KINDERWELT - Weleda
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WELEDA<br />
<strong>KINDERWELT</strong><br />
Wie spricht mein Kind?<br />
Sprachentwicklung und<br />
Sprachstörungen<br />
Heft 4, Herbst/Winter 2004
Inhalt<br />
3 Sprechenlernen – für Kinder keine<br />
Kunst ??? Rainer Patzlaff<br />
8 Hilfe?! Hurra! Die ersten Zähnchen<br />
kommen Birgit Laue<br />
9 Natürlich Zähne putzen<br />
10 Spielerisches Sprechen<br />
Dietrich Esterl<br />
14 Endlich Zeit für mich allein<br />
Ingrid Reißner<br />
16 Mit kleinen Kindern sprechen<br />
Isabella Quist<br />
20 Bücher zum Vorlesen Beate Fach<br />
22 »Ich bau‘ mir ein Boot …«<br />
Carmen Sauerbeck<br />
26 Christoph<br />
27 <strong>Weleda</strong>-Tage 2004<br />
28 Wussten Sie das?<br />
30 Wie machen‘s die anderen?<br />
Impressum<br />
KinderWelt ist eine Publikation der <strong>Weleda</strong> AG<br />
und erscheint zweimal jährlich.<br />
Redaktion: Ineke van der Duyn Schouten (verantw.),<br />
Birgit Laue<br />
Lektorat: Diethild Plattner<br />
Layout: Walter Schneider<br />
Fotografie: Angelika Salomon, <strong>Weleda</strong> Bildarchiv<br />
Weiter arbeiteten mit: Gustav Hering, Ingrid Reißner,<br />
Sonja Thiele, Dietrich Esterl<br />
Druck: Westermann Druck, Braunschweig<br />
Auflage: 350.000<br />
<strong>Weleda</strong> AG, Postfach 1320, 73525 Schwäbisch Gmünd<br />
Telefon: 07171 / 919 414 · Fax: 07171 / 919424<br />
www.weleda.de · email: kinderwelt@weleda.de<br />
2<br />
Was spricht<br />
mein Kind?<br />
MManche Kinder brabbeln<br />
mit zweieinhalb<br />
Jahren schon drauflos,<br />
was das Zeug<br />
hält, während andere<br />
erst Ein-Wort-Aussagen<br />
wie Mama,<br />
Papa, Auto wagen.<br />
Mein Sohn gehörte<br />
zur zweiten Kategorie,<br />
sagte zum Auto<br />
auch noch hartnäckig<br />
»Tüta«. Ich fand<br />
das rührend und<br />
nicht beunruhigend.<br />
Er war ja gesund und wach. »Der braucht<br />
seine Zeit«, sagte auch unser Kinderarzt auf<br />
die Frage eines jungen Kollegen, ob das wohl<br />
›normal‹ sei. Und er hatte Recht. Das Söhnchen<br />
entwickelte sich nach einer regen Phase<br />
des Vorlesens zu einer fanatischen Leseratte,<br />
verschlang alles, was er in die Finger bekam,<br />
und wusste sich schließlich bestens auszudrücken.<br />
Es ist schwierig festzulegen, was ›normal‹ ist,<br />
denn viele Faktoren spielen beim Erwerb der<br />
Sprache eine Rolle. Der Aufbau des Wortschatzes,<br />
Artikulationsfähigkeit, Sprachverständnis<br />
bilden sich mehr oder weniger ›von<br />
selbst‹ aus und wir achten kaum darauf. Aber<br />
wir Erwachsene bestimmen die Sprache der<br />
Kinder ganz entscheidend.<br />
Wie bereichern wir als Eltern den Wortschatz<br />
unserer Kinder? Wie erkennen wir Sprachstörungen?<br />
Wie wecken wir Spaß an der Sprache?<br />
Das sind die Themen dieser Kinder-<br />
Welt.<br />
Ineke van der Duyn Schouten<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
Rainer Patzlaff<br />
Sprechenlernen –<br />
für Kinder keine Kunst ???<br />
Mit dem Üben der Laute lernt ein Kind nicht nur sprechen, es formt damit auch<br />
sein Gehirn. Ein wunderbarer Prozess, an dem die Eltern beteiligt sind. Wie?<br />
Das erzählt uns Sinnesspezialist Rainer Patzlaff.<br />
Die deutschen Kultusminister setzen seit einiger<br />
Zeit beträchtliche Finanzmittel ein, um<br />
in allen Kindertagesstätten Förderprogramme<br />
einzurichten, mit denen die Sprachentwicklung<br />
unterstützt werden soll – ein Vorgang,<br />
der vor zwei Jahrzehnten noch undenkbar<br />
gewesen wäre. War man doch gewohnt,<br />
dass Kinder überall auf der Welt wie<br />
selbstverständlich in die Sprache ihrer Eltern<br />
hineinwachsen. Sprechenlernen schien kei-<br />
Sprachentwicklung und Bewegungsentwicklung sind nicht zu trennen<br />
ne besondere Kunst. Heute aber stehen wir<br />
vor der Tatsache, dass selbst aus rein<br />
deutschsprachigen Familien jedes vierte Kind<br />
mit Sprachentwicklungsstörungen in die<br />
Schule kommt (in Berlin waren es 2003<br />
schon 28,5% und insgesamt 44,5% aller<br />
Schulanfänger der Stadt!). Ähnliche Zahlen<br />
werden seit Jahren aus anderen Regionen<br />
Europas und der Welt gemeldet.<br />
Was aber versteht man unter ›Sprachent-
Vorbild erwünscht! Kein Kind kann Sprache aus sich heraus lernen<br />
wicklungsstörung‹? Die Diagnose wird gestellt,<br />
wenn von den vier Bereichen Lautbildung,<br />
Wortschatz, Satzbau und Sprachverständnis<br />
mindestens drei Bereiche wesentliche<br />
Defizite zeigen, die auch bei Berücksichtigung<br />
der individuellen Streubreite nicht<br />
mehr als altersgemäß einzustufen sind. Freilich<br />
ist damit nur die Oberfläche des Problems<br />
berührt: Die betroffenen Kinder weisen<br />
meistens noch eine Reihe weiterer<br />
Rückstände auf, vor allem im motorischen<br />
und sensorischen Bereich. Gestört ist also die<br />
gesamte körperliche Entwicklung, und das<br />
kann in der Schulzeit zu einem ernsten Problem<br />
werden, wenn nicht therapeutisch<br />
eingegriffen wird.<br />
4<br />
Sprache als Bewegungskunst<br />
Sprachentwicklung und Bewegungsentwicklung<br />
sind nicht zu trennen. Dem Sprechenlernen<br />
muss das Aufrichten des Körpers,<br />
das Stehen und Gehen vorausgehen,<br />
damit der Atem von der Fortbewegung mit<br />
allen vier Gliedmaßen befreit und folglich<br />
gestaltbar wird. Schon diese erste motorische<br />
Leistung des Kindes ist gewaltig. Sie<br />
setzt sich fort im Sprechenlernen, zu dem<br />
rund einhundert Muskeln vom Zwerchfell bis<br />
zu den Lippen perfekt beherrscht werden<br />
müssen, damit sich der Ausatmungsstrom<br />
beliebig modulieren lässt.<br />
Schauen wir uns den Vorgang genauer an:<br />
Die Atemmuskulatur presst zunächst die<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
Luft in den Kehlkopf, wo sie durch feinste<br />
Muskelspannungen zum Tönen gebracht<br />
wird. Die eigentliche Sprache aber entsteht<br />
erst auf dem weiteren Wege vom Kehlkopf<br />
bis zu den Lippen, indem der Atem durch die<br />
beteiligten Muskeln (vor allem Zunge, Zähne<br />
und Lippen) in eine spezielle, für jeden Laut<br />
anders gestaltete Strömungsform gezwungen<br />
wird. Diese Formen durch die Koordination<br />
von 100 Muskeln blitzschnell herzustellen<br />
und fl üssig ineinander übergehen zu<br />
lassen – das ist eine Kunst, die später selbst<br />
ein Bewegungskünstler an Komplexität nicht<br />
mehr überbietet.<br />
Hat die gestaltete Sprechluft die Lippen<br />
überschritten, so prägt sie unsichtbar eine<br />
für den jeweiligen Laut charakteristische<br />
Strömungsgestalt in die Außenluft. Man<br />
kann diese ›Luftlautformen‹ mithilfe verschiedener<br />
Methoden sichtbar machen, wie<br />
es als erste Johanna Zinke getan hat (in dem<br />
Buch Luftlautformen sichtbar gemacht*).<br />
Ein ganzer Kosmos von bewegten Gestalten<br />
tut sich da auf, in denen die Bemühungen<br />
des Individuums gesetzmäßige Form angenommen<br />
haben wie die Buchstaben einer<br />
Handschrift.<br />
Sprache prägt sich in den Leib<br />
Unermüdlich übt das Kind, bis es schließlich<br />
alle die wunderbaren Laute formen kann,<br />
die uns Erwachsenen so mühelos von den<br />
Lippen gehen. Damit verbunden ist aber ein<br />
zweiter Vorgang: Das Kind, das sprechen<br />
lernt, formt nicht nur Luft, sondern zugleich<br />
auch sein Gehirn. Die intensive motorische<br />
Übungstätigkeit fi ndet ihren Niederschlag in<br />
verstärkten neuronalen Vernetzungen, und<br />
die Hirnforschung bestätigt uns, dass diese<br />
sprachlich erworbenen Strukturen die<br />
Grundlage bilden für alles, was das Kind<br />
später an intellektuellen Leistungen vollbringt.<br />
Welch ein grandioser Vorgang: Das Kind<br />
gestaltet durch das Sprechenlernen seinen<br />
* Johanna Zinke: Luftlautformen sichtbar gemacht.<br />
2. Aufl . Stuttgart, Verlag Freies Geistesleben 2003.<br />
ISBN 3-7725-1856-7<br />
Elternberater/innen<br />
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<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 5
Leib zum Instrument des Denkens, und wir<br />
Erwachsene sind daran beteiligt! Denn kein<br />
Kind kann Sprache aus sich heraus lernen; es<br />
bedarf dazu immer des Vorbildes, und von<br />
der Qualität des Vorbildes hängt es ab, was<br />
das Kind sich an Gehirnstrukturen erwerben<br />
kann. Daher hat es keinen Sinn, mit Kleinkindern<br />
nur in lallender Babysprache zu reden.<br />
Babys nehmen die grammatischen und syntaktischen<br />
Strukturen der Umgebungssprache<br />
in sich auf, längst ehe sie selber sprechen.<br />
Wir sollten uns also um ganze Sätze bemühen,<br />
denn nur strukturierte Sprache vermag<br />
im Gehirn Strukturen zu veranlagen.<br />
Tasten nach dem Kern<br />
Das bedeutet freilich nicht, dass man zu<br />
kleinen Kindern irgendwie gestelzt reden<br />
