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Impulse 1-2012 - Hohenstein Institute

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1. Ausgabe <strong>2012</strong><br />

Textile Forschung und Dienstleistung<br />

HoHenstein impulse<br />

Aktuelle informAtionen der HoHenstein institute<br />

Produkte in der ”textilen Folterkammer”<br />

Prüfung Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) in 10 Tagen<br />

Die Messe steht vor der Tür und<br />

die neuen Materialien für die Persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA)<br />

sollen vorgestellt werden. Jetzt<br />

gibt es nur noch ein Problem –<br />

ihre Schutzwirkung ist noch nicht<br />

nachgewiesen. Mariana Schubert<br />

und ihr Team an den <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong>n können Abhilfe schaffen.<br />

Innerhalb von 10 Werktagen<br />

werden in der Prüfstelle für Persönliche<br />

Schutzausrüstung, im Normalfall*<br />

die Prüfungen für die unterschiedlichen<br />

Normen durchgeführt.<br />

Anhand der Norm DIN EN<br />

ISO 11612 „Schutzkleidung gegen<br />

Hitze und Flammen“ stellen wir<br />

heute einen beispielhaften Ablauf<br />

der Prüfungen vor.<br />

Tag 01 Die zu prüfenden Materialien<br />

kommen im Wareneingang der<br />

<strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong> an, werden registriert<br />

und der Prüfauftrag bestätigt.<br />

Anhand der vergebenen Registrierungsnummer<br />

kann der weitere<br />

Verlauf der Prüfungen zugeordnet<br />

und verfolgt werden.<br />

Tag 02 Damit die Ergebnisse jederzeit<br />

reproduzierbar sind, werden<br />

die Prüfmuster für die Prüfungen vorbereitet<br />

und klimatisiert, dass heißt<br />

sie sind 24 Stunden lang einer gleichbleibenden<br />

Temperatur und Luftfeuchtigkeit<br />

ausgesetzt.<br />

Tag 03 Auf dem Prüfmuster werden<br />

Maßstrecken für die Überprüfung<br />

der Formänderung durch das Waschen<br />

eingestickt und eingemessen.<br />

Danach wird ein Teil der Prüfmuster<br />

vorbehandelt. Diese besteht im Normalfall<br />

aus 5 Wäschen, es kann sich<br />

aber auch um ein industrielles Wiederaufbereitungsverfahren<br />

handeln.<br />

Ein Waschzyklus umfasst dabei den<br />

kompletten Wasch- und Trocknungsprozess.<br />

Diese Prüfvorbereitung dauert<br />

ca. 1 bis 2 Tage. Die nicht gewaschenen<br />

Muster werden für die Prüfungen<br />

im Neuzustand zugeschnitten.<br />

Tag 01<br />

* Verfügbarkeit der Prüfkapazitäten vorausgesetzt.<br />

Das Team der Prüf- und Zertifizierungsstelle der <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong>, von links: Mathias Peters, Annette Jentsch, Claudia Maier-Miandobi,<br />

Susanne Vieth, Mariana Schubert, Mihaela Wandel; vorne links: Heide Kübler und vorne rechts: Gudrun Heger.<br />

Tag 04 Die Prüfung des Brennverhaltens<br />

wird im Neuzustand und<br />

nach der Vorbehandlung durchgeführt.<br />

Dabei wird das Gewebe zehn<br />

Sekunden lang einer Flammeneinwirkung<br />

ausgesetzt und die Fläche<br />

und/oder die Kante beflammt. Das<br />

Prüfmuster darf weder bis zur Oberkante<br />

oder den Seitenkanten weiter<br />

brennen, noch schmelzen, noch<br />

darf das Muster Lochbildung oder<br />

schmelzendes Abtropfen zeigen. Zudem<br />

muss die Nachbrennzeit sowie<br />

die Nachglimmzeit weniger als 2 Sekunden<br />

betragen.<br />

Tag 05 Sobald die Prüfmuster<br />

die Waschzyklen durchlaufen haben,<br />

werden die Prüflinge erneut klimatisiert.<br />

Die vorher aufgebrachten Maße<br />

werden ausgemessen und die Maßänderungen<br />

berechnet. Die Maßänderung<br />

von Geweben bzw. Laminaten<br />

darf dabei nicht mehr als ±3 % in<br />

Längs- und Querrichtung betragen.<br />

Tag 06 Die Überprüfung der<br />

Weiterreißkraft von Textilien ermit-<br />

telt die Kraft, die aufgebracht werden<br />

muss, um ein schnelles Durchreißen<br />

des mit einem Einschnitt versehenen<br />

Gewebes zu erwirken. Die Prüfung<br />

wird insgesamt 10-mal durchgeführt:<br />

5-mal in Kett- bzw. Längsrichtung<br />

und 5-mal in Schuss- bzw. Querrichtung.<br />

Die Kraft, die für ein Weiterreißen<br />

des Gewebes benötigt wird,<br />

muss mehr als 15 Newton betragen.<br />

Neben der Weiterreißkraft wird auch<br />

die Zugfestigkeit ermittelt. Dafür werden<br />

die Prüflinge in die Zugprüfmaschine<br />

eingespannt und die Kraft ermittelt,<br />

die benötigt wird, bis das<br />

Prüfmuster reißt. Das Material muss<br />

eine Zugkraft von mindestens 300<br />

Newton sowohl in Quer- als auch in<br />

Längsrichtung aushalten.<br />

Tag 07 Das Brennverhalten der<br />

Materialien wird auch nach den<br />

Waschzyklen geprüft. So können<br />

funktionelle Ausrüstungen der Materialien<br />

auf ihre Wirksamkeit nach<br />

der Reinigung bzw. Waschbehandlung<br />

überprüft werden. Die Prüfung<br />

erfolgt genau wie im Neuzustand, es<br />

wird die Fläche und/oder die Kante<br />

beflammt. Nach dem Waschen müssen<br />

die gleichen Vorgaben wie im<br />

Neuzustand erfüllt werden (s. Tag 4).<br />

Tag 08 Bei der Prüfung zur<br />

Strahlungswärme wird die Abschirmung<br />

einer Strahlungsquelle durch<br />

das Prüfmaterial gemessen. Die Probe<br />

wird auf einem Schlitten aufgespannt<br />

und einer Wärmestromdichte<br />

von 20 kW/m 2 ausgesetzt. Dabei<br />

wird die Zeit ermittelt, die benötigt<br />

wird, die Ausgangstemperatur (20 °C)<br />

mit der vorgegebenen Wärmestromdichte<br />

auf 24 °C zu erhöhen.<br />

Tag 09 Zur Überprüfung des<br />

Wärmewiderstandes gegen Flammen<br />

wird der Prüfling in das Prüfgerät<br />

eingespannt und einer Flamme<br />

ausgesetzt. Über dem Prüfmaterial<br />

befindet sich ein Kalorimeter, dieses<br />

misst die Zeitdauer bis die Temperatur<br />

über dem Prüfling auf 24 °C über<br />

der Ausgangstemperatur angestiegen<br />

ist. (Beispiel: Ausgangstemperatur<br />

Tag 02 Tag 03 Tag 04 Tag 05 Tag 06 Tag 07 Tag 08 Tag 09<br />

www.hohenstein.de<br />

HigHligHts<br />

Textile Geräuschdämpfung<br />

Spezial-Büstenhalter<br />

Neue Biozidverordnung<br />

3D-Modelle in Echtzeit<br />

seite 2<br />

seite 3<br />

seite 4<br />

seite 6<br />

20 °C – Zeitdauer, bis die Temperatur<br />

auf 44 °C gestiegen ist.)<br />

Tag 10<br />

Nach Durchführung aller Prüfungen<br />

wird der Prüfbericht erstellt. Haben<br />

die Materialien alle Prüfungen erfolgreich<br />

bestanden, kann, je nach Auftrag<br />

des Kunden, die Zertifizierung erfolgen.<br />

Innerhalb von nur 10 Tagen<br />

können an den <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong>n<br />

Produktentwicklungen und Innovationen<br />

auf ihre Schutzwirkung für den<br />

Träger überprüft werden. Damit dienen<br />

die Materialprüfungen nicht nur<br />

als Grundlage für die Zertifizierung<br />

der Produkte, sondern sorgen dafür,<br />

dass der Schutz des Trägers<br />

von PSA immer weiter<br />

verbessert wird.<br />

Mariana Schubert<br />

m.schubert@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-432-DE<br />

Tag 10


seite 2 | impulse | 1/<strong>2012</strong><br />

Mehr Komfort durch Geräuschdämpfung<br />

Akustische und aero-akustische Eigenschaften textiler Materialien<br />

Inwieweit ein textiles Material<br />

schalldämpfend wirkt und welche<br />

Geräusche andererseits durchströmender<br />

Wind verursacht, lässt sich<br />

seit Kurzem mit Hilfe akustischer<br />

Prüfstände an den <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong>n<br />

untersuchen.<br />

Das Team von Dr. Jan Beringer<br />

hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule<br />

Reutlingen und der Rökona<br />

Textilwerk GmbH in Tübingen innovative<br />

Prüfmethoden zur Untersuchung<br />

akustischer und aero-akustischer<br />

Eigenschaften textiler Materialien<br />

entwickelt.<br />

„Schalldämmende textile<br />

Materialien erfreuen sich<br />

in vielen Bereichen zunehmender<br />

Beliebtheit, bei denen<br />

Geräusche als unangenehm<br />

und störend empfunden<br />

werden.“<br />

Vor allem in der Innenarchitektur<br />

und der Automobilindustrie kommen<br />

angepasste spezielle Materialien zur<br />

Minimierung und Optimierung von<br />

Geräuschen zum Einsatz und tragen<br />

somit insbesondere zur Erhöhung des<br />

akustischen Komforts bei.<br />

Bei der akustischen Prüfung der<br />

<strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong> werden unter-<br />

