1-06-KA-IV-GU-205-5 - Kontrollamt der Stadt Wien
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<strong>KA</strong> <strong>IV</strong> - <strong>GU</strong> <strong>205</strong>-5/05<br />
Wie aus dem Geschäftsbericht <strong>der</strong> WIENER STADTWERKE Holding AG hervorgeht,<br />
wurde mit <strong>der</strong> Zusammenführung <strong>der</strong> WIENSTROM GmbH mit <strong>der</strong> WIEN ENERGIE<br />
Gasnetz GmbH und <strong>der</strong> Fernwärme <strong>Wien</strong> Gesellschaft m.b.H. in die WIEN ENERGIE<br />
GmbH (WE) <strong>der</strong> Markenauftritt des Konzerns optimiert. Die anlässlich <strong>der</strong> Einschau in<br />
den Jahresabschluss zum 30. September 2004 getroffenen Empfehlungen des <strong>Kontrollamt</strong>es<br />
betrafen vor allem die Anpassung des Vertrages über die Konzernumlagen und<br />
die Abgrenzung von Aufwendungen im Sponsoringbereich.<br />
1. Allgemeines<br />
1.1 Der Unternehmensgegenstand <strong>der</strong> WE - eingetragen im Firmenbuch unter <strong>der</strong><br />
Nummer 215854 h - umfasst lt. Gesellschaftsvertrag die Bereiche Beteiligungsmanagement,<br />
Energie, Umwelttechnologie, Abfallwirtschaft und Telekommunikation.<br />
Im Rahmen des Beteiligungsmanagements hält die WE die Geschäftsanteile an <strong>der</strong><br />
WIENSTROM GmbH (99,999 %, WS), <strong>der</strong> WIEN ENERGIE Gasnetz GmbH (99,997 %,<br />
WG), <strong>der</strong> Fernwärme <strong>Wien</strong> GmbH (99,999 %, FW) und <strong>der</strong> ENERGIECOMFORT Energie-<br />
und Gebäudemanagement GmbH (100 %, EC) als Anteile an verbundenen Unternehmen.<br />
Ferner ist die WE an <strong>der</strong> ENERGIEALLIANZ AUSTRIA GmbH (31,5 %), <strong>der</strong><br />
e & t Energie HandelsGmbH (31,5 %) und <strong>der</strong> BURGENLAND HOLDING AG (6,36 %)<br />
beteiligt.<br />
Das Beteiligungsmanagement umfasst die Verwaltung und die Veräußerung von Betei-<br />
ligungen an Gesellschaften und an<strong>der</strong>en Unternehmen sowie die Besorgung zentraler<br />
Dienste für Gesellschaften und an<strong>der</strong>e Unternehmen, an denen die Gesellschaft beteiligt<br />
ist. Der konzernmäßigen Führung <strong>der</strong> Gesellschaften und Unternehmen, an denen<br />
Beteiligungen bestehen (geschäftsleitende Holding), liegt ein zwischen <strong>der</strong> WE als Muttergesellschaft<br />
einerseits und den Gesellschaften WS, FW, WG sowie <strong>der</strong> EC an<strong>der</strong>erseits<br />
geschlossener Konzernleistungsvertrag zu Grunde. Die Konzernleistungen werden<br />
von <strong>der</strong> WIENER STADTWERKE Holding AG (HO) als Gesellschafterin <strong>der</strong> WE auf<br />
Basis eines Konzernumlagevertrages erbracht bzw. zugekauft, da die WE kein eigenes<br />
Personal und keine entsprechenden Betriebsmittel hat.
- 2 -<br />
Stellungnahme <strong>der</strong> WIEN ENERGIE GmbH:<br />
Vorerst ist anzumerken, dass sich die WE seit ihrer Gründung im<br />
Jahr 2001 in die Richtung einer operativen Zwischenholding entwickelt<br />
hat. Dort, wo Synergien bestehen, werden die Leistungen<br />
von <strong>der</strong> Muttergesellschaft zugekauft, die Personalressourcen für<br />
die Bereiche Presse, Büro <strong>der</strong> Geschäftsführung, Marketing und<br />
Controlling stehen jedoch auf Grund von Beauftragungsverträgen<br />
<strong>der</strong> WE direkt zur Verfügung; an<strong>der</strong>e Leistungen wie<strong>der</strong> - wie etwa<br />
das Rechnungswesen - werden als Dienstleistungen von <strong>der</strong> FW<br />
zugekauft. Die Konzernleistungen, die die WE für die Tochtergesellschaften<br />
erbringt, werden daher nur zum Teil von <strong>der</strong> HO erbracht<br />
bzw. zugekauft.<br />
Die Unternehmensbereiche Energie, Umwelttechnologie, Abfallwirtschaft sowie Tele-<br />
kommunikation werden <strong>der</strong>zeit operativ nicht betrieben. Grundsätzlich ist zu sagen,<br />
dass sämtliche Geschäftszweige <strong>der</strong> Tochterunternehmen aus strategischen Überle-<br />
gungen auch als Geschäftszweige <strong>der</strong> Muttergesellschaft WE übernommen wurden.<br />
Die im Gesellschaftsvertrag aufgezählten Unternehmensbereiche<br />
wurden von den Tochtergesellschaften übernommen, um bei einer<br />
allfälligen Ausübung von operativen Tätigkeiten durch die WE<br />
selbst nicht eine notarielle Än<strong>der</strong>ung des Gesellschaftsvertrages<br />
vornehmen zu müssen.<br />
Die WE fungiert somit als Zwischenholding, um einerseits die Beteiligungen an den<br />
Energieversorgern <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Wien</strong> zu bündeln und an<strong>der</strong>erseits als Koordinatorin des<br />
Energiesektors aufzutreten.<br />
1.2 Die WE wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 13. November 2001 errichtet. Mit Kaufund<br />
Abtretungsvertrag vom 13. Dezember 2001 wurden die Alleineigentumsrechte an<br />
<strong>der</strong> WE von <strong>der</strong> WS an die jetzige Eigentümerin HO zur Gänze übertragen.
