Oktober - November 2011 - Evangelische Kirchen in Deutschland
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Menschen zum Gottesdienst kommen.<br />
Es kl<strong>in</strong>gt dann wie e<strong>in</strong>e Entschuldigung:<br />
Jesus hat ja selbst gesagt, dass es nicht<br />
auf große Zahlen ankommt, denn er ist<br />
auch da, wenn nur wenige auf ihn hören<br />
und zu ihm beten.<br />
Das stimmt, aber Jesus geht es<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Worten vor allem<br />
darum, dass unser Mite<strong>in</strong>ander<br />
mit ihm und untere<strong>in</strong>ander im<br />
Kle<strong>in</strong>en beg<strong>in</strong>nt und auch dort<br />
beg<strong>in</strong>nen soll. Er hat die alltäglichen<br />
Konflikte, die wir Menschen<br />
mite<strong>in</strong>ander austragen,<br />
vor Augen. Da hat e<strong>in</strong>er den<br />
anderen mit Worten verletzt,<br />
ihn h<strong>in</strong>tergangen oder ihm auf andere<br />
Weise geschadet. Wie soll nun derjenige<br />
reagieren, dem weh getan wurde?<br />
Er soll das auf ke<strong>in</strong>en Fall <strong>in</strong> die Öffentlichkeit<br />
h<strong>in</strong>ausposaunen, denn dadurch<br />
wird die Atmosphäre noch mehr<br />
vergiftet. Er soll mit dem anderen unter<br />
vier Augen reden, sagt Jesus. Wenn<br />
der andere dadurch nicht zur E<strong>in</strong>sicht<br />
kommt, soll er e<strong>in</strong>en Dritten h<strong>in</strong>zuziehen.<br />
Auch wenn das nicht fruchtet,<br />
darf er den Konflikt e<strong>in</strong>em größeren<br />
Kreis vortragen. So bleibt lange der<br />
Schutzraum erhalten und der, der etwas<br />
falsch gemacht hat, hat eher die<br />
Möglichkeit se<strong>in</strong>en Fehler e<strong>in</strong>zugestehen.<br />
Denn darum geht es Jesus vor allem:<br />
um die Vergebung und damit die<br />
Möglichkeit, <strong>in</strong> Zukunft besser zu handeln.<br />
Ke<strong>in</strong>er von uns kann se<strong>in</strong> Leben<br />
ohne Fehl und Tadel leben, aber wir<br />
dürfen mit dem Wissen leben, dass Jesus<br />
mit se<strong>in</strong>er Vergebung immer schon<br />
für uns da ist. So können wir auch e<strong>in</strong>ander<br />
vergeben. Dieses verständnis-<br />
Wo zwei oder<br />
drei versammelt<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />
Namen, da b<strong>in</strong><br />
ich mitten unter<br />
ihnen.<br />
(Matthäus 18,20)<br />
Monatsspruch für<br />
September<br />
Seite 3<br />
DAS WORT<br />
volle Mite<strong>in</strong>ander von<br />
Zweien oder Dreien, das dem Gegenüber<br />
immer e<strong>in</strong>e neue Chance gibt,<br />
strahlt aus auf andere.<br />
Wichtig ist Jesus dabei, dass<br />
wir se<strong>in</strong>e Hilfe <strong>in</strong> Anspruch<br />
nehmen. Wenn wir uns trauen,<br />
uns geme<strong>in</strong>sam für ihn<br />
zu öffnen, also zu beten,<br />
dann hört er uns und erhört<br />
unsere Bitte. Er verspricht<br />
uns: Wenn zwei unter euch<br />
e<strong>in</strong>s werden auf Erden, worum<br />
sie bitten wollen, so soll<br />
es ihnen widerfahren von<br />
me<strong>in</strong>em Vater im Himmel.<br />
(Matthäus 18,19) Dieses Bibelwort wird<br />
zu Beg<strong>in</strong>n jeder Trauung gesagt. Wenn<br />
e<strong>in</strong> Paar mit Gottes Hilfe auch <strong>in</strong><br />
schwierigen Situationen zu e<strong>in</strong>em guten<br />
Mite<strong>in</strong>ander f<strong>in</strong>det, dann wird der<br />
Segen Gottes sichtbar. Die gute Zweisamkeit<br />
macht froh und gibt Kraft für<br />
das Leben <strong>in</strong> der Familie und mit anderen.<br />
E<strong>in</strong>e gelungene Geme<strong>in</strong>schaft<br />
können wir aber auch erleben, wenn<br />
uns zusammen von der Nähe Gottes<br />
beschenken lassen. Darum ist es gut,<br />
wenn wir nicht nur zu zweit oder dritt<br />
Gottesdienst feiern. Hier können wir<br />
Abstand nehmen von unserem Alltag.<br />
Der Gottesdienst ist wie e<strong>in</strong>e Oase, wo<br />
wir auftanken können. Wir s<strong>in</strong>d Empfangende<br />
von Gottes Güte, wenn wir<br />
von ihm hören, beten und s<strong>in</strong>gen.<br />
Denn Jesus Christus sagt: Wo zwei oder<br />
drei versammelt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Namen,<br />
da b<strong>in</strong> ich mitten unter ihnen.<br />
Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen<br />
und uns allen geme<strong>in</strong>sam<br />
Herzlichst, Ihre<br />
Renate Boltjes, Pfarrer<strong>in</strong>