sollte. Überhaupt ist der Inhalt der Worte<br />
gar nicht das Entscheidende. Viel wichtiger<br />
ist, dass der Erwachsene, wenn er sich dem<br />
Kind zuwendet, voll präsent ist und mit al-<br />
len Kräften in den Worten lebt, die er<br />
spricht. Das Kind gibt sich als ganzer<br />
Mensch den Eindrücken der Welt hin, und<br />
es wird in seiner Lebenssicherheit bestärkt,<br />
wenn es am Erwachsenen das Gleiche erlebt.<br />
Auch ist es wichtig, dass Wort und Tat übereinstimmen.<br />
Wird öfter eine Konsequenz<br />
6<br />
Was liegt hinter unseren Worten?<br />
Dafür haben Kinder ein Gespür<br />
angekündigt, die dann nicht erfolgt, gewöhnt<br />
sich das Kind rasch daran, die Worte<br />
des Erwachsenen nicht ernst zu nehmen,<br />
und der sollte sich dann nicht wundern<br />
über ein vermeintlich ungehorsames oder<br />
ständig nörgelndes Kind. Kinder haben ein<br />
untrügliches Gespür für die moralische, willenshafte<br />
Qualität, die hinter den Worten<br />
liegt; sie tasten nach dem Kern des Erwachsenen<br />
wie nach einer ›Golddeckung‹, die<br />
den Worten Realität verleiht. Und haben sie<br />
nicht Recht? Sie leben noch in einer Sphäre,<br />
in der Worte Tatsachen schaffen, physische<br />
Tatsachen bis in die Formung des Gehirns<br />
und der Organe hinein. »Im Anfang war<br />
das Wort …« – wir sollten uns als Erwachsene<br />
daran erinnern.<br />
Bild- und Klangwelt entdecken<br />
Ungefähr drei Jahre wirkt die Sprache in<br />
geradezu magischer Weise leibgestaltend.<br />
Sobald aber das Kind »Ich« zu sich zu sagen<br />
beginnt, endet diese Phase und eine neue<br />
Situation tritt ein. Das Kind erobert sich jetzt<br />
bewusst das Reich der Sprache und schwelgt<br />
geradezu darin. Jede Gelegenheit wird genutzt,<br />
um den Erwachsenen zum Reden zu<br />
bringen, am liebsten durch endlose Fragen<br />
nach dem Was, Wie, Wo, Warum.<br />
Leider missverstehen viele Erwachsene diese<br />
Anzeichen eigenständigen Denkens, indem<br />
sie meinen, die Kinder jetzt wie kleine Erwachsene<br />
behandeln zu sollen, denen man<br />
belehrende Vorträge hält. Das Kind wird zugeschüttet<br />
mit Erklärungen und wissenschaftlichen<br />
Fakten, nach denen es gar nicht<br />
gefragt hat. Kinder wollen aber nicht ›zugetextet‹<br />
werden, sondern die Welt in ihrer<br />
Fülle und Farbigkeit selbst entdecken, und<br />
das können sie am besten, wenn der Erwachsene<br />
möglichst konkret und anschaulich<br />
spricht. Eine Ölraffinerie z.B. sollte den<br />
Erwachsenen nicht zu der Äußerung hinreißen:<br />
»Das ist eine petrochemische Anlage, in<br />
der das Erdöl aus Arabien raffiniert und gekrackt<br />
wird« (wie ich es tatsächlich einmal<br />
hörte). Es genügt die Antwort: »Da wird<br />
Benzin gemacht, und an der Tankstelle füllen<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
Auch beim Vorlesen gibt ein Kind sich den Eindrücken der Welt völlig hin<br />
wir das Benzin in unser Auto.« Denn das<br />
ermöglicht dem Kind, das neue Phänomen<br />
in einen schon bekannten Bildzusammenhang<br />
einzuordnen, und von diesen Bildern<br />
her versteht es die Welt. Alles Begreifen ist in<br />
diesem Alter noch sinnlich-konkret. So fragte<br />
mich mein vierjähriger Sohn einmal bei<br />
der Erwähnung einer ›S-Bahn‹, was die Leute<br />
in dieser Bahn denn essen. Jeder kennt<br />
solche Beispiele.<br />
Weil Kinder die Bilder suchen, die die Sprache<br />
in ihrer erwachenden Vorstellungskraft<br />
erzeugt, lieben sie die Bilderwelt der Märchen.<br />
Sie ist voller Weisheit, gerinnt aber nie<br />
in gedankliche Abstraktion, und eben deshalb<br />
ist sie Nahrung für ihre Seele, Nahrung,<br />
die man nicht nur einmal wünscht, sondern<br />
täglich aufs Neue.<br />
Nahrung ist für Kinder aber auch das rhythmisch-musikalische<br />
Element der Sprache,<br />
das in allen Sprachspielen, in Reigen und<br />
Knierutscherversen, in Kinderliedern und<br />
Abzählversen erklingt; der begriffliche Inhalt<br />
zählt hier gar nicht. Überall da, wo Sprache,<br />
Gesang und Bewegung zu einer Einheit verschmelzen,<br />
fühlen sich Kinder in ihrem Element.<br />
Auch der Humor kommt zu seinem<br />
Recht, wenn die Kinder selber neue Wörter<br />
erfinden, die ihnen ein lautmalerisches Vergnügen<br />
bereiten und bei allen Ersthörern<br />
Heiterkeit erzeugen. Frei von allen begrifflichen<br />
Definitionen bewegt sich hier ihr<br />
schöpferisches Genie im reinen Spiel. Und<br />
heute wissen die Logopäden, dass dieses<br />
vermeintlich zwecklose Spiel mit den rhythmisch-musikalischen<br />
Elementen der Sprache<br />
die beste Therapie ist, die man für sprachentwicklungsgestörte<br />
Kinder finden kann.<br />
Die heilende Kraft der Sprache wird neu<br />
entdeckt.<br />
Dr. Rainer Patzlaff ist Geschäftsführer von IPSUM,<br />
Institut für Pädagogik, Sinnes- und Medienökologie<br />
in Stuttgart.<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 7
Hilfe?! Hurra!<br />
Die ersten Zähnchen kommen!<br />
Babys erste Zähne sind der große Stolz der meisten Eltern. Was aber tun gegen<br />
die unangenehmen Begleiterscheinungen, die das Zahnen mit sich bringt?<br />
D<br />
Die ersten Zähne kommen<br />
in der Regel um den 6. Lebensmonat<br />
zum Vorschein,<br />
allerdings sind Schwankungen<br />
vom 2. bis 12. Lebensmonat<br />
möglich. Untrügliche<br />
Anzeichen dafür sind gerötete,<br />
heiße Wangen und ein<br />
stark vermehrter Speichelfluss.<br />
Nach und nach arbeiten sich<br />
die Milchzähnchen durch<br />
den Kiefer, wobei oft die<br />
unteren Schneidezähne zuerst<br />
erscheinen. Das Zahnfleisch<br />
schwillt an, ist gerötet<br />
und schmerzt. Ihr Kind<br />
ist vielleicht sehr unruhig<br />
und empfindlich gegenüber<br />
Sinnesreizen. Es braucht viel<br />
Ruhe und Zuwendung, schläft schlecht und<br />
wacht manchmal mitten in der Nacht mit<br />
einem gellenden Schrei auf. Appetitlosigkeit,<br />
Durchfall und Erbrechen, manchmal<br />
auch Fieber können das Zahnen begleiten.<br />
Die Schmerzen beim Zahnen kommen daher,<br />
dass sich die empfindliche Haut über dem<br />
Zahn immer mehr dehnt und spannt. Um den<br />
Durchbruch zu unterstützen, beißen und<br />
nagen die Kinder an allem, was sie bekommen<br />
können. Sie können, wenn Sie Ihrem<br />
Kind Ihren sauberen Finger zum Lutschen<br />
8<br />
Tipp<br />
oder Beißen ›ausleihen‹, die<br />
betreffende Stelle der Zahnleiste<br />
ein wenig massieren.<br />
Kamille hilft<br />
Birgit Laue<br />
Eine wertvolle Heilpflanze<br />
bei Zahnungsbeschwerden<br />
ist die Kamille, die krampflösend<br />
und entzündungshemmend<br />
wirkt. <strong>Weleda</strong> verarbeitet<br />
für das Arzneimittel<br />
Chamomilla comp. Zäpfchen<br />
für Säuglinge und<br />
Kinder hauptsächlich die<br />
Kamillenwurzel. Vor allem<br />
bei begleitendem Fieber<br />
oder Unruhezuständen ist<br />
die Anwendung der Zäpfchen<br />
sinnvoll.<br />
In dem reich illustrierten Ratgeber<br />
Kinder natürlich heilen von Birgit<br />
Laue und Angelika Salomon bekommen<br />
Sie noch mehr Anregungen, wie<br />
Sie Ihrem Kind bei leichteren Erkrankungen<br />
selbst helfen können.<br />
Rowohlt Taschenbuch Verlag,<br />
ISBN 3-4996-1703-X<br />
Chamomilla comp.<br />
Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen<br />
Menschen- und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Akute,<br />
fieberhafte Erkrankungen; Unruhezustände, besonders<br />
im Zusammenhang mit Zahnungsschwierigkeiten. Zu<br />
Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
Natürlich Zähne putzen<br />
»Wann sollte man mit dem Zähneputzen<br />
anfangen? Und: macht das<br />
Kind auch mit?«<br />
W<br />
Wer sich schon in einen aussichtlosen Kampf<br />
mit seinem unwilligen, spuckenden Kind<br />
verwickelt sieht, der kann sich beruhigen.<br />
Die Natur regelt solche Dinge sehr gut: Kinder<br />
haben nun einmal ein großes Interesse<br />
an allem, was wir Erwachsene tun. Mit Argusaugen<br />
verfolgen sie alle unsere Bewegungen<br />
und ahmen sie dann mit großem<br />
Vergnügen nach. So bilden sich wie von<br />
selbst allerlei gute Gewohnheiten aus.<br />
Welche Zahncreme?<br />
Eine gesunde Kinder-Zahncreme besteht<br />
ausschließlich aus natürlichen Bestandteilen.<br />
Kinder schlucken ja einen beträchtlichen Teil<br />
einfach hinunter, sodass sie auch in Magen<br />
und Darm gelangt.<br />
Wie andere <strong>Weleda</strong>-Produkte, die speziell<br />
für Kinder entwickelt wurden, enthält auch<br />
Kinder-Zahngel hauptsächlich Calendula. Sie<br />
beugt Entzündungen des Zahnfleisches vor<br />
und erhält die Mundschleimhaut gesund.<br />
Verschiedene ätherische Öle sorgen dabei<br />
für gute Durchblutung.<br />
Den Geschmack und Geruch des Zahngels<br />
haben die meisten Kinder gern. Für den guten<br />
Reinigungseffekt von Kinder-Zahngel<br />
sorgt Kiesel, der die Zähne sauber und glatt<br />
