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14/15/2004

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ANREGUNGEN<br />

alutist<br />

AUSTAUSCH<br />

INFORMATION Schwerpunktthema<br />

Freundeskreis<br />

„Freundeskreis“ neu<br />

definiert<br />

nach „Salvationist“<br />

Seite 3<br />

Unser Freundeskreis<br />

Roland Stotz<br />

Seite 4<br />

Auf Umwegen zum Ziel<br />

Dora Rufener<br />

Seite 5<br />

„Blühende“ Heilsarmee<br />

Oberstleutnant Hans-Peter<br />

Vogel<br />

Seiten 6 und 7<br />

Christustag <strong>2004</strong><br />

Medienstelle Christustag<br />

Seite 12<br />

In der nächsten Nummer:<br />

Reis<br />

Freunde sind<br />

wie ein<br />

Sicherheitsnetz,<br />

wenn man fällt,<br />

fangen sie einen<br />

immer wieder<br />

auf.<br />

Thorsten Holt<br />

Am Samstag, 12. Juni fand in der Messe<br />

Basel die Weihe und Aussendungsfeier<br />

der Offizierinnen und Offiziere der Session<br />

„Die Treuen“ 2001- <strong>2004</strong> statt.<br />

Nun ist es soweit. Das Aussendungsfest für<br />

die Treuen beginnt. Es gibt Stimmen, die froh<br />

sind, endlich aus dem Glashaus ausziehen zu<br />

können. Andere Stimmen sprechen über die<br />

Zukunft, das Ungewisse. Werde ich treu sein,<br />

aushalten bis am Schluss? Das Gelübde steht<br />

im ersten Teil im Mittelpunkt. „Aus meiner<br />

Schwachheit machte ich ein Gebet“, bezeugt<br />

Ruth Hilligsberg (D). Ihr Mann Eddie spricht über<br />

die Befreiung aus dem Alkoholismus.<br />

Durch beeindruckende Tänze wird das Schicksal<br />

der Menschen dargestellt. Aus einer Tat (dem<br />

Sündenfall) wurde ein ganzes Schicksal<br />

37. Jahrgang, 10. Juli <strong>2004</strong>, Nummer <strong>14</strong>-<strong>15</strong><br />

Aussendung der Offiziersschüler<br />

(Dunkelheit). Doch Jesus vermag Menschen aus<br />

der Dunkelheit zu retten und ins Licht zu stellen.<br />

Kommissärin Christina Kjellgren ermutigt alle,<br />

auf Jesus zu sehen, sich nach ihm auszurichten,<br />

„... so, dass Seele und Leib bewahrt werden<br />

bis auf den Tag, an dem Jesus wiederkommen<br />

wird“ (1.Thess.5,23). Das Lied „Weil aus Liebe<br />

du starbst“ untermauert ihre Worte.<br />

Im zweiten Teil des Nachmittags werden die<br />

zukünftigen Kapitäne – sechs aus der Schweiz<br />

und drei aus Deutschland – vorgestellt. Von allen<br />

wird ein Lebens-Ausschnitt des vergangenen<br />

Jahres gezeigt. „Ich geh den Weg, den du<br />

mir weist, dies sei mein ganzes Streben“, so<br />

singen sie in ihrem Sessionslied. Durch Worte<br />

von Oberstleutnantin Ursula Dollé wird die<br />

Treue nochmals angesprochen. Treue bedeute<br />

Liebe, Vertrauen, Mut, Aushalten. Die Gebete<br />

bringen zum Ausdruck, was Kadett Vincent Romy<br />

einprägsam singt: „Ich möchte mich völlig dem<br />

Herrn anvertrauen und folgen dem Weg, den er<br />

führt.“ Mit den Worten von General John Larsson<br />

an die Kadetten wünschen wir den Treuen auf<br />

dem Weg zum Ziel viel Segen und Kraft: „Er<br />

(Abraham) war bereit, dahin zu gehen, wohin<br />

Gott ihn führte – ohne das Ziel zu kennen. Er<br />

vertraute blind, und Gott ehrte sein Vertrauen.“<br />

Eine wirklich gelungene AUS–SENDUNG.<br />

Majorin Regina Wittwer


Worte<br />

des LebensEditorial<br />

Nach dem Leseplan<br />

der Schweizerischen<br />

Bibelgesellschaft<br />

11. - 24. Juli<br />

Der Freund erweist zu jeder<br />

Zeit Liebe, als Bruder<br />

für die Not ist er geboren.<br />

Sprüche 17, 17<br />

Sonntag, 11. Juli<br />

Psalm 73<br />

Montag, 12. Juli<br />

Micha 4, 1-10<br />

Dienstag, 13. Juli<br />

Micha 4, 11 - 5,4a<br />

Mittwoch, <strong>14</strong>. Juli<br />

Micha 6, 1-8<br />

Donnerstag, <strong>15</strong>. Juli<br />

Markus 2, 18-22<br />

Freitag, 16. Juli<br />

Markus 2, 23-28<br />

Samstag, 17. Juli<br />

Markus 3, 1-6<br />

Gebetsanliegen der Woche:<br />

Alte und einsame Menschen<br />

Sonntag, 18. Juli<br />

Psalm 119, 113-120<br />

Montag, 19. Juli<br />

Markus 3, 7-12<br />

Dienstag, 20. Juli<br />

Markus 3, 13-19<br />

Mittwoch, 21. Juli<br />

Markus 3, 20-30<br />

Donnerstag, 22. Juli<br />

Markus 3, 31-35<br />

Freitag, 23. Juli<br />

Markus 4, 1-9<br />

Samstag, 24. Juli<br />

Markus 4, 10-12<br />

Gebetsanliegen der Woche:<br />

Christen im Heiligen Land<br />

So genannte Freunde können<br />

dich ruinieren; aber ein<br />

echter Freund hält fester zu<br />

dir als ein Bruder.<br />

Sprüche 18.24<br />

2<br />

D en<br />

D er<br />

Nicht nur „Heilskrieger“<br />

„Freundeskreis“ der Heilsarmee gibt<br />

es schon seit 1886, wenn auch in verschiedenen<br />

Zeiten und Orten darunter jeweils<br />

nicht dasselbe gemeint war. Ich meine, dass<br />

der Freundeskreis in den Korps der Schweiz<br />

erst in den vergangenen zwanzig Jahren an<br />

Bedeutung gewann. Die neue Regelung aber,<br />

die der General kürzlich genehmigt hat, war<br />

in der Schweiz – zwar nicht im exakten Wortlaut,<br />

aber in der Sache – eigentlich schon<br />

seit Beginn in Kraft. „In unserem Territorium<br />

(wie auch in etlichen anderen Ländern)<br />

ist der Status der Mitglieder des engeren<br />

Freundeskreises seit jeher geregelt. Seine<br />

Mitglieder bestätigen ihren Glauben an Gott,<br />

den Allmächtigen und Schöpfer; an Jesus<br />

Christus, den Erlöser, und an den Heiligen<br />

Geist. Sie sind eingeschriebene Mitglieder<br />

Über die Güte Gottes<br />

Bau des Heilsarmee-Zentrums in<br />

Manta in Ecuador (Haus für Frauen und<br />

Korpsgebäude) erhielt eine Sachspende. Der<br />

Holcim-Konzern lieferte Hunderte Säcke von<br />

Zement gratis.<br />

Eine Freundin, die früher bei der Holderbank<br />

Zement (heute Holcim Group) arbeitete, las<br />

anlässlich eines Besuchs bei ihren Eltern in<br />

einem Verdankungsbrief von uns, dass wir<br />

noch 1200 Sack Zement benötigen. Diese Briefe<br />

schickten wir im April in die Schweiz.<br />

Aufgrund dieser Information meldete sie sich<br />

letzte Woche umgehend bei uns und fragte,<br />

wie es damit stehe. Der Ingenieur hier auf dem<br />

Bauplatz erklärte, es würden noch 600 Sack<br />

benötigt. Wir mailten zurück und ein paar Mal<br />

hin und her und heute wurden uns im Auftrag<br />

von Andreas Leu, Leiter Holcim Group Ecuador<br />

in Guayaquíl, die Spende von 600 Sack Zement<br />

geliefert. Dies entspricht einem Geldwert von<br />

3’200 US$. Für die gesamte Konstruktion<br />

werden 2’000 Sack benötigt. Dank dieser<br />

Spende wird es nicht mehr nötig sein, weiteren<br />

Zement zu kaufen.<br />

Selbstverständlich werden wir Andreas Leu sowie<br />

auch den Schweizer Botschafter Robert Reich zur<br />

BERICHTE<br />

