Die Tipps zum Umgang mit den kleinen Stressoren - Central ...
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Den <strong>kleinen</strong> Stressmomenten<br />
die Stirn bieten<br />
<strong>Tipps</strong> von Monika Wiese, Beraterin im Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement der <strong>Central</strong> Krankenversicherung<br />
„Ich bin gestresst“, so lautet gerne einmal die Antwort auf die Frage nach dem Befin<strong>den</strong> von Freun<strong>den</strong>, Bekannten und<br />
Kollegen. Denn die vermeintlich <strong>kleinen</strong> Stressauslöser beherrschen heutzutage <strong>den</strong> Alltag. Gerade sie können auf Dauer<br />
typische Reaktionen wie Bluthochdruck, Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Magen-Darm-Beschwer<strong>den</strong> oder sogar<br />
Depressionen auslösen.<br />
Dabei war Stress ursprünglich überlebenswichtig: Der Körper schüttet in angespannten Situationen Stresshormone aus,<br />
um sich selbst zu aktivieren. Denn der Steinzeitmensch musste hellwach und stets bereit sein, drohen<strong>den</strong> Gefahren zu<br />
entkommen. Im Laufe der Evolution bildeten sich neue Faktoren heraus, die <strong>den</strong> Menschen zwar nicht körperlich<br />
bedrohen, aber dieselbe Stresswirkung haben und <strong>den</strong> Körper in Alarmbereitschaft versetzen.<br />
Da<strong>mit</strong> der Stress, der einen nahezu an jeder Ecke erwarten kann, nicht zur Belastung wird, sollte man sich kleine<br />
Antistress-Maßnahmen antrainieren. Monika Wiese, Business Coach und Beraterin im Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement der <strong>Central</strong> Krankenversicherung, gibt persönliche <strong>Tipps</strong>, wie man <strong>den</strong> <strong>kleinen</strong> <strong>Stressoren</strong> im<br />
Alltag entkommen kann.<br />
Das Alltagschaos<br />
Der Schreibtisch ist überfüllt, die Abstellkammer platzt von Zeit zu Zeit aus allen Nähten und im Schuhschrank stecken<br />
die Flip-Flops in <strong>den</strong> Winterstiefeln.<br />
Das rät Monika Wiese: „Unordnung ist ein größerer Stressfaktor als die Vereinbarung, diese gar nicht erst entstehen<br />
zu lassen oder alle drei Tage aufzuräumen. Wenn das Chaos jedoch überhandnimmt, machen Sie im wahrsten Sinne des<br />
Wortes reinen Tisch: Räumen Sie alles leer und reinigen Sie alle Flächen. Erfreuen Sie sich am blitzblanken Anblick der<br />
Ex-Chaosherde. Nehmen Sie nun je<strong>den</strong> einzelnen abgeräumten Gegenstand unter die Lupe und entschei<strong>den</strong> Sie spontan,<br />
ob sie ihn noch benötigen. Beim Schreibtisch gilt: Wenn sie etwas in der Hand haben, das erledigt wer<strong>den</strong> muss, dann<br />
tun sie es sofort und entsorgen Sie anschließend das Papier – in <strong>den</strong> Papierkorb oder in einen Ordner.“<br />
<strong>Die</strong> Terminflut<br />
Am Montag zwei Meetings, in der Mittagspause ein Geschäftsessen und abends zur Branchenveranstaltung. Am <strong>Die</strong>nstag<br />
drei Kun<strong>den</strong>termine und ab 20 Uhr kochen für Freunde. Und von Mittwoch bis <strong>zum</strong> Wochenende ist der Kalender nicht<br />
minder gefüllt.<br />
Das rät Monika Wiese: „Managen Sie Ihre Tages- und Wochenabläufe neu, indem Sie Aufgaben nach Prioritäten<br />
ordnen: Was ist tatsächlich wichtig für mich? So erkennen Sie schnell, welche Angelegenheiten getrost verschoben<br />
wer<strong>den</strong> können. Außerdem sollten Sie in hektischen Zeiten immer Pausen frei halten und leicht Verdauliches essen.<br />
Gönnen Sie Ihrem Körper gesunde Nahrungs<strong>mit</strong>tel, die ihm Energie verleihen. Denn wer Mahlzeiten ausfallen lässt, sorgt<br />
für einen Energieabfall im Körper. Wählen Sie, wenn es schnell gehen muss, lieber Suppen, Sushi, Gemüsepfannen oder<br />
Obstsalat als Döner, Pommes, Bratwurst oder Schokoriegel.“<br />
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<strong>Die</strong> Vergesslichkeit<br />
Wichtige Unterlagen wur<strong>den</strong> verlegt, die Fernbedienung ist spurlos verschwun<strong>den</strong>, der Autoschlüssel unauffindbar, die<br />