macht, ohne den Zahnschmelz anzugreifen.<br />
Warum keine Fluoride?<br />
<strong>Weleda</strong> gibt keiner Zahncreme Fluoride bei,<br />
auch nicht dem Kinder-Zahngel. Warum<br />
nicht?<br />
Ein Kind, das täglich frisches Gemüse, Obst,<br />
Vollkornbrot isst, genügend Wasser trinkt<br />
und wenig Zucker bekommt, braucht keine<br />
zusätzlichen Fluoride. Zu viel Fluorid kann<br />
nämlich auch nachteilig wirken. Es härtet<br />
nicht nur das Gebiss, auch im übrigen Organismus<br />
wird die Tendenz zur Mineralisierung<br />
verstärkt. Für eine gesunde Entwicklung des<br />
Kindes ist es aber sehr wichtig, dass Verhärtungsprozesse<br />
nicht zu früh auftreten. Zu<br />
viel Fluorid wirkt hemmend auf den Stoffwechsel,<br />
das Wachstum und alle Aufbauprozesse,<br />
die im Kind stattfinden. Wir sollten die<br />
Aufbaukräfte der Kinder jedoch so lange wie<br />
möglich erhalten. In manchen Fällen kann<br />
die Anwendung von Fluoriden durchaus<br />
nötig sein. Hier<br />
sollte man sich<br />
am besten mit<br />
seinem Zahnarzt<br />
beraten.<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 9
U»Uäääh!« – Für jede Mutter und jeden Vater<br />
ist dieser Laut von größter Bedeutung: Die<br />
Zeit der Schwangerschaft ist zu Ende, die<br />
Geburt ist geschafft, ein Kind – ihr Kind – beginnt<br />
seinen Lebenslauf. Der erste Schrei ist<br />
ur-menschlich. Er sagt mit dem ersten Ausatmen:<br />
»Ich bin da!«<br />
»Uäääh!« ist das einzige ›Wort‹ der wirklichen<br />
Muttersprache. Es erklingt in allen ca.<br />
fünftausend Sprachen der Welt gleich und<br />
wird überall gleich verstanden.<br />
Kein anderes Wesen kommt so zur Welt.<br />
Tiere beginnen ihr Leben lautlos.<br />
Die feinen Töne hören<br />
»Uäääh!« – Sehr bald bekommt dieser Ruf<br />
für die Eltern andere Bedeutungen, die Sorge<br />
wecken, ja schließlich entsetzlich auf die<br />
Nerven gehen können. Er nimmt keine Rück-<br />
10<br />
Babys sind Künstler: In der ›Lallphase‹<br />
werden die Lautbildungen aller<br />
Sprachen der Welt durchprobiert<br />
Dietrich Esterl<br />
Spielerisches<br />
Sprechen<br />
»Mama«, »Papa«, »Auto« sind in vielen<br />
Fällen die ersten Worte, die die<br />
ganz Kleinen sagen, und wir Erwachsenen<br />
sind begeistert: »Hör mal, wie<br />
mein Kind spricht!«. Wenn man aber<br />
richtig zuhört, kann man schon vorher<br />
verschiedene Phasen wahrnehmen,<br />
in denen das Kind spielerisch<br />
Aspekte der Sprache ausprobiert. –<br />
Eine tolle Chance für Eltern und<br />
Großeltern, sich auf das Spielen mit<br />
der Sprache einzulassen, weiß Lehrer,<br />
Autor und Maler Dietrich Esterl<br />
aus eigener Erfahrung.<br />
sicht auf Zeit oder Umgebung. Das Baby<br />
schreit. Wir sagen meist: Es weint. Und dann<br />
versuchen wir, es möglichst schnell still zu<br />
bekommen. Es wird ›gestillt‹ oder gefüttert,<br />
es bekommt vielleicht einen Schnuller, zumindest<br />
wird es abgelenkt, indem es herumgetragen<br />
oder gewiegt wird.<br />
Aber bedenken wir dabei, dass es für ein Baby<br />
keine andere Möglichkeit der Äußerung gibt<br />
als zu schreien? Man stelle sich einmal vor,<br />
man bekomme als Erwachsener jedesmal,<br />
wenn man den Mund aufmacht, sofort etwas<br />
zwischen die Zähne geschoben!<br />
Ein Baby sollte also ruhig auch einmal schreien<br />
dürfen. Das bedeutet nicht, lieb- oder<br />
achtlos zu sein. Es kommt darauf an, das Ohr<br />
zu schulen für die feinen Töne, die sich darin<br />
unterscheiden lassen. Das wird leichter, wenn<br />
die ersten Gewohnheiten im Tagesrhythmus<br />
erreicht sind. Eltern können üben zu hören,<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
ob Schmerz, Hunger, Übermüdung das<br />
Schreien hervorrufen, und dann helfend<br />
und beruhigend eingreifen. Aber man kann<br />
sich auch eine Weile an dem Ausdrucks-<br />
Monolog seines Kindes freuen und ihn als<br />
Anlass zu ersten Dialogen nehmen.<br />
Das Echo des Kindes<br />
Wie stark das Schreien der Babys von dem<br />
abhängig ist, was sie hören, kann folgende<br />
Erfahrung belegen. Als unsere erste Tochter<br />
drei-vier Monate alt war, begann sie<br />
plötzlich sehr hoch und schrill zu schreien.<br />
Wir dachten, das Kind habe Kopfschmerzen,<br />
aber die Kinderärztin konnte nichts<br />
feststellen. Wir machten uns ernsthaft<br />
Sorgen. Eines Tages arbeitete ich am Vormittag<br />
zu Hause, während das Kind in<br />
seinem Wagen auf dem Balkon an der frischen<br />
Luft stand.<br />
Bald klang aus dem Dorf herüber ein lautes<br />
Gequieke. Dort wurden bei einem<br />
Viehhändler Ferkel verladen, und zwar,<br />
wie uns in den folgenden Tagen deutlich<br />
wurde, jeden Morgen zur gleichen Zeit für<br />
eine halbe Stunde. Wir haben das Kind<br />
dann während dieser Zeit im Zimmer gelassen<br />
– und der schrille Ton im Schreien<br />
verschwand bald. Das Baby hat offensichtlich<br />
die Ferkelschreie nachgeahmt!Rechnen<br />
wir also damit, dass das Schreien des Kindes<br />
auch Echo, Antwort auf das sein kann,<br />
was es aufnimmt (den Staubsauger, das<br />
Radio!).<br />
›Durchprobieren‹ der Sprache<br />
Wir Erwachsene haben uns in die Welt<br />
unserer eigenen Sprache so eingelebt,<br />
dass wir uns auf andere menschliche Äußerungen<br />
gar nicht einlassen, weil wir sie<br />
nicht ›verstehen‹. Wenn sich Menschen in<br />
einer uns unbekannten Sprache äußern,<br />
dann bleibt das für uns weitgehend Geräusch,<br />
auch wenn wir wahrnehmen, dass<br />
da offensichtlich gesprochen wird. Man<br />
könnte sagen, dass wir mit dem Erlernen<br />
einer Sprache zugleich verlernen, viele an-<br />
dere Sprachen zu sprechen, zu hören und zu<br />
verstehen.<br />
Wenn die Kinder dann beginnen Laute zu<br />
bilden, können wir wieder Erstaunliches beobachten.<br />
Bevor sich das Kind durch das<br />
Sprechen der Menschen seiner Umgebung<br />
in eine spezielle Sprache hineinlebt und so<br />
›seine‹ Muttersprache erlernt, durchläuft es<br />
eine Phase, in der es die Lautbildungen aller<br />
Sprachen der Welt ›durchprobiert‹. Das Kind<br />
kann hier viel mehr als die Erwachsenen.<br />
Denken wir an das englische ›th‹, an andere<br />
stimmhafte Konsonanten, wie sie in frühen<br />
Sprachen häufig waren, an nasale Laute wie<br />
im Französischen, an Kehllaute, Schnalzlaute<br />
usw., die wir als Erwachsene gar nicht mehr<br />
bilden können. Sie sind alle vernehmbar in<br />
der so genannten Lallphase des kindlichen<br />
Sprechenlernens vom sechsten Monat an,<br />
wenn im Spiel zwischen Atem, Kehlkopf,<br />
Das schönste Spiel: eigene Worte erfinden.<br />
So wird nebenbei Artikulation und Gehör geübt<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 11
12<br />
Wie läuft das Mäuschen? Spracherwerb<br />
durch Ausbildung der Feinstmotorik<br />
Zunge, Lippen und ›Gegenständen‹<br />
wie dem Essen, den Fingern, oder<br />
dem Spielzeug die Organe für das<br />
Sprechen geübt und ausgebildet werden.<br />
Hören wir doch aufmerksam auf den<br />
Nuancenreichtum in der Artikulation<br />
und versuchen wir darauf zu antworten,<br />
indem wir einfach auch solche<br />
Laute bilden! Wir bilden damit in der<br />
Feinstmotorik der Kinder latente<br />
Möglichkeiten aus, die auch für den<br />
speziellen Spracherwerb der Muttersprache<br />
bedeutsam sind. Liedchen in<br />
allen möglichen Sprachen, Laute,<br />
Rhythmen sind da noch wirksamer als<br />
nur Worte.<br />
Sprache erfinden<br />
Welche Begeisterung bei den Eltern,<br />
wenn das erste Wort erklingt:<br />
»Mama« oder »Baba« oder »Auto«!<br />
Aber Kinder lernen nicht nur unsere<br />
Sprache, sie schaffen ihre eigene. Zuweilen<br />
bleiben solche Schöpfungen in<br />
einer Familie eine Zeit lang erhalten,<br />
meist werden sie gar nicht beachtet.<br />
Beispiele vom zweiten Lebensjahr an<br />
können viele Eltern erzählen.<br />
Beim Anblick eines hell leuchtenden<br />
Sterns: »gli«.<br />
Zur Schüssel mit dampfenden Kartoffeln:<br />
»oolde«.<br />
Bald kommen dazu Bildungen, die<br />
sich schon an den Lautstand der Muttersprache<br />
anlehnen: »pitzel« für<br />
Reißzwecke, »pfunken« für Schalten<br />
im Auto.<br />
Schließlich Neubildungen durch willkürliches<br />
Zusammensetzen von Wörtern<br />
mit der Zuweisung freier Bedeutungen.<br />
Meine Enkel bauten so die<br />
»Ödipusmaschine« aus Holzscheiten<br />
am Kamin in den Winterferien. Diese<br />
Maschine macht, »dass Wasser durch<br />
die Schluchten stürzt«. Natürlich!<br />
Wo kommen diese Worte her? Sie<br />
sind ›aufgeschnappt‹, machen Ein-<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
druck durch ihren Klang und werden<br />
von der aktiven Fantasie des Kindes<br />
ergriffen.<br />
Da haben sie nicht Bedeutung, sondern<br />
bekommen Bedeutung<br />
Spaßsprache<br />
Steigen wir mit ein in dieses freie Spiel<br />
