2008 Dezember K 10339 2,65 - Dachverband für Budotechniken ...
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JIU-JITSU<br />
Raus aus dem Angriff<br />
kann, welche Voraussetzungen<br />
vor und während einer Kyu-<br />
Prüfung erfüllt sein müssen,<br />
will man diese denn erfolgreich<br />
bestehen. Im Vordergrund stand<br />
die Einhaltung der vom Verband<br />
vorgeschriebenen Vorbereitungszeiten,<br />
und alle waren sich<br />
einig, dass hier streng nach den<br />
Richtlinien der Korporation<br />
Internationaler Danträger (KID)<br />
verfahren werden muss. In<br />
Punkto Disziplin auf der Matte<br />
und hinsichtlich des Verhaltens<br />
bei Kyu- und Dan-Prüfungen<br />
entstand eine lebhafte und<br />
konstruktiv-kritische Diskussion<br />
unter den Teilnehmern. Es<br />
wurde angeregt, dieses Thema<br />
auf dem nächsten KID-Seminar<br />
im Januar 2009 im Rahmen der<br />
KID-Mitglieder zu thematisieren.<br />
Um die Vielfalt und<br />
Vielseitigkeit des möglichen<br />
Prüfungsgeschehens einerseits<br />
und die Sensibilisierung <strong>für</strong><br />
Prüfungsrichtlinien andererseits<br />
in Einklang zu bringen, wurde<br />
ein Vorschlag eingebracht,<br />
dass bei Kyu-Prüfungen in den<br />
Vereinen grundsätzlich auch<br />
stets ein Gastprüfer eingeladen<br />
werden sollte, denn ein<br />
Gastprüfer bewertet die Prüfung<br />
mit anderen „Augen“ und kann<br />
dem Vereinstrainer gegebenenfalls<br />
wertvolle Tipps geben<br />
und einen möglichen Perspektivenwechsel<br />
anregen. Bei der<br />
Notengebung zu einer Prüfung<br />
nach den Regeln der KID wurde<br />
diskutiert, dass die jeweiligen<br />
Einteilungen von Theorie, Kata,<br />
Prüfungsprogramm und Kampfverhalten<br />
in Prozentpunkten<br />
womöglich unterschiedlich<br />
gewertet werden könnten. Des<br />
Weiteren wurde über den Gedanken<br />
refl ektiert, ob die Qualität<br />
der Bewertung einer Prüfung<br />
mit dem Grad der Erfahrung des<br />
Prüfers zunehmend besser und<br />
objektiver werde.<br />
Als Test wurden den Teilnehmern<br />
drei unterschiedliche<br />
Prüfungsabläufe in schriftlicher<br />
Form ausgehändigt. Eine<br />
Gruppe hatte die Aufgabe, die<br />
Benotung der drei Prüfungen<br />
frei nach ihrer individuellen Er-<br />
fahrung (ohne Notenschlüssel)<br />
zu bewerten. Die andere Gruppe<br />
sollte strikt nach den Richtlinien<br />
der KID (nach Prozentpunkten)<br />
bewerten. Bei den Ergebnissen<br />
kam raus, dass beide Gruppen<br />
unabhängig voneinander fast<br />
gleich bewertet hatten, was <strong>für</strong><br />
das Prüfungswesen von KID/<br />
DJJB und das hohe Niveau der<br />
Prüferausbildung spricht. Durch<br />
passgenaue Methodenwechsel<br />
und entsprechend geeignetes<br />
Material griffen Theorie und<br />
Praxis sinnvoll ineinander. Nach<br />
der Ausgabe der Arbeitshilfen<br />
<strong>für</strong> die Durchführung von Kyu-<br />
Prüfungen wurden den Teilnehmern<br />
verschiedene Bilder von<br />
unrealistischen Schwitzkasten-<br />
und Messerabwehren gezeigt.<br />
Auch die Bilder eines Mannes<br />
mit Messerverletzungen durch<br />
Messerangriffe machten klar,<br />
dass unser Bestreben nach perfekten<br />
Abwehrtechniken hohe<br />
Anforderungen an uns selbst<br />
stellen muss.<br />
Im praktischen Teil des Prüferlizenzlehrganges<br />
bekamen<br />
die Teilnehmer die Aufgabe, je<br />
eine realistische Schwitzkasten-<br />
und Messerabwehr zu erarbeiten.<br />
Nach der Vorstellung der<br />
erarbeiteten Abwehrtechniken<br />
hatten alle hoch motivierten<br />
Teilnehmer die Gelegenheit,<br />
über die einzelnen Gefahren<br />
unberechenbarer Angreifer zu<br />
sprechen. Nachdem alle Teile<br />
des Prüferlizenzlehrgangs absolviert<br />
waren, war man sich einig,<br />
dass schon allein der Gedanken-<br />
und Erfahrungsaustausch<br />
viel gebracht hat. Erfreuliches<br />
Fazit des Lehrgangs: Alle haben<br />
gut mitgearbeitet, die Lizenzverlängerung<br />
erhalten oder mit<br />
dem ersten Prüferlizenzlehrgang<br />
den Lizenzbaustein <strong>für</strong> die neue<br />
Prüferlizenz erhalten.<br />
Dieter Mäß<br />
„Hellas ruft“<br />
- Vorstand des<br />
DJJB wieder in<br />
Griechenland<br />
Ein Jahr nach den vom<br />
DJJB in Porto Carras/Griechenland<br />
(im südlichen Teil der<br />
Halbinsel Sithonia) durchgeführten<br />
16. Internationalen<br />
Meisterschaften der UNJJ ist<br />
erfreulicherweise abzusehen,<br />
dass sich das Jiu Jitsu in Griechenland<br />
mittlerweile immer<br />
größerer Popularität erfreut.<br />
Dieter Lösgen (10. Dan Jiu<br />
Jitsu) und Josef Djakovic (7.<br />
Dan Jiu Jitsu) fuhren Anfang<br />
Oktober erneut zu einem „Lehrgang<br />
<strong>für</strong> Freunde“ nach Kavala/Griechenland,<br />
um hier wieder<br />
einmal an eine schöne Tradition<br />
- „die Woche in Kavala“<br />
- anzuknüpfen. Beiden eilt ein<br />
Ruf voraus, der die motivierten<br />
Jiu Jitsukas aus Kavala und<br />
weiteren Regionen Griechenlands<br />
ermutigte, eine Woche<br />
lang bei bestem Wetter von<br />
morgens bis abends nur Jiu Jitsu<br />
zu „denken“, zu „fühlen“ und<br />
zu „handeln“. Aber nicht nur<br />
das Wetter spielte wieder mit,<br />
sondern auch der Gedanke des<br />
Budo konnte sich in dieser „mediterranen“<br />
Atmosphäre bestens<br />
entwickeln, wobei freundschaftliche<br />
Kontakte aufgebaut oder<br />
bestehende vertieft wurden.<br />
Der Lehrer in Kavala, Christos<br />
Barberis (4. Dan Jiu Jitsu), hat<br />
selbst lange Zeit in Deutschland<br />
54 12/<strong>2008</strong> der budoka