der Heilsarmee“ (Heilsarmee-Leitung, Bern).<br />

Somit bringt die Neuregelung für uns keine<br />

wesentlichen Umstellungen und Änderungen.<br />

Der Freundeskreis ist wichtig. Anregende<br />

Gedanken und Beispiele finden Sie in den<br />

Artikeln des Schwerpunktthemas. Überdies<br />

wird durch den Freundeskreis deutlich, dass<br />

die Heilsarmee nicht eine Organisation mit<br />

elitären Christen ist, die nur aus „Gottes<br />

Söldnertrupp“ und einer „Kämpferschar von<br />

Heilskriegern“ besteht. Sie ist auch Gemeinde<br />

Gottes, die es versteht, Gottes Volk um sich<br />

zu scharen.<br />

Herzlichst<br />

Ernst Kugler<br />

Kapitän Peter Hauri empfängt die nötigen Säcke<br />

Zement von der Holcim Group<br />

offiziellen Einweihungsfeier einladen. Über die<br />

Schweizer Botschaft haben wir 5’000 US$ für die<br />

Ausstattung der Mehrzweckküche erhalten.<br />

In all dem dürfen wir einfach staunen und uns<br />

freuen darüber, wie der Herr unser Projekt ganz<br />

bewusst mitträgt. Er legt es immer wieder neuen<br />

Menschen aufs Herz, sich ihren Möglichkeiten<br />

entsprechend einzusetzen. He never sleeps ...<br />

Kapitän Peter Hauri


THEMA<br />

„Freundeskreis“ neu definiert<br />

er „engere Freundeskreis“ der Heilsarmee<br />

wurde neu definiert. Nach<br />

eingehender Beratung hat General<br />

John Larsson die neue Definition<br />

genehmigt, welche eine Aussage über den<br />

Glauben einschliesst und erklärt, wie die<br />

Angehörigen des „Freundeskreises“ als<br />

„Mitglieder der Heilsarmee“ aufgenommen<br />

sind.<br />

Die neue Verordnung heisst jetzt: „Ein Angehöriger<br />

des „Freundeskreises“ ist eine Person, die<br />

die Verpflichtung eines Salutisten nicht eingeht,<br />

aber an Jesus Christus glaubt, ihm nachfolgen<br />

will und anstrebt, ihm gleich zu sein. Sie nimmt<br />

an den Gottesdiensten, der Gemeinschaft und<br />

dem Dienst teil und unterstützt eine lokale<br />

Heilsarmeegemeinde und identifiziert sich mit<br />

dem Auftrag der Heilsarmee.“<br />

Die neue Regelung<br />

Mit der Einführung einer einfachen Aussage<br />

über den persönlichen Glauben wird mit<br />

„Freundeskreis-Mitglied der Heilsarmee“<br />

eine neue Bezeichnung eingeführt, wobei<br />

„Freundeskreis“ durchaus noch eigenständig<br />

verwendet werden kann. Die Änderungen<br />

werden in vielen Territorien als bedeutend<br />

angesehen. Immer mehr Leute wählen den<br />

„Freundeskreis“ als bevorzugten Status. Zuvor<br />

wurde von ihnen kein persönliches Bekenntnis<br />

über ihren Glauben verlangt und sie fanden in<br />

den Regeln und Verordnungen der Heilsarmee<br />

keine formelle Anerkennung als Mitglied,<br />

obwohl sie manchmal als solche betrachtet<br />

worden sind.<br />

Die jetzige Regelung gilt für die, die neu in<br />

den Freundeskreis aufgenommen werden. Es<br />

wird von den Angehörigen des Freundeskreises<br />

nicht verlangt, dass sie eine neue Urkunde<br />

unterzeichnen.<br />

Die Beweggründe<br />

Die Grundfrage ist: Wie kann man Personen,<br />

die in der Heilsarmee zum Glauben gekommen<br />

sind oder bereits gläubig waren, als sie zur<br />

Heilsarmee gestossen sind, als Teil der Heilsarmeegemeinschaft<br />

anerkennen, wenn sie<br />

aus irgendeinem Grunde nicht Salutist werden<br />

können oder wollen?<br />

Drei Möglichkeiten wurden geprüft, dieses<br />

Problem zu lösen.<br />

Die erste Variante wollte das Wort „Mitglied“<br />

vermeiden, was aber die Sache im Kern nicht<br />

lösen würde, da Christen in unserer Mitte<br />

dazugehören möchten und als Mitglieder vom<br />

Korps bestätigt werden wollen.<br />

In einer zweiten Variante hätten die Angehörigen<br />

des Freundeskreises als „Mitglieder der Heilsarmee“<br />

definiert werden sollen. Der Nachteil<br />

aber war, dass die Heilsarmee zum ersten Mal<br />

in ihrer Geschichte formell bestätigen würde,<br />

dass sie „Mitglieder“ habe, die sich nicht<br />

zum Glaubensbekenntnis und Lebensstil der<br />

Heilsarmee verpflichten würden.<br />

General John Larsson genehmigte die neue<br />

Regelung für den Freundeskreis<br />

Die dritte Variante wurde schliesslich gewählt.<br />

Sie qualifiziert das Wort „Mitglied“ in der Weise,<br />

dass die Angehörigen des „Freundeskreises“<br />

nicht Voll-Mitglieder der Heilsarmee sind wie<br />

die Heilssoldaten und auch nicht dieselben<br />

Verpflichtungen eingehen. Sie sind dennoch<br />

Mitglieder der Heilsarmee im Sinne der nun<br />

verwendeten Definition.<br />

Dies bringt den Vorteil, dass der Mangel einer<br />

Regelung behoben wird, und die Möglichkeit, ein<br />

wertvolles System wie das des „Freundeskreises“<br />

zu behalten. Der Nachteil der Bezeichnung<br />

„Freundeskreis-Mitglied“ sei – mindestens für<br />

einige –, dass sie glauben, die Lösung gehe<br />

nicht weit genug, um diese als Mitglieder in die<br />

Heilsarmee einzugliedern, fügte der General<br />

bei. Jedoch scheine diese Bezeichnung, obwohl<br />

nicht vollkommen, die Lösung mit den meisten<br />

positiven und den wenigsten<br />

negativen Aspekten zu sein.“<br />

„Die Glaubensausagen in<br />

der neuen Urkunde“, sagt der<br />

General, „sind nicht so sehr<br />

in Form einer Verpflichtung<br />

zu sehen, als vielmehr als<br />

Ausdruck geistlichen Strebens<br />

und Trachtens.<br />

Teil der Heilsarmeegemeinschaft<br />

„Mit der formalen Festlegung<br />

der neuen Regelung durch das<br />

Einbeziehen einer Glaubensaussage<br />

ist es wichtig, dass<br />

die, welche noch nicht bereit<br />

sind, solch einen Schritt<br />

zu wagen, nicht übersehen<br />

werden. Jedes Korps hat<br />

seine ‚Versammlungsbesucher‘,<br />

‚Freunde‘, ‚Anhänger‘, ‚Gönner‘<br />

oder ‚Interessierte‘. In<br />

diesem Zusammenhang ist<br />

festzuhalten, dass solche Leute<br />

gleichwohl Teil der Heilsarmeegemeinschaft<br />

sind,<br />

wenn sie auch nicht Mitglied<br />

der Heilsarmee sind.“(Larsson)<br />

„Die eingeführten Änderungen“,<br />

so sagt General Larsson,<br />

„sind ein bedeutender<br />

aber zugleich auch ein<br />

bescheidener Schritt. Sie lösen<br />

nicht alle Probleme. Aber die<br />

Änderungen beheben ein<br />

Kernproblem, ohne die Soldatenschaft<br />

abzuwerten und<br />

ohne eine dritte Kategorie der<br />

Mitgliedschaft einzuführen. Die<br />

Sache wird sich ohne Zweifel<br />

in der Zukunft weiterentwickeln<br />

und nach einigen Jahren eine<br />

Neubeurteilung nötig machen.<br />

Einen Schritt nach dem anderen<br />

zu tun, scheint mir eine kluge<br />

Vorgehensweise.“<br />

nach „Salvationist“<br />

3


eit einiger Zeit besuchen<br />

wir regelmässig<br />

die Gottesdienste<br />

im Korps<br />

Basel 1. Dies nachdem meine<br />

