Vorwort Bericht - Baugenossenschaft Zurlinden
Vorwort Bericht - Baugenossenschaft Zurlinden
Vorwort Bericht - Baugenossenschaft Zurlinden
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10-08 Meilen, Wohnüberbauung BGZ Projektwettbewerb<br />
_~ìÖÉåçëëÉåëÅÜ~Ñí=wìêäáåÇÉåI=^äÄáëêáÉÇÉêëíê~ëëÉ=PRUI=UMQT=wΩêáÅÜ<br />
gìêóÄÉêáÅÜí=<br />
báåëíìÑáÖÉê=mêçàÉâíïÉííÄÉïÉêÄ=<br />
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^ìÑíê~ÖÖÉÄÉêáå= _~ìÖÉåçëëÉåëÅÜ~Ñí=wìêäáåÇÉå=_dw=<br />
= = Albisriederstrasse 358<br />
= 8047 Zürich<br />
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mêçÖê~ãã=L=sçêéêΩÑìåÖ=L=i~óçìí=<br />
18. Februar 2011 KBM GmbH / Verfasser<br />
Seite 2<br />
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hrjjbo=_^rj^k^dbjbkq=dãÄe=<br />
=====<br />
Tramstrasse 85<br />
8050 Zürich<br />
Tel. 044 315 40 90<br />
Fax 044 315 40 99<br />
info@kummerbm.ch<br />
www.kummerbm.ch<br />
=
fåÜ~äíëîÉêòÉáÅÜåáë=<br />
1. Grundlagen 4<br />
1.1 Ausgangslage .......................................................................................................................................................... 4<br />
1.2 Ziel .......................................................................................................................................................................... 4<br />
1.3 Perimeter ................................................................................................................................................................. 5<br />
1.4 Aufgabenstellung ..................................................................................................................................................... 5<br />
1.5 Beurteilungskriterien ................................................................................................................................................ 6<br />
1.6 Rechtsweg ............................................................................................................................................................... 6<br />
2. Allgemeine Bedingungen 7<br />
2.1 Auftraggeberin ........................................................................................................................................................ 7<br />
2.2 Art des Wettbewerbes / Verfahren ............................................................................................................................ 7<br />
2.3 Preisgericht .............................................................................................................................................................. 7<br />
2.4 Experten .................................................................................................................................................................. 7<br />
2.5 Beauftragte Architektenteams .................................................................................................................................. 7<br />
3. Vorprüfung 8<br />
3.1 Grundlagen .............................................................................................................................................................. 8<br />
3.2 Vorprüfung .............................................................................................................................................................. 8<br />
3.3 Vollständigkeit der Projekte ...................................................................................................................................... 9<br />
3.4 Durchführung der Vorprüfung .................................................................................................................................. 9<br />
3.5 Inhalt der Vorprüfung ............................................................................................................................................... 9<br />
3.6 Erkenntnisse der Vorprüfung .................................................................................................................................... 9<br />
3.7 Zulassung zur Jurierung .......................................................................................................................................... 10<br />
3.8 Durchführung der 2. vertieften Vorprüfung ............................................................................................................. 10<br />
4. Jurierung der Projekte 11<br />
5. Erkenntnisse 12<br />
6. Empfehlungen zur Weiterbearbeitung 13<br />
7. Genehmigung der Beurteilung 14<br />
8. Projektverfasser 15<br />
9. Projekte 21<br />
Seite 3<br />
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NK dêìåÇä~ÖÉå=<br />
NKN ^ìëÖ~åÖëä~ÖÉ=<br />
Die politische Gemeinde Meilen ist Eigentümerin des Grundstücks Kat. Nr. 10716 an der Seestrasse /<br />
Dollikerstrasse mit einer Grundfläche von 3‘093 m². Zur Unterstützung ihrer Ziele, die soziale und altersmässige<br />
Durchmischung der Bevölkerung zu erhalten und weiter zu fördern, beabsichtigt sie, gemeindeeigenes<br />
Land für den Wohnungsbau zu einem angemessenen Preis im Baurecht abzugeben. Dies soll das<br />
Verbleiben oder die Rückkehr von Meilemerinnen und Meilemer mit ihren Familien ermöglichen.<br />
Mittels einer Ausschreibung wurde eine gemeinnützige Bauträgerschaft mit Erfahrung im preisgünstigen<br />
Wohnungsbau gesucht, welche für den Mittelstand bezahlbare Wohnungen plant, realisiert und betreibt.<br />
Definition der Zielsetzung der Gemeinde Meilen:<br />
� Es sollen Wohnungen für den Mittelstand in Meilen entstehen. Gemäss Nachfrage sollen diese<br />
Wohnungen für Familien, Paare sowie Einzelpersonen jeden Alters sein.<br />
� Mit einem gemeinsam zu erarbeitenden Vermietungsreglement soll die Vermietungspraxis zur<br />
Zweckerhaltung sichergestellt werden.<br />
� Die Gemeinde Meilen als Energiestadt hat hohe Anforderungen an die Ökologie. Die neuen Wohnungen<br />
sollen diesem Anspruch gerecht werden.<br />
� Zur Sicherstellung der städtebaulichen und architektonischen Qualität, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit<br />
und Nachhaltigkeit soll ein geeignetes Planungsverfahren vorgeschlagen werden.<br />
� Die politische Gemeinde Meilen will das Grundstück im Baurecht zu einem angemessenen Preis<br />
abgeben.<br />
Gemäss Gemeinderatsbeschluss vom 22. Juni 2010 wird das Projekt mit der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Zurlinden</strong><br />
BGZ weiter bearbeitet. Sie wird die Bauträgerschaft der Wohnüberbauung sein. Die BGZ hat angeboten,<br />
vor Ausarbeitung des Baurechtsvertrags auf eigene Kosten einen Architekturwettbewerb durchzuführen.<br />
Dieses Vorgehen wird sehr begrüsst und dem Stimmbürger kann damit zusammen mit dem Baurechtsvertrag<br />
eine wichtige zusätzliche Entscheidungsgrundlage vorgelegt werden.<br />
NKO wáÉä=<br />
Die BGZ möchte mit diesem Projektwettbewerb überzeugende Vorschläge für eine kostengünstige genossenschaftliche<br />
Wohnüberbauung erhalten. Es sollen gemäss der zulässigen erhöhten Baumasse bei einer<br />
Arealüberbauung ca. 27 Wohneinheiten in einem Mix von 2 ½ -, 3 ½ - und 4 ½ - Zimmerwohnungen<br />
erstellt werden. Eine möglichst hohe Ausnutzung ist anzustreben.<br />
Die Genossenschaft versteht sich als Schrittmacherin im zukunftsorientierten Wohnungsbau und setzt bei<br />
Neubauten auf eine innovative und nachhaltige Bauweise. Sie legt grossen Wert darauf, mit prägnanter<br />
Architektur und mutigen Pionierprojekten im Wohnungsbau ein Zeichen zu setzen und orientiert sich dabei<br />
an dem Ziel „2000-Watt-Gesellschaft“.<br />
Es sind optimale Lösungen in städtebaulicher, architektonischer, betrieblicher und ökologischer Hinsicht<br />
gesucht. Das Projekt soll sich durch zeitgemässe gute Architektur und hohe Siedlungsqualität auszeichnen.<br />
Aufgrund der Grundstücksgrösse und der Lage des Grundstücks in der Kernzone KB 2.8 ist eine Arealüberbauung<br />
zulässig. Das anschliessende Baugesuch muss aufgrund der Lage in der Kernzone sowie bei<br />
einer Arealüberbauung durch das Baukollegium der Gemeinde Meilen beurteilt werden. Durch den Wettbewerb<br />
soll die architektonische Qualität für die Bewilligungsfähigkeit sichergestellt werden.<br />
Seite 4<br />
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NKP mÉêáãÉíÉê=<br />
NKQ ^ìÑÖ~ÄÉåëíÉääìåÖ=<br />
Seite 5<br />
Kat. Nr. 10716 Grundstücksfläche: 3‘093 m²<br />
Die BGZ wünscht für ihre Überbauung eine einfache klare Architektursprache bei optimaler Funktionalität.<br />
Es wird besonderen Wert darauf gelegt, in den Projektvorschlägen den genossenschaftlichen Gedanken<br />
umzusetzen, in der Konzeption der Gebäude, in den Wohnungsgrundrissen und der Gestaltung der öffentlichen<br />
und privaten Aussenräume. Die BGZ strebt ein Konzept an, welches der Überbauung eine eigene<br />
Identität und Adresse verleiht und den zukünftigen Mietern Identifikationsmöglichkeiten bietet.<br />
Die Wohnungen sollen sowohl jüngere Bewohner, Paare und Einzelpersonen, als auch Familien und ältere<br />
Generationen ansprechen. Die Wohnungsgrundrisse sollen flexibel genutzt werden können. Dienstleistungsnutzungen<br />
sind nicht gewünscht.<br />
Die BGZ will eine Siedlung mit nachhaltiger Bauweise, trendsetzendem Energiekonzept und optimalen<br />
Grundrisslösungen erstellen, die ein gutes Preis- / Leistungsverhältnis aufweist. Es soll grosszügiger Wohnraum<br />
entstehen, der auf Ort und Kontext eingeht.<br />
Das Projekt soll als Holzbau konzipiert werden.<br />
Die öffentlichen Freiräume und Grünflächen, besonders die Einbindung der grünen Fläche des Gewässerabstandes<br />
zum Inneren Dollikerbach, sind im Kontext zu gestalten, eingebunden in das Gesamtkonzept<br />
und die Umgebung gemäss den unterschiedlichen Nutzungszwecken. Mit der Gestaltung der Freiräume<br />
und Spiel- und Ruheflächen soll eine gute Wohnqualität für die Wohnsiedlung erreicht werden. Für jede<br />
Wohneinheit ist ein attraktiver privater Aussenraum gewünscht. Gemeinsam nutzbare Räume und gemeinsame<br />
Aussenräume für die Mieter sind vorzusehen und zu gestalten.<br />
Die hohe Lärmbelastung von Seite der Seestrasse ist zu berücksichtigen und in die Projektentwicklung<br />
einzubeziehen. Es ist eine innovative Lösung des Schallschutzes zu suchen.<br />
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NKR _ÉìêíÉáäìåÖëâêáíÉêáÉå=<br />
� Städtebau / Architektur / Ortsbild<br />
� Wohnungsqualität und Funktionalität<br />
� Wirtschaftlichkeit<br />
� Nachhaltigkeit - Umwelt<br />
� Gesamtwertung<br />
Die Reihenfolge enthält keine Wertung. Das Preisgericht nimmt aufgrund der aufgeführten Beurteilungskriterien<br />
