Ausgabe 4/2012 - Magdener Dorfzytig
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Seite 24 Vermischtes<br />
Vom Festungswächter<br />
zum Landschaftspfleger<br />
Einige werden sich fragen, weshalb ein<br />
alter Bunker nicht einfach abgerissen<br />
Felsenwerk Enge Ost<br />
wird. Die Bunker sind so gebaut, dass sie<br />
nicht gesprengt werden können, also<br />
müsste man sie in mühsamer Kleinarbeit<br />
zerlegen und die Tonnen von Bauschutt<br />
abtransportieren und irgendwo lagern.<br />
So bleiben viele Bunker und Panzersperren<br />
stehen. Um sie herum entstehen ökologisch<br />
wertvolle Dickichte und Grünstreifen,<br />
welche von der LBA gehegt und<br />
gepflegt werden. Und hier hat nun Herr<br />
Reiniger eine neue interessante Aufgabe<br />
gefunden, die er mit grosser Begeisterung<br />
erfüllt, denn weil Herr Reiniger für den<br />
Frieden ist, arbeitet er bei der Armee.<br />
Der Bunkerverein Magden<br />
wird gegründet<br />
Unterhalt und Betrieb der Bunkeranlagen<br />
und technischen Einrichtungen wie auch<br />
die Organisation der Führungen werden<br />
einem ehrenamtlich tätigen Verein übertragen.<br />
Die Gründungsversammlung ist<br />
für den Spätherbst <strong>2012</strong> geplant. Haben<br />
Sie Interesse in diesem Verein mitzuwir-<br />
Wie und was wir auch sind<br />
Es gibt philosophische Fragen, die nur<br />
schwer zu beantworten sind. Dazu gehört<br />
die Frage nach der allertiefsten Ursache,<br />
nach dem Wesen einer Sache, dem Sein –<br />
Warum ist überhaupt etwas und nicht<br />
vielmehr nichts (Martin Heidegger). Oder<br />
anders gefragt – warum ist eine Blume<br />
eine Blume und nicht nichts und was ist<br />
eigentlich eine Blume?<br />
Viel leichter, wenn auch endlos, er -<br />
scheinen uns Fragen nach dem Wie – wie<br />
wächst eine Blume – wie funktioniert<br />
unser Gehirn – wie ist Leben entstanden?<br />
Es scheint uns nicht zu stören, wenn das<br />
Objekt nach dem gefragt wird, nicht klar<br />
definiert ist, wir ahnen doch, was gemeint<br />
ist.<br />
Die moderne Naturwissenschaft ist an<br />
Prozessen interessiert und negiert oft den<br />
Wert der klassischen Philosophie, die mit<br />
ihrer Sprache und ihren Konstrukten der<br />
Sache (dem Denken) auf den Grund<br />
gehen möchte. Andererseits behaupten<br />
Philosophen, dass die Wissenschaft nicht<br />
denkt, nicht denkt im Sinn der Philosophen<br />
(Heidegger). Ein tiefer Graben hat<br />
sich durch beide Sparten gezogen. In<br />
unserer Gesellschaft fristen die Philosophen<br />
ein Randdasein in Bezug auf ihre<br />
finanziellen Mittel, doch nicht in Bezug<br />
auf ihre Bedeutung. Was die Philosophen<br />
Unfassbar<br />
durch blosses Denken ergründen, wird<br />
mit dem naturwissenschaftlichen Erwägen<br />
und Probieren erst durch lange<br />
Umwege bestätigt, nämlich das Unfassbare<br />
und nicht Machbare einzusehen, was<br />
ich am Beispiel der Frage: wie Leben entstanden<br />
ist, zeigen möchte.<br />
Die ältesten, bekannten Lebewesen<br />
sind Bakterien (Cyanobakterien, Schwe-<br />
ken? Dann melden Sie sich bitte per Mail<br />
an: Bunkerverein@magden.ch.<br />
• Text: Elsbeth Freuler<br />
Bilder: Marcel Hahn •<br />
Zugang zum Bunker von oben<br />
felbakterien). Sie wurden als Fossilien in<br />
Stromatolithen an verschiedenen Orten<br />
der Erde gefunden und sind ca. 3.5 Milliarden<br />
Jahre alt. Manche dieser primitiven<br />
Lebewesen, so nimmt man an, sind den<br />
heute noch lebenden Archaeen verwandt,<br />
die in den Tiefen des Ozeans, in<br />
heissen Gewässern zu finden sind. Diese<br />
Urformen haben im Vergleich zur un -<br />
belebten Natur schon eine enorm hohe<br />
Ordnung. Die Frage nach dem Ursprung<br />
des Lebens verlagert sich weiter zurück<br />
zur Entstehung der organischen Makromoleküle<br />
aus den anorganischen Substanzen,<br />
d.h. vom Kohlenstoff, Ammo -<br />
niak, Methan, Schwefel- und Eisenver -<br />
bindungen etc. zu Proteinen, Nukleinsäuren<br />
(RNA, DNA) und Lipiden (Fette).<br />
Gerade die letztgenannte Gruppe von<br />
Molekülen spielt bei der Evolution eine<br />
zentrale Rolle, weil Lipide unpolar sind<br />
und sich deshalb mit Wasser schlecht<br />
mischen. Lipide scheiden sich ab und<br />
bilden kleinste Tröpfchen, Mizellen<br />
genannt. Auf diese Weise entstehen<br />
Barrieren, die eine freie Verteilung der<br />
gelösten Stoffe in der «Ursuppe» erschweren,<br />
d.h. es entstehen so Räume oder<br />
Kompartimente von höherer Ordnung in<br />
denen gezielte biochemische Reaktionen<br />
ablaufen können. Ohne solche Reak -