mit den Elementen der Sprache! Wir<br />
erleben dabei die Sprache als etwas<br />
Lebendiges, sich Entwickelndes. Die<br />
großen Sprachkünstler der letzten<br />
hundert Jahre haben diesen Weg wieder<br />
entdeckt.<br />
Die Kinder sollen natürlich die korrekte<br />
Muttersprache erlernen, möglichst<br />
in ihrem ganzen Reichtum. Dazu müssen<br />
sie Sprache hören, durch Erzählen,<br />
Vorlesen, Gespräch. Aber es gibt<br />
eben auch den Bereich des Spieles in<br />
der Sprache, den uns die Kinder entgegenbringen<br />
und den wir aufgreifen<br />
können.<br />
So gehörte es zu den größten Freuden<br />
meiner Enkel, wenn wir uns in ›Spaß-<br />
Worten‹ unterhielten: »Konkolitzpulei«<br />
– »Drawidungo«. Herzhaftes Lachen<br />
begleitet jede Erfindung; ein<br />
endloses Spiel, das große Wirkung auf<br />
die Sprechfähigkeit der Kinder hat.<br />
Zuerst sprechen sie nach, dann erfinden<br />
sie selber. Es gibt keine bessere<br />
Form der Artikulations- und Gehörübung.<br />
Sprache ist die Brücke von Mensch zu<br />
Welt, von Mensch zu Mensch. Sie<br />
besteht immer aus Sagen und Hören.<br />
Diese Zeilen wollen nur dazu anregen,<br />
mehr auf die Kinder zu hören und ihren<br />
Ausdrucksformen zu antworten.<br />
Unsere Kinder haben uns viel zu sagen,<br />
von ihrem ersten Atemzug an!<br />
»Uääh«<br />
Dietrich Esterl ist seit 1963 Lehrer für Deutsch,<br />
Geschichte, Latein und Kunstgeschichte an<br />
der Waldorfschule in Stuttgart.<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 13
Endlich Zeit für mich allein<br />
Alles ist so merkwürdig still. Kein »Mamaaa!!!«<br />
aus dem Treppenhaus. Kein ungeduldiges<br />
Klopfen an der Toilettentür. Keine<br />
Kinderhand, die an der Jeans zupft. Immer<br />
wieder haben Sie sich wenigstens fünf Minuten<br />
Ruhe gewünscht, von einer ganzen<br />
Stunde für sich allein geträumt.<br />
Und jetzt? Bloß nicht Fensterputzen oder<br />
den Keller gründlich aufräumen! Nehmen<br />
Sie das Zeit-Geschenk an und füllen Sie es<br />
mit Ihrem ganz persönlichen Wohlfühlprogramm.<br />
Wenn Ihre Freundin die Kinder den<br />
Nachmittag über ins Schwimmbad<br />
mitnimmt:<br />
Schenken Sie sich ›Rosenstunden‹. Was das<br />
ist? Machen Sie zum Auftakt einen Spaziergang<br />
abseits der Einkaufsstraßen, am besten<br />
im Wald. Danach ist Zeit für ein schönes,<br />
duftendes Bad. Telefon leise stellen, Handtuch<br />
vorwärmen! Wildrosen-Cremebad<br />
im warmen Wasser verteilen. Hervorra-<br />
gende Wirkung hat in der Wärme eine in-<br />
tensiv pflegende Gesichtsmaske wie die<br />
Wildrosen-Intensiv-Pflegemaske oder die<br />
Mandel-Gesichtsmaske für die empfindliche<br />
Haut.<br />
Ingrid Reißner<br />
Die schönsten Geschenke kommen unverhofft und sind ganz wunderbar. Zum<br />
Beispiel Zeit. Endlich Zeit für Sie allein! Was tun? Wir haben Wohlfühltipps für<br />
kleine und große Pausen.<br />
Lassen Sie nun Ihre Gedanken frei schweifen<br />
und entspannen Sie vollkommen! Nach dem<br />
Bad nehmen Sie die Maske behutsam ab<br />
und ruhen sich, eingehüllt in das vorgewärmte,<br />
weiche Badetuch, noch ein wenig<br />
aus. Wenn Sie Lust haben, tragen Sie noch<br />
etwas Wildrosenöl oder Wildrosen-Pflegemilch<br />
sparsam auf. Schön ist auch eine behutsame<br />
Gesichtsmassage mit dem Inhalt<br />
einer schimmernden Wildrosen-Intensiv-<br />
Gesichtsölkapsel. Ihre Haut nimmt das wertvolle<br />
Pflanzenöl vollkommen auf. Nun noch<br />
Wildrosen-Augen-Intensivcreme vorsichtig<br />
in der Augenpartie verteilen. Und – wie<br />
fühlen Sie sich? Rosig!<br />
Wenn die große Schwester mit dem<br />
kleinen Bruder eine Stunde zum<br />
Spielplatz geht:<br />
Lust auf ein wenig Pflege? Dann schnell die<br />
Lieblings-CD auflegen und ein Fußbad<br />
einlassen. Einige Spritzer Bademilch hinein,<br />
je nach Gusto Muntermacher-Rosmarin,<br />
Erfrischungs-Citrus, Entspannungs-Lavendel,<br />
Entlastungs-Kastanie oder Beruhigungs-<br />
Edeltanne. Nach einer Viertelstunde abtrocknen<br />
und eine Fußmassage mit ihrem<br />
Lieblings-Hautöl von <strong>Weleda</strong> genießen.
– Gute Alternative: ein Handbad,<br />
ebenfalls mit einigen Spritzern<br />
Bademilch.<br />
– Auch schön: einfach mit einer Gesichtsmaske<br />
auf dem Sofa liegen,<br />
Musik hören und bestenfalls ein<br />
wenig lesen.<br />
Wenn das Baby eine Viertelstunde<br />
länger schläft:<br />
Mehr über Balance<br />
Wenn Sie diese Überraschung für einen<br />
Energiekick nutzen wollen: einen großen<br />
glänzenden Klecks Sanddorn-Handcreme<br />
genüsslich auf den Händen verteilen und<br />
schön langsam einmassieren, Finger für<br />
Finger, dann die Handfläche, den Handrücken,<br />
schließlich die Gelenke umkreisen.<br />
Der Vorteil: Sie können aufhören, wenn<br />
das Kleine aufwacht. Denn die pflegende<br />
Handcreme zieht sehr schnell und gut<br />
ein.<br />
Haben Sie Lust auf mehr? Es gibt eine<br />
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P a t r i c i a W e s s e l s<br />
G E S U N D E U N D W O H L T U E N D E<br />
M A S S A G E<br />
E D I T I O N W E L E D A
Wie kommen meine Worte bei dir an?<br />
Mit kleinen Kindern sprechen<br />
Christine sitzt am Kinderspielplatz auf einer<br />
Bank. Neben ihr liegt Anton (3 Monate) in<br />
seinem Kinderwagen. Im Sandkasten spielt<br />
Marie (2 1/2 Jahre) mit ihrem Spielkameraden<br />
Paul. Christine hat eben begonnen in<br />
einer Zeitschrift zu blättern, als Anton anfängt<br />
zu weinen. Sie schaukelt den Kinderwagen<br />
und spricht beruhigend auf Anton<br />
ein: »Mein kleiner Schreihals. Du sollst doch<br />
jetzt schlafen. Kannst doch nicht schon wieder<br />
Hunger haben.« Dann erzählt sie ihm<br />
die Geschichte vom kleinen Haulemann, der<br />
für das lahmgeschossene Reh und die<br />
Isabella Quist<br />
So mit meinem kleinen Kind reden, dass es mich versteht – geht das? Über<br />
die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern unterschiedlichen Alters, über<br />
Handeln statt Reden und über den Mut, den man braucht, sein Kind auch<br />
wirklich zu führen.<br />
Unendlich feine Nuancen im Sprechen werden<br />
wahrgenommen<br />
Schwanenfrau vom See Kräuter hinter dem<br />
Haus sammelt, und alles wieder gesund<br />
macht, was weh und wund ist. Der Kleine<br />
maunzt noch ein bisschen, schaut mit großen<br />
Augen seine Mutter an und schläft<br />
dann ein.<br />
Währenddessen hat sich Marie im Sandkasten<br />
vor Paul hingestellt. Aus heiterem<br />
Himmel nimmt sie plötzlich ihr Sandschäufelchen<br />
in die Hand und schlägt ihm damit<br />
auf den Kopf. Der Kleine weint. Maries<br />
Mutter springt auf, läuft zu den Kindern,<br />
und sagt: »Marie, das darf man doch nicht.<br />
Das tut dem Paul doch weh. Schau, jetzt<br />
weint er. Du hast doch gar keinen Grund,<br />
deinen Freund zu schlagen. Wenn du das<br />
nochmal machst, mag er dich bestimmt<br />
nicht mehr. Sag ihm, dass es dir Leid tut.«<br />
Marie schaut von ihrer Mutter zu Paul – ein<br />
spitzbübisches Lächeln geht über ihr Gesicht.<br />
Sie nimmt ihr Schäufelchen fest in die<br />
Hand und schlägt es wieder auf Pauls<br />
Kopf.<br />
Unterschiedliche Wirkungen<br />
Manche Eltern werden Situationen wie diese<br />
kennen. Wie reagiert man am besten?<br />
Schauen wir uns erst mal genauer an, was<br />
hier passiert. Christine hat mit ihren Kindern<br />
gesprochen. In beiden Fällen hat sie versucht,<br />
sich in die Situation der Kinder einzufühlen<br />
und entsprechend mit Worten zu reagieren.<br />
Ihren Sohn Anton hat sie offensichtlich<br />
damit beruhigt und ihm geholfen einzuschlafen.<br />
Marie hat ihre Worte nicht gehört,<br />
zumindest hat sie nicht auf sie gehört. Es hat<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
also nichts genützt, in dieser Weise mit dem<br />
Kind zu sprechen.<br />
Die beiden Situationen zeigen deutlich, dass<br />
Sprechen mit Kindern unterschiedliche Wirkungen<br />
haben kann. Sie deuten aber auch<br />
darauf hin, dass Erwachsene unterschiedliche<br />
Beweggründe haben, mit ihren Kindern<br />
zu sprechen.<br />
Geborgenheit vermitteln<br />
Worum ging es bei Anton? Was brauchte er<br />
in jenem Augenblick? Was hat gewirkt? Er<br />
ist noch so klein, dass er den Inhalt der Worte<br />
mit Sicherheit noch nicht verstehen kann.<br />
Es muss also die Stimme gewesen sein, die<br />
ihn beruhigt hat, der Klang und die Stimmung,<br />
die darin lag.<br />
Sprechen mit kleinen Kindern bedeutet, ihnen<br />
Geborgenheit zu vermitteln. Wenn das<br />
Kind zur Welt kommt, reißt die innige körperliche<br />
Verbundenheit mit der Mutter ab<br />
und die Eltern haben meist das Bedürfnis,<br />
diesem kleinen hilflosen Wesen Geborgenheit<br />
zu vermitteln. Das ist durch körperliche<br />
Nähe und durch die Sprache möglich. Eltern<br />
sprechen mit dem Baby, um ihm zu zeigen:<br />
»Ich bin da. Du bist nicht allein.« Nach kurzer<br />
