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Statische und dynamische Analyse eines Schildersystems Gebr ...

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<strong>Statische</strong> <strong>und</strong> <strong>dynamische</strong> <strong>Analyse</strong><br />

<strong>eines</strong> <strong>Schildersystems</strong><br />

für<br />

<strong>Gebr</strong>üder Hohl GmbH<br />

Esslingen<br />

Dipl.-Ing.<br />

Torsten Wehner<br />

Lerchenstraße 23<br />

72649 Wolfschlugen<br />

wehner@zinsmath.de<br />

3. Dezember 2002


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Berechnungsgegenstand 4<br />

2 Problemstellung 5<br />

3 Untersuchte Bauteile 5<br />

4 Biegung von Standrohren 5<br />

5 Spannungsnachweis 6<br />

6 Numerische Simulation - Finite Elemente Modell 6<br />

7 Eine Beispielrechnung 7<br />

8 Abbildungen 10<br />

9 Software hohl.exe 18<br />

10 Ergebnisse <strong>und</strong> Resumé 19<br />

11 Offene Fragen 19<br />

12 Haftung 19<br />

2


Abbildungsverzeichnis<br />

1 Beispiel <strong>eines</strong> freistehenden Schildes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2 FE Netz des Schildes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3 Bemaßung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

4 Verformung der Schilderanlage unter Maximallast (Windlast) . . . . . . . 10<br />

5 v. Mises Vergleichspannungen bei maximaler Verformung . . . . . . . . 11<br />

6 1. Eigenfrequenz bei 2.9 Hz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

7 2. Eigenfrequenz bei 8.7 Hz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

8 3. Eigenfrequenz bei 14.2 Hz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

9 4. Eigenfrequenz bei 29.3 Hz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

10 5. Eigenfrequenz bei 90.1 Hz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

11 6. Eigenfrequenz bei 128.0 Hz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

12 Screenshot Software hohl.exe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

3


1 Berechnungsgegenstand<br />

Im Hause <strong>Gebr</strong>üder Hohl GmbH werden unter anderem freistehende Beschilderungssysteme<br />

gefertigt. In Abbildung 1 ist eine solche Schilderanlage dargestellt.<br />

Abbildung 1: Beispiel <strong>eines</strong> freistehenden Schildes<br />

Im Sinne einer statischen <strong>und</strong> <strong>dynamische</strong>n <strong>Analyse</strong> kann das zu untersuchende Bauteil<br />

in folgende Komponenten zelegt werden.<br />

• Standrohre links - recht<br />

• Beschriftungsfläche<br />

Zusätzliche Verstrebungen, welche natürlich zusätzliche Steifigkeit liefern, werden nicht<br />

berücksichtigt.<br />

4


2 Problemstellung<br />

Die unter Kapitel 1 beschriebene Schilderanlage hat folgende Lasten zu ertragen.<br />

• Eigengewicht in Folge der Schwerkraft<br />

• Windlast<br />

Im Zuge dieser Berechnung wird das Eigengewicht der Beschriftungsfläche vernachlässigt.<br />

3 Untersuchte Bauteile<br />

Die Standrohre werden auf Knicken untersucht. Die Beschriftungsfläche wird als ¨quasi<br />

starr¨ angesehen. Die größte Beanspruchung tritt in der Einspannung (Boden) auf.<br />

4 Biegung von Standrohren<br />

Schnittkräfte<br />

Spannungen<br />

MF uß = W · h = 0.325 · bs · hs · (h0 + hs/2) (1)<br />

QF uß = W = 0.325 · bs · hs<br />

σvorhanden = M<br />

I · z = 0.325 · bs · hs · (h0 + hs/2) · z<br />

I<br />

τvorhanden =<br />

σv.Mises =<br />

(2)<br />

(3)<br />

2 · Q<br />

A ·<br />

�<br />

1 − ( z<br />

) (4)<br />

rm<br />

�<br />

σ 2 verhanden + 3 · τ 2 vorhanden<br />

5<br />

(5)