Frau und ich den Alpha- und<br />

Betakurs besucht haben. Im<br />

Laufe der Zeit wuchs in uns<br />

der Wunsch, mehr mit unseren<br />

neuen Freunden zusammen<br />

zu sein. Nun stellte sich die<br />

Frage, wie und wo wir dies tun<br />

möchten.<br />

Wir wurden von den damaligen<br />

LeiterInnen zu einem Treffen<br />

des „engeren Freundeskreises“<br />

eingeladen. Wir nahmen die<br />

Einladung gerne an. So besuchten<br />

wir ein erstes Mal den<br />

Freundeskreis. Wir fühlten uns<br />

von Anfang an aufgenommen.<br />

Da wir nicht Salutisten sind<br />

und keiner Aktivität im Korps<br />

nachgehen, konnten wir so<br />

rasch Kontakt zu anderen<br />

MitchristInnen finden.<br />

Was geschieht im<br />

Freundeskreis?<br />

Der Freundeskreis gibt uns die<br />

Möglichkeit, aktiv am Korpsleben<br />

teilzunehmen. Wir treffen<br />

uns regelmässig, um gemeinsam<br />

mehr über Gott zu erfahren.<br />

Wir können Meinungen und<br />

Gedanken zu Fragen aus der<br />

Bibel austauschen. Wir sind<br />

füreinander da. Nicht nur<br />

in guten, sondern auch in<br />

schlechten Zeiten können wir<br />

uns aufeinander verlassen. Die<br />

Gewissheit, dass andere für uns<br />

da sind und den Weg mit uns<br />

gemeinsam gehen, stärkt uns<br />

und unseren Glauben.<br />

Der Freundeskreis lässt viele<br />

Möglichkeiten offen. Wir treffen<br />

uns sieben bis acht Mal pro Jahr.<br />

Die Treffen haben einen festen<br />

Rahmen. Bei uns im Korps<br />

4<br />

Unser Freundeskreis<br />

laufen die Zusammenkünfte wie folgt ab.<br />

Zuerst singen wir gemeinsam. Später folgt das<br />

Nachtessen oder ein Imbiss. Eine Andacht und<br />

ein Thema stehen dann im Mittelpunkt des<br />

Treffens. Die Themen sind unterschiedlicher<br />

Natur. Manchmal wird jemand von aussen<br />

eingeladen, um uns von seiner Arbeit zu<br />

erzählen oder um über ein biblisches Thema<br />

zu sprechen. Ein anderes Mal kommt unser<br />

Korpsoffizier, um uns am Wort zu dienen oder<br />

um ein Thema mit uns zu erarbeiten.<br />

Zwei- bis dreimal widmen wir uns auch der<br />

Geselligkeit. Wir gehen gemeinsam kegeln<br />

oder machen einen Ausflug.<br />

Der Freundeskreis des Korps Basel 1 bei einem seiner Treffen<br />

Bindeglied<br />

Für uns alle ist der Freundeskreis ein wichtiges<br />

Bindeglied zum Korps geworden. Wir sind in<br />

einer Gruppe und fühlen uns viel stärker mit<br />

dem Korps verbunden. Wir können uns im Korps<br />

besser einbringen. Die Korpsverantwortlichen<br />

wissen, dass sie uns anfragen können,<br />

wenn Arbeiten im Korps anfallen. Wir sind<br />

gerne bereit, unsere Kräfte einzusetzen. Die<br />

Möglichkeit, aktiv im Korps tätig zu sein (ohne<br />

Salutist sein zu müssen), bringt uns viel. Wir<br />

sehen uns als eigenständige Gruppe, die<br />

versucht, auf ihre Weise das Wort Gottes<br />

THEMA<br />

weiterzugeben. Wir haben die Möglichkeit, auch<br />

aussen stehende Personen zu unseren Treffen<br />

einzuladen. Personen, die einen Alpha- oder<br />

Betakurs bei uns im Korps besucht haben, treten<br />

dem Freundeskreis bei. Es ist ein erster Schritt<br />

ins aktive Korpsleben, ohne gleich Salutist zu<br />

werden. Für uns ist klar, dass der Freundeskreis<br />

eine wichtige Rolle einnimmt. Wir sind uns<br />

bewusst, dass wir vieles mit den Mitgliedern<br />

des Freundeskreises im Korps erreichen können<br />

und dass wir dies auch wollen. Bei uns sind alle<br />

willkommen.<br />

Roland Stotz<br />

Fotos: W. Ruch


THEMA<br />

Auf Umwegen zum Ziel<br />

ede christliche Gemeinde kennt den<br />

Status der Mitgliedschaft. Die militärisch<br />

strukturierte Heilsarmee weist zwei Formen<br />

der verbindlichen Mitgliedschaft auf: Soldatenschaft<br />

und Freundeskreis. Im Folgenden<br />

beschreibe ich meinen persönlichen Weg.<br />

Startabschnitt<br />

Mit etwa elf Jahren kam ich mit der Heilsarmee in<br />

Kontakt. Bald wurde ich Juniorsoldat und spielte<br />

auch in der Kindergitarrenbrigade mit.<br />

Wie aber das Leben so spielt, wurde ich durch<br />

verschiedene Umstände für viele Jahre Mitglied<br />

einer anderen Freikirche. Als dann unser jüngerer<br />

Sohn Blasmusik spielen lernte, fanden wir in<br />

der Heilsarmee eine Juniormusik, wo er seine<br />

Kenntnisse der Musikschule vertiefen konnte.<br />

Durch die Kinderlager und Konzerte unseres<br />

Sohnes führte auch mein Weg wieder in die<br />

Heilsarmee zurück.<br />

Schon bald wusste ich, dass Gott mich in dieser<br />

Gemeinde (Korps) haben wollte. Das teilte ich<br />

unserem Offizier mit, welcher mir die Unterlagen<br />

sowohl zum Soldatsein wie auch zum engeren<br />

Freundeskreis aushändigte. Diese studierte ich<br />

und kam zum Schluss, dass in meiner Situation<br />

der Freundeskreis das Richtige sei. Von dieser<br />

Art Mitgliedschaft hatte ich vorher zwar noch nie<br />

gehört, aber es war für mich entlastend, keine<br />

Uniform tragen zu müssen. So trat ich dann<br />

freudig mit drei anderen Personen in den Freundeskreis<br />

ein und unterschrieb die Aufnahmebedingungen.<br />

Ich tat es als bewussten Schritt vor<br />

Gott und fand es wunderbar, wieder verbindlich<br />

der Heilsarmee anzugehören. Meine Überzeugung<br />

war, jetzt am richtigen Platz zu sein. Gott<br />

sah das aber offenbar anders als ich.<br />

Zielabschnitt<br />

Als ich einige Zeit später nachts einmal nicht<br />

schlafen konnte, nutzte ich die Zeit zum Beten<br />

und weihte mich Gott neu. Da sprach er<br />

ganz deutlich zu<br />

mir: „Ich möchte,<br />

dass du Salutistin<br />

wirst.“ Damit<br />

hatte ich gar nicht<br />

gerechnet. Bis ich<br />

Ruhe darüber fand<br />

und ein klares<br />

„Ja“ zu diesem<br />

Gehorsamsschritt<br />

hatte, dauerte es<br />

Monate.<br />

Wir sind ja alle in<br />

der Schule Gottes. Er hatte viel<br />

Geduld mit mir und veränderte<br />

mich. So wurde ich überzeugte<br />

Salutistin und trage die Uniform<br />

gerne.<br />

Kein billiger Status<br />

Was ich beschrieben habe,<br />

ist mein persönlicher Weg.<br />

Für jede sieht er anders aus,<br />

jede muss selbst prüfen, wo<br />

Gott sie haben möchte. Der<br />

Freundeskreis ist für viele Personen<br />

sicher richtig. Aber es<br />

sollte kein billiger Status sein:<br />

„Ich trete dem ‚engeren Freundeskreis’<br />

bei, da muss ich nicht<br />

so viele ‚Kriegsartikel’ unterschreiben<br />

und bin weniger<br />

eingeschränkt.“<br />

Gottes Weg führt uns zum Ziel,<br />

ob auf direktem Weg oder –<br />

wie bei mir – auf Umwegen.<br />

Dora Rufener<br />

Fotos: Archiv Redaktion<br />

5


eufundland, die östliche<br />

Atlantikinsel<br />

des nordamerikanischen<br />

