DAs jUNgebAD - viaWALA
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DAs jUNgebAD - viaWALA
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<strong>viaWALA</strong><br />
Ausgabe Nr. 7, November 2007<br />
Auf den Menschen schauen<br />
Ein Unternehmen als Institution sollte heute mehr denn je Verantwortung<br />
übernehmen. Früher genügte es, sich an geltende Gesetze zu halten und<br />
zur hohen Wachstumsrate kräftig beizutragen.<br />
Interview mit Wolfgang Gutberlet<br />
Ein Magazin der WALA Heilmittel GmbH
Wenn der Herbst erscHeint, dann nimmt die natur<br />
iHr Leben in die tiefen der erde Hinein. …<br />
da beginnt die Zeit, in WeLcHer der menscH durcH<br />
seine eigenen Kräfte sicH beWeisen muss, dass er<br />
Lebe ... die sommernatur Hat dem menscHen gesagt:<br />
icH neHme dein „icH“ auf; icH Lasse es mit den bLüten<br />
seLber in meinem eigenen scHosse bLüHen.<br />
die Herbstesnatur beginnt Zum menscHen Zu sagen:<br />
HoLe Kräfte aus den tiefen deiner seeLe, auf dass<br />
dein icH in sicH Lebe, derWeiL icH mein Leben in die<br />
tiefen der erde verberge.<br />
rudoLf steiner<br />
in: der goetHeanumgedanKe inmitten der KuLturKrisis der gegenWart.<br />
gesammeLte aufsätZe aus der WocHenscHrift „das goetHeanum“ 1921-1925. ga 36.<br />
dornacH: rudoLf steiner verLag 1993; seite 344.
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
im Herbst beginnt sich die Natur zurückzuziehen, kahl und grau steht sie im<br />
Winter. Doch die Pflanzen haben eine Erinnerung an den Sommer hinterlassen:<br />
reife Früchte. Manche dieser Früchte haben das Sommerlicht auf besondere Weise<br />
in sich gespeichert, Nüsse zum Beispiel oder Oliven. Sie sind voller Öl und darin<br />
konzentrierter Energie. Die daraus gewonnenen hochwertigen Pflanzenöle kommen<br />
dem Menschen sowohl in der Küche als auch bei der Hautpflege zugute.<br />
In dieser Ausgabe der <strong>viaWALA</strong> erzählen wir Ihnen Geschichten rund um das Öl:<br />
davon, wie in der WALA Herstellung mit Öl Pflanzen extrahiert werden, wie diese<br />
Ölauszüge sich durch eine Apparatur mit Wasser stabil verbinden lassen und eine<br />
außergewöhnliche Badetherapie ergeben, und von einer speziellen Massage mit<br />
Körperölen. Themen, die Ihnen in der kalten Jahreszeit etwas Wärme bringen<br />
mögen. Berichte über Rheuma, über unseren jüngsten Importeur aus Island und<br />
über Wolfgang Gutberlet, Mitglied der WALA Stiftung, runden das Heft ab.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.<br />
Herzliche Grüße aus der <strong>viaWALA</strong> Redaktion sendet Ihnen<br />
catrin coHnen<br />
Presse- und ÖffentLicHKeitsarbeit<br />
Inhalt<br />
8_10<br />
HersteLLung: ÖLausZüge<br />
13_16<br />
etHiscHes unterneHmer-<br />
tum: ein gesPräcH mit<br />
dem unterneHmer<br />
WoLfgang gutberLet<br />
1_4<br />
Wasser, ÖL und Wärme:<br />
das Jungebad<br />
11_12<br />
KnirscHen im geLenK:<br />
rHeuma<br />
17_18<br />
PfLanZenPortrait birKe<br />
5_7<br />
internationaL:<br />
Portrait isLand<br />
19_20<br />
rHYtHmiscH durcHstrÖmt:<br />
die dr.HauscHKa<br />
ganZKÖrPerbeHandLung<br />
21<br />
ProduKtneuHeiten
wAsser, öl UND wärMe:<br />
<strong>DAs</strong> <strong>jUNgebAD</strong><br />
Werner Junge beschäftigte 1937 bei der Zubereitung<br />
therapeutischer bäder eine frage: Wie lässt sich Öl<br />
mit Wasser ohne ZusatZ von emulgatoren verbinden?<br />
eine mathematische vorliebe, ein buch und<br />
die not einer frau halfen ihm bei der lÖsung.<br />
teXt: catrin coHnen, fotos: sabine braun<br />
_Obwohl das Badewasser ein Grad<br />
kühler als die Körpertemperatur ist,<br />
fühlt es sich angenehm warm an. Der<br />
Bademeister Reinhold Schön hat dem<br />
Wasser sieben Milliliter Badeöl zugesetzt,<br />
allerdings nicht einfach hineingeschüttet,<br />
sondern durch eine gläserne<br />
Apparatur hindurch laufen lassen, die<br />
auf dem Wasserschlauch aufgesteckt<br />
ist und das Öl stabil mit dem Wasser<br />
vermischt. Weich und entspannend<br />
schmiegt sich dieses Badewasser um<br />
den Körper und trägt ihn weit mehr als<br />
gewöhnliche Bäder. Es hat durch die<br />
Heilpflanzenzusätze im Badeöl auf Olivenölbasis<br />
einen gesundheitsfördernden<br />
und vielseitigen therapeutischen Effekt,<br />
beispielsweise bei Neurodermitis, Pilzinfektionen,<br />
Erkältung, Rheuma, Migräne,<br />
Schlafstörungen oder hohem Blutdruck.<br />
Die Rede ist vom Öldispersionsbad nach<br />
Werner Junge, dem Jungebad®.<br />
WirbeLnd verbunden<br />
Die gläserne Jungebad-Apparatur hat<br />
die Form eines Zylinders, auf dem ein<br />
kleiner, mit dem Zylinder verbundener<br />
Behälter für das Badeöl sitzt. Läuft<br />
Wasser mit hoher Geschwindigkeit<br />
durch den Zylinder, entsteht ein Wirbel<br />
und damit ein Sog, der das Öl aus dem<br />
Behälter zieht. Der Wirbel zerstäubt<br />
Wasser und Öl in feinste Tröpfchen, das<br />
Öl legt sich anschließend als hauchdünner<br />
Film über die kleinen Wassertröpfchen<br />
und bleibt in dieser Form lange<br />
mit dem Wasser verbunden. So fein<br />
verteilt hat das Öl eine zweieinhalbtausendfach<br />
vergrößerte Oberfläche.<br />
Die Haut, sonst schützende Barriere,<br />
nimmt nun das Badeöl leicht auf,<br />
verstärkt durch eine spezielle Unterwasser-Bürstenmassage,<br />
die auf der<br />
Rhythmischen Massage aufbaut und<br />
den Lymphfluss anregt.<br />
Jungebad viaWaLa 07<br />
ein bucH und eine<br />
matHematiscHe LÖsung<br />
Werner Junge und seine Frau Franziska<br />
stammten aus Berlin. Beide waren Medizinische<br />
Bademeister und Masseure<br />
und führten in den 1930ern zusammen<br />
ein Reformhaus. 1937 litt ihre<br />
Kundin Frau Zapf unter einer schweren<br />
Pilzinfektion im Mundbereich. Die<br />
Ärzte hatten ihr als Therapie sämtliche<br />
Zähne gezogen. Als das noch nicht half,<br />
wollten sie den mittlerweile entzündeten<br />
Unterkiefer entfernen. Werner<br />
Junge, den die verzweifelten Zapfs um<br />
Rat baten, schlug vor, das Immunsystem<br />
zu unterstützen, und zwar durch<br />
ein Bad mit feinst zerstäubtem Öl. Von<br />
der positiven Wirkung dieses Bades auf<br />
den Wärmehaushalt des Menschen,<br />
den so genannten Wärmeorganismus,<br />
hatte Junge gerade in einem neu<br />
erschienenen Buch von Rudolf Steiner<br />
gelesen*. Wie dieses Zerstäuben gehen<br />
sollte, hatte Steiner allerdings nicht<br />
geschrieben.<br />
Die Lösung kam Werner Junge aus<br />
seinem Wissen über die Lemniskate<br />
(Bewegung in Form einer liegenden<br />
Acht), über das Wirbelprinzip und über<br />
die projektive Geometrie – ein Teilgebiet<br />
der Geometrie, das davon ausgeht,<br />
dass sich alle Parallelen im unendlichen<br />
Raum treffen. Bei einem Glasbläser<br />
ließ er die erste Jungebad-Apparatur<br />
herstellen und bereitete mit ihr ein<br />