Am 01.04.<strong>2012</strong> hat Gertrud Kenngott<br />

die Verantwortung als Leiterin<br />

der Daunen- und Federnprüfstelle<br />

an den <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong>n<br />

an Alexandra Hlawatsch übergeben.<br />

Doch von „Ruhestand“ kann<br />

bei Frau Kenngott keine Rede sein:<br />

Ihre mehr als 38-jährige Erfahrung<br />

bei der Prüfung und Beurteilung<br />

von Bettwaren stellt sie als Beraterin<br />

ihrer Nachfolgerin und dem<br />

6-köpfigen Team auch weiterhin<br />

zur Verfügung.<br />

„Unserer Hauptaufgabe ist<br />

die Qualitätsprüfung von<br />

Federn- und Daunenfüllungen<br />

hinsichtlich Zusammensetzung,Tiergattung<br />

und Füllmenge.“<br />

Außerdem überprüfen sie für<br />

Kunden weltweit die Sauberkeit und<br />

Hygiene des Füllmaterials sowie die<br />

Dichtheit der Hülle. Die Daunen- und<br />

Federnprüfstelle ist darüber hinaus<br />

in die europäische Normungsarbeit<br />

und in die Arbeit der internationalen<br />

Federn- und Bettwarenverbände<br />

eingebunden. Sie ist international anerkannt<br />

durch den Verband der Europäischen<br />

Bettfedern- und Bettwa-<br />

schiedlichetextile Materialien<br />

mit dem Akustikmessgerätuntersucht.<br />

Der zu überprüfende<br />

Stoff wird in einem Probenhalter<br />

zwischen Lautsprecher und<br />

Mess-Mikrofon eingespannt. Ein großer<br />

Vorteil ist hierbei die kleine Mustergröße:<br />

Stoffproben mit den Abmessungen<br />

10 x 10 cm sind bereits ausreichend.<br />

„Im Frequenzspektrum<br />

von 200 – 20.000 Hz wird<br />

gemessen, in welchem<br />

Umfang (Dezibel) der<br />

Stoff das vom Lautsprecher<br />

ausgesendete Signal<br />

abschwächt bzw. dämpft.“<br />

Bei der aero-akustischen Prüfung<br />

werden die Frequenzspektren<br />

der oftmals störenden Nebengeräusche<br />

luftdurchströmter Textilien ermittelt.<br />

Auf dem Prüfstand der <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong>, auf dem vom kleinen<br />

Labormuster bis hin zum kompletten<br />

Bauteil nahezu jedes Musterteil<br />

untersucht werden kann, lassen<br />

sich Windgeschwindigkeiten von bis<br />

zu 140 km/h simulieren.<br />

renindustrie e.V. (EDFA) sowie das Internationale<br />

Daunen- und Federnbureau<br />

(IDFB).<br />

Bereits seit 1974 lässt die Kontrollgemeinschaft<br />

Traumpass e.V.<br />

nach dem Zufallsprinzip ausge-<br />

Die neue akustische Prüfung zeigt, wie viel Schall das menschlichen Ohr, trotz schalldämpfender Textilien wahrnimmt.<br />

Das Textil bzw. Bauteil wird einer<br />

Luftströmung ausgesetzt, und mit Hilfe<br />

eines speziellen Mess-Mikrofons<br />

wird das Geräusch aufgenommen,<br />

das die durchströmende Luft verursacht.<br />

Dieses Geräusch wird mit ei-<br />

wählte Bettwaren ihrer 21 Mitglieder<br />

zum Zwecke der Qualitätssicherung<br />

überprüfen. Der erfolgreiche<br />

Abgleich mit der europäischen<br />

Kennzeichnungs-Vorschrift<br />

DIN EN 12934 ist Voraussetzung<br />

nem Computerprogramm analysiert<br />

und die entsprechenden Frequenzen<br />

des Geräusches ermittelt. Anhand<br />

der sich daraus ergebendenVergleichszahlen<br />

können die Materiali-<br />

für das Federn-Siegel „Traumpass“.<br />

Dabei werden von den <strong>Hohenstein</strong><br />

Experten sowohl die prozentualen<br />

Anteile von Federn und Daunen als<br />

auch die Tiergattung bestimmt, von<br />

der die Füllung stammt. Die Untersu-<br />

en für verschiedenste Anwendungsbereiche<br />

optimiert werden.<br />

Dr. Jan Beringer<br />

j.beringer@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-363-DE<br />

Frau Holle – die nächste Generation<br />

Daunen- und Federnprüfstelle unter neuer Leitung<br />

Gertrud Kenngott (links) steht Alexandra Hlawatsch, (rechts) der neuen Leiterin der Daunen- und Federnprüfstelle der <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong><br />