eine Gesamtwertung vor.<br />
NKS oÉÅÜíëïÉÖ=<br />
Das Verfahren des Projektwettbewerbs unterstand nicht dem öffentlichen Vergaberecht. Das Wettbewerbsprogramm<br />
vom 16. September 2010 und die Fragenbeantwortung vom 18. Oktober 2010 hatten<br />
für die Veranstalter, die Teilnehmenden und das Preisgericht Verbindlichkeit. Alle versendeten Unterlagen<br />
wurden vom Preisgericht und der Auftraggeberin genehmigt.<br />
Durch die Abgabe ihres Projektes anerkannten die Teilnehmenden diese Grundlagen und den Entscheid<br />
des Preisgerichtes.<br />
Der Projektwettbewerb richtet sich subsidär an die Ordnung SIA 142 / 2009 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe.<br />
Seite 6<br />
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OK ^ääÖÉãÉáåÉ=_ÉÇáåÖìåÖÉå=<br />
OKN ^ìÑíê~ÖÖÉÄÉêáå=<br />
<strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Zurlinden</strong> BGZ<br />
Albisriederstrasse 358<br />
8047 Zürich<br />
www.bgzurlinden.ch<br />
OKO ^êí=ÇÉë=tÉííÄÉïÉêÄÉë=L=sÉêÑ~ÜêÉå=<br />
� Zur Erlangung von Vorschlägen wird ein eingeladener, anonymer, einstufiger Projektwettbewerb<br />
durchgeführt.<br />
� Die Verfahrenssprache ist deutsch.<br />
� Elf ausgewählte Architektenteams erhielten eine Einladung zur Teilnahme.<br />
� Die Projekteingaben wurden öffentlich juriert.<br />
OKP mêÉáëÖÉêáÅÜí=<br />
Fachpreisrichter<br />
� Peter Ess, Architekt, ehemaliger Direktor Amt für Hochbauten Stadt Zürich<br />
(Präsident des Preisgerichts)<br />
� Marianne Dutli Derron, Architektin, Förderstelle Gemeinnütziger Wohnungsbau, SVW Zürich<br />
� Jürg Glarner, Dipl. Architekt HTL<br />
� Alain Roserens, Dipl. Architekt ETH / SIA<br />
� Ersatz: Marie-Noëlle Adolph, Landschaftsarchitektin FH BSLA<br />
(Mitglied im Baukollegium der Gemeinde Meilen)<br />
Sachpreisrichter<br />
� Urs Frei, Präsident des Vorstand der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Zurlinden</strong><br />
� Alfred Brönnimann, 1. Vizepräsident des Vorstand der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Zurlinden</strong><br />
� Irene Ritz-Anderegg, Ressortvorsteherin Liegenschaften und Sport, Mitglied des Gemeinderat<br />
� Ersatz: Rolf Hefti, Geschäftsführer der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Zurlinden</strong><br />
OKQ bñéÉêíÉå=<br />
Experten und Berater<br />
Nachhaltigkeit - Umwelt: Architekturbüro H.R. Preisig, 8006 Zürich<br />
Kosten: ARIGON Generalunternehmung AG, 8050 Zürich<br />
Beratung Akustik / Lärmschutz: Wichser Akustik & Bauphysik AG, 8052 Zürich<br />
OKR _É~ìÑíê~ÖíÉ=^êÅÜáíÉâíÉåíÉ~ãë=<br />
Folgende elf Architektenteams haben ihre Teilnahme verbindlich zugesagt und ihre Projekte abgegeben:<br />
� CH Architekten AG, 8304 Wallisellen<br />
� Dachtler Partner AG, 8036 Zürich<br />
� Harder Haas Partner AG, 8193 Eglisau<br />
� Jürg P. Hauenstein Architekturbüro, 8003 Zürich<br />
� Schwendener Baumanagement, 8004 Zürich<br />
� Andreas Ostertag Architekten GmbH, 8706 Meilen<br />
� pool Architekten, 8003 Zürich<br />
� Martin Spühler Architekten AG, 8001 Zürich<br />
� Heinz Wenger AG, 8706 Meilen<br />
� Egli Rohr Partner AG, 5405 Baden - Dättwil<br />
� neff neumann architekten ag, 8004 Zürich<br />
Seite 7<br />
=
PK sçêéêΩÑìåÖ==<br />
PKN dêìåÇä~ÖÉå=<br />
Die Grundlagen bildeten folgende Dokumente:<br />
� Programm für einen Projektwettbewerb vom 16. September 2010.<br />
� Fragenbeantwortung vom 18. Oktober 2010 und ergänzendes E-Mail zu den Landkosten vom<br />
17. November 2010.<br />
� Planungs- und Baugesetz (PBG) des Kantons Zürich und dazugehörige Verordnungen und Kommentare.<br />
� Bau- und Zonenordnung (BZO) 1997 der Gemeinde Meilen.<br />
� Zonenplan 2007 der Gemeinde Meilen.<br />
� Kernzonenplan Dollikon der Gemeinde Meilen.<br />
� Parkierungsnormen VSS-Norm der Schweizerischen Normenvereinigung.<br />
� Verordnung über private Fahrzeugabstellplätze (Revision Parkplatzverordnung PPV)<br />
vom 16. Januar 2008.<br />
� Norm SIA 500:2009 „Hindernisfreie Bauten“.<br />
� etc.<br />
PKO sçêéêΩÑìåÖ=<br />
Bis zum Zeitpunkt des 1. Abgabetermins vom 16. Dezember 2010, 16.00 Uhr, oder per Post (Massgabe<br />
Poststempel) sind folgende elf Projekte (Pläne, Beschriebe und teilweise Berechnungen zum Strassenlärm /<br />
Lärmpegelkarte) eingegangen:<br />
25 plus 1<br />
BACHSTELZE<br />
BETULA<br />
Bonnie & Clyde<br />
Churfirsten<br />
LUNGO<br />
MILESTONES<br />
NEPTUN<br />
pairi-daeza<br />
Queen Mary<br />
V-AU<br />
Die Gipsmodelle und Berechnungen zum Strassenlärm / Lärmpegelkarte aller elf Projekte sind bis zum<br />
Zeitpunkt des 2. Abgabetermins vom 07. Januar 2011, 16.00 Uhr, oder per Post eingegangen.<br />
Sämtliche Unterlagen sind anonymisiert und mit dem Kennwort versehen fristgerecht bei der Kummer<br />
Baumanagement GmbH (KBM), Tramstrasse 85 in 8050 Zürich eingegangen.<br />
cçäÖÉåÇÉ=^ÄïÉáÅÜìåÖÉå=ëáåÇ=òì=îÉêãÉêâÉåW==<br />
nìÉÉå=j~êó=<br />
Die Berechnungen zur Baumasse sind nochmals separat am 20.12.2010 per Post eingegangen. Die Verfasser<br />
hatten die Berechnungen jedoch bereits ihrer Mappe vom 16.12.2010 beigelegt. Somit waren alle<br />
Unterlagen fristgerecht eingegangen.<br />
jfibpqlkbp=<br />
Die Berechnungen zum Strassenlärm wurden fristgerecht per Post eingereicht. Jedoch hat der Verfasser<br />
des Projektes auf dem Briefcouvert seinen Absender angegeben und damit die Anonymität aufgehoben.<br />
Es wurde pro Wettbewerbsteilnehmer ein Lösungsvorschlag abgegeben, ohne Varianten. Die Auflistung<br />
der Projekte für die Vorprüfung erfolgt alphabetisch.<br />
Seite 8<br />
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PKP sçääëí®åÇáÖâÉáí=ÇÉê=mêçàÉâíÉ=<br />
Die eingereichten Projekte wurden auf die Vollständigkeit und die Erfüllung der formalen Vorgaben geprüft.<br />
Sämtliche Projekte sind vollständig und haben die Vorgaben erfüllt. Beim Projekt „25 plus 1“ fehlt<br />
das Schachtkonzept.<br />
PKQ aìêÅÜÑΩÜêìåÖ=ÇÉê=sçêéêΩÑìåÖ=<br />
Die Vorprüfung wurde von der Kummer Baumanagement GmbH, Frau Silke Hagner, vorgenommen. Für<br />
die Vorprüfung wurden folgende Teilprüfungen durchgeführt:<br />
� Architekturbüro H.R. Preisig, Herr Hansruedi Preisig, Teilprüfung Nachhaltigkeit - Umwelt<br />
� Bauabteilung der Gemeinde Meilen, Herr Michael Hämmerli, Stellungnahme Baurecht<br />
� Büro Wichser Akustik & Bauphysik AG, Herr Stefan Huber, Vorprüfung Lärmschutz<br />
� ARIGON Generalunternehmung AG, 8050 Zürich, Kostenermittlung und Wirtschaftlichkeit<br />
PKR fåÜ~äí=ÇÉê=sçêéêΩÑìåÖ=<br />
Das Grundstück befindet sich in der Kernzone KB 2.8 und liegt gemäss Kernzonenplan „Dollikon“ innerhalb<br />
eines Gebietes, in dem „Neueres Bauen in Kernzonen“ möglich ist. Es ist ausserdem eine Arealüberbauung<br />
möglich. Die Bauten und Anlagen sowie deren Umschwung müssen besonders gut gestaltet sein.<br />
In der Kernzone sowie bei Arealüberbauungen werden die Erfüllung der gestalterischen Anforderungen an<br />
die Bebauung und die architektonische Qualität durch das Baukollegium der Gemeinde Meilen sichergestellt.<br />
Die eingereichten Projekte wurden in der Vorprüfung nach den Anforderungen des Wettbewerbsprogramms<br />
und der Fragenbeantwortung auf folgende Aspekte geprüft:<br />
� Eingangskontrolle (Pläne + Beschriebe, Modelle, Pegelkarte Aussenlärm / Berechnung Strassenlärm)<br />
� Bau- und planungsrechtliche Bedingungen<br />
� Raumprogramm<br />
� Anforderungen an Wohnungen / Räume / Gebäude<br />
� Parkierung<br />
� Behindertengerechtigkeit<br />
� Flächen- und Volumenberechnungen / Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit<br />
� Beurteilung Einhaltung des Lärmschutzes / vorgeschlagene Massnahmen<br />
� Nachhaltigkeit - Umwelt<br />
� Kostenermittlung und Wirtschaftlichkeit<br />
PKS bêâÉååíåáëëÉ=ÇÉê=sçêéêΩÑìåÖ=<br />
Die Prüfpunkte der Vorprüfung wurden pro Projekt in einer Tabelle dargestellt. Dazu wurden die Prüfpunkte<br />
vergleichend gegenübergestellt.<br />
Alle elf Projektvorschläge basieren auf Lösungsansätzen, welche die maximale Ausnutzung des Grundstückes<br />
inkl. des Arealbonus (max. 9‘526.44 m³ Hauptbaumasse) in der Kernzone anstreben. Die Bauten und<br />
deren Umschwung müssen besonders gut gestaltet sein.<br />
Die Arbeiten weisen hauptsächlich im Baurecht wesentliche Abweichungen auf. Dies betrifft folgende<br />
Prüfpunkte:<br />
1. Die Umsetzung von Neubauten innerhalb der Kernzone und deren Interpretationsspielraum für zeitgemässe<br />
Formen. Dies betrifft die Dachformen einzelner Projekte.<br />
2. Die Wahl der Dachform und die Umsetzung dieser innerhalb der max. zulässigen 2 Dachgeschosse,<br />
Def. Dachgeschoss im Zusammenhang mit § 49 PBG.<br />
3. Umsetzung von Dachaufbauten im 1. und 2. Dachgeschosse gemäss den zulässigen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
bezüglich der zulässigen Belichtungsmöglichkeiten und generell die 1/3-Regelung für Dachaufbauten.<br />
Seite 9<br />
=
4. Die Abgrabungen sind zum Teil > 1/3 der Fassadenlänge und > 1 m tief. Innerhalb der Arealüberbauung<br />
könnte die max. zulässige Abgrabung bei einem besonders guten Projekt und besonders guter Architektur<br />
projektspezifisch neu beurteilt werden, innerhalb eines Spielraums, welcher der Gemeinde<br />
obliegt.<br />
5. Die Überschreitung der Baumassen.<br />
Die Umsetzung des geforderten Wohnungsmix und die definierten Wohnungsgrössen weisen teilweise<br />
Abweichungen auf. Die Anforderungen an den Schallschutz werden mehrheitlich erfüllt.<br />
PKT wìä~ëëìåÖ=òìê=gìêáÉêìåÖ=<br />
Bei allen Projekten sind Abweichungen zu den Vorgaben festgestellt worden. Die Abweichungen zu den<br />
baurechtlichen Vorgaben sind teilweise gross und könnten die Projektkonzepte beeinflussen.<br />
Bezüglich der Anonymitätsverletzung beim Projekt „MILESTONES wurde die Befangenheit innerhalb des<br />
Preisgerichtes bei den Fach- und Sachjuroren und Experten überprüft und konnte ausgeschlossen werden,<br />
da die Vorprüfungsstelle diesen Fehler korrigierte und die Anonymität gegenüber dem Preisgericht und<br />
den Experten sicherstellte. Das Preisgericht entschied, alle elf Projekte, inklusive des Projektes<br />
„MILESTONES“, zur Jurierung zugelassen.<br />
PKU aìêÅÜÑΩÜêìåÖ=ÇÉê=OK=îÉêíáÉÑíÉå=sçêéêΩÑìåÖ=<br />
In einer 2. vertieften Vorprüfung wurden einzelne Projekte auf folgende Aspekte geprüft:<br />
� Klärung der anrechenbaren Volumen zur Hauptbaumasse bei Innenhöfen.<br />
� Abklärung der erforderlichen Schutzabstände für den Brandschutz bei Innenhöfen und Massnahmen<br />
bei ungenügenden Schutzabständen.<br />
� Umsetzung und Gestaltung der zulässigen zwei Dachgeschosse.<br />
