</strong>e begegnen <strong>und</strong> zusammenkommen,<br />

sieht die Welt wie Heimat aus“.<br />

Seite 50 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Illustration: F<strong>und</strong> for Peace, Washington


aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Bilderbogen Deutschland<br />

Seite 51


Bilderbogen Thailand<br />

Andreas Klocke, bisheriger Büroleiter der KfW in Bangkok,<br />

zukünftig für die KfW in New York<br />

Seite 52<br />

Bewegung<br />

in Bangkok<br />

büroLeiterWechseL bei der kfW ipex-bank<br />

Jens B. Bessai, neuer Büroleiter der KfW in Bangkok<br />

Im Hotel Oriental, direkt am Chao Phraya, dem großen Fluss durch Bangkok, verabschiedete die KfW<br />

Andreas Klocke nach fast 9 Jahren erfolgreichen Wirkens als Büroleiter in Thailand.<br />

Seine neue Wirkungsstätte wird in New York sein, wo er das dortige KfW IPEX-Bank-Büro leiten wird. Als<br />

neuer Büroleiter für das KfW-Südostasienbüro in Bangkok wurde gleichzeitig Jens B. Bessai eingeführt. Seit<br />

knapp 9 Jahren ist er für die KfW in verschiedenen Bereichen der Export- <strong>und</strong> Projektfinanzierung tätig <strong>und</strong><br />

bereits seit September letzten Jahres in Thailand. Die Übergabe der Büroleitung wurde von der Sprecherin<br />

des Vorstandes der KfW-Bankengruppe, Ingrid Matthäus-Maier, persönlich vorgenommen, begleitet vom<br />

Vorstandskollegen Dr. Norbert Kloppenburg <strong>und</strong> dem Sprecher der Geschäftsleitung der KfW IPEX-Bank,<br />

Heinrich Heims.<br />

Vor 150 Gästen <strong>und</strong> Kollegen betonten Frau Matthäus-Maier <strong>und</strong> Herr Heims in ihren Reden die Bedeutung<br />

der Präsenz in Asien, die von der KfW IPEX-Bank weiter ausgebaut werden wird.<br />

Der deutsche Botschafter Dr. Christoph<br />

Brümmer im Gespräch<br />

Aufmerksam wird den Reden zum Büroleiterwechsel gelauscht<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Fotos: KfW IPEX-Bank


(v.l.n.r.) Heinrich Heims, Dr. Norbert Kloppenburg, Ingrid Matthäus-<br />

Maier, Andreas Klocke begrüßen Nattapon Dejvitak, SME-Bank<br />

(v.l.n.r.) Dr. Norbert Kloppenburg, Ingrid Matthäus-Maier, Andreas Klocke begrüßen<br />

Jürgen Koch, GTZ Thailand<br />

(v.l.n.r.) Puree Tantivirasut, Anandi Bessai, Alexandra Viand<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Ingrid Matthäus-Maier, Sprecherin des<br />

Vorstandes der KfW-Bankengruppe<br />

Bilderbogen Thailand<br />

Heinrich Heims, Sprecher der Geschäftsleitung<br />

der KfW IPEX-Bank<br />

(v.l.n.r.) John Francis, HSH Nordbank, Jens B. Bessai, KfW,<br />

Valerie Tay, HSH Nordbank<br />

Seite 53


Bilderbogen Deutschland<br />

Thailand-Tag bei der<br />

Firma LAPP in Stuttgart<br />

1. thaiLand-tag am 11. JuLi 2007 War ein VoLLer erfoLg<br />

Das Interesse von Fachbesuchern aus dem Stuttgarter Raum<br />

war erstaunlich groß auf dem Thailand-Tag des Vereins<br />

KMU-GTI e.V. <strong>und</strong> der LAPP-Akademie am 11. Juli 2007 in<br />

Stuttgart-Vaihingen. Zum ersten Mal wurde in den Räumen<br />

der Firma LAPP ein privat organisierter Informationstag mit<br />

Vortragsprogramm speziell zu Thailand abgehalten. Die Initiatoren<br />

waren von der großen Resonanz überrascht. Aber auch die<br />

Besucher kamen voll auf ihre Kosten. Die Vortragenden kamen<br />

von namhaften Organisationen, wie der Direktor des Thailand<br />

Board of Investment (BOI), Herr Dr. Wisan, Michael C. Usher als<br />

neuer Direktor des Thai-German-Institute (TGI-ITS) in Chonburi,<br />

Herr Stefan Bürkle als stellvertretender Direktor der Deutsch-<br />

Thailändischen Handelskammer (GTCC) in Bangkok <strong>und</strong> Herr<br />

Julio Duarte Neto, Abteilungsleiter der IHK Stuttgart.<br />

Walter Kretschmar (links), 2. Vorsitzender des KMU-GTI e.V. <strong>und</strong><br />

Hans Peter Mürz (rechts), Vize-Generalkonsul a.D. mit 2 Mitarbeiterinnen<br />

des Projektes „Umbrella for Freedom“<br />

Die Referenten wurden nicht müde, die herausragenden Vorteile des<br />

Standortes Thailand, besonders für Mittelständler aus Deutschland,<br />

hervorzuheben. Aber auch über ein erfolgreiches Musterbeispiel<br />

für diesen Weg gibt es zu berichten: Die Firma DSI Laser-Service<br />

GmbH im schwäbischen Maulbronn hat es geschafft, über die Vermittlung<br />

des TGI-ITS <strong>und</strong> ganz speziell durch den persönlichen<br />

Einsatz von Walter Kretschmar (früherer Direktor am TGI-ITS) in<br />

Thailand Fuß zu fassen <strong>und</strong> ihre Lasertechnik-Dienstleistungen als<br />

Quasi-Marktführer in Asien zu etablieren.<br />

Im Ausstellungsbereich gab es denn auch einen Laserarbeitsplatz<br />

der Firma DSI, an dem die Besucher unter fachlicher Anleitung<br />

selbst einmal Hand an die Lasertechnik anlegen durften. Die<br />

mehr oder weniger vorzeigenswerten „Arbeiten“, z.B. einen Flaschenöffner,<br />

der aus zwei Teilen zusammengeschweißt werden<br />

musste, durften die Besucher sogar mit nach Hause nehmen.<br />

Sehr eindrucksvoll war auch die Wanderausstellung von Bil-<br />

dern, die Kinder als Opfer der Tsunami-Katastrophe angefertigt<br />

haben. Sie wurden von Frau Helbig aus Hamburg begleitet, die<br />

auch einige erläuternde Worte zur Idee dieser Ausstellung sprach.<br />

Das Parallelprojekt „Umbrellas for Freedom“ zeigte einige Originalbemalungen<br />

von Schirmen, ebenfalls von Kindern, die von dem<br />

Tsunami am 26. Dezember 2004 unmittelbar betroffen waren.<br />

Fazit<br />

Selbst die Initiatoren <strong>und</strong> Organisatoren dieses ersten Thailand-<br />

Tages des Vereins KMU-GTI e.V. waren überrascht, wie groß<br />

das Interesse an Thailand war. Und nicht nur das schmackhafte<br />

thailändische Essen, sondern die Vorträge <strong>und</strong> die kleine Ausstellung<br />

werden vielen noch lange in Erinnerung bleiben <strong>und</strong><br />

manchen Mittelständler dazu anregen, sich Gedanken über ein<br />

Engagement in Asien zu machen.<br />

dieter kühner<br />

Dr. Ewald Bentz (rechts), Geschäftsführer U. I. Lapp GmbH, mit<br />

Tochter (links) <strong>und</strong> Mitarbeiterin<br />

Christian Frank, Fa. DSI Laser-Service GmbH Maulbronn im Gespräch<br />

mit einer Studentin des TGI, Chonburi<br />

Seite 54 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Fotos: Dieter Kühner


Dr. Bentz an einem Laserschweißgerät der Fa. DSI Laser-Service GmbH<br />

Stefan Bürkle (links), Günter Falk Lutz, Pensionär <strong>und</strong> Asien-Kenner<br />

im Gespräch mit einem Kollegen (hinten links) <strong>und</strong> Walter Kretschmar<br />

im Gespräch (rechts)<br />

Stefan Bürkle (rechts), Julio Duarte Neto (Mitte), IHK Stuttgart <strong>und</strong><br />

(dahinter) Hans Peter Mürz, Vize-Generalkonsul a.D. im Gespräch<br />

Dr. Bentz im Hörsaal der LAPP-Akademie<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Bilderbogen Deutschland<br />

Auch die aktuell<strong>ASIA</strong> war mit einem Ausstellungsstand vertreten<br />

Frau Helwig erläutert die Hintergründe der Wanderausstellung zum<br />

Tsunami-Projekt „Kinder malen ihre Erlebnisse“<br />

Walter Kretschmar (links) im Gespräch mit Stefan Bürkle, stellv.<br />

Direktor der Deutsch-Thailändischen Handelskammer (GTCC/AHK)<br />

in Bangkok, Michael C. Usher, Direktor des TGI-IST, Chonburi mit Dr.<br />

Bentz (rechts)<br />

Seite 55


Messen <strong>und</strong> Ausstellungen in Asien September 2007<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donne<br />

2 3 4 5<br />

10 KOREA/SEOUL SIGIFT<br />

11 CHINA CIOE Parallel: SPE<br />

12 SINGAPUR GCA<br />

9 10 11 1<br />

13 CHNA/XIAMEN CIFIT – China International Fair for Investment and Trade<br />

01VR CHINA/HONGKONG Asian Aerospace<br />

02 JAPAN/TOKIO TIGS – Tokyo International Gift Show<br />

03 KOREA/SEOUL PREVIEW IN SEOUL – Seoul International<br />

04 CHINA/SHENYANG CIEME – Internationale Messe für<br />

05 THAILAND/BKK POWER-GEN Asia Parallel: IFHS – Int.<br />

06 PHILIPPI-<br />

07 CHINA/<br />

08 CHINA/PE-<br />

09 THAILAND/<br />

14 CHINA/PEKING Urban Security China – China Internatio-<br />

15 THAILAND/<br />

16 CHINA/<br />

17 INDIEN/<br />

18 KOREA/SE-<br />

19 CHINA/<br />

15 THAIL./BKK HOSPIMedica Thailand 25 CHINA/NANJING CIMIE – China International Meat Industry Exhibition<br />

Parallel: Thailand Internat. Logistics Fair<br />

26 THAILAND/BKK GEMS – Bangkok Gems & Jewelry Fair<br />

20 CHINA/SHENZEN International Jewellery Fair<br />

27 CHINA/PEKING CIOF – China Internat. Optics Fair Parallel:<br />

28 VIETNAM/HCMC SHOES & LEATHER VIETNAM – Interna-<br />

23 AUTOWORLD Vietnam<br />

29 CHINA/SHANGHAI MICONEX – International Fair for<br />

24 CHINA/KANTON CISMEF – China International Small and Medium Enterprises Fair<br />

30 PHILIPP./MA-<br />

22 Interior Lifestyle China<br />

16 17 18 1<br />

37 VIETNAM/HCMC VIETFOOD & DRINK<br />

Parallel: VietnamPlas<br />

38 CHINA/WENZHOU China Leather<br />

Fair&All China Shoetech<br />

31 MALAYSIA/<br />

32 CHINA/<br />

33 SINGAPUR<br />

34 JAPAN/YO-<br />

23 24 25 2<br />

39 CHINA/HONGKONG Asia’s Fashion Jewellery & Accessories Fair September Parallel: JWF – September Jewellery & Watch Fair<br />

40 KOREA/PYONGYANG PITF – Pyongyang International Trade Fair<br />

41 PEKING/CHINA China International Architectural Expo (IAE) – Internationale Baumesse China<br />

42 VIETNAM/HCMC Pharmed & Healthcare Vietnam – Viet-<br />

43 PHILIPPI-<br />

44 CHINA/KAN-<br />

45 THAILAND/<br />

Seite 56 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007


aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Messen <strong>und</strong> Ausstellungen in Asien September 2007<br />

rstag Freitag Samstag Sonntag<br />

Textile Trade Show<br />

Industrieausrüstung<br />

Hotel, Catering, Bakery, Food, Beverage and Retail Exhib.<br />

6 7 8<br />

NEN/MANILA AFEX – AsiaFood ExpoParallel: Food Serv Asia; Food & Drinks Asia; Food Franchising<br />

SHANGHAI World of Food China Parallel: STEXPO; Sweets China; ACLE; SpinExpo; CIFF; International Sweet & SnackTec China<br />

KING MODERN RAILWAYS - International Exhibition on Modern Railway Equipment and Technology Parallel: CPHE ; CHINA-HOSPEQ/SINOMED<br />

BKK <strong>ASIA</strong> FRUIT LOGISTICA – International Trade Fair for Fruit and Vegetable Marketing<br />

12 SINGAPUR GCA Games Convention Asia – International Exhibition for Interactive<br />

Entertainment, Infotainment, Edutainment, Hardware & Technology<br />

10 KOREA/SEOUL SIGIFT – Seoul International Gift & Fashion Jewelry Show<br />

11 CHINA/SHENZEN CIOE – China International Optoelectronic Exposition Parallel: SPE<br />

nal Exhibition on Security Equipment and Urban Safety<br />

13 CHINA /XIAMEN CIFIT<br />

BKK HOSPIMedica Thailand – Internat. Hospital, Pharmaceut. & Medical & Rehabilit. Equipment & Supplies Exhibition Parallel: Thailand Internat. Logistics Fair<br />

2 13 14 15<br />

SHANGHAI FURNITURE CHINA Parallel: WTEF; ZOW China; Int. Furniture Manufacturing & Supply China<br />

N.DELHI Solar Tech India – International Exhibition & Conference Parallel: ELCOMP INDIA<br />

OUL BIO KOREA – International Bio Fair & Conference<br />

QINGDAO CIHF – China International Hardware Fair<br />

20 CHINA/SHENZEN International Jewellery Fair<br />

21 INDIEN/MUMBAI INTERPHEX India – Internat. Pharmaceut., Cosmetic and Detergent Manufact. Technology Expo and Conf.<br />

22 CHINA/SHANGHAI Interior Lifestyle China – China International Trade Fair for Household Products and Accessories<br />

23 VIETNAM/HCMC AUTOWORLD Vietnam – Vietnam International Exhibition on Auto & Autoparts<br />

ISES; Aviat. Expo/Airport Expo Ch.; CHINA PAPER/ China Forest<br />

24 CHINA/KANTON CISMEF<br />

tional Exhibition on Footwear and Leather Industry<br />

9 20 21 22<br />

Measurement, Instrumentation & Automation<br />

NILA PowerTrends Parallel: electec; Energy; LightTech; Controls; Renewable-Energy; Offshore<br />

KL MALBEX – Malaysian Building & Construction Exhibition Parallel: Int. Stone Technology Malaysia<br />

SHANGHAI Texcare Asia – International Trade Fair for Modern Textile Care Parallel: Pet Fair Professional/Pet Paradise Asia<br />

Global Franchising & Licensing – Int. Event for Business Opportunities & IP Rights Parallel: RITE<br />

KOHAMA BioJapan – Internationale Fachmesse für Biotechnologien<br />

35 INDIEN/N.DELHI India Electricity – International Exhibition and Conference on Indian Power Sector<br />

36 SINGAPUR FLA – Franchising & Licensing Asia – Int. Event for Entrepeneurship, Business Opportunities & IP Rights in Asia<br />

37 VIETNAM/HCMC VIETFOOD & DRINK – International Exhibition for Food & Drink Industry Parallel: VietnamPlas<br />

38 CHINA/WENZHOU China Leather Fair&All China Shoetech<br />

6 27 28 29<br />

nam Int. Exhibition on Products, Equipment, Supplies for Pharmaceutical, Medical, Hospital & Rehabilitation<br />

NEN/MANILA PHILTRONICS (Manufacturing Technology World Series) Parallel: Metal Philippines; ENVIRO-TECH<br />

TON Machine Components – Int. Machine Parts Industry Exhib. for China Parallel: Gear China; Bearing; asiamold; G. Int. Beauty & Cosmetic Im-& Export Expo<br />

BKK Fi Asia – Food Ingredients Asia – Int. Exhibition on Food Ingredients, Product Development and QC<br />

Seite 57


Messen <strong>und</strong> Ausstellungen in Asien September 2007<br />

Messen <strong>und</strong> Ausstellungen in<br />

Asien im September 2007<br />

Asian Aerospace<br />

01 zweijährlich – Erstveranstaltung 2007<br />

Termin: 03.09.2007 – 06.09.2007<br />

Ort: Hongkong/SVR (China (VR)), AsiaWorld-Expo<br />

Veranstalter: Reed Exhibitions Pte. Ltd.; 51 Changi<br />

Business Park Central 2 #07-01 · Singapore 486066, Tel:<br />

+65-67898800, Fax: +65-67897711<br />

E-mail: ask@reedexpo.com.sg<br />

Web: http://www.asianaerospace.com<br />

Branchenschwerpunkt: Luft- <strong>und</strong> Raumfahrttechnik,<br />

Flughafenbau<br />

Angebotsschwerpunkt: Flugzeuge, Hubschrauber, Luftfahrttechnik,<br />

Flughafentechnik, Luftfahrtausrüstungen,<br />

Luftverteidigungssysteme, Elektronik, Instandhaltung,<br />

Wartungstechnik<br />

Anmerkungen: täglich 10.00-17.30 Uhr, nur für Fachbesucher,<br />

an den beiden letzten Tagen allgemeines Publikum<br />

zugelassen;<br />

Deutsche Vertretung: Reed Exhibitions (Germany) GmbH<br />

International Sales Group, Heerdter Sandberg 32, 40549<br />

Düsseldorf, Tel: 0211-556281, Fax: 0211-556231<br />

TIGS – Tokyo International Gift<br />

02 Show<br />

jährlich zweimal<br />

Termin: 04.09.2007 – 07.09.2007<br />

Ort: Tokyo (Japan), Tokyo International Exhibition Center<br />

Tokyo Big Sight<br />

Veranstalter: Business Guide-Sha Inc., 2-6-2 Kaminarimon,<br />

Taito-ku, 111-0034 Tokyo, Tel: +81-3-38439851,<br />

Fax: +81-3-38439850<br />

E-mail: d-haga@giftshow.co.jp<br />

Web: http://www.giftshow.co.jp<br />

Branchenschwerpunkt: Geschenkartikel, Uhren,<br />

Schmuck, Kunsthandwerk, Festartikel<br />

Angebotsschwerpunkt: Kristall- <strong>und</strong> Zierglas, Keramik-<br />

Ziergegenstände, Spielwaren, Uhren, Schreibwaren,<br />

Kosmetik, Haushaltsartikel<br />

Anmerkungen: täglich 10.00-18.00 Uhr, letzter Tag 10.00-<br />

16.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Deutsche Vertretung: Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Messe Stuttgart International, Am Kochenhof 16, 70192<br />

Stuttgart, Tel: 0711-2589550, Fax: 0711-2589555<br />

PREVIEW IN SEOUL – Seoul Inter-<br />

03 national Textile Trade Show<br />

jährlich<br />

Termin: 04.09.2007 – 06.09.2007<br />

Ort: Seoul (Korea (Republik)), COEX Convention &<br />

Exhibition Center<br />

Veranstalter: Korea Federation of Textile Industries<br />

(KOFOTI), 16th Fl., Textile Center, 944-31, Daechi-3<br />

Dong, Kangnam-Ku, Seoul, Tel: +82-2-5284020, Fax:<br />

+82-2-5284069<br />

E-mail: exhibit@kofoti.or.kr<br />

Web: http://www.previewinseoul.com<br />

Branchenschwerpunkt: Textilien, einschl. Stoffe <strong>und</strong><br />

Heimtextilien<br />

Angebotsschwerpunkt: Stoffe, Garne, Design für Gewebe<br />

aller Art, Modeaccessoires<br />

Anmerkungen: täglich 09:00-17:00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

CIEME – Internationale Messe für<br />

04 Industrieausrüstung<br />

jährlich<br />

Termin: 04.09.2007 – 08.09.2007<br />

Ort: Shenyang (China (VR)), International Exhibition<br />

Centre<br />

Veranstalter: Shenyang Renaissance International<br />

Exhibitions Company Ltd., No. 58, Wenhua Rd.; 8th Fl.<br />

Liaoning Exh. Hotel, Heping District, 110004 Shenyang,<br />

Tel: +86-24-62124115, Fax: +86-23-62124230<br />

E-mail: cieme@vip.sina.com<br />

Web: http://www.cieme.shenyang.gov.cn<br />

Branchenschwerpunkt: Investitionsgüter<br />

Angebotsschwerpunkt: Maschinenteile, Ersatzteile,<br />

Zubehör, Umwelttechnik, Druckmaschinen, Landwirtschaftsmaschinen<br />

POWER-GEN Asia – The Global<br />

05 Power Generation Exhibition &<br />

Conference<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltung: IFHS – International Hotel, Catering,<br />

Bakery, Food, Beverage and Retail Exhibition<br />

Termin: 04.09.2007 – 06.09.2007<br />

Ort: Bangkok (Thailand), QSNCC Queen Sirikit National<br />

Convention Center<br />

Veranstalter: PennWell Conferences & Exhibitions, 1421<br />

S. Sheridan Road · Tulsa, OK 74112, Tel: +1-918-8319160,<br />

Fax: +1-918-8319834<br />

E-mail: timesnsw@pacific.net.sg<br />

Web: http://www.powergenasia.com<br />

Branchenschwerpunkt: Energiewirtschaft (konventionelle<br />

<strong>und</strong> erneuerbare Energien)<br />

Angebotsschwerpunkt: Energieerzeugung, Energietechnik,<br />

Kraftwerke, Kerntechnik, Umweltschutz, Umwelttechnik,<br />

Luftreinhaltung, Energieversorgung, Energieverteilung,<br />

Stromversorgungsanlagen<br />

Anmerkungen: täglich 10.00-19.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

AFEX – AsiaFood Expo – Interna-<br />

06 tional Exposition of Food Processing,<br />

Packaging and Handling Machinery,<br />

Equipment and Technology<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltungen: Food Serv Asia; Food &<br />

Drinks Asia; Food Franchising<br />

Termin: 05.09.2007 – 08.09.2007<br />

Ort: Manila (Philippinen), World Trade Centre Metro<br />

Manila<br />

Veranstalter: Trade Information Marketing and Exhibitions,<br />

Inc., S-324 Secretariat Bldg.,PICC, CCP Complex,<br />

Roxas Blvd. · Pasay City 1307, Tel: +63-2-8340085, Fax:<br />

+63-2-8313828<br />

E-mail: tradeinfo@pldtdsl.net<br />

Web: http://www.pldtdsl.net<br />

Branchenschwerpunkt: Nahrungsmittel- <strong>und</strong> Verpackungsmaschinen<br />