Rosmarinbad für Frau Zapf zu, die<br />
schon bei der ersten Behandlung eine<br />
Besserung spürte. Nicht lange und die<br />
gesamte Infektion war ausgeheilt.<br />
* Steiner r. GeiSteSwiSSenSchaft und Medizin. 20 VorträGe, Gehalten in dornach VoM<br />
21. März biS 9. april 1920 Vor ärzten und MedizinStudierenden. 15. und 16. VortraG.<br />
dornach: rudolf Steiner VerlaG 1999.<br />
01 02
oben: die gLäserne JungebadaPParatur.<br />
unten: fLorian Junge<br />
neben reinHoLd scHÖn. recHts oben:<br />
reinHoLd scHÖn, bürstenmassage,<br />
anscHLiessende ruHe.<br />
03<br />
mir ging es nocH nie<br />
so gut Wie Heute<br />
Reinhold Schön steht leicht gebeugt.<br />
Seit 15 Jahren begleitet er das Jungebad<br />
als Bademeister, seit vielen Jahren<br />
als Ausbilder und Stellvertretender<br />
Vorsitzender des Therapeutenverbands<br />
für Öldispersionsbäder nach Werner<br />
Junge. Eigentlich wollte er den Bauernhof<br />
seiner Familie übernehmen, als<br />
eine früh beginnende Krankheit seinen<br />
Plan durchkreuzte, die ihn bis heute<br />
begleitet: Morbus Bechterew, eine<br />
rheumatische Erkrankung, die Schmerzen<br />
und Versteifungen in den Gelenken,<br />
besonders in der Wirbelsäule verursacht.<br />
Nachdem er den elterlichen Hof nicht<br />
übernehmen konnte, wurde er Bankkaufmann<br />
und selbständiger Versicherungskaufmann.<br />
1989, nach 25 Jahren,<br />
machten seine Gelenke nicht mehr mit.<br />
Die Berufsunfähigkeit zwang ihn, einen<br />
neuen Weg zu suchen. Er machte die<br />
Ausbildung zum Kneipp-Bademeister,<br />
um sich selbst therapieren zu können.<br />
Seine Freunde hielten ihn für verrückt.<br />
„Mir ging es noch nie so gut wie heute“,<br />
sagt stattdessen der 60-Jährige mit dem<br />
ansteckenden Lächeln. „Nach der Arbeit<br />
an der Wanne habe ich nie Rückenschmerzen.“<br />
eine neue ära<br />
Nach dem Krieg bauten sich die Junges<br />
im süddeutschen Heidenheim eine neue<br />
Existenz auf und kamen in Kontakt mit<br />
dem Ehepaar Hauschka. In den 1960er<br />
Jahren gaben sie die Herstellung von<br />
Badeölen bei deren Firma WALA in<br />
Auftrag. Bis heute stellt die WALA<br />
22 Dispersionsbadeöle her, die sich in<br />
der Jungebad-Apparatur für zahlreiche<br />
Therapien einsetzen lassen.<br />
In Zusammenarbeit mit dem anthroposophischen<br />
Ärztekreis, der sich in der<br />
Homöotherapeutischen Abteilung des<br />
Klinikums Heidenheim traf, entwickelte<br />
das Ehepaar Junge ihre Methode weiter.<br />
Der Badearzt Dr. Hermfried Kunze<br />
sammelte an seinen Patienten Erfahrungen<br />
mit den verschiedenen Ölzusätzen<br />
und veröffentlichte die erste<br />
Indikationsliste.<br />
1996 zogen die Junges, die zwischenzeitlich<br />
ein Sanatorium im Schwarzwald<br />
führten, nach Bad Boll – bis heute Sitz<br />
der Jungebad KG. Als sich Werner Junge<br />
mit 80 Jahren zur Ruhe setzte, übernahm<br />
seine Schwiegertochter Angelika<br />
Junge zusammen mit Arno Schmid die<br />
kaufmännische Seite, während Reinhold<br />
Schön die Ausbildung weiterführte und<br />
Dr. Albrecht Warning in Essen die umfangreichen<br />
Unterlagen Werner Junges<br />
in seine Obhut nahm. Angelika Junge,<br />
die die moderne Linie des Unternehmens<br />
prägte, starb sehr früh, ihr Sohn<br />
Florian musste 2003 mit 25 Jahren das<br />
Geschäft übernehmen. Für die Zukunft<br />
plant Werner Junges Enkel eine Internationalisierung<br />
des kleinen Unternehmens.<br />
Zusätzlich wünscht er sich die<br />
Untersuchung weiterer Anwendungsbereiche<br />
für das Jungebad. „Inhaltlich<br />
gibt es noch 90 Prozent zu erforschen“,<br />
ergänzt Reinhold Schön, der die Therapiemöglichkeiten<br />
des Jungebades noch<br />
lange nicht ausgeschöpft sieht.<br />
Jungebad viaWaLa 07<br />
PaLmbLätter berüHren das HerZ<br />
Mit zwei Palmblätterbürsten streicht Reinhold Schön langsam unter Wasser<br />
über die Haut der Patientin. Immer wieder die gleichen Bahnen streichend, nie den<br />
Kontakt verlierend, regt er mit der Bürstenmassage sanft die Hautdurchblutung<br />
an. Wo die Haut blasser ist, hält er sich länger auf, um eine gesunden Ausgleich zu<br />
schaffen und den Menschen in seine Mitte zu bringen.<br />
Die Unterwasser-Bürstenmassage entwickelten Werner und Franziska Junge in den<br />
1960er Jahren. Sie basiert auf der Rhythmischen Massage, die Junge bei Margarethe<br />
Hauschka gelernt hatte, und steigert die Ölaufnahme über die Haut.<br />
Reinhold Schöns Hände werden in den Bürsten spürbar. Nach einer halben Stunde<br />
endet die letzte Figur, ein herzförmiges Kreisen, mit beiden Bürsten auf Herzhöhe.<br />
Sanft hebt Reinhold Schön die Bürsten nach oben ab. Fast scheint es, als weite<br />
sich der Körper vom Herzen her aus. „Langsam aus dem Bad steigen“, empfiehlt der<br />
Bademeister und hält ein riesig großes Bibertuch bereit, in das sich die Patientin<br />
eng einhüllt.<br />
Eine Ruhephase folgt dicht eingeschlagen in Tücher, Decken und Bettdecke von<br />
Kopf bis Fuß. Nur das Gesicht schaut heraus aus der Packung, wie es bei Junges<br />
heißt, in der die Patientin wie in einem Kokon schlafen und nachspüren darf, wie<br />
sich die Wärme des Bades bis in die letzten Spitzen des Körpers ausdehnt. Das Bild<br />
einer Geburt drängt sich auf, aus dem warmen Wasser heraus in trockene Tücher.<br />
Werner Junge beschrieb es genau so: „Vor dem Bad war die Patientin eine fressende<br />
Raupe. In der Packung ist sie eine Puppe. Und nach einer Stunde kommt sie heraus<br />
mit Flügeln, mit denen sie dann wie ein Schmetterling davonfliegt.“_<br />
Weitere infos unter WWW.Jungebad.com und WWW.oeLundWasser.com<br />
04
gUT gelAUNTe feeN<br />
erleIchTerN <strong>DAs</strong> lebeN<br />
von handYs und dem glauben<br />
an die beseelte natur<br />
teXt: siLKe rÖttgers, fotos: ricHard JenKins und sPessi<br />
internationaL viaWaLa 07<br />
_Mehr als vierzig Importeure sorgen dafür, dass die Dr.Hauschka Kosmetik<br />
den Kunden weltweit zur Verfügung steht. Im Jahr 2005 stieß mit Island der<br />
bislang jüngste internationale Vertriebspartner dazu. Mit viel Erfolg vertreibt die<br />
Firma Yggdrasill seitdem die Dr.Hauschka Kosmetik auf der Insel der Elfen, Trolle<br />
und Zwerge.<br />
Es lebt sich sehr geruhsam auf der größten Vulkaninsel der Welt: Mit etwa 190.000<br />
Einwohnern umfasst Reykjavik mehr als die Hälfte der insgesamt 300.000 Bewohner<br />
Islands, außerhalb der isländischen Hauptstadt teilen sich etwa drei Einwohner<br />
einen Quadratkilometer Inselland.<br />
in all seiner Modernität – so hat island beispielsweise<br />
die höchste handy- und internetdichte der welt – ist das<br />
kleine land auch heute noch von der gewaltigen natur<br />
der insel und dem Glauben an deren Kraft geprägt.<br />