- 3 -<br />
1.3 Das Geschäftsjahr <strong>der</strong> Gesellschaft beginnt am 1. Oktober eines jeden Kalen<strong>der</strong>jahres<br />
und endet mit 30. September des jeweils folgenden Kalen<strong>der</strong>jahres.<br />
2. Verträge über Konzernleistungen <strong>der</strong> HO und <strong>der</strong> WE<br />
2.1 Der von <strong>der</strong> HO als Großmuttergesellschaft mit <strong>der</strong> WE als Muttergesellschaft geschlossene<br />
Vertrag über Konzernleistungen <strong>der</strong> HO regelt die Weiterverrechnung <strong>der</strong><br />
Konzernleistungen auf Basis einer Kostenstellenrechnung mit Umlageschlüsseln. In diesem<br />
Verrechnungskreis sind auch die Vertragspartnerinnen WIENER LINIEN GmbH &<br />
Co KG, BESTATTUNG WIEN GmbH und WIENER STADTWERKE Beteiligungsmanagement<br />
GmbH einbezogen. Die Konzernleistungen - ausgenommen die Verrechnungen<br />
betreffend Treasury und Clearing für den Konzern sowie die Weiterverrechnung<br />
von Werbeaufwendungen - werden mit einem Zuschlag von 10 % verrechnet.<br />
2.2 Ein weiterer Vertrag über die Konzernleistungen regelt die Beziehungen zwischen<br />
<strong>der</strong> WE als Muttergesellschaft einerseits mit <strong>der</strong> WS, <strong>der</strong> WG, <strong>der</strong> FW sowie <strong>der</strong> EC als<br />
Tochter- bzw. Enkelgesellschaften an<strong>der</strong>erseits. Die Weiterverrechnung dieser Kon-<br />
zernleistungen erfolgt ebenfalls auf Basis einer Kostenstellenrechnung mit Umlageschlüsseln,<br />
wobei auch hier die Leistungsentgelte mit einem Zuschlag von 10 % - ausgenommen<br />
Treasury und direkt weiterverrechnete Werbeaufwendungen - weiterfaktu-<br />
riert werden. Es sind dies die Geschäftsführungsbereiche Energie und Interner Dienst,<br />
Kaufmännische Angelegenheiten, Kundenservice und Technischer Dienst; ferner die<br />
Holdingbereiche Buchhaltung, Controlling, Organisation sowie <strong>der</strong> Servicebereich Energie,<br />
"Haus WIEN ENERGIE", Recht, Gehalts- und Pensionsverrechnung, Personalent-<br />
wicklung und -för<strong>der</strong>ung, Konzernkommunikation, Beschaffung und Revision.<br />
Im Hinblick darauf, dass die WE zu Beginn ihrer Geschäftstätigkeit alle Leistungen von<br />
<strong>der</strong> HO in Anspruch genommen hat, nunmehr aber diese Leistungen teilweise im eigenen<br />
Bereich erledigt werden (z.B. Buchhaltung, Controlling etc.), wurde eine Anpassung<br />
des zwischen <strong>der</strong> HO und <strong>der</strong> WE geschlossenen Konzernvertrages angeregt. Ebenso<br />
sollte die Leistungsverrechnung dahingehend überdacht werden, ob und inwieweit Leistungen<br />
<strong>der</strong> HO, die indirekt über die WE weiter an <strong>der</strong>en Töchter verrechnet werden,<br />
nicht einer Direktverrechnung (d.h. HO an Töchter <strong>der</strong> WE) zugeführt werden können.