Angebotsschwerpunkt: Nahrungsmitteltechnik, Lebensmittelzusätze,<br />

Verpackungstechnik, Verpackungsmaterial,<br />

Laboreinrichtungen<br />

Anmerkungen: täglich 11.00-19.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

World of Food China<br />

07 jährlich<br />

Parallelveranstaltungen: STEXPO – Stainless<br />

Steel Exposition; Sweets China – Internationale<br />

Fachmesse für die Süßwarenindustrie; ACLE – All<br />

China Leather Exhibition; SpinExpo – Fachmesse für<br />

Garne, Fasern <strong>und</strong> Textildesign; CIFF – Internationale<br />

Schuhmesse; International Sweet & SnackTec<br />

China – International Exhibition for Processing,<br />

Manufacturing and Packaging for the Sweet & Confectionery,<br />

Bakery & Snack Industry<br />

Termin: 05.09.2007 – 08.09.2007<br />

Ort: Shanghai (China (VR)), SNIEC – Shanghai New International<br />

Expo Centre<br />

Veranstalter: Shanghai International Exhibition Co.,<br />

Ltd (SIEC), 8 Fl., 841 Yan An Zhong Rd., OOCL PLaza ·<br />

200040 Shanghai, Tel: +86-21-62792828, Fax: +86-21-<br />

65455124<br />

E-mail: zhoucy@siec-ccpit.com<br />

Web: http://www.siec-ccpit.com<br />

Branchenschwerpunkt: Ernährungswirtschaft (Nahrungs<strong>und</strong><br />

Genussmittel)<br />

Angebotsschwerpunkt: Nahrungsmittel, Tiefkühlkost,<br />

Babynahrung, Ges<strong>und</strong>heitsprodukte, Obst, Gemüse, Lebensmittelzusätze,<br />

Fisch, Meeresfrüchte, Fleischwaren,<br />

Backwaren, Rohstoffe, Konserven<br />

Anmerkungen: täglich 09:00-17:00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Deutsche Vertretung: Koelnmesse GmbH, Messeplatz 1,<br />

50679 Köln, Tel: 0221-821-0, Fax: 0221-821-2574, E-mail:<br />

info@koelnmesse.de, http://www.koelnmesse.de<br />

MODERN RAILWAYS - Internatio-<br />

08 nal Exhibition on Modern Railway<br />

Equipment and Technology<br />

zweijährlich<br />

Parallelveranstaltungen: CPHE - China International<br />

Pharmacy Raw Materials and Intermedia Exhibition;<br />

CHINA-HOSPEQ/SINOMED – International Medical<br />

Equipment & Facilities Exposition and Symposia<br />

Termin: 05.09.2007 – 09.09.2007<br />

Ort: Peking (China (VR)), China International Exhibition<br />

Centre<br />

Veranstalter: Scientific & Technological Information<br />

Research InstituteMOR, China, Exh. & Conv. Dep.<br />

No. 2 Daliushu Road, 100081 Beijing, Tel: +86-10-<br />

51849129<br />

E-mail: railecd@public3.bta.net.cn<br />

Web: http://www.modernrailways.com.cn<br />

Branchenschwerpunkt: Transport <strong>und</strong> Verkehr<br />

Angebotsschwerpunkt: Eisenbahntechnologie, Schienenfahrzeuge,<br />

Sicherheitstechnik, Überwachungsanlagen,<br />

Instandhaltung, Eisenbahnbau, Computertechnik,<br />

Kommunikationssysteme<br />

Anmerkungen: täglich 09.00-16.00 Uhr, allgemeines<br />

Publikum zugelassen<br />

<strong>ASIA</strong> FRUIT LOGISTICA – Inter-<br />

09 national Trade Fair for Fruit and<br />

Vegetable Marketing<br />

jährlich – Erstveranstaltung 2007<br />

Termin: 05.09.2007 – 07.09.2007<br />

Ort: Bangkok (Thailand), QSNCC Queen Sirikit National<br />

Convention Center<br />

Veranstalter: Global Produce Events GmbH, Messedamm<br />

22, 14055 Berlin, Tel: 030-30382178, Fax: 030-30382063<br />

E-mail: info@asiafruitlogistica.com<br />

Web: http://www.asiafruitlogistica.com<br />

Branchenschwerpunkt: Ernährungswirtschaft (Nahrungs<strong>und</strong><br />

Genussmittel)<br />

Angebotsschwerpunkt: Obst, Gemüse, Trockenobst,<br />

Nüsse, ökologische Produkte, Verpackungstechnik,<br />

Transport, Lagertechnik, Software, Dienstleistungen,<br />

Warenpräsentation<br />

SIGIFT – Seoul International Gift &<br />

10 Fashion Jewelry Show<br />

jährlich<br />

Termin: 06.09.2007 – 09.09.2007<br />

Ort: Seoul (Korea (Republik)), COEX Convention &<br />

Exhibition Center<br />

Veranstalter: Korea Federation of Handicrafts Cooperatives,<br />

4F Jang-An B/D,1115-29 Hwagok 6-dong,<br />

Gangseo-Gu, Seoul, 157-016, Tel: +82-2-6980003, Fax:<br />

+82-2-6978582<br />

E-mail: info@seoulgiftshow.com<br />

Web: http://www.seoulgiftshow.com<br />

Branchenschwerpunkt: Geschenkartikel, Uhren,<br />

Schmuck, Kunsthandwerk, Festartikel<br />

Angebotsschwerpunkt: Uhren, Handtaschen, Lederwaren,<br />

Schals, Krawatten, Kosmetik, Dekorationen,<br />

Küchengeräte, Keramik-Ziergegenstände, Festartikel,<br />

Souvenirs, Reiseandenken, Geschenkartikel, Freizeitartikel,<br />

Sportartikel, Spielwaren, Modeschmuck, Bijouterie,<br />

Modeaccessoires, Wellness<br />

Anmerkungen: täglich 10:00-18:00 Uhr, allgemeines<br />

Publikum zugelassen, Eintritt nur bis 17 Uhr<br />

CIOE – China International Opto-<br />

11 electronic Exposition<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltung: SPE – China International<br />

Solar-Energy & Photovoltaic Application Expo<br />

Termin: 06.09.2007 – 09.09.2007<br />

Ort: Shenzhen (China (VR)), SZCEC Shenzhen Convention<br />

& Exhibition Center<br />

Veranstalter: Shenzhen Herong Exhibition Industrial<br />

Co.,Ltd., Office of Organization and Administration Committee,<br />

Room A-301/302, Honghao Garden, Xiangmei<br />

North Road, Futian District, 518034 Shenzhen<br />

Tel: +86-755-83536014, Fax: +86-755-83536011<br />

E-mail: nancy@cioe.cn<br />

Web: http://www.cioe.cn/en<br />

Branchenschwerpunkt: Optik, Labortechnik, Biotechnologie,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />

Angebotsschwerpunkt: Opto-Elektronik, Laseroptik,<br />

Lasertechnik, Faseroptik, Optische Instrumente, Materialien,<br />

Infrarottechnik, Lichttechnik<br />

Anmerkungen: täglich 09.00-16.30 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Deutsche Vertretung: Business Media China AG, Rotebuehlstr.<br />

87, 70178 Stuttgart, Tel: 0711-4908900, Fax:<br />

0711-49089010<br />

12 GCA Games Convention Asia<br />

– International Exhibition for<br />

Interactive Entertainment, Infotainment,<br />

Edutainment, Hardware & Technology<br />

jährlich – Erstveranstaltung 2007<br />

Termin: 07.09.2007 – 09.09.2007<br />

Ort: Singapur, Singapore International Convention &<br />

Exhibition Centre (SUNTEC)<br />

Veranstalter: Conference & Exhibition Management Services<br />

Pte Ltd.(CEMS), 1 Maritime Square 09-43, Harbour<br />

Front Centre, Singapore 099253, Tel: +65-62788666, Fax:<br />

+65-62784077<br />

E-mail: info@cems.com.sg<br />

Web: http://www.gc-asia.sg<br />

Branchenschwerpunkt: Informationstechnik, Telekommunikation<br />

Angebotsschwerpunkt: Computertechnik, Computer-<br />

Hardware, Computerspiele, Software<br />

Deutsche Vertretung: Leipziger Messe International<br />

GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, Tel: 0341-678-<br />

7900, Fax: 0341-678-7912, E-mail: info@LM-international.<br />

com, http://www.LM-international.com<br />

Seite 58 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007


CIFIT – China International Fair for<br />

13 Investment and Trade<br />

jährlich<br />

Termin: 08.09.2007 – 11.09.2007<br />

Ort: Xiamen (China (VR)), Xiamen International Conference<br />

& Exhibition Center<br />

Veranstalter: The Provincial Government of Fujian, No.<br />

76, Hualin Road, 350003 Fuzhou, Tel: +86-591-7021333,<br />

Fax: +86-591-7855770<br />

Branchenschwerpunkt: Kommunale Dienstleistungen,<br />

öffentliche Arbeiten, Reinigung, Wassertechnik, Entsorgung,<br />

Investitionsgüter<br />

Angebotsschwerpunkt: Investments, Handel, Kommunalbau,<br />

kommunale Dienstleistungen, Straßenbau, Energieversorgung,<br />

Wasserversorgung, Bauen<br />

Urban Security China – China<br />

14 International Exhibition on Security<br />

Equipment and Urban Safety<br />

zweijährlich<br />

Termin: 11.09.2007 – 14.09.2007<br />

Ort: Peking (China (VR)), China International Exhibition<br />

Centre<br />

Veranstalter: E.J. Krause & Associates Inc., 6550 Rock<br />

Spring Drive, Suite 500, Bethesda, MD 20817-1126<br />

Tel: +1-301-4935500, Fax: +1-301-4935705<br />

E-mail: ejkinfo@ejkrause.com<br />

Web: http://www.ejkrause.com<br />

Branchenschwerpunkt: Sicherheit, Katastrophenschutz<br />

Angebotsschwerpunkt: Sicherheitstechnik, Sicherheitseinrichtungen,<br />

Alarmanlagen, Polizeiausrüstungen,<br />

Personenschutz, Zugangskontrolle, Schutzausrüstung,<br />

Überwachungsanlagen, Flughafensicherheit<br />

Deutsche Vertretung: E.J. Krause & Associates, Inc.,<br />

Mörsenbroicher Weg 191, 40470 Düsseldorf, Tel: 0211-<br />

610730, Fax: 0211-6107337, E-mail: info@ejkgermany.de,<br />

http://www.ejkgermany.de<br />

HOSPIMedica Thailand – Interna-<br />

15 tional Hospital, Pharmaceutical<br />

& Medical & Rehabilitation Equipment &<br />

Supplies Exhibition<br />

zweijährlich<br />

Parallelveranstaltung: Thailand International Logistics<br />

Fair<br />

Termin: 12.09.2007 – 16.09.2007<br />

Ort: Bangkok (Thailand), QSNCC Queen Sirikit National<br />

Convention Center<br />

Veranstalter: Messe Düsseldorf Asia Pte.Ltd., 9 Temasek<br />

Boulevard # 23-03 Suntec Tower Two, Singapore 038989,<br />

Tel: +65-63329620, Fax: +65-63374633<br />

E-mail: mdafairs@singnet.com.sg<br />

Web: http://www.hospimedica-thailand.com<br />

Branchenschwerpunkt: Medizintechnik, Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Pharmazie<br />

Angebotsschwerpunkt: Krankenhausbedarf, Krankenhausausrüstung,<br />

Labortechnik, Elektromedizin,<br />

Dentalmedizin, Diagnostika, Desinfektionsmittel, Rehabilitationsgeräte,<br />

Pharmazeutika, Großküchenausrüstung,<br />

Kommunikationstechnik<br />

Anmerkungen: täglich 10.00-18.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Deutsche Vertretung: Messe Düsseldorf GmbH,<br />

Messeplatz, 40474 Düsseldorf, Tel: 0211-456002, Fax:<br />

0211-4560740, E-mail: info@messe-duesseldorf.de,<br />

http://www.messe-duesseldorf.de<br />

FURNITURE CHINA – China Interna-<br />

16 tional Furniture Expo<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltungen: WTEF – World Toilet Expo<br />

& Forum; ZOW China; Int. Furniture Manufacturing<br />

& Supply China<br />

Termin: 12.09.2007 – 14.09.2007<br />

Ort: Shanghai (China (VR)), SNIEC – Shanghai New International<br />

Expo Centre<br />

Veranstalter: Shanghai CMP Sinoexpo International<br />

Exhibition Co., Ltd., 10/F, Xian Dai Mansion, 218 Xiang<br />

Yang Rd./South · 200031 Shanghai, Tel: +86-21-64371178<br />

· Fax: +86-21-64370982<br />

E-mail: info@cmpsinoexpo.com<br />

Web: http://www.cmpsinoexpo.com<br />

Branchenschwerpunkt: Holzbearbeitung, Möbelfertigung<br />

(Branche 39), Möbel, Innenausstattung<br />

Angebotsschwerpunkt: Holzbearbeitungsmaschinen,<br />

Möbelherstellungsmaschinen, Werkzeuge, Möbel, Büromöbel,<br />

Polstermöbel<br />

Anmerkungen: 1. – 3. Tag 09.00-17.30 Uhr, nur für<br />

Fachbesucher, letzter Tag 09.00-15.00 Uhr, allgemeines<br />

Publikum zugelassen<br />

Deutsche Vertretung: MEDROW GmbH International<br />

Trade Shows, Sürther Str. 22a, 50996 Köln, Tel: 0049-<br />

221-93729964, Fax: 0049-221-93729965, E-mail: um@<br />

medrow-online.com<br />

Solar Tech India – International<br />

17 Exhibition & Conference<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltung: ELCOMP INDIA – Internationale<br />

Messe mit Konferenz<br />

Termin: 12.09.2007 – 14.09.2007<br />

Ort: New Delhi (Indien), Pragati Maidan<br />

Veranstalter: Exhibitions India Pvt. Ltd., # 217 B, 2nd<br />

Floor,Okhla Industrial Estate, Phase III, New Delhi ,<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Messen <strong>und</strong> Ausstellungen in Asien September 2007<br />

110020, Tel: +91-11 4279 5000, Fax: +91-11 4279 5098/99<br />

E-mail: exhibitionsindia@vsnl.com<br />

Web: http://www.exhibitionsindia.com<br />

Branchenschwerpunkt: Energiewirtschaft (konventionelle<br />

<strong>und</strong> erneuerbare Energien), Umwelt<br />

Angebotsschwerpunkt: Solartechnik, Umweltschutz,<br />

Photovoltaik, Erneuerbare Energien, Energieerzeugung<br />

BIO KOREA – International Bio Fair<br />

18 & Conference<br />

jährlich<br />

Termin: 12.09.2007 – 14.09.2007<br />

Ort: Seoul (Korea (Republik)), COEX Convention &<br />

Exhibition Center<br />

Veranstalter: K. Fairs Ltd., Room 4306 Trade Tower 159-1,<br />

Samsung-Dong, Gangnam-Gu, 135-729 Seoul, Tel: +82-<br />

2-5557153, Fax: +82-2-5569474<br />

E-mail: biokorea@coex.co.kr<br />

Web: http://www.biokorea.org<br />

Branchenschwerpunkt: Optik, Labortechnik, Biotechnologie,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />

Angebotsschwerpunkt: Biochemie, Biotechnologie,<br />

Biotechnologische Produkte, ökologische Produkte<br />

Anmerkungen: täglich 10.00-17.00 Uhr, allgemeines<br />

Publikum zugelassen<br />

Deutsche Vertretung: E.J. Krause & Associates, Inc.,<br />

Mörsenbroicher Weg 191, 40470 Düsseldorf, Tel: 0211-<br />

610730, Fax: 0211-6107337, E-mail: info@ejkgermany.de,<br />

http://www.ejkgermany.de<br />

CIHF – China International Hard-<br />

19 ware Fair<br />

jährlich zweimal<br />

Termin: 12.09.2007 – 14.09.2007<br />

Ort: Qingdao (China (VR)), Qingdao International Convention<br />

Center<br />

Veranstalter: Beijing Jinyi Youlian Exhibition Co., Ltd.<br />

9th Floor,Fortune West Plaza,58 Caihuying, Fengtai<br />

District, Beijing 100054, Tel: +86-10-63356966, Fax: +86-<br />

10-63356950<br />

E-mail: jiangxl@hardware-fair.com<br />

Web: http://www.hardware-fair.com<br />

Branchenschwerpunkt: Eisenwaren, Werkzeuge<br />

Angebotsschwerpunkt: Werkzeuge, Elektrowerkzeuge,<br />

Schweißgeräte, Generatoren, Kompressoren, Armaturen,<br />

Pumpen, Sanitärtechnik, Pneumatik<br />

Anmerkungen: täglich 09:00-16:00 Uhr, letzter Tag 09:00-<br />

15:00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

International Jewellery Fair<br />

20 jährlich<br />

Termin: 13.09.2007 – 17.09.2007<br />

Ort: Shenzhen (China (VR)), SZCEC Shenzhen Convention<br />

& Exhibition Center<br />

Veranstalter: Neway International Trade FairLtd., 9/F<br />

Fortis Tower, 77 Gloucester Road, Wanchai, Hongkong,<br />

Tel: +86-+85225615566, Fax: +86-+85228119156<br />

E-mail: info@newayfairs.com<br />

Web: http://www.newayfairs.com<br />

Branchenschwerpunkt: Geschenkartikel, Uhren,<br />

Schmuck, Kunsthandwerk, Festartikel<br />

Angebotsschwerpunkt: Schmuck, Schmuckindustrieausrüstung,<br />

Juwelen, Silberschmuck, Goldschmuck<br />

Anmerkungen: täglich 10.00-18.00 Uhr, 1. Tag 10.30-<br />

18.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

INTERPHEX India – International<br />

21 Pharmaceutical, Cosmetic and Detergent<br />

Manufacturing Technology Expo<br />

and Conference<br />

jährlich – Erstveranstaltung 2007<br />

Termin: 13.09.2007 – 15.09.2007<br />

Ort: Mumbai (Bombay) (Indien), Bombay Exhibition<br />

Centre, NSE Complex, Goregaon<br />

Veranstalter: Reed Exhibitions, Radcliffe House,<br />

Blenheim Court · Solihull, West Midlands B91 2BG, Tel:<br />

+44-121-2524000, Fax: +44-121-7054380<br />

Branchenschwerpunkt: Medizintechnik, Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Pharmazie<br />

Angebotsschwerpunkt: Pharmazeutika, Pharmazeutische<br />

Produktionsanlagen, Pharmazeutische Gr<strong>und</strong>stoffe,<br />

Kosmetik-Produktionsanlagen, Laboreinrichtungen<br />

Interior Lifestyle China – China<br />

22 International Trade Fair for Household<br />

Products and Accessories<br />

jährlich<br />

Termin: 13.09.2007 – 16.09.2007<br />

Ort: Shanghai (China (VR)), Shanghai Exhibition Center<br />

Veranstalter: Messe Frankfurt Shanghai (Beijing Office)<br />

Co., Ltd., Rm 1721, Tower 2, Bright China Chang An<br />

Bldg., No. 7 Jian Guo Men Nei Av., 100005 East District,<br />

Beijing, Tel: +86-10-65171388, Fax: +86-10-65102799<br />

E-mail: info@china.messefrankfurt.com<br />

Web: http://www.ambiente.messefrankfurt.com<br />

Branchenschwerpunkt: Konsumgüter<br />

Angebotsschwerpunkt: Konsumgüter, Glasprodukte,<br />

Porzellan-Tafelgeschirr, Keramikgeschirr, Bestecke,<br />

Küchengeräte, Küchenmaschinen, Kunstgewerbe,<br />

Kunsthandwerk, Floristenbedarf, Geschenkartikel, Möbel,<br />

Accessoires, Spiegel, Bilderrahmen, Beleuchtungstechnik,<br />

Haushaltsartikel, Inneneinrichtungen<br />

Anmerkungen: 1. – 3. Tag 09:30-17:00 Uhr, nur für<br />

Fachbesucher, letzter Tag 09:30-17:00 Uhr, allgemeines<br />

Publikum zugelassen<br />

AUTOWORLD Vietnam – Vietnam<br />

23 International Exhibition on Auto &<br />

Autoparts<br />

jährlich<br />

Termin: 13.09.2007 – 16.09.2007<br />

Ort: Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) (Vietnam), Phu My Hung<br />

International Exhibition Center<br />

Veranstalter: Vietnam National Trade Fair and Advertising<br />

Company (VINEXAD), 9 Dinh Le St., Hanoi, Tel: +84-4-<br />

8255546, Fax: +84-4-8255556<br />

E-mail: vinexad@hn.vnn.vn<br />

Web: http://www.vinexad.com.vn<br />

Branchenschwerpunkt: Automobile, Nutzfahrzeuge,<br />

Motorräder, Caravans, Kfz-Zubehör<br />

Angebotsschwerpunkt: Kraftfahrzeuge, Personenkraftwagen,<br />

Lastkraftwagen, Automobilausstattung, Automobilersatzteile,<br />

Automobilzubehör, Motorräder<br />

CISMEF – China International Small<br />

24 and Medium Enterprises Fair<br />

jährlich<br />

Termin: 15.09.2007 – 18.09.2007<br />

Ort: Kanton (China (VR)), China Import & Export Fair<br />

(Pazhou) Complex (GICEC)<br />

Veranstalter: CISMEF Organizing Committee, 100 Jixiang<br />

Road, 510030 Kanton, Tel: +86-20-83133283, Fax: +86-<br />

20-83133308<br />

E-mail: info@sme.gov.cn<br />

Web: http://www.csmef.com.cn<br />

Branchenschwerpunkt: Investitions- <strong>und</strong> Konsumgüter<br />

Angebotsschwerpunkt: Franchising, Finanzierung,<br />

Informationstechnik, Ges<strong>und</strong>heit, Chemische Industrie,<br />

Ernährung, Automobilersatzteile, Bekleidung, Kosmetik<br />

CIMIE – China International Meat<br />

25 Industry Exhibition<br />

jährlich<br />

Termin: 17.09.2007 – 19.09.2007<br />

Ort: Nanjing (China (VR)), Nanjing International Exhibition<br />

Centre<br />

Veranstalter: CMA – China Meat Association, Room 1138,<br />

No. 1 Building, No. 2 YueTan Bei Xiao Street, Xicheng<br />

District, Beijing 100037, Tel: +86-10-68029319, Fax: +86-<br />

10-51661769<br />

E-mail: leo.song@info-cma.org<br />

Web: http://www.cimie.com<br />

Branchenschwerpunkt: Nahrungsmittel- <strong>und</strong> Verpackungsmaschinen,<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Angebotsschwerpunkt: Fleischverarbeitungsmaschinen,<br />