Unsichtbares Zeichen dieses Naturglaubens ist das ‚Huldufólk’, das im Verborgenen<br />
lebende Volk der Elfen. Die Isländer haben sich mit den Naturgeistern arrangiert,<br />
viele glauben an ihre Existenz und selbst wer dies nicht tut, achtet tunlichst darauf,<br />
die Wesen nicht zu stören oder gar zu verärgern. So wagen sich selbst die Regierung<br />
und das isländische Bauamt nicht an den Bau neuer Straßen oder Häuser, ohne<br />
vorher fachmännischen Rat in Sachen Elfen eingeholt zu haben: Als anerkanntes<br />
Elfenmedium hilft Erla Stefánsdóttir, Auseinandersetzungen zwischen Mensch<br />
und Elf zu verhindern. Denn tausende der Lichtgestalten, davon geht man bei der<br />
einzigen Elfenschule der Welt in Reykjavík aus, leben in der isländischen Natur, in<br />
Quellen, Wasserfällen oder Steinen.<br />
Der Dr.Hauschka Kosmetik, so scheint es zumindest, sind die Lichtgestalten bisher<br />
ebenso wohl gesonnen wie ihrem isländischen Vertriebspartner Yggdrasill.<br />
06
internationaL viaWaLa 07<br />
07<br />
YggdrasiLL -<br />
der baum des Lebens<br />
Die Hilfe von Erla Stefánsdóttir haben<br />
Hildur Gudmundsdóttir und Runar<br />
Sigurkarlsson zwar bisher noch nicht in<br />
Anspruch genommen, doch die beiden<br />
Yggdrasill-Inhaber würden es nie wagen,<br />
das Wohlwollen des ‚Huldufólkes’<br />
auf die Probe zu stellen. „Keiner<br />
würde eine wichtige Entscheidung ohne<br />
Rückversicherung bei den Naturwesen<br />
fällen“, erklärt Runar mit einem Augenzwinkern.<br />
Wer weiß, ob diese Einstellung nicht<br />
auch zu dem Erfolg ihres Unternehmens<br />
beigetragen hat: Ehemals als kleiner<br />
Bioladen im Jahr 1986 gegründet, hat<br />
sich dieser heute zu einem florierenden<br />
Groß- und Einzelhandel entwickelt.<br />
Sechs Läden und Apotheken in der<br />
isländischen Hauptstadt Reykjavík<br />
sowie in Akureyi im Norden des Landes<br />
erhalten von Hildur und Runar das<br />
komplette Sortiment der Dr.Hauschka<br />
Kosmetik. Darunter - in bester Lage<br />
mitten in Reykjavík - befindet sich<br />
Yggdrasills Ladengeschäft. Direkt an der<br />
bekannten Einkaufsstraße Skólavördustigur<br />
gelegen, drängen sich hier nicht<br />
nur die Touristen. Auch lokale Politiker<br />
zählen zur Kundschaft, isländische Stars<br />
aus der Film- und Musikszene wie die<br />
Sängerin Björk versorgen sich hier mit<br />
der Rosencreme.<br />
von oben: Ladenfront von<br />
YggdrasiLL, beratung im Laden,<br />
HiLdur gudmundsdóttir und<br />
runar sigurKarLsson<br />
Seit kurzem können sie vor Ort auch die<br />
Dr.Hauschka Behandlungen genießen:<br />
Angrenzend an das zentrale Ladengeschäft<br />
hat Yggdrasill gerade ein<br />
Kosmetikstudio eröffnet, in dem eine<br />
ausgebildete Dr.Hauschka Naturkosmetikerin<br />
arbeitet. Der Pläne nicht genug,<br />
beabsichtigen Hildur und Runar, 2008<br />
einen Bio-Supermarkt zu eröffnen, der<br />
natürlich auch Dr.Hauschka Kosmetik<br />
führen wird.<br />
Yggdrasill macht seinem Namen alle<br />
Ehre: Benannt nach der riesenhaften<br />
immergrünen Weltenesche aus der<br />
germanischen Mythologie – dem Baum<br />
des Lebens – wächst das Unternehmen<br />
stetig, die Naturkosmetik von der<br />
schwäbischen Alb erfreut sich großer<br />
Beliebtheit. Angesichts dieser Tatsachen<br />
bleibt nur noch eines zu sagen: Den<br />
Elfen sei Dank!_<br />
KoNzeNTrIerTe heIlKrAfT<br />
mit ÖlausZÜgen lassen sich arZneilich WirKsame<br />
stoffe aus pflanZen eXtrahieren<br />
teXt: catrin coHnen und antaL adam, fotos: siLicYa rotH<br />
_Die Pharmazie kennt verschiedene Möglichkeiten, sich die Heilkraft von Pflanzen<br />
zunutze zu machen. Eine der klassischen Methoden ist die so genannte Extraktion,<br />
also das Herauslösen von bestimmten arzneilich wirksamen Bestandteilen einer<br />
Pflanze. Für eine solche Extraktion gibt es unterschiedliche Verfahren, etwa mit<br />
Hilfe von Alkohol, Wasser oder Öl; letztendlich ist ein frisch aufgebrühter Kaffee<br />
nichts anderes als ein Auszug aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen in<br />
Wasser mit anschließender Filtration.<br />
Auch für die Arzneimittel- und Kosmetikherstellung bei der WALA werden Auszugsverfahren<br />
eingesetzt – am prominentesten ist der von Dr. Rudolf Hauschka<br />
entwickelte Auszug von frischen Pflanzen mit Wasser, der ohne Zusatz von<br />
Ethanol haltbar ist (siehe Bericht über das Pflanzenlabor in der <strong>viaWALA</strong> 02 unter<br />
www.viawala.de). Zum Einsatz kommen aber auch Essenzen, das sind wässrig-alkoholische<br />
Auszüge, und Ölauszüge, bei denen getrocknete Pflanzen – so genannte<br />
Drogen – ihre Wirksubstanzen an das Auszugsmedium Öl abgeben.<br />
08
duftender gruss aus Persien<br />
Im WALA Öllabor liegt heute ein Duft, der glücklich macht. Er entsteigt Baumwollsäcken,<br />
die eine wertvolle Fracht bergen: getrocknete Knospen der Damaszener<br />
Rose. Sie stammen vom persischen Handelspartner der WALA, der seine bio-zertifizierten<br />
Rosen in den Bergen auf mehr als 2000 Meter Höhe kultiviert. Mit den<br />
Rosenknospen setzen Paul Pietrzyk und sein Kollege Daniel Stahovic einen Ölauszug<br />
an, der später die Grundlage des Dr.Hauschka Rosenblüten Körperöls bildet. „Zuerst<br />
zerkleinern wir die Rosenknospen“, erklärt Paul Pietrzyk, der flink die gereinigten<br />
Edelstahlbehälter nochmals desinfiziert, bevor er die Rosenblüten exakt in sie hinein<br />
abwiegt. Danach kommt Erdnussöl hinzu, auch genau abgewogen. Nur einmal kurz<br />
umrühren, damit nicht zu viel Sauerstoff an das empfindliche Öl gelangt, dann<br />
kommt der Deckel mit Dichtung und Verschlussring auf den Behälter.<br />
im rHYtHmus der natur …<br />
Am Deckel des Ölbehälters sind eine große Spirale und ein Rührer fest montiert, die<br />
in das Öl-Rosenblüten-Gemisch hineinragen. An die Spirale schließt Daniel Stahovic<br />
von außen Wasserschläuche an, aus denen 37 Grad Celsius warmes Wasser durch die<br />
Spirale läuft, die so erwärmt die Temperatur des Ölauszuges konstant auf Körpertemperatur<br />
hält. Morgens und abends durchmischt der druckluftangetriebene<br />
Rührer den Rosenblütenansatz, sieben Tage lang.<br />
Dieses Auszugsverfahren ähnelt zu einem gewissen Grad dem rhythmischen Verfahren,<br />
das Rudolf Hauschka für wässrige Pflanzenauszüge entwickelte, und hat Eingang<br />
in das Homöopathische Arzneibuch gefunden. Der Wechsel zwischen Stehen<br />
und Rühren des Öls bei Körpertemperatur soll die Polarität Ruhe und Bewegung, der<br />
die Pflanze in der Natur ausgesetzt ist, bei der Verarbeitung eine Zeit lang weiterführen<br />
und helfen, die Inhaltsstoffe der Pflanze besser aufzuschließen.<br />
09<br />
von LinKs: abWiegen getrocKneter<br />
rosenKnosPen für den ÖLausZug.<br />
nacH sieben tagen fiLtriert danieL<br />
staHovic den ÖLausZug, im ersten<br />
