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Musterlösung zur 8. ¨Ubung Mechanik II SS 07 Aufgabe 1:

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<strong>Musterlösung</strong> <strong>zur</strong> <strong>8.</strong> Übung <strong>Mechanik</strong> <strong>II</strong> <strong>SS</strong> <strong>07</strong><br />

<strong>Aufgabe</strong> 1:<br />

Schubspannungen infolge Querkraft:<br />

Bei dünnwandigen Querschnitten t1, t2 ≪ b, h können die Schubspannungen in<br />

Richtung der bereichsweise einzuführenden Laufkoordinaten si konstant über die<br />

Bauteildicke angenommen werden. Die Schubspannungskomponente quer zu dieser<br />

Richtung ist null. Es wirkt nur eine Querkraftkomponente in vertikaler Richtung<br />

Qz = F.<br />

τ(s) = − Qz<br />

Iy t Sy(s) = − F<br />

Iy t Sy(s)<br />

Der Verlauf des Flächenmoments 1. Grades (statisches Moment) wird hier durch<br />

Integration diskreter Werte gelöst. Aus der Definition der statischen Momente ist<br />

sofort ersichtlich, dass ihr Verlauf jeweils um genau eine Ordnung höher ist als<br />

derjenige der zu integrierenden Koordinate. Ist beispielsweise in einem Bereich die<br />

z-Koordinate konstant, verläuft in diesem Bereich das statische Moment Sy linear<br />

in s. Dabei ist s die für jeden Bereich einzuführende Laufkoordinate, die für den<br />

jeweiligen Bereich die Integrationsrichtung angibt. Der Startwert für die Integration<br />

in jedem Bereich muss bekannt sein, weshalb mit den Punkten begonnen wird, in<br />

denen die Schubspannung null sein muss (auf der Symmetrie-Achse des Profils).<br />

Aus der Betrachtung des Verlaufs der Koordinate z und Antragen der bekannten<br />

Startwerte (Sy ist auf der Symmetrie-Achse null) ergibt sich sofort der Verlauf des<br />

statischen Moments Sy, wobei ausserdem die Symmetrie des Profils berücksichtigt<br />

wird.<br />

z<br />

− h/ 2 − − h/ 2<br />

+<br />

−<br />

−<br />

y<br />

z<br />

+<br />

+<br />

h/ 2 + h/ 2<br />

+<br />

+<br />

−<br />

−<br />

1<br />

S y<br />

−<br />

S y 2<br />

S y


Dann brauchen nur noch die folgenden Randwerte durch Integration bestimmt zu<br />

werden, wobei die Integrationsrichtung durch das Vorzeichen berücksichtigt werden<br />

muss.<br />

Sy(s) =<br />

S 1 y =<br />

�s<br />

0<br />

b/2<br />

�<br />

0<br />

S 2 y = S1 y +<br />

z(¯s) t d¯s<br />

�<br />

− h<br />

�<br />

2<br />

�<br />

h/2<br />

Flächenmoment 2. Grades:<br />

Iy = 2 t1 h3 + 2 bt2<br />

12<br />

0<br />

t2 ds = − bht2<br />

4<br />

(−s) t1 ds = − bht2<br />

4<br />

� h<br />

2<br />

� 2<br />

= t2 h 2<br />

6<br />

− t1<br />

2<br />

(2 h + 3 b)<br />

� �2 h<br />

= −<br />

2<br />

h<br />

8 (2 bt2<br />

h t2<br />

+ h t1) = − (b + h)<br />

4<br />

Damit ergibt sich der folgende Schubspannungsverlauf infolge Querkraft.<br />

−<br />

− +<br />

− +<br />

τ 1 Q<br />

τ 2 Q<br />

+<br />

τ 3<br />

Q<br />

τ<br />

τ 1 Q =<br />

=<br />

τ2 Q = τ1 t2<br />

Q<br />

t1<br />

τ 3 Q =<br />

= 3 F (b + h)<br />

6 F<br />

t2 h 2 (2 h + 3 b) t2<br />

3 F b<br />

2 t2 h (2 h + 3 b)<br />

=<br />

bht2<br />

4<br />

3 F b<br />

4 t2 h (2 h + 3 b)<br />

6 F<br />

t2 h 2 (2 h + 3 b) t1<br />

4 t2 h (2 h + 3 b)<br />

h t2<br />

4<br />

(b + h)