Nahrungsmitteltechnik, Nahrungsmittelmaschinen, Verpackungstechnik,<br />

Verpackungsmaschinen, Herstellungsverfahren,<br />

Kühltechnik, Lagertechnik, Tiefkühlanlagen,<br />

Tiermedizin<br />

GEMS – Bangkok Gems & Jewelry<br />

26 Fair<br />

jährlich<br />

Termin: 18.09.2007 – 22.09.2007<br />

Ort: Bangkok (Thailand), IMPACT Muang Thong Thani<br />

Veranstalter: Department of Export Promotion (DEP)<br />

Ministry of Commerce, 22/77 Rachadapisek Road,<br />

Chatuchak, Bangkok 10900, Tel: +66-2-5115066, Fax:<br />

+66-2-5122234<br />

E-mail: bangkok_gems@thaigemjewelry.or.th<br />

Web: http://www.bangkokgemsfair.com<br />

Branchenschwerpunkt: Geschenkartikel, Uhren,<br />

Schmuck, Kunsthandwerk, Festartikel<br />

Angebotsschwerpunkt: Schmuck, Edelsteine, Halbedelsteine,<br />

Goldwaren, Silberwaren, Schmuckindustrieausrüstung,<br />

Etuis<br />

Anmerkungen: täglich 10:00-18:00 Uhr, nur für Fachbesucher,<br />

täglich 10:00-17:00 Uhr, allgemeines Publikum<br />

zugelassen<br />

Deutsche Vertretung: Thai Trade Center, Bethmannstr. 58,<br />

60311 Frankfurt/Main, Tel: 069-281091, Fax: 069-292460,<br />

E-mail: thaitrade@t-online.de, http://www.thaitradefair.<br />

com<br />

27 CIOF – China International Optics<br />

Fair<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltungen: ISES – Solarenergie-Weltkongress<br />

<strong>und</strong> Ausstellung; Aviation Expo/Airport<br />

Expo China; CHINA PAPER/ China Forest Beijing<br />

– Intern. Ausstellung + Konferenz für Zellstoff,<br />

Papierverarbeitungsmaschinen <strong>und</strong> -technologien/<br />

Forstwirtschaft + Pflanzentechnik/Wellpappenindustrie<br />

Termin: 18.09.2007 – 20.09.2007<br />

Ort: Peking (China (VR)), Beijing Exhibition Centre, Veranstalter:<br />

China Optometric & Optical Association (COOA),<br />

6 Dongchangan Street · 100740 Beijing, Tel: +86-10-<br />

83559070 · Fax: +86-10-83559075<br />

E-mail: optics@public.bta.net.cn<br />

Web: http://www.ciof.cn<br />

Branchenschwerpunkt: Augenoptik<br />

Angebotsschwerpunkt: Brillen, Brillenfassungen, Brillengläser,<br />

Maschinen, Kontaktlinsen<br />

Anmerkungen: 1. Tag10:00-17:00 Uhr, 2. Tag 09:00-17:00<br />

Uhr, letzter Tag 09:00-16:30 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Seite 59


Messen <strong>und</strong> Ausstellungen in Asien September 2007<br />

SHOES & LEATHER VIETNAM – In-<br />

28 ternational Exhibition on Footwear<br />

and Leather Industry<br />

jährlich<br />

Termin: 18.09.2007 – 20.09.2007<br />

Ort: Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam), HIECC Ho Chi Minh<br />

City International Exhibition and Convention Centre<br />

Veranstalter: Top Repute Co. Ltd., 2403 Fu Fai Comm.<br />

Centre, 27, Hillier Street · Hong Kong, Tel: +86-+852-<br />

28518603, Fax: +86-+852-28518637<br />

E-mail: topreput@hkabc.net<br />

Web: http://www.toprepute.com.hk<br />

Branchenschwerpunkt: Leder- <strong>und</strong> Schuhmaschinen<br />

Angebotsschwerpunkt: Schuhherstellungsmaschinen,<br />

Gerbereimaschinen, Leder, Lederhilfsmittel, Zubehör<br />

Anmerkungen: 1. Tag 10.00-17.30 Uhr, 2. Tag 09.30-17.30<br />

Uhr, 3. Tag 09.30-17.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

MICONEX – International Fair for<br />

29 Measurement, Instrumentation &<br />

Automation<br />

jährlich<br />

Termin: 18.09.2007 – 21.09.2007<br />

Ort: Shanghai (China (VR)), Shanghai Everbright Convention<br />

& Exhibition Center<br />

Veranstalter: China Instrument & Control Society, 25, Xi<br />

Bin He Road An Ding Men Wai, 100011 Beijing, Tel: +86-<br />

10-64226652, Fax: +86-10-64260829<br />

E-mail: miconex@cis.org.cn<br />

Web: http://www.miconex.com.cn<br />

Branchenschwerpunkt: Optik, Labortechnik, Biotechnologie,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />

Angebotsschwerpunkt: Sensortechnik, Messtechnik,<br />

Analysetechnik, Datenerfassungsgeräte, Datenübertragung,<br />

Prüftechnik, Messgeräte, Prüfgeräte, Eichgeräte,<br />

Wägeeinrichtungen<br />

Anmerkungen: täglich 09.00-16.30 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

PowerTrends – International<br />

30 Technology Exhibition of Power<br />

Generation and Energy Efficiency<br />

zweijährlich<br />

Parallelveranstaltungen: electec – Int. Exhibition on<br />

Electrical & Electrotechnical Engineering; Energy<br />

– Int. Technology Fair on Oil, Gas & Renewable<br />

Energy Production; LightTech – Int. Exhibition on<br />

Lighting Technology; Controls – Int. Exhibition for<br />

Controls and Instrumentation; Renewable-Energy<br />

– Int. Exhibition for Renewable Energy and Energy<br />

Efficiency; Offshore – Int. Exhibition for Exploration<br />

of Energy Resources<br />

Termin: 19.09.2007 – 21.09.2007<br />

Ort: Manila (Philippinen), World Trade Centre Metro<br />

Manila<br />

Veranstalter: Interfama International Pte. Ltd., 66<br />

Bayshore Road, #21-02, Singapore 469985, Tel: +65-<br />

64486900, Fax: +65-64486900<br />

E-mail: contact@leverageinternational.com<br />

Web: http://www.leverageinternational.com/<br />

Branchenschwerpunkt: Energiewirtschaft (konventionelle<br />

<strong>und</strong> erneuerbare Energien)<br />

Angebotsschwerpunkt: Energieerzeugung, Energietechnik,<br />

Energieversorgung, Kontrolleinrichtungen,<br />

Dienstleistungen<br />

Anmerkungen: täglich 11.00-18.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

MALBEX – Malaysian Building &<br />

31 Construction Exhibition<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltung: Int. Stone Technology Malaysia<br />

Termin: 19.09.2007 – 22.09.2007<br />

Ort: Kuala Lumpur (Malaysia), Kuala Lumpur Convention<br />

Centre<br />

Veranstalter: Reed Exhibitions Sdn. Bhd., Suite 312,<br />

Blk. F, Phileo Damansara 1, No. 9, Jalan 16/11 · 46350<br />

Petaling Jaya, Selangor, Tel: +60-3-79566800 · Fax: +60-<br />

3-79581800<br />

Web: http://www.malbex.com.my<br />

Branchenschwerpunkt: Bautechnik, Baumaschinen,<br />

Innenausbau<br />

Angebotsschwerpunkt: Baubedarf, Bautechnik, Bauzubehör,<br />

Innenausbau, Brandschutz, Feuermeldeanlagen,<br />

Instandhaltung, Inneneinrichtungen, Keramikmaschinen,<br />

Baukeramik, Beleuchtungstechnik, Eisenwaren,<br />

Sanitätsbedarf<br />

Anmerkungen: täglich 10:00-18:00 Uhr, letzter Tag 10:00-<br />

16:00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Deutsche Vertretung: Reed Exhibitions (Germany) GmbH<br />

International Sales Group, Heerdter Sandberg 32, 40549<br />

Düsseldorf, Tel: 0211-556281, Fax: 0211-556231<br />

Texcare Asia – International Trade<br />

32 Fair for Modern Textile Care<br />

zweijährlich<br />

Parallelveranstaltung: Pet Fair Professional/Pet<br />

Paradise Asia – International Trade Event For Pet<br />

and Aquatic Products & Services with Symposium<br />

PETSLink Asia<br />

Termin: 19.09.2007 – 22.09.2007<br />

Ort: Shanghai (China (VR)), SNIEC – Shanghai New International<br />

Expo Centre<br />

Veranstalter: Messe Frankfurt Shanghai (Beijing Office)<br />

Co., Ltd., Rm 1721, Tower 2, Bright China Chang An<br />

Bldg., No. 7 Jian Guo Men Nei Av., 100005 East District,<br />

Beijing, Tel: +86-10-65171388, Fax: +86-10-65102799<br />

E-mail: technical@hongkong.messefrankfurt.com<br />

Web: http://www.hongkong.messefrankfurt.com<br />

Branchenschwerpunkt: Kommunale Dienstleistungen,<br />

öffentliche Arbeiten, Reinigung, Wassertechnik,<br />

Entsorgung<br />

Angebotsschwerpunkt: Wäschereiausrüstung, Chemischreinigung,<br />

Färbereiausrüstung, Reinigungsmittel,<br />

Desinfektionsmittel, Mietwäsche, Teppichreinigung,<br />

Teppichbodenreinigung<br />

Anmerkungen: täglich 09:00-16:30 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Deutsche Vertretung: Messe Frankfurt Exhibition GmbH,<br />

Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt/Main, Tel: 069-<br />

7575-0, Fax: 069-7575-6433, E-mail: info@messefrankfurt.com,<br />

http://www.messefrankfurt.com<br />

Global Franchising & Licensing<br />

33 – International Event for Business<br />

Opportunities & Intellectual Property<br />

Rights<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltung: RITE – International Supermarket<br />

Product, Retail Equipment, Display, Storage<br />

and Technology Exhibition<br />

Termin: 19.09.2007 – 21.09.2007<br />

Ort: Singapur, Singapore International Convention &<br />

Exhibition Centre (SUNTEC)<br />

Veranstalter: Singapore Exhibition Services Pte Ltd.,<br />

47 Scotts Road, 11th Fl. Goldbell Towers, Singapore,<br />

228233, Tel: +65-67386776, Fax: +65-67326776<br />

E-mail: events@sesallworld.com<br />

Web: http://www.sesallworld.com<br />

Branchenschwerpunkt: Werbung, Marketing, Messen,<br />

Kongresse, Events<br />

Angebotsschwerpunkt: Franchising, Lizenzen<br />

Anmerkungen: täglich 10.30-18.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Deutsche Vertretung: Balland Messe-Vertrieb GmbH,<br />

Vogelsanger Weg 45 a, 50858 Köln, Tel: 0221-948645-0,<br />

Fax: 0221-948645-9, E-mail: info@balland-messe.de,<br />

http://www.balland-messe.de<br />

BioJapan – Internationale Fach-<br />

34 messe für Biotechnologien<br />

jährlich<br />

Termin: 19.09.2007 – 21.09.2007<br />

Ort: Yokohama (Japan), Pacifico Yokohama<br />

Veranstalter: JBA Japan Bioindustry Association, Grande<br />

Bldg. 8F, 2-26-9 Hatchobori, Chuo-ku, 104-0032 Tokyo,<br />

Tel: +81-3-5541-2731, Fax: +81-3-5541-2737<br />

E-mail: info@jba.or.jp<br />

Web: http://www.jba.or.jp<br />

Branchenschwerpunkt: Optik, Labortechnik, Biotechnologie,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />

Angebotsschwerpunkt: Biotechnologie, Biotechnologische<br />

Produkte<br />

India Electricity – International Ex-<br />

35 hibition and Conference on Indian<br />

Power Sector<br />

jährlich<br />

Termin: 20.09.2007 – 22.09.2007<br />

Ort: New Delhi (Indien), Pragati Maidan<br />

Veranstalter: FICCI – Federation of Indian Chambers of<br />

Commerce and Industry, Federation House Tansen Marg<br />

· 110001 New Delhi, Tel: +91-11-23738760 · Fax: +91-11-<br />

23320714<br />

E-mail: indiaelectricity@ficci.com<br />

Web: http://www.india-electricity.com<br />

Branchenschwerpunkt: Energiewirtschaft (konventionelle<br />

<strong>und</strong> erneuerbare Energien)<br />

Angebotsschwerpunkt: Energieerzeugung, Energietechnik,<br />

Energieversorgung, Energiewirtschaft, Energiespeicherung,<br />

Energieverteilung, Kabel, Messwerterfassungssysteme,<br />

Generatoren, Kontrolleinrichtungen,<br />

Automatisierung, Transformatoren, Schaltanlagen,<br />

Aufzüge, Pumpen, Motoren, Solartechnik, Windkraft,<br />

Lichttechnik<br />

Anmerkungen: täglich 10:00-18:00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

FLA – Franchising & Licensing<br />

36 Asia – The International Event for<br />

Entrepeneurship, Business Opportunities<br />

& Intellectual Property Rights in Asia<br />

jährlich<br />

Termin: 20.09.2007 – 22.09.2007<br />

Ort: Singapur (Singapur), Singapore International Convention<br />

& Exhibition Centre (SUNTEC)<br />

Veranstalter: Singapore Exhibition Services Pte Ltd.,<br />

47 Scotts Road, 11th Fl. Goldbell Towers · Singapore<br />

228233, Tel: +65-67386776 · Fax: +65-67326776<br />

E-mail: events@sesallworld.com<br />

Web: http://www.gfranchising.com<br />

Branchenschwerpunkt: Werbung, Marketing, Messen,<br />

Kongresse, Events<br />

Angebotsschwerpunkt: Franchising, Lizenzen<br />

Anmerkungen: täglich 10.30-18.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

VIETFOOD & DRINK – Internatio-<br />

37 nal Exhibition for Food & Drink<br />

Industry<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltung: VietnamPlas – Vietnam Int.<br />

Plastic, Printing, Packaging & Food Processing<br />

Industry Exhibition<br />

Termin: 20.09.2007 – 23.09.2007<br />

Ort: Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) (Vietnam), Phu My Hung<br />

International Exhibition Center<br />

Veranstalter: Vietnam National Trade Fair and Advertising<br />

Company (VINEXAD), 9 Dinh Le St., Hanoi, Tel: +84-4-<br />

8255546, Fax: +84-4-8255556<br />

E-mail: vinexad@hn.vnn.vn<br />

Web: http://www.vinexad.com.vn<br />

Branchenschwerpunkt: Ernährungswirtschaft (Nahrungs<strong>und</strong><br />

Genussmittel)<br />

Angebotsschwerpunkt: Lebensmittel, Milcherzeugnisse,<br />

Konserven, Gemüse, Fleischwaren, Fisch, Tee, Kaffee,<br />

Spirituosen, Getränke, Diätnahrungsmittel, Rohstoffe,<br />

Lebensmittelzusätze, Nahrungsmittelmaschinen, Verpackungsmaschinen,<br />

Getränkeherstellung, Großküchenausrüstung,<br />

Lagertechnik<br />

China Leather Fair&All China<br />

38 Shoetech – International Leather &<br />

Shoe Machinery & Raw Materials Exh.<br />

jährlich<br />

Termin: 21.09.2007 – 23.09.2007<br />

Ort: Wenzhou (China (VR)), WZICEC Wenzhou International<br />

Convention & Exhibition Center<br />

Veranstalter: Wenzhou Donnor Exhibition Co. Ltd., 30FL,<br />

Xinshiji Mansion No. 1 Renmin Road(E) · 325003 Wenzhou,<br />

Tel: +86-577-88842436 · Fax: +86-577 88830518<br />

E-mail: leather@donnor.com<br />

Web: http://www.chinaleatherfair.com<br />

Branchenschwerpunkt: Leder, Lederwaren, Schuhe,<br />

Leder- <strong>und</strong> Schuhmaschinen<br />

Angebotsschwerpunkt: Schuhe, Schuhherstellungsmaschinen,<br />

Leder, Lederherstellungsmaschinen, Lederverarbeitungsmaschinen,<br />

Rohmaterial<br />

Anmerkungen: täglich 09:00-17:00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Asia’s Fashion Jewellery & Acces-<br />

39 sories Fair September<br />

jährlich zweimal<br />

Parallelveranstaltung: JWF – September Jewellery<br />

& Watch Fair<br />

Termin: 23.09.2007 – 26.09.2007<br />

Ort: Hongkong/SVR (China (VR)), AsiaWorld-Expo<br />

Veranstalter: CMP SINOEXPO Ltd., 17/F, China Resources<br />

Building, 26 Harbour Road, Wanchai · Hong Kong<br />

Tel: (+86)+852-28276211 · Fax: (+86)+852-28277831<br />

E-mail: exhibitions@jewellerynetasia.com<br />

Web: http://www.jewellerynetasia.com<br />

Branchenschwerpunkt: Geschenkartikel, Uhren,<br />

Schmuck, Kunsthandwerk, Festartikel<br />

Angebotsschwerpunkt: Modeschmuck, Accessoires,<br />

Materialien<br />

Anmerkungen: täglich 10.30-18.30 Uhr, letzter Tag 10.30-<br />

17.30 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Deutsche Vertretung: Uta Dobelmann, Tannenstr. 7,<br />

53913 Swisttal, Tel: 0049-2226-5758, Fax: 0049-2226-<br />

15116, E-mail: liz@dobelmann.com<br />

PITF – Pyongyang International<br />

40 Trade Fair<br />

jährlich zweimal<br />

Termin: 24.09.2007 – 27.09.2007<br />

Ort: Pyongyang (Korea (Demokratische Volksrepublik)),<br />

New Technology & Innovation Hall<br />

Veranstalter: Korea International ExhibitionCorp. (KIEC),<br />

Junsong-dong, Central district, Sungri street · Pyongyang,<br />

Tel: +850-02-18111 · Fax: +850-02-3814722<br />

E-mail: kiec@silibank.com<br />

Web: http://www.dprk-expo.com<br />

Branchenschwerpunkt: Investitions- <strong>und</strong> Konsumgüter<br />

Anmerkungen: täglich 09.30-18.00 Uhr, allgemeines<br />

Publikum zugelassen<br />

41 China International Architectural<br />

Expo (IAE) – Internationale<br />

Baumesse China<br />

jährlich<br />

Termin: 24.09.2007 – 27.09.2007<br />

Ort: Peking (China (VR)), China International Exhibition<br />

Centre<br />

Veranstalter: Organizing Committee of China International<br />

Architectural Expo, China Building Materials Plaza,A<br />

11#,Sanlihe Rd.,Haidan District · 100037 Beijing, Tel:<br />

+86-10-88082267 · Fax: +86-10-88082333<br />

E-mail: nickstar@cbme.cn<br />

Web: http://www.iae-china.com<br />

Branchenschwerpunkt: Bautechnik, Baumaschinen,<br />

Innenausbau<br />

Angebotsschwerpunkt: Bauen, Innenausbau, Baustoffe,<br />

Isoliertechnik, Wandverkleidungen, Dachbau, Wärmedämmung,<br />

Lärmschutz, Brandschutz, Türen, Fenster,<br />

Fliesen, Dekorationen, Tapeten, Sonnenschutzanlagen,<br />

Sanitärtechnik, Sanitärausstattung, Badezimmermöbel,<br />

Badezimmerartikel, Küchenmöbel, Wasserinstallationstechnik,<br />

Abwassertechnik, Armaturen, Innenbeleuchtung<br />

Seite 60 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007


Pharmed & Healthcare Vietnam<br />

42 – Vietnam International Exhibition<br />

on Products, Equipment, Supplies<br />

for Pharmaceutical, Medical, Hospital &<br />

Rehabilitation<br />

jährlich<br />

Termin: 25.09.2007 – 28.09.2007<br />

Ort: Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) (Vietnam), HIECC Ho Chi<br />

Minh City International Exhibition and Convention Centre<br />

Veranstalter: Vietnam Advertisement and Fair Exhibition<br />

Company – VIETFAIR, Rm. 201, Haviserco Bldg., Nguyen<br />

Cong Tru str. · Hanoi<br />

Branchenschwerpunkt: Medizintechnik, Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Pharmazie<br />

Angebotsschwerpunkt: Pharmazeutika, Pharmazeutische<br />

Produktionsanlagen, Verpackungstechnik,<br />

Dentaltechnik, Medizintechnik, Krankenhausausrüstung,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprodukte, Diagnostika<br />

Anmerkungen: täglich 09:00-17:00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

PHILTRONICS(Manufacturing Tech-<br />

43 nology World Series) – International<br />

Electronics & Semiconductor Manufacturing<br />

Technologies Supplies & Services<br />

Exhibition<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltungen: Metal Philippines (Manufac.Technology<br />

World Series) – International<br />

Metal, Metalworking and Finishing, Machine Tools,<br />

Moulding, Precision Engineering & Allied Industries<br />

Machinery & Technology Expo; ENVIRO-TECH<br />

(Manufactur. Technology World Series) – Messe für<br />

Umwelttechnologie<br />

Termin: 26.09.2007 – 29.09.2007<br />

Ort: Manila (Philippinen), World Trade Centre Metro<br />

Manila, Veranstalter: Global-Link Business Communications<br />

Phils. Inc., Unit 1003, Antel 2000 Corporate Centre,<br />

121 Valero St,Salcedo Village · Makati City, Tel: +63-2-<br />

7508588 · Fax: +63-2-7508585<br />

E-mail: jing@globallinkph.com<br />

Web: http://www.globallinkph.com<br />

Branchenschwerpunkt: Elektrotechnik, Elektronik<br />

Angebotsschwerpunkt: Elektronik, Mikroelektronik,<br />

elektronische Bauelemente<br />

Anmerkungen: täglich 10.30-18.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

Asien aus erster Hand<br />

Mit oder ohne Ihre Beteiligung<br />

Das neue deutschsprachige<br />

Forum<br />

für Business in Asien<br />

Schauen Sie mal rein<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Messen <strong>und</strong> Ausstellungen in Asien September 2007<br />