Zeit erkennt es die Stimme des Erwachsenen<br />
und reagiert darauf. So lernt es zu<br />
vertrauen, dass es verlässlich begleitet wird<br />
– Verbindung entsteht. Nicht der Inhalt der<br />
Worte, sondern die Ansprache, Zuneigung<br />
im wahrsten Sinne des Wortes, ist also wirksam.<br />
Es ist nicht wichtig, was man spricht,<br />
sondern wie und mit welcher inneren Haltung<br />
man spricht. In dieser ersten Lebensphase<br />
geht es um jenen Aspekt der Sprache,<br />
der Verbundenheit ermöglicht. Das bedeutet,<br />
dass das ganz kleine Kind in die Gruppe<br />
eingebunden wird und sich begleitet fühlen<br />
kann. Wenn man Babys aufmerksam betrachtet,<br />
kann man sich vorstellen, was ihnen<br />
gut tut. Sie wirken zerbrechlich, schlafen<br />
viel, träumen, ihr Blick schweift oft weit<br />
weg von der Welt, als würden sie noch in<br />
den Himmel schauen. Sie sind auf dem Weg<br />
in unsere Welt. Sprechen mit kleinen Kindern<br />
bedeutet also zuallererst, ihnen zu helfen,<br />
sich vertraut zu machen und sich anzu-<br />
Sprechen mit den Kleinen heißt: Geborgenheit<br />
vermitteln<br />
freunden mit den Großen und der Welt, in<br />
die sie hineingeboren worden sind. Behutsames<br />
leises Sprechen und Singen tut ihnen<br />
gut.<br />
Grenzen setzen<br />
Was war nun mit Marie? Die Mutter fragt<br />
sich sicherlich: »Warum hört sie nicht auf<br />
das, was ich sage?« Marie ist, so klein sie<br />
auch sein mag, wahrscheinlich schon in der<br />
Lage zu verstehen, was die Mutter meint.<br />
Dass sie nicht im Sinne der Mutter reagiert<br />
hat, liegt also nicht daran, dass die Worte<br />
nicht deutlich waren. Marie hat die Mutter<br />
wahrscheinlich schon gehört. Aber sie wollte<br />
sich nicht anders verhalten. Der kindliche<br />
Eigenwille war stärker als der Appell der<br />
Mutter.<br />
Marie ist in dem Alter, in dem sie beginnt, ihr<br />
Selbstbewusstsein zu entdecken. Das ist der<br />
allererste Anfang des so genannten ›Trotzalters‹,<br />
das oft als störende unangenehme<br />
Phase betrachtet wird. Es ist jedoch eine<br />
existenziell notwendige Zeit, in der das Kind<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 17
seine Eigenständigkeit zu üben beginnt. Dies<br />
stellt Eltern vor eine neue Aufgabe. Es geht<br />
nicht mehr nur darum, dem Kind Geborgenheit<br />
zu vermitteln. Das Erziehungsziel besteht<br />
darin, ihm zu helfen, ein selbstbewusster<br />
und liebefähiger Erwachsener zu werden.<br />
Selbstbewusstsein und Selbstachtung verbinden<br />
sich mit der Fähigkeit, in der Gruppe<br />
auch die Bedürfnisse der anderen zu achten.<br />
Jetzt nimmt das Sprechen mit dem Kind eine<br />
neue Wendung. Es geht darum, dem Kind<br />
seine Welt verständlich zu machen, Grenzen<br />
zu setzen und Möglichkeiten aufzuzeigen.<br />
Die Erwachsenen sind als Wegweiser und<br />
Vorbilder gefragt.<br />
›Ins Körperliche‹ übersetzen<br />
Die Frage, die sich jetzt stellt, ist: Wie erreiche<br />
ich, dass das Kind auf meine Worte<br />
hört? Dass es lernt, trotz seines keimenden<br />
Selbstbewusstseins auch die Bedürfnisse der<br />
anderen zu achten? Die intellektuelle Entwicklung<br />
hat erst begonnen. Kinder sind<br />
Anfänger im Sprechen und im Verstehen<br />
Es kommt nicht immer aufs Reden an. Manchmal müssen Eltern handeln<br />
und brauchen geduldige Unterstützung. Sie<br />
sind sehr empfänglich und nehmen selbst<br />
unendlich feine Nuancen im Sprechen wahr,<br />
und zwar in den beiden Grundelementen<br />
der Sprache: Worte und Stimme. Beide tragen<br />
eine Botschaft zum Menschen, zu dem<br />
gesprochen wird. Die Stimme spricht direkt<br />
von Herz zu Herz und vor allem kleine Kinder<br />
reagieren sehr sensibel darauf. Die Worte<br />
sprechen hauptsächlich den Verstand an. Es<br />
ist deshalb sinnvoll, dass wir die Kinder nicht<br />
mit Worten überschütten, sondern uns darin<br />
üben, mit den Worten sparsam und sorgsam<br />
umzugehen. Wir neigen oft dazu, Wünsche<br />
oder Anweisungen ausführlich zu erklären,<br />
in der Hoffnung, dass das Kind dann einsichtig<br />
ist. Genau das können wir von kleinen<br />
Kindern aber noch nicht erwarten. Einsicht<br />
wächst erst mit den Lebensjahren und im<br />
gemeinsamen Erleben. Ein einziges »Nein«,<br />
das von einer eindeutigen körperlichen Geste<br />
begleitet wird, ist deutlicher und kostet<br />
den Erwachsenen weniger Kraft und Nerven<br />
als eine ausführliche Erklärung. Kleine Kinder<br />
brauchen die körperliche Nähe und<br />
Isabella Quist ist Diplompädagogin<br />
und Mutter dreier Kinder. Im Rahmen<br />
ihrer Promotion an der Universität<br />
Tübingen arbeitet sie bei <strong>Weleda</strong><br />
an dem Forschungsprojekt »Eltern<br />
auf dem Weg«.
Kinder suchen geradezu die Grenzen, um Orientierung zu spüren<br />
scheinen auch schneller zu verstehen, wenn<br />
man die Worte ›ins Körperliche‹ übersetzt.<br />
Im Beispiel von Marie könnte das heißen,<br />
dass die Mutter zu ihr geht, ihr das Sandschäufelchen<br />
kurz aus der Hand nimmt und<br />
liebevoll, aber bestimmt, einfach nur »Nein«<br />
sagt. Das Wort wird mit der Handlung ›untermalt‹.<br />
Autorität sein<br />
Wenn das keinen Erfolg hat, wird es sinnvoll<br />
sein, zu handeln statt weiter zu reden. Sonst<br />
beginnt die Mutter, sich gemeinsam mit dem<br />
Kind in einer so genannten ›Drohspirale‹ zu<br />
drehen, in der die Drohungen schärfer werden<br />
und es leicht passieren kann, dass die<br />
Mutter Drohungen ausspricht, die sie gar<br />
nicht einhalten kann. Abgesehen von der<br />
gereizten Stimmung, die entsteht, weil Erwachsene<br />
hier meist ihren Charme verlieren,<br />
erlebt das Kind sicher auch die Hilflosigkeit,<br />
die sich in dieser ›Drohspirale‹ ausdrückt. Oft<br />
scheinen Kinder völlig unbeeindruckt vom<br />
Reden der Eltern. Man kann den Eindruck<br />
gewinnen, dass die Kinder die Grenze und<br />
die Konsequenzen geradezu suchen, um<br />
Orientierung zu spüren. Sie wollen den Erwachsenen<br />
als Halt erleben. Hier wird deutlich,<br />
dass die Frage: »Wie erreiche ich, dass<br />
mein Kind auf meine Worte hört?« in engem<br />
Zusammenhang steht mit der Frage: »Wie<br />
erreiche ich, dass es sich von mir führen<br />
lässt?« Kinder spüren die Haltung, die hinter<br />
den Worten liegt, und reagieren direkt darauf.<br />
Es kommt also nicht nur auf die Worte<br />
und die Stimme an, sondern auch darauf,<br />
dass der Erwachsene den Mut hat, das Kind<br />
zu führen – dass dieser sich als Autorität<br />
würdig erweist. Dann erst kann es sich dem<br />
Erwachsenen anvertrauen.<br />
Isabella Quist ist Diplompädagogin und Mutter dreier<br />
Kinder. Im Rahmen ihrer Promotion an der Universität<br />
Tübingen arbeitet sie bei <strong>Weleda</strong> an dem Forschungsprojekt<br />
»Eltern auf dem Weg«.<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 19
Von Klumpedump<br />
Über’s Kommunizieren hinaus die Schönheit der gesprochenen Sprache<br />
vermitteln … ein hohes Ziel, das aber mit viel Spaß erreicht werden kann.<br />
Beate Fach hat sich nach geeigneten Büchern umgesehen. Beate Fach<br />
Ohne Zweifel erkennt ein kleines Kind sehr bald,<br />
dass es nützlich ist, bestimmte Wörter zu beherrschen.<br />
Es gibt aber auch genug Kinder, die sehr<br />
lange mit mehr oder weniger dringenden »hmhm«-Tönen<br />
in verschiedenen Tonlagen auskommen<br />
und damit ihren Willen durchsetzen. Darüber hinaus<br />
jedoch kann man beobachten, dass viele Kinder<br />
mit Lauten ›jonglieren‹, später dann endlose Reime<br />
produzieren und Fremdwörter benutzen, deren<br />
Sinn sie nicht kennen, deren Klang sie aber fasziniert.<br />
Dieses Schmecken von Wörtern kann man<br />
natürlich dadurch fördern, dass man auch einmal<br />
Geschichten vorliest, die ›schwierige‹ und ungewöhnliche<br />
Worte beinhalten.<br />
Tagelang rannten meine beiden Jüngsten durch die<br />
Wohnung und probierten den Klang neuer Wörter aus: »Situationen« zum Beispiel,<br />
oder »Schiffsrumpf« oder »Korridor«, auch mal »blödes Biberbaby«. Für manche musste<br />
die Stimme verstellt werden, andere brauchten ein Requisit. Nur eines hatten alle<br />
Wörter gemeinsam: Die Kinder kannten die eigentliche Bedeutung nicht oder nur sehr<br />
vage, sie begeisterten sich am puren Klang. Da ist es nur folgerichtig, dass sie am liebsten<br />
Geschichten hörten, in denen viele dieser unbekannten Begriffe vorkamen. Und die<br />
gibt es schon für die ganz Kleinen.<br />
Mit dem Büchlein Klumpedump und Schnickelschnack von Hedwig Diestel (ab 3<br />
Jahren; Verlag Freies Geistesleben, 6,90 Euro) hören die Kinder eine wunderbar ausgefeilte<br />
Reimsprache, in der die Abenteuer der beiden Zwerge mit dem Riesen zum<br />
Teil lautmalerisch erzählt werden. Auch die Bilder von Bettina Stietencron sind ganz<br />
bezaubernd.