Kontinents, zieht<br />

wegen seinen besonderen Naturschönheiten<br />

Touristen aus<br />

aller Welt an. Zu bestaunen<br />

gibt es die grossen Herden von<br />

Meeresgiganten, nämlich die<br />

30 Meter langen Blauwale und<br />

die imposanten, haushohen<br />

Eisberge, welche aus Grönland<br />

kommen und an Neufundland<br />

vorbeischwimmen. Zu bewundern<br />

sind auch die Millionen<br />

farbiger Seevögel, welche in<br />

den schroffen Felsenküsten<br />

der Insel nisten.<br />

Meine dreiwöchige Neufundlandreise<br />

galt auch der blühenden,<br />

traditionell gebliebenen<br />

Heilsarmee.<br />

Vorgeschmack<br />

Die Reise führte über Toronto<br />

und gab mir die Gelegenheit,<br />

in einem der grossen Korps<br />

einen Gottesdienst zu besuchen.<br />

Schon dort wurde mir<br />

ein Vorgeschmack auf die<br />

Neufundländer Heilsarmee<br />

vermittelt. Die Neufundländer<br />

seien kirchentreu und ein<br />

gottesfürchtiges Volk.<br />

Vom Kongress<br />

Oberstleutnant Ralph Stanley<br />

informierte uns über die<br />

Besonderheiten der Insel<br />

und über die Heilsarmee.<br />

Er bedauerte, dass wir nicht<br />

drei Wochen früher für den<br />

Jahreskongress angereist<br />

waren. Er sprach darüber, wie<br />

Gott den Kongress – wie übrigens<br />

jedes Jahr – reich segnete,<br />

der Heilige Geist mächtig und<br />

sichtbar wirkte und eine grosse<br />

Schar Salutisten und Freunde<br />

am Altar ihre Hingabe an Gott<br />

6<br />

„Blühende“ Heilsarmee<br />

Zeugnismarsch anlässlich der Aussendung der Kadetten in Neufundland<br />

erneuerte. Etwa fünfzig junge Salutisten folgten<br />

dem Kandidatenaufruf und entschlossen sich, ihr<br />

Leben für Gott und den vollamtlichen Dienst als<br />

Heilsarmeeoffiziere hinzugeben.<br />

Gemäss der Echos der Teilnehmer war der<br />

Kongress wirklich ein geistliches Erlebnis mit<br />

vielen Höhepunkten und bleibenden Erinnerungen.<br />

Die Heilsarmee-Kirche<br />

Neufundland hat 585‘000 Einwohner. Die<br />

Heilsarmee zählt hundert Korps – in zwei<br />

Divisionen eingeteilt. Die Korps werden als<br />

„Salvation Army Churches“ – als Heilsarmee-<br />

Kirchen – bezeichnet und die Offiziere stellen<br />

sich zusätzlich zu ihrem Grad als „Clergy“<br />

– Pastor – vor. Diese Bezeichnung findet sich<br />

BERICHTE<br />

Fotos: War Cry Canada<br />

auch im Kirchenzettel der Zeitungen und auf<br />

den Visitenkarten, welche die Offiziere bei jeder<br />

Begegnung spontan anbieten. Die Heilsarmee<br />

ist die zweitgrösste der fünf offiziell anerkannten<br />

Kirchen. Der Heilsarmee-Komplex ist in vielen<br />

Ortschaften das grösste Gebäude am Ort<br />

– mit grosser Anschrift versehen: „Salvation<br />

Army Church“. Die Gottesdiensträume weisen<br />

kirchliche Architektur auf und inspirieren<br />

zu Respekt und Ehrfurcht. Auch in kleinen,<br />

abgelegenen Fischerdörfern sind Kapazitäten<br />

für 200 und mehr Gottesdienstbesucher<br />

vorhanden. Die Teilnehmerzahl bei den drei<br />

Gottesdiensten, welche wir in verschiedenen<br />

Regionen besuchten, lag jeweils über 200. Die<br />

Grösse eines Korps wird auf Neufundland mit<br />

der Anzahl der eingeschriebenen Haushalte,<br />

respektive Familien angegeben. Es sind<br />

diejenigen, welche den Ortsbehörden die<br />

Heilsarmee als ihre kirchliche Zugehörigkeit<br />

gemeldet haben. Jedes Korps hat <strong>15</strong>0 bis<br />

500 Familien, die sich offiziell zur Heilsarmee<br />

(Heilsarmisten) zählen. Sie nehmen die<br />

kirchlichen Dienste des Heilsarmee-Clergy in<br />

Anspruch und werden nach ihrem Tod auch von<br />

diesem auf dem heilsarmeeeigenen Friedhof<br />

beerdigt. „Heilssoldaten“ nennt man jene, die<br />

das Glaubensbekenntnis und das Versprechen<br />

unterschrieben haben.<br />

ää


BERICHTE<br />

Eine übliche Gottesdienstszene in einem Korps<br />

ää Das Sozialwerk ist im Verhältnis zu den<br />

zahlreichen und stark entwickelten Korps eher<br />

unbedeutend. Ein grosses Alters- und Pflegeheim<br />

in der Hauptstadt, in welchem bei der<br />

Aufnahme alt gediente Offiziere den Vortritt<br />

haben, und ein Heim für alkoholkranke und<br />

drogensüchtige Männer sind die hauptsächlichen<br />

Sozialleistungen der Heilsarmee auf der Insel.<br />

Im Einverständnis mit der Provinzregierung tritt<br />

die Heilsarmee vor allem als Kirche auf. So ist<br />

auch der professionelle und vollamtliche Dienst<br />

als Seelsorger in Spitälern und Gefängnissen<br />

den Divisionshauptquartieren und den<br />

Korps zugeteilt. Der Leistungsausweis eines<br />

Offiziersehepaars, eigens zu diesem Dienst<br />

bestallt, ist beeindruckend. Pro Jahr werden<br />

über 200 Gottesdienste gehalten und viele<br />

Besuchsstunden vorgenommen, wobei Tausende<br />

Kranke und Gefangene besucht werden.<br />

Die Offiziere in Neufundland sind befriedigt<br />

und glücklich in ihrem Dienst, auch wenn sie<br />

im Vergleich zu ihren Kollegen auf dem Festland<br />

in einer wirtschaftlich schwachen Region leben.<br />

Wahrhaftige Liebe und Motivation von Christus<br />

sind durch sie spürbar.<br />

Gottesdienste<br />

Die Teilnahme an den Gottesdiensten in der<br />

Hauptstadt und in den Fischerdörfern Bonavista<br />

und Twillingate auf der weit ins Meer hinausragenden<br />

Landzunge liessen uns die Unterschiede<br />

zu den Heilsarmee-Gottesdiensten<br />

hierzulande feststellen. Die Gottesdiensträume,<br />

zum Teil mit Kirchenorgeln ausgerüstet, gleichen<br />

eher unseren Kirchen als unseren Sälen. Das<br />

Licht dringt durch gotische Fenster mit farbigen<br />

Glasscheiben. Die Plattformen und Kanzeln<br />

sind von besonderer Wichtigkeit und vielerorts<br />

imposant gebaut. Die Räume sind mit gepolsterten<br />

Kirchenbänken versehen. Für jeden Besucher<br />

stehen Gesangbuch und Bibel bereit. Nicht zu<br />

vergessen ist die Bussbank, die schon seit Jahren<br />

als „Gnadenthron“ bezeichnet und rege benutzt<br />

wird. Ihm wird grosse Bedeutung beigemessen.<br />

Er gilt als heiliger Ort, als Ort der Begegnung mit<br />

Gott. Der Gottesdienst am Sonntagmorgen dauert<br />

etwa zwei Stunden. Der Hauptgottesdienst, der in<br />

allen Korps am Sonntagabend stattfindet, beginnt<br />

meistens um 18. 30 Uhr und dauert drei Stunden.<br />

Vom Clergy wird eine gut vorbereitete, begeisternde<br />

und tiefgründige Predigt von mehr als einer halben<br />

Stunde erwartet. Wäre die Schriftauslegung zu kurz<br />

gefasst oder oberflächlich, die Teilnehmer würden<br />

dem Gottesdienst fernbleiben. Zeugnisse werden<br />

häufig und gerne gegeben. Das Heilsarmee-<br />

Gesangbuch mit seinen etwa tausend, meist<br />

