Eine Frau, ein Busen: Laetitia Casta, französische ... - sundsundr.ch
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nierten Aphrodites Apfelbrüste<br />
als Symbol purer Erotik. Und<br />
während der Renaissance feierten<br />
die Maler ho<strong>ch</strong> gelegene,<br />
baumnussgrosse Brüste. Dank<br />
dem Korsett wurde der <strong>Busen</strong><br />
über die Jahrhunderte mal ho<strong>ch</strong>gedrückt,<br />
mal fla<strong>ch</strong>gepresst.<br />
Au<strong>ch</strong> andere te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Hilfsmittel<br />
verspra<strong>ch</strong>en Wunder, etwa<br />
der «Bust Developer», der Ende<br />
des 19. Jahrhunderts aufkam: <strong>ein</strong><br />
saugglockenartiges Gerät, das<br />
über die Brust gestülpt wurde<br />
und die Dur<strong>ch</strong>blutung fördern<br />
sollte, damit der <strong>Busen</strong> grösser,<br />
s<strong>ch</strong>öner, runder werde.<br />
Kl<strong>ein</strong>, gross, kl<strong>ein</strong> —<br />
we<strong>ch</strong>selhaft war die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
des <strong>Busen</strong>s im letzten Jahrhundert.<br />
In den Zwanzigerjahren<br />
galt <strong>ein</strong>e androgyne Figur als<br />
s<strong>ch</strong>ön, und <strong>Frau</strong>en s<strong>ch</strong>nitten<br />
si<strong>ch</strong> in <strong>ein</strong>er emanzipatoris<strong>ch</strong>en<br />
Geste die Haare kurz. In<br />
den Se<strong>ch</strong>zigerjahren eroberte<br />
die spindeldürre fla<strong>ch</strong>brüstige<br />
Twiggy die Welt, Urmutter<br />
des anorektis<strong>ch</strong>en Topmodels.<br />
Aber dazwis<strong>ch</strong>en, in den Fünfzigerjahren, regierten die wollüstigen<br />
Kurven der Marilyn Monroe. Auf bunten Plakaten warben<br />
vollbusige Pin-up-Girls für Melonen. Ihre dicken Brüste in<br />
steifen, spitz auslaufenden Büstenhaltern wiesen stramm in die<br />
Horizontale.<br />
In jener Zeit war Nora Ephron so alt wie Lea heute. Die<br />
amerikanis<strong>ch</strong>e Drehbu<strong>ch</strong>autorin und Regisseurin von Hollywood-S<strong>ch</strong>lagern<br />
wie «When Harry Met Sally» breitet in <strong>ein</strong>em<br />
berühmt gewordenen Aufsatz von 1975 minutiös ihre an winzigen<br />
Brüsten leidende Teenagerseele aus. Es könnte au<strong>ch</strong> Lea<br />
s<strong>ein</strong>, die bes<strong>ch</strong>reibt, wie sehr ihr Badeanzüge <strong>ein</strong> Gräuel sind<br />
und wie verzweifelt sie ihre Büstenhalter ausstopft.<br />
«Die Männer finden<br />
m<strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>en<br />
Brüste okay», sagt Lea.<br />
Aber nie würde<br />
sie zulassen, dass <strong>ein</strong>er<br />
ihren <strong>Busen</strong> berührt.<br />
DIFFUSE LEIDEN<br />
«Die Adoleszenz ist <strong>ein</strong>e Zeit der inneren Stürme», sagt Monika<br />
Gsell, Psy<strong>ch</strong>oanalytikerin in Züri<strong>ch</strong>, die si<strong>ch</strong> seit Jahren mit dem<br />
Thema S<strong>ch</strong>önheitsoperationen aus<strong>ein</strong>andersetzt. Es sei die Zeit<br />
diffuser Spannungen und Ängste, die mit aller Gewalt an die<br />
Oberflä<strong>ch</strong>e drängen. «Auf <strong>ein</strong>mal dreht si<strong>ch</strong> das ganze Denken<br />
und Fühlen um den <strong>ein</strong>en äusseren Makel. Da die Ursa<strong>ch</strong>en psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>er<br />
Probleme meist unbewusst sind, su<strong>ch</strong>en Mens<strong>ch</strong>en<br />
na<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>er plausiblen Erklärung. Man mö<strong>ch</strong>te das Leiden fassbar<br />
und ras<strong>ch</strong> lösbar ma<strong>ch</strong>en.»<br />
Nora Ephron weiss das, fast nebenbei bemerkt sie, es sei ihr<br />
natürli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on klar, dass ihre Besessenheit damals letztli<strong>ch</strong> wenig<br />
mit ihren Brüsten zu tun gehabt habe. Denno<strong>ch</strong> besteht sie<br />
auf ihrer Obsession: K<strong>ein</strong> no<strong>ch</strong> so vernünftiges Argument habe<br />
je ihr unbändiges Verlangen na<strong>ch</strong> anderen Brüsten s<strong>ch</strong>mälern<br />
können. Au<strong>ch</strong> Lea s<strong>ch</strong>ert si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t um Einwände. Sie sitzt endli<strong>ch</strong>,<br />
an diesem lang ersehnten Montagmorgen, im Vorberei-<br />
DA S M AGA Z I N 6/2 0 1 0 31<br />
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Teilnahmes<strong>ch</strong>luss: 17.2.10 Die Preise werden unter allen Teilnahmen verlost. Teilnahmebere<strong>ch</strong>tigt<br />
sind alle in der S<strong>ch</strong>weiz wohnhaften Personen ab 18 Jahren. Tamedia-Mitarbeiter sind von der<br />
Verlosung ausgenommen. Die Gewinner werden direkt bena<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tigt. Es wird k<strong>ein</strong>e Korre-<br />
spondenz geführt. Die Preise können weder umgetaus<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> in Bargeld umgewandelt werden.<br />
Es besteht k<strong>ein</strong> Kaufzwang. Der Re<strong>ch</strong>tsweg ist ausges<strong>ch</strong>lossen. © Disney<br />
zur<br />
von<br />
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