und Schnickelschnack<br />
Als Nächstes (für Kinder ab 4 Jahren) wären<br />
z.B. die Heinzelmännchen von Köln<br />
zu nennen, die ich in einer 7. Auflage mit<br />
Bildern von Eve Tharlet im Neugebauer<br />
Verlag vorliegen habe. (5,80 Euro). Wie<br />
hier die hilfreichen Heinzelmännchen jede<br />
Nacht den Menschen in Köln zur Hand<br />
gehen, wird so lautmalerisch und in treffsicheren<br />
Reimen beschrieben, dass man<br />
sich nicht wundern muss, wenn die Kinder<br />
hinterher sofort an die Arbeit eilen!<br />
»Sie hoben und schoben und fegten und<br />
backten und klopften und hackten …« Da<br />
bewegen sich die Füßchen beinah im Takt<br />
mit. Man mag mit der Darstellung der<br />
Heinzelmännchen einverstanden sein<br />
oder nicht – die Bereicherung des Sprachschatzes<br />
macht es mehr als wett.<br />
Jetzt aber gehen wir in die Vollen: 2003 ist<br />
in England ein Buch von Lewis Carroll, dem<br />
Vater der Alice im Wunderland, mit Bildern<br />
von Joel Stewart neu erschienen und zugleich<br />
auch auf Deutsch in einer Übersetzung<br />
von Lieselotte und Martin Remane:<br />
Der Brabbelback (Sauerländer 14,90 Euro,<br />
für jedes Alter). Auf der ersten Seite kann<br />
man das ganze Dichtwerk in der Originalsprache<br />
(vor-)lesen, dann geht es los mit der<br />
Jagd auf den Brabbelback, den Sabbelschnack,<br />
der am Ende mit vielen vergnüglichen<br />
Begriffen besiegt wird. Mit Verve<br />
vorzulesen, ohne Rücksicht auf Verluste!<br />
Danach sollte man den Schwung nutzen<br />
und selbst ein paar Begriffe erfinden.<br />
Am Ende meiner Suche bin ich auf eine<br />
Gedichtsammlung für Kinder gestoßen, in<br />
dem die beiden zuletzt besprochenen<br />
Werke zusammen mit vielen anderen erschienen<br />
sind, das man sich am besten<br />
gleich zum ersten Geburtstag des Kindes<br />
wünschen, durchstöbern und immer wieder<br />
zur Hand nehmen sollte, bis das Kind<br />
die Schule verlässt: Dunkel war’s, der<br />
Mond schien helle, gesammelt von Edmund<br />
Jacoby, mit Bildern von R. B. Berner<br />
(Gerstenberg, 20,50 Euro). Hier findet<br />
man alles: Von Ringelnatz bis Jandl, von<br />
alten Abzählreimen bis zu hinreißenden<br />
Schüttelversen – eine wahre Fundgrube!<br />
Wenn das Kind hier nicht irgendwann irgendwo<br />
anbeißt, haben Sie falsch vorgelesen!
Carmen Sauerbeck<br />
22<br />
»Ich bau’ mir ein Boot«<br />
Was können Eltern tun, damit die<br />
Sprache ihrer Kinder sich gut entwickelt?<br />
Sprachtherapeutin Carmen<br />
Sauerbeck erläutert den Zusammenhang<br />
zwischen Sprache und Bewegung.<br />
Mit Sonja, fünf Jahre alt, baue ich heute ein<br />
›unsichtbares‹ Boot. Der Spruch wird begleitet<br />
von rhythmischen Bewegungen der Hände<br />
und Arme. Während des Sprechens zimmern<br />
die Fäuste im Silbentakt das Boot zusammen.<br />
Wir steigen tief in das Schifflein<br />
hinein und genießen das rhythmische Auf<br />
und Ab der Wellen im Schaukelspiel. Sonja<br />
freut sich, dass über unserem Boot die Sonne<br />
scheint, obwohl die letzte Zeile verflixt<br />
schwierig zu sprechen ist. So flink will die<br />
Zunge sich nicht bewegen, und dann noch<br />
dieses S und das SCH! Da soll die Zunge frei<br />
schwebend in sich einen Halt finden, nicht<br />
so weit vor- oder seitlich abrutschen, auch<br />
nicht wie ein lappiger Lumpen im Mund liegen<br />
bleiben. Und Blaskraft braucht es noch<br />
dazu!<br />
Würde ich nun Sonja auf ihre Zunge aufmerksam<br />
machen, so würde diese sich vielleicht<br />
verknoten und Sonja gar nichts mehr<br />
sagen. Das ist auch der Fall, wenn Papa und<br />
Mama oder sonstige Erwachsene Sonja damit<br />
quälen, sie solle das Wort doch richtig<br />
sagen. Dabei versteht sie die Erwachsenen<br />
auch nicht immer. Die sprechen oft so<br />
schnell dahin und schauen Sonja gar nicht<br />
an dabei.<br />
Hektik im Umfeld<br />
Ein Kind reflektiert solche Situationen natürlich<br />
nicht bewusst, dennoch spürt es, wie wir<br />
in dem, was wir sagen, anwesend sind. Wie<br />
oft gehen wir gedanklich spazieren, während<br />
wir etwas äußern. Oft sind wir innerlich<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
Sprachentwicklungsstörungen und -möglichkeiten<br />
»Ich bau’ mir ein Boot<br />
und steige hinein,<br />
die Wellen tragen mich,<br />
hell leuchtet Sonnenschein.«<br />
Christa Slezak-Schindler*<br />
weder bei der Sache noch bei dem Menschen,<br />
mit dem wir sprechen. Hier spiegelt<br />
die zunehmende sprachliche Verarmung<br />
und Zerrissenheit der Kinder die Verhältnisse<br />
unserer oftmals hektischen Erwachsenengesellschaft.<br />
Es fällt den Kindern nicht leicht,<br />
darin Fuß zu fassen. Sie haben Schwierigkeiten,<br />
sich in ihrem Umfeld, aber auch in ihrer<br />
eigenen Leiblichkeit zurechtzufinden und<br />
›anzukommen‹. Das erzeugt ein Gefühl der<br />
Unsicherheit, als ob man keine Wohnung,<br />
keine sichere Behausung hätte. Geborgenheit<br />
und Umhüllung tun Not. Deshalb werden<br />
in unserer sprachtherapeutischen Praxis<br />
Boote gebaut oder manchmal auch ein Nest<br />
oder eine Burg. Jedes Kind benötigt einen<br />
Schutzraum, in dem es sich verankert fühlt.<br />
Geheimnis der Laute<br />
Auch die Welt der Laute kann eine Umhüllung<br />
geben. Laute sind formschaffende<br />
Kräfte. Mit dem B beispielsweise schaffen wir<br />
eine Umhüllung und Kräftigung (»Ich bau mir<br />
ein Boot«), was unterstützt wird durch das<br />
M. Das M ist ein Laut, der von vielen Kindern<br />
zu flüchtig gebildet wird. Bei manchen Knirpsen<br />
steht der Mund vor lauter Staunen immerzu<br />
offen (man spricht von fehlendem<br />
Mundschluss) und dadurch kommt das Kind<br />
nur schwer zu sich. Sprüche wie »Meister<br />
Müller, mahle mir mein Mehl« fördern die<br />
Bildung des M-Lautes durch Wiederholung.<br />
* Christa Slezak-Schindler: Sprüche und Lautspiele<br />
für Kinder, Ch. Mellinger Verlag, Stuttgart 1991<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 23
Zu Hause lässt sich das M auch gut üben.<br />
Man kann kleine Lieder summen oder auch<br />
beim Essen genüsslich verlauten lassen:<br />
»Mmmmh, schmeckt das gut!« Wenn die<br />
Lippen dabei ›geschmackig‹ zugreifen und<br />
die Hand über den Bauch streicht, macht das<br />
Kind dies mit Begeisterung nach. Schmecken,<br />
kauen und schlucken zu können, bildet<br />
eine wichtige Voraussetzung für die spätere<br />
Artikulationsfähigkeit des Kindes. Die gesamte<br />
Bewegungsfähigkeit des Menschen<br />
und der Spracherwerb spielen nämlich ineinander.<br />
Die Ausbildung aller Sinnesbereiche<br />
und ihr gesundes Ineinanderwirken sind von<br />
grundlegender Bedeutung für die Sprachentwicklung.<br />
Sprachstörungen<br />
Jedes vierte Kind im Alter von 4 bis 5 Jahren<br />
zeigt heute eine Sprachentwicklungsstörung<br />
oder -verzögerung. Das Kind kann keine<br />
ganzen Sätze sprechen, ist ungelenk im<br />
Satzbau, oft können mehrere Laute nicht<br />
artikuliert werden. Zunehmend haben wir es<br />
Fingerspiele können Kindern helfen, Laute<br />
deutlicher auszusprechen<br />
24<br />
auch mit Redeflussstörungen zu tun, neben<br />
dem Stottern vor allem mit dem überhasteten<br />
holperigen Sprechen (Poltern).<br />
Viele Sprachstörungen gehen einher mit<br />
anderen Auffälligkeiten: Konzentrations-<br />
und Aufmerksamkeitsproblemen, Schwächen<br />
in der Sinneswahrnehmung und vor<br />
allem in der Verarbeitung von Sinneseindrücken.<br />
70% der Kinder mit Sprachauffälligkeiten<br />
weisen auch Störungen in der Grob-<br />
und Feinmotorik auf.<br />
Das Sprechen des Kindes widerspiegelt seine<br />
Bewegungsfähigkeit. So herrscht bei leichten<br />
Sprachstörungen oft eine Flüchtigkeit,<br />
ein zu geringes Gegründetsein im Schreiten<br />
und in den Arm- und Handbewegungen vor.<br />
Die Artikulationsfähigkeit korrespondiert mit<br />
der Fingerbeweglichkeit. Können mehrere<br />
Laute nicht gesprochen werden und liegen<br />
zusätzlich noch Schwierigkeiten bei der<br />
Satzbildung vor, lässt sich meist eine Steifheit<br />
oder eine Überdehnung der Gelenke<br />
feststellen.<br />
Springen, hüpfen und stampfen<br />
Kindern mit verwaschener Sprache, die den<br />
Mund beim Sprechen nicht genügend öffnen,<br />
