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Bericht über die AgA 2003 Am 23. und 24. 9. fand in Erfurt im ...

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<strong>Bericht</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>AgA</strong> <strong>2003</strong><br />

<strong>Am</strong> <strong>23.</strong> <strong>und</strong> <strong>24.</strong> <strong>9.</strong> <strong>fand</strong> <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> <strong>im</strong> Landesvermessungsamt Thür<strong>in</strong>gen <strong>die</strong> 40. Sitzung der Arbeitsgruppe<br />

"Automation <strong>in</strong> der Kartographie (<strong>AgA</strong>)" statt, <strong>die</strong> mit 90 Teilnehmern wieder sehr gut besucht war.<br />

Durch das Programm führte <strong>die</strong> neue Vorsitzende der <strong>AgA</strong>, Prof. Monika Sester aus Hannover, <strong>die</strong> den<br />

Stab der Leitung von Prof. Dieter Morgenstern <strong>über</strong>nahm. Herr Morgenstern hat <strong>die</strong> AG <strong>über</strong> 15 Jahre<br />

geleitet <strong>und</strong> es ist ihm <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Zeit gelungen, <strong>die</strong> Sitzungen der <strong>AgA</strong> als wichtige Informationsbörse der<br />

rechnergestützten Kartographie <strong>im</strong> Umfeld von Verwaltung, Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie zu etablieren.<br />

Nichtzuletzt dafür gilt ihm größter Dank.<br />

Nach der Eröffnung der Sitzung durch Frau Sester, <strong>über</strong>brachte Prof. G. Brüggemann <strong>die</strong> Grußworte des<br />

Gastgebers <strong>und</strong> des thür<strong>in</strong>gischen Innenm<strong>in</strong>isteriums. Dann wurden zunächst <strong>die</strong> Tätigkeitsberichte der<br />

Mitglieder der <strong>AgA</strong> diskutiert, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Vorfeld der Tagung an alle Teilnehmer verschickt wurden. Den<br />

größten Teil der Veranstaltung machte allerd<strong>in</strong>gs das Vortragsprogramm mit <strong>in</strong>sgesamt 29 Beiträgen aus,<br />

<strong>die</strong> nunmehr <strong>im</strong> Internet unter der URL http://www.ikg.uni-hannover.de/aga zum Herunterladen bereit<br />

stehen. Die Beiträge werden dar<strong>über</strong>h<strong>in</strong>aus <strong>im</strong> kommenden Jahr als schriftliche Ausarbeitungen <strong>in</strong> der<br />

Schriftenreihe "Mitteilungen des B<strong>und</strong>esamtes für Kartographie <strong>und</strong> Geodäsie" veröffentlicht <strong>und</strong> können<br />

dann direkt vom BKG bezogen werden. Die Themen der Vorträge betrafen <strong>die</strong> unterschiedlichsten Bereiche<br />

der Kartographie <strong>und</strong> wurden <strong>in</strong> sechs Bereiche e<strong>in</strong>geordnet.<br />

Der erste Themenbereich „ATKIS“ begann mit e<strong>in</strong>em Vortrag von Barbara Baumann, <strong>die</strong> zeigte, mit<br />

welchen automatisierten Methoden <strong>im</strong> LVermA Thür<strong>in</strong>gen <strong>die</strong> Herleitung <strong>und</strong> Generierung von Karten<br />

aus ATKIS-Datenbeständen erfolgt. Peter Lenz erläuterte <strong>die</strong> Herstellung der TK50 <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen, wobei<br />

methodisch <strong>und</strong> gestalterisch derzeit e<strong>in</strong> Kompromiss zwischen den AdV-Vorgaben <strong>und</strong> den vorhandenen<br />

technischen <strong>und</strong> personellen Ressourcen geschlossen wurde. Über aktuelle Entwicklungen <strong>und</strong> Strategien<br />

bei den <strong>Am</strong>tlich Topographischen Karten <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz berichtete Dietrich Schürer. Dabei stand der<br />

Übergang zur neuen Kartengrafik <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>. Danach stellte Joach<strong>im</strong> Bobrich e<strong>in</strong> <strong>im</strong> BKG entwickeltes<br />

Werkzeug zur Generierung von Präsentationsgrafiken für ATKIS unter ArcGIS vor. Um <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />

der Datenerfassung mit digitalen Luftbildkameras g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> dem Beitrag von Gerhard Lauenroth.<br />

In ihrem Vortrag <strong>über</strong> <strong>die</strong> Qualitätskontrolle von Geobasisdaten erläuterte Felicitas Willrich e<strong>in</strong> Verfahren<br />

zur wissensbasierten Verifikation von Geodaten <strong>in</strong> Luftbildern, das <strong>in</strong> dem System GeoAIDA realisiert<br />

wurde. Im Anschluss sprach Elmar Happ <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>in</strong>tegrierte Führung von Landschafts- <strong>und</strong> Kartenmodellen<br />

<strong>im</strong> System der AED-SICAD, wobei der Schwerpunkt auf der Ableitung der Kartengrafik aus<br />

