10. Simulation und virtuelle Realität - FKFS
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Abb. <strong>10.</strong>30: Beispiel von Regionen aeroakustischer Quellen an einem Fahrzeug (turbulente<br />
Strömung hinter einem Außenspiegel, Quadrupolquellen normalerweise vernachlässigbar)<br />
(Blumrich 2008a)<br />
Die Gr<strong>und</strong>lagen für die Aeroakustik <strong>und</strong> ihrer Berechnung wurden in der Luft-<br />
<strong>und</strong> Raumfahrtforschung gelegt. Vor allem der Lärm von Düsentriebwerken stand<br />
hier auf Gr<strong>und</strong> ihrer immensen Schallpegel <strong>und</strong> der hierdurch folgenden Umweltbelastung<br />
im Fokus. In diesem Umfeld entstanden von 1951 bis 1954 auch die<br />
wegweisenden Arbeiten von M. J. Lighthill zur Theorie aeroakustischer Quellen<br />
(Lighthill 1951a/b). Hieraus wurde die weithin bekannte aeroakustische Analogie<br />
von Lighthill entwickelt. Maestrello untersuchte 1967 sodann als erster auch das<br />
durch die Umströmung von Flugzeugaußenhautpaneelen erzeugte <strong>und</strong> in die<br />
Flugzeugkabine übertragene Rauschen (Maestrello 1967).<br />
In der Fahrzeugentwicklung wurde deutlich später erst auf die Aeroakustik<br />
geachtet. Hierbei bildeten die Arbeiten aus der Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt eine Basis.<br />
Entsprechend spät hielt auch die Berechnung der Aeroakustik Einzug in die<br />
Fahrzeugentwicklung <strong>und</strong> ist daher ein relativ neues Feld. Die Argumente für<br />
ihren Einsatz sind diejenigen, die allgemein für Berechnungsmethoden gelten.<br />
Hierzu zählt, vor allem unter dem Gesichtspunkt der ständigen Optimierung der<br />
Entwicklungszyklen, der Kosten sparende Einsatz in einem sehr frühen Entwicklungsstadium.<br />
<strong>Simulation</strong>en können außerdem als komplementäres Werkzeug zu<br />
den Experimenten im Prozess der Fahrzeugentwicklung dienen. Im Gegensatz zu<br />
den Experimenten liefern sie Daten für das gesamte betrachtete dreidimensionale<br />
Strömungs- oder Schallfeld. Hierdurch können sie entscheidend zum Verständnis<br />
der Strömungsdetails <strong>und</strong> der Schallerzeugungsmechanismen beitragen.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> der weiter wachsenden Leistung der Rechner <strong>und</strong> der optimierten<br />
Algorithmen werden vor allem numerische Methoden zunehmend wichtiger für<br />
die Fahrzeugentwicklung. Während entsprechende Software für die <strong>Simulation</strong><br />
der Aerodynamik (Computational Fluid Dynamics, CFD) schon seit geraumer Zeit<br />
kommerziell erhältlich ist <strong>und</strong> inzwischen mehr oder weniger als Standardwerkzeug<br />
betrachtet werden kann, ist die numerische <strong>Simulation</strong> der Aeroakustik<br />
erst auf dem Weg in der Fahrzeugentwicklung regelmäßig genutzt zu werden.<br />
Zurzeit konzentrieren sich die numerischen Untersuchungen im Bereich der