Schubspannungen infolge Torsion:<br />

Bei dem doppeltsymmetrischen Querschnitt fallen Schubmittelpunkt und Flächen-<br />

schwerpunkt zusammen. Allerdings greift die wirkende Querkraft nicht im Schub-<br />

mittelpunkt an sondern um b/2 versetzt, wodurch das Torsionsmoment MT hervor-<br />

gerufen wird.<br />

MT =<br />

F b<br />

2<br />

Die daraus resultierende Schubspannung lässt sich bereichsweise über die 1. Bredt’sche<br />

Formel berechnen.<br />

τi = MT<br />

2 ti A<br />

F b F<br />

= =<br />

4 ti bh 4 ti h<br />

Damit lässt sich sofort der Schubspannungsverlauf infolge Torsion angeben.<br />

τ 1<br />

T<br />

τ 2 T<br />

+<br />

τ 2 T<br />

+<br />

+<br />

M = F b / 2<br />

T<br />

<strong>II</strong><br />

I<br />

+<br />

τ 1<br />

T<br />

τ<br />

τ 1 T<br />

τ 2 T<br />

F F<br />

= =<br />

4 t1 h 8 t2 h<br />

= F<br />

4 t2 h<br />

Die maximale Schubspannung herrscht dann je nach dem Verhältnis von b und h an<br />

der Stelle I oder an der Stelle <strong>II</strong>. Die Schubspannungen aus Querkraft und Torsion<br />

dürfen bei dünnwandigen Querschnitten superponiert werden.<br />

τI = τ 1 T + τ3 Q<br />

τ<strong>II</strong> = τ 2 T + τ1 Q<br />

F 3 F (b + h) F 8 h + 9 b<br />

= + =<br />

8 t2 h 4 t2 h (2 h + 3 b) 8 t2 h 2 h + 3 b<br />

F<br />

=<br />

4 t2 h +<br />

3 F b F 2 h + 9 b<br />

=<br />

2 t2 h (2 h + 3 b) 4 t2 h 2 h + 3 b


<strong>Aufgabe</strong> 2:<br />

1. Bredt’sche Formel: MT = 2 τi ti A ; A =<br />

τ1 = MT<br />

2 s1 A<br />

τ2 = MT<br />

2 s2 A<br />

4 MT N<br />

= = 4974<br />

2 s1 π d2 cm2 4 MT N<br />

= = 2984<br />

2 s2 π d2 cm2 2. Bredt’sche Formel: D = MT<br />

4 G A2 ⇒ D = τi<br />

�<br />

si du<br />

du = r dϕ<br />

2 G A t(u)<br />

� du<br />

t(u) =<br />

2π<br />

3<br />

�<br />

0<br />

⇒ D = ϕ<br />

ℓ<br />

r dϕ<br />

+<br />

s1<br />

�2π<br />

2π<br />

3<br />

= MT<br />

4 G A 2<br />

⇒ ϕ = 16 MT π d ℓ<br />

12 G π 2 d 4<br />

⇒ ϕ = 0, 784 ◦<br />

r dϕ<br />

s2<br />

= 2 π r<br />

� du<br />

t(u)<br />

� 1<br />

s1<br />

3 s1<br />

+ 2<br />

�<br />

s2<br />

+ 4 π r<br />

= MT<br />

4 G A 2<br />

� du<br />

t(u)<br />

3 s2<br />

π d<br />

3<br />

ϕ<br />

= π d<br />

� 1<br />

r<br />

3<br />

s1<br />

π d2<br />

4<br />

� 1<br />

s1<br />

+ 2<br />

�<br />

s2<br />

00 11<br />

00 11<br />

00 11<br />

u<br />

+ 2<br />

�<br />

du<br />

s2


<strong>Aufgabe</strong> 3:<br />

Da die Schubspannungen vernachlässigt werden sollen und weder Längskraft noch<br />