5 Spannungsnachweis<br />

DIN 4113 Teil 1 Alukonstruktion unter vorherrschend ruhender Beastung<br />

Tabelle 4 (AlZn4,5Mg1F35)<br />

σzulaessig = 160N/mm 2<br />

τzulaessig = 95N/mm 2<br />

β0.2 = 275N/mm 2 > 0.75 · σv.Mises<br />

6 Numerische Simulation - Finite Elemente Modell<br />

In Abbildung 2 ist das FE - Netz der Schilderanlage zu sehen.<br />

Y<br />

Z<br />

X<br />

Abbildung 2: FE Netz des Schildes<br />

Die Standrohre sind als Schalenelemente modelliert. Die Beschriftungsfläche besteht aus<br />

sehr steifen Volumenelementen. Die Knoten am Boden sind in allen Freiheitsgraden unterdrückt<br />

(eingespannt).<br />

6<br />

(6)<br />

(7)<br />

(8)


7 Eine Beispielrechnung<br />

Entsprechend Abbildung 3 soll eine solche Schilderanlage vorgerechnet werden.<br />

bs<br />

Abbildung 3: Bemaßung<br />

hs<br />

h0 hges<br />

Die Standrohe haben folgende Geometrie: Dabei versteht sich di als Innendurchmesser<br />

des Standrohres, da ist der Außendurchmesser.<br />

Somit ergibt sich folgendes Flächenträgheitsmoment:<br />

Dabei wirkt folgende Querschnittsfläche:<br />

Ein mittlerer Radius ergibt sich aus:<br />

da = 96.1mm (9)<br />

di = 91.7mm (10)<br />

I = π<br />

64 · (da4 − di 4 ) = 7.157 · 10 −7 m 4<br />

A = π<br />

4 · (da2 − di 2 ) = 6.49 · m 2<br />

7<br />

(11)<br />

(12)


da + di<br />

rm =<br />

2<br />

Es sollen folgende Baugrößen berücksichtigt werden:<br />

= 0.094 · m (13)<br />

bs = 1500 · mm (14)<br />

hs = 1000 · mm (15)<br />

h0 = 1000 · mm (16)<br />

Für die vom Gesetzgeber definierten Flächenlasten (Windlast) berechnen sich die Biegemomente<br />

an der Einspannung (Boden) wie folgt:<br />

MF uß = 0.325 ·<br />

Die Querkräfte ergeben sich aus:<br />

1000 · N<br />

m 2<br />

QF uß = 0.325 ·<br />

· bs · hs · (h0 + hs<br />

) = 731.25 · Nm (17)<br />

2<br />

1000 · N<br />

m 2 · bs · hs = 487.5 · N (18)<br />

Der Abstand vom Profilmittelpunk zur Oberfläche ist ganz einfach:<br />

z = da<br />

2<br />

Die Zugspannungen an der Oberfläche entstehen aus:<br />

σ = MF uß<br />

I<br />

Für die Schubspannungen schreibt man:<br />

· z = 49.095N/mm 2<br />

τ = QF uß<br />

A ·<br />

�<br />

1 − ( z<br />

rm )2 = 1.291 · N/mm 2<br />

Die v.Mises Vergleichspannung ergibt sich aus:<br />

σv.Mises = √ σ 2 + 3 · τ 2 = 49.146 · N/mm 2<br />

8<br />

(19)<br />

(20)<br />

(21)<br />

(22)


Somit kann mit Blick auf Abschnitt 5 bewertet werden:<br />

σ < σzulaessig<br />

τ < τzulaessig<br />

σv.Mises < 0.75 · β0.2<br />

Sicherheit gegen Knicken ist für dieses Beispiel somit gegeben.<br />

In Ergänzung zur exakten Lösung im Sinne der technischen Mechanik ist genanntes Beispiel<br />

simuliert worden. Abbildung 5 zeigt das Ergebnis der v. Mises Vergleichsspannungen<br />

50.47N/mm 2 <strong>und</strong> kann mit Blick auf auf Gleichung 22 bestätigt werden.<br />