Angst, <strong>den</strong> Küchenherd nicht ausgeschaltet zu haben, treibt einen zurück in die Wohnung und der Schirm bleibt mal<br />
wieder im Bus liegen.<br />
Das rät Monika Wiese: „Jeder Mensch hat Phasen, in <strong>den</strong>en er unkonzentriert ist. Dadurch kann ein Teufelskreis<br />
entstehen, <strong>den</strong>n man wird immer hektischer und unzufrie<strong>den</strong>er. Hier gilt es, innezuhalten und kurz darüber<br />
nachzu<strong>den</strong>ken, welches die Auslöser (<strong>Stressoren</strong>) für die persönliche Vergesslichkeit sind. Fragen Sie sich, warum diese<br />
Situation entsteht, die das Gefühl von Stress bedingt. Am besten funktioniert das, indem Sie ein Stresstagebuch führen,<br />
in das Sie alle Vorkommnisse und die daraus resultieren<strong>den</strong> Gefühle notieren. Tipp: Es hilft, wenn Sie feste Plätze<br />
ausmachen, auf <strong>den</strong>en Dinge wie Schlüssel und Fernbedienung abgelegt wer<strong>den</strong>. Dazu zählen auch „Stammplätze“ in der<br />
Handtasche oder Jacke.<br />
Das Einparkmanöver<br />
Wer endlich einen Parkplatz gefun<strong>den</strong> hat und einparken möchte, kennt die Situation nur zu gut: Eine lange<br />
Autoschlange bildet sich, die Fahrer sind genervt und starten spätestens dann ein Hupkonzert, wenn man korrigieren<br />
muss.<br />
Das rät Monika Wiese: „In solchen Situationen schnellt der Stresspegel rasant in die Höhe. Zeitdruck und die Angst vor<br />
der Blamage, nicht schnell und mustergültig einparken zu können, verursachen Nervosität. Betrachten Sie die Situation<br />
realistisch und lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen: Jeder Autofahrer ist regelmäßig in derselben Situation.<br />
Außerdem sind Sie gerade ein Siegertyp! Sie haben einen Parkplatz gefun<strong>den</strong>, die anderen müssen weitersuchen. Kleiner<br />
Praxistipp: Fahren Sie am Wochenende <strong>mit</strong> ihrem Wagen auf einen Verkehrsübungsplatz oder suchen Sie sich eine<br />
ruhige Strasse <strong>mit</strong> parken<strong>den</strong> Autos. Sicher und gekonnt einparken ist eine Frage der Technik und der Übung. Desto<br />
öfter sie <strong>den</strong> Ablauf üben, umso leichter bewahren Sie Ruhe auch in anspruchsvollen Situationen.“<br />
Der Erwartungsdruck<br />
Das Handy muss immer eingeschaltet bleiben, sonst bil<strong>den</strong> sich tiefe Sorgenfalten bei Familie, Kollegen und Freun<strong>den</strong>.<br />
Der Facebook-Status gehört täglich aktualisiert, sonst fällt man in der Social-Media-Community hinten über und <strong>mit</strong><br />
seinen Freun<strong>den</strong> sollte man sich wöchentlich verabre<strong>den</strong>, um Neuigkeiten auszutauschen.<br />
Das rät Monika Wiese: „Entwickeln Sie eine neue Achtsamkeit gegenüber sich selbst und durchbrechen Sie alte<br />
Verhaltensweisen. Schalten Sie Ihr Handy ganz egoistisch aus, wenn Sie entspannen wollen, lassen Sie das Notebook<br />
unangetastet, wenn Ihnen nicht nach Chatten und Surfen <strong>zum</strong>ute ist und sagen Sie Verabredungen ab, wenn Sie kein<br />
Lust dazu haben. Wer immer nur <strong>mit</strong> dem Strom schwimmt, unterdrückt seine eigenen Bedürfnisse – und reagiert <strong>mit</strong><br />
Stress. Tipp: Vereinbaren Sie einmal in der Woche einen Termin <strong>mit</strong> sich selbst. Kümmern sie sich um sich und tun Sie<br />
das, was ihnen Spaß macht und Energie gibt.“<br />
<strong>Die</strong> Supermarktkasse<br />
Entweder heißt es „Storno!“ oder eine Rentnerin, die ihr Kleingeld ausdauernd zählt, blockiert die Kasse. Und natürlich:<br />
Der Typ, der sich an der anderen Kasse später angestellt hat, überholt Sie jetzt, weil es drüben fixer geht. Das nervt auf<br />
dem Weg <strong>zum</strong> Bezahlen.<br />
Das rät Monika Wiese: „Hier sind Geduld und Kreativität gefragt. Wer seinen Unmut offensichtlich macht, verstärkt<br />
die eigene schlechte Laune und verärgert die anderen Warten<strong>den</strong>. Schließlich sitzen alle in einem Boot. Beschäftigen Sie<br />
sich gedanklich <strong>mit</strong> aufregen<strong>den</strong> Themen. Machen Sie eine Gedankenreise durch Ihren letzten oder bevorstehen<strong>den</strong><br />