� „Potentialcheck“ bei den Kosten und der Wirtschaftlichkeit.<br />
Seite 10<br />
=
QK gìêáÉêìåÖ=ÇÉê=mêçàÉâíÉ=<br />
Die Jurierung erfolgte an zwei Tagen. Das Preisgericht tagte am 28. Januar 2011 im Dorfprovisorium der<br />
Gemeinde Meilen, Schulhausstrasse 23, 8706 Meilen zum ersten Jurystag. Das Preisgericht aus Fach- und<br />
Sachjuroren war vollzählig.<br />
Nach einer freien Besichtigung der Projekte wurde der Jurytag vom Präsidenten des Preisgerichtes und<br />
vom Präsidenten des Vorstandes der BGZ eröffnet. Die Erkenntnisse der Vorprüfungen wurden vorgestellt,<br />
Einzelergebnisse der Vorprüfungen wurden der Gruppe beim 1. Rundgang am jeweiligen Projekt genauer<br />
erläutert.<br />
In vier Gruppen wurden jeweils zwei oder drei Projekte studiert und erläutert. Im Anschluss stellten die<br />
Gruppen ihre Erkenntnisse vor, die Jury besichtigte das Grundstück und es wurde ein erster Wertungsdurchgang<br />
vorgenommen.<br />
Im 1. Wertungsdurchgang sind die Projekte „25 plus 1“, „BETULA“, „MILESTONES“, „NEPTUN“, und “V-<br />
AU“ ausgeschieden. Es wurde ein Kontrollrundgang durchgeführt. Die verbleibenden Projekte wurden<br />
vertieft diskutiert. Im 2. Wertungsrundgang ist das Projekt „Bonnie & Clyde“ ausgeschieden.<br />
Am 2. Jurytag, 07. Februar 2011, wurden zunächst die Ergebnisse der vertieften 2. Vorprüfung vorgestellt.<br />
Die Jury führte einen Kontrolldurchgang aller elf Projekte durch und verlas zu allen Projekten die wertenden<br />
Beschriebe. Der Kontrollrundgang bestätigte den Entscheid vom 1. Jurytag. Es gab keine Rückkommensanträge.<br />
Nach dem 3. Wertungsrundgang, bei dem die Jury nochmals intensiv die vier Projekte der engeren Wahl<br />
analysierte und diskutierte, wurde eine Rangierung vorgenommen. Die Jury legte folgende Rangierung<br />
fest: 4. Rang „LUNGO“, 3. Rang „Queen Mary“, 2. Rang „Churfirsten“, 1. Rang „pairi-daeza“.<br />
Ein abschliessender Kontrolldurchgang bestätigte diese Rangierung und die Jury beschloss einstimmig, den<br />
1. Rang und damit das Siegerprojekt an das Projekt „pairi-daeza“ zu vergeben.<br />
Das Preisgericht beschloss folgende Rangordnung und Preiszuteilung und entschied, die verfügbare Preissumme<br />
(inkl. der festen Entschädigungen) von CHF 150‘000.- an die Teilnehmer wie folgt zu vergeben<br />
(alle Werte exkl. MwSt):<br />
1. Rang pairi-daeza 1. Preis CHF 30’000,-<br />
2. Rang Churfirsten 2. Preis CHF 26’000,-<br />
3. Rang Queen Mary 3. Preis CHF 20’000,-<br />
4. Rang LUNGO 3. Preis CHF 18’000,-<br />
ohne Rang 25 plus 1 CHF 8’000,-<br />
ohne Rang BACHSTELZE CHF 8’000,-<br />
ohne Rang BETULA CHF 8’000,-<br />
ohne Rang Bonnie & Clyde CHF 8’000,-<br />
ohne Rang MILESTONES CHF 8’000,-<br />
ohne Rang NEPTUN CHF 8’000,-<br />
ohne Rang V-AU CHF 8’000,-<br />
Seite 11<br />
=
RK bêâÉååíåáëëÉ=<br />
Die Ausgangslage für das zu bebauende Grundstück ist grundsätzlich klar und eindeutig. Die Baulinie, die<br />
Gewässerabstandslinie und der Grenzabstand umschreiben das mögliche Baufeld präzise. Die Bauvorschriften<br />
definieren das Bauvolumen, die Gebäudehöhe sowie die Möglichkeiten des Attikageschosses.<br />
Der Spielraum ist somit nicht allzugross. Der Baukörper wird zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss<br />
aufweisen und ist längs der Dollikerstrasse zu positionieren. Der Wohnungsmix ist festgelegt, das Ausnützungsmass<br />
ist ebenso festgelegt, es wird das Maximum erwartet. Vordergründig stellt sich die Frage: Wo<br />
liegt eigentlich der Gestaltungsspielraum in diesem Wettbewerb?<br />
Das Preisgericht ist daher beeindruckt, wie unterschiedliche Lösungsvorschläge, aber auch mit welchen<br />
unterschiedlichen Qualitäten in dieser beengten Ausgangslage, von den Teams vorgelegt wurden. Es hat<br />
sich gezeigt, dass auch mit dieser Ausgangslage ein Wettbewerb ein geeignetes Verfahren ist, um verschiedene<br />
Lösungsansätze miteinander zu vergleichen, die verschiedenen Aspekte gegeneinander abzuwägen<br />
und gesamthaft ins Gleichgewicht zu bringen.<br />
Das Preisgericht bedankt sich daher bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die eingereichten Projekte.<br />
Im Verlaufe der Beurteilung hat sich herausgeschält, dass die Bewältigung der möglichen Baumasse auf<br />
dem verfügbaren Perimeter ein zentrales Thema war. Dies zeigt sich einerseits bei der Ausgestaltung der<br />
Dachvolumen. Mehrere Teams haben dazu gegriffen, ein zweites Dachgeschoss mit Wohnungen vorzuschlagen.<br />
Diese Vorschläge sind aus baurechtlicher Sicht (Begrenzung der Fensterfläche) nicht bewilligungsfähig<br />
und es kann aus Präjudizgründen auch keine Ausnahmebewilligung in Anspruch genommen<br />
werden.<br />
Eine weitere Auswirkung der erwarteten Baumasse zeigt sich in der Tendenz zu sehr tiefen Gebäuden.<br />
Insbesondere stellt sich die Frage der Grundrissgestaltung bei sehr tiefen Gebäuden. Dabei ist zu erkennen,<br />
dass eine enge Beziehung zwischen der Gebäudetiefe und den vorgegebenen Wohnungsflächen<br />
besteht. Die Projekte weisen zwei grundsätzliche Lösungsstrategien auf. Die einen Projekte haben eine<br />
mittlere Erschliessung und Wohnungen, welche sich mehrheitlich entweder nach Nordwesten zur Bachseite<br />
oder nach Südosten auf die Dollikerstrasse orientierten. Die anderen folgen dem Prinzip der durchgehenden<br />
Wohnungen, welche einen Anteil an beiden Seiten haben. Insbesondere bei der Typologie der<br />
durchgehenden Wohnungen zeigt sich, dass sehr grosse Gebäudetiefen bei den vorgegebenen Wohnungsgrössen<br />
zu schmalen Raumsituationen führen können, welche die Flexibilität der Raumnutzung<br />
enorm einschränken kann. Zudem ist bei den durchgehenden Wohnungen die Belichtung der innenliegenden<br />
Wohnzonen eine Herausforderung.<br />
Das Preisgericht kam zum Schluss, dass die beidseitige Orientierung möglichst vieler Wohnungen grundsätzlich<br />
eine grosse Wohnqualität darstellt. Voraussetzung ist jedoch, dass dafür nicht die innere Wohnungsqualität<br />
„geopfert“ werden muss. Die Belichtung über Innenhöfe wird als Aufwertung des inneren<br />
Wohnbereiches positiv bewertet. Bedingung ist aber, dass die Einsicht zur Nachbarwohnung gelöst ist, die<br />
Brandschutzanforderungen korrekt erfüllt werden und der Mehraufwand wirklich wertvolle innenliegende<br />
Räume generiert.<br />
Die einseitig orientierten Wohnungen werden grundsätzlich auch als vertretbare Lösung beurteilt. Es zeigt<br />
sich, dass damit tendenziell wirtschaftlichere Lösungen erreicht werden können. Der Nachteil liegt darin,<br />
dass die ruhige Lage gegen den Bach nur sehr spät von der Abendsonne profitiert, während die nach<br />
Südosten, in Richtung Dollikerstrasse orientierten Wohnungen einen äusserst knappen Vorbereich haben<br />
und stark auf die Lärm belastete Seetrasse ausgerichtet sind. Voraussetzung ist jedenfalls, dass die Wohnungen<br />
in sich eine sehr hohe räumliche Qualität aufweisen.<br />
Unabhängig von der gewählten Grundrisstypologie zeigt sich, dass mit der Realisierung der maximal zulässigen<br />
Ausnützung das Maximum der höchsten Wirtschaftlichkeit nicht zu erreichen ist. Dabei stehen Projekte<br />
mit tieferen Erstellungskosten aber mit wenig qualitätsvollen Wohnungen Projekten mit qualitätsvollen<br />
Wohnungen und entsprechend höheren Kosten gegenüber. Das Preisgericht ist der Auffassung, dass<br />
die Wohnungsqualität ein entscheidendes Kriterium für eine langfristige nachhaltige Überbauung ist und<br />
daher nicht die kurzfristige Renditeüberlegung im Vordergrund stehen soll.<br />
Seite 12<br />
=
Die Landschaftsgestaltung wurde von den Teams in unterschiedlicher Tiefe bearbeitet. Am meisten überzeugen<br />
jene Projekte, welche den Naturraum im Anschluss an den Dollikerbach möglichst naturnah an das<br />
Gebäude heranführen und eine klare Trennung zwischen den Wohnungsaussenräumen und dem Naturraum<br />
herstellen. Zudem zeige sich, dass die Projekte, welche das natürliche Terrain respektieren und auf<br />
Abgrabungen und Geländeanpassungen möglichst verzichten, sich auf eine gute Art in den ortsbaulichen<br />
Kontext einfügen können.<br />
Bezüglich der Anforderungen an die Nachhaltigkeit, welche sich an den Grundsätzen des SIA Effizienzpfades<br />
Energie für 2000-Watt-Gesellschaft-kompatibles Bauen orientiert, konnte das Preisgericht feststellen,<br />
dass diese Thematik bei den Teams angekommen ist und - in unterschiedlicher Qualität, aber auf hohem<br />
Niveau - umgesetzt wurde. Aufgrund der Qualität und der architektonischen Vielfalt der eingereichten<br />
Projekte lässt sich jedenfalls nicht schliessen, dass aufgrund der Nachhaltigkeitsanforderungen der Gestaltungsspielraum<br />
für die Architektinnen und Architekten massgeblich eingeschränkt wurde.<br />
SK bãéÑÉÜäìåÖÉå=òìê=tÉáíÉêÄÉ~êÄÉáíìåÖ=<br />
Das Preisgericht empfiehlt der Bauherrschaft das Projekt „pairi-daeza“ unter Berücksichtigung der Projektkritik<br />
zur Weiterbearbeitung und zur Ausführung.<br />
Seite 13<br />
=
TK dÉåÉÜãáÖìåÖ=ÇÉê=_ÉìêíÉáäìåÖ=<br />
Der vorliegende <strong>Bericht</strong> mit Datum vom 18. Februar 2011 wird durch das Preisgericht genehmigt.<br />
Peter Ess, Architekt, ehemaliger Direktor Amt für Hochbauten Stadt Zürich<br />
(Präsident des Preisgerichts)<br />
Marianne Dutli Derron, Architektin, Förderstelle Gemeinnütziger Wohnungsbau, SVW Zürich<br />
Jürg Glarner, Dipl. Architekt HTL<br />
Alain Roserens, Dipl. Architekt ETH / SIA<br />
Ersatz: Marie-Noëlle Adolph, Landschaftsarchitektin FH BSLA<br />
(Mitglied im Baukollegium der Gemeinde Meilen)<br />
Urs Frei, Präsident des Vorstand der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Zurlinden</strong><br />
Alfred Brönnimann, 1. Vizepräsident des Vorstands der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Zurlinden</strong><br />
Irene Ritz-Anderegg, Ressortvorsteherin Liegenschaften und Sport, Mitglied des Gemeinderat<br />
Ersatz: Rolf Hefti, Geschäftsführer der <strong>Baugenossenschaft</strong> <strong>Zurlinden</strong><br />
Seite 14<br />
=
UK mêçàÉâíîÉêÑ~ëëÉê=<br />
Nach der Unterzeichnung der Genehmigung über die beschlossene Rangfolge, der Festsetzung der Preissummen<br />
sowie der Schlussfolgerungen und Empfehlungen an die Auftraggeberin, ergab die Öffnung der<br />
Teilnehmercouverts folgende Verfasser:<br />
é~áêáJÇ~Éò~= NK=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= neffneumann architekten ag<br />
dipl. Architektinnen ETH SIA BSA<br />
Kernstrasse 37<br />
8004 Zürich<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= Barbara Neff<br />
Bettina Neumann<br />
Liliane Haltmeier<br />
Sabrina Hürlimann<br />
