Abschlussbericht Phase II: Band III - Stadt Garching b. München
Abschlussbericht Phase II: Band III - Stadt Garching b. München
Abschlussbericht Phase II: Band III - Stadt Garching b. München
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AUFTRAGGEBERIN:<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> b. <strong>München</strong> vertreten durch:<br />
Rathausplatz 3 Herrn Ersten Bürgermeister<br />
85748 <strong>Garching</strong> b. <strong>München</strong> Manfred Solbrig<br />
stadt@garching.bayern.de<br />
FÖRDERMITTEL:<br />
Oberste Baubehörde im Bayerischen<br />
Staatsministerium des Innern vertreten durch:<br />
Franz-Josef-Strauß-Ring 4 Herrn MR Prof. Dipl.-Ing.<br />
80539 <strong>München</strong> Herbert Kallmayer<br />
Regierung von Oberbayern vertreten durch:<br />
Maximilianstraße 39 Frau Dipl.-Ing. RBM<br />
80538 <strong>München</strong> Barbara Schabel<br />
AUFTRAGNEHMER:<br />
Gesamtkonzept und Federführung<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG Bearbeitung:<br />
Kochelseestraße 11 Dipl.-Ing. Hans-Martin Neumann<br />
81371 <strong>München</strong> Dipl.-Ing. Christine Popp<br />
dragomir@dragomir.de<br />
Moderation<br />
KOMMA.PLAN Bearbeitung:<br />
Georg-Kerschensteiner-Straße 28 Dipl.-Ing. Kerstin Langer<br />
81829 <strong>München</strong><br />
langer@kommaplan.de<br />
Verkehr<br />
Lang + Burkhardt Bearbeitung:<br />
Sandstraße 31 Dipl.-Ing. Till Burkhardt<br />
80335 <strong>München</strong><br />
info@lang-burkhardt.de<br />
Einzelhandel<br />
CIMA GmbH Bearbeitung:<br />
Briennerstraße 45 Dipl.-Geogr. Stefan Gortan<br />
80333 <strong>München</strong>
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
1 ANLASS UND ZIELSETZUNG DES<br />
STADTENTWICKLUNGSPROZESSES 5<br />
2 RÜCKBLICK AUF DIE PHASE I<br />
(LEITBILDENTWICKLUNG) 6<br />
2.1 Planungsverfahren 6<br />
2.2 Ergebnisse 6<br />
3 STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 9<br />
3.1 Planungsverfahren 9<br />
3.2 Einzelfachliche Entwicklungskonzepte 11<br />
3.2.1 Entwicklungskonzept Bevölkerung und Wohnen 11<br />
3.2.2 Entwicklungskonzept Arbeit und Gewerbe 27<br />
3.2.3 Entwicklungskonzept Wissenschaft und Forschung 39<br />
3.2.4 Entwicklungskonzept Verkehr 49<br />
3.2.5 Entwicklungskonzept Einzelhandel 63<br />
3.2.6 Entwicklungskonzept Freizeit und Erholung 67<br />
3.2.7 Entwicklungskonzept Natur und Landschaft 77<br />
3.2.8 Entwicklungskonzept Soziale und Technische<br />
Infrastruktur, Kultur 85<br />
3.3 <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept 101<br />
3.4 Handlungs- und Massnahmenkonzept 115<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 3 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
SEITE 4 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
1 ANLASS UND ZIELSETZUNG DES<br />
STADTENTWICKLUNGSPROZESSES<br />
Die Universitätsstadt <strong>Garching</strong> gehört zu den wirtschaftlichen<br />
Wachstumspolen in der Region <strong>München</strong>. Für die Zukunft ist eine<br />
weitere dynamische Entwicklung der <strong>Stadt</strong> zu erwarten.<br />
Der Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan<br />
stammt aus dem Jahr 1980 und ist in weiten Teilen überholt. Daher<br />
initiierte die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> einen <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozess, in<br />
dem Perspektiven für die <strong>Stadt</strong>entwicklung bis zum Jahr 2020 aufgezeigt<br />
werden sollen.<br />
Im Sinne einer integrierten Planung ging es beim <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozess<br />
nicht nur um die bauliche Entwicklung, sondern auch<br />
um die Entwicklung von Arbeitsplätzen und Gewerbe, Forschung<br />
und Wissenschaft, Verkehr, Natur und Landschaft, Freizeit und<br />
Erholung, technischer und sozialer Infrastruktur. Ziel war es, alle<br />
für die <strong>Stadt</strong>entwicklung wichtigen Belange zu berücksichtigen und<br />
auf einander abzustimmen.<br />
Der <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozess erfolgte in zwei <strong>Phase</strong>n:<br />
In der <strong>Phase</strong> I wurde ein Leitbild für die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> erarbeitet,<br />
welches verbale Zielaussagen („Leitlinien“) für die weitere <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
enthält.<br />
Gegenstand der <strong>Phase</strong> <strong>II</strong> war die Erarbeitung eines integrierten<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzepts auf Grundlage des Leitbildes. Im<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept wurden das Leitbild präzisiert und flächenbezogene<br />
Aussagen zur zukünftigen <strong>Stadt</strong>entwicklung getroffen.<br />
Der vorliegende <strong>Abschlussbericht</strong> umfasst die Ergebnisse beider<br />
<strong>Phase</strong>n des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses. Er gliedert sich in drei<br />
Bände:<br />
<strong>Band</strong> I: Bestandsaufnahme und Leitbild<br />
<strong>Band</strong> <strong>II</strong>: Empfehlungen des Arbeitskreises<br />