- 4 -<br />
In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass fast ausschließlich ein doppelter<br />
Zuschlag - nämlich einerseits von <strong>der</strong> HO an die WE mit 10 % und an<strong>der</strong>erseits<br />
mit 10 % von <strong>der</strong> WE an ihre Töchter - an die Enkelgesellschaften zur Verrechnung gelangte.<br />
Die bestehenden Konzernverträge wurden nach Gründung <strong>der</strong> WE<br />
analog den bis dahin bestehenden Regelungen adaptiert. Die<br />
Leistungen werden nach dem so genannten Cost-Plus-Verfahren,<br />
im Sinn <strong>der</strong> Marktüblichkeit mit einem Gewinnaufschlag weiterverrechnet.<br />
Der Konzernvertrag wurde von den Steuerberatern geprüft,<br />
wobei die marktübliche Weiterverrechnung von Leistungen<br />
ein wichtiges Kriterium für die steuerrechtliche Anerkennung von<br />
Aufwendungen und Umsatzsteuer darstellt.<br />
Derzeit findet eine interne Revision des Konzernvertrages mit dem<br />
Ziel statt, diesen auf Grund <strong>der</strong> nunmehr vorliegenden Erfahrun-<br />
gen an die <strong>der</strong>zeitigen Erfor<strong>der</strong>nisse anzupassen.<br />
Die WE befindet sich im Stadium einer weiteren Entwicklung bzw.<br />
Vertiefung, welche de facto eine "Hereinnahme" operativer Aktivitäten<br />
aus den Konzernunternehmen beinhalten kann. Dies ist ein<br />
längerer Prozess, <strong>der</strong> vertiefte Untersuchungen und auch Abstimmungen<br />
mit den Mitarbeitern und <strong>der</strong> Belegschaftsvertretung erfor-<br />
<strong>der</strong>t. Derartige gravierende Maßnahmen zur Steigerung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Konzerns <strong>der</strong> WE können nicht in einem<br />
Schritt vollzogen werden. Nicht zuletzt deshalb bezieht die WE<br />
Leistungen von <strong>der</strong> HO. Die WE wird <strong>der</strong> Empfehlung des <strong>Kontrollamt</strong>es<br />
dann folgen, wenn die erfor<strong>der</strong>lichen Untersuchungen abgeschlossen<br />
sind und <strong>der</strong>en Ergebnisse breiten Konsens finden.<br />
3. Analyse <strong>der</strong> Bilanz zum 30. September 2004<br />
Der Jahresabschluss 2004 <strong>der</strong> WE wurde von einer hiezu beauftragten Wirtschaftsprü-
- 5 -<br />
fungsgesellschaft geprüft und am 11. November 2004 mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen.<br />
3.1 Die Aktivseite <strong>der</strong> Bilanz zum 30. September 2004 stellt sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
wie folgt dar (in Mio.EUR):<br />
Aktiva 30.9.2003 30.9.2004 Verän<strong>der</strong>ung<br />
A. Anlagevermögen:<br />
I. Sachanlagen<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 0,01 0,01 -<br />
II. Finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 694,15 696,08 +1,93<br />
Beteiligungen 11,28 11,12 -0,16<br />
B. Umlaufvermögen:<br />
I. For<strong>der</strong>ungen<br />
For<strong>der</strong>ungen geg. verbundenen Unternehmen 4,43 6,55 +2,12<br />
Sonstige For<strong>der</strong>ungen 0,16 0,09 -0,07<br />
II. Wertpapiere - 25,00 +25,00<br />
III. Kassa, Guthaben bei Kreditinstituten 19,26 2,73 -16,53<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 1,25 0,44 -0,81<br />
Summe Aktiva 730,54 742,02 +11,48<br />
3.1.1 Die Zugänge im Anlagevermögen unter <strong>der</strong> Position Anteile an verbundene Unternehmen<br />
setzen sich aus einem Zugang bei <strong>der</strong> WS von 1,88 Mio.EUR (Großmutterzuschuss<br />
an die Enkelgesellschaft PAMA-GOLS Windkraftanlagenbetriebs GmbH & Co<br />
KG) und einem Zugang bei <strong>der</strong> EC von 0,05 Mio.EUR (Abspaltung des Geschäftsanteiles<br />
an <strong>der</strong> GREENPOWER von <strong>der</strong> BMG zur Aufnahme in die EC) zusammen. Der<br />
Großmutterzuschuss an die PAMA-GOLS diente zur Finanzierung von Investitionen.<br />
Der Buchwert <strong>der</strong> Beteiligungen vermin<strong>der</strong>te sich durch eine Teilwertabschreibung <strong>der</strong><br />
Beteiligung an <strong>der</strong> BURGENLAND HOLDING AG um 0,16 Mio.EUR.<br />
3.1.2 Bei <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen gegenüber verbundenen Unternehmen um<br />
2,12 Mio.EUR handelt es sich um For<strong>der</strong>ungen auf Grund <strong>der</strong> Konzernverrechnung und<br />
<strong>der</strong> Weiterverrechnung von Leistungen im Sinn des bereits erwähnten Konzernleistungsvertrages<br />
und somit zur Gänze um kurzfristige For<strong>der</strong>ungen.<br />
Die Zunahme <strong>der</strong> Bilanzposition Wertpapiere beruht auf dem Kauf von Miteigentums-
- 6 -<br />
anteilen am WIENER STADTWERKE (WSTW) <strong>IV</strong>-Investmentfonds, die mit Anschaffungskosten<br />
von insgesamt rd. 25 Mio.EUR bewertet wurden. Zu <strong>der</strong>en Finanzierung<br />