scHritt mitHiLfe von baumWoLLtücHern.<br />
eine Probe des fiLtrats<br />
geHt Zur KontroLLe an das<br />
anaLYseLaboratorium.<br />
… Hat sicH die KÖrPertemPeratur beWäHrt<br />
Und tatsächlich eignet sich dieses Verfahren sehr gut: Vor kurzem wurde in einer<br />
analytischen Untersuchung der Universität Hamburg 1 belegt, dass die Extraktion<br />
bei Körpertemperatur effektiver ist als mit einer Methode, bei der die Drogen nur<br />
vier Stunden lang ausgezogen werden, dafür aber bei einer höheren Temperatur von<br />
60 bis 70 Grad Celsius. Die Konzentration einer Wirksubstanzgruppe, die in der<br />
Arnika enthalten ist – die so genannten Sesquiterpenlactone – war bei den Tests<br />
höher als im Heißauszug; dasselbe gilt für die ätherischen Öle der Kamille oder die<br />
Carotinoide der Ringelblume.<br />
nur KLares ÖL verLässt unser ÖLLabor<br />
Nach sieben Tagen filtrieren Pietrzyk und Stahovic den Ansatz durch Baumwolltücher<br />
und einen Feinfilter. Paul Pietrzyk kontrolliert während des Vorgangs ständig,<br />
wie der fertige Rosenblütenextrakt aussieht. „Nur klares Öl verlässt unser Labor“,<br />
sagt Susanne Geisel, Gruppenleiterin in der WALA Ölherstellung. Zudem kommen<br />
Proben in das hauseigene Analyselaboratorium, das diverse Untersuchungen für die<br />
Freigabe durchführt.<br />
Im Lagerraum stehen derweil weitere Säcke mit getrockneten Heilpflanzen, die für<br />
die unterschiedlichsten WALA Arzneimittel und Dr.Hauschka Kosmetikprodukte<br />
extrahiert werden. Brennnessel und Birkenblätter warten auf ihre Verarbeitung<br />
für WALA Birken Rheumaöl, Schlehenblüten werden sieben Tage lang für das<br />
Dr.Hauschka Schlehenblüten Körperöl und für ein WALA Dispersionsbadeöl ausgezogen,<br />
das in der Jungebad-Apparatur zum Einsatz kommt. „Wir verarbeiten hier<br />
insgesamt etwa 30 verschiedene Heilpflanzen“, sagt Susanne Geisel. Das Arbeiten im<br />
Öllabor ist dadurch abwechslungsreich. Denn jede Pflanze hat ihre Eigenart: in der<br />
Verarbeitung und im Duft._<br />
1heldMaier<br />
M, Stahl-biSKup e. extraKtion Mit oliVenöl. waS und wie Viel Geben die<br />
blütendroGen her. deutSche apotheKer zeitunG 2006; 146: 2024–2029.<br />
10
KNIrscheN IM geleNK<br />
Zum äLterWerden geHÖrt oft, dass die gLieder unbeWegLicHer Werden, die geLenKe<br />
Zu „KnirscHen“ beginnen und artHrose entsteHt. im grunde ist das nur die fortsetZung<br />
eines ProZesses, der scHon vor unserer geburt begonnen Hat.<br />
teXt: marKus sommer, fotos: astrid doerenbrucH und PLainPicture<br />
11<br />
_Im Mutterleib schweben wir schwerelos und fast noch durchsichtig im Fruchtwasser.<br />
Dann lagert unser anfangs knorpelig-durchscheinendes Skelett immer mehr<br />
Kalk ein, wird undurchsichtig und bildet einen Angriffspunkt für Schwerekräfte.<br />
So bereiten wir uns darauf vor, aus der mütterlichen Wasserwelt heraustreten und<br />
uns später in einer Welt aufrichten zu können, in der Schwerekräfte wirken. Ein<br />
Knorpelskelett hätte uns das nicht ermöglicht.<br />
In jedem Gelenk ist eine dünne, leicht bläulich schimmernde Knorpelschicht als<br />
Überzug der Knochen übrig geblieben, die an die ursprünglichen, embryonalen<br />
Verhältnisse erinnert. Sie ermöglicht es, den Gelenkflächen mühelos aneinander<br />
vorbeizugleiten. So konnte ein Stück der Beweglichkeit der Wasserwesen mit uns<br />
an Land treten. Zusätzlich ist jedes Gelenk von einem schmalen Film klarer Flüssigkeit<br />
(„Gelenkschmiere“) erfüllt. Wie einst das Fruchtwasser schafft sie nach dem<br />
Archimedischen Prinzip einen Auftriebsraum, in dem die Schwere ein Stück zurück-<br />
gedrängt wird.<br />
ein mooreXtraKt aus HocHmoortorf<br />
(soLum uLiginosum),<br />
geWonnen im norddeutscHen<br />
verLüssmoor am teufeLsmoor,<br />
ist WesentLicHer bestandteiL<br />
des soLum ÖLs. die einZigartigen<br />
Kräfte des moors<br />
WirKen gLeicHmässig sanft<br />
durcHWärmend, LÖsend und<br />
ausscHeidend. sie stärKen und<br />
bringen die LebensProZesse im<br />
bindegeWebsstoffWecHseL des<br />
KÖrPers Wieder in fLuss. das<br />
moor biLdet eine unsicHtbare,<br />
aber sPürbare scHutZHüLLe<br />
und stabiLisiert WetteremPfindLicHe<br />
geLenKe gegenüber<br />
äusseren einfLüssen.<br />
die LeicHtigKeit verLoren<br />
Je älter wir werden, desto „trockener“<br />
werden wir, desto mehr drohen die<br />
„Kalkkräfte“ überhand zu nehmen. Die<br />
Gelenkschmiere verliert an Wirkung, der<br />
Knorpel wird schmaler, Kalkauswüchse<br />
des Knochens können entstehen, und<br />
die einst spiegelnd ebenen Gelenkflächen<br />
werden rau. Arthrose entsteht.<br />
Dieser Entwicklungsrichtung können<br />
wir nicht ausweichen, aber Krankheit<br />
muss daraus nicht werden. Manchmal<br />
sieht man Röntgenbilder mit starken<br />
derartigen Veränderungen, während der<br />
Patient ganz beschwerdefrei ist, manchmal<br />
aber klagen die Betroffenen über<br />
starke Schmerzen, während nur geringe<br />
Veränderungen im Gelenk erkennbar<br />
sind. Das hängt auch davon ab, wie es<br />
um das innere Gleichgewicht zwischen<br />
„Leichte“ und „Schwere“ bestellt ist.<br />
Wer sich seelisch niedergedrückt fühlt,<br />
leidet viel häufiger an Gelenkschmerzen<br />
als jemand, der – zumindest immer wieder<br />
– auch „die Leichtigkeit des Seins“<br />
erlebt (umgekehrt kann auch Schmerz<br />
niederdrückend wirken).<br />
beWegung aKtiviert<br />
Man kann selbst etwas tun, damit<br />
die „Leichte“ in den Gelenken lange<br />
erhalten bleibt. Bewegung ist dafür das<br />
Allerwichtigste. Aber nicht alles tut gut.<br />
Schon mancher musste irgendwann das<br />
Joggen auf hartem Asphalt oder das<br />
Fußballspielen aufgeben, weil die<br />
Knie dabei weh zu tun beginnen. Bei<br />
diesen und manchen anderen Sportarten<br />
wird die Schwerewirkung durch<br />
die abrupten Erschütterungen noch<br />
übersteigert. Wenn beim Radfahren<br />
die Gelenkflächen fast ohne Belastung<br />
aneinander vorbeigleiten oder gar beim<br />
Schwimmen der Schwere ganz entzogen<br />
sind, belebt dies die „Jugendkräfte“<br />
im Gelenk. Ganz ähnlich wirkt ruhiges<br />
Gehen auf weichem Boden. Durch den<br />
rhythmischen Wechsel maßvoller Beund<br />
Entlastung werden die Knorpel wie<br />
„durchgemolken“ und von nährendaufbauenden<br />
Flüssigkeitsströmen<br />
durchzogen. Wenn schon ernsthaftere<br />
Gelenkprobleme entstanden sind, kann<br />
die Heileurythmie als Bewegungstherapie<br />
oft erstaunliche Besserungen<br />
bewirken.<br />
natursubstanZen gegen<br />
artHrose<br />
Die individuelle Behandlung muss man<br />
mit seinem Arzt besprechen. WALA<br />
Cartilago comp.* hat sich besonders<br />
bewährt, eine Zubereitung aus potenzierten<br />
Natursubstanzen: „Cartilago“,<br />
potenzierter Gelenkknorpel, dient zur<br />
Wiederbelebung embryonaler Regenerationskräfte,<br />