hilft es, wenn man sie beispielsweise<br />
über etwas springen, hüpfen oder im Silbenschritt<br />
gehen, auch einmal feste stampfen<br />
lässt. Da bieten sich im Alltag genügend<br />
Gelegenheiten.<br />
Beliebt ist bei Kindern das aus dem Volksmund<br />
stammende »Steige über Stock und<br />
Stein, aber brich dir nicht die Bein’«. Durch<br />
Anlauf und Sprung öffnet sich der Mund wie<br />
von allein, die Atemtätigkeit und Abstoßkraft<br />
verstärken sich. Gesprochen wird erst<br />
nach dem Sprung über das Hindernis, wenn<br />
die Füße wieder auf dem Boden aufsetzen.<br />
Hat das Kind Probleme mit den Gaumenlauten<br />
G, K, so ist es ebenfalls meist die Abstoßkraft,<br />
die fehlt. Dieses Kind ist selten ein<br />
Fersengänger und insgesamt meist nicht so<br />
robust und willenskräftig.<br />
Bei den Zahn-/Zungenlauten SCH, S, Z ist<br />
eine rege, aber geführte Zungenspitzentätigkeit,<br />
die auch noch den Atemstrom diri-<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
Tipp<br />
Erzählen Sie Ihren Kindern öfters<br />
Märchen und Geschichten. Das<br />
weckt Freude an der Sprache: die<br />
beste Vorbeugung gegen Sprachstörungen.<br />
gieren muss, gefordert. Das ist gar nicht so<br />
einfach, denn obwohl alle Lautbildung mittig<br />
veranlagt ist, schießt die Zunge auch manchmal<br />
über das Ziel hinaus (Lispeln) oder rollt<br />
sich zur Seite weg. Mittebildung in jeder<br />
Hinsicht ist angesagt. Das überschießende,<br />
sich schnell verströmende Kind braucht Halt.<br />
Die Zunge muss hinter der Grenze der Zähne<br />
bleiben. Diese Grenzfindung wird vorbereitet<br />
durch eine klare Artikulation der Laute N, D,<br />
T, L hinter den Zähnen. Die seitlichen Ausrutscher<br />
brauchen ein Gefühl für die Gerade,<br />
für Streckung und Straffung. Speer- (das<br />
kann ein ganz normaler Stecken sein) und<br />
Ballwerfen sind hier hilfreich. Für die Blaselaute<br />
S, SCH und auch für den Zitterlaut R<br />
ist zusätzlich eine gewisse Atemkraft vonnöten.<br />
Die Kinder sollen blasen, pusten, ausatmen<br />
lernen, aber vielmehr noch den Bewegungscharakter<br />
dieser Laute empfinden.<br />
SCH, R – das bewegt sich ja in sich. »Husch,<br />
husch« – schon ist es vorüber gehuscht.<br />
Oder »Schschsch schschsch tatüüüüü – da<br />
kommt die Eisenbahn. Schau, wie die Räder<br />
rollen – ratata ratata ratata … Pscht … still.<br />
Jetzt steht sie wieder – Aussteigen bitte!«<br />
Spricht Ihr Kind mit 4 bis 5 Jahren diesen oder<br />
jenen Laut nicht, können Sie anhand solcher<br />
Spiele wahrnehmen, ob sich der Laut nicht<br />
von selbst einstellt. Besonders gut eignen sich<br />
auch Klatsch- und Fingerspiele, die bei Kindern<br />
sehr beliebt sind. Handelt es sich um<br />
mehrere Laute, die nicht gebildet werden<br />
können, oder hat das Kind Probleme im<br />
Sprachverständnis, mit Satzbau und Grammatik,<br />
suchen Sie eine Sprachgestalterin,<br />
Sprach-Heilpädagogin oder Logopädin auf.<br />
»Pinke panke puster …« Kinderreime wie dieser<br />
regen die Sprachentwicklung an<br />
Erkundigen Sie sich, wie in der jeweiligen Praxis<br />
gearbeitet wird, denn eines sollte auf alle<br />
Fälle vermieden werden: dass Ihrem Kind das<br />
Sprechen und der Bezug zur Sprache durch<br />
rein mechanische Übungen verleidet wird.<br />
Doch überall dort, wo die Freude an der<br />
Sprache geweckt werden kann, entfernen<br />
wir uns von der Sprachstörung und nähern<br />
uns der Sprache als Nahrung für den ganzen<br />
Menschen. Und darauf kommt es letztendlich<br />
an, oder nicht?<br />
Carmen Sauerbeck ist Sprachgestalterin und -therapeutin.<br />
Zusammen mit Ruth Epp führt sie in Hersbruck<br />
ein Kunstzimmer für Sprache und Sprechen (casula<br />
poetica). Dort finden auch Aufführungen, Seminare<br />
und Vorträge statt. Im Mittelpunkt steht die Sprachtherapeutische<br />
Praxis für Kinder und Erwachsene.<br />
casula poetica – das Kunstzimmer<br />
für Sprache und Sprechen<br />
Obere Grabenstr. 13, 91217 Hersbruck<br />
Tel./Fax: 09151/7438<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 25
Seit kurzem haben wir ein Echo. Das Echo ist zweieinhalb Jahre alt, heißt Leonard und<br />
ist unser Sohn. Es ist ein sehr komisches Echo, denn es braucht keine großen Berge oder<br />
tiefe Höhlen, um sich bemerkbar zu machen. Ganz im Gegenteil: Manchmal überrascht<br />
es uns in der Küche, im Wohnzimmer oder sogar im Auto. Neulich z.B., als wir einen<br />
Familienausflug mit dem Auto machten, musste ich mal kurz Dampf ablassen, weil<br />
Familienausflüge mit dem Auto mitunter etwas nervenaufreibend sein können. Da<br />
kam mir der Mann im<br />
Auto vor uns gerade recht<br />
und ich rief: »Fahr doch,<br />
du Depp!«, als sich plötzlich<br />
das Echo auf der Rückbank<br />
meldete: »Du Depp!«,<br />
rief es, »Du Depp!«. Gleich<br />
zweimal, wie in den Alpen<br />
von Kitzbühel.<br />
Ich hatte sofort ein schlechtes<br />
Gewissen wegen meines<br />
unkontrollierten emotionalen<br />
Ausbruchs in Gegenwart<br />
meiner Familie<br />
Christoph Möldner (26) ist Redakteur und Vater<br />
von Leonard (2,5 J.) und Klemens (1,5 J.)<br />
Echo<br />
und begriff, dass es sich bei<br />
unserem Echo um ein Echo<br />
mit ethischer Gesinnung<br />
oder zumindest mit einem Interesse an einem gewissen sprachlichen Niveau handelt.<br />
In unserem Universum geht ja bekanntlich nichts verloren. Alles, was verbrennt, verdunstet<br />
oder getrunken wird, kommt irgendwo wieder raus. Mit Wörtern ist das übrigens<br />
genauso. Die kommen auch alle wieder und wenn man Kinder hat, geht das manchmal<br />
besonders schnell mit der Retour-Kutsche. Der Leonard ist, seitdem er diese Echo-<br />
Geschichte draufhat, so etwas wie der Beauftragte für Sprachkultur in unserer Familie.<br />
Wegen unseres Echos passen wir in letzter Zeit immer gut auf, was wir so sagen. Wir<br />
überlegen jetzt erst einmal gründlich und reden dann erst drauflos. Wahrscheinlich lernen<br />
wir so auch etwas über Stressbewältigung bei Familienausflügen mit dem Auto. Die<br />
erste Lektion habe ich bereits begriffen: Was man sagt, das ist man selber.<br />
26<br />
Christoph<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
RegenFEST<br />
Nieselregen und Herbstkälte konnten auch dieses Jahr fast<br />
20 000 Menschen nicht davon abhalten die WELEDA Tage<br />
am 25. und 26. September zu besuchen. Workshops, Vorträge,<br />
Mitmach-Aktionen und Diskussionen lockten unter<br />
dem Motto »Rhythmus ist Leben« nach Schwäbisch<br />
Gmünd. Von rhythmischen Einreibungen, über Rhythmen<br />
in der Biographie bis zu Tanzrhythmen boten die WELEDA<br />
Tage viele Erlebnismöglichkeiten und Denkanstöße. Etwa<br />
wie zukünftiges Wohnen aussehen könnte. Oder welche<br />
Rolle die Mistel für unsere Gesundheit hat. Und warum<br />
WELEDA ein GenerationenNetzwerk aufbaut. Diese und<br />
viele andere Programmpunkte machten die WELEDA Tage<br />
für alle zu einem ereignisreichen Fest.<br />
aktuell<br />
Beruhigt in die Wanne<br />
Weniger ist mehr, vor allem, wenn es um die zarte Haut der Allerkleinsten<br />
geht. Deswegen: ein »sehr gut« von ÖKO-TEST (Heft 9/<br />
2004) für <strong>Weleda</strong> Calendula-Baby-Cremebad. Mildes Mandel- und<br />
Sesamöl und ein Auszug aus biologisch-dynamisch angebauten<br />
Calendula-Heilpflanzen pflegen und schützen die feine Säuglingshaut.<br />
Guter Tipp für unruhige Kinder: Calendula Kinderbad mit Thymian,<br />
Calendula und Schlehensaft wirkt ausgleichend, fördert ruhigen<br />
Schlaf und beruhigt entzündliche Hauterscheinungen.<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004<br />
27
28<br />
• • • wir eine Aufmunterung für alle<br />
Frauen haben, die neben Babyblues<br />
oder Alltagsstress auch noch mit den<br />
›Dellen‹ auf Oberschenkeln und Po<br />
kämpfen, also mit Cellulite?<br />
Unser neues Birken-Cellulite-Öl hat<br />
alle Erwartungen weit übertroffen.<br />
Begeisterung überall: vonseiten des<br />
kritischen Ökotest-Magazins, vonseiten<br />
der Profis, die andere behandeln,<br />
und vonseiten der vielen, die kaum<br />
glauben konnten, dass unser Cellulite-<br />
Öl wirklich etwas bewirkt.<br />
»Ich bin nach zweiwöchiger ›Selbstbehandlung‹<br />