i~åÇëÅÜ~Ñíë~êÅÜáíÉâíìê= Robin Winogrond<br />
Landschaftsarchitekten<br />
Binzstrasse 39<br />
8045 Zürich<br />
Robin Winogrond<br />
Kristina Bäurle<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= Makiol + Wiederkehr<br />
Holzbau-Ingenieure<br />
Industriestrasse 9<br />
5712 Beinwil am See<br />
Peter Makiol<br />
e~ìëíÉÅÜåáâ= hps energieconsulting ag<br />
Seestrasse 17<br />
8703 Erlenbach<br />
Roland Peter<br />
`ÜìêÑáêëíÉå= OK=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= CH Architekten AG<br />
dipl. Arch. FH / ETH / SIA<br />
Architekten + Generalplaner<br />
Bahnhofplatz 1B<br />
8304 Wallisellen<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= Guido Rigutto<br />
= Arthur Casagrande<br />
= Martin Glättli<br />
Adam Melcher<br />
Martin Meyer<br />
Sandra Keyssner<br />
Seite 15<br />
=
_~ìáåÖÉåáÉìê= = SJB.KEMPTER.FITZE AG<br />
Ingenieure und Partner USIC/SIA<br />
Zürcherstrasse 239<br />
8500 Frauenfeld<br />
e~ìëíÉÅÜåáâ= hürlimann engineering ag<br />
Wändhülsen<br />
8608 Bubikon<br />
_~ìéÜóëáâ=L=^âìëíáâ= Mühlebach Partner<br />
Akustik & Bauphysik<br />
Schulstrasse 9<br />
8542 Wiesendangen<br />
nìÉÉå=j~êó= PK=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= Egli Rohr Partner AG<br />
Architekten BSA SIA<br />
Husmatt 9<br />
5405 Baden 5 Dättwil<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= Andreas Schmidt<br />
= Hans Rohr<br />
= Christopher Stepan<br />
i~åÇëÅÜ~Ñíë~êÅÜáíÉâíìê= Hager Landschaftsarchitektur AG<br />
Bergstrasse 85<br />
8032 Zürich<br />
Pascal Posset<br />
Kerstin Marx<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= IHT RAFZ Ingenieurholzbau + Holzbautechnik GmbH<br />
Bahnhofstrasse 18<br />
8197 Rafz<br />
irkdl= QK=o~åÖ=<br />
Markus Zimmermann<br />
^êÅÜáíÉâíìê= Martin Spühler Architekten AG<br />
Sihlamtstrasse 10<br />
8001 Zürich<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= Natalja Düsterhoft<br />
= Hans Peter Häberli<br />
= Carmen Schwelger<br />
Erica Pasetti<br />
i~åÇëÅÜ~Ñíë~êÅÜáíÉâíìê= Appert & Zwahlen GmbH<br />
Landschaftsarchitekten HTL / BSLA<br />
Zugerstrasse 4<br />
6330 Cham<br />
Seite 16<br />
=
Erich Zwahlen<br />
Stéphanie Perrollaz<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= Conzett Bronzini Gartmann AG<br />
Dipl. Ingenieure ETH/FH/SIA<br />
Bahnhofstrasse 3<br />
7000 Chur<br />
Rolf Bachofner<br />
e~ìëíÉÅÜåáâ= Meierhans + Partner<br />
Bahnstrasse 8<br />
8603 Schwerzenbach<br />
Rolf Kussmann<br />
_~ìéÜóëáâ= Meierhans + Partner<br />
Bahnstrasse 8<br />
8603 Schwerzenbach<br />
bäÉâíêçJmä~åÉê= BB & A Buri Bauphysik & Akustik AG<br />
Industriestrasse 18<br />
8604 Volketswil<br />
Jürg Buri<br />
OR=éäìë=N= çÜåÉ=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= Jürg P. Hauenstein<br />
Dipl. Architekt ETH / BSA / SIA<br />
<strong>Zurlinden</strong>strasse 192 a<br />
8003 Zürich<br />
= Hans Diener<br />
= Atelier am unteren Rain<br />
= 8117 Fällanden<br />
i~åÇëÅÜ~Ñíë~êÅÜáíÉâíìê= Andreas Tremp<br />
Landschaftsarchitekt HTL / BSLA<br />
Klingenstrasse 42<br />
8005 Zürich<br />
Kristina Schönwälder<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= Andreas Lutz<br />
ATP Ingenieure GmbH<br />
Hofwiesenstrasse 3<br />
8042 Zürich<br />
båÉêÖáÉ=L=e~ìëíÉÅÜåáâ= Rene Naef, EL Ing. HTL / NDSE<br />
naef energietechnik<br />
Jupiterstrasse 26<br />
8037 Zürich<br />
Seite 17<br />
=
_^`epqbiwb= çÜåÉ=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= pool Architekten<br />
Bremgartnerstrasse 7<br />
8003 Zürich<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= David Leuthold<br />
Raphael Frei<br />
Marcia Akermann<br />
Vincent Lucas<br />
Jves Lauper<br />
Adriel Graber<br />
i~åÇëÅÜ~Ñíë~êÅÜáíÉâíìê= Haag Landschaftsarchitektur<br />
Fabian Haag<br />
Räffelstrasse 11<br />
8045 Zürich<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= = SJB.KEMPTER.FITZE AG<br />
Ingenieure und Partner USIC/SIA<br />
Tobelackerstrasse 6<br />
9100 Herisau<br />
_~ìéÜóëáâ= Wichser Akustik & Bauphysik AG<br />
Schaffhauserstrasse 550<br />
8052 Zürich<br />
_bqri^= çÜåÉ=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= Heinz Wenger AG<br />
Obere Kirchgasse 22<br />
8706 Meilen<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= Heinz Wenger<br />
= Muck Wenger<br />
= Nicola Panzera<br />
i~åÇëÅÜ~Ñíë~êÅÜáíÉâíìê= Gartenideen AG<br />
Oberdorfstrasse 33<br />
8810 Horgen<br />
Patrick Schönii<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= = Kaufmann Oberholzer Roggwil AG<br />
St. Gallerstrasse 19<br />
9325 Roggwil<br />
Rico Kaufmann<br />
Stefan Brenner<br />
e~ìëíÉÅÜåáâ= Basler & Hofmann Ingenieur und Planer AG<br />
Forchstrasse 395<br />
8032 Zürich<br />
Theo Näf<br />
David Ulmer<br />
Seite 18<br />
=
_çååáÉ=C=`äóÇÉ= çÜåÉ=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= Dachtler Partner AG<br />
Architekten<br />
Birmensdorferstrasse 94<br />
8036 Zürich<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= Oliver Strebel<br />
= Roberto Pelizzari<br />
Marisa Brunner<br />
Marco Kessler<br />
Simon Kramer<br />
i~åÇëÅÜ~Ñíë~êÅÜáíÉâíìê= Raymond Vogel Landschaften AG<br />
Feldstrasse 133<br />
8004 Zürich<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= = Hermann Blumer dipl. Ing. ETH/SIA<br />
Oberschwendi 40<br />
9104 Waldstatt<br />
e~ìëíÉÅÜåáâ= = RMB Engineering AG<br />
Technoparkstrasse 1<br />
8005 Zürich<br />
ãáäÉëíçåÉë= çÜåÉ=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= Harder Haas Partner AG<br />
= Eigenstrasse 4<br />
8193 Eglisau<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= Regula Haas-Klöti<br />
= Robert Haas<br />
Veronika Harder<br />
Madlen Oest<br />
Jutta Fromm<br />
Manuel Moser<br />
i~åÇëÅÜ~Ñíë~êÅÜáíÉâíìê= raderschallpartner ag bsla sia<br />
Burgstrasse 69<br />
8706 Meilen<br />
Sibylle Aubort Raderschall<br />
Roland Raderschall<br />
Andrea Fakler<br />
sáëì~äáëáÉêìåÖ= raumgleiter gmbh<br />
Rüdigerstrasse 10<br />
8004 Zürich<br />
Christoph Altermatt<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= = Zimmereigenossenschaft Zürich<br />
Dennlerstrasse 41<br />
8047 Zürich<br />
Seite 19<br />
=
pÅÜ~ÅÜíâçåòÉéí=L=c~ëë~ÇÉ= = SADA AG<br />
Widenholzstrasse 1<br />
8304 Wallisellen<br />
kbmqrk= çÜåÉ=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= Schwendener Baumanagement<br />
Ernastrasse 22<br />
8004 Zürich<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= Simon Pfenniger<br />
= Rolf Meier<br />
Ivan Schwendener<br />
i~åÇëÅÜ~Ñíë~êÅÜáíÉâíìê= Vetschpartner AG<br />
Neumarkt 28<br />
8001 Zürich<br />
Jürg Zollinger<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= = SJB.KEMPTER.FITZE AG<br />
Ingenieure und Partner USIC/SIA<br />
Tobelackerstrasse 6<br />
9100 Herisau<br />
Samuel Gadient<br />
e~ìëíÉÅÜåáâ= Amstein + Walthert AG<br />
Andreasstrasse 11<br />
8050 Zürich<br />
Rolf Mielebacher<br />
_~ìéÜóëáâ= braune roth ag<br />
Hausacherstrasse 42<br />
8122 Binz<br />
Andreas Roth<br />
sJ^r= çÜåÉ=o~åÖ=<br />
^êÅÜáíÉâíìê= Architekturbüro Andreas Ostertag GmbH<br />
A. Ostertag dipl. Arch, ETH/SIA<br />
Dorfstrasse 38<br />
8706 Meilen<br />
sÉêÑ~ëëÉê=L=jáí~êÄÉáí= Rolf Blaser<br />
=<br />
_~ìáåÖÉåáÉìê= = Zimmerei Diethelm AG<br />
Haltenstrasse 14<br />
8706 Meilen<br />
Ueli Schlumpf<br />
Seite 20<br />
=
9. Projekt<br />
Seite 21
VKN é~áêáJÇ~Éò~= NK=o~åÖ=<br />
Das Projekt belegt den Baubereich mittels eines möglichst einfachen, rektangulären Baukörpers, der sich<br />
zur Seestrasse hin zurückstuft und zum leicht abfallenden Gelände mittels einer feinen Abstufung in der<br />
Dachlinie reagiert. Die Beschränkung auf ein Dachgeschoss führt zu einer kompakten Volumetrie, welche<br />
dem Gebäude an der Alten Landstrasse und dem gartenartigen Umraum genügend Platz einräumt. Durch<br />
das konzeptionelle Zusammenfassen der Parzellen zwischen Bach, Seestrasse, Dollikerstrasese und Alte<br />
Landstrasse zu einer Einheit wird der Neubau als grosses Haus im Garten verstanden und schafft dadurch<br />
ein selbstverständliches Nebeneinander der beiden ungleichen Gebäude. Mit der einfachen Massnahme<br />
der räumlichen Abgrenzung durch eine niedere Gartenmauer entlang der Strassen wird das Gebäude mit<br />
seinem Umraum auf überzeugende Art und Weise in die bauliche Umgebung eingepasst.<br />
Das Bepflanzungskonzept mit präzise eingesetzten Sträuchern und Bäumen, vermag die unterschiedlichen<br />
Charaktere von Bachlauf, Garten- und Strassenraum überzeugend und mit einfachen Mitteln umzusetzen.<br />
Der grundsätzlich nicht privatisierte Gartenraum besticht vorallem in Kombination mit den privaten Aussenräumen<br />
der eingezogenen Loggien im Erdgeschoss und ermöglicht die Nutzung des Aussenraums auch<br />
für die Bewohner der oberen Geschosse.<br />
Die Wohneinheiten sind als durchgehende Wohntypen konzipiert und schaffen dadurch die Voraussetzung,<br />
dass sämtliche Wohnungen mit Ausnahme der Kleinwohnung vom attraktiven Ausblick in den<br />
rückwärtigen Gartenbereich mit dem Bachlauf profitieren können. Vier zweiläufige Treppen mit Aufzügen<br />
erschliessen die Wohnungen jeweils als Zweibünder. Aufgrund der hohen Bautiefe des Baukörpers schlagen<br />
die Projektverfasser vor, die mittleren Zonen der Wohnungen durch begrünte Innenhöfe zusätzlich mit<br />
natürlichem Licht zu versorgen. Durch die geschickte Anordnung dieser Höfe im Bezug zum Treppenkern<br />
entsteht in der Wohnung ein spannender, mäandrierender Wohn- und Essraum, welcher über eine Doppelflügeltür<br />
sogar bis zur Strassenfassade hin erweitert werden kann. Die in der Mittelzone des Gebäudes<br />
angeordnete grosszügige Wohnküche wird durch den anschliessenden, vollverglasten Hof räumlich erweitert<br />
und erhält über einen diagonalen Blickbezug in den Garten zusätzliche räumliche Qualität. Zu überprüfen<br />
sind bei den Innenhöfen die erhöhten Anforderungen des Brandschutzes an die Fassadenkonstruktion.<br />
Es ist abzuwägen, ob der Anteil transparenter Fassadenteile im Hof aufgrund der zu erwartenden<br />
höheren Kosten unter gleichzeitiger Beibehaltung der Qualität von Lichtführung und Raum-stimmung<br />
verringert werden kann.<br />
An der nordöstlichen Gebäudeecke führt eine gedeckte, relativ steile Abfahrtsrampe zur kompakt organisierten<br />
Einstellhalle und reduziert dadurch Immissionen auf das Minimum. Die Zugänglichkeit zur Nachbarsparzelle<br />
ist durch einen Fahrweg gewährleistet. Es ist sorgfältig zu prüfen, dass der grosse Tulpenbaum<br />
auf dem Nachbargrundstück durch die Neubauten nicht bedrängt wird.<br />
Konstruktiv ist das Gebäude als Element-Holzbau auf einem betonierten Untergeschoss und massiven<br />