Man erkennt an Abbildung 4, daß sich das Schild an der Oberkante 1.6 mm verschieben<br />

wird.<br />

Letzlich wurden für genanntes Beispiel Eigenfrequenzen gerechnet. Es zeigt sich dabei,<br />

daß das Schild bereits eine erste Eigenfrequenz bei etwa 3 Hz besitzt.<br />

Mode Frequency Eigenvalue Circ.Freq.<br />

------------------------------------------------------<br />

Maximum 2.95911E+02 2.88519E-03 1.85927E+03<br />

at 10 1 10<br />

Minimum 2.96301E+00 2.89279E-07 1.86171E+01<br />

at 1 10 1<br />

------------------------------------------------------<br />

1 2.96301E+00 2.88519E-03 1.86171E+01<br />

2 8.72417E+00 3.32807E-04 5.48156E+01<br />

3 1.42023E+01 1.25581E-04 8.92354E+01<br />

4 2.93235E+01 2.94584E-05 1.84245E+02<br />

5 9.06169E+01 3.08476E-06 5.69363E+02<br />

6 1.28077E+02 1.54419E-06 8.04730E+02<br />

7 2.55873E+02 3.86893E-07 1.60770E+03<br />

8 2.57393E+02 3.82337E-07 1.61725E+03<br />

9 2.95664E+02 2.89764E-07 1.85771E+03<br />

10 2.95911E+02 2.89279E-07 1.85927E+03<br />

9<br />

(23)<br />

(24)<br />

(25)


8 Abbildungen<br />

Y<br />

Z<br />

X<br />

Abbildung 4: Verformung der Schilderanlage unter Maximallast (Windlast)<br />

10


Y<br />

Z<br />

X<br />

11<br />

Abbildung 5: v. Mises Vergleichspannungen bei maximaler Verformung


Y<br />

Z<br />

X<br />

12<br />

Abbildung 6: 1. Eigenfrequenz bei 2.9 Hz


Y<br />

Z<br />

X<br />

13<br />

Abbildung 7: 2. Eigenfrequenz bei 8.7 Hz


Y<br />

Z<br />

X<br />

14<br />

Abbildung 8: 3. Eigenfrequenz bei 14.2 Hz


Y<br />

Z<br />

X<br />

15<br />

Abbildung 9: 4. Eigenfrequenz bei 29.3 Hz


Y<br />

Z<br />

X<br />

16<br />

Abbildung 10: 5. Eigenfrequenz bei 90.1 Hz


Y<br />

Z<br />

X<br />

17<br />

Abbildung 11: 6. Eigenfrequenz bei 128.0 Hz


9 Software hohl.exe<br />

Die Abbildung 12 zeigt das Mainfraim der Software hohl.exe. In Anlehnung an die unter<br />

Abschnitt 5 genannten Maximalspannungen berechnet hohl.exe:<br />

• maximale Zugspannung am Boden<br />

• maximale Schubspannung am Boden<br />

• Vergleichsspannung nach v.Mises<br />

Die Schilder-Anlage sollte nur gebaut werden, wenn alle drei Kriterien erfüllt werden.<br />

Abbildung 12: Screenshot Software hohl.exe<br />

18


10 Ergebnisse <strong>und</strong> Resumé<br />

Im Zuge einer Beispielrechnung konnte die Übereinstimmung einer numerischen Simulation<br />

<strong>und</strong> einer exakten Lösung im Sinne der technischen Mechanik gezeigt werden.<br />

Anhand der Berechnungsvorschriften aus Abschnitt 4 wurde eine Windows Applikation<br />

entwickelt, welche die zu prüfenden zulässigen Spannungen siehe Abschnitt 5 in<br />

Abhängigkeit der Schildgeometrie ermittelt.<br />

Mittels numerischer Simulation wurden die Eigenfrequenzen für die Beispielrechnung<br />

ermittelt. Dabei zeigt sich, daß auch im unteren Frequenzbereich (Windanregung) Resonanzerscheinungen<br />

zu erwarten sind.<br />

11 Offene Fragen<br />

Der Nachweis für die Standfestigkeit im Sinne der F<strong>und</strong>amentauslegung wurde nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Es muß auch noch einmal darauf hingewiesen werden, daß die Beschilderungsfläche als<br />

¨quasi starr¨ angesehen wurde. Verformungen dieser Fläche in Folge Windlast haben<br />

zusätzliche Belastungen der Standrohre zur Folge.<br />

12 Haftung<br />

Für die Richtigkeit der Berechnung kann keine Haftung übernommen werden.<br />

Torsten Wehner<br />

Lerchenstraße 23<br />

72649 Wolfschlugen<br />

Sehr gern steht Ihnen das Haus <strong>Gebr</strong>üder Hohl GmbH für Fragen zur Verfügung.<br />

Anfrage an die Geschäftsleitung<br />

19

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