und ihrem Team auch aus dem Ruhestand noch als Beraterin zur Seite.<br />

chungen, die immer noch in akribischer<br />

Handarbeit mit der Pinzette erfolgen,<br />

sind damit ein wichtiger Baustein<br />

des gut organisierten Aufkauf-<br />

und Prüfsystems der Kontrollgemeinschaft<br />

Federn-Siegel e.V.<br />

Auch viele in- und ausländische<br />

Hersteller von Daunenjacken und<br />

Schlafsäcken nehmen die Dienste der<br />

<strong>Hohenstein</strong> Daunen- und Federnprüfstelle<br />

in Anspruch, um den boomenden<br />

Markt mit geprüften Produkten<br />

bedienen zu können. Sie profitieren<br />

dabei nicht zuletzt von zusätzlichen<br />

Prüf- und Dienstleistungsangeboten<br />

z. B. im Bereich des Schlafkomforts.<br />

So kann in den <strong>Hohenstein</strong> Laboren<br />

der individuelle Trage- bzw. Schlafkomfort<br />

einer Daunenjacke, Daunendecke<br />

oder eines Schlafsacks ermittelt<br />

und auf Wunsch mit dem <strong>Hohenstein</strong><br />

Qualitätslabel ausgewiesen<br />

werden. In Kombination mit den Angaben<br />

zum Füllmaterial lassen sich<br />

so umfassende Qualitätsaussagen für<br />

ein Produkt treffen, die insbesondere<br />

auch dem Fachhandel bei<br />

der qualifizierten Beratung<br />

helfen.<br />

Alexandra Hlawatsch<br />

a.hlawatsch@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-421-DE


Erholsamer Schlaf für Allergiker<br />

Wie milbendicht sind Matratzenbezüge wirklich?<br />

Spezielle Matratzenüberzüge, sogenannte<br />

Encasings, sollen Hausstaub-Allergikern<br />

zu einem erholsamen<br />

Schlaf verhelfen. Die Herausforderung<br />

für die Hersteller besteht<br />

darin, eine ausreichende Atmungsaktivität<br />

mit einer guten Dichtigkeit<br />

gegenüber Allergenen aus dem<br />

Milbenkot zu kombinieren.<br />

Als Ergänzung zu den Untersuchungen<br />

zur Beurteilung und Optimierung<br />

des Schlafkomforts bietet<br />

das Team des Fachbereiches Hygiene,<br />

Umwelt und Medizin deshalb<br />

seit Kurzem eine neue, praxisnahe<br />

Prüfmethode, mit der sich die Barrierewirkung<br />

von Encasings beurteilen<br />

lässt.<br />

Der Encasingtest simuliert die<br />

Bewegungen des Schläfers über die<br />

gesamte nächtliche Schlafphase. Zugleich<br />

verwenden die Wissenschaftler<br />

für den Test auf Allergendichtigkeit<br />

echten Milbenkot aus einer<br />

Hausstaubmilbenzucht und verzichten<br />

damit auf die sonst üblichen synthetischen<br />

Partikel, die lediglich die<br />

größeren Kotpartikel simulieren. Alle<br />

Bestandteile des Encasings, d.h. die<br />

Fläche, Nähte und der Reißverschluss<br />

werden anschließend mit realem Milbenkot<br />

belastet und die Bewegungen<br />

des Schläfers über 8 Stunden nachgestellt.<br />

Gemessen wird die Menge<br />

der entscheidenden Kenngröße, des<br />

Milbenkotallergens „Der p1“, welche<br />

während der Versuchsdauer durch<br />

die Konstruktion hindurch tritt.<br />

Das Interessante dabei ist die Verwendung<br />

des eigentlichen Allergieauslösers,<br />

des Milbenkots. In<br />

Kombination mit der Versuchsanordnung<br />

lässt sich dadurch<br />

erstmals eine genaue Angabe<br />

darüber machen, ob die sogenannte<br />

Sensibilisierungsschwelle überschritten<br />

wird. Die von Medizinern festgesetzte<br />

Schwelle gibt an, ab welcher<br />

Allergenmenge die Mehrzahl der Allergiker<br />

mit typischen allergischen Reaktionen<br />

wie Fließschnupfen, tränenden<br />

Augen und Asthma reagiert.<br />

Nur solche Encasings werden mit<br />

dem <strong>Hohenstein</strong> Qualitätslabel „Geprüfte<br />

Qualität – Hausstaub- und Milbenbarriere“<br />

ausgezeichnet, die nachweislich<br />

das Milbenallergen „Der p1“<br />

so effektiv vom Schläfer fern halten,<br />

dass die Sensibilisierungsschwelle<br />

nicht erreicht wird. Diese wurde<br />

von Medizinern auf 2 µg Allergen innerhalb<br />

einer Nacht festgelegt.<br />

Spezial-BH für empfindliche Haut<br />

Mehr Komfort für Brustkrebs-Patientinnen<br />

Speziell für Brustkrebs-Patientinnen,<br />

die sich einer Strahlentherapie<br />

unterziehen müssen, wurde<br />

von einem Forscherteam der <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong> zusammen mit<br />

einem Industriepartner ein Büstenhalter<br />

entwickelt. Dieser kann<br />

während und nach der Strahlentherapie<br />

getragen werden und berücksichtigt<br />

die hohe Empfindlichkeit<br />

der Haut, die während der Behandlung<br />

häufig auftritt, sowie Veränderungen<br />

des Brustvolumens.<br />

In den westlichen Staaten ist<br />

Brustkrebs die häufigste Krebsart bei<br />

Frauen. Allein in Deutschland wird<br />

jährlich bei ca. 72.000 Frauen die Diagnose<br />

Brustkrebs gestellt. 60 bis 70 %<br />

aller Betroffenen können heute so<br />

operiert werden, dass die betroffene<br />

Brust erhalten bleibt. Zur anschließenden<br />

Standardbehandlung gehört<br />

in diesen Fällen eine mehrwöchige<br />

Strahlentherapie. Deren Ziel ist es,<br />

möglicherweise im Brustgewebe verbliebene<br />

Krebszellen mit Hilfe hoch-<br />

Das neue Qualitätslabel „Hausstaub- und Milbenbarriere“ dürfen nur Encasings führen,<br />

die nachweislich das Milbenallergen „Der p1“ so effektiv vom Schläfer fern halten, dass<br />

die Sensibilisierungsschwelle über die gesamte Schlafphase hinweg nicht erreicht wird.<br />

„Viele der in Encasings<br />

verarbeiteten Textilien<br />

weisen eine hohe Milbendichtigkeit<br />

auf. Doch bei<br />

einigen Matratzenbezügen<br />

sind gerade der Reißverschluss<br />

und die Nähte<br />

noch Schwachstellen.<br />

Mit synthetischen Partikeln<br />

zeigten sich diese<br />

Schwachstellen nicht,<br />

sondern lediglich mit den<br />

wesentlich kleineren Fragmenten<br />

des echten Milbenkots.“<br />

energetischer Strahlen zu zerstören.<br />

Dazu wird durch die Haut hindurch<br />

ein Strahlengang in das betroffene<br />

Gewebe gerichtet.<br />

„Trotz der heutzutage vergleichsweise<br />

schonend ablaufenden<br />

Behandlung zeigen<br />

sich bei den Patientinnen<br />

während und nach der<br />

Strahlentherapie oft starke<br />

Hautirritationen. Der neuartige<br />

Spezial-BH soll helfen,<br />

die Beschwerden zu<br />

minimieren.“<br />

Auf Basis der anatomischen Daten<br />

von Brustkrebs-Patientinnen, die<br />

mit Hilfe eines 3D-Scanners berührungsfrei<br />

ermittelt wurden, entwickelte<br />

das Projektteam deshalb die<br />

ideale Grundschnittform für den<br />

Spezial-BH mit einer optimalen<br />

Nahtführung und definierten tex-<br />

tilen Grundmaterialien, welche die<br />

empfindliche Haut der<br />

Patientinnen zusätzlich<br />

entlastet.<br />

Prof. Dr. Dirk Höfer<br />

d.hoefer@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-389-DE<br />

Mit Hilfe von Laboruntersuchungen wird u. a. beurteilt, wie stark ein Textil auf schweißfeuchter<br />

Haut anklebt, wie schnell es Schweiß vom Körper wegleitet und wie rau oder steif es ist.<br />

Elfriede Kirchdörfer<br />

e.kirchdoerfer@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-356-DE<br />