Machine Components – Inter-<br />

44 national Machine Parts Industry<br />

Exhibition for China<br />

jährlich<br />

Parallelveranstaltungen: Bearing – International Bearing<br />

Industry Exhibition; Gear China – International<br />

Gear Technology Exhibition for China; Guangzhou<br />

International Beauty & Cosmetic Import Export<br />

Expo; asiamold - Guangzhou International Trade Fair<br />

for Moldmaking and Tooling, Design and Application<br />

Development<br />

Termin: 26.09.2007 – 29.09.2007<br />

Ort: Kanton (China (VR)), China Import & Export Fair<br />

(Pazhou) Complex (GICEC)<br />

Veranstalter: Business & Industrial Trade Fairs Ltd., Unit<br />

1101, Kowloon Plaza, 485 Castle Peak Road, Kowloon<br />

· Hong Kong, Tel: +86-+852-28652633 · Fax: +86-+852-<br />

28661770<br />

E-mail: enquiry@bitf.com.hk<br />

Web: http://www.macomponents.com<br />

Branchenschwerpunkt: Metallbe- <strong>und</strong> -verarbeitung,<br />

Schweißtechnik<br />

Angebotsschwerpunkt: Antriebstechnik, Verbindungstechnik,<br />

Pulvermetallurgie<br />

Anmerkungen: täglich 09.30-16.30 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

45 Fi Asia – Food Ingredients Asia<br />

– International Exhibition on Food<br />

Ingredients, Product Development and<br />

Quality Control<br />

jährlich<br />

Termin: 26.09.2007 – 28.09.2007<br />

Ort: Bangkok (Thailand), QSNCC Queen Sirikit National<br />

Convention Center<br />

Veranstalter: CMP SINOEXPO Ltd., 17/F, China Resources<br />

Building, 26 Harbour Road, Wanchai · Hong Kong<br />

Tel: (+86)+852-28276211 · Fax: (+86)+852-28277831<br />

E-mail: info@cmpasia.com<br />

Web: http://www.cmpasia.com<br />

Branchenschwerpunkt: Chemie, Petrochemie<br />

Angebotsschwerpunkt: Lebensmittelzusätze, Aromastoffe,<br />

Konservierungsmittel, Analysetechnik<br />

Anmerkungen: täglich 10.00-18.00 Uhr, nur für Fachbesucher<br />

www.aktuellasia.com/forum<br />

������������������<br />

German language business magazines<br />

www.aktuellasia.com<br />

Seite 61


Wirtschaft der Region<br />

Wirtschaft China / Hongkong<br />

CHINA<br />

Geldmengenüberschuss<br />

Der 17. Parteikongress der kommunistischen Partei Chinas<br />

findet im Oktober statt. Obzwar von offizieller Seite nur wenig<br />

zum Thema zu hören ist, ist die Zusammenkunft richtungweisend<br />

für die politische Leitlinie des Landes.<br />

Generalsekretär Hu Jintao wird sehr wahrscheinlich weitere fünf Jahre<br />

im Amt bestätigt. In dieser Zeit wird er wohl einige große Posten in der<br />

Führungsriege neu besetzen <strong>und</strong> die alten Reformer aus der Amtszeit<br />

von Jiang Zemin (1989-2002) durch ein neues Führungsteam ersetzen,<br />

das ab dem 18. Kongress im Jahr 2012 das Ruder übernehmen soll.<br />

Premier Wen Jiabao, der die Wirtschaft betreut <strong>und</strong> unter Hu den<br />

Reformprozess angeführt hatte, wird seinen Posten jedoch behalten.<br />

In der Rangfolge der Partei ist er die drittmächtigste Figur im neunköpfigen<br />

Komitee des Politbüros. Wens Fähigkeit, Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Aktienmarkt zu kontrollieren, dabei aber gleichzeitig auch dem Druck<br />

aus dem Ausland ob des gestiegenen Yuan Stand zu halten, ist für Hu<br />

Jintaos Erfolg auf dem 17. Kongress von entscheidender Bedeutung.<br />

China will einer Konfrontation mit den USA wegen des Wertes des<br />

Yuan zuvorkommen. Der chinesische Handelsüberschuss schnellte in<br />

der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr<br />

um 85% auf 110 Milliarden USD empor.<br />

Die Nachfrage nach chinesischen Waren bleibt nach wie vor stark,<br />

die Importe von Anlagegütern verlangsamten sich dagegen aufgr<strong>und</strong><br />

einiger Maßnahmen gegen Überinvestitionen. Einige Exporteure<br />

haben ihre Warenlieferungen bereits mit Blick auf das Ende der<br />

Exportsteuerrückerstattungen ab 1. Juli vorgezogen. China hat mit<br />

Blick auf das unausgewogene Handelsgleichgewicht eine Liste mit<br />

bevorzugten Importgütern veröffentlicht <strong>und</strong> wird die Steuern auf<br />

bestimmte Warengruppen weiter senken. Gleichzeitig verzichteten<br />

die USA darauf, China als „Währungsmanipulator“ zu brandmarken,<br />

dennoch ist im US-Kongress ein Gesetz in Vorbereitung, nach dem<br />

chinesische Güter mit Strafzöllen belegt werden können.<br />

Die im Juni neu eingeführten Arbeitsgesetze sprechen der gesamtchinesischen<br />

Gewerkschaftsföderation ACFTU mehr Einfluss auf<br />

die Unternehmungen multinationaler Gesellschaften in China zu.<br />

Die neuen Rechtsvorschriften schreiben den Unternehmen bei<br />

Personalentscheidungen eine Konsultierung der ACFTU vor. Die<br />

Gewerkschaftsföderation hat allerdings keine Streikbefugnis oder<br />

HoNgkoNg<br />

Widerstandsfähig<br />

Die Regierung hat just ein Thesenpapier veröffentlicht, wie<br />

Hongkong zum allgemeinen Wahlrecht geführt werden<br />

kann. In den nächsten Monaten sollen diese Ansätze diskutiert<br />

werden, bevor Generaldirektor Donald Tsang Beijing seine<br />

Empfehlung vorträgt. Da dem Anliegen allerdings nur begrenzte<br />

Erfolgsaussichten beschieden sind, ist es unwahrscheinlich, dass<br />

das Ergebnis Hongkongs politischen Alltag verändert.<br />

Der Prozess wird wohl nicht zu Unruhen führen aber weite Teile der Prodemokraten<br />

ansprechen. Für die nächsten Wahlen des Generaldirektors<br />

im Jahr 2012 gilt eine allgemeine Wahl als unwahrscheinlich.<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten China<br />

2003<br />

* Prognose<br />

Verhandlungsvollmacht. Es handelt sich vielmehr um eine soziale<br />

Interessenvertretung. Dennoch zielt sie darauf ab, bis zum Jahresende<br />

die Arbeitervertretung in internationalen Unternehmungen von<br />

6% auf 80% zu steigern, was für so manche ausländische Firma mit<br />

zusätzlichen Kosten verb<strong>und</strong>en sein dürfte.<br />

China steuert auch 2007 das fünfte Jahr in Folge auf ein Wachstum<br />

von etwa 10% zu, wenn sich auch das Tempo im nächsten Jahr etwas<br />

verlangsamen wird. Abgesehen von dem enormen Handelsüberschuss<br />

haben die Anlageinvestitionen mit 26% im Monat Mai deutlich an<br />

Fahrt zugelegt. Zugleich zeigt auch der Einzelhandel einen stetigen<br />

Aufwärtstrend mit 15,9 % Zunahme im Mai. Die Zahl der gefertigten<br />

Fahrzeuge stieg seit Jahresbeginn um 18,4 % <strong>und</strong> die großen Hersteller<br />

berichteten zur Jahresmitte von noch stärkerem Anstieg (Toyota bis<br />

zu 77%; Ford/Mazda bis zu 66%; VW bis zu 25%).<br />

Der Industrieumsatz hat als Folge der Bemühungen um eine<br />

Begrenzung von Überproduktion <strong>und</strong> –investitionen im Mai dagegen<br />

mit 27,5 % im Vergleich zu den 30% <strong>und</strong> mehr in den Jahren 2005 <strong>und</strong><br />

2006 etwas nachgelassen.Trotzdem schoss der Geschäftsklimaindex<br />

des verarbeitenden Gewerbes im Juni auf 146% von 138 % im letzten<br />

Dezember. Auch die energieintensiven Industriezweige boomen, trotz<br />

der Bemühungen der Regierung, den Fokus auf umweltverträglichere<br />

Sektoren zu lenken.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

10,0 10,1 9,9<br />

1,2<br />

3,9<br />

2004<br />

1,6<br />

2005<br />

11,1<br />

2,8<br />

2006<br />

10,2<br />

3,0<br />

2007*<br />

Stand 07/2007<br />

Der Jahrestag der Rückkehr Hongkongs unter Chinas Kontrolle<br />

zeitigte auch die vierte R<strong>und</strong>e des Closer Economic Partnership Agreement<br />

(CEPA), das nach der SARS-Epidemie von 2003 initiiert worden<br />

war. Insgesamt 40 Maßnahmen für einen liberaleren Handel untereinander<br />

brachte das letzte Abkommen hervor. Die Vereinbarungen<br />

treten nächstes Jahr in Kraft. Obwohl die offiziellen Vertreter auf den<br />

beschleunigten Kapitalfluss hinweisen, ist das CEPA-Abkommen<br />

nicht zu dem Türöffner geworden, den sich viele der in Hongkong<br />

angesiedelten Unternehmen erhofft hatten. Während die dortigen<br />

Firmen nur minimale Verbesserungen für den Zugang nach China<br />

verzeichnen können, scheint das jüngste CEPA vor allem chinesischen<br />

Unternehmen in der Sonderverwaltungszone zu nützen.<br />

Besonders Chinas Wertpapierbroker profitierten bislang von<br />

dem Übereinkommen. Sie können jetzt auch in Hongkong aktiv<br />

Seite 62 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing


Conferences, Consulting and Research<br />

A Thailand-based consultancy associated with the Economist Corporate Network That organizes<br />

regular briefings for multinational corporate executives as part of the Thailand Regional Forum<br />

and Thailand Corporate Finance Forum programs. Dataconsult also has extensive experience in<br />

market entry strategies, research and conference organization in Indochina.<br />

Forums:<br />

Peer group forums for senior level management<br />

Monthly meeting providing current political, economic and business updates<br />

Membership allows for two senior level representatives to attend each session<br />

Time-effective way to keep your executive team briefed<br />

Monthly publications: Thailand Corporate Alert, Business Indochina, Asia-Pacific Executive Brief and<br />

the Thailand Corporate Finance Alert<br />

Extensive follow-up documentation<br />

Thailand Corporate Finance Forum *<br />

Thursday, June 21st, 2007: Fraud Survey report or Is Your Organization Facing Fraud?<br />

Thursday, July 19th, 2007: Audit Topic<br />

Thursday, August 23rd, 2007: Transfer pricing update<br />

Thursday, September 20th, 2007: PPP Topic<br />

Thailand Regional Forum *<br />

Thursday, June 28th, 2007: Outsourcing: IT, HR and logistics within or outside the fence?<br />

Thursday, July 26th, 2007: Conserving the environment: is anybody listening?<br />

Thursday, August 30th, 2007: Regional outlook for 2008 (Richard Martin meeting)<br />

Thursday, September 27th, 2007: One year later: an economic and political report card<br />

on Thailand’s 9/19 takeover<br />

* Dates and subjects of sessions may be adjusted to conform with speaker availability and other circumstances.<br />

Excellent networking opportunities for senior level executives


Wirtschaft der Region<br />

Wirtschaft Hongkong / Indien<br />

werden, ihren dortigen Kollegen bleibt der Markt in China dagegen<br />

weitgehend verschlossen. Die Agentur Moody’s hat durchblicken<br />

lassen, dass sie Hongkongs AA3-Beurteilung der Staatskredite in<br />

den nächsten Monaten nach oben korrigieren wird, um der Widerstandsfähigkeit<br />

von Aufschwung <strong>und</strong> Wachstum von Hongkongs<br />

Wirtschaft Rechnung zu tragen. Nach Angaben von Moody’s sind<br />

die beiden größten – als unwahrscheinlich geltenden – Risikofaktoren<br />

ein umfassender Handelskrieg zwischen den USA <strong>und</strong> China<br />

sowie eine plötzliche Aufwertung des Yuan in großem Stil.<br />

Hongkongs rasantes Wirtschaftswachstum, das im ersten Quartal<br />

2004 einsetzte, als das Bruttoinlandsprodukt nur sechs Monate nach<br />

SARS um 8,1 % anzog, lässt jetzt etwas nach. Die Wirtschaft wuchs<br />

im ersten Vierteljahr mit 5,6 % langsamer als die bisher erwarteten 6<br />

%. Dennoch bleibt es über den 4 % von 2005, was die zunehmende<br />

Verflechtung von Tourismus <strong>und</strong> Finanzmärkten mit China widerspiegelt.<br />

Die Entwicklung des Finanzdienstleistungssektors kletterte<br />

im ersten Quartal um 18,7 %, womit Hongkong seine Führung<br />

gegenüber Shanghai als Chinas Finanzmarkt Nummer 1 weiter<br />

ausbaut. Das Fondsvolumen der Sonderverwaltungszone legte im<br />

vergangenen Jahr um 36 % bzw. 910 Milliarden US-Dollar zu <strong>und</strong><br />

überr<strong>und</strong>ete den Regionalrivalen Singapur (24 % bzw. 585 US-<br />

Dollar) damit deutlich. Das private Konsumwachstum wird auch<br />

weiterhin stark bleiben. Der einwöchige Maifeiertag trug zu dem<br />

10,2 %-Zuwachs im Einzelhandel bei.<br />

Eine gute Arbeitsmarktentwicklung mit 2,4 % mehr Jobs im Mai<br />

<strong>und</strong> ein erholungsfähiger Aktienmarkt sollten die Konsumausgaben<br />

in diesem Jahr um 6 % steigen lassen. Im Jahr 2006 waren es bereits<br />

5,1 % <strong>und</strong> 2005 immerhin 3,3 % Wachstum.<br />

Die meisten Probleme der in Hongkong ansässigen Unternehmen<br />

rühren von Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt her – besonders in<br />

den am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweigen.<br />

INdIeN<br />

Inflationsabbau<br />

Das indische Wahlkollegium besetzt am 19. Juli beziehungsweise<br />

am 10. August die eher repräsentativen Ämter des<br />

Präsidenten <strong>und</strong> Vize-Präsidenten neu.<br />

Die Kandidatin der regierenden UPA gilt als Favoritin <strong>und</strong> wird voraussichtlich<br />

als erste Frau in Indien das Präsidentenamt bekleiden.<br />

Ihre kontroverse Vergangenheit unterstreicht aber erneut den Mangel<br />

an Talenten in den Reihen der Kongresspartei <strong>und</strong> die anhaltende<br />

Dominanz der Parteivorsitzenden Sonia Gandhi. Patils Biografie hat<br />

erhebliche Kontroversen hervorgerufen, die der Oppositionspartei<br />

BJP aber nur wenig genützt haben. Vorteile aus der Schwächung der<br />

Kongresspartei <strong>und</strong> der BJP könnten aber die Oppositionsparteien in<br />

den B<strong>und</strong>esstaaten gezogen haben.<br />

Im Hin <strong>und</strong> Her um das Abkommen zum Atomtechnologieaustausch<br />

zwischen Indien <strong>und</strong> den USA hat Indien neue Vorschläge eingebracht,<br />

die sich für eine Verhandlung auf der Ebene des Nationalen<br />

Sicherheitsberaters (NSA) aussprechen. Indiens Sicherheitsberater<br />

M K Narayanan reiste Mitte Juli in die USA, um dort seinen amerikanischen<br />

Amtskollegen zu treffen. Indien steuert darüber hinaus<br />

auch bei den Verhandlungen über die 7,4 Milliarden US-Dollar teure<br />

Gaspipeline zwischen Iran, Pakistan <strong>und</strong> Indien, deren Betrieb 2011<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Hongkong<br />

3,2<br />

2003<br />

-2,1<br />

* Prognose<br />

Im Mai lag der Gesamtanteil der Arbeitslosen bei 4,3 % - gegenüber<br />

noch 6 % im August des Vorjahres. Im Finanz-, Versicherungs- <strong>und</strong><br />

Immobiliensektor lag der Anteil der Arbeitslosen im April dagegen nur<br />

bei 2,8 %. Die Löhne steigen nur in einigen abgegrenzten Bereichen,<br />

insgesamt bleibt die Lohnentwicklung aber bei 2 % moderat.<br />

Im Mai fiel der Index der Verbraucherpreise wegen einer neuen<br />

Lizenzgebühr für den Wohnungsmarkt um 1,3 %. Diesen Umstand<br />

herausgerechnet sehen die Analysten die Inflationsrate bei 2,3 %.<br />

Nichtsdestotrotz geht man wegen der höheren Nahrungsmittelpreise<br />

in China <strong>und</strong> einem steigenden Yuan in der zweiten Jahreshälfte von<br />

einer Inflationsrate von 2,7 % aus.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

-0,1<br />

8,6<br />

2004<br />

7,5<br />

0,9<br />

2005<br />

2006<br />

6,8 6,3<br />

2,2<br />

2,5<br />

2007*<br />

Stand 07/2007<br />

aufgenommen werden soll, durch raue See. Die Verhandlungsführer<br />

hatten gehofft, einen um ein Drittel unter dem Durchschnittswert<br />

liegenden Preis ausgehandelt zu haben, der Iran besteht jetzt aber auf<br />

Seite 64 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Indien<br />

8,3<br />

2003<br />

* Prognose<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

8,5<br />

3,7 3,8<br />

2004<br />

9,2<br />

4,7<br />

2005<br />

9.4<br />

5,4<br />

2006<br />

8,2<br />

5,5<br />

2007*<br />

Stand 07/2007<br />

Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing<br />

Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing


Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing<br />

neuen Verhandlungen <strong>und</strong> fordert eine Preisanpassung im Abstand<br />

von drei Jahren. Indien <strong>und</strong> Pakistan werden sich das Gas gleichberechtigt<br />

teilen, werden aber einer Transitgebühr für die Lieferung nach<br />

Indien zustimmen müssen.<br />

Indiens rasantes Wirtschaftswachstum von mehr als 8 % hat im<br />

Juni-Quartal etwas nachgegeben. Der Infrastrukturindex für den Mai,<br />

in dem Elektrizität, Kohle, Stahl <strong>und</strong> Mineralöl eingerechnet werden,<br />

stieg um 8,7 % <strong>und</strong> setzte damit den Trend von 8,6 % aus dem ersten<br />

Quartal fort. Die Konsumnachfrage gab seit März wegen gestiegener<br />

Zinsen etwas nach. Der Verkauf von Zweirädern ging im Juni um<br />

10,7 % zurück. Die Verkaufszahlen bei den Pkw mit 16,4 % waren<br />

dagegen unter den wenigen Werten, die im Juni stiegen, lagen aber im<br />

Vergleich zu 2006 immer noch um 20 % zurück. Innerhalb der nächsten<br />

18 Monate wird hier aber ein Zuwachs von 8-8,5 % erwartet.<br />

Eine starke Rupie <strong>und</strong> die gestiegenen Zinssätze der Reserve Bank<br />

of India (RBI) haben die Inflation gedämpft. Nach neun Zinsanhebungen<br />

seit 2004 eröffnen sich jetzt erstmals neue Chancen für die Wäh-<br />

INdoNesIeN<br />

Protektionismus<br />

Die indonesische Politik präsentiert sich gegenwärtig überraschend<br />

dynamisch, denn die Parteien des Landes halten mit<br />

Blick auf das Wahljahr 2009 verstärkt nach neuen Koalitionspartnern<br />

Ausschau. Im April 2009 wird in Indonesien das Parlament<br />

neu gewählt <strong>und</strong> im September des selben Jahres steht die Wahl<br />

des Präsidenten an. Es gibt bereits Berichte über eine Kontaktaufnahme<br />

von hochrangigen Führern der Golkar-Patei, die die<br />

Regierung unterstützt, mit Vertretern der Oppositionspartei PDIP.<br />

Im Gr<strong>und</strong>e spiegelt dieses Vorgehen aber nur die wachsenden<br />

internen Rivalitäten in den beiden großen Parteien wider.<br />

Beide Volksparteien befürworten ein neues Wahlgesetz, das die Zahl<br />

der Kandidaten für Parlament <strong>und</strong> Präsidentenamt herabsetzt. Im Juni<br />

verabschiedeten die Volksvertreter die erste von insgesamt drei von der<br />

Regierung bereits 2005 vorgeschlagenen Steuerreformen.<br />

Mit dem neuen Gesetz werden den Steuerzahlern in Zukunft mehr<br />

Rechte eingeräumt. Alle Aufmerksamkeit richtet sich jetzt auf die<br />

Einkommens-, Mehrwert- <strong>und</strong> Luxussteuer. In Kommentaren von<br />

einflussreichen Parlamentsabgeordneten wurde angedeutet, dass die<br />

geplante Kürzung der Körperschaftsteuer von 30% auf 25 %, die die<br />

Regierung unter Yudhoyono für das Jahr 2010 angesetzt hatte, schon<br />

2008 vorgezogen werden könnte.<br />

Auch werden Rufe nach einer Vereinfachung des Steuersystems<br />

laut, sogar von einer Einheitssteuer ist die Rede. Andere befürworten<br />

hingegen Steuersenkungen für die kleinen <strong>und</strong> mittelständischen<br />

Unternehmen. Obwohl sich Wirtschaftsminister Boediono diese Vorschläge<br />

bis zum Jahresende verwirklicht wünscht, gilt ein so zügiger<br />

Fortschritt als unwahrscheinlich. Die neue Liste “negativer Investitionen”<br />

bedeutet eine überraschende Hinwendung Indonesiens zum Protektionismus.<br />

Trotz der Reform des Investitionsgesetzes in diesem Jahr<br />

sind für 338 statt vormals 83 Sektoren Deckelungen der ausländischen<br />

Direktinvestitionen ausgesprochen worden. In manchen Bereichen<br />

wurden die Grenzen allerdings auch angehoben: Mobiltelefone (auf<br />

65% gesenkt), Festnetztelefone (auf 49% gesenkt), Versicherungen<br />

(auf 80% angehoben) <strong>und</strong> Banken (auf 99% angehoben). Investoren<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Wirtschaft Indien / Indonesien<br />

rungspolitik. Die zuletzt am 30. März angehobenen Darlehenszinsen<br />

liegen gegenwärtig bei 7,75 %. Zwei Faktoren bestimmen, wann die<br />

Sätze wieder gesenkt werden können: Der Verlauf des Monsuns <strong>und</strong><br />

inwieweit die Regierung die Weitergabe der internationalen Preise<br />

an die indischen Verbraucher zulässt. Die ICICI Bank, Indiens größte<br />

Privatbank, hat die Bausparzinsen für Darlehen von weniger als zwei<br />

Millionen Rupien bereits zurückgeschraubt. Die anderen Banken<br />

werden aber wohl noch auf deutlichere Signale der Zentralbank warten,<br />

ehe auch sie nachziehen. Ausländischer Kapitalzufluss in den<br />

hochbrausenden Börsenmarkt <strong>und</strong> Kredite aus Übersee haben die<br />