wurden neben dem Cash-Flow auch Bankguthaben herangezogen, die sich hiedurch<br />
deutlich vermin<strong>der</strong>ten.<br />
Obwohl die HO dieses Investment als längerfristige Veranlagung liqui<strong>der</strong> Mittel (länger<br />
als ein Jahr) wegen <strong>der</strong> besseren Ertragsaussichten gegenüber einer Bankguthabenverzinsung<br />
vorgeschlagen hatte, stand nach Auskunft <strong>der</strong> WE - bedingt durch größere<br />
Investitionen im Folgejahr (Biomassekraftwerk Simmering) - eine kurzfristige Veranlagung<br />
im Vor<strong>der</strong>grund, weshalb diese Wertpapiere im Umlaufvermögen und nicht im Anlagevermögen<br />
<strong>der</strong> Bilanz ausgewiesen wurden.<br />
3.1.3 Die Rechnungsabgrenzungsposten (gesamt 0,44 Mio.EUR) betreffen im Wesentlichen<br />
die Periodenabgrenzung des Sponsoringaufwandes aus dem Werbevertrag mit<br />
einem Fußballverein <strong>der</strong> Bundesliga (0,41 Mio.EUR). Die Abgrenzung wurde in Rücksprache<br />
mit dem Wirtschaftsprüfer <strong>der</strong> Gesellschaft durchgeführt und bezieht sich auf<br />
die in <strong>der</strong> Spielzeit 2004/05 stattfindenden Bundesligaspiele (exkl. Freundschaftsspiele,<br />
internationale Bewerbe und Hallenturniere) des Vereines (zehn Spiele für den Zeitraum<br />
1. Juli 2004 bis 30. September 2004 von insgesamt 36 Bundesligaspielen).<br />
Der Werbevertrag mit diesem Fußballverein vom 2. Juni 2003 wurde erstmalig für die<br />
Spielsaison 2003/04 geschlossen, wobei die WE als exklusive, offizielle Hauptsponsorin<br />
auftritt. Der Fußballverein verpflichtete sich, mit keinem an<strong>der</strong>en Energieversorgungs-<br />
o<strong>der</strong> Energiedienstleistungsunternehmen einen Sponsoringvertrag abzuschließen. Als<br />
Gegenleistung für den vereinbarten Pauschalfixbetrag verpflichtete sich <strong>der</strong> Fußballverein,<br />
Werbeleistungen zu erbringen. Der zweite am 28. Juni 2004 für die Spielsaison<br />
2004/05 geschlossene Werbevertrag enthält neben dem unverän<strong>der</strong>ten Pauschalfixbetrag<br />
auch Erfolgsprämien für die ersten drei Meisterschaftsplätze.<br />
Im Hinblick auf die Bilanzierung im Rahmen eines Wirtschaftsjahres (1. Oktober bis 30.<br />
September des Folgejahres) regte das <strong>Kontrollamt</strong> an, die Berechnung dieser Abgrenzung<br />
im Sinn einer einfachen Monatsabgrenzung zu überdenken. Der Hauptsponsor-
- 7 -<br />
vertrag läuft jeweils vom 1. Juli bis 30. Juni, wodurch eine vereinfachte Abgrenzung für<br />
die Monate Juli bis September (drei von zwölf Monaten) als ausreichend erschien. Dies<br />
auch im Hinblick darauf, dass die Leistungen des Fußballvereines nicht ausschließlich<br />
auf die Bekleidungs- und Bandenwerbung bei Bundesligaspielen beschränkt ist.<br />
Unabhängig von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Bundesligaspiele wirbt <strong>der</strong> Fußballverein für seine<br />
Hauptsponsorin u.a. mittels Firmenwerbetafel, dem Mannschaftsbus, dem Vereinsmagazin,<br />
mit Promotionsauftritten, Onlinewerbung, dem Marketingclub, mit Eventmarketing,<br />
VIDI-Wall und mit Merchandising-Artikeln unabhängig von den Bundesligaspielen.<br />
Da die Hauptwerbeleistung vor allem bei den Bundesligaspielen<br />
erbracht wird, wurde vom Steuerberater empfohlen, auf dieser<br />
Basis auch die Kostenabgrenzung vorzunehmen. Die Empfehlung<br />
des <strong>Kontrollamt</strong>es bezüglich einer vereinfachten Abgrenzung wird<br />
einer Untersuchung unterzogen werden.<br />
3.2 Die Passivseite <strong>der</strong> Bilanz zeigt unter Berücksichtigung des Vorjahres und <strong>der</strong> Ver-<br />
än<strong>der</strong>ungen folgendes Bild (in Mio.EUR):<br />
Passiva 30.9.2003 30.9.2004 Verän<strong>der</strong>ung<br />
A. Eigenkapital:<br />
I. Stammkapital 230,00 230,00 -<br />
II. Kapitalrücklagen 487,73 487,77 +0,04<br />
III Gewinnrücklagen 2,92 3,88 +0,96<br />
<strong>IV</strong>. Bilanzgewinn 7,46 13,37 +5,91<br />
B. Rückstellungen:<br />
Steuerrückstellungen 0,20 - -0,20<br />
Sonstige Rückstellungen 0,10 0,21 +0,11<br />
C. Verbindlichkeiten:<br />
Verbindlichkeiten Lieferungen u. Leistungen 0,73 0,39 -0,34<br />
Verb. geg. verbundenen Unternehmen 1,40 5,99 +4,59<br />
Sonstige Verbindlichkeiten - 0,41 +0,41<br />
Summe Passiva 730,54 742,02 +11,48<br />
3.2.1 Die geringfügige Erhöhung <strong>der</strong> nicht gebundenen Kapitalrücklagen ist auf die Einbringung<br />
<strong>der</strong> GREENPOWER in die EC zurückzuführen. Die Übertragung des nicht<br />
ausgeschütteten Ergebnisses 2002/03 von 0,96 Mio.EUR schlägt sich in <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Gewinnrücklagen nie<strong>der</strong>. Vom Bilanzgewinn des Vorjahres<br />
(7,46 Mio.EUR) wurden rd. 6,50 Mio.EUR an die Eigentümerin ausgeschüttet.