Torsion auftreten, muss nur die Biegespannung berechnet werden:<br />

σb(x, y ′ , z ′ Mb,y ′(x)<br />

) =<br />

Iy ′<br />

z ′ −<br />

Mb,z ′(x)<br />

Berechnung der Hauptflächenmomente Iy ′, Iz ′ und der Hauptachsen y’,z’<br />

Iz ′<br />

Zunächst werden für die drei rechteckigen Teilflächen, aus denen der Z-Querschnitt<br />

zusammengesetzt ist, die Flächenmomente 2. Grades Iη,I, Iη,<strong>II</strong>, Iη,<strong>II</strong>I und Iζ,I, Iζ,<strong>II</strong>,<br />

Iζ,<strong>II</strong>I bezüglich der jeweiligen Teilflächenschwerpunkte bestimmt. Mithilfe des Sat-<br />

zes von Steiner können diese Einzelflächenmomente durch folgende Gleichungen auf<br />

das KOS im Gesamtschwerpunkt transformiert werden, wobei yS1, yS2 die jeweiligen<br />

Abstände der Einzelflächenschwerpunkte in y-Richtung und zS1, zS2 die jeweiligen<br />

Abstände der Einzelflächenschwerpunkte in z-Richtung vom Gesamtflächenschwer-<br />

punkt sind.<br />

Iy = Iη + z 2 S A ,<br />

����<br />

Iz = Iζ + y<br />

Steiner<br />

2 S A<br />

����<br />

Steiner<br />

Bestimmung des Gesamtflächenschwerpunkts:<br />

�<br />

(Ai ¯yi)<br />

¯yS =<br />

A<br />

y ′<br />

, Iyz = Iη ζ + yS zS A<br />

¯yS = a2 · 0, 5 a + 3 a2 · 0, 5 a + 4 a2 · (−0, 5 a)<br />

8 a2 = 0<br />

�<br />

(Ai ¯zi)<br />

¯zS =<br />

A<br />

¯zS = a2 · (−1, 5 a) + 3 a 2 · (−0, 5 a) + 4 a 2 · 2 a<br />

8 a 2<br />

� �� �<br />

Steiner<br />

y<br />

= 0, 625 cm<br />

η 1<br />

η2<br />

ζ 2<br />

y<br />

η 3<br />

ζ<br />

1<br />

ζ<br />

3<br />

I<br />

a a<br />

z, z<br />

a<br />

<strong>II</strong><br />

<strong>II</strong>I<br />

a<br />

a<br />

4a


Flächenmomente 2. Grades bezüglich des Schwerpunkts:<br />

Iy = Iη,I + AI z 2 S1 + Iη,<strong>II</strong> + A<strong>II</strong> z 2 S2 + Iη,<strong>II</strong>I + A<strong>II</strong>I z 2 S3<br />

Iz = Iζ,I + AI y 2 S1 + Iζ,<strong>II</strong> + A<strong>II</strong> y 2 S2 + Iζ,<strong>II</strong>I + A<strong>II</strong>I y 2 S3<br />

Iyz = Iη ζ,I + AI yS1 zS1 + Iη ζ,<strong>II</strong> + A<strong>II</strong> yS2 zS2 + Iη ζ,<strong>II</strong>I + A<strong>II</strong>I yS3 zS3 (3)<br />

a · a3 1<br />

Iη,I = =<br />

12 12 cm4<br />

3 a · a3 1<br />

Iη,<strong>II</strong> = =<br />

12 4 cm4<br />

a · (4 a)3<br />

Iη,<strong>II</strong>I = =<br />

12<br />

16<br />

3 cm4<br />

Iη ζ,I = Iη ζ,<strong>II</strong> = Iη ζ,<strong>II</strong>I = 0<br />

Iζ,I = a3 · a<br />

12<br />

Iζ,<strong>II</strong> = (3 a)3 · a<br />

12<br />

Iζ,<strong>II</strong>I = a3 · 4 a<br />

12<br />

= 1<br />

12 cm4<br />

= 9<br />

4 cm4<br />

= 1<br />

3 cm4<br />

zS1 = −(¯zS + 1, 5 a) = −2, 125 cm yS1 = 0, 5 a = 0, 5 cm A1 = a 2 = 1 cm 2<br />