<strong>Band</strong> <strong>II</strong>I: <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
Die Bearbeitung erfolgte in der <strong>Phase</strong> <strong>II</strong> durch folgende Planungsbüros:<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
und Federführung: DRAGOMIR STADTPLANUNG<br />
Moderation: KOMMA.PLAN<br />
Verkehr: Lang+ Burkhardt<br />
Einzelhandel: CIMA GmbH<br />
Planungsanlass<br />
Planungsziele<br />
<strong>Phase</strong>n des <strong>Stadt</strong>entwicklungspro-<br />
zesses<br />
Aufbau des <strong>Abschlussbericht</strong>s<br />
beteiligte Planungsbüros<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 5 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Vorgehensweise<br />
Ablauf<br />
Leitbild der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> b. Mün-<br />
chen<br />
Plan „Ergebnisse der Leitbildent-<br />
wicklung“<br />
2 RÜCKBLICK AUF DIE PHASE I<br />
(LEITBILDENTWICKLUNG)<br />
2.1 PLANUNGSVERFAHREN<br />
Das Leitbild der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> wurde in einem ergebnisoffenen<br />
Prozess gemeinsam mit <strong>Garching</strong>er Bürger/innen, Vertreter/innen<br />
wichtiger Interessengruppen (z.B. der wissenschaftlichen Einrichtungen)<br />
und Vertreter/innen aus <strong>Stadt</strong>verwaltung und <strong>Stadt</strong>rat erarbeitet.<br />
Als Arbeitsorgan fungierte der von der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> ins<br />
Leben gerufene Arbeitskreis <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozess. Ihm gehörten<br />
folgende Personen an:<br />
- 10 <strong>Garching</strong>er Bürger/innen (5 männlich und 5 weiblich);<br />
- 4 Personen aus der Verwaltung (inkl. 1. Bürgermeister);<br />
- 8 <strong>Stadt</strong>räte (2. Bürgermeisterin, 3. Bürgermeister und Vertreter<br />
der Fraktionen / Parteien);<br />
- 5 Interessenvertreter (lokale Agenda 21, Max-Planck-Gesellschaft,<br />
Technische Universität <strong>München</strong>, Studierendenvertretung,<br />
Gewerbeverband).<br />
Zusätzlich wurden bei Bedarf Fachgutachter bzw. Experten eingeladen.<br />
Im Zeitraum vom 03.12.2003 bis zum 13.01.2005 trat der Arbeitskreis<br />
(AK) insgesamt zehnmal zusammen. Außerdem fand am<br />
29.7.04 eine offene Bürgerversammlung statt, auf der über den<br />
Stand des Leitbildes informiert wurde.<br />
2.2 ERGEBNISSE<br />
Das Leitbild der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> b. <strong>München</strong> enthält verbale Zielaussagen<br />
zu folgenden Themen:<br />
- Bevölkerung;<br />
- Siedlungsentwicklung und Städtebau;<br />
- Wohnen;<br />
- Wissenschaft und Forschung;<br />
- Arbeit und Gewerbe;<br />
- Einzelhandel und <strong>Stadt</strong>marketing;<br />
- Natur und Landschaft;<br />
- Freizeit und Erholung;<br />
- Verkehr;<br />
- Kultur;<br />
- Soziale und technische Infrastruktur;<br />
- Verhältnis zu den Nachbarstädten und Gemeinden;<br />
- <strong>Stadt</strong>verwaltung;<br />
- <strong>Stadt</strong>rat.<br />
Die wichtigsten Zielaussagen wurden außerdem im Plan „Ergebnisse<br />
der Leitbildentwicklung“ graphisch dargestellt.<br />
SEITE 6 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan 1: Ergebnisse der Leitbildentwicklung<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 7 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Planrückseite<br />
SEITE 8 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3 STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
3.1 PLANUNGSVERFAHREN<br />
Ablauf der <strong>Phase</strong> 2:<br />
Grundlage:<br />
LEITBILD<br />
Planer<br />
erarbeiten<br />
STADT-<br />
ENTWICKLUNGS-<br />
KONZEPT<br />
(Entwurf)<br />
• Vorschl Vorschläge ge für f r neue<br />
Wohnbaufl<br />
Wohnbauflächen chen<br />
• Gewerbefl Gewerbeflächen- chen- und<br />
Einzelhandelskonzept<br />
• Verkehrskonzept<br />
• Aussagen zur weiteren<br />
Entwicklung des Hoch- Hochschul-<br />
und Forschungsgel<br />
geländes ndes<br />
• Konzept zu Erholung<br />
und Landschaftsplanung<br />
Diskussion<br />
im AK<br />
Planer<br />
überber arbeiten<br />
STADT-<br />
ENTWICKLUNGS-<br />
KONZEPT<br />
(Beschlussvorschlag)<br />
• Vorschl Vorschläge ge für f r neue<br />
Wohnbaufl<br />
Wohnbauflächen chen<br />
• Gewerbefl Gewerbeflächen- chen- und<br />
Einzelhandelskonzept<br />
• Verkehrskonzept<br />
• Aussagen zur weiteren<br />
Entwicklung des Hoch- Hochschul-<br />
und Forschungsgel<br />
geländes ndes<br />
• Konzept zu Erholung<br />
und Landschaftsplanung<br />
<strong>Stadt</strong>rats- <strong>Stadt</strong>rats-<br />
beschluss<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungsprozess <strong>Garching</strong> 63 <strong>Stadt</strong>rat 01.03.2005<br />
In der <strong>Phase</strong> <strong>II</strong> des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses wurde ein integ-<br />
riertes <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept erarbeitet, das flächenbezogene<br />
Aussagen zur zukünftigen Siedlungsentwicklung und Fachkonzepte<br />