- 8 -<br />
3.2.2 Die Zunahme <strong>der</strong> Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen auf<br />
5,99 Mio.EUR korrespondiert mit <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen und wurde durch die Konzernverrechnung verursacht. Der Großteil<br />
<strong>der</strong> Verbindlichkeiten entfällt auf die HO (4 Mio.EUR). Bei den Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen handelt es sich zur Gänze um kurzfristige Verbindlichkeiten.<br />
3.3 Zusammenfassend war zu bemerken, dass die Bilanzsumme geringfügig um 1,6 %<br />
auf insgesamt 742,02 Mio.EUR stieg. Als Finanzholding (Unternehmensbereich Beteiligungsmanagement)<br />
wies die WE im Anlagevermögen fast ausschließlich Finanzanlagen<br />
aus. Die Eigenkapitalquote gem. § 23 Unternehmensreorganisationsgesetz,<br />
BGBl. I Nr. 114/97 idgF, betrug beachtliche 99,1 %. Das gesamte Eigenkapital von<br />
735,02 Mio.EUR überstieg das Anlagevermögen von 707,21 Mio.EUR, wodurch ein<br />
Anlagendeckungsgrad von 103,9 % erreicht wurde. Die kurzfristigen For<strong>der</strong>ungen (6,64<br />
Mio.EUR) samt den liquiden Mitteln (27,73 Mio.EUR inkl. Wertpapiere) lagen über den<br />
kurzfristigen Verbindlichkeiten (6,79 Mio.EUR) und ergaben somit ein positives Working<br />
Capital (27,58 Mio.EUR).<br />
4. Analyse <strong>der</strong> Gewinn- und Verlustrechnung 2004<br />
4.1 Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt unter Berücksichtigung des Vorjahres und<br />
<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen nachstehende Tabelle (in Mio.EUR):<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 1.10.02 - 30.9.03 1.10.03 - 30.9.04 Verän<strong>der</strong>ung<br />
1. Umsatzerlöse 13,58 19,11 +5,53<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge<br />
Erträge Auflösung v. Rückstellungen 0,36 - -0,36<br />
Übrige 5,86 6,25 +0,39<br />
3. Abschreibungen - - -<br />
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Steuern -0,02 -0,01 +0,01<br />
Übrige -20,27 -27,13 -6,86<br />
5. Betriebserfolg -0,49 -1,78 -1,29<br />
6. Erträge aus Beteiligungen 7,97 15,05 +7,08<br />
7. Sonstige Zinsen 0,58 0,25 -0,33<br />
8. Aufwendungen aus Finanzanlagen -0,59 -0,16 +0,43<br />
9. Zinsen u. ähnliche Aufwendungen - -0,01 -0,01<br />
10. Finanzerfolg 7,96 15,13 +7,17<br />
11. EGT 7,47 13,35 +5,88<br />
12. Steuern v. Einkommen u. Ertrag -0,01 0,02 +0,03<br />
13. Jahresüberschuss = Bilanzgewinn 7,46 13,37 +5,91
- 9 -<br />
Die Umsatzerlöse resultieren aus <strong>der</strong> Konzernleistungsverrechnung gegenüber den verbundenen<br />
Unternehmen. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr um 5,53 Mio.EUR war<br />
auf verstärkte Aktivitäten und den damit verbundenen Weiterverrechnungen lt. Konzernvertrag<br />
zurückzuführen. Die Sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Weiterverrechnung von Werbe- sowie sonstigen Dienstleistungen gegenüber den verbundenen<br />
Unternehmen.<br />
Die Erhöhung <strong>der</strong> Übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen steht einerseits mit<br />
einer Zunahme <strong>der</strong> Umsatzerlöse im Zusammenhang, an<strong>der</strong>erseits wurden auch die<br />
Werbeaufwendungen auf Grund von Sponsorzahlungen erhöht. Die Position umfasst<br />
die Konzernumlage von 14,85 Mio.EUR, Werbung und Inserate von 7,57 Mio.EUR (Aufwendungen<br />
aus Kooperations-, Werbe- und Sponsorverträgen in den Bereichen Sport,<br />
Kultur und sonstigen Events sowie Einschaltungen in diversen Medien), den Aufwand<br />
für beigestelltes Personal von 2,22 Mio.EUR (im Zusammenhang mit dem "Haus WIEN<br />
ENERGIE") und den Rechts- und Beratungsaufwand von 1,40 Mio.EUR. Weitere 1,09<br />