zS2 = −(¯zS + 0, 5 a) = −1, 125 cm yS2 = 0, 5 a = 0, 5 cm A2 = 3 a 2 = 3 cm 2<br />

zS3 = 2 a − ¯zS = 1, 375 cm yS3 = −0, 5 a = −0, 5 cm A3 = 4 a 2 = 4 cm 2<br />

Einsetzen in (1) , (2) und (3) ergibt:<br />

Iy = 21, 54 cm 4 Iz = 4, 67 cm 4 Iyz = −5, 50 cm 4<br />

Mohr’scher Trägheitskreis:<br />

Analog zum Mohrschen Spannungskreis können jetzt mit der Zuordnung<br />

(σy → Iy, σx → Iz, τ → Iyz)<br />

mit Hilfe des Mohr’schen Trägheitskreises die Lage der Hauptachsen (Winkel ϕ) und<br />

die Hauptflächenmomente 2. Grades I ′ y und I′ z (I′ yz<br />

!<br />

= 0) bestimmt werden. Alter-<br />

nativ dazu können die Werte auch durch Auswertung der Formeln (6.47)-(6.49) aus<br />

dem Skript berechnet werden.<br />

(1)<br />

(2)


Der Mohr’sche Trägheitskreis:<br />

I<br />

[cm<br />

yz<br />

4 ]<br />

M b,z’<br />

I<br />

yz .<br />

. 2ϕ .<br />

.<br />

(I z ;−I )<br />

l<br />

z ’<br />

y<br />

y’<br />

ϕ<br />

z<br />

I y ’<br />

(I ;I )<br />

y yz<br />

Iy ,Iz [cm4<br />

]<br />

Abgelesen:<br />

ϕ = 16, 55 o<br />

Iy ′ = 23, 18 cm4<br />

Iz ′ = 3, 03 cm4<br />

Zerlegung der Kraft F auf das y’, z’-Koordinatensystem<br />

M b,y’<br />

Ermittlung der Biegemomente an der Einspannstelle:<br />

Mb,y ′ = Fz ′ ℓ<br />

Mb,z ′ = Fy ′ ℓ<br />

⇒ σb(x, y ′ , z ′ ) =<br />

Fz ′ ℓ<br />

Iy ′<br />

Zahlenwerte einsetzen:<br />

z ′ −<br />

z’<br />

x<br />

F z’<br />

Fy ′ ℓ<br />

Iz ′<br />

σb(x, y ′ , z ′ ) = 614, 51 N<br />

cm3 z′ − 15806 N<br />

y′<br />

cm3 F y’<br />

F<br />

y ′<br />

Fy ′ = F cosϕ = 958, 6 N<br />

Fz ′ = F sin ϕ = 284, 8 N<br />

F z’<br />

F<br />

F y’ ϕ


Bestimmung der maximalen Biegespannung<br />

Gleichung der neutralen Achse:<br />

σb(x, y ′ , z ′ ) = 614, 51 N<br />

cm 3 z′ − 15806 N<br />

cm 3 y′ ! = 0<br />

⇒ 614, 51 z ′ = 15806 y ′<br />

⇒ z ′ = 25, 72 y ′<br />

P1: Punkt mit maximalem Abstand <strong>zur</strong> neutralen Achse<br />

P 1<br />

y<br />

y’<br />

ϕ<br />

z<br />

S<br />

z’<br />

neutrale<br />

Achse<br />

Im Hauptachsensystem:<br />

P1 (1, 75 cm / − 1, 2 cm)<br />

Maximale Druckspannung:<br />

σb,1 = −28397, 6 N N<br />

= −284, 0<br />

cm2 mm2

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