so was von begeistert und<br />
beglückt, das hätte ich nie für möglich<br />
gehalten«, schreibt uns Ulrike S. aus<br />
Gomera. »In der Packungsbeilage wird<br />
ja die Hautstraffung/Glättung und die<br />
Reduktion der Cellulite nach 28-tägiger<br />
Anwendung beschrieben. Ich habe<br />
mich von ehrlichen Freundinnen<br />
und Freunden begutachten lassen.<br />
Ohne Ausnahme sind die der Mei-<br />
• • • Sie den<br />
leidigen Dehnungsstreifen<br />
in der Schwangerschaft<br />
nun wirksam<br />
vorbeugen<br />
können? Und dass<br />
sogar bereits bestehendeSchwangerschaftsstreifen<br />
reduziert werden<br />
können? Das hat eine<br />
Langzeitstudie<br />
des dermatologischen<br />
Instituts einer<br />
renommierten<br />
deutschen Universität<br />
bewiesen. Bei dreizehn<br />
freiwilligen, gesunden<br />
Probandinnen mit zum<br />
Teil ausgeprägten Schwangerschaftsstreifen<br />
im Bauch-<br />
und Hüftbereich wurde <strong>Weleda</strong> Schwangerschafts-Pflegeöl<br />
angewendet. Der<br />
Zeitpunkt der Entbindung lag zwischen<br />
sechs Monaten und zwei Jahren vor Beginn<br />
der Studie. Die Testergebnisse ergaben deutliche<br />
Verbesserungen des Hautbildes, insbesondere<br />
Hautelastizität und Hautglätte.<br />
Wissen Sie schon,<br />
• • • zu häufiges Baden und Reinigen mit<br />
Seife die zarte Haut Ihres Baby austrocknet?<br />
Die gute Nachricht: Dagegen<br />
gibt es das <strong>Weleda</strong> Calendula-<br />
Baby-Cremebad. Die sahnige Substanz<br />
enthält u.a. hautschützendes<br />
Sesam- und Mandelöl. Das<br />
Baby-Cremebad pflegt und rei-<br />
nung, ich bilde mir diese Verbesserung<br />
nicht ein. Es ist sogar viel mehr passiert,<br />
als Sie in Prozenten angeben.«<br />
Tipp: Es gibt eine anregende Ratgeber-<br />
broschüre zum Birken-Cellulite-Öl, die<br />
sogar schon beim Lesen erfrischend<br />
wirkt. Sie erhalten sie kostenlos in<br />
allen Läden, die das Produkt<br />
führen, sowie direkt bei<br />
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nigt dadurch sehr sanft und<br />
mild. Wie’s funktioniert?<br />
Einfach 1 bis 2 Verschlusskappen<br />
ins Badewasser<br />
geben, mit der Hand verteilen<br />
und schon steht<br />
Babys wonnigem Badespaß<br />
nichts mehr<br />
im Wege.<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
dass …<br />
• • • die wunderschönen Glasmurmeln<br />
Ihrer Kinder sich prima für die Fußpflege<br />
eignen? Füllen Sie eine Schüssel<br />
mit warmen Wasser und geben Sie<br />
einen kleinen Schuss Kastanien-<br />
Entlastungsbad oder Rosmarin-<br />
Aktivierungsbad und eine<br />
Handvoll Glasmurmeln dazu.<br />
Tauchen Sie mit den Füßen ein<br />
und rollen Sie 10 Minuten<br />
über die Murmeln. Ihre Füße<br />
werden sich leicht<br />
und erholt anfühlen!<br />
Als Extra gönnen Sie<br />
Ihren Füßen anschließend<br />
eine Pflege<br />
mit Fußbalsam<br />
oder – wenn Sie<br />
es ganz belebend<br />
lieben –<br />
• • • Frauen in der Schwangerschaft<br />
oft eine irritierte und empfindliche Gesichtshaut<br />
haben? Bei der täglichen<br />
Pflege stören starke Düfte die meisten<br />
›schwangeren Nasen‹. Die unparfümierten<br />
<strong>Weleda</strong> Mandel-Gesichtspflegeprodukte<br />
bieten hier die ideale Lösung.<br />
Kostbare Inhaltsstoffe wie Mandel-,<br />
Pflaumenkern- und Jojobaöl pflegen,<br />
beruhigen und stabilisieren die<br />
empfindliche Haut. Gönnen Sie Ihrer<br />
Haut eine<br />
Ruhepause,<br />
damit sie zu<br />
ihrem natürlichenGleichgewichtzurückfin-<br />
den kann.<br />
• • • Sie viele<br />
kleine Gesund-<br />
mit Arnika- • • • <strong>Weleda</strong> Calendula-Kindercreme<br />
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die Nase Ihres Kindes<br />
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<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004 29
Wie machen's die anderen ?<br />
Viele Eltern sind sehr erfinderisch, wenn es darum geht, die Nöte ihrer Kinder zu<br />
lindern. Hier folgen Anregungen und Erfahrungen, die sie uns mitgeteilt haben.<br />
30<br />
Lavendel-Pflegeöl bei Schnupfen<br />
Doris D.: »Unsere Hausärztin empfahl<br />
mir beim ersten Schnupfen unseres Babys<br />
etwa 3 bis 4 Tropfen <strong>Weleda</strong> Lavendel-Pflegeöl<br />
auf eine Wolle/Seide-Stilleinlage<br />
zu geben. Diese sollte ich anwärmen<br />
und dann dem Baby/Kleinkind<br />
unter das Hemdchen auf die Brust legen.<br />
Hat sich bei uns sehr bewährt. Besonders<br />
abends angewendet, hatten wir<br />
dadurch trotz Schnupfen meist eine<br />
ruhige Nacht.«<br />
Schwangerschaftsprodukt<br />
für kleine<br />
Jungs?<br />
Ulrike F.: »Vor etwa einem halben Jahr<br />
wurde bei meinem dreijährigen Sohn<br />
eine Vorhautsverengung (Phimose) festgestellt.<br />
Die behandelnden Ärzte rieten<br />
uns unbedingt zur Operation. Aus meiner<br />
Schwangerschaft kannte ich <strong>Weleda</strong><br />
Damm-Massageöl, und nun kam mir<br />
der Gedanke, dieses Produkt bei meinem<br />
Sohn anzuwenden. Die Inhaltsstoffe<br />
und die Wirkung in der Schwangerschaft<br />
hatten mich überzeugt.<br />
Nach mehreren Wochen der Anwendung<br />
zeigte sich eine deutliche Besserung,<br />
bis schließlich das Problem völlig<br />
beseitigt war. Wir sind mehr als glücklich,<br />
um eine OP herumgekommen zu<br />
sein und möchten Eltern mit dem gleichen<br />
Problem auf jeden Fall einen Versuch<br />
mit Damm-Massageöl empfehlen.«<br />
Entspannung<br />
Ingrid R: »Mit Calendula-Kinderbad<br />
habe ich bei meinem mittlerweile 13jährigen<br />
Sohn ganz erstaunliche Erfahrungen<br />
gemacht. Wenn er als kleines<br />
Kind abends besonders ›aufgedreht‹<br />
oder durch Zahnen unruhig und überreizt<br />
war, half eine kleine Portion Calendula-Kinderbad<br />
im Badewasser wie eine<br />
sanfte Einschlafhilfe. Der Kleine wirkte<br />
dann auf gesunde Weise erschöpft<br />
und schlief lang<br />
und fest im warmen<br />
Bettchen. Für den<br />
Teenager ist längst<br />
Duschen statt Baden<br />
angesagt und<br />
Babyprodukte mag<br />
er natürlich gar<br />
nicht verwenden –<br />
außer Calendula-Kinderbad.<br />
Irgendetwas in<br />
ihm scheint sich an den<br />
wohligen Zustand aus der Babyzeit<br />
zu erinnern. Noch heute zieht manchmal<br />
ein würziger Duft nach Salbei, Thymian<br />
und Lavendel durch die Wohnung.<br />
Immer dann, wenn der ›Große‹ in der<br />
Wanne mit Calendula-Kinderbad ›relaxt‹.«<br />
Haben Sie eine Anregung, die auch<br />
anderen Eltern nützen kann?<br />
Dann schreiben Sie uns:<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt.<br />
Wie machen's die anderen?<br />
Postfach 1320<br />
73503 Schwäbisch Gmünd<br />
oder als email: kinderwelt@weleda.de<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt Heft 4, Herbst 2004
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Drogerien, im Fachhandel und bei www.babyclub.de. Der Preis: 14,95 Euro.<br />
Was ist<br />
<strong>Weleda</strong> KinderWelt?<br />
KinderWelt ist eine Veröffentlichung der<br />
<strong>Weleda</strong> AG, dem ältesten Produzenten<br />
von rein natürlichen Heil- und Pflegemitteln.<br />
Die Produkte der Calendula-Kinderpflege<br />
gehören zu ihren bekanntesten<br />
Angeboten.<br />
<strong>Weleda</strong> betreibt nur wenig Werbung im<br />
üblichen Sinne, um ihre Produkte bekannt<br />
zu machen. Lieber investiert <strong>Weleda</strong> in<br />
Zeitschriften, Broschüren, Informations-<br />
Veranstaltungen und Ähnliches, die ein<br />
Bewusstsein für eine natur- und menschengemäße<br />
Anwendung von pflegenden<br />
und heilenden Präparaten schaffen.<br />
Wir hoffen, dass es Sie inspiriert!<br />
Abonnieren?<br />
Wenn Sie wünschen, dass Ihnen künftig<br />
gratis zweimal jährlich <strong>Weleda</strong> KinderWelt<br />
zugesandt wird, schneiden Sie bitte diesen<br />
Bestellschein aus und schicken Sie ihn in<br />
einem frankierten Umschlag an:<br />
<strong>Weleda</strong> AG<br />
Postfach 1320<br />
73503 Schwäbisch Gmünd<br />
"<br />
Ja, ich möchte gerne<br />
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Land __________________________________<br />
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deren Nutzung schließen wir aus.<br />
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