ATKIS-Daten lag. Die Speicherung <strong>und</strong> Verwaltung von ATKIS-Daten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Oracle-Datenbank für<br />

GeoMedia war das Thema von Peter Kam<strong>in</strong>ski. Danach stellte Karl Neumann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag e<strong>in</strong>e<br />

GML-Umsetzung von ALKIS vor <strong>und</strong> zeigte, wie <strong>die</strong> so repräsentierten Geodaten mittels XML-<br />

Standardtechniken <strong>in</strong> SVG-Kartengrafiken transformiert werden können. Ajay Mathur sprach dann <strong>über</strong><br />

<strong>die</strong> Nutzung multiskaliger Datenhaltung <strong>und</strong> Generalisierungswerkzeuge für <strong>die</strong> <strong>in</strong>tegrierte Kartographie<br />

<strong>und</strong> Landschaftsmodellierung. Für den Vortrag <strong>über</strong> <strong>die</strong> Visualisierung von Multi Resolution Database-<br />

Daten trat <strong>die</strong> Vorsitzende Monika Sester an das Rednerpult. Sie erläuterte <strong>in</strong> ihrem Referat <strong>die</strong> Schwierigkeiten<br />

<strong>im</strong> Umgang mit multiskaligen Geodatenbanken <strong>und</strong> zeigte, wie letztere mit dem Werkzeug Arc-<br />

GIS verwaltet <strong>und</strong> graphisch präsentiert werden können.<br />

Der zweite Themenbereich, Generalisierung <strong>und</strong> 3D, wurde durch den Beitrag von Birgit Elias <strong>über</strong> <strong>die</strong><br />

Straßengeneralisierung mit STROKES eröffnet, bei dem das Pr<strong>in</strong>zip der Glattheit von L<strong>in</strong>ienverläufen<br />

gemäß der Gestalttheorie für <strong>die</strong> Ausdünnung des Straßennetzes ausgenutzt wird. Mart<strong>in</strong> Kada referierte<br />

<strong>über</strong> <strong>die</strong> Echtzeitvisualisierung von 3D-Stadtmodellen mittels Impostor, bei der <strong>die</strong> Ansichten weiter entfernter<br />

Objekte während der An<strong>im</strong>ation wiederverwendet werden, was entscheidend zur Beschleunigung<br />

der Ausgabe beiträgt. In se<strong>in</strong>em Vortrag <strong>über</strong> <strong>die</strong> Integration von luftgestützten <strong>und</strong> terrestrischen Methoden<br />

zur Ableitung von 3D-Stadtmodellen berichtete Christoph Dold <strong>über</strong> <strong>die</strong> Fusion von Laserscannerdaten<br />

<strong>und</strong> den Problemen der Objektextraktion daraus. Gerhard Gröger trug <strong>über</strong> Lösungsmöglichkeiten zur<br />

Wahrung der Konsistenz bei der Verwaltung <strong>und</strong> Visualisierung multiskaliger 3D-Stadtmodelle vor. Die<br />

Vorstellung von Anwendungen <strong>und</strong> Technik e<strong>in</strong>er Mobile Augmented Reality Umgebung für geowissenschaftliche<br />

Anwendungen war das Anliegen des Beitrags von Guido Staub.


„Fußgängernavigation <strong>und</strong> Tourismus“ lautete <strong>die</strong> Überschrift des dritten Themenbereichs, der durch den<br />

Vortrag von Ariane Middel <strong>über</strong> <strong>die</strong> 3D-Darstellung <strong>und</strong> dynamische Platzierung virtueller Wegweiser <strong>in</strong><br />

360°-Panoramaansichten e<strong>in</strong>geleitet wurde. Matthias Kopczynski stellte e<strong>in</strong> Verfahren zur Lokalisierung<br />

vor, bei dem <strong>die</strong> Position durch <strong>die</strong> automatische Interpretation selbstgefertigter Skizzen best<strong>im</strong>mt wird. In<br />

se<strong>in</strong>em Beitrag beschrieb Christian Stern e<strong>in</strong> mobiles Touristennavigations- <strong>und</strong> Informationssystem <strong>und</strong><br />

berichtete <strong>über</strong> erste Erfahrungen <strong>im</strong> praktischen E<strong>in</strong>satz. Christoph Hermann referierte <strong>über</strong> <strong>die</strong> notwendigen<br />

Datenstrukturen <strong>und</strong> Erfassungsmethoden für den Aufbau <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fortführung der Touristischen<br />

Kartenfachdatenbank <strong>in</strong> Baden-Württemberg.<br />

Der vierte Bereich widmete sich dem Thema „Anwendungen“, wobei Andreas Braß zunächst <strong>die</strong> Geodatenanb<strong>in</strong>dung<br />

<strong>im</strong> Umwelt<strong>in</strong>formations-<strong>Bericht</strong>ssystem Baden-Württemberg erläuterte. Jana Vetter zeigte<br />

<strong>in</strong> ihrem Vortrag <strong>über</strong> <strong>die</strong> Elektronische Seekarte, wie <strong>die</strong> Geo<strong>in</strong>formationen des B<strong>und</strong>esamtes für Seeschifffahrt<br />