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Urlaub. Oder analysieren Sie die Inhalte der Einkaufswagen um Sie herum und rätseln Sie über <strong>den</strong> Beruf, <strong>den</strong><br />
Familienstand, das geplante Essen oder die Hobbys Ihres Lei<strong>den</strong>sgenossen. <strong>Die</strong> Situation ist ebenso gut geeignet für ein<br />
kleines Workout. Atmen sie entspannt ein und aus. Dann spannen Sie die Bauchmuskeln an und atmen entspannt<br />
weiter. Bauchmuskeln anspannen, so lange wie sie entspannt atmen können. Dann loslassen. Und wieder von vorne<br />
beginnen.“<br />
<strong>Die</strong> Hausarbeit<br />
Kaum sind Geschirrspüler und Waschmaschine gelaufen, rufen schon die nächsten schmutzigen Teller- und Wäschestapel<br />
nach Sauberkeit. Das Bad ist nach zwei Tagen auch wieder wischbedürftig und das Wohnzimmer würde sich über eine<br />
Runde Staubsaugen freuen.<br />
Das rät Monika Wiese: „Wer<strong>den</strong> Sie <strong>zum</strong> 90-Prozent-Mann beziehungsweise zur 90-Prozent-Frau. Lassen Sie Fünfe auch<br />
mal gerade sein und verabschie<strong>den</strong> Sie sich von Ihrem Perfektionismus. Wer jedoch nicht auf eine 100 Prozent saubere<br />
Wohnung verzichten kann, sollte eine Putzhilfe einstellen.“<br />
Der Sport<br />
Bewegung ist gesund und formt <strong>den</strong> Körper, doch sowohl der innere Schweinehund als auch der Terminkalender sagen<br />
„no sports!“. Außerdem fin<strong>den</strong> Ihre Sportfreunde Nordic Walking „total uncool“ und Schwimmen „absolut old school.“<br />
Das rät Monika Wiese: „Machen Sie immer nur <strong>den</strong> Sport, der Ihnen Spaß macht. Aber bewegen Sie sich auf je<strong>den</strong> Fall<br />
regelmäßig, wenn möglich an der frischen Luft. Wie schnell und wie ausdauernd ist dabei erst einmal zweitrangig. Denn<br />
Bewegung trägt dazu bei, <strong>den</strong> negativen Einfluss von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol abzuschwächen.<br />
Zudem schüttet der Körper bei Bewegung Glückshormone aus. Sie hemmen die Stresshormone, lassen sie Anspannung<br />
schwin<strong>den</strong> und ver<strong>mit</strong>teln dem Körper ein Rundum-Wohlgefühl. Wie Ihre Freunde sich fit halten, kann Ihnen<br />
letztendlich egal sein.“<br />
Das Bus-und-Bahn-Fahren<br />
<strong>Die</strong> öffentlichen Verkehrs<strong>mit</strong>tel zu nutzen, ist zweifelsohne klimafreundlich. Doch was, wenn häufige Verspätungen<br />
bzw. verpasste Anschlusszüge und Termine die Fahrgäste verärgern und in Stress geraten lassen? Oder wenn der<br />
Fahrschein bei der Kontrolle nicht unverzüglich auffindbar ist?<br />
Das rät Monika Wiese: „Wer auf Bus und Bahn angewiesen ist, sollte Lektüre <strong>mit</strong>nehmen. Freuen Sie sich auf die Zeit<br />
in der Bahn und lesen sie das, wofür Sie sonst keine Zeit haben. Oder schließen Sie die Augen und träumen Sie sich an<br />
einem anderen Ort. Oder probieren Sie es <strong>mit</strong> <strong>kleinen</strong> Atemübungen. Ändern Sie Ihren Atemrhythmus bewusst vom<br />
schnellen, flachen Stressatmen in das gesunde, langsame und tiefe Atmen. <strong>Die</strong> Atemmuskulatur entspannt und die<br />
Stresssymptome schwin<strong>den</strong>. Wer relaxed ist, findet auch ohne Mühe sein Ticket wieder – eine Handtasche verliert<br />
schließlich nichts.“<br />
Der Lärm<br />
Im Großraumbüro klingelt immerzu ein Telefon. Beim U-Bahn-Fahren nutzt die Hälfte aller Fahrgäste ihr Handy: <strong>zum</strong><br />
lautstarken Klönen, Musikhören oder SMS-Schreiben. Aus frem<strong>den</strong> Ohren tönen die Beats der MP3-Plyer und über die<br />
Straßen rollt eine lärmende Autolawine.<br />
Das rät Monika Wiese: „Es ist wichtig, sich persönliche Ruheinseln zu schaffen. Richten Sie in Ihrem Zuhause Bereiche<br />
ein, an <strong>den</strong>en stressauslösende, lärmende Faktoren wie Telefon, Computer, Fernseher und dergleichen nichts zu suchen<br />
haben und Sie täglich eine Weile beim Nichtstun <strong>mit</strong> einer Tasse Tee ausspannen können. Das ist Balsam für die Seele.“<br />
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