impulse | 1/<strong>2012</strong> | seite 3<br />

5. HoHenstein<br />

innovationsbörse<br />

Großes Interesse an aktuellen<br />

Forschungsprojekten<br />

Schutzkleidung mit empfindlichen<br />

Sensoren, die selbständig Gefährdungen<br />

erkennt und Schutzmaßnahmen<br />

einleitet, noch bevor ein<br />

Arbeitsunfall passiert – was wie<br />

Zukunftsmusik klingt, ist schon<br />

fast in der Wirklichkeit angekommen.<br />

Rund 120 Teilnehmer fanden sich<br />

an zwei Veranstaltungstagen zur<br />

5. Innovationsbörse an den <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong>n in Bönnigheim<br />

ein. In Tandemvorträgen der Forscher<br />

und Entwickler wurden die<br />

Synergien aus Forschung und Praxis<br />

eindrucksvoll vorgestellt.<br />

Mit Themen aus den Bereichen<br />

Haushalt, Medizintextilien sowie<br />

Arbeits- und Sportbekleidung wurden<br />

Entscheidungsträger, Marketingfachleute<br />

und Entwickler aus<br />

den unterschiedlichsten Sparten<br />

angesprochen. Die Bandbreite der<br />

in den Vorträgen und der begleitenden<br />

Exponateschau vorgestellten<br />

Projekte reichte entsprechend<br />

von einem antimykotisch ausgerüsteten<br />

Fensterband, das speziell<br />

bei älteren Fenstern Kondenswasser<br />

im Winter auffängt und eine<br />

Schimmelbildung verhindert, über<br />

Die <strong>Hohenstein</strong> Experten gaben bei der<br />

Innovationsbörse einen Überblick über<br />

aktuelle Forschungsprojekte.<br />

eine Kühlweste, die künftig Patienten<br />

bei einem Herzstillstand vor<br />

neurologischen Schäden bewahrt,<br />

bis hin zum aktiven Schnittschutzsystem<br />

„HORST“, bei dem Sensoren<br />

dafür sorgen, dass die Motorsäge<br />

bei Forstarbeiten vor einem<br />

möglichen Körperkontakt ausgeschaltet<br />

wird.<br />

Die Vortragsunterlagen der 5. <strong>Hohenstein</strong><br />

Innovationsbörse können<br />

im Internet kostenlosheruntergeladen<br />

werden.<br />

Prof. Dr. Dirk Höfer<br />

d.hoefer@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/Innovationsboerse


seite 4 | impulse | 1/<strong>2012</strong><br />

Am 22. Mai <strong>2012</strong> wurde die Verordnung<br />

(EU) Nr. 528/<strong>2012</strong> des<br />

Europäischen Parlaments und des<br />

Rates über die Bereitstellung auf<br />

dem Markt und die Verwendung<br />

von Biozidprodukten im Amtsblatt<br />

der Europäischen Union<br />

(L 167) veröffentlicht. Diese Verordnung<br />

ist seit dem 1. September<br />

2013 gültig und ersetzt die bisherige<br />

EU-Richtlinie 98/8/EG. Ziel<br />

der Verordnung ist es, die Sicherheit<br />

von Biozidprodukten beim Inverkehrbringen<br />

und Verwenden zu<br />

verbessern.<br />

Was ist ein Biozidprodukt?<br />

Artikel 3 der EU-Verordnung definiert<br />

ausführlich Biozidprodukte.<br />

Vereinfacht dargestellt sind Biozidprodukte<br />

Stoffe/Gemische, die auf<br />

andere Art als durch bloße physikalische<br />

oder mechanische Einwirkung<br />

Schadorganismen (Bakterien, Viren,<br />

Schimmelpilze) zerstören, abschrecken,<br />

sie unschädlich machen oder<br />

Schädigungen durch sie verhindern.<br />

Ein mit einem Biozid behandelter Gegenstand<br />

gilt ebenfalls als Biozidprodukt.<br />

So sind z.B. antimikrobiell ausgerüstete<br />

Textilien, Oberflächenbeschichtungen<br />

und andere Gebrauchsgegenstände<br />

Biozidprodukte.<br />

Die Übertragung von Bakterien, Pilzen<br />

und Viren stand im Zentrum einer<br />

aktuellen Studie.<br />

Ausgangspunkt war eine fingierte<br />

Keimquelle, von der aus die<br />

Krankheitserreger über die Hände<br />

von Testpersonen auf verschiedene<br />

Objekte im Raum (z. B. Toilettenbürste,<br />

Türklinke, Wasserhahn)<br />

übertragen wurden, die dann wiederum<br />

eine weitere Infektionsquelle<br />

darstellten. Mit dem neu entwickelten<br />

Keim-Übertragungsmodell wurde<br />

z. B. untersucht, wie viele Mikroorganismen<br />

über die Hand einer<br />

Person von der Toilettenbürste<br />

auf die Türklinke übertragen werden<br />

und welche Keimmengen die<br />

nächste Person, welche die Tür öffnet,<br />

mit ihrer Hand weiter verbrei-<br />

Neue Biozidverordnung<br />

Was Hersteller und Handel zu beachten haben<br />

Welche Verpflichtungen hat der Inverkehrbringer<br />

von Biozidprodukten?<br />

Zulassung: Grundsätzlich müssen<br />

Biozidprodukte nach Artikel 1 gesetzlich<br />

zugelassen werden. Die für die<br />

sog. Unionszulassung erforderlichen<br />

Informationsanforderungen sind in<br />

den Anhängen II und III der Verordnung<br />

festgelegt. Nach Artikel 25<br />

kann ein Biozidprodukt für ein vereinfachtes<br />

Zulassungsverfahren geeignet<br />

sein, sofern eine hinreichende<br />

Wirksamkeit belegt ist.<br />

Kennzeichnung: Artikel 58 beinhaltet<br />

die Verpflichtung des Inverkehrbringers<br />

zur Angabe des bioziden<br />

Wirkstoffes, ebenso wie die besondere<br />

Kennzeichnung von bioziden<br />

„Nano“-Komponenten.<br />

Verwendungszweck: Gemäß Artikel<br />

2 Absatz 1 muss der Verwendungszweck<br />

des Biozidproduktes angegeben<br />

werden. Die dafür erforderlichen<br />

Rahmenvorgaben sind im Anhang V<br />

der Verordnung enthalten. Der Verwendungszweck<br />

wird auf vier Produkthauptgruppen<br />

mit insgesamt 22<br />

Produktarten aufgeteilt.<br />

Wer gilt als Inverkehrbringer?<br />

Jedes Überlassen eines Produkts an<br />

einen anderen, unabhängig, ob das<br />

Produkt neu, gebraucht, wiederaufbereitet<br />

oder wesentlich verändert<br />

tet. Die praxisnahe Studie korreliert<br />

erstmals Keimübertragungswege zu<br />

derzeit bekannten infektiösen Dosen<br />

von Bakterien, Pilzen und Viren.<br />

„Zwar reduziert sich erwartungsgemäß<br />

die Anzahl<br />

lebensfähiger Erreger<br />

bei jedem Übertragungsschritt<br />

in der Toilette<br />

von Händen auf Objekte,<br />

doch einige Krankheitserreger<br />

wurden durch Kontakt<br />

mit kontaminierten<br />

Oberflächen noch in ansteckenden<br />

Dosen auf andere<br />

Testpersonen übertragen.“<br />

Die Ergebnisse der Studie lassen den<br />

Schluss zu, dass ein Ansteckungsrisiko<br />

vor allem von der infektiösen Dosis<br />

des jeweiligen Krankheitserregers<br />

abhängt. Bei Durchfall erregenden Viren<br />

oder Bakterien, z. B. Norovirus<br />

oder EHEC, sind nur wenige Partikel<br />

oder Zellen für eine Infektion ausreichend.<br />

Dies bedeutet, dass in öffentlichen<br />

Toiletten für andere Personen<br />

Auch antimikrobielle Ausrüstungen in Haushaltsgeräten fallen unter die neue Biozid-Verordnung.<br />

worden ist, gilt als Inverkehrbringen.<br />

Gleiches gilt gemäß Geräte- und Produktsicherheitsgesetz<br />

(GPSG) auch<br />

für die Einfuhr in den Europäischen<br />

Wirtschaftsraum. Entsprechend unterliegen<br />

sowohl Hersteller, die innerhalb<br />

der EU produzieren, als auch<br />

Hersteller und Handelsunternehmen,<br />

die Produkte aus Nicht-EU-Ländern<br />

einführen und weitergeben, der Biozidverordnung.<br />

Wirksamkeitsprüfungen als Voraussetzung<br />

für das vereinfachte Zulassungsverfahren<br />

Nach Artikel 25 kann ein Biozidprodukt<br />

für ein vereinfachtes Zulassungsverfahren<br />

geeignet sein, so-<br />

Szenarien einer möglichen Keimübertragung von einer Infektionsquelle über Hände und verschiedene Oberflächen von Person zu Person<br />

und die Prävention durch eine antimikrobiell ausgerüstetete Türklinke.<br />

ein hohes Risiko besteht, mit einer<br />

ansteckenden Dosis dieser Keime in<br />

Berührung zu kommen. Auf der anderen<br />

Seite besteht durch die Nutzung<br />

derselben Toilette nur eine sehr geringe<br />

Wahrscheinlichkeit der Ansteckung<br />

mit Erregern, die eine hohe<br />

fern eine hinreichende Wirksamkeit<br />

belegt ist. Der Fachbereich Hygiene,<br />

Umwelt & Medizin an den <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong>n in Bönnigheim<br />

prüft die Wirksamkeit von Biozidprodukten<br />

gegen Zielorganismen<br />

entsprechend der Vorgaben in den<br />

Anhängen II und III der Biozidverordung.<br />

Das Methodenregister umfasst<br />

alle international anerkannten<br />

Standardmethoden. Je nach Verwendungszweck<br />

können Zielorganismen<br />

aus unterschiedlichen Bereichen wie<br />

Wasser, Lebensmittel, Medizin und<br />

Textil ausgewählt werden. Die geforderten<br />

mikrobiologischen Untersuchungen<br />

sind akkreditiert und bieten<br />

differenzierte Prüfungen auf Bak-<br />

Den Keimen auf der Spur<br />

Infektionsdosis verlangen, wie z. B.<br />

Genitalpilze. Das neue Keim-Übertragungsmodell<br />

kann auch zur Beurteilung<br />

anderer Infektketten eingesetzt<br />

werden. Es ist z. B. ohne weiteres<br />

übertragbar auf andere öffentlich<br />

zugängliche Umgebungen wie<br />

terien, Pilze und Viren. Mikroorganismen<br />

verursachen u. a. auch Gerüche.<br />

Die Verwendung von Bioziden<br />

auf Textilien kann auch zur Geruchsreduzierung<br />

dienen. Auch die Wirksamkeit<br />

dieser Funktion ist durch<br />

die <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong> qualifiziert<br />

nachweisbar.<br />

Mehr Informationen zur Umsetzung<br />

der Biozidverordnung<br />

Speziell bei Sport- und Outdoorkleidung<br />

sind bereits heute zahlreiche<br />

biozide Produkte am Markt. Entsprechend<br />

beschäftigt sich u. a. auch<br />

das Seminar „Fit for function“ am<br />

18. Oktober <strong>2012</strong> an den <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong>n mit dieser Thematik.<br />