für einzelne Themenfelder der <strong>Stadt</strong>entwicklung enthält.<br />
Den Ausgangspunkt bildeten eine umfassende Bestandsaufnahme,<br />
die zum Teil bereits während der <strong>Phase</strong> I durchgeführt wurde,<br />
sowie das Leitbild der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> b. <strong>München</strong>. Darauf aufbauend<br />
wurden von den beteiligten Planungsbüros planerische Vorschläge<br />
für die künftige <strong>Stadt</strong>entwicklung ausgearbeitet. Diese<br />
wurden mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> intern abgestimmt und anschließend<br />
überarbeitet. Danach erfolgte eine Präsentation und Diskussion<br />
im „Arbeitskreis <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozess“.<br />
Der „Arbeitskreis <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozess“ wurde aufgrund der<br />
guten Erfahrungen in der <strong>Phase</strong> I beibehalten, allerdings in geringfügig<br />
anderer Besetzung.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich zu insgesamt fünf<br />
Sitzungen an folgenden Terminen:<br />
14.10.05 14.00 bis 18.30 Uhr<br />
02.12.05 14.30 bis 19.00 Uhr<br />
03.02.06 14.30 bis 19.00 Uhr<br />
17.03.06 14.30 bis 19.00 Uhr<br />
28.04.06 14.30 bis 19.00 Uhr<br />
Im dritten Workshop tagte der Arbeitskreis in erweiterter Besetzung,<br />
da auch Vertreter der Kirchen und Vereine eingeladen waren.<br />
Um die Anliegen und Vorstellungen der Vereine frühzeitig<br />
kennen zu lernen und in die planerischen Überlegungen einfließen<br />
lassen zu können, wurde mit den Vereinsvorsitzenden bereits am<br />
06.10.2005 ein Gespräch geführt.<br />
Inhalte des <strong>Stadt</strong>entwicklungskon-<br />
zeptes<br />
Vorgehensweise<br />
Beibehaltung des Arbeitskreises<br />
Ablauf<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 9 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Veränderte Moderationsmethode<br />
Aufgabe des Arbeitskreises in der<br />
zweiten <strong>Phase</strong><br />
Diskussion im Plenum und in Unter-<br />
arbeitsgruppen<br />
Dokumentation der Diskussion<br />
Berücksichtigung der Empfehlungen<br />
des Arbeitskreises<br />
3.1.1 Moderation und Dokumentation<br />
Auf vielfachen Wunsch wurden in der zweiten <strong>Phase</strong> veränderte<br />
Moderationsmethoden angewandt und damit auch ein neues Moderationsbüro<br />
eingeschaltet. Während in der ersten <strong>Phase</strong> vor allem<br />
mit der Metaplan-Technik (Kartenabfragen, Punktabfragen,<br />
etc.) gearbeitet wurde, erfolgte die Moderation der zweiten <strong>Phase</strong><br />
durch eine ergebnisorientierte Gesprächsführung, die am Flipchart<br />
visualisiert wurde.<br />
Aufgabe des Arbeitskreises war es in der zweiten <strong>Phase</strong>, die Entwürfe<br />
der einzelnen Entwicklungskonzepte kritisch zu prüfen sowie<br />
für die offenen Fragen bzw. Varianten klare Empfehlungen auszusprechen.<br />
Die Diskussion fand überwiegend im Plenum statt. In der 3. und 4.<br />
Arbeitskreissitzung wurden zudem jeweils 3 Unterarbeitsgruppen<br />
gebildet, so dass verschiedene Themenbereiche vertiefter diskutiert<br />
werden konnten.<br />
Jeder Workshop wurde mit Protokollen dokumentiert, die zu Beginn<br />
der folgenden Sitzung verabschiedet wurden. Die wichtigsten<br />
empfehlenden Passagen der Protokolle des Arbeitskreises sind in<br />
<strong>Band</strong> <strong>II</strong>I des <strong>Abschlussbericht</strong>es enthalten.<br />
Die Aussagen des Leitbildes (<strong>Phase</strong> I) und die Empfehlungen des<br />
Arbeitskreises (<strong>Phase</strong> <strong>II</strong>) sind in das vorliegende <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
eingeflossen. Die zentralen Empfehlungen des Arbeitskreises<br />
werden in den einzelnen Entwicklungskonzepten<br />
nochmals aufgeführt.<br />
SEITE 10 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.2 EINZELFACHLICHE ENTWICKLUNGSKONZEPTE<br />
3.2.1 Entwicklungskonzept Bevölkerung und Wohnen<br />
3.2.1.1 Fachliche Grundlagen<br />
Einwohner<br />
Im Jahre 2003 1 hatte die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> b. <strong>München</strong> 15.400 Einwohner.<br />
Gemäß dem Leitbild der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> soll die Einwohnerzahl bis<br />
zum Jahr 2020 auf 21.000 Einwohner ansteigen.<br />
Wohnungsbestand<br />
Im Jahre 2003 gab es 6.454 Wohnungen in Wohngebäuden. Davon<br />
befanden sich 2103 Wohnungen (32,6%) in Ein- bis Zweifamilienhäusern,<br />
4.351 Wohnungen (67,4%) in Gebäuden mit 3 und<br />
mehr Wohnungen, d.h. in Mehrfamilienhäusern.<br />
Die Anteile von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern am Gebäudebestand<br />
haben sich in den vergangenen Jahren praktisch nicht<br />
verändert.<br />
Quelle: Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum <strong>München</strong>:<br />
Gemeindedaten 2005. <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> bei <strong>München</strong><br />
1 Alle Berechnungen beziehen sich auf dieses Basisjahr. Zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme<br />
