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„Cool, dass es die Heilsarmee gibt!”

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4|2011<br />

So hilft <strong>die</strong> <strong>Heilsarmee</strong><br />

Obdachlosigkeit<br />

hat viele G<strong>es</strong>ichter<br />

Rolf Girschweiler, Leiter d<strong>es</strong> Wohnheim<strong>es</strong> in Winterthur<br />

Menschen, <strong>die</strong> von Obdachlosigkeit bedroht sind, finden bei der <strong>Heilsarmee</strong><br />

Unterkunft. Ihre G<strong>es</strong>chichten sind vielfältig.<br />

Zerrüttete Beziehungen: Betroffene suchen bei der <strong>Heilsarmee</strong> Unterschlupf.<br />

Im Durchgangsheim Winterthur finden<br />

Betroffene ein warm<strong>es</strong> Bett, <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

etwas zu <strong>es</strong>sen, zu duschen oder<br />

<strong>die</strong> schmutzigen Kleider zu waschen.<br />

Eine Mitarbeiterin kümmert sich um <strong>die</strong><br />

B<strong>es</strong>ucher und nimmt Menschen, <strong>die</strong> eine<br />

Übernachtungsmöglichkeit brauchen,<br />

bis um 23 Uhr auf. Von 9 bis 19 Uhr<br />

bleibt <strong>die</strong> Türe g<strong>es</strong>chlossen.<br />

Antonjo* lebte lange im Ausland und<br />

geriet dort in Schwierigkeiten. Mit<br />

lückenhaften Papieren zurück in der<br />

Schweiz, landete er dank einer Verwandten<br />

im Durchgangsheim. Er möchte Fuss<br />

fassen, arbeiten, stu<strong>die</strong>ren und eine Wohnung<br />

finden: „Es ist gut, <strong>dass</strong> ich hier<br />

wohnen kann; ich fühle mich wohl.<strong>”</strong><br />

Flurina* ist ruhig, freundlich und verhält<br />

sich vorbildlich. Was ihre persönliche Situation<br />

angeht, ist sie verschlossen. Erst<br />

nach zwei Monaten beginnt sie, ihr Herz<br />

zu öffnen und erzählt Bruchstücke aus ihrem<br />

Leben. Sie hat Schwierigkeiten, eine<br />

eigene Wohnung zu finden und „ ... <strong>die</strong><br />

Übergangslösungen bei Bekannten bewähren<br />

sich nicht.<strong>”</strong><br />

Auch Sascha* hat eine Vergangenheit im<br />

Ausland und kam unter schwierigen Umständen<br />

zurück in <strong>die</strong> Schweiz. Er wird<br />

vom Sozialamt unterstützt. Die Wohnung<br />

seiner Verlobten ist jedoch zu klein; er<br />

sucht eine grössere. Er hat schon in ganz<br />

anderen Behausungen gelebt und ist sehr<br />

dankbar für <strong>die</strong> einfache, saubere Unterkunft.<br />

Er bezeichnet das Durchgangsheim<br />

als „Notschlafstelle für <strong>die</strong> Edlen<strong>”</strong>.<br />

Im Wohnheim finden bis zu 34 Personen<br />

für kurze Zeit oder auch längerfristig Unterkunft.<br />

In einfachen, g<strong>es</strong>chmackvollen<br />

Einzel- und Doppelzimmern können sie<br />

in ihrer konfliktbeladenen Situation zur<br />

Ruhe kommen und nächste Schritte planen.<br />

Oft müssen <strong>die</strong> Zuständigkeit der<br />

Sozialbehörden, <strong>die</strong> Krankenkasse, Postadr<strong>es</strong>se,<br />

ärztliche Betreuung geklärt oder<br />

aber Ordnung und Hygiene b<strong>es</strong>prochen<br />

werden. Meistens fehlt ein tragfähig<strong>es</strong><br />

sozial<strong>es</strong> Netz. Zerbrochene oder konfliktreiche<br />

Beziehungen sind oft der Grund,<br />

w<strong>es</strong>halb jemand ins Wohnheim kommt.<br />

Esther* lebte lange in Süditalien: „Nach<br />

dem Tod mein<strong>es</strong> Mann<strong>es</strong> wollte ich zu-<br />

rück in meine Heimat.<strong>”</strong> Verwandte nahmen<br />

mit der <strong>Heilsarmee</strong> Kontakt auf.<br />

Nun teilt sie ein Zimmer mit einer jungen<br />

Frau, <strong>die</strong> schon länger hier wohnt. Die<br />

Mitarbeitenden d<strong>es</strong> Wohnheims haben<br />

<strong>die</strong> schöne Aufgabe, sie bei ihren ersten<br />

Schritten in der Schweiz zu begleiten.<br />

Dragan* war bereits mehrere Male im<br />

Wohnheim. Die Beziehung zu seiner<br />

Frau ist sehr schwierig. Von der Polizei<br />

erhielt er ein Rayonverbot. D<strong>es</strong>halb<br />

braucht er eine Unterkunft, bis <strong>die</strong> Situation<br />

geklärt ist.<br />

Die Arbeit in beiden Heimen ist abwechslungsreich<br />

und voller Überraschungen.<br />

Die Mitarbeitenden setzen ihre Kräfte<br />

ein, um den Menschen am Rand der G<strong>es</strong>ellschaft<br />

neue Hoffnung zu geben und<br />

Möglichkeiten für eine lebenswerte Zukunft<br />

zu zeigen.<br />

*Namen geändert<br />

Die <strong>Heilsarmee</strong> stellt in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Sozialbehörden der<br />

Stadt Winterthur di<strong>es</strong>e zwei Angebote<br />

für Obdachlose zur Verfügung.<br />

Wohnheim: Wartstrasse 42, 8400<br />

Winterthur, 052 208 90 50<br />

Durchgangsheim: Habsburgstrasse 29,<br />

8400 Winterthur, 079 730 68 25<br />

Bei der <strong>Heilsarmee</strong> kann man ohne<br />

grosse Hürden unterkommen.<br />

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