Rupie im Mai mit 40,28 auf ein Neun-Jahres-Hoch gedrückt. Die Zentralbank<br />

intervenierte daraufhin auf dem Devisenmarkt, um die Rate<br />

unter 40,50 zu halten, musste aber Anfang Juli die Segel streichen. Die<br />

Rupie stieg seit Januar gegen den US-Dollar um 9 %. Eine weitere<br />

Wertsteigerung wird erwartet, wenn auch der Schwung 2007/08 <strong>und</strong><br />

2008/09 etwas nachlassen wird.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Indonesien<br />

6,8<br />

4,7<br />

2003<br />

* Prognose<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

13,1<br />

6,1<br />

5,1<br />

2004<br />

10,5<br />

5,7 5,5 6,4<br />

2005<br />

2006<br />

2007*<br />

aus Singapur <strong>und</strong> Malaysia, die die neuen Deckelsätze schon jetzt<br />

überschreiten, bleiben davon jedoch unberührt.<br />

Darüber hinaus werden erste Schritte unternommen, die geschäftsfeindlichsten<br />

Vorschriften der Arbeits- <strong>und</strong> Bergbaugesetze zu entschärfen.<br />

Die Direktinvestitionen aus dem Ausland schmolzen von<br />

8,8 Milliarden US-Dollar auf 6 Milliarden US-Dollar zusammen. In<br />

den ersten fünf Monaten dieses Jahres zählte man jedoch bereits 3,7<br />

Milliarden US-Dollar, was auf das Gesamtjahr hochgerechnet auf eine<br />

Erholung von 15%- 20% schließen lässt.<br />

Der Wahlkampf für die Gouverneurswahlen in Jakarta wird in den<br />

kommenden Wochen noch einmal an Fahrt gewinnen, denn für den<br />

8. August ist der vorläufige Wahltermin angesetzt. Der amtierende<br />

stellvertretende Gouverneur Fauzi, der sowohl von Präsident Yudhoyono<br />

als auch von der PDIP <strong>und</strong> Golkar unterstützt wird, liegt Kopf an<br />

Kopf mit Adang Darajatun von der islamischen PKS. Deren Anhänger<br />

hatten jüngst das Büro der örtlichen Wahlkommission verwüstet,<br />

was erneut verdeutlicht, wie emotional der Wahlkampf geführt wird.<br />

6,3<br />

Stand 07/2007<br />

Seite 65<br />

Wirtschaft der Region


Wirtschaft der Region<br />

Wirtschaft Indonesien / Japan<br />

Zudem drohte die PKS bereits, bei der Abstimmung nicht anzutreten,<br />

weil sie die Wahlkommission der Befangenheit verdächtigten.<br />

Zwei neue Umfragen deuten auf ein milderes Geschäftsklima als<br />

Folge einer Reihe positiver Wirtschaftsdaten hin. Die Absatzzahlen der<br />

Automobilindustrie stiegen im Mai um 66,5% auf 38.333 Einheiten<br />

– der höchste Stand seit 19 Monaten. Die Verkaufszahlen bei Motorrädern<br />

wuchsen dagegen lediglich um 16,7% auf 376.407 Einheiten.<br />

Der Einzelhandel legte im März den fünften Monat in Folge um<br />

mehr als 10 % zu. Derweil flaute die Inflationsrate im Juni auf 5,8<br />

% ab, was der Bank Indonesia erlaubte, den Leitzins auf 8,25 % zu<br />

senken. Wegen der für die nächsten Monate erwarteten Erhöhung des<br />

Reispreises ist ein weiterer Rückgang sowohl von Zinsen als auch<br />

der Inflationsrate aber eher unwahrscheinlich. Der private Konsum<br />

JAPAN<br />

Exportaufschwung<br />

Gehen die Wahlen zum Oberhaus am 29. Juli so aus wie weithin<br />

erwartet, ist es wahrscheinlich, dass Premierminister Abe,<br />

dessen Popularität nach einer Reihe von Skandalen auf nunmehr<br />

30 % zusammengeschmolzen ist, sein Amt noch vor dem Jahresende<br />

niederlegen wird. Das würde jedoch einen schweren Schlag<br />

für die politische Stabilität Japans bedeuten <strong>und</strong> die Reform der<br />

politischen Leitlinie mit Sicherheit verlangsamen.<br />

Bei der Wahl werden die Hälfte der Sitze des Oberhauses neu<br />

besetzt. Um die Mehrheit zu behalten, muss die LDP mindestens 52<br />

Sitze gewinnen, die 12 Sitze des Koalitionspartners New Komeito<br />

stehen allesamt zur Wahl. Sollte die Majorität verloren gehen, wird<br />

die LDP dennoch weiterregieren, denn im Unterhaus hat sie nach wie<br />

vor die Mehrheit <strong>und</strong> könnte möglicherweise sogar Abgeordnete der<br />

Opposition für sich gewinnen. Trotzdem bliebe ein solcher Ausgang<br />

eine Niederlage für Premierminister Abe <strong>und</strong> Anlass für sein Abtreten.<br />

Je nach Gewicht der Fraktionen könnte dann ein gemäßigterer Reformer<br />

oder sogar ein Anti-Reformer der LDP an die Führungsspitze<br />

katapultiert werden. Gerüchte, der Premier beabsichtige die Wahl<br />

vorzuziehen (bei Premierminister Koizumi eine beliebte Taktik),<br />

gelten als unwahrscheinlich. Abes voraussichtliche Nachfolger, der<br />

ehemalige Finanzminister Sadakazu Tanigaki <strong>und</strong> Außenminister<br />

Taro Aso, gelten als Reformer, wecken aber nur wenig Zuversicht. Was<br />

auch immer in der Führungsriege geschieht, die Regierung gibt sich<br />

entschlossen, den finanzpolitischen Reformkurs beizubehalten.<br />

Der Council on Economic and Fiscal Policy (CEFP) wird im<br />

Herbst über die Steuerreform beraten, um das Ziel eines ausgeglichenen<br />

Haushaltes für 2011/12 zu erreichen. Mit Steuererhöhungen ist<br />

ab 2009/10 zu rechnen, wenn die Regierung den wachsenden Rentenansprüchen<br />

nachkommen muss. Auch eine Mehrwertsteuererhöhung<br />

von derzeit 5 % auf bis zu 7 % steht noch auf der Agenda.<br />

Japans Exportwirtschaft läuft wegen des schwachen Yen gut <strong>und</strong><br />

wird das BIP-Wachstum, die Industrieproduktion <strong>und</strong> die Investitionen<br />

in den nächsten 18 Monaten dementsprechend ankurbeln. Im Q1 stieg<br />

das Bruttoinlandsprodukt aufgr<strong>und</strong> der Nettoexporte um 2,6 %. Die<br />

Exporte wuchsen auf 4,2 % des BIP an. Die Exportgewinne der letzten<br />

drei Quartale machten in etwa 4% des BIP aus – gegenüber einem<br />

Durchschnitt von 1,5 % in den letzten zwölf Jahren. Es wird erwartet,<br />

dass der Export die Industrie-Investitionen anschieben wird.<br />

<strong>und</strong> die Investitionen zeigen einen Aufwärtstrend an, der das Bruttoinlandsprodukt<br />

in der zweiten Hälfte 2007 <strong>und</strong> auch 2008 um mehr<br />

als 6 % anwachsen lassen sollte. Das zügigere Wirtschaftswachstum<br />

hat der Regierung bislang nur wenig geholfen, denn fehlende Staatseinnahmen<br />

lassen in diesem Steuerjahr das Defizit von 1,1 % auf<br />

1,6 % klettern. Der Leitzins der Bank Indonesia liegt mit 8,25 % 300<br />

Basispunkte über dem der US-Notenbank von 5,25 %, was wiederum<br />

dem Carry Trade mit der Rupie Aufwind verschafft. Die Zentralbank<br />

zielt gr<strong>und</strong>sätzlich auf einen Abstand von 200-300 Basispunkten, der<br />

durch das höhere Risikoprofil Indonesiens gerechtfertigt ist. Auch die<br />

Geldbeschaffung indonesischer Unternehmen im Ausland stützt in<br />

diesen Tagen die Landeswährung.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

Die Aufträge in der Maschinenbauindustrie stiegen im Mai um<br />

5,9% gegenüber dem Vormonat. Die Exporte zogen insgesamt um 15<br />

% an. In den ersten fünf Monaten des Jahres stiegen die Exporte um<br />

12,1 %, nicht allzu weit entfernt von den 14,6 % aus dem Jahr 2006.<br />

Seit September 2006 lässt sich in der Industrieproduktion eine nachhaltige<br />

Besserung von um die 4,5 % p.a. beobachten. Dies ist der erste<br />

Aufschwung seit die Expansionsphase der 80er Jahre 1991 endete. Es<br />

wird erwartet, dass die Belebung bis 2008 anhält. Ab 2009 ändern sich<br />

die Aussichten wegen eines steigenden Yen jedoch.<br />

Der sprunghafte Anstieg der Exportgewinne ist auch durch die<br />

schwachen Importe begründet, was unter anderem auf ein schwaches<br />

Konsumklima hindeutet. Zwar waren die Importe im Mai mit 15,6<br />

% überraschend stark angewachsen, in den ersten fünf Monaten des<br />

Jahres waren aber nur 7,8 % Zunahme zu verzeichnen.<br />

Gr<strong>und</strong> hierfür sind unter anderem die fehlenden Einkommenssteigerungen<br />

der japanischen Haushalte.<br />

Der Zuwachs an Arbeitsplätzen ist bei 3,8 % wie festgenagelt <strong>und</strong><br />

die Löhne <strong>und</strong> Gehälter in gewöhnlichen Vollzeitjobs sind in den vergangenen<br />

zwölf Monaten ständig gesunken. Das Ergebnis: Im japanischen<br />

Einzelhandel gibt es seit 2005 praktisch kein Wachstum.<br />

Für das nächste Jahr wird mit einer leichten Erholung gerechnet, da<br />

Seite 66 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Japan<br />

1,8<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

-0,2<br />

0,0<br />

-0,3<br />

2003 2004 2005<br />

* Prognose<br />

2,6<br />

1,9<br />

2,2<br />

0,3<br />

2006<br />

2,2<br />

2007*<br />

0,2<br />

Stand 07/2007<br />

Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing


Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing<br />

die wachsende Industrieproduktion einen größeren Bedarf an Arbeitskräften<br />

<strong>und</strong> höhere Löhne mit sich bringt.<br />

Trotz des schwächelnden Konsumsektors wird erwartet, dass<br />

die Bank of Japan ihre Kurspolitik in den nächsten Monaten um 25<br />

Basispunkte auf 0,75 % anhebt, um die Wirtschaftsstabilität weiter<br />

koReA<br />

Freihandelsabkommen<br />

Im Wettlauf um das Präsidentenamt, das am 19. Dezember neu<br />

besetzt werden soll, gibt es nur wenig Neues.<br />

Lee Myong-bak, der angesehene ehemalige Bürgermeister von Seoul,<br />

bleibt Spitzenkandidat der Oppositionspartei GNP <strong>und</strong> behält seinen<br />

üppigen Vorsprung vor seiner Konkurrentin Park Geun-hye bei. Im<br />

Gegensatz dazu herrscht im Regierungslager wenig Klarheit über die<br />

Aufstellung für die Liste der Uri/ New Party, der gleich zwei ehemalige<br />

Premierminister, Lee Hae-chan <strong>und</strong> Han Myon-suk, angehören.<br />

Das Freihandelsabkommen (FTA) zwischen den USA <strong>und</strong> Korea,<br />

das am 30. Juni unterzeichnet wurde, muss nun in beiden Staaten<br />

über den steinigen Pfad der Parlamente getrieben werden. In den<br />

USA steckt es zusammen mit drei anderen Freihandelsabkommen<br />

mit Peru, Kolumbien <strong>und</strong> Panama in den Verhandlungen zwischen<br />

der Bush-Regierung <strong>und</strong> den Demokraten, die jetzt im Kongress die<br />

Mehrheit haben, fest.<br />

Eine Übereinkunft mit den Demokraten sieht nun Nachbesserungen<br />

<strong>und</strong> strengere Arbeits- <strong>und</strong> Umweltbestimmungen für alle<br />

vier FTAs vor. Korea stimmte zu <strong>und</strong> nahm den Import von amerikanischem<br />

Rindfleisch nach drei Jahren Pause wieder auf. Lotte Mart<br />

wollte Mitte Juli den Verkauf von US-Rindfleisch mit Preisen von<br />

1.550 Won je 100 Gramm, was etwa die Hälfte des Preises für einheimisches<br />

<strong>und</strong> 20 % weniger als der Preis für australisches Rindfleisch<br />

ist, aufnehmen. Andere Ketten werden im August folgen, sobald sich<br />

eine Reaktion der Konsumenten abzeichnet. Dennoch zeigen sich die<br />

US-Demokraten unglücklich über die Regelungen für die Autoindustrie<br />

in dem Vertrag mit Korea.<br />

Koreas Wirtschaft wird in der zweiten Jahreshälfte allmählich<br />

an Fahrt gewinnen, am stärksten aber erst 2008. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

legte im ersten Quartal um 4% zu <strong>und</strong> wird im Juni-Quartal<br />

noch stärker zunehmen, da sich der Handelsüberschuss im Vergleich<br />

zu Q1 fast auf 5,9 Milliarden US-Dollar verdoppelte <strong>und</strong> der Index<br />

der Industrieproduktion in zwei aufeinander folgenden Monaten ein<br />

Wachstum von 6% anzeigte.<br />

Die Regierung hob die Voraussagen für das Exportwachstum von<br />

10,4 % auf 12,8 % an. Im Jahr 2006 hatte der Export allerdings um<br />

14,4 % zugenommen. Auch die Konsumausgaben legten zu <strong>und</strong> die<br />

Zahl der verkauften Fahrzeuge stieg im zweiten Quartal um 9,3 %. Mit<br />

um 3,3 % gesunkenen Arbeitslosenzahlen <strong>und</strong> einem Konsumklimaindex<br />

auf 17-Monats-Hoch sind die Aussichten für den koreanischen<br />

Konsummarkt nicht schlecht.<br />

Der koreanische Aktienindex KOSPI ist seinem Rekordhoch nahe<br />

<strong>und</strong> ein weiterer Aufwärtstrend wird erwartet. Das BIP-Wachstum<br />

könnte in der zweiten Jahreshälfte auf bis zu 4,9 %, 2008 sogar auf 5 %<br />

oder mehr ansteigen. Das rasante Wachstum ruft bei der Zentralbank<br />

aber auch Sorgen über eine steigende Inflation hervor. Besonders argwöhnisch<br />

beobachten die Währungshüter die Unternehmensdarlehen<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

der Banken, die im Juni um 21 % stiegen <strong>und</strong> den frenetischen Handel<br />

auf einem rasant aufwärts stürmenden Aktienmarkt. Für die nächsten<br />

Beratungen über den Leitzins wird deshalb mit einer Anhebung der<br />

Sätze von 4,5 % um 25 Basispunkte gerechnet. Die Inflationsrate ist<br />

noch kein Problem <strong>und</strong> betrug im Juni lediglich 2,5 %, womit sie im<br />

Zielspektrum der Bank von 2,5-3,5 % liegt.<br />

Die Zentralbank wird darüber hinaus aber vermutlich auch Geldmengenüberschüsse<br />

durch Stabilisierungsanleihen <strong>und</strong> Mindestreserveanforderungen<br />

abschöpfen. Die ökonomischen Risiken scheinen<br />

derzeit allesamt beherrschbar <strong>und</strong> auch Moody’s denkt über eine<br />

bessere Neubewertung für Korea nach.<br />

Der Wertzuwachs des Won gegenüber dem US-Dollar hat sich<br />

auf 1 % verlangsamt, nachdem er 2005 um 11,9 % <strong>und</strong> 2006 um 7,2<br />

% gestiegen war. Die größte Sorge der koreanischen Industrie ist der<br />

derzeit schwache japanische Yen, der in diesem Jahr gegenüber dem<br />

Won bereits um 4,5 % an Wert verloren hat. Die koreanischen Exporteure<br />

fühlen sich mit einem Won/Yen-Verhältnis von 10:1, wie es von<br />

1998 bis 2004 Bestand hatte, am wohlsten. Mit einem Wechselkurs<br />

von 7,52 im Juni fürchten die Fahrzeug- <strong>und</strong> Elektronikhersteller<br />

jetzt den Verlust von Marktanteilen an japanische Wettbewerber. Ein<br />

Anstieg der privaten Auslandsverschuldung deutet darauf hin, dass<br />

die koreanischen Haushalte die Situation durch günstige japanische<br />

Anleihen für höhere Investitionsrenditen in Korea noch verschlimmert<br />

haben könnten. Sollte das der Fall sein, könnten auch sie nicht<br />

ungeschoren davon kommen, wenn die Gelegenheit zur Arbitrage<br />

irgendwann endet. Die Regierung droht bereits mit der Bestrafung von<br />

Kursgeschäften, obwohl keinem so recht klar ist, wie das vonstatten<br />

gehen soll.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

Wirtschaft Japan / Korea<br />

zu festigen. Wachstumseinbußen werden darob nicht befürchtet. Der<br />

Yen bleibt gegen den Dollar (124) <strong>und</strong> den Euro (167) außerordentlich<br />

schwach. Daraus ergibt sich ein enormer Auftrieb bei den Exportunternehmen<br />

<strong>und</strong> den Unternehmensprofiten.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Süd-Korea<br />

3,5<br />

3,1<br />

2003<br />

* Prognose<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

4,7<br />

3,6<br />

2004<br />

4,0<br />

2,8<br />

2005<br />

5,0<br />

2,2<br />

2006<br />

4,7<br />

2,4<br />

2007*<br />

Stand 07/2007<br />

Seite 67<br />

Wirtschaft der Region


Wirtschaft der Region<br />

Wirtschaft Malaysia / Singapur<br />

MAlAysIA<br />

Konsumlaune<br />

Obwohl die Wahlen in Malaysia erst im März 2009 anstehen,<br />

scheint es gegenwärtig möglich, dass Premierminister Abdullah<br />

Badawi schon Ende 2007 oder Anfang 2008 an die Wahlurnen<br />

ruft. Die Wahl vorzuverlegen könnte seine Position innerhalb der<br />

UMNO, die seit der Unabhängigkeit die Geschicke des Landes<br />

lenkt, verbessern, nachdem sein Vorgänger Mahathir in den<br />

vergangenen 18 Monaten ausdauernd an seinem Stuhl gesägt<br />

hatte. Abdullah könnte die Entscheidung über den Wahltermin<br />

aber auch verschieben bis das laufende, weitaus sensationellere<br />

Verfahren gegen Abdul Razak Baginda vorüber ist, denn der<br />

Ausgang hat das Potential, die Position seines Vize-Premiers,<br />

Najib Tun Razak, einem der mächtigsten Köpfe in der UMNO<br />

<strong>und</strong> Abdullahs möglicher Nachfolger, ernsthaft zu beschädigen.<br />

Die Zweidrittelmehrheit der unter der Führung der UMNO<br />

regierenden Koalition der Nationalen Front wird aber auch bei<br />

der kommenden Wahl wohl kaum in Gefahr sein.<br />

Malaysia will die privaten Investitionen in den nächsten fünf Jahren<br />

entschieden steigern, wobei auch ausdrücklich solche aus dem Ausland<br />

ins Auge gefasst werden. Kernstück des Vorhabens ist die Schaffung<br />

mehrerer Entwicklungszonen, die attraktive Investitionsanreize<br />

bieten sollen. Die Iskandar Development Region (IDR) in Johor,<br />

die mit der Unerstützung Singapurs aufgebaut wurde, ist die größte<br />

dieser Zonen. Weitergehende Planungen umfassen auch die Wirtschaftskorridore<br />

im Norden <strong>und</strong> Osten sowie die Wachstumsregionen<br />

im Osten der B<strong>und</strong>esstaaten Sabah <strong>und</strong> Sarawak. Der gegenwärtig<br />

größte Meilenstein der IDR ist die Gewinnung neuer privater <strong>und</strong><br />

ausländischer Investoren. Ein gemeinsames Komitee von Singapur<br />

<strong>und</strong> Malaysia wird in Kürze die Einrichtung von Schienen- <strong>und</strong> Fährverbindungen<br />

zwischen Johor <strong>und</strong> Singapur in Angriff nehmen. Darüber<br />

hinaus soll eine Smart Card den Grenzverkehr vereinfachen. Die<br />

Regierung Malaysias novelliert außerdem schrittweise die einstmals<br />

protektionistischen <strong>und</strong> verschachtelten Kontrollmechanismen für<br />

den Automobilsektor. Zugelassene Importeure können nun eine unbegrenzte<br />

Zahl Lizenzen für den Import von Fahrzeugen aus anderen<br />

ASEAN-Mitgliedsstaaten nach dem Approved Permits (AP)-System<br />

sINgAPuR<br />

Büroknappheit<br />

Die Regierung ist bemüht, der gestiegenen Nachfrage nach<br />

Wohnraum nachzukommen, indem sie neue Baugebiete<br />

ausweist. In der zweiten Jahreshälfte werden 41Wohnprojekte<br />

zum Verkauf stehen, so viele wie seit 1997 nicht mehr. Die bislang<br />

moderaten Gr<strong>und</strong>stückspreise schlugen im ersten Quartal mit<br />