Birke (Betula) hilft<br />
Flüssigkeitsprozesse zu beleben und<br />
wirkt ausscheidend auf „Ablagerungen“.<br />
Mit potenziertem Gold wird bis in die<br />
Seele hinein eine Aktivierung von<br />
Leichtekräften angestrebt.<br />
antHroPosoPHiscHe mediZin viaWaLa 07<br />
Und potenzierte Ameisen (Formica) sollen<br />
in uns eine Fähigkeit anregen, mit<br />
der diese Tiere ihren Lebensraum Wald<br />
beleben: Absterbendes wieder ins Leben<br />
hinein zu führen. Wenn wir mit diesen<br />
Tieren unmittelbar in Kontakt kommen,<br />
kann dies zu unangenehmem Brennen<br />
und zur Hautrötung führen. Aber<br />
gerade darin wird ein weiteres zentrales<br />
Prinzip der langfristigen Arthrosebehandlung<br />
wirksam: Durchwärmung. Von<br />
vorübergehenden akuten Entzündungszuständen<br />
(„aktivierte Arthrose“) abgesehen,<br />
ist sie für das älter werdende<br />
Gelenk eine Wohltat. Öleinreibungen,<br />
zum Beispiel mit WALA Solum Öl*, oder<br />
Öldispersionsbäder (s. S. 1) können<br />
solche Wärme vermitteln, aber auch<br />
Injektionen mit vom Arzt verordneten<br />
Extrakten aus Misteln, die wir gerade<br />
im Winter in den luftigen Baumkronen<br />
erkennen, in ihrer charakteristischen<br />
Kugelform hoch über der Erde, die<br />
wirken, als hätten sie nichts mit der<br />
Schwere zu tun._<br />
der autor ist niedergeLassener<br />
arZt in müncHen und autor ZaHLreicHer<br />
bucH- und ZeitscHriftenbeiträge.<br />
Zum WeiterLesen: WaLa Patienten-<br />
information rHeuma. KostenLos<br />
besteLLbar beim Kundenservice,<br />
sieHe Hintere innere umscHLagseite.<br />
* zu riSiKen und nebenwirKunGen leSen Sie<br />
die pacKunGSbeilaGe und fraGen Sie ihren<br />
arzt oder apotheKer. anwendunGSGebiete<br />
der Genannten arzneiMittel finden Sie<br />
auf der hinteren uMSchlaGSeite.<br />
12
AUf DeN MeNscheN schAUeN<br />
ein gesPräcH mit dem unterneHmer, „ÖKomanager des JaHres 2005“ und mitgLied der WaLa stiftung<br />
WoLfgang gutberLet über etHiscHes unterneHmertum, grossraumbüros und sPringbrunnen<br />
teXt: nora von WestPHaLen, fotos: siLicYa rotH<br />
10<br />
_Ein Unternehmen als Institution<br />
sollte heute mehr denn je Verantwortung<br />
übernehmen. Früher genügte es,<br />
sich an geltende Gesetze zu halten<br />
und zur hohen Wachstumsrate kräftig<br />
beizutragen, der Staat kümmerte sich ja<br />
um soziale Bereiche wie Kultur, Gesundheit,<br />
Infrastruktur und Bildung. Heute,<br />
wo klar ist, dass kein Staat diesen<br />
Aufgaben mehr gewachsen ist, stehen<br />
auch die Unternehmen in der Pflicht.<br />
Rechnet sich das überhaupt in diesen<br />
knallharten Zeiten der globalisierten<br />
Wirtschaft? Es rechnet sich.<br />
Die Spur führt nach Fulda, zu Wolfgang<br />
Gutberlet und seinem Unternehmen<br />
tegut.<br />
Dort gründete 1947 sein Vater Theo<br />
Gutberlet einen Tante-Emma-Laden,<br />
und das war der Anfang einer erstaunlichen<br />
Unternehmensgeschichte. Seit<br />
1973 hat Sohn Wolfgang übernommen<br />
und das Familienunternehmen mit sozialen,<br />
anthroposophischen Gedankenansätzen<br />
in eine Stiftung verwandelt.<br />
Heute gibt es über 300 tegut Filialen<br />
in Hessen, Thüringen, Nordbayern und<br />
Südniedersachsen.<br />
Mit 2200 Bio-Produkten im Sortiment<br />
ist tegut der führende Bio-Spezialist<br />
unter den konventionellen Supermärkten,<br />
und das europaweit. Bio-Ware liegt<br />
hier selbstverständlich neben Discount-<br />
Ware. „Niemand soll bevormundet<br />
werden. Jeder hat die Wahl.“ 5700<br />
Mitarbeiter beschäftigt das mittelständische<br />
Unternehmen. 2003 wurde ein<br />
Umsatz von 973 Millionen Euro erwirtschaftet.<br />
Kaum zu glauben, wenn man<br />
bedenkt, dass der Chef findet, dass bei<br />
der Produktion von Waren, zuerst „auf<br />
den Menschen geschaut werden muss<br />
und nicht zuerst auf den Gewinn“. Ein<br />
Besuch bei Wolfgang Gutberlet bringt<br />
noch mehr Erstaunliches über seine<br />
ungewöhnliche Unternehmerpersönlichkeit<br />
zu Tage.<br />
Die tegut Zentrale liegt etwas außerhalb<br />
von Fulda mitten im Grünen.<br />
Arbeiten bei tegut, das wird schnell klar,<br />
ist weit mehr als simpler Broterwerb.<br />
Die Mitarbeiter stehen hinter ihrem<br />
Unternehmen und seiner Idee. Welche<br />
Kantinen-Dame würde Besuchern schon<br />
spontan und nicht ohne Stolz anbieten,<br />
ihnen den hauseigenen Brunnen, die<br />
etHiscHes unterneHmertum viaWaLa 07<br />
Metzgerei und die Bäckerei zu zeigen.<br />
Da regionale Produkte bei der Firmen-<br />
Philosophie eine tragende Rolle spielen,<br />
hat sich neben dem Büro-Komplex<br />
schon 1972 die eigene Hausmetzgerei,<br />
die Kurhessische Fleischwaren GmbH<br />
Fulda – kurz: kff angesiedelt. So lässt<br />
sich mit Sorgfalt der hohe Qualitätsanspruch<br />
bei Fleisch- und Wurstwaren<br />
erfüllen – seit 1986 auch in kontrolliert<br />
ökologischer Qualität. Das zweite<br />
Tochterunternehmen – die herzberger<br />
Bäckerei – ist heute eine der größten<br />
Bäckereien in Deutschland, die das gesamte<br />
Sortiment an Brot und vor allem<br />
an Kleingebäck in einer derartigen<br />
Vielfalt und Menge ökologisch herstellt.<br />
Ein bunt gekachelter Springbrunnen<br />
zieht sich vom Empfang bis hoch in den<br />
zweiten Stock und dämpft plätschernd<br />
die allgemeine Geräuschkulisse. In dem<br />
hellen Großraumbüro mit Panoramafenstern<br />
hat auch der Chef nur einen<br />
kleinen Raum für sich. Wolfgang<br />
Gutberlet wirkt trotz dichtem Terminkalender<br />
entspannt und gut gelaunt.<br />
14
15<br />
aLLes ist bei iHnen ein Wenig anders. Was verbirgt sicH<br />
Hinter der idee tegut?<br />
tegut ist ein Supermarkt, der versucht, alles etwas menschlicher anzugehen. Seit<br />
meiner Schulzeit beschäftigt mich die Frage: Wie geht man mit Kapital um. Ich<br />
stamme ja aus der 68er Generation. Schon mein Vater hatte immer gesagt, so ein<br />
Unternehmen gehört nicht einem Menschen allein, in dem Sinne, dass man mit ihm<br />
tun und lassen kann was man will. Ich habe das Unternehmens-Vermögen also der<br />
Sache gewidmet und eine Stiftung gegründet. Als Chef so vieler Leute hat man eine<br />
große Verantwortung. Man muss eine Gemeinschaft schaffen.<br />
Wie scHafft man gemeinscHaft?<br />
Das Wesentliche ist die Menschenwürde und ein echtes Interesse am Anderen.<br />
Wir versuchen, Prestige bringende Attribute abzuschaffen. Wir arbeiten alle<br />
zusammen in einem Großraumbüro. Jeder hat den gleichen Stuhl, den gleichen<br />
Schreibtisch. Wenn Sie hier herein kommen, werden Sie nicht erkennen, wer sitzt<br />
im Vorstand, wer ist Azubi. Und die Assistentin sitzt mit ihrem Chef an einem Tisch.<br />
Seinen Firmenwagen kann sich jeder Mitarbeiter selbst aussuchen. Mercedes, Ford<br />