Programm und Anmeldung unter:<br />

www.hohenstein.de/fitforfunction<br />

Unabhängige Prüfungen sind Voraussetzung<br />

für ein vereinfachtes Zulassungsverfahren.<br />

Dr. Helmut Mucha<br />

h.mucha@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-428-DE<br />

Mögliche Übertragungswege von Bakterien, Pilzen und Viren<br />

Restaurants oder Hotels, und dort sowohl<br />

auf Textilien als auch auf Oberflächen.<br />

Dr. Anja Gerhardts<br />

a.gerhardts@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-377-DE


Wie sicher sind Nano-Materialien?<br />

Forschungsprojekt zur Risikoabschätzung<br />

Hersteller und Anwender von funktionalisierten<br />

Produkten sind gleichermaßen<br />

daran interessiert, dass<br />

diese über den gesamten Lebenszyklus<br />

hinweg unschädlich für<br />

Mensch und Umwelt sind.<br />

Ob dies bei Materialien der Fall ist,<br />

die mit Nano-Partikeln z. B. schmutzabweisend<br />

oder geruchshemmend<br />

ausgerüstet sind, wird seit 2010 im<br />

Rahmen des Forschungsprojektes<br />

„TechnoTox“ untersucht. Von den<br />

NEU!<br />

relauncH<br />

www.oeko-tex.com<br />

Seit Anfang August präsentiert<br />

sich die Internationale OEKO-<br />

TEX ® Gemeinschaft mit einer<br />

vollkommen überarbeiteten Website<br />

unter www.oeko-tex.com.<br />

Forschungspartnern werden Daten<br />

zum Verhalten, Verbleib und zur biologischen<br />

Wirkung nano-funktionalisierter<br />

faserbasierter Werkstoffe in<br />

Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen<br />

erarbeitet und eine exemp-<br />

larische Risikoabschätzung durchgeführt.<br />

Im Verlauf des Vorhabens werden<br />

zudem Methoden entwickelt, die<br />

den Nachweis und die Charakterisierung<br />

von Nano-Partikeln sowie die<br />

Beurteilung ihres human- und öko-<br />

Neben einer aktuelleren und frischeren<br />

Optik stand vor allem die<br />

strukturelle Optimierung beim Relaunch<br />

im Vordergrund. Über eine<br />

zentrale Portalseite können die Besucher<br />

die Sprache und den gewünschten<br />

Zielgruppen-Bereich<br />

auswählen. Um die Seite insgesamt<br />

übersichtlicher zu gestalten,<br />

sind die Inhalte für Zertifikatsinhaber,<br />

Hersteller, Handel, Endverbraucher<br />

und Presse klarer als bisher<br />

voneinander abgegrenzt. Auch<br />

Sprache und Bildauswahl wurden<br />

bezüglich der genannten Zielgruppen<br />

optimiert.<br />

Zentraler Inhalt der Site ist der<br />

sogenannte Einkaufsführer. Mit<br />

seiner Hilfe können Internet-User<br />

nach OEKO-TEX ® zertifizierten Produkten<br />

suchen. Die Unternehmen<br />

haben ab sofort die Möglichkeit, die<br />

Angaben aus den Zertifikaten über<br />

ein Self Service Portal um relevante<br />

Informationen wie ein Firmenporträt,<br />

detaillierte Beschreibungen der<br />

Produkte und Sortimente, Angaben<br />

zu Marken sowie Kontaktdaten von<br />

Ansprechpartnern zu ergänzen.<br />

Rose-Marie Riedl<br />

r.riedl@hohenstein.de<br />

www.oeko-tex.com<br />

toxikologischenGefährdungspotenzials in relevanten Umweltmedien<br />

ermöglichen.<br />

Das Projekt „TechnoTox“ wird in<br />

enger Kooperation zwischen Wissenschaft<br />

und Industrie durchgeführt.<br />

Sein Konzept zielt darauf ab,<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der innovativen<br />

Unternehmen auszubauen, welche<br />

Nano-Produkte herstellen und-<br />

Nano-Materialien beziehungsweise<br />

nanotechnologisch funktionalisierte<br />

Materialien verarbeiten, sowie die<br />

verantwortungsbewusste<br />

Nutzung der Nanotechnologie<br />

zu unterstützen.<br />

Dr. Timo Hammer<br />

t.hammer@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-402-DE<br />

“Fit For Function”<br />

Für sport- & outdoorbrancHe<br />

Seminar zu Entwicklung, Marketing<br />

und Qualitätsmanagement<br />

An Entscheider aus den Bereichen Entwicklung, Marketing und Qualitätsmanagement<br />

in der Sport- und Outdoorbranche sowie Textilveredlerwendet<br />

sich das Seminar „Fit for function“ am 18. Oktober<br />

<strong>2012</strong> in Bönnigheim.<br />

Themenschwerpunkte sind u. a.:<br />

• Einsatz und Bewertung von Textilien<br />

und deren Grenzen.<br />

• Ausloben von funktionellen Produkten.<br />

• Intelligente und kostenbewusste<br />

Produktentwicklung.<br />

Anhand kompakter Präsentationen<br />

und Gesprächen mit Experten aus<br />

verschiedenen Fachbereichen können<br />

sich die Teilnehmer über den<br />

aktuellen Stand der Wissenschaft<br />

und Technik informieren und wertvolle<br />

<strong>Impulse</strong> für ihre tägliche Arbeit<br />

mitnehmen. Die Teilnahmegebühr<br />

pro Person beträgt 125 Euro.<br />

Ingrid Deile<br />

i.deile@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/fitforfunction<br />

impulse | 1/<strong>2012</strong> | seite 5<br />

sicHer vor unerwünscHten<br />

einblicken<br />

Objektive Bewertung der Blickdichtigkeit<br />

von Bekleidung und<br />

Technischen Textilien<br />

In vielen Lebensbereichen sollen<br />

Textilien unerwünschte Einblicke<br />

verhindern. Andererseits<br />

ist bei Kleidung, Vorhängen, Gerüstverkleidungen<br />

oder Elementen<br />

im Messebau in vielen Fällen<br />

aber auch eine gewisse Lichtdurchlässigkeit<br />

der verwendeten<br />

Materialien durchaus erwünscht.<br />

Die Spezialisten des Bereichs<br />

„Function and Care“ haben eine<br />

objektive Messmethode zur Klassifizierung<br />

der Blickdichtigkeit<br />

bzw. Transparenz von Textilien<br />

entwickelt. Die neuartigen Prüfmethoden<br />

können sowohl auf<br />

Technische Textilien als auch auf<br />

solche für die Bekleidungsindustrie<br />

angewendet werden.<br />

Die Bestimmung der Blickdichtigkeit<br />

(Opazität) ermöglicht den<br />

Herstellern die zielgerichtete Optimierung<br />

ihrer Produkte und Minimierung<br />

der Reklamationen.<br />

Weiße oder farbige Bekleidungstextilien<br />

wie Blusen, T-Shirts<br />

und Berufsbekleidung werden<br />

dazu im trockenen, Badebekleidung<br />

im nassen und trockenen<br />

Zustand geprüft und mit „blickdicht“,<br />

(„pass“) oder „transparent“,<br />

(„fail“) bewertet. Die Messungen<br />

berücksichtigen zwei verschiedene<br />

Hauttypen und drei Kontrastfarben,<br />

die Unterbekleidung<br />

simulieren. Das Ergebnis wird<br />

ausgehend vom so genannten<br />

„Worst Case“, dem ungünstigsten<br />

Fall, bestimmt. Bei Bekleidung<br />

ist das z. B. weiße Unterwäsche<br />

bei einem dunklen Hauttyp.<br />

Bei Technischen Textilien für den<br />

Messebau, textilen Werbeobjekten,<br />

Dekorationsstoffen, Vorhangstoffen<br />

usw. sind die Aussagen<br />

„blickdicht“ oder „nicht blickdicht“<br />

nicht ausreichend, da aus<br />

gestalterischer Sicht häufig eine<br />

gewisse Transparenz der Textilien<br />

erwünscht ist. So wurde für diese<br />

Gruppe von Textilien eine eigene<br />

Bewertungsskala festgelegt, die<br />

in fünf Stufen den Durchsichtigkeitsgrad<br />

beschreibt. Diese Skala<br />

reicht von sehr transparent über<br />

transparent, leicht<br />

transparent und fast<br />

blickdicht bis komplett<br />

blickdicht.<br />

Sabrina Köhler<br />

s.koehler@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-370-DE


seite 6 | impulse | 1/<strong>2012</strong><br />

neue<br />

scHneider-<br />

büsten<br />

auF basis von<br />

sizegerManY<br />

verFügbar<br />

Erstmals sind reale und<br />

virtuelle Anprobe auf<br />

Basis der gleichen Größentabellen<br />

wie Size-<br />

GERMANY möglich.<br />

Seit Kurzem sind die physikalischen<br />

Büsten zur<br />

Passform-Beurteilung<br />

auf Basis der Deutschen<br />

Reihenmessung SizeGER-<br />

MANY in verschiedenen<br />

Konfektionsgrößen für<br />

DOB, HAKA und KIKO verfügbar.<br />

Die Maße der zugrundeliegenden3D-Avatare<br />

entsprechen exakt<br />

den Körpermaßen der SizeGERMANY-Größentabelle.<br />

Dadurch wird erstmalig ein<br />

durchgängiges Maß-<br />

und Formkonzept für<br />

die reale und virtuelle<br />

Anprobe garantiert.<br />

Human Solutions GmbH,<br />

Claudia Kobel<br />

claudia.kobel@human-solutions.com<br />

www.hohenstein.de/pr-271-DE<br />

Freud & leid<br />

des scHlosslebens<br />

Auf eine harte Gedulds- und Belastungsprobe<br />

werden derzeit sowohl<br />

die Mitarbeiter der <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong><br />

wie auch deren Fahrzeuge<br />

gestellt. Aufgrund der Bauarbeiten<br />

am neuen Dienstleistungsgebäude<br />

und den zugehörigen Versorgungsleitungen<br />

sind die Parkplätze<br />

zeitweise nur noch über Schotterstrecken<br />

zu erreichen. Die Betreiber<br />

von Autowaschstraßen in<br />

der Region indes sind erfreut – die<br />

staubigen Pisten sichern ihnen einen<br />

steten Zustrom an Kunden.<br />

Detaillierte 3D-Modelle in Echtzeit<br />

Portabler Scanner kann auch ausgeliehen werden<br />

Ein neuer, handgeführter, portabler<br />

3D-Scanner erweitert das Leistungsspektrum<br />

der <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong> auf dem Gebiet der berührungslosen<br />