Treppenkernen konzipert. Die zu horizontalen Bändern zusammengefassten Fenster und Balkone lassen<br />
das Volumen in der Fassade als ruhigen und ausgewogenen Baukörper erscheinen.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Watt-kompatibles Bauen sind erreichbar. Trotz den Hofsituationen<br />
aber dank der grossen Gebäudetiefe ist eine Kompaktheit im Mittelbereich möglich. Von Vorteil ist die<br />
ressourcensparende Leichtbauweise. Hingegen erschliessen die 4 Treppenhäuser lediglich zwei Wohnungen<br />
pro Geschoss. Der Wärmedämmstandard ist mittelmässig. Die Nasszonenbereiche sind konzentriert<br />
und übereinander liegend angeordnet. Das Schachtkonzept macht Sinn. Es werden dezentrale Einzelraumlüfter<br />
vorgeschlagen. Das Tragwerk ist einfach und klar strukturiert. Die Aussenwand besteht aus einem<br />
wärmegedämmten Holzständerbau mit einer aussenseitigen, hinterlüfteten Welleternitverkleidung. Die<br />
Witterungsbeständigkeit ist hoch.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Der interne Schallschutz ist grösstenteils unproblematisch; kritisch<br />
sind Bereiche, wo sich Badezimmer über Ruheräume befinden.<br />
Das Projekt weist eine tiefe Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Seite 22
Das Projekt pairi-daeza fasziniert durch das attraktive Angebot von gleichwertigen Wohnungen in einem<br />
schlicht gestalteten Baukörper und in architektonisch äusserst überzeugenden Grundrisslösungen, die eine<br />
sehr hohe Wohnqualität an diesem Ort erwarten lassen.<br />
Seite 23<br />
Modellfoto
Situation Querschnitt<br />
Südost Fassade<br />
Seite 24
Erdgeschoss<br />
Nordwest Fassade<br />
Seite 25<br />
Wohnungstypen
Obergeschoss Dachgeschoss<br />
Wohnungstypen<br />
Seite 26
VKO `ÜìêÑáêëíÉå= OK=o~åÖ=<br />
Das Projekt Churfirsten verfolgt mit horizontal gegliederten und vertikal versetzten aneinander gereihten<br />
vier Volumina eine Anlehnung an die vorhandene dörfliche und kleingliedrige Bebauungsstruktur. Weiter<br />
wird eine weitere Typologie des Dorfkerns in der Ausgestaltung des im Terrain tiefer eingelassenen Sockels<br />
aufgenommen.<br />
Im tiefer gelegten Sockel befinden sich die Eingänge, Nebenräume und die Einstellhalle. Darüber sind zwei<br />
fast identische Vollgeschosse und ein Dachgeschoss angeordnet. Ein Weg-, Treppen- und Rampennetz<br />
führt vom Strassenniveau zu den Hauszugängen. Die Absenkung der Eingänge um ein halbes bis ganzes<br />
Geschoss erlaubt den Projektverfassern zwei vollwertige Wohngeschosse zu planen und schafft weiter<br />
eine räumlich wahrnehmbare Distanz zwischen Strasse und Wohnung. Einblicke werden abgelenkt.<br />
Über ein Treppenhaus werden jeweils zwei Wohnungen je Geschoss erschlossen. Trotz der zweiseitigen<br />
Orientierung der Wohnungen zum Bach- und zum Strassenraum, ist die Loggia entweder auf der einen<br />
Seite oder auf der anderen Seite angeordnet. Dieser Umstand wird als nachteilig empfunden. Die Küche<br />
ist in der Mitte des durchgesteckten Wohn- / Essraumes geplant und scheint angemessen belichtet. Der<br />
Entreebereich und der Aussenraum der Wohnungen sind eher knapp bemessen.<br />
Die einseitig orientierten Dachwohnungen weisen durch die Rücksprünge grosse Terrassen auf, teilweise<br />
sogar mit Seesicht und südseitiger Besonnung. Das Raumgefüge dieser Wohnungen, mit dem direkten<br />
Eintritt in den Koch- / Essbereich, weiter durch den Wohnbereich in die Individualzimmer, wird als attraktiv<br />
erkannt. Überhohe Wohnzimmer steigern weiter deren Attraktivität, jedoch muss noch deren Bewilligungsfähigkeit<br />
geprüft werden. Durch das vorgeschobene Südwestvolumen werden die bereits nordseitig<br />
liegenden Privatgärten und Loggien verstärkt verschattet.<br />
Der strassenseitige Aussenraum mit dem Absenken des Eingangsgeschosses wird durch Wege und Rampen,<br />
begleitet von Stützmauern, besetzt, und mit Chinaschilf unterschiedlicher Höhe bepflanzt. Die zum<br />
Bach orientierte Grundstücksseite wird als naturnahe Hangwiese vorgeschlagen. Das Projekt kann nur mit<br />
einer Neubeurteilung der hohen Qualität der vorgeschlagenen Abgrabungen realisiert werden.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
für die Erstellung und den Betrieb des Gebäudes bedingt erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Wattkompatibles<br />
Bauen dürften knapp erreichbar sein. Das Gebäude hat eine mittlere Kompaktheit, es erschliesst<br />
mit vier Treppenhäusern pro Geschoss lediglich 2 bis 3 Wohnungen und ist in einer Bauweise mit<br />
einem durchschnittlichen Ressourcenaufwand konzipiert. Der Wärmedämmstandard ist gut. Die Nasszonenbereiche,<br />
inklusive die Küchen, sind rund um das Treppenhaus konzentriert angeordnet. Das Schachtkonzept<br />
macht Sinn, die Schächte sind durchgängig und partiell vom Treppenhaus her zugänglich. Es wird<br />
eine Bedarfslüftung vorgeschlagen; deren Horizontalverteilung erfolgt in einem heruntergehängten Deckenbereich.<br />
Die Forderung nach Systemtrennung wird erfüllt. Das Tragwerk ist einfach und klar strukturiert.<br />
Die Aussenwand besteht aus einem wärmegedämmten Holzrahmenbau mit einer hinterlüfteten<br />
Holzschalung. Es ist mit einer mittleren Witterungsbeständigkeit zu rechnen.<br />
Für die 2 ½ - Zimmer Wohnung im 1. Obergeschoss ist bezüglich der Lärmschutzanforderungen gegenüber<br />
dem Aussenlärm eine Ausnahmebewilligung erforderlich. Ob diese erteilt werden kann, ist jedoch<br />
fraglich und die Bewilligungsfähigkeit nicht sichergestellt. Der interne Schallschutz ist grösstenteils gewährleistet.<br />
Kritisch sind die Bereiche, wo sich Küchen- und Wohnzimmer über Ruheräume befinden.<br />
Das Projekt weist eine mittlere bis mässige Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Die Anlehnung an die Typologie der Dorfstruktur mit der Abgrabung des Sockelgeschoss wird im Projekt<br />
anerkannt. Die gestalterische und räumliche Umsetzung mit attraktiven, grosszügigen Hauszugängen und<br />
gemeinschaftlicher Nutzung bleibt jedoch bescheiden.<br />
Seite 27
Situation<br />
Seite 28<br />
Modellfoto
Attika, 1. und 2. Geschoss<br />
Seite 29
Südfassade Ostfassade<br />
Seite 30<br />
Innenraum „Durchwohnen“
Nordfassade Westfassade<br />
Schemaschnitt<br />
E<br />
Seite 31<br />
Eingangsgeschoss und Untergeschoss
VKP nìÉÉå=j~êó= PK=o~åÖ=<br />
Ortsbaulich zeigt sich der zweigeschossige Baukörper mit Attikaausbildung als grosses, den Baulinien folgendes<br />
Volumen und reagiert auf die leichte Neigung der Parzelle zum See hin mittels einer feinen Staffelung<br />
in der Gebäudehöhe. Gegenüber dem historischen Gebäude an der Alten Landstrasse verhält sich die<br />
Volumetrie respektvoll und schafft zusammen mit dem grossen Tulpenbaum einen angemessenen Aussenraum.<br />
Der Aussenraum wird etwas undifferenziert als erweiterter Schilfgürtel der ursprünglichen Seeufervegetation<br />
interpretiert und wird dadurch den effektiv vorhandenen, sehr unterschiedlichen Situationen nicht<br />
richtig gerecht. Der auf einen kleinen Bereich reduzierte Spielplatz als gemähte Fläche im Schilf genügt als<br />
Freiraum einer familienfreundlichen Wohnsiedlung nicht.<br />
Durch ein geschicktes Abdrehen der inneren Struktur gegenüber der Strassenbaulinie entstehen einerseits<br />
dreiecksförmige Balkone, welche die lange Gebäudefront brechen und sie gleichzeitig in die<br />
Massstäblichkeit des Quartiers einordnen. Zudem wird durch das Ausdrehen der einzelnen Wohnungen je<br />
nach Gebäudeseite eine differenzierte Ausrichtung des Inneren zum Aussenraum und zur Aussicht hin<br />
erreicht.<br />
Die Wohnungen sind über drei mittig angeordnete Treppenkerne erschlossen und orientieren sich als einseitig<br />
ausgerichtete Wohnform entweder gegen die Dollikerstrasse oder gegen den Dollikerbach. Dies<br />
führt dazu, dass die einzelnen Wohnungen bezüglich der Orientierung sehr unterschiedliche Qualitäten<br />
ausweisen. Sämtliche Einheiten basieren auf einem rückwärtig über einen etwas langen Erschliessungskorridor<br />
erschlossenen, L-förmigen Grundrisstyp. Die Raumproportionen der Individualzimmer aber auch der<br />
Wohnräume sind etwas schmal und schränken teilweise die Möblierungsmöglichkeiten ein. Grosszügig<br />
wirkt sich dagegen die Möglichkeit aus, dass sämtliche Zimmer mit dem Aussenraum verbunden sind und<br />
damit eine spannende, zirkuläre Raumkommunikation entstehen kann.<br />
Konstruktiv ist das Gebäude als vollständiger Holzbau auf einem betonierten Untergeschoss aufgebaut.<br />
Die Holzelemente sind mittels einer hinterlüfteten Schieferfassade verkleidet und diese lässt somit eine<br />
unterhaltsfreie Konstruktion erwarten.<br />
Das Projekt erfüllt die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen.<br />
Die Ziele für ein 2000-Watt-kompatibles Bauen sind gut erreichbar. Das Gebäude ist sehr kompakt,<br />
hat einen niedrigen Fensterflächenanteil und ist in einer ressourcenschonenden Leichtbauweise konzipiert.<br />
Über drei Treppenhäuser werden je 2 bis 3 Wohnungen pro Geschoss erschlossen. Der Wärmedämmstandard<br />
ist hoch. Die Nasszonenbereiche sind mehr oder weniger konzentriert und übereinander<br />
liegend angeordnet. Das Schachtkonzept macht Sinn. Es werden dezentrale Einzelraumlüfter vorgeschlagen.<br />
Das Tragwerk ist einfach und klar strukturiert. Die Aussenwand besteht aus einem wärmegedämmten<br />
Holzrahmenbau mit einer aussenseitigen, hinterlüfteten Schieferverkleidung. Die Witterungsbeständigkeit<br />
ist hoch.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Der interne Schallschutz ist unproblematisch, ausgenommen im<br />
Attikabereich, wo der Lift jeweils an einen Ruheraum angrenzt.<br />
Das Projekt weist eine mässige Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Beim Projekt Queen Mary handelt es ich um ein interessantes Konzept, dass mittels der einfachen Massnahme<br />
der geometrischen Ausdrehung vielfältige Blick- und Raumbezüge schafft, den Nachteil einer einseitigen<br />
Orientierung der Wohnungen und der damit entstehenden unterschiedlichen Qualitäten der<br />
Wohnungen aber nicht vollständig aufzuwiegen vermag.<br />
Seite 32
Südfassade<br />
Westfassade<br />
Seite 33<br />
Situation<br />
Modellfoto
Seeblick, Orientierung, Grünraum<br />
Erdgeschoss mit Umgebung<br />
Seite 34
Obergeschoss Attikageschoss Untergeschoss<br />
Ostfassade<br />
Seite 35<br />
Wohnungstypen
Fassadenausschnitt Nordfassade<br />
Seite 36
VKQ irkdl= QK=o~åÖ=<br />
Mit einer Grossform zeigen uns die Verfasser den Typus der „durchgehenden Wohnungen“ auf. Mit der<br />