standen für die Folgejahre noch nicht alle benötigten Daten zur<br />
Verfügung.<br />
15.400 Einwohner im Jahre 2003<br />
Ziel: 21.000 Einwohner bis 2020<br />
Zwei Drittel der Wohnungen befin-<br />
den sich in Mehrfamilienhäusern<br />
Abbildung 1: Größe der Wohnge-<br />
bäude nach Anzahl der Wohnungen<br />
1994-2004<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 11 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Wohnflächenausstattung 2003:<br />
34 qm / Einwohner<br />
Abbildung 2: Entwicklung der Wohn-<br />
fläche je Einwohner<br />
weitere Zunahme der Wohnfläche je<br />
Einwohner zu erwarten<br />
Abbildung 3: Entwicklung der Wohn-<br />
fläche je Einwohner in den Land-<br />
kreisen der Region 14 1987-2003<br />
Wohnflächenausstattung (Wohnfläche je Einwohner)<br />
Von 1993 bis 2003 stieg die Wohnflächenausstattung in <strong>Garching</strong><br />
(Wohnfläche je Einwohner) von 31 qm auf 35 qm. (Landkreis <strong>München</strong>:<br />
Zunahme von 38 qm auf 42 qm; Region 14: Zunahme von<br />
37 auf 40 qm, Freistaat Bayern: Zunahme vom 38 auf 43 qm)<br />
Quelle: Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum <strong>München</strong>:<br />
Gemeindedaten 2005. <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> bei <strong>München</strong><br />
Bei der Zunahme der Wohnfläche je Einwohner handelt es sich um<br />
einen Trend, der seit Jahrzehnten bundesweit beobachtet werden<br />
kann. Er ist im Wesentlichen auf die stetig abnehmende Haushaltsgröße<br />
zurückzuführen. Für die Zukunft ist mit einer weiteren<br />
Zunahme der Wohnflächenausstattung zu rechnen. Diese muss<br />
bei der Ermittlung des künftigen Bauflächenbedarfs berücksichtigt<br />
werden.<br />
SEITE 12 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Laufende Planungen<br />
Die Bebauungspläne, welche derzeit von der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> aufgestellt<br />
werden, ermöglichen die Realisierung von rund 1.200 zusätzlichen<br />
Wohneinheiten für etwa 2.700 Einwohner. Zu erwähnen<br />
ist in diesem Zusammenhang insbesondere die Bebauung des Bereichs<br />
Professor-Angermair-Ring / Angerlweg / Mühlfeldweg. Für<br />
diesen Bereich liegt ein Strukturkonzept vor, welches schrittweise<br />
in Bebauungspläne umgesetzt wird.<br />
Ferner befinden sich zwei Bebauungspläne im <strong>Stadt</strong>teil Hochbrück<br />
(Seiler 3 und Voith) sowie ein Bebauungsplan im <strong>Stadt</strong>teil Dirnismaning<br />
(Bebauungsplan Nr. 90a) in Aufstellung.<br />
Nachverdichtungspotenziale<br />
In einigen rechtswirksamen Bebauungsplänen bestehen Nachverdichtungsmöglichkeiten,<br />
weil das festgesetzte Baurecht noch nicht<br />
vollständig ausgeschöpft worden ist. Dazu zählen:<br />
- verschiedene Bebauungspläne in <strong>Garching</strong>-Ost;<br />
- Bebauungsplan Nr. 111 „Ortsmitte <strong>Garching</strong>“.<br />
Neben den Bebauungsplänen ermöglicht § 34 BauGB eine gewisse<br />
Nachverdichtung des baulichen Bestandes. Der Umfang dieses<br />
Nachverdichtungspotenzials ist nur schwer abschätzbar. Ebenso<br />
schwierig ist einzuschätzen, in welchem Umfang dieses Nachverdichtungspotenzial<br />
tatsächlich ausgeschöpft wird, da dies von den<br />
Verwertungsabsichten der jeweiligen Grundeigentümer abhängt.<br />
Im Entwicklungskonzept Wohnen werden Nachverdichtungsmöglichkeiten<br />
nach § 34 BauGB daher nur für solche Baugebiete quantitativ<br />
berücksichtigt, wo sie nicht nur auf einzelnen Grundstücken,<br />
sondern auf der Mehrzahl der Grundstücke gegeben sind. Dies<br />
trifft auf folgende Bereiche zu:<br />
- Autobahnsiedlung;<br />
- Wasserturmsiedlung.<br />
Insgesamt ergibt sich ein Nachverdichtungspotenzial von ca. 350<br />
Wohneinheiten. Dies entspricht etwa 1.000 Einwohnern.<br />
Berücksichtigung der laufenden Planungen und des Nachverdichtungspotenzials<br />
Die laufenden Planungen und die Nachverdichtungspotenziale<br />
sind bei der nachfolgenden Ermittlung des Wohnraum- und Baulandbedarfs<br />
berücksichtigt.<br />
Bebauungsplanung in <strong>Garching</strong><br />
Bebauungsplanung in Hochbrück<br />
und Dirnismaning<br />
Nachverdichtungspotenzial im Rah-<br />
men des § 34 BauGB<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 13 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
3.2.1.2 Aussagen des Leitbildes<br />
2 Wir stehen für ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum bis zum<br />
Jahr 2020 auf ca. 21.000 Einwohner und streben dabei eine qualitativ<br />
hochwertige städtebauliche Entwicklung an, wobei Ressourcenschonende<br />
und nachhaltige Bauweise sicherzustellen ist.<br />
2.1 Wir streben bis zum Jahr 2020 ein Wachstum mit der gleichen Dynamik<br />
wie in den neunziger Jahren an. Bei einem durchschnittlichen jährlichen<br />
Wachstum von 1,6% kann bis zum Jahr 2020 eine Einwohnerzahl von ca.<br />
21.000 erreicht werden.<br />
2.2 Wir konzentrieren das weitere Wachstum der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> vorrangig<br />
auf den Hauptort.<br />