Mio.EUR entfallen auf Dienstleistungen und Fremdleistungen (Bereitstellung <strong>der</strong> Infra-<br />
struktur durch die HO), Mietaufwand ("Haus WIEN ENERGIE"), auf Rechenzentrumsleistungen<br />
und diverse sonstige Aufwendungen.<br />
Der negative Betriebserfolg <strong>der</strong> Jahre 2002/03 (- 0,49 Mio.EUR) und 2003/04 (- 1,78<br />
Mio.EUR) beruht darauf, dass <strong>der</strong> für den Fußballverein aufgewendete Sponsorbetrag,<br />
<strong>der</strong> erstmalig im Jahr 2002/03 anfiel, nicht an die verbundenen Unternehmen weiterverrechnet<br />
wurde.<br />
Diese Vorgangsweise entsprach nicht dem Pkt 3.7 "Konzernkommunikation" des Konzernverrechnungsvertrages,<br />
<strong>der</strong> die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit für den gesamten<br />
Konzern und unternehmensübergreifende Kampagnen und Marketingaktivitäten sowie<br />
konzerninterne Kommunikationsmaßnahmen umfasst. Gemäß Pkt 3.7.1 wären die Kosten<br />
<strong>der</strong> Konzernkommunikation im Ausmaß von 90 % nach dem Schlüssel WS 45 %,<br />
WG 25 % und FW 30 % weiterzuverrechnen gewesen.<br />
Die Sponsoringaufwendungen <strong>der</strong> WE für den Fußballverein beru-
- 10 -<br />
hen auf <strong>der</strong> Überlegung, die Dachmarke WIEN ENERGIE insgesamt<br />
hervorzuheben. Daher unterblieb eine Weiterverrechnung an<br />
die Tochterunternehmen.<br />
Die (Haupt-)Sponsoraufwendungen für Sportvereine <strong>der</strong> Disziplinen Volleyball, Basketball<br />
und Handball, die in den jeweils obersten Spielklassen vertreten sind, sowie Sponsoraufwendungen<br />
für diverse Sportevents (Österreichischer Frauenlauf, <strong>Wien</strong>er Radfest<br />
- Rathauskriterium, Tennis <strong>Wien</strong> Energie Grand Prix, Vienna Sport Festival, ski4free,<br />
<strong>Wien</strong> Energie Business Run, <strong>Wien</strong>er Handball Verband) und für das Donauinselfest<br />
2004 wurden demgegenüber entsprechend <strong>der</strong> genannten Vertragsbestimmung den<br />
Tochtergesellschaften weiterverrechnet.<br />
4.2 Sämtliche (Haupt-)Sponsorbeträge (inkl. dem Sponsoring des Fußballvereines) stellen<br />
einen Werbeaufwand für den gesamten WE-Konzern dar. Diese unternehmensüber-<br />
greifenden Kampagnen und Marketingaktivitäten richten sich grundsätzlich an die Endverbraucher<br />
von Strom, Gas und Fernwärme und daher an die Kunden <strong>der</strong> Tochterun-<br />
ternehmen WS, WG bzw. WE Vertriebs GmbH & Co KG und FW. Es wurde daher empfohlen,<br />
alle Sponsoraufwendungen im Sinn des Konzernverrechnungsvertrages weiterzuverrechnen.<br />
Dies entspräche auch den Grundsätzen <strong>der</strong> Kostenwahrheit und -trans-<br />
parenz, wobei <strong>der</strong> bisherige Prozentsatz von 90 % <strong>der</strong> Weiterverrechnung im Hinblick<br />
auf die Werbung mit dem Dachmarkenkonzept "WIEN ENERGIE" neu geregelt werden<br />
sollte.<br />
Die WE hat als Konzernmutter auch die Aufgabe, für eine positive<br />
Imagebildung des Gesamtkonzerns Sorge zu tragen. Daher richten<br />
sich Maßnahmen des Sponsorings nicht ausschließlich mit<br />
dem Ziel, Produkte zu bewerben an die Kunden. Es ist im liberalisierten<br />
Markt unumgänglich, auch die Imagekomponente eines<br />
Energiekonzerns werblich zu bearbeiten und daher an<strong>der</strong>e Zielgruppen<br />
mitzuberücksichtigen (Medien, Entscheidungsträger). Insofern<br />
ist es unter grundsätzlicher Anwendung des Konzernverrechnungsvertrages<br />
sinnvoll, für Sponsoringleistungen mit großer
- 11 -<br />
Imagebildung - wie etwa beim Sponsoring des Fußballvereines -<br />
eine singuläre Einzelregelung zuzulassen.<br />