Schaffung eines Hochparterres wird der Wohnsituation vor allem gegenüber der Dollikerstrasse Rechnung<br />
getragen. Mit 4 Treppenhäusern werden jeweils pro Geschoss maximal 2 Wohnungen erschlossen. Durch<br />
Innenhöfe werden die schmalen Wohnungsgrundrisse zusätzlich und interessant belichtet und mit dem<br />
Einsatz von transluziden Elementen wird der direkte Einblick über die schmalen Lichthöfe eingeschränkt.<br />
Die 24 Wohnungen werden alle mit demselben Typus des „Durchgehenden Wohnens“ geplant, alle Partizipieren<br />
von der Bachseite, der Wohn- und Esszimmerbereich ist eher knapp.<br />
Das Hochparterre gegen den Bach schützt diese Zone vor „Übernutzung“. Im Aussenraum zur Dollikerstrasse<br />
wendet sich das Gebäude sehr stark ab. Im Dachgeschoss ist das „Zurückspringen“ teilweise<br />
nicht genug berücksichtig, scheint aber baupolizeilich gut korrigierbar.<br />
Mit den durchdringenden Lichthöfen ist die Wirtschaftlichkeit klar verschlechtert - feuerpolizeilich sind die<br />
Lichthöfe auch teuer, aber umsetzbar. Durch halbgeschossige Eingangszonen werden die drei Baukörper<br />
betreten. Mit dem Oblicht im Farngarten des Erdgeschosses wird versucht, eine minimale Tageslichtnutzung<br />
bis ins Untergeschoss / Parkierungsgeschoss zu bringen. Das Untergeschoss ist übersichtlich und klar<br />
gegliedert. Der ganze Baukörper wird mit der Geschossigkeit und der Ausrichtung als gute und klare<br />
Grossform wahrgenommen. Die deutliche Trennung von Tag- und Nachbereich wird konsequent umgesetzt.<br />
Es entstehen gleichwertige Wohnungen mit einer hohen räumlichen Qualität. Für alle Wohneinheiten<br />
ist der Wohnbereich einheitlich gegen den Bach ausgerichtet.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
für die Erstellung und den Betrieb des Gebäudes nur bedingt erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Wattkompatibles<br />
Bauen dürften deshalb nur knapp erreichbar sein. Das Gebäude ist, vor allem wegen den<br />
Innenhöfen, wenig kompakt, zudem erschliesst es mit vier Treppenhäusern lediglich 2 Wohnungen pro<br />
Geschoss. Hingegen ist es in einer ressourcensparenden Leichtbauweise konzipiert. Der Wärmedämmstandard<br />
ist mittelmässig. Die Nasszonenbereiche sind konzentriert angeordnet und übereinander liegend.<br />
Es wird eine Bedarfslüftung vorgeschlagen; deren Horizontalverteilung erfolgt in einer allerdings aufwändigen<br />
Bodenkonstruktion. Die Forderung nach Systemtrennung wird erfüllt. Das Tragwerk ist einfach und<br />
klar strukturiert. Die Aussenwand besteht aus einem wärmegedämmten Holzrahmenbau mit einer hinterlüfteten<br />
Verkleidung mit Schieferplatten. Die Witterungsbeständigkeit ist hoch.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Beim internen Schallschutz sind die an Ruheräume angrenzenden<br />
Liftsituationen kritisch.<br />
Das Projekt weist eine sehr tiefe Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Mit der kompakten Grossform entsteht ein für die Lage klar strukturierter Baukörper der dem Ort und der<br />
Umgebung Rechnung trägt. Die durchgehenden Wohnungen sind spannend und mit den Innenhöfen gut<br />
belichtet. Leider ist die Vorzone zur Dollikerstrasse hin wenig einladend.<br />
Seite 37
Seite 38<br />
Situation<br />
Modellfoto<br />
Südost Ansicht
Erdgeschoss mit Umgebung<br />
Nordwest Ansicht<br />
Seite 39
Obergeschoss Attikageschoss Untergeschoss<br />
Seite 40
Seite 41<br />
Fassadenausschnitt<br />
Längsschnitt
VKR OR=éäìë=N= =<br />
Die Verfasserinnen und Verfasser stellen fest, dass als Folge der baurechtlichen Vorgaben eine Massierung<br />
des Bauvolumens in einem längsorientierten Baukörper, entlang der Dollikerstrasse praktisch vorgegeben<br />
ist. Das vorgeschlagene Gebäude folgt dementsprechend - mit kleinen Abweichungen - der Bau- und der<br />
Gewässerabstandslinie. An der städtebaulichen Setzung vermag insbesondere zu überzeugen, dass im<br />
Anschluss an das Schwesternhaus auf ein Attikageschoss verzichtet wurde und ein sehr moderater Übergang<br />
zum Nachbarhaus entsteht. Weniger zu überzeugen vermag die runde Ausformulierung des Gebäudeabschlusses<br />
zur Seestrasse. Dadurch wird verpasst, das Gebäude klar an der Dollikerstrasse zu positionieren,<br />
was im ortsbaulichen Kontext die schlüssigere Lösung wäre. Der vorgeschlagene Wetterschutz aus<br />
Glas, wirkt an einem Wohngebäude eher fremd und weckt Erwartungen an ein Bürogebäude.<br />
Die Kompaktheit und insbesondere die grosse Gebäudetiefe sind grundsätzlich optimale Voraussetzungen<br />
sowohl für einen nachhaltigen Bau als auch eine gute Wirtschaftlichkeit. Allerdings zeigt sich, dass diese<br />
Optimierung auf Kosten der Wohnungsqualitäten erreicht wird. Die Wohnungen sind zu stark einseitig<br />
orientiert. Die Zimmerorientierung in das Erschliessungsgelenk gegen den Bach ist unattraktiv und bewirkt<br />
eine gegenseitige Verschattung. Die Erdgeschosswohnungen gegen die Dollikerstrasse haben eine gute<br />
Besonnung, werden jedoch durch die Zugangssituation stark gestört.<br />
Die vorgeschlagenen Dimensionen der Zimmer sind unzweckmässig, es können nicht zwei Betten längs<br />
gestellt werden. Generell ist innerhalb der Wohnungen kein interessantes, animiertes Raumgefüge zu<br />
erkennen. Die vorgeschlagene Garage hat erhebliche Mängel. Die Zufahrtsrampe ist zu kurz und die Parkplatzbreite<br />
zu eng. Der Lift in die Parkgarage geht aus feuerpolizeilichen Gründen nicht.<br />
Die Freiraumgestaltung überzeugt nicht. Insbesondere sind die rechtwinklig angeordneten Steinkörbe im<br />
Übergang zur Seestrasse unverständlich. Durch die Öffnungen wird der Lärmschutzeffekt geschmälert.<br />
Zudem wird der typische runde Übergang von Nebenstrassen in die Seestrasse, wie er in vielen Zürichseegemeinden<br />
vorkommt, ohne Not verunklärt. Der rückwärtige Zugang vom Haus zum Freiraum ist enorm<br />
eingeklemmt. Der Sachzwang der Gewässerabstandslinie ist klar erkennbar. Zur Freilegung des Untergeschosses<br />
auf der Südseite sind grosse Abgrabungen erforderlich, welche zu einer unnatürlichen Geländemodulation<br />
führen.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
für die Erstellung und den Betrieb des Gebäudes erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Watt-kompatibles<br />
Bauen sind erreichbar. Das Gebäude hat eine mittlere Kompaktheit, erschliesst mit zwei Treppenhäusern 4<br />
bis 5 Wohnungen pro Geschoss und ist in einer Mischbauweise konzipiert, mit einem mittleren Ressourcenaufwand.<br />
Der Wärmedämmstandard ist hoch. Die Nasszonenbereiche sind rund um das Treppenhaus<br />
konzentriert angeordnet. Das Schachtkonzept für die Bedarfslüftung macht Sinn, wobei Zugänglichkeit<br />
und Horizontalverteilung unklar sind. Das Tragwerk ist einfach und klar strukturiert, ausgenommen bei<br />
den nicht übereinander liegenden Balkonen. Für die Aussenwand wird eine an Ort erstellte Leichtbauweise<br />
in Holz mit einer hinterlüfteten Glasfassade vorgeschlagen. Die Witterungsbeständigkeit ist hoch. Konstruktiv<br />
nicht gelöst sind die fassadenbündige Lage der Fenster im Bereich der Belüftungsebene sowie die<br />
Machbarkeit der aussen aufgesetzten Schiebeläden.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Der interne Schallschutz ist gewährleistet, ausgenommen im Bereich<br />
der Waschküchen- und Schlafzimmerzonen.<br />
Das Projekt weist eine sehr gute Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Insgesamt vermochten die Projektverfasser weder städtebaulich noch bezüglich der Wohnungsqualität in<br />
dieser engen Situation eine Überzeugende Lösung vorzuschlagen. Alleine die guten Voraussetzungen für<br />
ein energetisch optimiertes Gebäude und die tiefen Erstellungskosten reichen nicht für eine im umfassenden<br />
Sinne nachhaltige Überbauung.<br />
Seite 42
Seite 43<br />
Situation<br />
Modellfoto<br />
Ansicht Dollikerbach
Erschliessungsgeschoss<br />
Ansicht Seestrasse<br />
Seite 44
Ansicht Dollikerstrasse<br />
Garten- und Garagengeschoss Wohngeschoss<br />
4 ½ Zimmer Wohnung Dachgeschoss<br />
Seite 45
Fassadenausschnitt mit Loggiakonstruktion<br />
Seite 46
VKS _~ÅÜëíÉäòÉ= =<br />
Die Verfassenden legen ihrem Entwurf eine sorgfältige Analyse der Raumstruktur des Dorfteils Dollikon<br />
zugrunde. Mit der Gliederung des Gebäudes in Gebäude und Zwischenräume wird auf die Kleinmassstäblichkeit<br />
von Anbauten und Quergiebeln der historischen Bauten im Kern reagiert. Diese architektonische<br />
Ausgestaltung zusammen mit dem Knick in der Gebäudemitte führt trotz der gesamthaft grossen Gebäudeform<br />
zu einer feinmassstäblichen Situation. Es gelingt, sowohl einen Bezug zum Dorfkern, als auch ein<br />
angemessenes gegenüber zur östlichen Überbauung aus den 70er-Jahren zu schaffen. Die Materialisierung<br />
und der architektonische Ausdruck lassen auf eine Wohnüberbauung schliessen. Durch die klare<br />
Ausgestaltung einer Längsfassade an der Dollikerstrasse und einer Seitenfassade gegen die Seestrasse wird<br />
eine eindeutige Positionierung des Gebäudes im Siedlungsgefüge erreicht.<br />
Überzeugend gelöst ist die Umgebungsgestaltung. Insbesondere die Hauszugänge, im Spannungsfeld von<br />
Privatheit der Erdgeschosswohnungen und hausöffentlichem Anspruch an den Freiraum lassen erwarten,<br />
dass das Konfliktpotential gering ist. Im Weiteren überzeugt der begrünte Zaun als Gestaltungselement<br />
und Schallschutzmassnahme im Übergang von der Dollikerstrasse zur Seestrasse. Auf der Bachseite wird<br />
eine klare Abgrenzung vom privaten Aussenbereich der Erdgeschosswohnungen und dem naturnah gestalteten<br />
Freiraum im Wasserabstandsbereich vorgeschlagen. Einzig auf der Nordseite dürfte der mächtige<br />
Tulpenbaum durch das Gebäude arg in Bedrängnis geraten.<br />
Die Erschliessung der Tiefgarage erfolgt an der Nordseite des Gebäudes. Sie ist gut organisiert. Die Zufahrtsrampe<br />
ist im Gebäude integriert und tritt daher im Umfeld kaum in Erscheinung. Zudem ist dadurch<br />
die Rampe mit 15% Neigung noch vertretbar. Mit dieser Positionierung wird die Erschliessung des Gebäudes<br />
nicht beeinträchtigt.<br />
Die Wohnungen werden weitestgehend als durchgehende Wohnungen organisiert. Dadurch profitieren<br />
alle Wohnungen von den Vorzügen beider Seiten und partizipieren gleichzeitig auch an deren Nachteilen.<br />
Sie weisen ein vielfältiges Raumgefüge auf. Die Individualräume sind dem Wohnbereich unterschiedlich<br />
zugeordnet, so dass grundsätzlich eine grosse Nutzungsvielfalt entsteht. Leider werden diese Qualitäten<br />
durch die vorgeschlagenen engen Raumdimensionen weitgehend aufgehoben. Es zeigt sich, dass die<br />