3D-Erfassung. Der<br />

handliche Scanner kann schnell<br />

und präzise kleine und mittelgroße<br />

Formen, Objekte sowie Körperteile<br />

erfassen und erlaubt dadurch<br />

ganz neue Einsatzgebiete.<br />

„Insbesondere bei der ergonomischen<br />

Optimierung<br />

oder Individualisierung<br />

unterschiedlicher textiler<br />

Produkte, die direkt<br />

am Körper getragen werden,<br />

wie Rucksäcke, Helme,<br />

Handschuhe etc., weist<br />

der portable 3D-Scanner<br />

ein großes Potenzial auf.“<br />

Die Scans stehen auch im Mittelpunkt<br />

des Best-Fit-Verfahrens am<br />

Point of Sale. Hierbei wird dem Kunden<br />

schnell und ohne lange Anproben<br />

das am besten passende Modell aus<br />

der Produktpalette zugeordnet. Auch<br />

unternehmensspezifische Reihenmessungen<br />

- von Körperregionen wie<br />

beispielsweise Händen oder Köpfen -<br />

zur Ermittlung von Größensystemen<br />

und zur Optimierung der Passform<br />

sind denkbare Anwendungsgebiete.<br />

Gestützt auf die jahrzehntelange<br />

Erfahrung in diesem Bereich entwickelt<br />

das Team des Fachbereichs<br />

Mit Hilfe des neuen Messgerätes<br />

„WATson“ (WärmeAbgabeTester)<br />

kann das Wärmemanagement von<br />

textilen Materialien unter unterschiedlichstenUmgebungsbedingungen<br />

ermittelt werden. Dazu<br />

lassen sich verschiedenste Klimabedingungen<br />

von tropischer Hitze<br />

bis zu heftigen Minustemperaturen<br />

und hohen Windgeschwindigkeiten<br />

simulieren.<br />

„WATson basiert auf dem<br />

Prinzip des weltweit etablierten<br />

<strong>Hohenstein</strong> Hautmodells<br />

(sweating guarded<br />

hot-plate), ist jedoch<br />

technisch einfacher aufgebaut.“<br />

Das dreidimensionale Abbild des Objektes entsteht bereits während des Scannens auf dem Monitor und kann unmittelbar danach weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

Function and Care Maßtabellen, generiert<br />

mittlere 3D-Formen z. B. für<br />

Handschuhe (siehe Seite 8) und unterstützt<br />

Hersteller bei der Umsetzung<br />

von Körpermaßen in ein marktfähiges<br />

Endprodukt.<br />

Interessierte Unternehmen haben<br />

die Möglichkeit, im Rahmen eines<br />

Kooperationsprojektes die Innovation<br />

zu nutzen und gemeinsam mit<br />

den <strong>Hohenstein</strong> Wissenschaftlern<br />

neue Anwendungsgebiete für den<br />

„WATson“ ermittelt<br />

WATson misst schnell und flexibel, wie viel Wärme/Kälte bei konstanten oder sich ändernden<br />

Umgebungsbedingungen von einen Stoff abgegeben wird. Mit WATson kann auch die<br />

Zeitdauer ermittelt werden, bis die maximale Heiz- bzw. Kühlleistung eines textilen Materials<br />

erreicht wird.<br />

Im Vergleich zum Hautmodell,<br />

bei dem sowohl der Aufbau als auch<br />

die Prüfung selbst durch die Normen<br />

DIN EN 31092 bzw. ISO 11092 reglementiert<br />

sind, ermöglicht WATson<br />

schnellere Messungen der Wärmeab-<br />

gabe. Diese lassen sich flexibel auf die<br />

Ziele der Kunden und die gewünschten<br />

Einsatzbereiche bzw. Klimabedingungen<br />

abstimmen.<br />

Mit Hilfe des Wärmeabgabetesters<br />

lassen sich verschiedenste Pro-<br />

portablen 3D-Scanner zu erschließen.<br />

Darüber hinaus kann der Scanner<br />

für eigene Projekte ausgeliehen werden,<br />

inklusive Betreuung<br />

durch einen geschulten<br />

<strong>Hohenstein</strong> Mitarbeiter.<br />

Anke Klepser<br />

a.klepser@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-362-DE<br />

Wärmeisolation & Feuchtemanagement auf der Spur<br />

Messungen mit WATson.<br />

dukte vom T-Shirt mit „cooling effect“<br />

über die winddichte Motorradjacke<br />

bis hin zu kältesicheren Schlafsäcken<br />

untersuchen und optimieren. Außerdem<br />

kann es im Rahmen der Produktionsüberwachung<br />

bei<br />

der Einhaltung definierter<br />

Qualitätsstandards helfen.<br />

Dr. Jan Beringer<br />

j.beringer@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-367-DE


Let‘s Go East!<br />

Deutsche Unterstützung im Prüflabor Hong Kong<br />

Im Dezember 2011 eröffneten die<br />

<strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong> ihr erstes außereuropäisches<br />

Prüflabor in Hong<br />

Kong. Dr. Stefan Droste hat Laborleiter<br />

Dr. Christopher Au und sein<br />

20-köpfiges Team u. a. bei der Akkreditierung<br />

nach DIN EN ISO/<br />

IEC 17025 unterstützt und übernahm<br />

zum 01.05. die Geschäftsführung<br />

der <strong>Hohenstein</strong> Laboratories<br />

(HK) Limited und hat seinen Lebensmittelpunkt<br />

in die asiatische<br />

Großstadt verlagert.<br />

Vom beschaulichen Bönnigheim<br />

mit rund 7.000 Einwohnern in die<br />

quirlige 7-Millionen-Stadt Hong<br />

Kong – wie kam es dazu?<br />

Dr. Droste: Ich arbeitete rund ein halbes<br />

Jahr als Laborleiter bei den <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong>n in Bönnigheim,<br />