Im <strong>Stadt</strong>teil Dirnismaning wollen wir das Wohnen erhalten und wünschen<br />
dort keine weitere gewerbliche Entwicklung. Die weitere Entwicklung des<br />
<strong>Stadt</strong>teils soll sich auf die Abrundung und Ergänzung der bestehenden<br />
Bebauung beschränken.<br />
Für den <strong>Stadt</strong>teil Hochbrück streben wir ein behutsames Einwohnerwachstum<br />
an. Die vorhandene Infrastruktur soll gesichert und verbessert<br />
werden. Insbesondere soll untersucht werden, ob Wohnungen mit hoher<br />
Qualität mit Bezug zum Schleißheimer Kanal geschaffen werden können.<br />
2.3 Wir streben ein bauliches und funktionales Zusammenwachsen des<br />
Hochschul- und Forschungsgelände mit der <strong>Stadt</strong> an.<br />
2.4 Wir bekennen uns bei der Ausweisung von Baugebieten zum flächensparenden<br />
Bauen. Dabei sollen auch für verdichteten Einfamilienhausbau<br />
angemessene Flächenanteile vorgesehen werden.<br />
2.5 Wir wollen durch Nutzungsmischung und kurze Wege Verkehr vermeiden<br />
und die Lebensqualität in <strong>Garching</strong> verbessern.<br />
2.6<br />
Wir streben eine qualitätsvolle städtebauliche Entwicklung an. Dazu gehören<br />
z.B. eine gute städtebauliche und architektonische Gestaltung, eine<br />
Ressourcen schonende und nachhaltige Bauweise und die Einbindung<br />
der Bürger/innen in den Planungsprozess.<br />
3 Es wird großer Wert auf hohe Wohnqualität gelegt, die den Bedürfnissen<br />
aller sozialen Schichten Rechnung trägt.<br />
3.1 Wir legen großen Wert auf Baugebiete mit hoher Wohnqualität. Wir streben<br />
daher an, dass die Baugebiete durchgrünt werden und ein attraktives<br />
Wohnumfeld haben. Dabei werden wir in besonderem Maße den Wohnbedürfnissen<br />
junger Familien Rechnung tragen.<br />
3.2 Wir möchten vorrangig im Einheimischenmodell Wohnmöglichkeiten für<br />
Ortsansässige und in <strong>Garching</strong> Arbeitende bieten.<br />
3.3 Wir werden uns dafür einsetzen, dass mehr Wohnraum für Wissenschaftler/innen<br />
und Studierende geschaffen wird. Den Gastwissenschaftler/innen<br />
sollen mehr temporäre Wohnmöglichkeiten in der Nähe des<br />
Hochschul- und Forschungsgeländes angeboten werden.<br />
3.4 Benachteiligte Wohnbereiche sollen behutsam aufgewertet werden.<br />
SEITE 14 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.2.1.3 Ermittlung des Wohnraum- und Baulandbedarfs<br />
Wohnraumbedarf<br />
Bei der Berechnung des künftigen Wohnungsbedarfs wurde von<br />
folgenden Annahmen ausgegangen:<br />
- Die Wohnfläche je Einwohner wächst von 35 qm im Jahr 2003<br />
auf 40 qm im Jahr 2020. Dies entspricht einer Zunahme um<br />
14,3%. Dementsprechend muss die Wohnfläche in <strong>Garching</strong><br />
um 14,3% bis zum Jahr 2020 vergrößert werden, nur um die<br />
Einwohnerzahl von 15.400 zu halten. Näherungsweise wird<br />
davon ausgegangen, dass die Zunahme der Wohnfläche um<br />
14,3% dem Wohnungsbedarf von 14,3% der Einwohner im<br />
Jahre 2003 entspricht, also dem Wohnungsbedarf von etwa<br />
3.000 Einwohnern.<br />
- Gem. Leitbild soll die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2020 auf<br />
21.000 anwachsen. Dadurch ergibt sich ein Wohnungs-<br />
Neubedarf für 5.600 Einwohner.<br />
Insgesamt müssen somit bis zum Jahr 2020 Wohnungen entsprechend<br />
dem Bedarf von etwa 8.600 Einwohnern geschaffen werden.<br />
Einwohner 2003 15.400<br />
Einwohner 2020 21.000<br />
Neubedarf in Einwohnern 5.600<br />
Wohnfläche / Einwohner 2003 in qm 35<br />
Wohnfläche / Einwohner 2020 in qm 40<br />
Zunahme 2002-2020 in % 14,3%<br />
Einwohner 2020 21.000<br />
Auflockerungsbedarf in Einwohnern 3.000<br />
Wohnraumbedarf (Neubedarf + Auflockerungsbedarf) 8.600<br />
Im unbeplanten Innenbereich kann auf Grundlage von § 34 BauGB<br />
Wohnraum für etwa 1.000 Einwohner geschaffen werden. Im<br />
Rahmen der laufenden Bauleitplanung werden außerdem Wohnungen<br />
für etwa 2.700 Einwohner entstehen. Somit müssen bis<br />
zum Jahr 2020 Wohnungen entsprechend etwa 4.900 Einwohner<br />
zusätzlich geschaffen werden, um das angestrebte Einwohnerwachstum<br />
auf 21.000 Einwohner zu erreichen.<br />
Wohnraumbedarf bis 2020 in Einwohnern 8.600<br />
abzügl. Einwohnerpotenzial der Gebiete gem. § 34 BauGB -1.000<br />
abzügl. Einwohnerpotenzial der laufenden Bauleitplanung -2.700<br />
Bedarf für Neuausweisungen in Einwohnern 4.900<br />
Annahmen der Bedarfsberechnung<br />
Tabelle 1: Wohnraumbedarf<br />
Tabelle 2: Bedarf für Neuausweisun-<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 15 VON 118<br />
gen
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Ausweisung neuer Wohnbauflächen<br />
überwiegend am Hauptort<br />
Bauliche Entwicklung der „Kommu-<br />
nikationszone“<br />
maßvoller Einwohnerzuwachs in<br />
Hochbrück<br />
keine Erweiterung Dirnismanings<br />
über die laufende Bauleitplanung<br />
hinaus<br />
Umfang der dargestellten Wohnbau-<br />
flächen = Bedarf bis 2020<br />
Erschließung nicht verbauen<br />
3.2.1.4 Konzept<br />
Vorschläge für neue Wohngebiete<br />