4.3 Im Prüfungszeitpunkt (Mai 2005) liefen Verhandlungen bezüglich einer möglichen<br />
Neufestsetzung <strong>der</strong> Prozentsätze zur Aufwandsweiterverrechnung ab 2005. Es wurde<br />
empfohlen, auch den Aspekt <strong>der</strong> Gruppenbesteuerung iSd § 9 Körperschaftssteuergesetz<br />
(KStG), BGBl.Nr. 401/1988, in <strong>der</strong> neuen Fassung Steuerreformgesetz 2005<br />
(StRefG 2005), BGBl. I Nr. 57/2004, und Abgabenän<strong>der</strong>ungsgesetz 2004 (AbgÄG),<br />
BGBl. I Nr. 180/2004 (gültig ab 1. Jänner 2005), in die Überlegungen miteinzubeziehen,<br />
da die Gruppenbesteuerung den steuerlichen Ergebnisausgleich <strong>der</strong> Gruppenmitglie<strong>der</strong><br />
mit dem Gruppenträger ermöglicht.<br />
Die Überlegung bei <strong>der</strong> Adaptierung des Konzernvertrages schließen<br />
auch die Aspekte <strong>der</strong> Gruppenbesteuerung ein.<br />
4.4 Die Erträge aus Beteiligungen von 15,05 Mio.EUR setzen sich aus den Ausschüt-<br />
tungen verbundener Unternehmen zusammen (WS 7,12 Mio.EUR, FW 5,62 Mio.EUR,<br />
WG 2,11 Mio.EUR). Von <strong>der</strong> BURGENLAND HOLDING AG wurden 0,20 Mio.EUR an<br />
Beteiligungserträgen verbucht.<br />
Die Sonstigen Zinsenerträge von 0,25 Mio.EUR betreffen zur Gänze Bankzinsen. Die<br />
bereits erwähnte teilweise Umschichtung des Bankguthabens auf Wertpapiere bewirkte<br />
<strong>der</strong>en Reduktion um 0,33 Mio.EUR. Die Ausschüttung des WSTW-Fonds erfolgt erst im<br />
Folgejahr.<br />
5. Abweichungsanalyse für 2004<br />
5.1 Nachstehend werden die Werte <strong>der</strong> Planbilanz 2004 den Istdaten gegenübergestellt<br />
und die errechneten Abweichungen analysiert (in Mio.EUR).<br />
Die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Finanzanlagen zeigt, dass die geplante Beteiligung an <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Stromlösung nicht stattfand. Die Erhöhung des Anteiles an <strong>der</strong> WS (Großmutterzuschuss<br />
PAMA-GOLS 1,88 Mio.EUR) war hingegen nicht geplant.
- 12 -<br />
Bilanz zum 30.9.2004 Plan Abweichung Ist<br />
Anlagevermögen:<br />
Sachanlagen - +0,01 0,01<br />
Finanzanlagen 708,97 -1,77 707,20<br />
Umlaufvermögen:<br />
For<strong>der</strong>ungen 1,00 +5,64 6,64<br />
Wertpapiere - +25,00 25,00<br />
Kassa, Guthaben bei Kreditinstituten 20,05 -17,32 2,73<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung - +0,44 0,44<br />
Summe Aktiva 730,02 12,00 742,02<br />
Eigenkapital:<br />
Stammkapital 230,00 - 230,00<br />
Kapitalrücklagen 487,73 +0,05 487,78<br />
Gewinnrücklagen 10,60 -6,72 3,88<br />
Bilanzgewinn/-verlust -0,01 +13,38 13,37<br />
Rückstellungen 0,70 -0,49 0,21<br />
Verbindlichkeiten 1,00 +5,78 6,78<br />
Summe Passiva 730,02 12,00 742,02<br />
Die höheren For<strong>der</strong>ungen gegen verbundene Unternehmen verweisen auf verstärkte<br />
Aktivitäten und die damit verbundenen Weiterverrechnungen lt. dem Konzernvertrag.<br />
Sie korrespondierten mit <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Verbindlichkeiten gegen verbundene Unter-<br />
nehmen.<br />
Das <strong>Kontrollamt</strong> regte an, in Hinkunft bei <strong>der</strong> Planung des Umsatzes aus <strong>der</strong> Konzernweiterverrechnung<br />
die diesbezüglichen Auswirkungen auf die For<strong>der</strong>ungen und Ver-<br />
bindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen verstärkt zu beachten.<br />
Grundsätzlich wird bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen bzw. Verbindlichkeiten<br />
davon ausgegangen, dass die Zahlungsflüsse inner-<br />
halb des Geschäftsjahres erfolgen. Dennoch sind stichtagsbedingte<br />
Abweichungen möglich und in <strong>der</strong> Regel auch sehr schwer<br />