als ich darum gebeten wurde, die<br />

Kollegen beim Aufbau des Labors<br />

in Hong Kong zu unterstützen. Aus<br />

den ursprünglich vorgesehen Monaten<br />

ist im Zusammenhang mit der Berufung<br />

als Geschäftsführer nun eine<br />

Anwesenheit auf unbestimmte Zeit<br />

geworden.<br />

Wo sehen Sie die größten Unterschiede<br />

zwischen dem Leben in<br />

Hong Kong im Vergleich zu Deutschland?<br />

Dr. Droste: Das erste, was auffällt, ist<br />

das Wetter. Mit seiner hohen Luftfeuchtigkeit<br />

und den starken Regenfällen<br />

ist der Alltag deutlich beschwerlicher,<br />

als ich es aus Deutschland<br />

gewohnt bin. Die Lebenshaltungskosten<br />

sind erheblich höher,<br />

und die Stadt ist so groß, dass sie nie<br />

zum Stillstand kommt und ein gewisser<br />

Lärmpegel ein ständiger Begleiter<br />

ist. Ansonsten würde ich Hong<br />

Kong als „Asien light“ bezeichnen, da<br />

man sich mit Englisch überall verständigen<br />

kann und auch die Schilder<br />

zweisprachig gestaltet sind. Man<br />

findet sich gut zurecht und trotz der<br />

Hektik im Alltag sind die Menschen<br />

freundlich und hilfsbereit.<br />

In Hong Kong steht der äußere Anschein<br />

sehr stark im Vordergrund. So<br />

verbergen sich hinter schicken und<br />

modernen Fassaden häufig Wohnungen<br />

und Büros mit relativ niedrigem<br />

Ausstattungsstandard. Dabei sind<br />

die Mieten mittlerweile vergleichbar<br />

hoch wie z. B. in Tokio.<br />

Sehen Sie auch Mentalitätsunterschiede<br />

bei der Arbeit?<br />

Dr. Droste: Natürlich musste ich mich<br />

in meiner Kommunikation an meine<br />

Mitarbeiter gewöhnen. Ich würde sagen,<br />

dass Hong Kong im asiatischen<br />

Raum eine Besonderheit darstellt. Die<br />

Mitarbeiter können mit konstruktiver<br />

Kritik wesentlich besser umgehen,<br />

als ich es erwartet habe. Überraschend<br />

war für mich eine gewisse<br />

Entgrenzung von Privat- und Berufsleben.<br />

So gehört es hier zu einem guten<br />

Arbeitsklima dazu, als Gruppe zu-<br />

„Let‘s Go East” hieß es u. a. für Dr. Stefan<br />

Droste aus Bönnigheim. Für ihn bedeutet<br />

der Auslandsaufenthalt beruflich und privat<br />

eine große Herausforderung.<br />

sammen essen zu gehen – auch oder<br />

besonders an einem Freitagabend.<br />

Auch nochmal anders ist der äußere<br />

Anschein im beruflichen Umgang.<br />

Die deutsche Art, Fehler offen<br />

anzusprechen, bedeutet für das Gegenüber<br />

einen unverzeihlichen Gesichtsverlust.<br />

Darauf mussten wir<br />

uns in unserer Kommunikation mit<br />

den Kollegen auch erst einmal einstellen.<br />

Denn Fehlerquellen bereits in<br />

der Vorbereitungsphase der Laboreröffnung<br />

abzustellen und die bewährte<br />

deutsche Arbeitsweise in das neue<br />

Labor zu übertragen, ist ja u. a. meine<br />

Aufgabe.<br />

Welches sind bisher die wichtigsten<br />

Meilensteine ihres Einsatzes in<br />

Hong Kong?<br />

Dr. Droste: Ein erster großer Meilenstein<br />

war die Einweihungsfeier des<br />

Labors Anfang Dezember 2011. An<br />

diesem Tag konnten sich etwa 100<br />

Besucher bereits einen ersten Überblick<br />

über das angebotene Dienstleistungsspektrum<br />

verschaffen. Im Vordergrund<br />

stehen dabei textilchemische<br />

Analysen und Schadstoffprüfungen<br />

wie der Ausschluss krebserregender<br />

und verbotener Azo-Farbmittel<br />

oder Pestizide, aber auch textilphysikalische<br />

Prüfungen sowie Farb- und<br />

Waschechtheiten. Im Frühjahr erfolg-<br />

te die Begutachtung durch die Auditoren<br />

der Deutschen Akkreditierungsstelle<br />

GmbH (DAkkS), die sehr<br />

positiv verlaufen ist. Im August folgte<br />

dann die Ausstellung der Akkreditierungsurkunde<br />

nach DIN EN ISO/IEC<br />

17025 durch die Deutsche Akkreditierungsstelle<br />

GmbH (DAkkS).<br />

Welche Bedeutung hat die Akkreditierung<br />

für das Laborteam in Hong<br />

Kong?<br />

Dr. Droste: Mit der Akkreditierung<br />

weisen wir nach, dass wir unsere<br />

Tätigkeit fachlich kompetent, unter<br />

Beachtung gesetzlicher sowie normativer<br />

Anforderungen und auf international<br />

vergleichbarem Niveau<br />

erbringen. Sprich, dass wir genauso<br />

gut und verlässlich arbeiten wie die<br />

etablierten Prüflaboratorien der <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong> in Deutschland.<br />

In Hong Kong sind zahlreiche Prüflabore<br />

ansässig – worin unterscheiden<br />

sich die <strong>Hohenstein</strong> Laboratories<br />

HK von diesen?<br />

Dr. Droste: Die <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong><br />

prüfen und optimieren seit mehr<br />

als 60 Jahren textile Produkte aller<br />

Art. Wir sind sehr stolz darauf, dass<br />

wir einen kleinen Beitrag dazu leisten<br />

können, dieses besondere Knowhow<br />

auch unseren Kollegen in Hong<br />

Kong zu vermitteln. Unseren Kunden<br />

können wir damit eine einzigartige<br />

Kombination aus textiler Prüf-<br />

und Beratungskompetenz auf der<br />

einen Seite und regionaler Nähe<br />

zu den wichtigsten Produktions-<br />

standorten in Asien anbieten.<br />

Sie verstehen sich also nicht als reines<br />

Prüflabor?<br />

Dr. Droste: Genau so ist es, denn bei<br />

uns gibt es eben nicht nur Prüfungsergebnisse,<br />

sondern individuell erstellte<br />

Prüfprogramme sowie Unterstützung<br />

und Lösungsansätze beim<br />

Auftreten von Problemen. Wir arbeiten<br />

exakt 1:1 nach den Prüfanweisungen<br />

unseres Mutterlabors in<br />

Deutschland mit denselben neuesten<br />

Gerätemodellen. Ein Expertenrotationsprogramm<br />

und die ständige Prüfung<br />

von Gegenproben garantieren<br />

höchste Reproduzierbarkeit und Genauigkeit<br />

der Messergebnisse.<br />

Wer sind Ihre Kunden?<br />

Dr. Droste: Gerade bei zeitlich sensiblen<br />

Prüfaufträgen oder solchen, bei<br />

denen Produktionsabläufe kontinuierlich<br />

überwacht werden sollen, ergeben<br />

sich bei der Logistik und damit<br />

den Durchlaufzeiten durch unseren<br />

Standort klare Vorteile. Diese<br />

zu nutzen und dabei gleichzeitig<br />

von echten Textilprofis rundum betreut<br />

und beraten zu werden, darauf<br />

haben zahlreiche Importeure, Han-<br />

Das 20-köpfige Team in Hong Kong arbeitet nach den gleichen Prüfanweisungen an identischen Geräten wie die Kollegen in Deutschland.<br />

delsunternehmen und Textilhersteller<br />

gewartet.<br />

Zieht es Sie nach Europa zurück<br />

und was vermissen Sie in Hong<br />

Kong am meisten?<br />

Dr. Droste: Wir haben kein konkretes<br />

Datum ins Auge gefasst. Fakt ist, dass<br />

die Aufgabe in Hong Kong sehr spannend<br />

für mich ist und ich gleichzeitig<br />

meine Familie und meine Freunde in<br />

Deutschland vermisse. Aber glücklicherweise<br />

kann ich durch die modernen<br />

Medien heute mit beiden problemlos<br />

im Kontakt bleiben und ich<br />

komme ja auch mehrmals im Jahr<br />

nach Deutschland. Da freue ich mich<br />

dann besonders auf gutes Grillwetter.<br />

Dr. Droste vielen Dank für das Gespräch!<br />

Dr. Stefan Droste<br />

s.droste@hohenstein.com<br />

www.hohenstein.de/pr-379-DE<br />

impulse | 1/<strong>2012</strong> | seite 7<br />

europäiscHe<br />

standards<br />

in Hong kong<br />

Nach der termingerechten Neueröffnung<br />

des Prüflabors in Hong<br />

Kong im Dezember 2011 hat das<br />

Team von Dr. Stefan Droste nun<br />

auch erfolgreich die vollständige<br />

Akkreditierung gemäß DIN EN<br />

ISO/IEC 17025 erlangt. Der Geschäftsführer<br />

der <strong>Hohenstein</strong> Laboratories<br />

(HK) kann interessierten<br />

Kunden damit ein breites<br />

Spektrum an Prüfleistungen anbieten,<br />

die in bewährter <strong>Hohenstein</strong>-Qualität<br />

erbracht werden.<br />

Das im Dezember eröffnete Prüflabor in<br />

Hong Kong arbeitet nach deutschen Standards<br />

und ist gemäß DIN EN ISO 17025<br />

akkreditiert.<br />

www.hohenstein.<br />

de/pr-374-DE<br />

europäiscHe<br />

präsenz<br />

wird<br />

ausgebaut<br />

In Großbritannien haben die <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong> erstmals Auslandsbüros<br />

innerhalb Europas<br />

eröffnet. Weitere Vertretungen<br />

befinden sich im Aufbau. Mit ihrer<br />

Hilfe soll der Kontakt zu Kunden<br />

außerhalb des deutschsprachigen<br />

Euro-Raumes intensiviert<br />

werden.<br />

� Hier geht´s zur Übersicht<br />

der Dependancen<br />

der <strong>Hohenstein</strong><br />

<strong>Institute</strong> weltweit.