älteren Melodien steht hoch im Kurs. Die Lieder<br />

werden als göttlich inspiriert respektiert und geliebt.<br />

Es wird viel und von Herzen gesungen. Selbst<br />

Lobpreisgruppe am Jahreskongress in Neufundland<br />

Kanada<br />

Im Einwanderungsland Kanada mit heute 29<br />

Millionen Einwohnern werden die christlichen<br />

Kirchen von Gesellschaft und Behörden immer<br />

mehr an den Rand gedrängt. Die meisten grossen<br />

Kirchen haben viele Mitglieder verloren, was in<br />

einem kleinen Mass auch auf die Heilsarmee<br />

zutrifft. Wegen der äusserst freizügigen Einwanderungspolitik<br />

besiedeln hunderttausende Ausländer<br />

mit nicht-christlichen, aber streng praktizierten<br />

Religionen grosse Städte wie Toronto.<br />

Der Anteil der evangelikalen Christen hingegen<br />

ist stark zurückgegangen – im letzten Jahrzehnt<br />

von 25% auf etwa 6, 9%. Die Heilsarmee kann<br />

ihre Stellung als Freikirche noch gut halten, weil<br />

– wie bei keiner andern Kirche – grosse und<br />

anerkannte soziale Leistungen erbracht werden.<br />

wenn ein Lied sechs und<br />

mehr Verse hat, wird keiner<br />

ausgelassen. „Unsere Lieder<br />

beinhalten unsere Glaubenslehre,<br />

unsere Theologie.<br />

Sie sind Vermittler der<br />

unaussprechlichen Gnade<br />

Gottes und des vollen Heils in<br />

Jesus Christus. Sie sprechen<br />

von der Notwendigkeit und<br />

Schönheit der Heiligung,<br />

vom Werk des Heiligen<br />

Geistes in uns. Sie zeugen<br />

vom Sieg über Sünde und<br />

Gleichgültigkeit im Glaubensleben<br />

… und von<br />

der Krone der Herrlichkeit<br />

als Lohn für ein geweihtes<br />

und siegreiches Leben“,<br />

bezeugte Major Bill Kean,<br />

der Korpsoffizier von Twillingate.<br />

Im Gottesdienst ist die Zeit<br />

für Gebet und Zeugnisse<br />

oft zu kurz. Aber auch der<br />

Altar bietet in vielen Gottesdiensten<br />

nicht genug Platz<br />

für die zahlreichen Leute,<br />

die dort beten möchten.<br />

Gefahren<br />

Es ist eindeutig, die Heilsarmee<br />

auf Neufundland ist<br />

lebendig, gross und schön.<br />

Aber selbst dort breitet sich<br />

vermehrt Gleichgültigkeit<br />

aus. Jugendliche wandern<br />

wegen der Arbeitslosigkeit<br />

aus und vernachlässigen<br />

erfahrungsgemäss oft ihre<br />

Kirchen- und Glaubenszugehörigkeit.<br />

Auch die<br />

vielen Fernsehprogramme,<br />

die erst seit kurzer Zeit durch<br />

Kabel auf die Insel gelangt<br />

sind, machen Mühe. Die<br />

darin verbreitete Toleranz<br />

von Unmoral deuten die<br />

Christen in Neufundland<br />

als Zeichen der Endzeit.<br />

Die Gläubigen der Insel<br />

bekennen freudig und<br />

offen Jesus Christus als<br />

ihren Herrn und Retter ä<br />

7


ä Schnell wird auch klar, dass<br />

sie bibeltreu leben.<br />

Die Heilsarmee legt grossen<br />

Wert auf die elf Glaubensartikel.<br />

Sie trachtet danach,<br />

Heils-Kirche und Heiligungsbewegung<br />

zu sein.<br />

Die meisten Offiziere betrachten<br />

es als ihre Aufgabe – auch als<br />

Vorrecht und Verantwortung<br />

– für die Kirchenzugehörigen,<br />

„Salutisten“ und „Heilsarmisten“<br />

täglich eine Stunde zu beten.<br />

Diese Fürbitte und die Unterstützung<br />

des geistlichen Lebens<br />

wird von den Gläubigen<br />

erwartet.<br />

Spontane Hilfe<br />

Nach den terroristischen<br />

Anschlägen auf die Twin-Tower<br />

in New York wurden die Flüge<br />

von Europa nach Nordamerika<br />

über St. John’s und Gander<br />

auf der Insel Neufundland<br />

umgeleitet. Plötzlich belagerten<br />

nahezu 13‘000 Fluggäste für<br />

zwei bis drei Tage diese Städte.<br />

Die Heilsarmee krempelte ihre<br />

Säle in aller Eile zu Notlagern<br />

um. Mitglieder der Heilsarmee<br />

nahmen „Gestrandete“ bei sich<br />

auf. Die Leistungsfähigkeit,<br />

das schnelle Handeln und<br />

die erstaunlich grosse Zahl<br />

der versorgten Gäste – etwa<br />

5‘000 Personen brachten<br />

der Heilsarmee Anerkennung<br />

von der Provinzregierung wie<br />

auch von europäischen Fluggesellschaften.<br />

Der Neufundland-Besuch war<br />

lohnend und segensreich. Nach<br />

diesen Erfahrungen sind die<br />

Worte des alten Chorusses mein<br />

inniges Gebet – auch für unser<br />

Werk in der Schweiz: „Segne<br />

die Heilsarmee, Herr. Erzeig<br />

ihr auf’s Neue deine Liebe<br />

und Treue, und führe sie zum<br />

Sieg!“<br />

8<br />

Oberstleutnant<br />

Hans-Peter Vogel<br />

Das internationale Hilfsteam der Heilsarmee<br />

übernimmt ein Hilfsprogramm in der Höhe<br />

von 1,2 Millionen US Dollar für Familien, die aus<br />

der Emigration in den Irak zurückkehren.<br />

BERICHTE<br />

Rückführung von Familien in den Irak<br />

Ein Bericht des neuen Ministeriums im Irak<br />

informierte über Vertriebene und Flüchtlinge.<br />

Die amtlichen Zahlen sind beunruhigend:<br />

500’000 Flüchtlinge und Asylsuchende werden<br />

im Irak zurückerwartet. Von den 290‘000,<br />

die von ihren Wohnorten vertrieben worden<br />

waren und sich im Zentral- und Südirak und im<br />

Norden niedergelassen haben, erwartet man<br />

in den nächsten Monaten weitere <strong>15</strong>0’000<br />

Rückkehrer.<br />

Das irakische Ministerium gibt offen zu, dass es<br />

ohne die volle Unterstützung der internationalen<br />

Gemeinschaft die nötige Kapazität zur Bewältigung<br />

des Rückkehrstroms nicht hat. Um<br />

die allernötigste Hilfe bereitstellen zu können,<br />

hat das internationale Heilsarmee-Hilfsteam<br />

ein neues Programm in Zusammenarbeit mit<br />

dem Hochkommissariat für Flüchtlinge der<br />

Vereinten Nationen (UNHCR) übernommen.<br />

Das achtmonatige Hilfsprogramm wird rund<br />

10‘000 Familien unterstützen und konzentriert<br />

sich auf den Verwaltungsbereich von Meysin<br />

und besonders auf die Stadt Al Amarah und die<br />

umliegenden Dörfer.<br />

Die Heilsarmee ist verantwortlich für<br />

• die Unterkunft von 425 zurückkehrenden Familien<br />

• das Bereitstellen von Trinkwasser für 5’000<br />

Familien durch den Bau von Wasserpumpen<br />

• den Bau und die Einrichtung von fünf Kliniken,<br />

die 4’000 Familien versorgen sollen<br />

• den Bau respektive die Renovierung von<br />

zwölf Schulen, die den Unterricht von 4‘500<br />

SchülerInnen sicherstellen sollen<br />

• den Bau von drei Gemeinschaftszentren für<br />

Jugendliche und das Entwickeln eines Aktivitätsprogramms<br />

• das Einrichten von fünfzehn Nähateliers zwecks<br />

Berufsausbildung<br />

•<br />

die Unterstützung und Förderung der<br />

Selbstversorgung durch Landwirtschaft und<br />

Tierhaltungsprogramme<br />

Dieses Programm folgt auf mehrere andere, die<br />

die Heilsarmee im Süden Iraks schon durchgeführt<br />

