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Bekleidungsphysiologische Forschung im Dienste des tragekomforts

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<strong>Bekleidungsphysiologische</strong> <strong>Forschung</strong> <strong>im</strong> <strong>Dienste</strong> <strong>des</strong> <strong>tragekomforts</strong><br />

Bild 3: Mit den Methoden der<br />

Bekleidungsphysiologie lassen<br />

sich auch die thermophysiologischen<br />

und hautsensorischen<br />

Eigenschaften von Kleidung ermitteln,<br />

wie sie vom gletschermann<br />

„Ötzi“ in der Jungsteinzeit<br />

getragen wurde.<br />

Bild 2 links: Bis in die neuzeit<br />

schützten sich die Menschen<br />

ausschließlich mit Kleidung aus<br />

naturmaterialien wie Wolle, Leder<br />

und Fell vor Witterungseinflüssen.<br />

6<br />

Dadurch wird es erstmals in der langen Geschichte<br />

der Bekleidung möglich, diese gezielt <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf best<strong>im</strong>mte Einsatzbereiche und Anforderungen<br />

zu bewerten und zu opt<strong>im</strong>ieren.<br />

Zuvor flossen in die Wahl von Materialien und<br />

Schnittkonstruktion nicht zuletzt mystische Vorstellungen<br />

ein, die <strong>im</strong> engen Kontext zur kulturellen<br />

Entwicklung standen.<br />

Kleidung für den „nackten affen“<br />

Der Verlust <strong>des</strong> Fells stellt in der Geschichte<br />

der Menschwerdung einen Meilenstein dar. Die<br />

ersten Pr<strong>im</strong>aten regulieren ihre Körpertemperatur<br />

wie alle Säugetiere über die Atmung, was<br />

den Umfang der Wärmeabfuhr aber stark einschränkt.<br />

Der Frühmensch nutzt zur Wärmeabfuhr dagegen<br />

den ganzen Körper und wird damit in Punkto<br />

Ausdauer und Anpassungsfähigkeit den meisten<br />

Tieren überlegen.<br />

Zudem wird erst über das Schwitzen am Körper<br />

die Kommunikationsfähigkeit über Sprache für<br />

den „nackten Affen“ auch bei großer Hitze oder<br />

unter Anstrengung möglich. Wirklich effektiv ist<br />

die Fähigkeit zu schwitzen jedoch nur, wenn kein<br />

Fell die Luftzirkulation behindert. Im Laufe der<br />

Evolution verliert der Mensch <strong>des</strong>halb weitgehend<br />

sein Körperhaar.<br />

Die Besiedelung kälterer Weltregionen wird<br />

für den Frühmenschen in der Folge nur durch<br />

die Erfindung schützender Kleidung möglich<br />

(Bild 2).<br />

Aber selbst unter kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen, die<br />

einen Körperschutz durch Kleidung eigentlich<br />

unnötig machen, bilden sich <strong>im</strong> Rahmen der kulturellen<br />

Entwicklung aus ethisch-religiösen Motiven<br />

heraus typische Bekleidungsformen.

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