seite 8 | impulse | 1/<strong>2012</strong><br />

ausbau der prüFkapazitäten<br />

Erweiterungsbau am Standort Bönnigheim<br />

Mit einem ersten symbolischen<br />

„Baggerbiss“ wurde von Institutsleiter<br />

Prof. Dr. Stefan Mecheels am 27.<br />

März <strong>2012</strong> um 15:00 Uhr der Startschuss<br />

für die erste Bauphase der<br />

aktuellen Erweiterungsarbeiten an<br />

den <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong>n gegeben.<br />

Während der gesamten Baumaßnahme<br />

werden drei neue Gebäude<br />

südlich der bisherigen Bebauung er-<br />

Die Entwicklung einer effizienten<br />

Desinfektionsmethode für sporenbelastete<br />

Prozesswässer in gewerblichen<br />

Wäschereien war das Ziel eines<br />

aktuellen Forschungsprojektes.<br />

Sporenbildende Bakterien, die eine<br />

außerordentliche Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber Hitze, Kälte und<br />

prOjEkTFördErunG<br />

richtet. Im ersten Bauabschnitt entsteht<br />

auf der Grundfläche ein 2.580<br />

m² großes, 3-stöckiges Gebäude. In<br />

diesem werden voraussichtlich ab<br />

August 2013 rund 160 Mitarbeiter<br />

in großzügigen und Licht durchfluteten<br />

Büros und Laborräumen Platz<br />

finden.<br />

www.hohenstein.de/pr-388-DE<br />

geFaHr durcH sporen<br />

gebannt!<br />

Austrocknung aufweisen, gehören<br />

dort zu den häufigsten mikrobiologischen<br />

Belastungen.<br />

Markus Beeh<br />

m.beeh@<br />

hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-424-DE<br />

Für die finanzielle Förderung von Forschungsarbeiten danken wir folgenden Institutionen:<br />

· Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg<br />

· Baden-Württemberg Stiftung<br />

· Forschungskuratorium Textil e.V.<br />

· Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF)<br />

· Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

· Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit angeschlossenen Projektträgern<br />

· Europäische Kommission<br />

· und weiteren Mittelgebern<br />

Die erwähnten AiF/IGF-Vorhaben der Forschungsvereinigung Forschungskuratorium Textil<br />

e.V., Reinhardtstraße 12 - 14, 10117 Berlin wurden über die AiF im Rahmen des Programms<br />

zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF)<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des<br />

Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Vorgestellte Forschungsprojekte in dieser Ausgabe 1/<strong>2012</strong><br />

Seite 3:<br />

· Entwicklung von Konstruktionsleitlinien für einen Spezial-Büstenhalten für Brustkrebspatientinnen<br />

/ (Strahlentherapie-BH)<br />

ZIM/AiF-Nr.: KF2136714HG0<br />

Laufzeit des Vorhabens: 04.10.2010 – 31.10.2011<br />

Seite 5:<br />

· Entwicklung nanotechnologisch funktionalisierter Textilien durch den Ausschluss<br />

toxikologischer Risiken (TECHNOTOX)<br />

WIMI BW:2-4332.62-DITF/54<br />

Laufzeit des Vorhabens: 13.12.2010 – 12.06.2013<br />

endlicH HandscHuHe, die genau passen!<br />

Aktuelle daten für passgenaue Handschuhe<br />

In vielen Arbeitsbereichen sind<br />

Handschuhe ein unverzichtbarer<br />

Teil der Persönlichen Schutzausrüstung<br />

(PSA).<br />

Damit ein Handschuh zukünftig<br />

wie angegossen sitzt und somit<br />

eine optimale Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

bietet, erstellen die Wissenschaftler<br />

der <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong><br />

derzeit eine Datenbank mit aktuellen<br />

Handmaßen. Mit Hilfe modernster<br />

3D-Scanner werden detaillierte,<br />

präzise virtuelle Handmodelle<br />

und Handmaßtabellen erstellt,<br />

die den Herstellern von Handschuhen<br />

eine anwenderorientierte Ergonomie<br />

ermöglichen. Die tatsächlichen<br />

Marktanteile der unterschiedlichen<br />

Größen, die aus den Messdaten<br />

abgeleitet werden, geben eine<br />

zusätzliche Hilfestellung für eine<br />

optimale Marktabdeckung.<br />

Bei der Arbeit im Kühlhaus, im<br />

Stahlwerk, auf der Baustelle oder<br />

auch bei der Ausübung diverser<br />

Sportarten sind die Träger auf perfekt<br />

sitzende Handschuhe angewiesen.<br />

Die volle Funktionalität<br />

von Arbeits- und Sporthandschuhen<br />

ist aber erst durch eine richtige<br />

Ergonomie gewährleistet.<br />

In der DIN EN 420 sind lediglich<br />

Handumfang und -länge<br />

für Schutzhandschuhe vorgegeben.<br />

Präzise und validierte Daten<br />

wie beispielsweise zum Verhältnis<br />

Handumfang zu Fingerlänge, Fin-<br />

gerumfänge oder gar dreidimensionale<br />

Forminformationen liegen bislang<br />

nicht vor.<br />

An den <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong>n<br />

wird deshalb mittels modernster 3D-<br />

Scanner-Technologie eine Handdatenbank<br />

aufgebaut. Die Hände von 100<br />

männlichen Probanden wurden in einer<br />

ersten Pilotstudie bereits vermessen.<br />

Dank der 3D-Erfassung können<br />

jeweils 48 Längen- und Umfangsmaße<br />

einer Hand schnell und präzise abgenommen<br />

und ausgewertet werden.<br />

Neben der Erfassung der Handmaße<br />

ermöglicht die innovative digitale<br />

Methode die Generierung „mittlerer<br />

Hände“. Hierzu werden alle<br />

Hände, denen eine Handschuhgröße<br />

passen soll, in einem aufwendigen<br />

Verfahren mit Hilfe einer speziellen<br />

3D-Software zusammengerechnet.<br />

Das Ergebnis sind virtuelle 3D-<br />

Ein portabler Scanner erlaubt die präzise und schnelle Erfassung dreidimensionaler Formen.<br />

In vielen Arbeitsbereichen sind Handschuhe ein unverzichtbarer Teil der Persönlichen<br />

Schutzausrüstung (PSA) und müssen entsprechend gut sitzen.<br />

IMprESSuM<br />

Herausgeber: <strong>Hohenstein</strong> Laboratories GmbH & Co. KG<br />

<strong>Hohenstein</strong> Institut für Textilinnovation gGmbH<br />

<strong>Hohenstein</strong> Academy e.V.<br />

<strong>Hohenstein</strong> Textile Testing <strong>Institute</strong> GmbH & Co. KG<br />

Schloss <strong>Hohenstein</strong><br />

Schlosssteige 1<br />

74357 Bönnigheim · DEUTSCHLAND<br />

ISSN 2191-6764<br />

Redaktion: Rose-Marie Riedl<br />

Helmut Müller<br />

Abteilung Unternehmenskommunikation und Forschungsmarketing<br />

Telefon +49 7143 271 723<br />

Fax +49 7143 271 721<br />

E-Mail presse@hohenstein.de<br />

Internet www.hohenstein.de<br />

Gestaltung: Prepress Processing · Manuela Kurz · Gemmrigheim<br />

Druck: Druckerei Brett · Besigheim<br />

Formkörper, die jeweils eine Handschuhgröße<br />

nicht nur in den abnehmbaren<br />

Maßen, sondern auch<br />

in deren dreidimensionaler Form repräsentieren.<br />

Die mittleren Hände können in<br />

einem weiteren Schritt zur virtuellen<br />

Passformprüfung, aber auch zur<br />

Analyse von bekleidungsphysiologischen<br />

Aspekten verwendet werden.<br />

Zusätzlich zur Erfassung der Probandenhände<br />

wird eine Marktanalyse<br />

mittels Fragenkatalog durch-<br />

geführt. Aus dieser werden Aussagen<br />

über das Kaufverhalten der<br />

Konsumenten, die Präferenzen sowie<br />

die Handhabung und Passform<br />

von Handschuhen abgeleitet.<br />

Um eine Handmaßdatenbank<br />

zuverlässig und repräsentativ über<br />

alle Handgrößen aufbauen zu können,<br />

sind noch weitere Vermessungen<br />

nötig. Die <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong><br />

suchen hierfür noch interessierte<br />

Industriepartner, welche die Ergebnisse<br />

der Handvermessungen und<br />

die daraus generierten Daten für<br />

ihre Produktentwicklung<br />

und zur Optimierung<br />

der bestehenden<br />

Produktpalette nutzen<br />

möchten.<br />

Anke Klepser<br />

a.klepser@hohenstein.de<br />

www.hohenstein.de/pr-355-DE<br />

Bildquellen: <strong>Hohenstein</strong> <strong>Institute</strong>; OEKO-TEX ® ; SizeGermany;<br />

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