hat.<br />

nach INR<br />

Der neuseeländische Heilsarmee-Offizier und Leiter<br />

des Hilfsteams, Kapitän Bruce Coffey, unterschreibt<br />

den Vertrag für das Hilfsprogramm<br />

Offizielle Mitteilungen<br />

Versetzungen und Mutationen<br />

Kommissäre Hasse und Christine Kjellgren<br />

werden Territorialleiter und Territoriale Präsidentin<br />

der Frauenorganisationen im Territorium<br />

Schweden und Lettland (1. 11. <strong>2004</strong>)<br />

Mit der Beförderung zu Kommissären werden<br />

Eduard und Françoise Braun Territorialleiter<br />

und Territoriale Präsidentin der Frauenorganisationen<br />

im Territorium Schweiz, Österreich<br />

und Ungarn (1. 11. <strong>2004</strong>)<br />

Kapitän Alain Geiser bleibt im Korps Renens<br />

zu 50% und ist für die weiteren 50% für die<br />

Brocki Lausanne bestallt (1. 3. <strong>2004</strong>)<br />

Kapitänin Cornelia Studer wird nebst ihrer<br />

Tätigkeit im Korps Bern 2 noch zu 50% für das<br />

Controlling im NHQ bestallt (1. 8. <strong>2004</strong>)<br />

Majorin Evelyne Rothacher wurden als<br />

Mitarbeiterin der Division Romande folgende<br />

Aufgaben zugeteilt: verschiedene Coachings<br />

und Verantwortung für die Teamarbeit im Korps<br />

Lausanne (27. 7. <strong>2004</strong>)<br />

Leutnant Pierre-Alain Volet, Teamarbeit mit den<br />

Sergeanten Pierre und Anne-Catherine Dorthe<br />

und Majorin Evelyne Rothacher (28. 6. <strong>2004</strong>)<br />

Major Roland Magnin, Leiter Marketing,<br />

Brockis, ist zusätzlich als Delegierter für die<br />

Sozialwerke in Genf eingesetzt – teilzeitlich<br />

und pro tem. (ab 21. Juni <strong>2004</strong>)<br />

Majorin Hedy Brenner, Abteilungsleiterin<br />

Sozialwerk, Brocki, bleibt pro tem. Regionalverantwortliche<br />

für die Institutionen in den<br />

Kantonen Waadt und Neuenburg


BERICHTE<br />

Auf ins Jahr 2010<br />

Erklärung zur „Erneuerung – Siehe, ich schaffe Neues“<br />

Die Internationale Leiterkonferenz der<br />

Heilsarmee (29. April bis 7. Mai <strong>2004</strong>)<br />

hat sich unter dem Thema „Erneuerung“ in<br />

New York versammelt, und jeder Teilnehmer<br />

hat nachstehende Erklärung unterschrieben.<br />

Mit dem Wunsch, unser Potenzial wahrzunehmen,<br />

so wie es Gott sieht, treten wir in die Zukunft.<br />

Wir bestätigen, dass das Wesentliche der<br />

Heilsarmee die Liebe von Jesus Christus ist,<br />

die keine Grenzen kennt und uns zu den<br />

verlorenen, ausgegrenzten, ausgebeuteten und<br />

vernachlässigten Menschen treibt. Diese Liebe<br />

ist es, die<br />

• im Herzen jedes Salutisten und Leiters brennen<br />

soll<br />

• uns erneut aufruft und verpflichtet, im Gebet<br />

auf die Stimme Gottes zu hören<br />

• uns mit der Welt verbindet durch den<br />

Auftrag, Seelen zu retten, Jünger zu gewinnen,<br />

der leidenden Menschheit zu dienen und die<br />

Gesellschaft zu verändern<br />

• uns verpflichtet, uns aktiv am Wachstum des<br />

Reiches zu beteiligen<br />

• die Besorgnis um die vom Evangelium noch<br />

nicht erreichten Menschen der Welt hervorruft.<br />

• uns zu gegenseitigem Respekt führt, die Teamarbeit<br />

und Partnerschaften stärkt<br />

• uns herausfordert, den Auftrag der Heilsarmee<br />

freigebig zu unterstützen.<br />

Wir bestätigen<br />

• dass wir eine weltweite Bewegung mit weltweiter<br />

Evangelisationsverpflichtung sind, die allen<br />

Menschen sowie dem ganzen Menschen gilt.<br />

Wir erkennen die gnädige Führung des Heiligen<br />

Geistes zu den noch unerreichten Menschen,<br />

Kinder und Jugendliche mit einbezogen.<br />

• dass die Wahrheit des Evangeliums nicht nur<br />

ausgesprochen, sondern auch im Leben jedes<br />

Salutisten sichtbar werden soll<br />

• dass die Beteiligung aller am Auftrag und<br />

Dienst unentbehrlich ist, um die ganze Welt zu<br />

erreichen<br />

• unsere gegenseitige Abhängigkeit und globale<br />

Verbundenheit als Auftragspartner und feiern<br />

unsere von Gott geschenkte Einheit in Vielfalt<br />

als Teil des Leibes Christi<br />

• die Notwendigkeit, in jedem Territorium und<br />

jedem Command eine Missionsstrategie zur<br />

weltweiten Evangelisation, zum ganzheitlichen<br />

Dienst, zur sozialen Veränderung und<br />

finanziellen Stabilität zu entwickeln<br />

• die Wichtigkeit, geistliche Führer zu<br />

ermitteln und zu fördern, um uns den missionarischen<br />

Herausforderungen der Zukunft zu<br />

stellen.<br />

Wir erklären, dass wir uns vor Gott verpflichten,<br />

die neuen Dinge zu entdecken,<br />

die er von uns verlangt.<br />

Wir ver trauen auf Gott, dass die<br />

Heilsarmee weiterhin zu seinem Plan<br />

gehören wird, wenn wir uns ihm und den<br />

Weisungen des Heiligen Geistes unterstellen:<br />

„‚Denn ich weiss wohl, was ich für<br />

Gedanken über euch habe‘, spricht der<br />

Herr: ‚Gedanken des Friedens und nicht<br />

des Leides, dass ich euch gebe das Ende,<br />

des ihr wartet‘“ (Jeremia 29,11).<br />

Als grosse, von Gott beauftragte Armee<br />

mit der Berufung „Geht hin und macht alle<br />

Völker zu Jüngern“ (Matthäus 28, 19) stellen<br />

wir uns mit Freuden der Herausforderung, die<br />

der General uns vorlegt:<br />

• unsere Identität als in Christus erneuertes<br />

Volk zu entdecken<br />

• jeden Zweig der Armee als „Missionsteam“<br />

zu betrachten<br />

• bis ins Jahr 2010 weltweit die Zahl von<br />

zwei Millionen Soldaten, Jungsoldaten und<br />

Mitgliedern zu erreichen<br />

• das Übel des Menschenhandels und der<br />

sexuellen Ausbeutung zu bekämpfen<br />

• den Grundsatz der Selbstverleugnung<br />

aufrecht zu erhalten und den Selbstverleugnungs-Weltmissionsfonds<br />

zu unterstützen.<br />

Die Welt für Gott!<br />

Ich gebe mein Herz und leiste meinen<br />

Beitrag<br />

.............................<br />

Unterschrift<br />

Operation<br />

Wüstenrose<br />

Eine Gebetsinitiative für<br />

Nordafrika und den Mittleren<br />

Osten<br />

Im Zusammenhang ihrer weitreichenden<br />

Verpflichtungen<br />

gegenüber der weltweiten<br />

Evangelisation, hat die Heilsarmee<br />

die Gebetsinitiative<br />

„Operation Wüstenrose“ gestartet,<br />

die sich auf die Menschen<br />

des Mittleren Ostens<br />

und Nordafrikas konzentriert.<br />

Salutisten sind sich ihrer<br />

Verantwortung, das Evangelium<br />

mit der ganzen Welt zu teilen,<br />

immer bewusst gewesen.<br />

Aber in diesem Gebiet ist die<br />

Heilsarmee bisher nur durch<br />

kurze Einsätze der Hilfsteams<br />

tätig gewesen.<br />

Das Gebet ist nicht nur für die<br />

evangelistischen Tätigkeiten<br />

lebenswichtig: Im Gebet<br />

richten sich die Gläubigen auf<br />

den Auftrag Christi aus.<br />