Die Standorte für die neuen Wohngebiete basieren auf den Zielsetzungen<br />
des Leitbildes.<br />
Die neuen Wohnbauflächen werden überwiegend im Hauptort, d.h.<br />
im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Garching</strong> ausgewiesen. So können die meisten Einrichtungen<br />
der sozialen Infrastruktur (Schulen, Kindergärten, Bürgerhaus<br />
etc.) und die Einzelhandelseinrichtungen von den neuen<br />
Baugebieten fußläufig erreicht werden.<br />
Ein großer Teil der benötigten Wohnbauflächen wird in der sog.<br />
Kommunikationszone nachgewiesen, um eine Verknüpfung <strong>Garching</strong>s<br />
mit dem Hochschul- und Forschungsgelände zu erreichen.<br />
Eine gewisse bauliche Entwicklung ist auch im <strong>Stadt</strong>teil Hochbrück<br />
vorgesehen. Durch einen maßvollen Einwohnerzuwachs wird die<br />
vorhandene Infrastruktur (Grundschule, Kindergarten) im Bestand<br />
gesichert.<br />
Für den <strong>Stadt</strong>teil Dirnismaning stellt die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> derzeit den<br />
Bebauungsplan Nr. 90a auf. Dieser sieht eine Abrundung und Ergänzung<br />
der bestehenden Wohnbebauung um etwa 50 Einfamilienhäuser<br />
vor. Das Entwicklungskonzept Wohnen berücksichtigt<br />
diesen Bebauungsplan, sieht aber keine Entwicklung darüber hinaus<br />
vor. Entsprechend dem Leitbild soll sich die Entwicklung des<br />
<strong>Stadt</strong>teils Dirnismaning auf Abrundungen und Ergänzungen der<br />
bestehenden Bebauung beschränken.<br />
Flächen, die sich langfristig für eine Bebauung eignen.<br />
Der Umfang der im Entwicklungskonzept Wohnen dargestellten<br />
Flächen ergibt sich aus dem Baulandbedarf bis zum Jahr 2020.<br />
Daher werden einige Flächen nicht als Wohnbauflächen dargestellt,<br />
obwohl sie grundsätzlich für eine Wohnnutzung geeignet erscheinen.<br />
Dies gilt insbesondere für folgende Flächen:<br />
- Bereich östlich der Siedlung Hochbrück bis zur U-Bahn-Trasse;<br />
- Bereich zwischen der Ortsrandbebauung am Riemerfeld und<br />
der U-Bahn-Trasse.<br />
Sofern nach dem Jahr 2020 ein entsprechender Baulandbedarf<br />
bestehen sollte, ist die Bebauung dieser Flächen erneut zu prüfen.<br />
Vor dem Jahr 2020 sollte darauf geachtet werden, dass man sich<br />
die Erschließung dieser Flächen nicht verbaut.<br />
vorgeschlagene Baudichten<br />
In der Plandarstellung wird zwischen Gebieten mit vorwiegend Geschosswohnungsbau<br />
und Gebieten mit vorwiegend Einfamilien-,<br />
Doppel- und Reihenhäusern differenziert.<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Für Geschosswohnungsbau eignen sich insbesondere die neuen<br />
Wohngebiete im <strong>Stadt</strong>zentrum (z.B. Professor-Angermair-Ring,<br />
Bauhofgelände) sowie im Bereich der Kommunikationszone.<br />
Die Gebiete für Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser befinden<br />
sich überwiegend an den <strong>Stadt</strong>rändern. Die geringe Höhe der<br />
Häuser erleichtert den Übergang zwischen Bebauung und Landschaft.<br />
Geschosswohnungsbau, Einfamilien- und Reihenhäuser unterscheiden<br />
sich hinsichtlich des Flächenbedarfs. So werden bei einer<br />
aufgelockerten Bebauung mit Einfamilienhäusern mehr qm<br />
Bruttobauland benötigt, um Wohnraum für einen Einwohner zu<br />
schaffen, als bei einer Bebauung mit Geschosswohnungsbau.<br />
Bei den Berechungen zum Entwicklungskonzept Wohnen (vgl. Tabelle<br />
„Entwicklungskonzept Wohnen“) wird näherungsweise von<br />
folgenden Flächenbedarfen für die einzelnen Bebauungsformen<br />
ausgegangen:<br />
EFH RH GWB<br />
Geschossfläche / Wohneinheit 160 qm 140 qm 100 qm<br />
Anteil an Nicht-Wohnnutzungen - - 10%<br />
Geschossfläche / Wohneinheit gesamt 160 qm 140 qm 110 qm<br />
Geschossflächenzahl (GFZ) 0,40 0,70 1,00<br />
Nettobauland / Wohneinheit 400 qm 200 qm 110 qm<br />
Erschließungsanteil 15% 15% 15%<br />
Erschließungsfläche / Wohneinheit 60 qm 30 qm 17 qm<br />
Einwohner / Wohneinheit 3,2 3,2 2,0<br />
Öffentliche Grünfläche / Einwohner 17 qm 17 qm 17 qm<br />
Öffentliche Grünfläche / Wohneinheit 54 qm 54 qm 34 qm<br />
Bruttobauland / Wohneinheit 514 qm 284 qm 161 qm<br />
Bruttobauland / Wohneinheit (gerundet) 510 qm 290 qm 160 qm<br />
Wohneinheiten / ha 20 34 63<br />
Einwohner / ha 63 110 125<br />
EFH = Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
RH = Reihenhäuser<br />
GWB = Geschosswohnungsbau<br />
Ferner wird davon ausgegangen, dass die im Plan dargestellten<br />
„Gebiete mit Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern“ zu etwa<br />
50% mit Einfamilien- und Doppelhäusern und zu weiteren 50% mit<br />
Reihenhäusern bebaut werden.<br />
Tabelle 3: Baulandbedarf verschie-<br />
dener Bebauungsformen<br />
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28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Bislang gibt es 400 Wohnheimplätze<br />
in <strong>Garching</strong><br />
konkrete Planungen<br />
Bei etwa 70% der Wohneinheiten, die bis 2020 entstehen werden<br />
(laufende Planungen und vorgeschlagene Neuausweisungen),<br />