Gebäudetiefe von etwa 19 m und die Zielgrössen der Wohnungsflächen zueinander in Widerspruch stehen.<br />
Der Küchenbereich ist zu eng. Die Individualräume lassen sich mit dem vorgeschlagenen Achsmass<br />
nur schwer möblieren. Der Wohnbereich ist in dieser Dimension vertretbar. Durch die dem Wohnbereich<br />
beidseitig vorgelagerten Balkone wird der innenliegende Essbereich äusserst schlecht belichtet.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
für die Erstellung und den Betrieb des Gebäudes nur bedingt erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Wattkompatibles<br />
Bauen dürften nur knapp erreichbar sein. Das Gebäude ist kompakt, erschliesst mit drei Treppenhäusern<br />
pro Geschoss 3 Wohnungen und ist in einer ressourcensparenden Leichtbauweise konzipiert.<br />
Der Wärmedämmstandard ist mittelmässig. Die Nasszonenbereiche sind rund um das Treppenhaus konzentriert<br />
angeordnet. Das Schachtkonzept macht Sinn, die Schächte sind durchgängig und grösstenteils<br />
vom Treppenhaus her zugänglich angeordnet. Es werden dezentrale Einzelraumlüfter vorgeschlagen. Das<br />
Tragwerk ist einfach und klar strukturiert. Die Aussenwand besteht aus einer aussenseitig gedämmten<br />
Massivholzkonstruktion mit hinterlüfteten Faserzementplatten. Die Witterungsbeständigkeit ist hoch.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Der interne Schallschutz ist gewährleistet.<br />
Das Projekt weist eine gute bis mittlere Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Insgesamt zeigen die Verfassenden einen schlüssigen städtebaulichen Entwurf und eine schlüssige Wohnungstypologie<br />
für die besondere Situation. Leider führten die vorgeschlagenen Raumdimensionen zu<br />
Wohnungsgrundrissen, welche die individuellen Nutzungsmöglichkeiten zu stark einschränken.<br />
Seite 47
Fassade Dollikerstrasse<br />
Seite 48<br />
Situation<br />
Modellfoto
Fassade Dollikerbach<br />
Erdgeschoss mit Umgebung<br />
Fassade Berg<br />
Seite 49
1. Obergeschoss Attikageschoss<br />
Wohnungstypen Wohnungsmodell<br />
Seite 50
Detailansicht Detailschnitt<br />
Querschnitt<br />
Längsschnitt<br />
Seite 51
VKT _bqri^= =<br />
Vier Zeilenbauten, verbunden durch eine zentrale Erschliessung und eine Art rue interieure, nehmen im<br />
Projektvorschlag Betula die Körnung des Quartiers auf. Im Schwarzplan scheint dies plausibel, im Modell<br />
sowie im Erscheinungsbild kann sich diese Absicht jedoch nicht bestätigen. Das Bauvolumen tritt kompakt<br />
dreigeschossig in Erscheinung, wobei die vorgeschlagene Attikaausbildung mit den gedeckten Dachterrassen<br />
baurechtlich nicht zulässig ist.<br />
Bestechend scheint die Absicht jeweils 8 bis 10 Wohnung je Geschoss über eine Treppenhausanlage zu<br />
erschliessen. Die vertikale Erschliessung sowie die langen, dunklen Korridore versprechen jedoch wenig<br />
Aufenthaltsqualität und Kommunikation- und Begegnungsraum.<br />
Die einseitig orientierten Wohnungen zum nordöstlichen Freiraum oder auf die Dollikerstrasse im Südwesten<br />
bieten bescheidene Wohnqualität mit innen liegenden dunklen Eingangs- und Küchen- / Essbereichen.<br />
Die allseitigen Abgrabungen entlang der Gebäudefassade sowie die intensive Möblierung des Freiraums<br />
zum Bach sind nicht bewilligungsfähig. Weiter ist die Aussenraumqualität der eingegrabenen Wohnungen<br />
vor allem entlang der Dollikerstrasse unmittelbar an der Bushaltestelle und der geplanten Garageneinfahrt<br />
fraglich.<br />
Die Garageneinfahrt ist mit diesem Rampengefälle nicht funktionstauglich. Das Projekt erfüllt die Anforderung<br />
der Zufahrt zum benachbarten Personalhaus und den Bestand des wertvollen Tulpenbaumes nicht.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
für die Erstellung und den Betrieb des Gebäudes kaum erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Wattkompatibles<br />
Bauen dürften kaum erreichbar sein. Das Gebäude hat ein sehr grosses Volumen bzw. eine<br />
grosse Geschossfläche und vermag damit verhältnismässig wenig nutzbare Fläche zu regenerieren, auf die<br />
schlussendlich der gesamte Ressourcenaufwand für die Erstellung bezogen wird. Die gute Kompaktheit<br />
sowie die ressourcenschonende Leichtbauweise vermögen dies nicht zu kompensieren. Der Wärmedämmstandard<br />
ist mittelmässig. Die Nasszonenbereiche sind entlang der Erschliessung konzentriert angeordnet.<br />
Das Schachtkonzept macht Sinn, die Schächte sind durchgängig und vom Treppenhaus her zugänglich. Es<br />
wird eine Bedarfslüftung mit einem durchdachten Konzept vorgeschlagen. Das Tragwerk ist einfach und<br />
klar strukturiert. Die Aussenwand besteht aus einer wärmegedämmten, an Ort erstellten Holzständerwand<br />
mit einer hinterlüfteten Verkleidung aus Faserzementplatten sowie CNS-Platten im Decken- / Fensterbereich.<br />
Die Witterungsbeständigkeit ist hoch.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Der interne Schallschutz ist gewährleistet.<br />
Das Projekt weist eine gute Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Das Projekt Betula kann weder städtebaulich noch bezüglich der Wohnqualität überzeugen.<br />
Seite 52
Südfassade<br />
Situation<br />
Seite 53<br />
Modellfoto
Nordfassade<br />
Freiraumkonzept<br />
Seite 54
Westfassade<br />
Seite 55
Fassadenausschnitt<br />
Seite 56
VKU _çååáÉ=C=`äóÇÉ= =<br />
Das Projekt Bonnie & Clyde schlägt auf dem, trotz hoher Ausnützung beschränkt bebaubaren Grundstück<br />
und der lärmbelasteten Situation, zwei Gebäude vor, welche die Körnung des umliegenden Quartiers<br />
übernehmen. Die Baukörper sind zueinander leicht abgedreht und versetzt, so entsteht ein Ensemble mit<br />
dem benachbarten Personalhaus. Die architektonische Gestaltung der beiden Baukörper mit zwei Vollgeschossen<br />
und einem steilen und mächtigen zweigeschossigen Dachaufbau will diesen Eindruck noch verstärken.<br />
Dieser Ansatz wirkt aber eher formal und kann nicht überzeugen, zumal die Kombination aus<br />
Flach- / Schrägdach die baurechtlichen Vorgaben bezüglich Dachausbauten und Dachflächenfenster bei<br />
weitem nicht einhalten.<br />
Die beiden Mehrfamilienhäuser sind als kompakte Vierspänner organisiert und alle Wohnungen sind zweiseitig<br />
organisiert. Zur lärmbelasteten Seestrasse wird klug mit differenzierten Belichtungs- und Lüftungsfenstern<br />
reagiert. Jedoch wird das enge Gegenüber der Wohnungen beim Zwischenraum der beiden Baukörper<br />
in keiner Weise thematisiert und die Einsicht in die Nachbarwohnungen wird nicht gehindert.<br />
Die Wohnungen sind klar organisiert und gut proportioniert. Das Raumgefüge der Wohn- und Kochbereich<br />
auf zwei Seiten und dem Eckzimmer wird als wertvoll erkannt. Die Belichtung der Wohnungen im 2.<br />
Dachgeschoss ist in dieser Weise nicht bewilligungsfähig und somit können diese vier Wohnungen so nicht<br />
realisiert werden.<br />
Die Zufahrt zur Einstellhalle über einen Autolift wird als eher problematisch betrachtet, bezüglich Funktionalität<br />
und Wirtschaftlichkeit.<br />
An der Dollikerstrasse wird eine überblickbare Mischhecke als Übergang zwischen Strassenraum und gemeinschaftlichem<br />
Wohngarten vorgeschlagen. Dieser Wohngarten führt entlang der Wohnungen in einen<br />
chaussierten gemeinschaftlichen Spielhof und über diesen in den naturbelassenen Freiraum des Dollikerbachs.<br />
Ob diese niedere Hecke entlang der Strasse, vor allem bei der Bushaltestelle, die Privatsphäre der<br />
angrenzenden Wohnungen in genügender Weise schützt und ob gemeinschaftlich genutzte Aussen- und<br />
Zirkulationsräume direkt vor den Wohnungsfenstern stattfinden sollen, wird stark bezweifelt und birgt<br />
grosses Konfliktpotential.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
für die Erstellung und den Betrieb des Gebäudes nur bedingt erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Wattkompatibles<br />
Bauen dürften nur knapp erreichbar sein. Das Gebäude hat eine mittlere Kompaktheit, erschliesst<br />
mit zwei Treppenhäusern pro Geschoss 4 Wohnungen und ist in einer ressourcensparenden<br />
Leichtbauweise konzipiert. Der Wärmedämmstandard ist gut. Das Tragwerk ist einfach und klar strukturiert.<br />
Die Aussenwand besteht aus einer beidseitig wärmegedämmten Vollholzwand mit einer hinterlüfteten<br />
Holzschalung. Es ist mit einer mittleren Witterungsbeständigkeit zu rechnen. Die Nasszonenbereiche<br />
sind rund um das Treppenhaus konzentriert angeordnet. Das Schachtkonzept macht Sinn, die Schächte<br />
sind durchgängig und vom Treppenhaus her zugänglich. Es wird eine Bedarfslüftung vorgeschlagen; wie<br />
die Horizontalverkleidung im Deckensystem erfolgt, ist unklar.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Der interne Schallschutz ist gewährleistet.<br />
Das Projekt weist eine mittlere bis mässige Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Trotz gutem städtebaulichem Ansatz und attraktiven Wohnungsgrundrissen kann das Projekt wegen grosser<br />
baurechtlicher Mängel und sehr schematischem Aussenraumvorschlag mit mangelnden Aussenraumqualitäten<br />
nicht überzeugen.<br />
Seite 57
Situation<br />
Südost Fassade<br />
Seite 58<br />
Modellfoto
Südwest Fassade Nordost Fassade<br />
Nordwest Fassade<br />
Seite 59
Obergeschoss, 1. DG und 2. DG<br />
Seite 60
Fassadendetail<br />
Seite 61
VKV jfibpqlkbp= =<br />
Die Verfasser versuchen die Grossform in drei Baukörper zu gliedern. Die zurückversetzten „Gelenke“<br />
versuchen eine Auflösung der Baukörper zu erreichen und versuchen eine Körnung wie die Umgebung zu<br />
erreichen.<br />
Scharfkantige und dreieckige Balkone sind an die Baukörper angesetzt. In den „Gelenken“ sind überraschenderweise<br />
keine Treppenhäuser, sondern Schlafzimmer angeordnet, wobei diese mit den Blicken auf<br />
Balkone und zurück eher suboptimal liegen und zu wenig Licht erhalten werden. Im Erdgeschoss wirkt die<br />
Terrassensituation zur Dollikerstrasse hin sehr eng, und wenig attraktiv. Mit 27 Wohnungen wird der Wirtschaftlichkeit<br />
grosse Bedeutung geschenkt.<br />
Der Aussenraum zum Bach wird zurückhaltend belastet, die Zone zur Dollikerstrasse wenig definiert. Die<br />
um drei Treppenhäuser angeordneten Wohnungen sind sehr effizient und in der Grundrissgestaltung auch<br />
abwechslungsreich. Die Nutzung des 2. Dachgeschosses scheint realisierbar, die Dachgeschosswohnungen<br />
weisen interessante Grundrisse auf. Die drei Baukörper werden durch einen eigenen Eingang erschlossen,<br />
wobei sich an den inneren Treppenhäusern je nach Gebäudetypus Zweispänner bis Vierspänner anordnen.<br />