General John Larsson sagte:<br />

„Die ‚Operation Wüstenrose’<br />

zielt darauf ab, das Bewusstsein<br />

zu stärken, das Gebet zu vertiefen<br />

und die Hoffnung für einen<br />

bedeutenden Teil der Welt<br />

zu nähren. Es gehört zu den<br />

Dingen, die Gott mit uns in<br />

seiner Arbeit der Erneuerung<br />

tut. Er ruft uns auf, einen<br />

häufig übersehenen Teil der<br />

Welt besser zu beachten.<br />

Gegenwärtig beabsichtigt die<br />

Heilsarmee nicht, die Arbeit in<br />

irgendeinem dieser Länder zu<br />

beginnen. Jede weitere Tätigkeit<br />

wird dann eingeleitet, wenn wir<br />

Gottes Willen erkennen.“<br />

„Operation Wüstenrose“ veröffentlicht<br />

regelmässig neue<br />

Informationen auf der Homepage<br />

des Internationalen<br />

Hauptquartiers: http://www.<br />

salvationarmy.org<br />

aus INR<br />

9


Worte<br />

10<br />

des Lebens<br />

Nach dem Leseplan<br />

der Schweizerischen<br />

Bibelgesellschaft<br />

25. Juli - 7. August<br />

Ihr seid meine Freunde,<br />

wenn ihr tut, was ich euch<br />

auftrage.<br />

Jesus in Johannes <strong>15</strong>, <strong>14</strong><br />

Sonntag, 25. Juli<br />

Psalm 119, 121-128<br />

Montag, 26. Juli<br />

Markus 4, 13-20<br />

Dienstag, 27. Juli<br />

Markus 4, 21-25<br />

Mittwoch, 28. Juli<br />

Markus 4, 26-29<br />

Donnerstag, 29. Juli<br />

Markus 4, 30-34<br />

Freitag, 30. Juli<br />

Markus 4, 35-41<br />

Samstag, 31. Juli<br />

Markus 5, 1-20<br />

Gebetsanliegen der Woche:<br />

Internationale Leitung der<br />

Heilsarmee<br />

Sonntag, 1. August<br />

Psalm 119, 129-136<br />

Montag, 2. August<br />

Markus 5, 21-24a<br />

Dienstag, 3. August<br />

Markus 5, 24b-34<br />

Mittwoch, 4. August<br />

Markus 5, 35-43<br />

Donnerstag, 5. August<br />

Markus 6, 1-6<br />

Freitag, 6. August<br />

Markus 6, 7-13<br />

Samstag, 7. August<br />

Markus 6, <strong>14</strong>-29<br />

Gebetsanliegen der Woche:<br />

Treue Nachfolger Christi<br />

Abraham glaubte Gott, und<br />

das wurde ihm als Gerechtigkeit<br />

angerechnet, und<br />

er wurde Freund Gottes<br />

genannt.<br />

Jakobus 2, 23<br />

Rösli Schmid feierte am 4. Juli ihren hundertsten<br />

Geburtstag. Im Toggenburgerdorf Krinau ist<br />

sie geboren und aufgewachsen. Die meiste Zeit<br />

ihres Lebens wohnte sie in Ulisbach-Wattwil. Nun<br />

lebt sie seit einigen Jahren im Altersheim Risi,<br />

Wattwil.<br />

Aus dem Leben<br />

Rösli Schmid ist Heimbundfrau. Obwohl sie seit<br />

Jahrzehnten die Veranstaltungen der Heilsarmee<br />

besucht, ist sie weder Salutistin noch gehört sie<br />

dem „engeren Freundeskreis“ an. Sie versteht<br />

sich als engagierte Kirchenfrau, die in der<br />

Kirchgemeinde 19 Jahre Sonntagsschule hielt.<br />

Ein Weichen stellendes Erlebnis war, als sie durch<br />

das Bibellesen darauf aufmerksam gemacht<br />

wurde, dass man Verfehlungen bekennen<br />

muss. Sie eilte zum Pfarrhaus, um dem Pfarrer<br />

ihre innere Not zu klagen. Auch wenn eine<br />

innere Stimme sie bremsen wollte und sagte:<br />

„Was ‚quatsch‘ musst du da hin!“, liess sie sich<br />

nicht davon abhalten. Mit dem Pfarrer hatte sie<br />

ein gutes Gespräch, das ihr weiterhalf. Dies<br />

geschah vor über 60 Jahren. Sie besuchte treu<br />

die kirchlichen Bibelstunden.<br />

Noch immer aktiv<br />

Wo immer das Evangelium verkündigt wurde,<br />

fühlte sie sich wohl. Als die Heimbundsergeantin<br />

sie in die Heilsarmee einlud, nahm sie regelmässig<br />

an den Heimbundstunden und den<br />

Abendgottesdiensten teil. Auch mit ihren<br />

hundert Jahren besucht sie noch immer die<br />

Veranstaltungen und beteiligt sich aktiv daran.<br />

Kaum lässt sie einen Gottesdienst oder eine<br />

Frauenstunde aus. Wochentags bringt sie<br />

der Heim-Bus ins Dorf und sonntags holt<br />

der Kirchenbus die Heimbewohner für den<br />

Kirchenbesuch ab. Der Chauffeur fährt mit<br />

Selbstverständlichkeit, nachdem er die Fahrgäste<br />

bei der Kirche hat aussteigen lassen, Rösli<br />

Schmid zur Heilsarmee.<br />

Es ist ihr wichtig, stets mit Gott in Verbindung zu<br />

bleiben. Schon den Tagesanbruch fängt sie mit<br />

Gott an. Nach den morgendlichen Erledigungen<br />

spricht sie das Morgengebet, das sie immer<br />

noch fliessend hersagen kann. Nach dem<br />

Morgenessen nimmt sie sich Zeit zum Bibellesen.<br />

Der Bibellesebund ist dabei ihr Begleiter.<br />

Rösli Schmid hat Dutzende Gedichte geschrie-<br />

Treue und Hingabe<br />

Zum 100sten Geburtstag von Rösli Schmid<br />

BERICHTE<br />

ben und sie schön säuberlich in einem dicken<br />

Heft eingeklebt. Oft war für sie die sonntägliche<br />

Predigt erst verarbeitet, wenn sie über deren<br />

Thema ein Gedicht geschrieben hatte.<br />

... und die Zukunft?<br />

Auch mit hundert Jahren sieht sie eine Zukunft<br />

vor sich. Sie würde gerne bei ihren<br />

Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern noch<br />

Besuche machen. Auch ihre Zimmernachbarin<br />

hat sie noch nötig. Wenn diese beim Stricken<br />

einnickt und die Maschen herunterfallen,<br />

dann ist es Rösli, welche die Strickerei wieder<br />

in Ordnung bringt. Kommt für sie dann doch<br />

der Tag, an dem sie von dieser Erde Abschied<br />

nehmen muss, freut sie sich, den himmlischen<br />

Meister zu sehen. Sie hat altershalber beim<br />

Singen etwas Mühe mit der Stimme. Sie freut<br />

sich, im Himmel wieder aus voller Kehle ins<br />

Gotteslob einstimmen zu können.<br />

Major Ernst Kugler<br />

Das Morgengebet<br />

Herr, ich möchte aufstehen mit deinem Segen<br />

und unter deinem Schutz meinen Weg gehen.<br />

Zeige durch mich hindurch den Menschen,<br />

was deine Kraft vermag.<br />

Stehe mir bei, halte mich fest.<br />

Mit deinem Segen, Herr, stehe ich am Morgen<br />

auf und übergebe dir des Tages Lauf.<br />

Du wollest leiten, führen mich,<br />

wie es dir wohl gefällt.<br />

Und so schaffst du durch mich hindurch<br />

ein Stückchen heile Welt. R.. Schmid


INFORMATION<br />

P hil<br />

Die Heilsarmee<br />

am Nordpol<br />

Wall vom Raynes Park-Korps in<br />

London durchquerte mit 13 führenden<br />

Wirtschaftsvertretern das eisige Gelände<br />

vom 89. bis zum 90. Breitengrad. Am Nordpol<br />

breitete Phil Wall stolz die Heilsarmeefahne<br />

aus.<br />

Die Teilnehmer haben mit dieser Expedition<br />

über 200’000 £ für „HopeHIV“, ein in Grossbritannien<br />

registriertes Hilfswerk, zusammengebracht.<br />

Das Hilfswerk, dessen Gründer<br />

Phil Wall ist, verwendet das Geld für den Bau<br />

und Betrieb einer Schule und Wohnanlage für<br />

Aidswaisen im Masaka-Bezirk in Uganda. Die<br />

Schule sorgt für 105 Waisen mit Hör- oder<br />