zu vermeiden. WE wird die Anregung des <strong>Kontrollamt</strong>es aufgreifen<br />
und künftig auf die Umsatzplanung und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf<br />
verbundene Unternehmen verstärktes Augenmerk legen.<br />
Die Veranlagung <strong>der</strong> liquiden Mitteln von 25 Mio.EUR in den WSTW-Fonds <strong>IV</strong> war nicht<br />
geplant und bezieht sich auf nicht budgetierte Finanzerträge (Cash-Flow). Sie erfolgte -<br />
wie bereits erwähnt - auf Vorschlag <strong>der</strong> HO, wobei diese Veranlagungsform auf Grund
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<strong>der</strong> Ertragsaussichten und des Wegfalles von Kauf- bzw. Verkaufsspesen gewählt<br />
wurde. Um insgesamt 25 Mio.EUR veranlagen zu können, wurden die Bankguthaben<br />
reduziert, was ebenfalls nicht geplant war. Es wurde daher empfohlen zu trachten, die<br />
Veranlagung liqui<strong>der</strong> Mittel im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Budgetierung von Finanzerträgen<br />
und dem Finanzplan künftig genauer zu veranschlagen.<br />
Die Planung <strong>der</strong> Veranlagung von liquiden Mitteln erfolgt auf Basis<br />
interner Finanzpläne, wobei jedoch eine gewisse Flexibilität gewährleistet<br />
werden muss. Derzeit sind ca. 90 % <strong>der</strong> Mittel in Fonds<br />
veranlagt.<br />
5.2 Der Vergleich des Erfolgsplanes 2004 mit den Istdaten ergibt folgendes Bild (in<br />
Mio.EUR):<br />
Erfolgsrechnung 1.10.03 bis 30.9.04 Plan Abweichung Ist<br />
Umsatzerlöse 19,03 +0,08 19,11<br />
Sonstige betriebliche Erträge 6,79 -0,53 6,26<br />
Gesamtleistung 25,82 -0,45 25,37<br />
Instandhaltung u. Fremdleistung - -0,30 -0,30<br />
Werbeaufwand -8,67 +1,10 -7,57<br />
Konzernumlage -13,65 -1,21 -14,86<br />
EDV-Aufwendungen - -0,16 -0,16<br />
Übrige Aufwendungen -4,40 +0,14 -4,26<br />
Betriebsergebnis -0,90 -0,88 -1,78<br />
Finanzerträge 0,89 +14,40 15,29<br />
Finanzaufwendungen - -0,16 -0,16<br />
Finanzergebnis 0,89 +14,24 15,13<br />
EGT -0,01 +13,36 13,35<br />
Steuern v. Einkommen u. Ertrag - +0,02 0,02<br />
Jahresgewinn -0,01 +13,38 13,37<br />
Der budgetierte Werbeaufwand von 8,67 Mio.EUR wurde nicht in <strong>der</strong> vorgesehenen Höhe<br />
ausgenützt (Ist: 7,57 Mio.EUR). Im Bereich <strong>der</strong> Konzernumlage kam es zu einem<br />
Anstieg gegenüber <strong>der</strong> Planung um 8,9 %, da die HO eine vorläufige Endabrechnung<br />
durchführte.<br />
Die signifikante Abweichung bei den Finanzerträgen um 14,24 Mio.EUR war auf die er-
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haltenen Ausschüttungen von Tochterfirmen zurückzuführen, welche im Plan nur mit<br />
einem Merkwert enthalten waren.<br />
Es wurde daher angeregt, die geübte Praxis <strong>der</strong> "Merkwertbudgetierung" im Bereich <strong>der</strong><br />
Finanzerträge zu überdenken. Bei <strong>der</strong> Erstellung des Budgets liegen üblicherweise die<br />
Ist-Erfolgsrechnungen <strong>der</strong> Tochterunternehmen für die ersten drei Quartale des Vorjahres<br />
sowie eine Prognoserechnung des Gesamtjahres bereits vor, sodass die Ertragssituation<br />
<strong>der</strong> Tochterunternehmen, die Ausschüttungen des Folgejahres sowie die Auswirkungen<br />
auf den Finanzplan und die Veranlagung <strong>der</strong> liquiden Mittel besser eingeschätzt<br />
werden können.<br />
Im Jahr 2003/04 wurde - wie im Bericht des <strong>Kontrollamt</strong>es dargestellt<br />
- für die Dividendenerträge nur ein Merkwert budgetiert. Im<br />
laufenden Wirtschaftsjahr 2004/05 wurden die Dividendenerträge<br />
bereits im Plan berücksichtigt. Die Anregung des <strong>Kontrollamt</strong>es<br />
wurde damit bereits umgesetzt.