15,4% so stark wie seit 1990 nicht mehr aus. Der Index steht<br />

derzeit mit 113,7 Punkten so hoch wie noch nie zuvor seit Beginn<br />

der Erhebung im Jahr 1987.<br />

Viele Einzelhändler scheinen die Mehrwertsteuererhöhung vom 1. Juli<br />

von 5 auf 7% verdaut zu haben, zumindest für den Moment, wurden<br />

sie doch gleichzeitig auch mit einer neuerlichen Gebührensteigerung<br />

für Transaktionen mit dem populären Network of Electronic Transfers<br />

erwerben. Thailand kündigte daraufhin an, seinerseits die Importzölle<br />

von bislang 20% auf Pkw aus malaysischer Produktion um 5% zu<br />

senken. Diese Ansätze werden weithin als Schritte in Richtung auf<br />

die im Freihandelsabkommen der ASEAN vorgesehenen Zollsätze<br />

von 0 bis 5% gewürdigt.<br />

Das Wirtschaftswachstum Malaysias dürfte mit 6,5-7% die schwachen<br />

5,3% des ersten Quartals hinter sich lassen <strong>und</strong> auch steigende<br />

Konsumausgaben, öffentliche Investitionen <strong>und</strong> Exportgewinne<br />

werden erwartet. Ab 1. Juli werden die Staatsbediensteten (in Malaysia<br />

mehr als 10% der Arbeitnehmer) Gehaltserhöhungen von bis zu 35%<br />

erhalten – Militär <strong>und</strong> Polizei sogar bis zu 42%. Zusammen mit einem<br />

starken Aktienmarkt sollte so sichergestellt sein, dass die Konsumausgaben<br />

den 8,6%igen Zuwachs aus Q1 zumindest beibehalten.<br />

Der Konsumklimaindex kletterte im März mit 124,1 Punkten auf<br />

den höchsten Stand seit März 2000. Die jüngsten Reformen auf dem<br />

Immobilienmarkt <strong>und</strong> in der Bauwirtschaft werden die Investitionen<br />

weiter anschieben. Die Inflation bremste im Mai auf 1,4% ab <strong>und</strong><br />

die Bank Negara wird ihre Zinsen 2007 wohl bei 3,5% belassen. Der<br />

Ringgit, der seit letztem November stark gestiegen ist, hat sich im vergangenen<br />

Monat bei 3,45 gegenüber dem US-Dollar eingependelt.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

(NETS) belastet. R<strong>und</strong> 60% des bargeldlosen Zahlungsverkehrs im<br />

Einzelhandel werden über das NETS abgewickelt. Die Gebühr wurde<br />

von 0,35-0,55% auf 1,5-1,7% angehoben. Es wird weithin erwartet,<br />

dass der Handel die gestiegenen Ausgaben schrittweise an die K<strong>und</strong>en<br />

weitergeben wird.<br />

Singapur scheint in der Lage, sein starkes Wirtschaftswachstum<br />

bis zum Ende des Jahrzehnts beizubehalten.<br />

Die Regierung ist bemüht, das Wachstum von jährlich 7-8 %<br />

durch eine gute Infrastruktur zu unterstützen, aber die Unternehmen<br />

kämpfen schon jetzt mit den begrenzten Kapazitäten, besonders beim<br />

mangelnden Angebot an Büroräumen <strong>und</strong> Arbeitskräften.<br />

Politische Kursänderungen, um die Einstellung von neuem Personal<br />

zu vereinfachen <strong>und</strong> den Bau von Bürogebäuden zu beschleunigen,<br />

sollen jetzt Abhilfe schaffen.<br />

Die MAS, Singapurs Zentralbank, denkt auch darüber nach, den<br />

Wertzuwachs des Singapur-Dollars zu bremsen, damit die steigenden<br />

Seite 68 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Malaysia<br />

5,4<br />

1,2<br />

2003<br />

* Prognose<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

7,2<br />

1,4<br />

2004<br />

5,2<br />

2005<br />

5,9<br />

3,0 3,6<br />

2006<br />

6,5<br />

1,7<br />

2007*<br />

Stand 06/2007<br />

Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing


Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing<br />

Preise nicht die Wettbewerbsfähigkeit Singapurs schmälern.<br />

Das BIP-Wachstum von 6,1% im ersten Quartal wurde von den<br />

Finanzdienstleistern angeführt, die 12,9% Zuwachs verzeichneten,<br />

während der Produktionssektor mit 4,6 % zurückfiel. Singapurs Handel<br />

wurde in den ersten fünf Monaten des Jahres durch die gesunkene<br />

Nachfrage auf dem Weltmarkt schwer getroffen <strong>und</strong> brach auf 3,7%<br />

ein. Im Gesamtjahr 2006 konnte die Exportbranche noch 12,8%<br />

verzeichnen. Auch die Importe gingen auf 2,7% zurück. Im Vorjahr<br />

wuchs der Sektor noch um jährlich 13,7%.<br />

Dieser Umstand half aber wiederum dem Handelsgleichgewicht<br />

mit 24,5 Milliarden Singapur-Dollar auf die 10,5%-Marke <strong>und</strong> ließ<br />

so das Bruttoinlandsprodukt steigen.<br />

Nach einer Schätzung der Regierung werden Singapurs Hersteller<br />

im zweiten Quartal um 10,2% höhere Gewinne erzielen. Zusammen<br />

mit dem 18%-Sprung der Bauindustrie dürfte das BIP im zweiten<br />

Quartal so um bis zu 8,2% wachsen.<br />

Das Hauptaugenmerk muss sich jetzt auf die Elektronikbranche<br />

richten, in der die Exporte im Mai um 16% eingebrochen waren<br />

Die Kosten für Gehälter <strong>und</strong> Büromieten sind stark gestiegen.<br />

Die Daten des ersten Quartals weisen um 5,5% gestiegene Gehälter<br />

auf - allen voran die der Finanzmittler <strong>und</strong> der Immobilien- <strong>und</strong> Businessdienstleister.<br />

Die Löhne der Arbeiter in der Produktion stiegen um<br />

4,2%. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt besonders im Finanzsektor<br />

angespannt. Das geringe Angebot sorgt im Immobiliensektor für<br />

steigende Preise. Die Quote für den Leerstand von Büroräumen liegt<br />

bei 9,1%, die von Wohnräumen mit 5,1% so niedrig wie noch nie.<br />

TAIWAN<br />

Wahlkampf<br />

Zwei entscheidende Wahlen stehen Taiwan in den nächsten<br />

zwölf Monaten bevor: Das Parlament im nächsten Januar<br />

<strong>und</strong> der Präsident im Frühjahr – also insgesamt eine bedeutende<br />

Neuordnung der politischen Kräfte.<br />

Mit der Entscheidung für den ehemaligen Premier Vincent Siew als<br />

Vizekandidat hat sich der Präsidentschaftskandidat der KMT, Ma<br />

Ying-Jeou, eine ruhige Hand ins Boot geholt. Siew, ein umgänglicher<br />

Mann mit dem Spitznamen “Smiling Siew”, wird im Falle seiner Wahl<br />

die wirtschaftliche Regeneration Taiwans managen. Der kompetente<br />

Technokrat wäre eine gute Wahl, stünde die KMT in den Umfragen<br />

besser da. Aber die Partei sieht sich einem trickreichen Kandidaten der<br />

DPP, Frank Hsieh, ebenfalls Ex-Premier, gegenüber. Ma kann die Wahl<br />

nur für sich entscheiden, wenn es ihm gelingt, viele der unentschiedenen<br />

Wähler <strong>und</strong> Stimmen der DPP für sich zu gewinnen. Allerdings<br />

haben hier die Volkszugehörigkeit, der Dialekt <strong>und</strong> die Herkunft oft<br />

größeres Gewicht als die Kompetenz <strong>und</strong> die Politik des Kandidaten.<br />

Besonders im Süden Taiwans steht Kandidat Ma deswegen ungünstig<br />

da. Dort ist Hsiehs Gebiet, ist er doch ehemaliger Bürgermeister der<br />

im Süden gelegenen Hafenstadt Kaohsiung,Taiwans zweitgrößter<br />

Metropole. Hsiehs wahrscheinlichste Vizekandidatin ist der Heißsporn<br />

Yeh Chu-Lan, ihres Zeichens ehemalige Ministerin, stellvertretende<br />

Premierministerin <strong>und</strong> stellvertretende Bürgermeisterin von Kaohsiung.<br />

Sie ist eine politische Ikone, deren Ruhm zum Teil auf dem Tod<br />

ihres Ehemannes durch Selbstmord als Protest gegen die Politik der<br />

KMT-Regierung beruht. Obzwar Ma in den Umfragen um 15-20%<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Die Mietpreise für Büroräume schnellten im ersten Quartal um<br />

40,6% empor, die Wohnungsmieten immerhin um 21,5%.<br />

Während die Betriebskosten zunehmen, stieg der Konsumgüterindex<br />

im Mai lediglich um 1%. Der Singapur-Dollar stand im ersten<br />

Halbjahr durchschnittlich 1,53 gegen den US-Dollar <strong>und</strong> gewann<br />

somit im Vergleich zu 2006 um 4% an Wert. Für dieses Jahr wird ein<br />

weiterer Anstieg um 6% auf 1,50 erwartet.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Singapur<br />

2,9<br />

2003<br />

* Prognose<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

8,7<br />

1,7<br />

2004<br />

6,6<br />

0,5 0,5<br />

2005<br />

Wirtschaftsdaten Taiwan<br />

3,4<br />

-0,3<br />

2003<br />

* Prognose<br />

2006<br />

2007*<br />

vorausliegt, rechnen die lokalen Polit-Kommentatoren Frank Hsieh<br />

gute Siegeschancen aus. Beide Kandidaten erklärten, Taiwans Wirtschaft<br />

müsse offener <strong>und</strong> verflochtener mit China sein. Zudem herrscht<br />

die einhellige Meinung, dass das gegenwärtige Dickicht der Beschränkungen<br />

für Geschäfte mit China den Handel geschädigt hat. Bei der<br />

Herangehensweise an das Problem herrschen aber gegensätzliche<br />

Ansichten. Während Ma für eine zügige <strong>und</strong> umfassende Überholung<br />

der Richtlinien steht, spricht sich der Kandidat der Regierungspartei<br />

7,9<br />

1,0<br />

7,3<br />

0,9<br />

Stand 07/2007<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

6,1<br />

1,6<br />

2004<br />

4,0<br />

2,3<br />

2005<br />

4,6<br />

2006<br />

4,4<br />

0,6 0,6<br />

2007*<br />

Stand 07/2007<br />

Seite 69<br />

Wirtschaft der Region


Wirtschaft der Region<br />

Wirtschaft Taiwan / Thailand<br />

Hsieh für einen gemesseneren Schritt aus – zumindest bis die Wahlen<br />

hinter ihm liegen.<br />

Taiwan gliedert sich endlich in die Reihen der westlichen Nationen<br />

ein <strong>und</strong> schreibt Unternehmen ab nächstem Jahr vor, ihren Angestellten<br />

die Belegschaftsaktien anzurechnen. Besonders auf die Profite der<br />

IT-Unternehmen wird diese Regelung Einfluss haben. Ausländische<br />

Firmen werden davon weniger berührt werden.<br />

Der wichtige IT-Exportsektor verzeichnete in den ersten fünf<br />

Monaten 2007 einen scharfen Knick nach unten <strong>und</strong> sackte von 12,9%<br />

auf 6,8% ab. Seit Juni laufen die Exporte bei 11% wieder besser <strong>und</strong><br />

die Nachfrage nach IT-Gütern aus den USA, Europa <strong>und</strong> China zieht<br />

wieder an. Auch die Produktionsleistung der Industrie kletterte um<br />

6,4%, der stärkste Wert seit zehn Monaten. Gleichzeitig stiegen auch<br />

die Auftragszahlen um 7,3%. Das sollte auch die Kapitalausgaben von<br />

einem derzeit schwachen 1% im ersten Quartal bis zum Jahresende<br />

auf 2-4% anheben. Keine dieser Entwicklungen hatte jedoch bislang<br />

Einfluss auf die Konsumenten. Die Zahl der verkauften Pkw wuchs<br />

THAIlANd<br />

Neue Verfassung<br />

Die politische <strong>Macht</strong> des thailändischen Militärs nimmt stetig<br />

zu. Die Verteidigungsausgaben stiegen im Haushalt 2007/08,<br />

der am 1. Oktober in Kraft tritt, um 24,3 %, nachdem sie schon in<br />

diesem Jahr um 33,8 % Prozent angehoben wurden.<br />

Das Militär nimmt durch den neuen National Security Act, der dem<br />

Internal Security Operations Command beträchtliche Befugnisse<br />

einräumt, eine zentrale politische Rolle ein. Die Polizeikräfte, die<br />

einstmals die <strong>Macht</strong>basis von Ex-Premier Thaksin darstellten, werden<br />

dagegen vernachlässigt. Die Thai Rak Thai (TRT) Partei, ehemals die<br />

dominierende politische Partei des Landes, wurde aufgelöst. Um eine<br />

Neugründung zu verhindern, wurden 111 führende Persönlichkeiten<br />

der Partei für fünf Jahre von politischen Ämtern ausgeschlossen.<br />

Zudem wurde jetzt auch Anklage gegen Thaksin <strong>und</strong> seine Familie<br />

erhoben, womit seine Rückkehr in die Politik in der nächsten Zeit<br />

wohl ausgeschlossen sein dürfte. Nachdem sich das Puzzle langsam<br />

zusammenfügt, hat der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates<br />

(CNS), General Sonthi Boonyaratkalin, für den Zeitraum zwischen<br />

Ende Dezember <strong>und</strong> dem 25. November Wahlen angekündigt. Auch<br />

Sonthis Zukunft ist fraglich, denn im September steht sein Eintritt in<br />

den Ruhestand an.<br />

Am 19. August findet ein Referendum über die neue Verfassung<br />

statt. Sollten die Wähler den Entwurf ablehnen, können der CNS<br />

<strong>und</strong> die Übergangsregierung eine von Thailands vorhergegangen<br />

Verfassungen bestimmen. Es ist jedoch deutlich zu erkennen, dass<br />

der Sicherheitsrat <strong>und</strong> Übergangspremier Surayud das Referendum<br />

gewinnen wollen, wodurch der Putsch nachträglich gerechtfertigt<br />

würde. In den nächsten zwei Monaten wird sich abzeichnen, welche<br />

Parteien <strong>und</strong> Politiker zur Wahl stehen werden. Abhisit Vejjajiva, der<br />

Vorsitzende der Demokratischen Partei, Thailands ältester politischer<br />

Partei, wird schon jetzt als Führer einer Regierungskoalition gesehen.<br />

Die Demokraten waren zuletzt in instabilen Koalitionen von 1992-95<br />

<strong>und</strong> 1997-2001 an der <strong>Macht</strong>. Bei den Wahlen im Jahr 2005 fiel ihr<br />

Stimmenanteil mit 96 Sitzen auf 18,3 %, wohingegen die TRT 60,7 %<br />

der Stimmen erlangte <strong>und</strong> somit 375 Mandate für sich gewann.<br />

im Mai um 8,7%, der erste Anstieg seit 16 Monaten, obwohl sie seit<br />

Jahresbeginn insgesamt um 17,8% gefallen war. Eine Erholung der<br />

Konsumausgaben, die 2006 um 1,4% eingebrochen waren, wird<br />

stufenweise für die zweite Hälfte dieses Jahres erwartet.<br />

Taiwans Zentralbank wird weiterhin einen straffen Kurs verfolgen;<br />

nicht nur wegen der Inflation, die im Juni gerade einmal 0,1% betrug,<br />

sondern um ein weiteres Abfließen von Finanzmitteln, das den Wert<br />

des NT-Dollars unterspült, zu verhindern. Der Wechselkurs ist seit<br />

Oktober 2004 stetig gestiegen <strong>und</strong> der Diskontsatz hat sich bei 3,125%<br />

eingependelt. Ein Wert, der verglichen mit dem weltweiten Standard<br />

niedrig erscheint, für Taiwan aber den höchsten Satz seit knapp sechs<br />

Jahren bedeutet. Dennoch transferieren die lokalen Investoren ihre<br />

Mittel lieber ins Ausland, wo die besseren Renditen warten. Ein Ergebnis<br />

daraus ist der Fall des NT-Dollars, dem die Zentralbank des Landes<br />

verzweifelt durch Intervention auf den Devisenmärkten Einhalt zu<br />

gebieten versucht.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Thailand<br />

7,1<br />

1,8<br />

2003<br />

* Prognose<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

6,3<br />

2,7<br />

2004<br />

4,5<br />

2005<br />

2006<br />

2007*<br />

Die Regierung Surayud hat ihren 1,66-Billionen-Baht-Haushalt<br />

für 2007/08 vorgestellt, der im September verabschiedet werden soll.<br />

Darin wird für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 3,8-4,8% <strong>und</strong><br />

5% im Jahr 2008 vorausgesetzt. Nahezu das gesamte Wachstum Thailands<br />

beruhte in der ersten Hälfte dieses Jahres auf den Exporten. Die<br />

Binnennachfrage liegt dagegen am Boden, es herrscht aber Zuversicht,<br />

dass sich die Konsumausgaben in der zweiten Jahreshälfte erholen<br />

werden. Anzeichen dafür gibt es bislang aber noch keine. Die Daten<br />

der Bank of Thailand weisen für den Monat Mai eine um 0,4 Prozent<br />

gesunkene Konsumrate aus, die privaten Investitionen gingen sogar<br />

um 3,1 % zurück. Im Kontrast dazu hat die Exportwirtschaft in den<br />

letzten Monaten um 19,9 % zugelegt, die Importe ließen aber nach <strong>und</strong><br />

pendelten sich im Mai bei 6,2 % ein. Die Importe von Kapitalgütern<br />

gingen sogar auf 2,3 % zurück. Insgesamt ergibt sich so eine moderate<br />

Leistungsbilanz.<br />

Der Aktienmarkt strotzt ob seines 10-Jahres-Hochs vor Optimismus<br />

<strong>und</strong> die ausländischen Anleger, die auf eine Aufwertung des Baht<br />

5,0<br />

4,7<br />

4,0<br />

1,7<br />

Stand 07/2007<br />

Seite 70 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing


Grafik: <strong>Aktuell</strong> Publishing<br />

spekulieren, erhoffen sich nach den Wahlen kräftige Renditen. Der<br />

politische Ausblick gibt das bislang aber noch nicht her. Die Inflation<br />

sank in der ersten Hälfte 2007 gleichmäßig auf 1,9 % im Mai <strong>und</strong><br />

im Juni, womit der Mittelwert des von der Zentralbank angepeilten<br />

Spektrums von 1,5-2,5 % getroffen wurde. Diese Entwicklung<br />

ermöglichte es der Bank of Thailand dann auch, die Zinsen um 150<br />

Basispunkte auf 3,5 % zurückzunehmen. Eine weitere Senkung von<br />

25-50 Basispunkten, um den steigenden Baht zu bremsen <strong>und</strong> die<br />

Binnennachfrage zu steigern, ist wahrscheinlich. Wie die Börse steht<br />

VIeTNAM<br />

Equitisierung<br />

Viele ausländische Unternehmen zeigen sich optimistisch<br />

über Vietnams Wachstumsaussichten <strong>und</strong> einige Regierungsvertreter<br />

sind sogar noch zuversichtlicher. Dies spiegelt<br />

die wachsende Bereitschaft zu bedeutenden Reformen wider.<br />

Einer der Optimisten ist Nguyen Bich Dat, der stellvertretende Minister<br />

für Planung <strong>und</strong> Investment, der fest dran glaubt, dass Vietnam<br />

in den nächsten fünf Jahren mehr als 150 Milliarden US-Dollar an<br />

ausländischen Direktinvestitionen (FDI) gutmachen kann. Das wäre<br />

ein großer Sprung nach den 8-10 Milliarden US-Dollar, die für dieses<br />

Jahr erwartet werden. Vize-Premier Nguyen Sinh Hung sprach sogar<br />

davon, dass in diesem Jahr 15-20 Milliarden US-Dollar möglich seien,<br />

was allerdings angesichts der in den ersten sechs Monaten realisierten<br />

3,9% überzogen scheint. Dats Weissagung ist dagegen sehr interessant,<br />

da er andeutete, dass für solche Investitionssteigerungen eine weit<br />

reichende Privatisierung mit attraktiven Konditionen für ausländische<br />

Bieter notwendig sei. Die zweite Generation der Reformen wird seit<br />

letztem Dezember von den Mitgliedsverpflichtungen in der Welthandelsorganisation<br />

(WTO) vorangetrieben. Es gilt als wahrscheinlich,<br />

dass die Regierung die Unternehmensteuer innerhalb der nächsten<br />

sechs Monate von 28% auf 25% zurückschrauben wird. Sowohl von<br />

der Administration als auch der Zentralbank wird erwartet, dass sie ihre<br />

Maßnahmen für den Ausbau des schnell wachsenden vietnamesischen<br />

Kapitalmarktes weiter beschleunigen.<br />

Die Zentralbank zeigt sich besonders leidenschaftlich bei der<br />

Prävention eines Börsenzusammenbruchs. Der Aktienmarkt fiel von<br />

seiner Spitze Mitte März um 14%. Ob die Börse schon bereit ist, eine<br />

Vorreiterrolle bei der „Equitisierung“ (wie Vietnams Regierung die<br />

Privatisierung bezeichnet) zu spielen, ist nach den Problemen mit der<br />

staatlichen Versicherungsgesellschaft Bao Viet Insurance Anfang Juli<br />

noch unklar. Der Aufschwung in der Investitions- <strong>und</strong> Baubranche<br />

trieb das Bruttoinlandsprodukt in der ersten Hälfte des Jahres um 7,9%<br />

nach oben, wobei Industrie, Bauwirtschaft <strong>und</strong> der Dienstleistungssektor<br />

sogar um 8-10% anwuchsen. Die Landwirtschaft lag dagegen<br />

nur bei 2,7%. Die Investitionen aus dem Ausland sprangen um 95%<br />

auf 3 Milliarden US-Dollar <strong>und</strong> auch die öffentlichen Investitionen<br />

stiegen um beeindruckende 56,5% auf 41,8 Billionen Dong (2,6 Milliarden<br />

US-Dollar).<br />

Mit Ausnahme der Agrarwirtschaft war das größte Wachstumshemmnis<br />

das verdoppelte Handelsdefizit. Hohe Importe von Baustoffen<br />

<strong>und</strong> Kapitalgütern für den Bau von Großprojekten, wie etwa<br />

Vietnams erste große Raffinerien <strong>und</strong> Kraftwerke, waren die treibende<br />