handelt es sich um Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau.<br />
30% der Wohneinheiten soll in Form von Einfamilien-. Doppel- und<br />
Reihehäusern realisiert werden.<br />
Diskussion im Arbeitskreis<br />
Beim Entwicklungskonzept Bevölkerung und Wohnen sollte festgehalten werden,<br />
dass der Haustypenmix von 70% Geschosswohnungsbau: 30% Einfamilienhäuser<br />
eine Aufteilung des Bruttobaulandes von etwa 50% : 50% bedeutet.<br />
Dieser hohe Flächenanteil für Einfamilienhäuser wird von einigen Teilnehmern<br />
angesichts der Zielaussage, flächensparend Bauland zu entwickeln, als bedenklich<br />
angesehen. Dieses Entwicklungsziel wird dennoch mitgetragen. Allerdings<br />
sollte bei der künftigen Realisierung von Wohngebieten auf die Ziele<br />
Nachverdichtung im Bestand, und Haustypenmix geachtet werden. Der Bedarf<br />
sollte realistisch erkundet und die tatsächliche Entwicklung beobachtet werden.<br />
Bereiche für seniorengerechtes Wohnen<br />
Wegen der Nähe zu bestehenden Einrichtungen für Senioren und<br />
zur <strong>Stadt</strong>mitte ist der Bereich westlich des Mühlfeldweges für dies<br />
Wohnart besonders gut geeignet (s. auch Ziff. 3.2.8.3).<br />
Bereiche für studentisches Wohnen<br />
Derzeit gibt es vier Wohnanlagen für Studierende mit zusammen<br />
400 Wohnheimplätzen. Somit stehen für nur etwa 5% der Studierenden<br />
des Hochschul- und Forschungsgelände Wohnheimplätze<br />
in <strong>Garching</strong> bereit.<br />
Diese Zahl reicht nicht aus, um ein aktives studentisches Leben<br />
entstehen zu lassen, wie es im Leitbild gewünscht wird. Daher soll<br />
aus Sicht der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> die Zahl der Studentenwohnungen<br />
bis zum Jahr 2020 auf mindestens 800 – 1.000 erhöht werden.<br />
Es existieren bereits konkrete Planungen für Studentenwohnheime<br />
an der Freisinger Landstraße, am Professor-Angermair-Ring und<br />
an der Schleißheimer Straße. Ferner stellt die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> im<br />
Bereich „Untere Strassäcker“ den Bebauungsplan Nr. 120B auf, in<br />
dessen Geltungsbereich Studentenwohnungen entstehen sollen.<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Das Entwicklungskonzept Wohnen sieht weitere Standorte für<br />
Studentenwohnanlagen im <strong>Stadt</strong>zentrum auf der Fläche des sog.<br />
Postgutes sowie im Bereich der sog. „Kommunikationszone“ zwischen<br />
<strong>Garching</strong> und dem Hochschul- und Forschungsgelände vor.<br />
- Die „Kommunikationszone“ eignet sich aufgrund ihrer Nähe<br />
zum Hochschul- und Forschungsgelände besonders für studentisches<br />
Wohnen. Außerdem ist die Kommunikationszone durch<br />
Fuß- und Radwege gut mit dem <strong>Stadt</strong>zentrum verbunden.<br />
- Die Postgutfläche sollte aufgrund ihrer zentralen Lage einer<br />
gemischten Nutzung zugeführt werden: Läden im Erdgeschoss,<br />
im 1. OG Büros und Arztpraxen, darüber Wohnungen. Da nur<br />
wenige Freiflächen zur Verfügung stehen und durch die Einzelhandelsnutzung<br />
ggf. Störungen auftreten, erscheint das Grundstück<br />
für familiengerechtes und seniorengerechtes Wohnen<br />
weniger geeignet. Hingegen ist studentisches Wohnen durchaus<br />
vorstellbar, weil Studierende erfahrungsgemäß Wohnungen<br />
in urbanen Bereichen bevorzugen und gegenüber Störungen<br />
unempfindlicher sind.<br />
Insgesamt ermöglicht das Entwicklungskonzept Wohnen die Errichtung<br />
von mindestens 1.270 Studentenwohnungen in <strong>Garching</strong>.<br />
Damit wäre für etwa 13% der im Jahre 2020 in <strong>Garching</strong> Studierenden<br />
2 Wohnraum am Ort vorhanden.<br />
Die Studentenwohnungen sind auf wenige Standorte konzentriert,<br />
um hier „kritische“ (nicht messbare) Größen zu schaffen, die Voraussetzung<br />
sind für das überlebensfähige Entstehen ergänzender<br />
2 Nach derzeitigem Wissenstand werden im Jahre 2020 etwa 10.000 Studenten<br />
in <strong>Garching</strong> studieren.<br />
weitere Standortvorschläge<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 19 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Einrichtungen wie Cafes, „Kneipen“, Aufenthalts- und Freizeitnutzungen.<br />
Außerdem kann damit unterschiedlichen Lebensformen<br />
der Studierenden und der Bewohner der Wohngebiete Rechnung<br />
getragen und das Konfliktpotenzial geringer gehalten werden.<br />
Gleichzeitig sind diese Standorte in ein langfristiges Konzept für<br />
die Entwicklung der Wohnbauflächen eingebunden. Damit soll dem<br />
Ziel entsprochen werden, Synergien bei den ergänzenden Nutzungen<br />
für die Studenten und Wohngebiete zu erreichen und das studentische<br />
/ universitäre Leben in <strong>Garching</strong> Schritt für Schritt zur<br />
Selbstverständlichkeit werden zu lassen.<br />
Wohnungen für Professoren, Dozenten, Gastwissenschaftler:<br />
Zu unterscheiden ist hier zwischen einem langfristigen, potenziell<br />
dauerhaften Aufenthalt in <strong>Garching</strong> bei Festanstellungen, und dem<br />
auf z.B. ein Semester beschränkten Kurzaufenthalt von Dozenten<br />