Sprachbehinderungen. Zurzeit gibt es für diese<br />

Kinder dort keine Bildungsmöglichkeit.<br />

nach INR<br />

I m<br />

Veranstaltungen<br />

Konzert der Musikschule<br />

Gospel-Chor, Tanz, Brass-Band<br />

am Samstag, 31. Juli <strong>2004</strong> im Saal der<br />

Heilsarmee Bern 1, Laupenstrasse 5<br />

Konzert-Tournee „alive“-Teenschor<br />

20.Juli, 19.00 Uhr Luzern beim KKL<br />

21. Juli, 17.00 Uhr Waisenhausplatz, Bern<br />

22. Juli, 17.00 Uhr beim Restaurant Joran am See<br />

23. Juli, 17.00 Uhr, Bürkliplatz Zürich<br />

24. Juli, <strong>15</strong>.00 Uhr, Barfüsserplatz Basel<br />

„Kinder helfen Kindern“<br />

„Salutist“ Nummer 1/04 berichteten wir<br />

über die Aktion „Kinder helfen Kindern“,<br />

welche der „Klecks“, die Kinderzeitschrift<br />

der Evangelisch Methodistischen Kirche und<br />

des Jugendwerkes der Heilsarmee, lancierte.<br />

Die Aktion, die zu Gunsten von Schülern des<br />

William-Booth-College in Kasangulu in der<br />

Demokratischen Republik Kongo durchgeführt<br />

wurde, ist am 30. April zu Ende gegangen und<br />

das Ergebnis liegt nun vor.<br />

Mit 175.- CHF kann einem Kind das Schulgeld,<br />

samt Schuluniform, Hefte und Bleistifte, ein Jahr<br />

lang bezahlt werden. Durch die Aktion ist eine<br />

Summe zusammengekommen, mit welcher 57<br />

Kinder unterstützt werden können. In Franken<br />

sind es 10‘135.-CHF. Ein sagenhafter Erfolg!<br />

Seminar für junge Erwachsene ab 18 Jahren<br />

vom 12. bis<strong>14</strong>. November <strong>2004</strong> in der Mehrzweckanlage Teuchelweiher, Winterthur<br />

Anmeldeschluss: 31. Oktober <strong>2004</strong><br />

Anmeldung und Infos: Jugendsekretariat der Heilsarmee, Postfach 6575, 3001 Bern<br />

Mail: youth@swi.salvationarmy.org<br />

Wer sich für die Fürbitte interessiert, melde sich bei Major August Martin, Tel. 052 213 31 82<br />

Termine<br />

Oberstin Ines Adler<br />

Aarau, 28. Juni, Strategie-<br />

Retraite des VFG<br />

TV<br />

Fenster zum<br />

Sonntag<br />

Jeden Samstag, 17.30 Uhr auf<br />

SF 2, Zweitausstrahlung am<br />

Sonntag, 11.30 Uhr<br />

Samstag, 10. Juli<br />

„Sommergespräch“ mit<br />

Annemarie Hächler und Andi<br />

Landtwing<br />

Samstag, 17. Juli<br />

„Sommergespräch“ mit<br />

Heiri Aeberhard und Daniela<br />

Grünig<br />

Samstag, 24. Juli<br />

„Sommergespräch“ mit<br />

Andrea Wipf und Romi Riva<br />

Samstag, 31. Juli<br />

„Sommergespräch“ mit<br />

Heiri Aeberhard und Lilian Studer<br />

und Reinhold Scharnowski<br />

Gratulation<br />

Majorin Margrit Allenbach,<br />

Alte Strasse 263A, 3852 Ringgenberg,<br />

zum 70. Geburtstag<br />

am 20. Juli<br />

Major Jean Donzé-Hanselmann,<br />

Rue des Philosophes 71,<br />

<strong>14</strong>00 Yverdon-les-Bains, zum<br />

70. Geburtstag am 21. Juli<br />

Radio<br />

Radio Eviva<br />

Am Donnerstag, 22. Juli sendet<br />

Radio Eviva von 19.00 – 20.00<br />

Uhr in der Sendung „Faszination<br />

Brass“ Heilsarmeemusik:<br />

„Halleluja Parade“<br />

Radio Eviva ist zu hören:<br />

– über die Kabelnetze<br />

– über Satellit Astra<br />

– über das Internet: www.eviva.ch<br />

11


12<br />

Christustag <strong>2004</strong><br />

Über 40‘000 Christinnen und Christen<br />

nahmen am Christustag.04 im Basler<br />

Stadion St. Jakob-Park in Basel teil.<br />

Foto: D. Tschanz<br />

Das Stadion, zu dem<br />

31‘000 Personen<br />

eingelassen werden<br />

durften, war schon<br />

kurz nach 10 Uhr<br />

voll. Das Vorbereitungskomitee<br />

hatte<br />

vorgesorgt und die<br />

Sporthalle St. Jakob<br />

nebenan ausgerüstet,<br />

in der weitere<br />

9‘000 Besucher<br />

Platz fanden. Viele<br />

Menschen reisten enttäuscht ab, weil sie im<br />

Stadion keinen Einlass erhielten. Mit einem so<br />

grossen Interesse war seitens der Veranstalter<br />

nicht gerechnet worden.<br />

Der Basler Kirchenratspräsident Georg Vischer<br />

rief der Christustagsgemeinde die Worte von<br />

Jesus Christus aus der Bergpredigt zu: „Ihr<br />

seid das Licht der Welt.“ Christen müssten nicht<br />

erst Licht werden, sie seien es schon, weil die<br />

Liebe Gottes sie erleuchte. Pastor Karl Albietz<br />

sagte, dass Christen sich zu stark mit sich<br />

selber beschäftigten. Sie müssten aber gerade<br />

heute neu in die Offensive gehen und das<br />

Evangelium in Wort und Tat in die Gesellschaft<br />

hineintragen. Denn viele Menschen suchten<br />

nach Orientierung und Lebenssinn.<br />

2‘786 Kommunalfahnen der Dörfer und Städte<br />

des Landes wurden ins Stadion getragen und<br />

bildeten unter grossem Jubel des Publikums<br />

ein Schweizerkreuz. Gleich darauf trugen 117<br />

ausländische Fahnenträgerinnen und -träger, die<br />

in der Schweiz leben, ihre Nationalflaggen hinein<br />

und begaben sich in die Mitte des Kreuzes. Dies<br />

motivierte die Teilnehmenden auf den Rängen,<br />

für die Menschen in unserem Land zu beten.<br />

Die Besucherinnen und Besucher des Christustages<br />

reisten fast nur mit dem Zug und mit<br />

Autobussen an. „Die Parkplätze sind praktisch<br />

Die Heilsarmee beteiligte sich ebenfalls am Christustag. So leitete zum Beispiel<br />

Musikchef Philip Manger das Gesamtmusikkorps<br />

leer. Laut der Polizei gab es dies noch nie“, war<br />

an einer Pressekonferenz zu vernehmen. Die<br />

SBB hatten rund 30‘000 Personen transportiert<br />

und waren an der Belastungsgrenze.<br />

Christustage verstehen sich als ein öffentliches<br />

Zeugnis von Christen aus evangelischen<br />

Freikirchen, der reformierten Landeskirche und<br />

christlichen Organisationen.<br />

Medienstelle Christustag<br />

Foto: Y. Menge<br />

AZA<br />

3001 Bern<br />

alutist<br />

Zeitschrift für Soldaten und Freunde der<br />

Heilsarmee, erscheint zweiwöchentlich.<br />

Verlag und Redaktion:<br />

Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz,<br />

Österreich und Ungarn, Laupenstrasse 5,<br />

CH-3001 Bern, Telefon 031 / 388 05 91<br />

heilsarmee@SWI.salvationarmy.org<br />

Redaktionsteam:<br />

Elsbeth Cachelin-Rufener, Bern 1<br />

Dora Rufener, Münsingen<br />

Martin Pozar, Basel 1<br />

Heidi Seger, Zürich Zentral<br />

Ernst Kugler (Redaktor), HQ Bern<br />

Layout: Ernst Kugler<br />

Druck: Graf-Lehmann AG, Bern<br />

Gründer der Heilsarmee: William Booth<br />

General: John Larsson<br />

Territorialleiter: Hasse Kjellgren<br />

Jahresabonnement:<br />

Salutist Fr. 43.– / 62.–*<br />

Heilsarmee Zeitung Fr. 38.– / 58.–*<br />

*Ausland<br />

Ein Wort<br />

auf den Weg<br />

Der beste Spiegel ist<br />

das Auge eines guten<br />

Freundes.<br />

Gälisches Sprichwort

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