– egal. Der Preis wird dann über das Netto-Einkommen verrechnet. Bei uns gibt es<br />
auch keine abgeschlossenen Schreibtische. Ich selbst lasse auch alles herumliegen.<br />
Da kommt nichts weg. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Wir müssen<br />
alle kontinuierlich daran arbeiten.<br />
gab es Widerstände?<br />
Ständig. Schon als ich den Brunnen installieren ließ, sagten viele um Gottes Willen,<br />
wie schrecklich, die Leute werden ständig aufs Klo rennen. Na und, habe ich<br />
geantwortet, das ist doch gesund. Wir bieten auch Kurse und Vorträge an über<br />
Entspannungsmethoden. Wir wollen die Mitarbeiter motivieren, zwischendurch mal<br />
aufzustehen und sich zu strecken und zu dehnen. Lohnt sich das, ist dann sofort die<br />
Frage. Aber das ist doch egal. Es gibt Bereiche, da muss sehr exakt gerechnet werden.<br />
Bei anderen ist das unwichtig. Hier geht es um Gesundheit und Wohlbefinden.<br />
Abgesehen davon bin ich mir sicher, dass es sich rechnet.<br />
ist das etHiscHes unterneHmertum?<br />
Ethik bedeutet für mich, Dinge ernst zu nehmen. Sich fragen, was das für einen<br />
Menschen bedeutet. Man kann natürlich nicht alles erfüllen. Es gibt Zwänge, die<br />
müssen ertragen werden, sonst geht man unter. Ich kann kein Paradies errichten.<br />
Aber das ist auch nicht die Frage. Jeder Einzelne muss wissen, wozu er sich opfert<br />
und was dadurch möglich wird. Würde und Anerkennung bei der Arbeit. Das ist mir<br />
wichtig.<br />
WeLcHen einfLuss Hat<br />
dieser ansatZ auf iHre<br />
ProduKtPaLette?<br />
Das ist eine lange Geschichte. Mit<br />
meinen fünf Kindern lebten wir in<br />
einem Bauernhaus. Früher versorgte so<br />
ein Hof die Familie. Ich habe darüber<br />
nachgedacht, wie man dahin zurück<br />
kann. Natürlich habe ich die Frage<br />
auch mit Freunden diskutiert. Prof.<br />
Götz W. Werner (Gründer und geschäftsführender<br />
Gesellschafter des<br />
dm-Drogeriemarktes), Prof. Dr. Götz<br />
Rehn, Geschäftsführer von Alnatura,<br />
und ich haben daraufhin einen kleinen<br />
Forschungskreis gegründet. Nach einem<br />
Jahr wussten wir, wie man Lebensmittel<br />
besser machen könne. Doch niemand<br />
wollte mit uns arbeiten. Also mussten<br />
Götz Werner und ich die Alnatura Artikel<br />
bei uns selbst ins Sortiment nehmen<br />
– um Absatz zu schaffen.<br />
einer iHrer sÖHne sitZt<br />
im vorstand, ist tegut<br />
aLso docH ein famiLienunterneHmen?<br />
Auf der einen Seite will die Familie<br />
das Unternehmen weiter pflegen, auf<br />
der anderen Seite haben wir es ja so<br />
geordnet, dass das Unternehmen nicht<br />
für die Familie da ist. tegut ist also<br />
kein Familienunternehmen, über das<br />
ich einfach verfügen kann. Wir haben<br />
einen Aufsichtsrat. Aber ich kann das<br />
Unternehmen weiter pflegen, und das<br />
ist auch das Ziel von meinen Söhnen.<br />
sie Haben sicH WiederHoLt<br />
für ein aLLgemeines grundeinKommen<br />
ausgesProcHen?<br />
Es gibt in der deutschen Wirtschaft<br />
schon eine gewisse Brüderlichkeit. Wir<br />
lassen niemanden verhungern. Doch<br />
das System versucht, Menschen mit<br />
Angst zur Arbeit zu zwingen. Wer nicht<br />
arbeitet, bekommt auch nix. Diese<br />
Denkweise, dieses Menschenbild halte<br />
ich für falsch. Das sind Auswirkungen<br />
materialistischen Denkens und der<br />
liberalen Marktwirtschaft. Jeder muss<br />
nur egoistisch sein, dann ist das für die<br />
Gemeinschaft am besten. Das ist nicht<br />
zutreffend. Ressourcen müssen richtig<br />
verteilt werden. Rentabel. Auf der<br />
Bedürfnisebene müsste es brüderlich<br />
zugehen. Jeder bekommt so viel, dass<br />
er überleben kann. So ähnlich machen<br />
wir es ja bereits. Nur ist der allgemeine<br />
Glaube, wenn wir es so deutlich aussprechen,<br />
arbeitet niemand mehr freiwillig.<br />
Ich glaube das nicht. Der Mensch<br />
muss gezogen, nicht geschoben werden.<br />
Wie ein Esel, wenn ich den schiebe, wird<br />
er bockig. Ich muss nach vorne und ihn<br />
ziehen. Es heißt ja auch Er-ziehung und<br />
nicht Er-schiebung. Erfüllende Arbeit<br />
tut etwas für die Selbstverwirklichung<br />
jedes Einzelnen. Mitgestalten-wollen<br />
ist ein Motor – deshalb sollte man arbeiten.<br />
Ein Grundeinkommen würde den<br />
Menschen die Freiheit geben zu sagen:<br />
Ich will arbeiten. Genau darin begründet<br />
sich auch das Recht auf Arbeit.<br />
etHiscHes unterneHmertum viaWaLa 07<br />
ist das Keine scHÖne<br />
utoPie?<br />
Nein. Überhaupt nicht. Man müsste<br />
selbstverständlich einiges ändern.<br />
Die Idee des allgemeinen Grundeinkommens<br />
klappt nicht mit Einkommenssteuer.<br />
Es gibt eigentlich keine<br />
Einkommenssteuer, nur eine Ausgabensteuer.<br />
Steuern sind immer Konsum-<br />
Verzicht. Verzicht auf privaten Konsum<br />
zu Gunsten von Staatskonsum. Steuern<br />
sind heute nicht transparent. Wenn wir<br />
eine Ausgabenbesteuerung einführen<br />
würden, würden wir erkennen, dass<br />
wir nicht auf eine Staatsquote von<br />
zirka 50 Prozent kommen. 50 Prozent<br />
Mehrwertsteuer, Konsumsteuer. Um das<br />
sozial zu machen, könnte man mit verschiedenen<br />
Steuersätzen für Lebensmittel,<br />
Luxusgüter und so weiter arbeiten.<br />
sind sie da nicHt Zu seHr<br />
visionär?<br />
Gar nicht. Wir brauchen Veränderung,<br />
anderenfalls gibt es keine Verbesserung.<br />
Doch wo neue Ideen auftauchen,<br />
erschrecken wir. Ich bin mir sicher, es<br />
wäre machbar. Die Frage ist nur, ob<br />
es auch woll-bar ist. Aber wer hätte<br />
früher gedacht, dass man in einem<br />
Großraumbüro seinen Schreibtisch<br />
nicht abschließen muss._<br />
die autorin ist freie JournaListin<br />
und scHreibt unter anderem für<br />
die süddeutscHe Zeitung und<br />
die cosmoPoLitan.<br />
16
von LinKs: einZeLbLüte WeibLicH,<br />
frucHt mit ZWei fLügeLn,<br />
einZeLbLüte männLicH<br />
17<br />
DIe bIrKe<br />
sYnonYme: Besenbirke, Frühlingsbaum, Hängebirke, Maibaum, Nierenbaum,<br />
Raubirke, Sandbirke, Warzenbirke, Weißbirke<br />
WissenscHaftLicHer name: Betula pendula Roth<br />
famiLie: Betulaceae (Birkengewächse)<br />
Heimat: Mittel- und Nordeuropa, in Südeuropa nur im Gebirge<br />
Eine Aristokratin unter den Bäumen ist die Birke: Die schlanke Gestalt in ein weißes<br />
Rindenkleid gehüllt, steht sie hoch aufgeschossen und lässt elegant die Zweige in<br />
sanften Bögen hängen. Inbegriff des Frühlings ist das zarte Grün der kleinen rautenförmigen<br />
Blätter. Wie verwandelt steht dagegen die Birke im Herbst im goldenen<br />
Blätterkleid. Weniger erfreut sind allergisch reagierende Menschen, wenn im April<br />
und Mai die Birken ihre Kätzchenblüten öffnen und der Wind den gelben Blütenstaub<br />
der männlichen Blüten weit über das Land verstreut.<br />
gesund im fLuss<br />
Die Birke regt die Nierenfunktion an, erhöht die Harnmenge und spült Blase und<br />