Kraft hinter dem Importanstieg von 31,5% des ersten Halbjahres. Die<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Wirtschaft Thailand / Vietnam<br />

auch der thailändische Baht mit 33=1 US-Dollar wegen des großen<br />

Außenhandelsüberschusses <strong>und</strong> Kapitalzuflüssen am Aktienmarkt<br />

auf einem Zehn-Jahres-Hoch. Zwar verlangen die Exporteure eine<br />

Dämpfung des Wertzuwachses, aber die Zentralbank kann hier nur<br />

wenig ausrichten. Die von 73 Milliarden auf 67 Milliarden US-Dollar<br />

geschmolzenen Devisenreserven lassen aber vermuten, dass das<br />

Institut Baht verkauft hat, um seinen Anstieg zu bremsen.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Vietnam<br />

3,2<br />

7,3<br />

2003<br />

* Prognose<br />

Exporte wuchsen seit Jahresbeginn um 19,2%. Besonders die Textilindustrie<br />

(+25,9%) <strong>und</strong> die Elektronikhersteller (+23,7%) verzeichneten<br />

hier die höchsten Umsatzsteigerungen. Damit stieg auch die Industrieproduktion<br />

in der ersten Jahreshälfte um 16,9 Prozentpunkte an.<br />

Die Verkaufszahlen auf Vietnams winzigem Fahrzeugmarkt kletterten<br />

im Juni um 46 % auf 4.464 Einheiten, wobei Toyota das Geschäft<br />

mit 40% der Umsätze dominierte, Daihatsu dagegen das Handtuch<br />

warf, womit die Zahl der ausländischen Hersteller im Land auf elf<br />

schrumpfte. Trotzdem wird für das laufende Jahr mit einer 30%igen<br />

Steigerung der Fahrzeugproduktion gerechnet. Angesichts der billigen<br />

chinesischen Produktion <strong>und</strong> der Importe von Gebrauchtfahrzeugen<br />

denkt das Finanzministerium über eine Reduzierung der Einfuhrzölle<br />

auf nicht in Vietnam gefertigte Fahrzeugteile nach, um so die einheimischen<br />

Montagebetriebe wettbewerbsfähiger zu machen.<br />

Das starke Wirtschaftswachstum treibt die Inflation nach oben, der<br />

Index der Verbraucherpreise stieg im Juni bereits um 7,8% <strong>und</strong> wird<br />

in den kommenden Monaten um mehr als 8% zunehmen. Dementsprechend<br />

ist eine weitere Verschärfung der Geldpolitik in der zweiten<br />

Hälfte des Jahres zu erwarten. Vietnams Handelsdefizit ist trotz starker<br />

Investitionen aus dem Ausland <strong>und</strong> Geldtransfers von Vietnamesen<br />

im Ausland auf 4,8 Milliarden US-Dollar angewachsen. Der Dong<br />

fiel daher seit Ende letzten Jahres um 0,2 % <strong>und</strong> wird im Gesamtjahr<br />

wohl um 1% weiter an Wert verlieren.<br />

Von Jessica Purkhardt<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

7,8<br />

7,7<br />

2004<br />

8,4<br />

8,3<br />

2005<br />

8,2<br />

6,6<br />

2006<br />

8,3<br />

8,1<br />

2007*<br />

Stand 06/2007<br />

Seite 71<br />

Wirtschaft der Region


Firmenportrait Thailand<br />

KfW IPEX-Bank:<br />

Südostasien im Fokus<br />

dAs deuTsCHe sPezIAlINsTITuT bAuT seINe PRäseNz IN südosTAsIeN sysTeMATIsCH Aus<br />

Vom Kraftwerk über das Flugzeug<br />

zum Windrad: Die Spannweite der<br />

finanzierten Projekte ist enorm bei einem<br />

der ungewöhnlicheren Finanzinstitute<br />

Deutschlands. Zuverlässigkeit ist in diesem<br />

Geschäft ebenso wichtig wie f<strong>und</strong>ierte<br />

Fachkompetenz <strong>und</strong> innovative Ideen.<br />

Trotz der großen Projekte, die finanziert<br />

werden, wirkt dieser Ableger des staatlichen<br />

Geldinstituts auf den ersten Blick<br />

unscheinbar, fast schon klein, doch die<br />

KfW-IPEX-Bank zählt mit ihren Repräsentanzen<br />

in Bangkok, Istanbul, London,<br />

Mumbai, Moskau, New York <strong>und</strong><br />

Sao Paolo zu den feinsten Adressen ihrer<br />

Zunft. Zu ihrem breit gefächerten K<strong>und</strong>enkreis<br />

in <strong>und</strong> außerhalb Deutschlands<br />

zählen globale Player ebenso wie große<br />

bis größere mittelständische Unternehmen<br />

mit internationaler Ausrichtung.<br />

„Mit ihrem Geschäftsfeld der Export- <strong>und</strong> Projektfinanzierung mit<br />

Europabezug ist die KfW IPEX-Bank heute ein gut aufgestellter Spezialanbieter<br />

für komplexe Finanzierungen weltweit“ erklärt Jens B.<br />

Bessai, seit 1. August Büroleiter der Repräsentanz Südostasien. „Der<br />

Europabezug kann zahlreiche Formen annehmen, wie europäische<br />

Exporte, Investitionen europäischer Unternehmen außerhalb des eigenen<br />

Kontinents, Projekte in Europa selber oder ein Abnahmevertrag<br />

eines europäischen Unternehmens bei einem Projekt in Übersee.“<br />

Dieses Geschäftsfeld wird ab 1. Januar 2008 in der Rechtsform<br />

einer GmbH von der eigenständigen 100-prozentigen Tochtergesellschaft<br />

der KfW-Bankengruppe weitergeführt werden.<br />

Damit folgt die KfW-Bankengruppe einer Vereinbarung mit der<br />

EU-Kommission: sie wird ihren kommerziellen internationa-<br />

Jens B. Bessai<br />

Jens B. Bessai, seit 1. August Büroleiter der Repräsentanz Südostasien<br />

len Arm nach den gleichen Bedingungen wie Geschäftsbanken<br />

betreiben. Handelt es sich rechtlich auch um eine Neugründung,<br />

so bleiben nichtsdestotrotz mehr als 40 Jahre Erfahrung in der<br />

Export- <strong>und</strong> Projektfinanzierung erhalten <strong>und</strong> werden in die<br />

neue Bank mit eingebracht. Dazu behält die Bank ihre bewährte<br />

Aufstellung nach Sektoren bei. Diese sind:<br />

– Schifffahrt<br />

– Luftfahrt<br />

– Energie <strong>und</strong> Umwelt<br />

– Schienen- <strong>und</strong> Straßenverkehr<br />

– Gr<strong>und</strong>stoffindustrie<br />

– Verarbeitendes Gewerbe, Handel <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

– Flug- <strong>und</strong> Seehäfen sowie Bauwirtschaft<br />

– Telekommunikation <strong>und</strong> Medien<br />

Kuala Lumpur Bangsar KlLIA express<br />

Seite 72 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Fotos: KfW IPEX-Bank


Ein klarer Finanzierungsschwerpunkt mit über 50% Anteil am<br />

Gesamtgeschäft des Frankfurter Spezialinstituts ist der dynamische<br />

Verkehrssektor, der einen immensen Ausbau- <strong>und</strong> Modernisierungsbedarf<br />

r<strong>und</strong> um die Erde hat. Zudem ist die KfW IPEX-Bank gerade<br />

in Südostasien im Kraftwerkssektor <strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>stoffindustrie<br />

(Petrochemie, Pulp & Paper, Stahl) sehr aktiv.<br />

Mit diesem besonderen Merkmal der Aufstellung nach Wirt-<br />

Mittel- <strong>und</strong> langfristige Kredite weiterhin<br />

das Kerngeschäft der Frankfurter<br />

schaftsbereichen gelingt es der KfW IPEX-Bank, dass jeder<br />

Mitarbeiter über ein f<strong>und</strong>iertes branchenspezifisches Produkt-<br />

Know-how verfügt <strong>und</strong> damit die Vielschichtigkeit des jeweiligen<br />

Industriezweiges genau kennt. Die Schlüsselfunktion der Außenbüros<br />

ist dabei die tatkräftige Unterstützung der Marktbereiche<br />

am Hauptsitz bei der Identifizierung von Neuprojekten <strong>und</strong> die<br />

Anbahnung wie Vertiefung von K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Bankenkontakten.<br />

Im Rahmen ihrer Expansionsstrategie<br />

gründete die KfW IPEX-Bank Anfang des<br />

Jahres ihre erste südasiatische Repräsentanz<br />

in der pulsierenden Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Finanzmetropole Mumbai, da Indiens<br />

Finanzierungsbedarf parallel zu seiner<br />

Wirtschaftsöffnung heute immer rascher<br />

anzieht. Zudem wird dieses Jahr noch eine<br />

weitere Repräsentanz in der aufstrebenden Golfregion folgen,<br />

was das Auslandsnetz der Frankfurter sinnvoll abr<strong>und</strong>et. Für die<br />

weitere Geschäftsausweitung hat die KfW IPEX-Bank durch ihre<br />

Auslandsbüros in den größten Wachstumsregionen <strong>und</strong> –märkten<br />

immer ihre Hand direkt am Puls der Weltwirtschaft, was der<br />

Schlüssel für ihren Erfolg im In- <strong>und</strong> Ausland ist.<br />

Geschäftsfeld der Export- <strong>und</strong><br />

Projektfinanzierung mit Europabezug<br />

„Neben allen laufenden Projekten der Region verfolge ich vor<br />

allem die gesamtwirtschaftliche <strong>und</strong> sektorale Entwicklung von<br />

Südostasien inklusive Taiwan <strong>und</strong> Hongkong“, fährt Bessai fort,<br />

der sich systematisch um die Anbahnung von Neugeschäften kümmert.<br />

Seit der Gründung der Repräsentanz vor 9 Jahren in Bangkok<br />

hat sich das Außenbüro nach der erfolgreichen Restrukturierung<br />

der lokalen Finanzierungen nach der Asienkrise 1997 vor allem<br />

in den letzten Jahren vom Thailand- zum Südostasien-Akquisitionsbüro<br />

transformiert. In Bangkok teilt man mit der 100-prozentigen<br />

KfW-Tochtergesellschaft DEG, die auf Eigenkapital- <strong>und</strong><br />

Mezzaninprodukte sowie Kredite an private Unternehmen in<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländern spezialisiert ist, nicht nur<br />

die Büroräume, sondern erzielt durch die enge Zusammenarbeit<br />

merkliche Synergieeffekte.<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Firmenportrait Thailand<br />

Auch als Bank mit europäischer Ausrichtung hat die KfW IPEX-<br />

Bank ein großes Interesse, dass ihr Asienportfolio mindestens stabil<br />

bleibt. Will man dem zunehmenden Anteil Asiens an der Weltwirtschaft<br />

gerecht werden, muss sie hier sogar kräftig wachsen. „Jedermann<br />

spricht von Asiens Zukunftsmärkten China <strong>und</strong> Indien“, argumentiert<br />

der 37-jährige Büroleiter, „dabei hat auch Südostasien sehr attraktive<br />

Investitionspotentiale in zahlreichen Wirtschaftszweigen.“<br />

Die Bandbreite der Finanzierungen ist<br />

auch in Südostasien groß, allein die jüngst<br />

abgeschlossenen Transaktionen belegen dies<br />

eindrucksvoll:<br />

Finanzierung von zwei Airbus A320 Passagierflugzeugen<br />

für eine malaysische Low<br />

Cost Airline <strong>und</strong> weitere Maschinen desselben<br />

Typs für eine philippinische Fluggesellschaft. Diese vor allem<br />

auf den Wertverlauf der Flugzeuge abgestellte Art der Finanzierung<br />

erfordert besonderes Wissen um die Charakteristika des Finanzierungsgegenstandes.<br />

Refinanzierung von zwei Kraftwerksprojekten in Thailand mit<br />

einer Kapazität von r<strong>und</strong> 300 MW in enger Zusammenarbeit mit<br />

lokalen Banken. Darüber hinaus Teilnahme an zwei Finanzierungen<br />

Jeder Mitarbeiter verfügt über ein<br />

f<strong>und</strong>iertes branchenspezifisches Produkt-<br />

Know-how<br />

für einen weiteren Energieversorger in Thailand. Zusammen mit früheren<br />

Transaktionen auf den Philippinen, auf Taiwan, in Indonesien<br />

<strong>und</strong> Vietnam stellt die Finanzierung von Energieerzeugung inklusive<br />

erneuerbarer Energien einen Schwerpunkt in der Region dar.<br />

Die kürzliche Teilnahme an einem Konsortium von r<strong>und</strong> 20 Banken<br />

zur Finanzierung für einen indischen Petrochemiekonzern über<br />

den Finanzplatz Singapur unterstreicht das<br />

Interesse der KfW IPEX-Bank an Konsortialfinanzierungen.<br />

Hierfür will sie ihre Bankenkontakte<br />

weiter zielstrebig ausbauen.<br />

Die Beteiligung an einer Garantielinie<br />

für ein asiatisches Handelshaus mit substantiellem<br />

Europageschäft am internationalen<br />

Finanzplatz Hongkong verdeutlicht den Ausbau dieses Produkts auch<br />

in Südostasien.<br />

Wie in Südostasien setzt die KfW IPEX-Bank auch weltweit alle<br />

ihre Finanzierungsprodukte für Projekte, Investitionen, Handel <strong>und</strong><br />

Syndizierung mit Europabezug ein, was ebenfalls Exporte <strong>und</strong> Investitionen<br />

außerhalb von Europa ins Abendland sein können. Auch<br />

wenn in den letzten zwei Jahren das Produktangebot vor allem durch<br />

kurzfristige Handelsinstrumente erweitert wurde, sind mittel- <strong>und</strong><br />

langfristige Kredite weiterhin das Kerngeschäft der Frankfurter. Ihre<br />

Spezialität sind auf jedes Projekt genau abgestimmte Finanzierungen,<br />

wie beispielsweise im komplexen Bereich der Flugzeugfinanzierung.<br />

„Wir sind keine Bank wie jede andere“, fasst Bessai zusammen, „da<br />

wir unseren K<strong>und</strong>en individuelle Finanzierungspakete abgestützt auf<br />

unsere Wirtschaftssektorenkompetenz bieten.“<br />

Seite 73


Firmenportrait Thailand<br />

Südostasiens Schlüsselmärkte aus der<br />

KfW IPEX-Bank-Perspektive<br />

INdoNesIeN<br />

Bevölkerung: 220,6 Mio.<br />

BIP (Bruttoinlandprodukt) Wachstum:<br />

6,0%<br />

BIP/Kopf: 1.610 USD<br />

„Großes Land mit hohem Bedarf an Infrastrukturinvestitionen<br />

im Verkehrs-, Telekommunikations-<br />

<strong>und</strong> Energiebereich. Die<br />

Ende letzten Jahres von der indonesischen<br />

Regierung vorgenommene Neuorganisation<br />

des Prozesses zur Genehmigung<br />

großer Projekte <strong>und</strong> staatlicher Garantien<br />

wird hoffentlich bald an konkreten Projekten<br />

getestet. Die kommerzielle Finanzierbarkeit<br />

von Projekten ist daher im Kontext<br />

der rechtlichen <strong>und</strong> politischen Rahmenbedingungen<br />

zu sehen.“<br />

Malaysia<br />

Bevölkerung: 25.4 Mio.<br />

BIP Wachstum: 5,7%<br />

BIP/Kopf: 6.138 USD<br />

„Einer der reiferen Kapitalmärkte in der<br />

Region. Wir schaffen hier Mehrwert für<br />

den K<strong>und</strong>en durch besondere Finanzierungsstrukturen<br />

wie zum Beispiel im<br />

Luftfahrtbereich. Malaysia hat hier die für<br />

die Flugzeugfinanzierung relevante Cape<br />

Town-Convention (beinhaltet u.a. die<br />

Registrierung mobiler Assets wie Flugzeuge<br />

<strong>und</strong> darauf bezogene Sicherheiten<br />

in einem internationalen Register) bereits<br />

ratifiziert <strong>und</strong> in nationale Gesetzgebung<br />

umgesetzt. Dies unterstreicht die im allgemeinen<br />

guten Rahmenbedingungen in<br />

Malaysia für kommerzielle Finanzierungen<br />

von Projekten.“<br />

Philippinen<br />

Bevölkerung: 88,7 Mio.<br />

BIP Wachstum: 5,4%<br />

BIP/Kopf: 1.345 USD<br />

„Hier sind wir bereits mit Finanzierungen<br />

in so verschiedenen Sektoren wie Containerterminals,<br />

Telekommunikation,<br />

Kraftwerken <strong>und</strong> dem Luftfahrtbereich<br />

aktiv gewesen <strong>und</strong> wollen es auch bleiben.<br />

Unsere bestehenden K<strong>und</strong>enkontakte<br />

wollen wir weiter ausbauen <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus neue Sektoren erschließen. Die<br />

stetige wirtschaftliche Entwicklung gibt<br />

uns hier Zuversicht.“<br />

Seite 74<br />

sINgAPuR<br />

Bevölkerung: 4,6 Mio.<br />

BIP Wachstum: 5,5%<br />

BIP/Kopf: 31.900 USD<br />

„Als überregionaler Finanzplatz natürlich<br />

für uns eine sehr wichtige Drehscheibe für<br />

Bankenkontakte, die wir gezielt weiter ausbauen<br />

wollen. Für uns ist die Arrangierung<br />

syndizierter Transaktionen von hier aus<br />

sowohl für Südostasien als auch für Indien<br />

interessant. Unternehmen aus Singapur<br />

investieren inzwischen weltweit, hier intensivieren<br />

wir unsere Kontakte weiter. Beispiele<br />

hier sind Versorgungsunternehmen<br />

<strong>und</strong> Hafenbetreiber. Neben der Schifffahrt<br />

ist Singapur auch im Luftfahrtsektor ein<br />

interessanter Stützpunkt; sowohl Airlines<br />

als auch Flugzeugleasinggesellschaften<br />

sind hier unsere Partner <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en.“<br />

Thailand<br />

Bevölkerung: 64,2 Mio.<br />

BIP Wachstum: 4.3%<br />

BIP/Kopf: 3.460 USD<br />

„Wir schauen insbesondere auf den Kraftwerkssektor<br />

mit den kommenden IPP- <strong>und</strong><br />

SPP-Programmen (Independent bzw. Small<br />

Power Producer). Mit der früheren IPP-<br />

R<strong>und</strong>e existiert eine Vorlage, mit der gute<br />

Erfahrungen gemacht wurden. Der Energiebedarf<br />

wächst in Thailand überproportional<br />

im Verhältnis zur gesamten Volkswirtschaft,<br />

die Nachfrageseite bei Energieprojekten ist<br />

daher in der Regel stabil.“<br />

kfW IPeX-bank kontaktadressen<br />

Südostasien-Repräsentanz<br />

KfW IPEX-Bank Büro Bangkok<br />

19th floor, Empire Tower 2<br />

195 South Sathorn Road<br />

Bangkok 10120 - Thailand<br />

Büroleiter: Jens B. Bessai<br />

Tel: +66 2 670 0467-8<br />

Fax: +66 2 670 0469<br />

E-Mail jens.bessai@kfw.de<br />

China-Repräsentanz<br />

KfW Büro Peking<br />

1170, Sunflower Tower<br />

37 Maizidian Street, Chaoyang<br />

Peking 100026 - PR China<br />

Ansprechpartnerin: Sun-Young Kim<br />

Tel.: +86 10 8527 5171-12<br />

Fax: +86 10 8527 5175<br />

E-Mail: sun-young.kim@kfwchina.com<br />

„Der Petrochemie- <strong>und</strong> der Pulp- <strong>und</strong><br />

Papersektor stellen ebenfalls interessante<br />

<strong>und</strong> expandierende Branchen dar,<br />

wo wir auf der Finanzierungsseite aktiv<br />

waren <strong>und</strong> bleiben. Art <strong>und</strong> Umfang der<br />

privaten Finanzierung des Ausbaus der<br />

Schienenverkehrsinfrastruktur insbesondere<br />

im Großraum Bangkok hängen nicht<br />

unwesentlich von der Strukturierung der<br />

Risikoverteilung sowie dem finanziellen<br />

Beitrag der öffentlichen Hand ab.“<br />

VIeTNAM<br />

Bevölkerung: 83,0 Mio.<br />

BIP Wachstum: 7,9%<br />

BIP/Kopf: 620 USD<br />

„Derzeit hohe Investitionen in Anlagegüter<br />

in vielen Sektoren wie dem Kraftwerksbereich,<br />

Pulp & Paper, Zement <strong>und</strong> Stahl, um<br />

nur einige zu nennen, aber auch Infrastruktur<br />

wie städtische Bahnsysteme, Seehäfen<br />

<strong>und</strong> Flughäfen. So ist ein deutlicher Ausbau<br />

der Containerumschlagskapazitäten<br />

insbesondere im Raum HCM-City bereits<br />

in der Realisierung. Bei der Exportorientierung<br />

des Landes ist dies sehr wichtig,<br />

damit mangelnde Umschlagsinfrastruktur<br />

nicht zur Wachstumsbremse wird. Der<br />

lokale Bankensektor befindet sich noch im<br />

Umbruch, daher spielen internationale Banken<br />

in der Export- <strong>und</strong> Projektfinanzierung<br />

eine große Rolle. Der WTO-Beitritt Anfang<br />

des Jahres hat das Land in der Wertschätzung<br />

von Investoren <strong>und</strong> Finanzinstituten<br />

weiter vorangebracht.“<br />

Indien-Repräsentanz<br />

KfW IPEX-Bank Büro Mumbai<br />

Unit 405, Level 4, Ceejay House<br />

Dr. Annie Besant Road<br />

Worli, Mumbai 400 018 - Indien<br />

Büroleiterin Ilka-Yvonne Vogel<br />

Handy: +91 9819 359 981<br />

E-Mail: ilka-yvonne.vogel@kfw.de<br />

Hauptsitz<br />

KfW IPEX-Bank<br />

Palmengartenstraße 5-9<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Deutschland<br />

Tel: +49 69 7431-0<br />

Fax: +49 69 7431-2944<br />

E-Mail: info@kfw-ipex-bank.de<br />

Web: www.kfw-ipex-bank.de


Asien-Veranstaltungen in Deutschland<br />

September bis Oktober 2007<br />

04.09.2007 – kiel<br />

Indien – Chance für den Mittelstand,Informationsveranstaltung<br />

Die Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> Technologietransfer<br />

