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Erfolgreiche Zertifizierung eines nichtuniversitären Onkologischen ...

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dardisierte Psychoonkologische Anforderung<br />

ausgelöst und ein Gesprächstermin<br />

mit dem zuständigen Psychoonkologen<br />

vereinbart. Selbstverständlich wird auch<br />

Patienten auf deren eigenen Wunsch ein<br />

Gesprächstermin vermittelt.<br />

Erste Ergebnisse mit der Anwendung<br />

des Screeningverfahrens in der Hämatologie<br />

werden auf dem Deutschen Krebskongress<br />

2012 publiziert.<br />

Zur Verbesserung der Terminkoordinierung<br />

und zur Vereinheitlichung der<br />

Dokumentation psychoonkologischer<br />

Leistungen wurde am 01.10.2011 ein im<br />

eigenen Hause entwickeltes PSO-Tool<br />

für das Krankenhausinformationssystem<br />

i.s.h.med® eingeführt. Freie Termine des<br />

Psychoonkologischen Dienstes können<br />

damit direkt von der Station belegt und somit<br />

Leerlaufzeiten vermieden werden. Ziel<br />

ist eine Effizienzsteigerung der begrenzten<br />

psychoonkologischen Kapazität.<br />

Forschung, Studien<br />

Grundlagenforschung und klinische Studien<br />

der Phasen I und II werden an einem<br />

<strong>nichtuniversitären</strong> Klinikum naturgemäß<br />

selten durchgeführt. An klinischen Phase-III-Studien<br />

arbeitet das Onkologische<br />

Zentrum des HELIOS Klinikum aktiv, sowohl<br />

führend als auch teilnehmend, mit.<br />

Hervorzuheben sind insbesondere die Bereiche<br />

Dermatologie und Hämatologie/<br />

Onkologie.<br />

Fazit für die Praxis<br />

F Die <strong>Zertifizierung</strong> des <strong>Onkologischen</strong><br />

Zentrums am HELIOS Klinikum Erfurt<br />

war die logische Konsequenz einer<br />

über viele Jahre gewachsenen interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit und<br />

der Kooperation mit verschiedenen<br />

Partnern in der Region. Dabei stand<br />

stets die Verbesserung der onkologischen<br />

Versorgungsqualität und nicht<br />

das primäre Marketinginteresse im<br />

Vordergrund.<br />

F Eine gute Infrastruktur war bereits<br />

durch das seit 20 Jahren bestehende<br />

Tumorzentrum vorhanden. Nach Einführung<br />

<strong>eines</strong> Qualitätsmanagementsystems<br />

waren auch die Voraussetzungen<br />

für eine <strong>Zertifizierung</strong> nach<br />

DIN ISO 9001 und den Kriterien der<br />

Deutschen Krebsgesellschaft gegeben.<br />

F Das erfolgreiche Erst-Audit ist Ansporn,<br />

das erreichte Niveau zu halten<br />

und möglichst weiter zu verbessern.<br />

Die Struktur- und Prozessqualität<br />

des Zentrums bietet auch zukünftig<br />

die Gewähr für eine hohe Ergebnisqualität.<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. H. Göbel<br />

Tumorzentrum,<br />

HELIOS Klinikum Erfurt<br />

Nordhäuser Straße 74,<br />

99089 Erfurt<br />

hubert.goebel@helios-kliniken.<br />

de<br />

Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor<br />

gibt für sich und seine Koautoren an, dass kein Interessenkonflikt<br />

besteht.<br />

Literatur<br />

1. Qualitätsmanagementhandbuch (2011) Onkologisches<br />

Zentrum des HELIOS Klinikum Erfurt<br />

2. Deming WE (1982) Out of the Crisis. Massachusetts<br />

Institute of Technology, Cambridge, S 88<br />

3. Herschbach P, Weis J (Hrsg) (2008) Screeningverfahren<br />

in der Psychoonkologie, Testinstrumente<br />

zur Identifikation betreuungsbedürftiger Krebspatienten,<br />

Deutsche Krebsgesellschaft, Berlin. www.<br />

krebsgesellschaft.de/download/pso_broschuere.<br />

pdf<br />

Fachnachrichten<br />

Neuer Prognosetest<br />

für Darmkrebs<br />

Hyperplastische Polypen sind die häufigsten<br />

kolorektalen Verletzungen, von<br />

denen fast ein Viertel der europäischen<br />

Bevölkerung zwischen 20 und 54 Jahren<br />

betroffen sind. Sie wurden lange als gutartig<br />

eingestuft und keine medizinische<br />

Weiterbetreuung empfohlen. Einige dieser<br />

Polypen könnten jedoch Vorläufer von<br />

Kolonkarzinomen sein. Französische Forscher<br />

haben eine Methode entwickelt, um<br />

vorherzusagen, welche Untergruppen von<br />

Polypen möglicherweise bösartig sind.<br />

Die Forscherinnen konnten einen wichtigen<br />

Zusammenhang zwischen dem<br />

Protein Progastrin in hyperplastischen<br />

Polypen und der späteren Ausbildung von<br />

präkanzerösen Veränderungen aufzeigen.<br />

Während manche Polypen als gutartig und<br />

ungefährlich eingestuft wurden, konnten<br />

bei 100% der Patienten mit einem hohen<br />

Progastrinspiegel innerhalb von 2 bis 10<br />

Jahren nach der Polypenentfernung Adenome<br />

festgestellt werden.<br />

Ausgehend von diesen Ergebnissen entwickelten<br />

die Wissenschaftler einen prädiktiven<br />

Test. Dieser macht, basierend auf dem<br />

Patientenalter und der immunhistochemischen<br />

Markierung, eine sehr genaue und<br />

spezifische Voraussage für die Ausbildung<br />

von Tumoren. Es muss nun eine Studie mit<br />

größerer Patientenanzahl durchgeführt<br />

werden, um diesen Test als Routineverfahren<br />

anerkennen zu können.<br />

Literatur: Do C, Bertrand C, Palasse J et<br />

al (2012) A new biomarker that predicts<br />

colonic neoplasia outcome in patients with<br />

hyperplastic colonic polyps. Cancer Prev<br />

Res 5:675–84<br />

Quelle: http://english.inserm.fr<br />

Der Onkologe 6 · 2012 |<br />

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