Nieren durch. Damit hilft sie bei Harnwegsinfektionen und vorbeugend gegen Harngrieß<br />
und Harnsteine. In Teemischungen gegen Stoffwechselerkrankungen unterstützt<br />
sie die Therapie von Rheuma und Gicht. Wegen ihrer stoffwechselanregenden<br />
Wirkung ist sie Bestandteil von Frühlings- und Herbstkuren, die auch entschlackend<br />
und reinigend auf die Haut wirken. Birkenteer, der bei der so genannten trockenen<br />
Destillation der Zweige und Stammrinde entsteht, setzt man hauptsächlich in der<br />
Tiermedizin gegen Räude und andere Hautschäden ein. Birkensaft, der im März und<br />
April aus angebohrten Stämmen tropft, soll Haarausfall stoppen, Schuppenbildung<br />
entgegenwirken und das Haar entfetten.<br />
bLütenmYtHen<br />
Die Bezeichnung „Birke“ findet sich in Abwandlungen sowohl im Sanskrit als auch<br />
bei slawischen und germanischen Völkern und bezieht sich immer auf den hellen<br />
Glanz der leuchtend weißen Rinde. Auch das Wort „Borke“ leitet sich von „Birke“ ab.<br />
In der Tradition des Maibaumes spiegelt sich die Bedeutung der Birke als Symbol des<br />
wiedererwachenden Lebens.<br />
Die Verwendungsmöglichkeiten der Birke scheinen unendlich: Steinzeitmenschen<br />
fertigten Kleidung aus dem geschmeidigen Rindenbast, Schuhe und Behältnisse<br />
aus Birkenrinde und befestigten mit Birkenteer Pfeilspitzen und Harpunen am<br />
Schaft. Birkenrinde wurde zum Gerben und als Papier verwendet. Wegen ihrer<br />
Wasserundurch lässigkeit deckten Bewohner nördlicher Breiten ihre Dächer mit ihr.<br />
Die Indianer Nordamerikas bauten aus der luftreichen Rinde leichte Kanus. Der<br />
isolierenden Eigenschaft von Luft in der Rinde verdankt die Birke übrigens, der winterhärteste<br />
bekannte Baum zu sein. Birkenteer lässt Birkenholz sogar im frischen,<br />
noch feuchten Zustand brennen und ist die Grundlage des Parfums „Russisch Leder“.<br />
die birKe anders betracHtet<br />
Zwei Merkmale prägen die Birke: ihr lichtes, frühlingshaftes Wesen und ihr ausgeprägter<br />
Durst. Das von ihr aufgenommene Wasser stockt nicht, sondern bleibt im<br />
Fluss und verdunstet schnell wieder. Auffällig ist, dass die Blätter im Herbst umso<br />
schneller gelb werden, je trockener die Birke steht. Im Fluss bleiben zu können,<br />
scheint diesen Baum geradezu jung zu halten. Dieses Bild der Birke spiegelt ihre<br />
Wirkung als Heilpflanze wider: Sie bringt im menschlichen Organismus etwas in<br />
Fluss und hilft bei Erkrankungen, bei denen ein Stocken zu schmerzhaften Ablagerungen<br />
führt. In Dr.Hauschka Fitness Körperöl und Schlehenblüten Körperöl<br />
unterstützt die Birke die Entschlackung des Gewebes, in Neem Haarwasser kräftigt<br />
sie den Haarboden. In WALA Arzneimitteln findet sich die Birke in nierenstärkenden<br />
Präparaten wie dem WALA Nierentonikum*, in Präparaten zur Behandlung<br />
rheumatischer Gelenkerkrankungen (z.B. WALA Birken Rheumaöl*, Rheuma-<br />
Badeöl* und Cartilago/Mandragora comp.*) sowie gegen Hautunreinheiten<br />
(WALA Akne-Kapseln*)._<br />
teXt: catrin coHnen, iLLustration: diana LaWnicZaK<br />
Zum WeiterLesen: Patienteninformation rHeuma. KostenLos besteLLbar<br />
beim Kundenservice der WaLa, sieHe Hintere umscHLagseite.<br />
* zu riSiKen und nebenwirKunGen leSen Sie die pacKunGSbeilaGe und fraGen Sie ihren<br />
arzt oder apotheKer. anwendunGSGebiete der Genannten arzneiMittel finden Sie auf<br />
der hinteren uMSchlaGSeite.<br />
PfLanZenPortrait viaWaLa 07<br />
18
hyThMIsch DUrchsTröMT<br />
voN Kopf bIs fUss<br />
19<br />
„Dein Lymphfluss ist gestaut, das sehe ich dir an.“ Das waren die Worte meiner<br />
Freundin, bevor sie mich zur Dr.Hauschka Naturkosmetikerin schickte.<br />
„Dr.Hauschka Kosmetik hat eine Ganzkörperbehandlung entwickelt, die das<br />
Lymphsystem stimuliert. Du wirst sehen, das wird dir gut tun.“ Bei der Dr.Hauschka<br />
Ganzkörperbehandlung behandelt die Kosmetikerin in etwa eineinhalb Stunden mit<br />
rhythmisch-atmenden Bewegungen den gesamten Körper. Dabei werden die aufbauenden<br />
Lebenskräfte gestärkt, der Lymphstrom angeregt und dadurch Regeneration<br />
und Gesundheit des Menschen gefördert. Die Behandlung führt dabei zu tiefer<br />
Entspannung und hinterlässt ein Gefühl von Leichtigkeit und innerer Balance.<br />
Also genau das Richtige für alle Überarbeiteten.<br />
teXt: inKa biHLer, fotos: cHristine scHneider<br />
dr.HauscHKa ganZKÖrPerbeHandLung viaWaLa 07<br />
Wieder Zu sicH finden<br />
Gehetzt komme ich bei meiner Kosmetikerin an. Sie empfängt mich zunächst mit<br />
einem wärmenden Fußbad. Ich atme tief durch und habe das Gefühl, wenigstens ein<br />
kleines Stück wieder näher bei mir zu sein. Danach lege ich mich bäuchlings auf die<br />
Liege, wo ich gut in Handtücher und Decken eingepackt werde. Nur mein Rücken<br />
ist frei, weil der mit dem herrlich duftenden Dr.Hauschka Moor Lavendel Körperöl<br />
eingerieben wird, für das ich mich wegen seiner schützenden und hüllenden Eigenschaft<br />
entschieden habe. Und jetzt bin ich mitten drin in der Dr.Hauschka Ganzkörperbehandlung:<br />
Meine Kosmetikerin legt ihre Hände etwa auf die Mitte meiner<br />
Wirbelsäule und fährt dann langsam mit den Händen auseinander zum Nacken und<br />
zum Steißbein hin. Weiter arbeitet sie mit kreisenden Streichungen, die am Schluss<br />
wie ein Summen in meinem Körper fortschwingen.<br />
WoHLigKeit Lässt sicH steigern<br />
Auf den Rücken folgen die Beine, Füße, der Bauch – zunächst ungewohnt, danach<br />
aber umso angenehmer –, die Hände, Arme, Schultern und der Nacken. Als meine<br />
Kosmetikerin meinen Kopf in die Hände nimmt und sanft nach links und rechts<br />
dreht, lockert sich die verspannte Muskulatur. Aber Wohligkeit lässt sich steigern:<br />
Jetzt fährt sie mit den Händen durch mein Haar und über die Kopfhaut, dann<br />
streicht sie sanft die Lymphbahnen entlang über mein Gesicht. So möchte ich für<br />
immer liegen bleiben! Ehe ich mich aber versehen habe, ist sie fertig, und eineinhalb<br />
Stunden sind wie im Flug vergangen. Ich darf oder soll sogar noch zehn Minuten<br />
liegen bleiben. Das mache ich auch und fühle mich wunderbar durchströmt. Ein<br />
tiefer Frieden ist in mir.<br />
Laut meiner Kollegen geht in den folgenden Tagen ein regelrechtes Strahlen von<br />
mir aus. Tatsächlich fühle ich mich sehr gut, alle Müdigkeit ist wie weggeblasen<br />
und meine Stimmung ist um einige Grad weiter auf der Skala nach oben geklettert.<br />
Eines steht für mich fest: Eine Dr.Hauschka Ganzkörperbehandlung werde ich mir ab<br />
jetzt regelmäßig gönnen.<br />
über die dr.HauscHKa ganZKÖrPerbeHandLung<br />
Die Dr.Hauschka Ganzkörperbehandlung wurde 1996 als Körperanwendung für<br />
Dr.Hauschka Naturkosmetikerinnen entwickelt, die seit 1975 die Dr.Hauschka<br />