<strong>und</strong> Hydrographie modelliert werden <strong>und</strong> <strong>in</strong> das Netzwerk der <strong>in</strong>ternationalen nautischen Informationssysteme<br />

e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d. Im ersten Vortrag des Themenbereichs „Algorithmen“ diskutierte<br />

Ulrich Lenk Performanzaspekte bei Delaunay-Triangulationen <strong>und</strong> erörterte anhand von Laufzeitvergleichen,<br />

warum für <strong>in</strong>krementelle Verfahren <strong>die</strong> Triangulation entlang der Erfassungsl<strong>in</strong>ie effizienter ist als<br />

der Divide-and-Conquer-Ansatz. Das datenbankgestützte Match<strong>in</strong>g von Kartenobjekten war Thema des<br />

Beitrags von Daniela Mantel, wobei Objekte unterschiedlicher DLM mittels semantischer Filterung <strong>und</strong><br />

Buffer Grow<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>ander zugeordnet werden.<br />

Der letzte Themenbereich, Geodaten<strong>die</strong>nste / Internet, wurde von Stefan Küpper eröffnet, der den Aufbau,<br />

<strong>die</strong> Inhalte <strong>und</strong> den Zugriff auf den GeoServer der Landesverwaltung NRW <strong>im</strong> Rahmen der Geodaten<strong>in</strong>frastruktur<br />

NRW darlegte. Im Anschluss präsentierte Bett<strong>in</strong>a Petzold das System BORIS.NRW, das durch<br />

<strong>die</strong> Kooperation von 83 Gutachterausschüssen <strong>die</strong> Abfrage der Bodenrichtwerte <strong>in</strong> NRW bis h<strong>in</strong> zu amtlichen<br />

Gutachten <strong>über</strong> das Internet erlaubt. Erich Wilmersdorf zeigte <strong>die</strong> Umsetzung des eGeoGovernmentprozesses<br />

<strong>in</strong> der Bauleitplanung am Beispiel der Stadt Wien <strong>und</strong> g<strong>in</strong>g dabei <strong>in</strong>sbesondere auf <strong>die</strong><br />

automatische Prüfung <strong>und</strong> Darstellung von Plandokumenten <strong>in</strong> GIS e<strong>in</strong>. Über <strong>die</strong> Berücksichtigung von<br />

ISO- <strong>und</strong> OGC-Standards <strong>in</strong> den Produkten der Fa. ESRI <strong>und</strong> ihre E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> Geodaten<strong>in</strong>frastrukturen<br />

berichtete dann Claus-Dietrich Werner. Im letzten Beitrag referierte René Thiele <strong>über</strong> <strong>die</strong> konsistente<br />

Verwaltung der TOPIS-Objektartenkataloge, wobei gezeigt wurde, wie <strong>die</strong> Kataloge unterschiedlicher<br />

Maßstäbe modelliert <strong>und</strong> <strong>über</strong> Datenbankregeln abgeleitet werden können.<br />

Nach dem umfangreichen Vortragsprogramm bestand schließlich noch <strong>die</strong> Gelegenheit, <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Arbeitsbereiche des LVermA Thür<strong>in</strong>gen kennenzulernen <strong>und</strong> den Mitarbeitern bei den Führungen <strong>und</strong><br />

Demonstrationen <strong>über</strong> <strong>die</strong> Schulter zu schauen, wovon <strong>die</strong> meisten Teilnehmer gebrauch machten.<br />

Fazit: Auch <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Jahr stellte sich <strong>die</strong> <strong>AgA</strong>-Sitzung als hochkarätiges Forum zwischen Landes- <strong>und</strong><br />

Kommunalbehörden, Wissenschaft <strong>und</strong> Industrie dar, <strong>in</strong> dem aktuelle Problemlösungen zu klassischen<br />

<strong>und</strong> Innovationen <strong>in</strong> neuen Bereichen der Kartographie vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert wurden. E<strong>in</strong> besonderer<br />

Dank für <strong>die</strong> herzliche Aufnahme <strong>und</strong> <strong>die</strong> sehr gute Organisation vor Ort geht an Franz-Josef Gros <strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong> Team <strong>im</strong> LVermA Thür<strong>in</strong>gen. Der Dank gilt auch Bernhard Weichel <strong>und</strong> He<strong>in</strong>rich Jochemczyk vom<br />

BKG für <strong>die</strong> wie <strong>im</strong>mer gute Vorbereitung <strong>im</strong> Vorfeld der Sitzung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Herausgabe der schriftlichen<br />

Beiträge. Die Powerpo<strong>in</strong>t-Folien der Beiträge s<strong>in</strong>d auf der Web-Seite der <strong>AgA</strong> verfügbar (www.ikg.unihannover.de/aga).<br />

Die nächste <strong>AgA</strong>-Sitzung wird am 21. <strong>und</strong> 22. September 2004 <strong>im</strong> Landesbetrieb Geo<strong>in</strong>formation<br />

<strong>und</strong> Vermessung der Stadt Hamburg stattf<strong>in</strong>den.<br />

Thomas H. Kolbe, Bonn

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