Schleswig-Holstein GmbH<br />

(WTSH) wird gemeinsam mit ihrem Partner<br />

in Indien – Herrn Dr. Dietrich Kebschull<br />

– über Chancen <strong>und</strong> Risiken des<br />

indischen Marktes berichten <strong>und</strong> über<br />

aktuelle politische <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen in Indien informieren.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

werden mittelständische Unternehmer<br />

<strong>und</strong> fachk<strong>und</strong>ige Referenten über ihre<br />

Erfahrungen in Indien berichten.<br />

Veranstalter: land schleswig-Holstein<br />

kontakt: Frau susanne lentfer, Telefon:<br />

+49/(0)431/66666-861 , e-mail: lentfer@wtsh.de<br />

05.09.2007 – dortm<strong>und</strong><br />

Indien-stammtisch, Informationsveranstaltung<br />

Die IHK veranstaltet einen Indien-<br />

Stammtisch für Unternehmen die bereits<br />

in Indien aktiv sind oder in absehbarer<br />

Zeit beabsichtigen, auf dem Subkontinent<br />

wirtschaftlich aktiv zu werden.<br />

Veranstalter: IHk dortm<strong>und</strong><br />

kontakt: Wulf-Christian ehrich, Telefon: 0231<br />

5417-246, e-mail: w.ehrich@dortm<strong>und</strong>.ihk.de<br />

10.09.2007 – 23.09.2007 – berlin<br />

Asien-Pazifik-Wochen, Informationsveranstaltung<br />

Die 6. Asien-Pazifik-Wochen vom 10. bis<br />

23. September 2007 widmen sich unter<br />

der Überschrift „Asien-Pazifik verändert<br />

die Welt“ den asiatischen Einflüssen auf<br />

Europa <strong>und</strong> Nordamerika <strong>und</strong> damit der<br />

wachsenden Bedeutung asiatischer <strong>und</strong><br />

pazifischer Akteure in einer global vernetzten<br />

Welt. Die Asien-Pazifik-Wochen<br />

öffnen die deutsche Hauptstadt für eine<br />

Region, die eine immense Dynamik<br />

entfaltet <strong>und</strong> die globale Zukunft ausschlaggebend<br />

bestimmt.<br />

Veranstalter: land berlin<br />

kontakt: Telefon: +49/(0)30/9026-2270 e-mail:<br />

APW@skzl.Verwalt-berlin.de<br />

11. – 12.09.2007 – Hamburg<br />

Chinesische Handlungsstrategien<br />

– Wie westliche Führungskräfte<br />

davon profitieren<br />

können, seminar<br />

In der Wirtschaftsentwicklung unserer heutigen<br />

Welt spielt China eine zunehmend<br />

bedeutende Rolle. Somit tritt auch das<br />

andersartige chinesische Denken <strong>und</strong> Han-<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

deln in den Blickpunkt des Interesses. Hier<br />

fasziniert insbesondere die Frage, welche<br />

chinesischen Handlungsstrategien wir für<br />

Managementaufgaben in westlich geprägten<br />

Unternehmen nutzen können.<br />

Veranstalter: HK Hamburg (HKBIS)<br />

Kontakt: Frau Daniela Grünewald, Telefon:<br />

+49/(0)40/36138-486, e-mail: daniela.gruenewald@hk24.de<br />

11. – 12.09.2007 – Wuppertal<br />

NRW Firmenpooltage 2007,<br />

Informationsveranstaltung<br />

Interessenten können sich in Einzelgesprächen<br />

über ihre Marktchancen<br />

informieren <strong>und</strong> die Konditionen einer<br />

möglichen Pool-Mitgliedschaft besprechen.<br />

Als Gesprächspartner stehen<br />

zur Verfügung die Manager der Firmenpools<br />

Brasilien/ Mercosur, China/<br />

Shanghai, Iran, Kasachstan, Malaysia,<br />

Polen, Rumänien, Tschechien/ Slowakei,<br />

Ukraine <strong>und</strong> Vereinigte Arabische<br />

Emirate sowie die länderübergreifenden<br />

Firmenpools Exportmarketing.<br />

Veranstalter: IHk Wuppertal<br />

kontakt: Patrick kopischke, Telefon:<br />

0202/2490-515, e-mail: p.kopischke@wuppertal.ihk.de<br />

18.09.2007 – duisburg<br />

Wirtschaftspartner Indien – Rechtliche<br />

Strategien für Handel <strong>und</strong> Investitionen,<br />

Informationsveranstaltung<br />

Interessant für Unternehmen, die bereits<br />

in Indien aktiv sind oder in absehbarer Zeit<br />

beabsichtigen, auf dem indischen Subkontinent<br />

wirtschaftlich aktiv zu werden.<br />

Veranstalter: IHk duisburg<br />

kontakt: Viviane Wamers, Telefon: 0203 2821-<br />

347, e-mail: wamers@niederrhein.ihk.de<br />

19. – 20.09.2007 – Augsburg<br />

Inhouse-Marktberatung<br />

Indien, Informationsveranstaltung<br />

Veranstalter: IHk schwaben (Augsburg)<br />

kontakt: info@schwaben.ihk.de, Telefon: +49<br />

821 31620<br />

19.09.2007 – Husum<br />

Windenergiemarkt Japan,<br />

seminar<br />

Das halbtägige Seminar des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

Windenergie e.V. (BWE) mit Unterstützung<br />

der dena <strong>und</strong> des OAV informiert<br />

über die Windenergiebranche in Japan,<br />

über Chancen für deutsche Unternehmen<br />

<strong>und</strong> die Trendsetterfunktion Japans in<br />

Asien. Experten <strong>und</strong> erfahrene Unternehmer<br />

geben praktische Tipps für die Marktbearbeitung.<br />

http://www.wind-energie.de<br />

Veranstalter: bMWi – Informations <strong>und</strong><br />

kontaktveranstaltung<br />

Veranstaltungen Deutschland<br />

kontakt: bWe service, Telefon: 030 28482-<br />

126, e-mail: service@wind-energie.de<br />

25.09.2007 – Mannheim<br />

China/Vietnam-beratungstag,Informationsveranstaltung<br />

Veranstalter: IHk Mannheim<br />

kontakt: Peter zelt, Telefon: 0621 1709-226,<br />

e-mail: peter.zelt@rhein-neckar.ihk24.de<br />

28.09.2007 – koblenz<br />

ländertag Thailand / Vietnam,Informationsveranstaltung<br />

Die Globalisierung der Wirtschaft ist seit<br />

einigen Jahren ein nicht mehr zu übersehender<br />

fortschreitender Prozess. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> bietet die IHK mehrmals im<br />

Jahr Ländertage, Seminare <strong>und</strong> andere<br />

Außenwirtschaftsveranstaltungen an,<br />

um Unternehmen aus dem IHK-Bezirk<br />

die Möglichkeit zu geben, sich über die<br />

globalen Märkte zu informieren.<br />

Veranstalter: IHk koblenz<br />

kontakt: service@koblenz.ihk.de, Telefon:<br />

0261/106-0<br />

01.10.2007 – koblenz<br />

ländertag China / Indien,<br />

Informationsveranstaltung<br />

Die Globalisierung der Wirtschaft ist seit<br />

einigen Jahren ein nicht mehr zu übersehender<br />

fortschreitender Prozess. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> bietet die IHK mehrmals im<br />

Jahr Ländertage, Seminare <strong>und</strong> andere<br />

Außenwirtschaftsveranstaltungen an,<br />

um Unternehmen aus dem IHK-Bezirk<br />

die Möglichkeit zu geben, sich über die<br />

globalen Märkte zu informieren.<br />

Veranstalter: IHk koblenz<br />

kontakt: service@koblenz.ihk.de, Telefon:<br />

0261/106-0<br />

11.10.2007 – bremen<br />

Patentrecht in China, Informationsveranstaltung<br />

Deutsch-Chinesisches Netzwerk / Die<br />

Zahl der Patentanträge für Erfindungen<br />

ausländischer Unternehmen steigt in<br />

China weiter an <strong>und</strong> liegt deutlich über<br />

der Antragszahl chinesischer Unternehmen.<br />

Auch in Deutschland erfordern die<br />

wachsenden Wirtschaftsbeziehungen<br />

mit China einen zunehmend effektiven<br />

Patentschutz für hiesige Unternehmen.<br />

Das Deutsch-Chinesische Netzwerk<br />

greift dieses interessante Thema auf <strong>und</strong><br />

wird ausführlich über das “Patenrecht in<br />

China” referieren.<br />

Veranstalter: Hk bremen<br />

kontakt: Annabelle girond, Telefon:<br />

0421/3637-237, e-mail: girond@handelskammer-bremen.de<br />

Seite 75


Buchtipp Reisereport 2007<br />

Reisereport 2007<br />

luXus-ReIseN uNd VIP-sTATus zuM sPARPReIs geNIesseN<br />

K<strong>und</strong>enbindungsprogramme wie Miles<br />

& More <strong>und</strong> Co. sind eine Wissenschaft<br />

für sich. Für den Normalnutzer hilft<br />

es auch selten, wenn er die bunten Artikel<br />

in diversen Reisepreise-Zeitschriften liest<br />

<strong>und</strong> erfährt, dass er zu Terminen, an denen<br />

er sowieso keinen Urlaub hat, doppelte<br />

Meilen hätte „erfliegen“ können oder in<br />

exotischen Hotels (wahrscheinlich während<br />

derer „Lower Season“) mal 1.000<br />

Meilen extra hätte einstreichen können.<br />

Miles & More ist zwar nicht das erste,<br />

aber aufgr<strong>und</strong> der Teilnehmerzahl das<br />

weltweit erfolgreichste K<strong>und</strong>enbindungsbzw.<br />

K<strong>und</strong>enprämiensystem. Aber wer<br />

erklärt einem denn nun, was man mit diesen<br />

Meilen anfangen <strong>und</strong> wo man, außer<br />

durch Flüge, noch weitere Meilen günstig<br />

hinzu erwerben kann?<br />

Seit Ende Mai 2007 gibt es von Alexander<br />

Koenig ein Buch mit dem recht unverfänglichen<br />

Titel “Reisereport 2007”. Es versucht,<br />

die vielen Tricks <strong>und</strong> Möglichkeiten, die<br />

hinter einem solchen K<strong>und</strong>enbindungsprogramm<br />

auch für den Gelegenheitsreisenden<br />

verborgen sein können, ans Tageslicht zu<br />

fördern. Da ist der Untertitel “Luxus-Reisen<br />

<strong>und</strong> VIP-Status zum Sparpreis genießen”<br />

durchaus als Versprechen anzusehen. Das<br />

Buch gliedert sich auf 192 Seiten in insgesamt<br />

vier Teile:<br />

Der erste Teil widmet sich in erster Linie<br />

dem Lufthansa Miles & More-Programm.<br />

Der Autor zeigt detailliert auf, wie man auch<br />

ohne einen Flug mit Lufthansa getätigt zu<br />

haben, tausende von Meilen sammeln kann.<br />

Auch mit verschenkten Zeitschriftenabonnements,<br />

Meilenkauf bei eBay, mit dem<br />

Erwerb von Investmentfonds, Mobilfunkverträgen<br />

oder der Lufthansa Miles & More-<br />

Kreditkarte lassen sich Meilen sammeln.<br />

An einem Beispiel wird aufgezeigt, wie ein<br />

Business-Class-Flug indirekt über geschicktes<br />

Meilensammeln nur noch umgerechnete<br />

1.000 Euro, statt regulär 3.000 kosten kann.<br />

Auch verschenken viele ihre angesammelten<br />

Meilen, weil sie diese für vergleichsweise<br />

geringwertige Sachprämien oder Prämien-<br />

der Autor<br />

flüge aufwenden. In dem Buch wird anhand<br />

einer fiktiven Meilenwährung deutlich,<br />

wann es sich lohnt, ein Zeitungsabonnement<br />

des Handelsblattes auf 3 Monate für knapp<br />

75 Euro abzuschließen, weil es dafür 7.000<br />

Meilen gibt. Das ergibt einen Preis von ca.<br />

10 Euro pro 1.000 Meilen.<br />

Doch auch bei der meilenunabhängigen<br />

direkten Flugbuchung lassen sich durch<br />

geschicktes Routing bis zu 75% einsparen.<br />

So sind Lufthansa- Business- <strong>und</strong> First<br />

Class-Flüge von ausgewählten ausländischen<br />

Flughäfen aus z.B. deutlich günstiger<br />

als derselbe Flug ab Deutschland. Solche<br />

Flüge eignen sich auch hervorragend, um<br />

schnell an den beliebten Frequent-Traveller-<br />

oder Senator-Status der Lufthansa<br />

zu gelangen, weil er Privilegien <strong>und</strong> VIP-<br />

Behandlung, separaten Check-in ohne<br />

lange Warteschlangen, Lounge-Zugang <strong>und</strong><br />

bevorzugte Gepäckbehandlung verspricht.<br />

Wie begehrt ein solcher Status ist, zeigt der<br />

Autor durch eine kleine Anekdote: So waren<br />

bis vor zwei Jahren noch regelmäßig die<br />

Tickets für den „Airrail“, einem Zubringer-<br />

ICE von Stuttgart bzw. Köln nach Frankfurt<br />

Flughafen in der Business Class (entsprach<br />

1. Klasse) vergriffen, da man dort bereits<br />

ab sensationellen 66 Euro 5.000 Statusmeilen<br />

sammeln konnte. Zum Vergleich: den<br />

Frequent Traveller Status gibt es ab 35.000<br />

Statusmeilen, den Senator-Status ab 120.000<br />

Statusmeilen in einem Kalenderjahr. Die<br />

“Meilenjünger” fuhren den ganzen Tag die<br />

genannten Strecken ab <strong>und</strong> konnten sich am<br />

Ende, ohne einmal geflogen zu sein, Lufthansa<br />

Senator nennen. Doch dieser ausgeprägten<br />

Form des Meilensammelns schob<br />

Lufthansa nach zwei Jahren schnell einen<br />

Riegel vor <strong>und</strong> erhöhte die Preise drastisch.<br />

Aber solche Gelegenheitsaktionen gibt es<br />

auch noch heute - man muss es nur wissen!<br />

Auch den derzeitigen “Billigflieger-<br />

Hype” um Ryanair, germanwings, easyjet<br />

<strong>und</strong> Co. entlarvt das Buch als groß angelegten<br />

Marketing-Gag, indem es aufzeigt, wann<br />

sich solche Angebote überhaupt lohnen. In<br />

vielen Fällen bieten nämlich Lufthansa <strong>und</strong><br />

Alexander Koenig studierte Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Marketing in<br />

Deutschland, England <strong>und</strong> den USA. Beruflich ist er seit vielen Jahren als Berater für<br />

internationale Unternehmen tätig.<br />

Co. im Gesamtpaket attraktivere Tarife an,<br />

wenn man die Zusatzleistungen <strong>und</strong> zeitlichen<br />

Vorteile beachtet. Und genau diese<br />

Tatsache wird in dem Buch bewiesen.<br />

Im zweiten Teil des Buches geht es<br />

dann um das Thema Autovermietungen.<br />

Ob für unter 130 Euro vier Tage lang einen<br />

5er BMW anmieten oder die Mercedes S-<br />

Klasse übers Wochenende zum E-Klasse-<br />

Preis fahren. Auch hier zeigt der Autor mit<br />

Hilfe verschiedener K<strong>und</strong>enkarten <strong>und</strong><br />

Promotion-Codes Wege auf, um dies zu<br />

verwirklichen.<br />

Nach dem Ausflug zu den Mietwagen geht<br />

es im dritten Teil des Buches um ein Thema,<br />

das oft unterschätzt wird, aber insbesondere<br />

für jeden Urlaubsreisenden das zentrale<br />

Thema sein sollte, nämlich Hotels. Was hilft<br />

der bequemste Flug, wenn man die schönsten<br />

Wochen des Jahres oder auf Geschäftsreise in<br />

einer drittklassigen Hotelanlage verbringen<br />

muss. Auch hier wirken ähnliche K<strong>und</strong>enbindungsprogramme<br />

W<strong>und</strong>er. Koenig erklärt<br />

die Funktionsweise solcher Programme von<br />

Hyatt, Hilton <strong>und</strong> Starwood (hierzu gehören<br />

u.a. die Hotelketten Sheraton, Westin <strong>und</strong><br />

Le Meridien), das Ausnutzen von Bestpreis-<br />

Garantien (z. B. Hyatt in Goa für nur 160 Euro<br />

anstatt der auf der Website ausgewiesenen<br />

340 Euro in der Hochsaison), den Fast Track<br />

zum jeweils höchsten Status (mit z.B. nur vier<br />

Aufenthalten zu den besten Zimmern bzw.<br />

Suiten statt regulär 15-25 Aufenthalten) sowie<br />

die Ausnutzung jährlich wiederkehrender<br />

Aktionen wie z.B. Hyatt Faster Free Nights<br />

(eine Freinacht im Wert von bis zu 400 Euro<br />

weltweit für jeden zweiten Aufenthalt). Die<br />

Preise für die Buchung von Tophotels lassen<br />

sich zudem über Anbieter wie Priceline um<br />

40-60% weiter senken, denn dort bestimmt<br />

man den Preis, den man zu zahlen bereit ist,<br />

selbst.<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007


die Web-seite<br />

Weiterführende Informationen <strong>und</strong><br />

Bestellmöglichkeit auf der Web-Seite:<br />

www.reisereport2007.de<br />

Dort kann gegen Zuzahlung auch ein<br />

Info-Dienst abonniert werden.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird das Buch durch einen<br />

umfassenden Teil mit generellen Reisetipps.<br />

Für jede Region der Erde werden die besten<br />

Reisezeiten genannt, damit der Urlaub nicht<br />

zum wetterbedingten Reinfall wird. Zudem<br />

kann man den Autor auf einer Reise zu einem<br />

der sieben neuen Weltw<strong>und</strong>er begleiten: u.a.<br />

zur Felsstadt Petra in Jordanien.<br />

Fazit: Es gibt Versicherungsmakler oder<br />

Vermögensberater, die einem den Weg zur<br />

günstigen Absicherung oder Geldanlage zeigen.<br />

Aber es gibt noch keine Meilenberater,<br />

die einem vor einer Geschäftsreise nicht nur<br />

den günstigen Preis suchen, sondern auch<br />

gleich verraten, wo man die meisten Meilen<br />

bekommt oder geschickt Sonderaktionen der<br />

Hotelketten nutzen kann. Das Buch „Reisereport“<br />

ist ein erster Versuch, Licht in den<br />

Dschungel der K<strong>und</strong>enbindungssysteme<br />

zu bringen <strong>und</strong> dieser Versuch ist durchaus<br />

gelungen. In einem nüchternen, aber nicht<br />

trockenen Schreibstil wird sachlich erklärt,<br />

welche Feinheiten <strong>und</strong> Fallstricke es bei<br />

den Prämierungssystemen Miles & More<br />

& Co. zu beachten gilt. Ein kleines Manko<br />

hat das Buch, denn die Sonderprogramme<br />

<strong>und</strong> Aktionen wechseln so schnell, dass der<br />

Autor etwas hinter der Aktualität zurück<br />

bleiben muss. So ist das Buch als gr<strong>und</strong>legende<br />

Erstinformation für eine schwierige<br />

Materie anzusehen. Und das weiß auch der<br />

Autor selbst, denn er bietet auf einer eigens<br />

eingerichteten Web-Seite weitergehende<br />

<strong>und</strong> aktualisierte Informationen an.<br />

dieter kühner<br />

buchtipp<br />

Alexander Koenig<br />

Reisereport 2007 – Luxus-Reisen <strong>und</strong><br />

VIP-Status zum Sparpreis genießen<br />

ISBN: 978-3-8334-7885-7<br />

Books on Demand GmbH, Herstellung<br />

<strong>und</strong> Verlag, Norderstedt<br />

29,90 Euro<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007<br />

Buchtipp Reisereport 2007 / <strong>Aktuell</strong> Anzeigen-Index<br />

Anzeigen-Index<br />

Firma URL Seite<br />

<strong>Aktuell</strong> Asia www.aktuellasia.com 37<br />

<strong>Aktuell</strong> Asia Businessforum www.aktuellasia.com/forum 61<br />

Austasia www.austasia.cn 2<br />

Bangkok Nursing Home www.BNHhospital.com 33<br />

Bilfinger <strong>und</strong> Berger www.bilfinger-berger.com 23<br />

Birkart Globistics www.birkart.com 7<br />

Chemetall www.chemetall.com 35<br />

Dataconsult www.dataconsult.com 63<br />

Diveasia tauchen.r-kugler.de 49<br />

Dr. Wiek Persönliche<br />

Vermögensbetreuung GmbH www.wiek-vermoegen.de 4<br />

Easun www.zjmd.cn 49<br />

Jungheinrich www.jungheinrich.cn 43<br />

KfW IPEX-Bank www.kfw-ipex-bank.de 80<br />

Leschaco (Thailand) Ltd. www.leschaco.co.th 27<br />

Lufthansa www.lufthansa.de 3<br />

Marriott www.marriott.com/BKKER 45<br />

Marriott www.marriott.com 41<br />

Panalpina www.panalpina.com 31<br />

RIS Swiss School www.dssb.org 39<br />

Scandinavian Airlines www.flysas.com 5<br />

Schneider Kessel www.schneider-kessel.com 25<br />

Thümmel, Schütze and Partners www.tsp-law.com 6<br />

ThyssenKrupp www.thyssenkrupp.com 79<br />

Transpo www.asientigers-thailand.com 49<br />

Trina www.trina-thai.com 49<br />

Weinmann www.weinmann.de 11/15<br />

www.aktuellasia.com<br />

Seite 77


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Atom<br />

Myanmar - Seite 17<br />

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China - Seite 29<br />

<strong>Macht</strong><br />

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IMPRESSUM<br />

Das deutschsprachige Wirtschaftsmagazin<br />

ISSN 1556-3634<br />

MICA(P) 181/12/2006<br />

Herausgegeben von:<br />

The <strong>Aktuell</strong> Publishing Company<br />

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Redaktionelle Mitarbeit<br />

Data Consult, Urs Müller, Horst Rudolf, Danny Stötzer,<br />

Brigitte Wolff, Dieter Kühner, Jessica Purkhardt,<br />

Prof. Dr. Henrique Schneider, Roland Wohlleben<br />

Printed by<br />

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AKTUELL <strong>ASIA</strong><br />

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© 2007 by The <strong>Aktuell</strong> Publishing Company<br />

Seite 78 aktuell <strong>ASIA</strong> 08/2007


Zukunft. Was ist Zukunft?<br />

>>Zukunft ist, wenn meine Mama dafür sorgt, dass<br />

man fantastische Ideen bauen kann.


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