Es erfolgt keinerlei natürliche Belichtung der Treppenhäuser.<br />
Die Erschliessung mit Personenwagen erfolgt in der Fuge zwischen dem ersten und zweiten Baukörper,<br />
wobei die Einfahrt an dieser Stelle die Wohnungen mit Lärm sehr beeinträchtig. Nicht optimal sind auch<br />
die Besucherparkplätze direkt vor Schlafzimmern.<br />
Ein grosser Baukörper möchte wie drei getrennte Elemente erscheinen, die dazwischen liegenden Schlafzimmer<br />
als Gelenke sind nicht verständlich. Die Baumasse ist deutlich überschritten. Einige Wohneinheiten<br />
werden als gute „Durchwohnen - Grundrisse“ gegliedert, wobei andere als reine zur Strasse gerichtete<br />
Wohnungen wenig attraktiv sind. Durch die optimale Platzierung der Nasszellen zum Treppenhaus werden<br />
leider die Nachteile von eher dunklen Küchen in Kauf genommen.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
für die Erstellung und den Betrieb des Gebäudes knapp erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Wattkompatibles<br />
Bauen dürften deshalb knapp erreichbar sein. Das Gebäude ist, vor allem wegen der Dreigliederigkeit,<br />
wenig kompakt, es erschliesst mit drei Treppenhäusern 3 Wohnungen pro Geschoss. Hingegen<br />
ist es in einer ressourcensparenden Leichtbauweise konzipiert. Der Wärmedämmstandard ist mittelmässig.<br />
Die Nasszonenbereiche sind konzentriert rund um das Treppenhaus angeordnet und übereinander liegend.<br />
Das Schachtkonzept macht Sinn; die Schächte sind vom Treppenhaus her zugänglich. Es werden<br />
dezentrale Einzelraumlüfter vorgeschlagen. Das Tragwerk ist einfach und klar strukturiert. Die Aussenwand<br />
besteht aus einer beidseitig wärmegedämmten Vollholzwand mit einer hinterlüfteten Verkleidung<br />
mit Schieferplatten. Die Witterungsbeständigkeit ist hoch.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Der interne Schallschutz ist unproblematisch.<br />
Das Projekt weist eine mittlere Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Die Körnung der Bebauung erlaubt den Verfassern auf die Umgebung entsprechend Rücksicht zu nehmen.<br />
Das Projekt überschreitet jedoch die Baumasse und ist städtebaulich nicht überzeugend.<br />
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Seite 63<br />
Modellfoto
Seite 64
Seite 65<br />
Erdgeschoss mit Umgebung
Fassadendetail<br />
Seite 66
VKNM kbmqrk= =<br />
Die Verfasser versuchen die Grossform mit einer Gliederung in drei Baukörper in die Proportionen der<br />
Umgebung einzufügen. Die drei leicht abgewinkelten Baukörper sind durch schmale Gassen voneinander<br />
getrennt. Die abgeschrägten Gebäudevolumen sollen an eine alte gewachsene Gebäudestruktur erinnern.<br />
Zwischen den schmalen Durchblicken der Baukörper entstehen optische enge Gassen, Proportionen welche<br />
in der heutigen Baugesetzgebung nur noch schwer möglich scheinen.<br />
Die im 2. Dachgeschoss angeordneten Wohnungen verfügen über sehr grosse und senkrechte Belichtungsflächen<br />
und können mit der heutigen Bauordnung so nicht erstellt werden. Dabei würden 5 Wohnungen<br />
entfallen und das Projekt wird dadurch unwirtschaftlich.<br />
Alle drei Wohnkörper werden durch einen eigenen Eingang erschlossen. Die Erschliessung mit Personenwagen<br />
erfolgt im bergseitigen Baukörper, gegen den grossen Tulpenbaum hin. Die Einfahrt in einen Baukörper<br />
ist für die Gesamtbebauung optimal und auch richtig. Die Anordnung im Untergeschoss scheint<br />
möglich und übersichtlich. Durch die enge Anordnung der Baukörper entstehen schmale Gassen welche<br />
die direkten Einblicke in andere Wohnungen fördern und eher wenig attraktiv machen. Im Erdgeschoss<br />
scheint die Gassenbildung wenig Sinn zu machen.<br />
In den drei Baukuben entstehen verschiedene Wohnungstypen, welche alle mindestens in 2 Richtungen<br />
belichtet werden. Für die grösseren Wohnungen entstehen spannendere Wohnungsgrundrisse mit Belichtungen<br />
in 3 Richtungen und es wird darauf geachtet, dass direkte Einblicke nicht möglich sind.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
kaum erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Watt-kompatibles Bauen dürften kaum erreichbar sein. Durch<br />
das Konzept mit drei Einzelgebäuden ergibt sich eine niedrige Kompaktheit. Drei Treppenhäuser erschliessen<br />
2 bis 3 Wohnungen pro Geschoss. Von Vorteil sind die ressourcensparende Leichtbauweise und der<br />
niedrige Fensteranteil. Der Wärmedämmstandard ist mittelmässig. Die Nasszonenbereiche sind nicht konzentriert<br />
und partiell nicht übereinander liegend. Das Schachtkonzept ist eher kompliziert. Es werden dezentrale<br />
Einzelraumlüfter vorgeschlagen. Das Tragwerk ist einfach und klar strukturiert. Die Aussenwand<br />
besteht aus einer aussenseitig wärmegedämmten Vollholzwand mit einer hinterlüfteten, verputzten Trägerplatte.<br />
Es ist mit einer mittleren Witterungsbeständigkeit zu rechnen.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Kritisch beim internen Schallschutz sind die an Ruheräume angrenzenden<br />
Liftsituationen sowie Bereiche, wo sich Badezimmer über Ruheräumen befinden.<br />
Das Projekt weist eine mässig bis tiefe Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Die Verfasser versuchen mit den drei Wohnkuben und den entstehenden Gassen das Baugelände wie in<br />
einem alten gewachsenen historischen Gassenkomplex zu besetzen - dies gelingt nicht. Die zu engen Gebäudeabstände<br />
sind nach der Gesetzgebung nicht realisierbar, die direkten Wohnungseinblicke sind nicht<br />
attraktiv. Städtebaulich und mit dem Wegfall der Wohnungen im 2. Dachgeschoss überzeugt das Projekt<br />
nicht.<br />
Seite 67
Ostfassade<br />
Seite 68<br />
Situation<br />
Modellfoto
Westfassade<br />
Seite 69
Seite 70
Fassadendetail<br />
Seite 71
VKNN sJ^r=<br />
Ein dreigeschossiger Baukörper mit aufgesetztem zweitem Dachgeschoss wird in der Mitte geknickt und<br />
schafft damit auf der konvexen Seite einen engen begrünten Hof. Die etwas unruhige Dachlandschaft,<br />
welche flache und geneigte Dächer miteinander kombiniert, kann sich nicht in die umliegende Bebauung<br />
einordnen und bleibt als Objekt eigenartig fremd. Die fragwürdige zentrale Symmetrieachse, welche durch<br />
den Knick und den konstruktiv aufwändigen Innenhof markiert wird, läuft in der Situation ins Leere und<br />
ist in der Situation überhaupt nicht verständlich.<br />
Das Projekt für den Aussenraum wirkt im Grundkonzept und in der Bepflanzungsvorstellung sehr schematisch,<br />
wobei die als Lärmschutzmassnahme eingesetzten Gartenmauern in ihrer rigiden, orthogonalen<br />
Geometrie gegenüber dem Strassenverlauf als grosser Fremdkörper in Erscheinung treten. Die mit Querrampen<br />
bewältigte Zugangssituation schafft vor den Schlafräumen der Erdgeschosswohnungen problematische<br />
Einblickmöglichkeiten.<br />
Die Wohnungen sind sehr wirtschaftlich über lediglich zwei Treppenkerne vierbündig erschlossen. Nachteil<br />
dieser Anordnung ist jedoch die sehr ungleiche Wohnungsqualität bezüglich Ausrichtung und Besonnung<br />
die daraus entsteht. Die als durchgehende Wohnungen konzipierten Randeinheiten profitieren zwar von<br />
der schönen Bachseite und der Besonnung an der Dollikerstrasse, die beiden Kleinwohnungen sind jedoch<br />
ausschliesslich zur nicht besonders gut besonnten Nordwestseite oder zur Südseite mit Strassenlärm orientiert.<br />
Die Grundrisse der Wohnungen basieren auf einem wirtschaftlichen, faktisch regelmässigen Zimmerraster<br />
mit inneren Installationszonen für Sanitärräume und Küchen. Die durchgehenden Wohnungen profitieren<br />
von der Randlage und erhalten dadurch gut belichtete Kochinseln, wohingegen die Kleinwohnungen unattraktive,<br />
dunkle und teilweise völlig dem Wohnraum ausgesetzte Küchenzeilen aufweisen. Die Zimmerproportionen<br />
unterschreiten bereichsweise das erträgliche Mass und schränken Nutz- und Möblierbarkeit<br />
stark ein. Die Masse der Nasszellen entsprechen in den nordwestlichen Kleinwohnungen nicht der Norm<br />
für behindertengerechtes Bauen.<br />
Die vorgeschlagenen, allgemein zugänglichen Dachterrassen, bieten einen attraktiven zusätzlichen Freiraum<br />
für die Bewohner. Die Attikawohnungen im 2. Dachgeschoss sind jedoch aufgrund der geltenden<br />
Beschränkung von Fensterflächen gemäss aktuellem Baugesetz in dieser Form nicht realisierbar.<br />
Die Autoabstellplätze in der Tiefgarage sind gut organisiert und werden jedoch über eine zu steile Rampe<br />
am nordöstlichen Parzellenrand erschlossen. Eine brandschutztechnische Schleuse zwischen Garagenraum<br />
und Treppenhaus fehlt.<br />
Das Projekt kann die hohen energetischen Forderungen nach einem effizienten Umgang mit den Ressourcen<br />
erfüllen. Die Ziele für ein 2000-Watt-kompatibles Bauen sind erreichbar. Das Gebäude hat durch die<br />
Zweiteiligkeit lediglich eine mittlere Kompaktheit, ist jedoch in einer ressourcenschonenden Leichtbauweise<br />
konzipiert und vermag über zwei Treppenhäuser je 4 Wohnungen pro Geschoss zu erschliessen. Der<br />
Wärmedämmstandard ist hoch. Die Nasszonenbereiche sind konzentriert und übereinander liegend angeordnet.<br />
Das Schachtkonzept macht Sinn; teilweise ist die Zugänglichkeit vom Treppenhaus her gewährleistet.<br />
Es wird eine Bedarfslüftung vorgeschlagen; deren Horizontalverteilung ist unklar. Das Tragwerk ist<br />
einfach und klar strukturiert. Die Aussenwand besteht aus einem wärmegedämmten Holzständerbau mit<br />
einer aussenseitigen, hinterlüfteten Holzverkleidung. Es ist mit einer mittleren Witterungsbeständigkeit zu<br />
rechnen.<br />
Die Lärmschutzmassnahmen erfüllen die Lärmschutzanforderungen gegenüber dem Aussenlärm. Das Projekt<br />
ist diesbezüglich bewilligungsfähig. Der interne Schallschutz ist unproblematisch.<br />
Das Projekt weist eine gute Wirtschaftlichkeit auf.<br />
Beim Projekt V-AU handelt es sich um einen Wettbewerbsbeitrag, der neben der sehr wirtschaftlichen<br />
Erschliessung der Wohnungen auf der Ebene der Wohnungsqualität, Sensibilität in der Situationslösung<br />
und des adäquaten Ausdruck des Gebäudes die Jury nicht zu überzeugen vermag.<br />
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Südost Fassade<br />
Situation<br />
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Modellfoto
Nordwest Fassade<br />
Obergeschoss, 1. DG und 2. DG<br />
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Wohnungstypen<br />
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4 ½ Zimmer Wohnung<br />
4 ½ Zimmer Wohnung<br />
3 ½ Zimmer Wohnung
Nordost Fassade Südwest Fassade<br />
Fassadendetail<br />
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