Gesichtsbehandlung ausüben. Nur Kosmetikerinnen, die an einem zusätzlichen<br />
halbjährigen Weiterqualifizierungsprogramm teilgenommen haben, können diese<br />
Ganzkörperbehandlungsmethode anbieten. Diese ist übrigens keine Massage wie<br />
die Rhythmische Massage nach Dr. Margarete Hauschka. Dr. Rudolf Hauschkas<br />
Frau hatte für Therapeuten eine Massage speziell für kranke Menschen entwickelt.<br />
Bei der Dr.Hauschka Ganzkörperbehandlung dagegen arbeitet die Kosmetikerin<br />
am gesunden Menschen. Hier steht die Gesundheitsvorsorge mit dem Stärken der<br />
Lebenskräfte im Vordergrund.<br />
Inzwischen verwöhnen Dr.Hauschka Naturkosmetikerinnen in 10 Ländern ihre<br />
Kundinnen und Kunden mit der Ganzkörperbehandlung. Unter www.dr.hauschka.de/<br />
kosmetikbehandlung/adressen/ kann man online nach Dr.Hauschka Naturkosmetikerinnen<br />
suchen, die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz Ganzkörperbehandlungen<br />
oder die Gesichtsbehandlungen anbieten._<br />
20
ProduKtneuHeiten viaWaLa 07<br />
friscH<br />
Für ein belebendes Prickeln auf der Haut sorgt die neue Dr.Hauschka Körpermilch Citrone. Die angenehm leichte Körpermilch<br />
aktiviert, strafft und zieht rasch in die Haut ein. Der unvergleichliche Duft sonnengereifter Citronen weckt die Erinnerung an<br />
warme Sommertage. 145 ml 15,90 Euro*.<br />
LeicHt<br />
Die neue Dr.Hauschka Rosencreme leicht gleicht einem duftenden Rosengedicht. Die sahnige, leicht einziehende Tagescreme<br />
beruhigt und schützt trockene, feuchtigkeitsarme und empfindliche Haut. Das Ergebnis: ein verfeinerter und ausgeglichener<br />
Teint. 30 ml 16,90 Euro*.<br />
Kostbar<br />
Dieses Jahr fällt die Entscheidung für ein individuelles Weihnachtsgeschenk leicht: Exklusiv zum Fest und in einer limitierten<br />
Auflage verwöhnt das edle Dr.Hauschka Rosen Bad mit kostbarem ätherischen Rosenöl aus der Damaszener Rose Haut und<br />
Sinne. Ein duftendes Pflegebad besonders in der kalten Jahreszeit. 30 ml 14,50 Euro*.<br />
21<br />
KünstLeriscH<br />
Stimmungsvoll bebildert der WALA Kunstkalender das Jahr 2008:<br />
Die in Schwarzweiß gehaltenen Fotografien von Heilpflanzen aus<br />
dem WALA Heilpflanzengarten finden ihre Ergänzung in feinen,<br />
goldenen Motiven. Hier begegnen sich Natur und Kunst –<br />
Monat um Monat aufs Neue!<br />
Format 33 x 48 cm; Preis 16,- + 3,90 Euro Versandkosten.<br />
Den WALA Kunstkalender 2008 können<br />
Sie direkt bestellen bei:<br />
haka print und medien GmbH<br />
Senefelderstraße 19<br />
D-73760 Ostfildern-Ruit<br />
Tel. +49 (0) 711 9344920<br />
Fax +49 (0) 711 93449244<br />
www.haka-print.de<br />
* unVerbindliche preiSeMpfehlunG<br />
Impressum<br />
WALA Arzneimittel sind in jeder Apotheke erhältlich.<br />
Dr.Hauschka Kosmetik und WalaVita Präparate sind erhältlich<br />
in ausgewählten Naturkostfachgeschäften, Reformhäusern,<br />
Naturkosmetikfachgeschäften, Department Stores,<br />
Apotheken und bei Dr.Hauschka Naturkosmetikerinnen,<br />
die als Handelspartner autorisiert sind.<br />
WaLa Kundenservice<br />
Der WALA Kundenservice nennt Ihnen regionale<br />
Bezugsquellen und nimmt Ihre Fragen unter der<br />
Telefonnummer +49 (0) 7164 930-181 Montag bis<br />
Freitag von 8:00 bis 17:00 Uhr entgegen. Unter dieser<br />
Telefonnummer erhalten Sie auch Adressen von<br />
Dr.Hauschka Naturkosmetikerinnen in Ihrer Nähe.<br />
Oder schauen Sie ins Internet unter www.dr.hauschka.de.<br />
Alle Ausgaben der <strong>viaWALA</strong> können Sie im Internet unter<br />
www.viawala.de lesen und als pdf-Datei herunterladen.<br />
<strong>viaWALA</strong> Ausgabe Nr. 7, November 2007<br />
Art.-Nr. 101372999/W707201<br />
© 2007 WALA Heilmittel GmbH<br />
73087 Bad Boll/ Eckwälden, Deutschland<br />
Telefon +49 (0) 7164 930-0, Telefax +49 (0) 7164 930-297<br />
info@wala.de, www.wala.de,<br />
www.walaarzneimittel.de, www.dr.hauschka.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Antal Adam<br />
Redaktion: Antal Adam, Inka Bihler,<br />
Catrin Cohnen, Silke Röttgers<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Markus Sommer, Nora von Westphalen<br />
Layout: Anna Perino, submedia, www.submedia.de<br />
Druck: haka print und medien, Ostfildern-Ruit<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
Genehmigung der WALA Heilmittel GmbH<br />
Bildnachweis:<br />
Sabine Braun: U1, U4, Seite 1, 3, 4; Catrin Cohnen: Seite 21;<br />
Diana Lawniczak: Seite 17, 18; Anna Perino: U2;<br />
photocase: Inhaltsverzeichnis; plainpicture: Seite 5, 11, 12;<br />
Silicya Roth: Editorial, Seite 8-10; 13-15;<br />
Arne Schneider: U3; Christine Schneider: Seite 19, 20;<br />
SPESSI: Seite 7; Zuckerfabrik digital: Seite 21<br />
WALA®, WALA Logo®, <strong>viaWALA</strong>®, WalaVita®, Dr.Hauschka®,<br />
Dr.Hauschka CulturCosmetic®, CulturCosmetic® und<br />
Dr.Hauschka Design sind eingetragene<br />
Marken der Firma WALA Heilmittel GmbH.<br />
Das Papier dieser Broschüre wurde aus Zellstoff auf der Basis<br />
zertifizierter nachhaltiger Waldbewirtschaftung nach dem<br />
PEFC-System in Übereinstimmung mit dem aktuell gültigen<br />
Regelwerk zur Herkunftsprüfung von Holz und<br />
Holzprodukten in der Produktkette hergestellt.<br />
Die Regeln der Mengenbilanzierung werden eingehalten.<br />
PräParateangaben<br />
Zu den beiträgen gemäss der<br />
antHroPosoPHiscHen menscHenund<br />
naturerKenntnis:<br />
aKne-KapSeln<br />
Anwendungsgebiete: Akne<br />
birKen rheuMaöl Mit/ohne arniKa<br />
Anwendungsgebiete: schmerzhafte, traumatisch,<br />
entzündlich oder rheumatisch bedingte<br />
Muskel- und Gelenkerkrankungen<br />
cartilaGo coMp.<br />
Anwendungsgebiete: bei chronisch-entzündlichen<br />
Gelenkerkrankungen, z.B. chronische<br />
Gelenkverformung (Arthrosis deformans), chronische<br />
Gelenkentzündung (chronische Arthritis)<br />
cartilaGo/MandraGora coMp.<br />
Verformende Arthrose (Arthrosis deformans) im<br />
entzündlichen Stadium, primär chronische, deformierende<br />
Gelenkentzündung (Polyarthritis)<br />
nierentoniKuM<br />
Anwendungsgebiete: Anregung der ausscheidenden<br />
Nierenfunktion bei Harnwegsinfektionen<br />
und bei Stoffwechselerkrankungen, die<br />
zu Ablagerungen und degenerativen Veränderungen<br />
führen, wie Gicht, Rheumatismus,<br />
Sklerose.<br />
rheuMa-badeöl<br />
Anwendungsgebiete: schmerzhafte, traumatisch,<br />
entzündlich oder rheumatisch bedingte<br />
Muskel- und Gelenkerkrankungen.<br />
SoluM öl<br />
Anwendungsgebiete: Erkrankungen des rheumatischen<br />
Formenkreises, Wetterfühligkeit,<br />
Wirbelsäulensyndromen, Nervenschmerzen.<br />
Bei länger anhaltenden oder unklaren Beschwerden<br />
muss ein Arzt aufgesucht werden.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder<br />
Apotheker.
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