und Wissenschaftlern.<br />
Letztere werden eher einen Standort in der Nähe der Hochschul-<br />
und Forschungseinrichtungen anstreben, wofür sich gerade auch<br />
der Bereich der Kommunikationszone anbietet, in beschränktem<br />
Umfang aber auch ein Standort in der „Zentralen Mitte“ des Hochschul-<br />
und Forschungsgeländes, wie er seitens der TU <strong>München</strong><br />
und der Max-Planck-Gesellschaft beabsichtigt ist.<br />
<strong>Garching</strong> kann und soll auch für die langfristig Beschäftigten der<br />
wissenschaftlichen Einrichtungen attraktive Wohnstandorte anbieten,<br />
um diese stärker als bisher an die <strong>Stadt</strong> zu binden. Besonders<br />
attraktiv erscheinen Wohnstandorte am Ostrand des nördlichen<br />
Ortsteiles von <strong>Garching</strong>, für die im Entwicklungskonzept Wohnen<br />
geeignete Flächen ausgewiesen werde<br />
Splittersiedlungen<br />
Die Splittersiedlung zwischen Schleißheimer Kanal und B471 soll<br />
zu einem Mischgebiet mit Schwerpunkt Handwerk weiterentwickelt<br />
werden. Dadurch können sowohl die vorhandenen Wohngebäude<br />
als auch die genehmigten Gewerbebetriebe erhalten bleiben. Störende<br />
Gewerbebetriebe wie z.B. Altautohändler sollten mittelfristig<br />
abgesiedelt und durch Handwerksbetriebe und Wohnnutzung ersetzt<br />
werden. Die Ausweitung des Gebiets oder das Zusammenwachsen<br />
mit <strong>Garching</strong> oder Dirnismaning sind aus städtebaulicher<br />
Sicht nicht wünschenswert.<br />
Empfehlung im Arbeitskreis<br />
Beim Aussiedlerhof am Hüterweg kann sich der Arbeitskreis die Bebauung mit einem<br />
Doppelhaus anstatt der jetzt vorhandenen Lagerhallen vorstellen, sofern die<br />
Lagernutzung aufgegeben wird.<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan 2: „Entwicklungskonzept Wohnen, Ausschnitt <strong>Garching</strong>“<br />
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Planrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan 3: „Entwicklungskonzept Wohnen, Ausschnitt Hochbrück“<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 23 VON 118
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Planrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Tabelle „Entwicklungskonzept Wohnen“<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 25 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Tabellenrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.2.2 Entwicklungskonzept Arbeit und Gewerbe<br />
3.2.2.1 Fachliche Grundlagen<br />
Arbeitsplätze<br />
Im Jahre 2004 betrug die Zahl der sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigten in <strong>Garching</strong> 11.462.<br />
Die Zahl der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe beträgt in<br />
<strong>Garching</strong> rd. 2.940. Die Zahl entspricht damit etwa der von 1984.<br />
Der Anteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl ist mit 25% unter der<br />
Bayerns, was den fortgeschrittenen Strukturwandel zur Dienstleistungsgesellschaft<br />
dokumentiert. In Bayern beträgt der Anteil insgesamt<br />
39%.<br />
Die Zahl der Beschäftigten im Wirtschaftssektor Handel und Verkehr<br />
stieg seit 1984 von 2.150 auf 4.080; das ist eine Zunahme um<br />
90% (Bayern +61%). Der Anteil an allen Beschäftigten beträgt<br />
39% (Bayern 23%).<br />
Die Zahl der Beschäftigten im Dienstleistungssektor ist seit 1984<br />
von 2.450 auf 4.690 gestiegen; dies ist eine Zunahme um 91%<br />
(Bayern +51%). Nachbarkommunen wie Ismaning (+570%) und<br />
Unterföhring (+790%) verzeichnen noch deutlich höhere Zuwächse<br />
als <strong>Garching</strong>.<br />
Gewerbegebiete<br />
Der größte Gewerbestandort ist das Gewerbegebiet Hochbrück mit<br />
etwa 8.000 Arbeitsplätzen. Es handelt sich um ein klassisches<br />
Gewerbegebiet mit Schwerpunkten in den Bereichen Produktion<br />
und Logistik.<br />
Östlich des Gewerbegebiets Hochbrück liegt der „Business-<br />
Campus <strong>Garching</strong>“, der sich momentan im Bau befindet. Der Business-Campus<br />
soll sich zu einem hochwertigen Wirtschaftsstandort<br />
mit einem großen Anteil an Büroarbeitsplätzen, aber auch mit Flächen<br />
für klassisches Gewerbe und Produktion, entwickeln. Außerdem<br />
sind Einzelhandelsflächen von insgesamt 1.200 qm bis max.<br />
2.000 qm Verkaufsfläche vorgesehen. Insgesamt wird mit bis zu<br />
6.000 Arbeitsplätzen gerechnet.<br />
Im <strong>Stadt</strong>teil Dirnismaning hat sich durch die Umnutzung ehemaliger<br />
landwirtschaftlicher Hofstellen zu Gewerbebetrieben ein gewerblicher<br />
Schwerpunkt herausgebildet. Der Bebauungsplan Nr.<br />
90a setzt zusätzliche Gewerbeflächen am Westrand des <strong>Stadt</strong>teiles<br />
fest. In Dirnismaning befinden sich u. a. die Bekleidungsfirma<br />
Oska sowie Betriebe des Kfz-Handwerks.<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Handel und Verkehr<br />
Dienstleistungssektor<br />
Gewerbegebiet Hochbrück<br />
Business-Campus <strong>Garching</strong><br />
Gewerbegebiet Dirnismaning<br />
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28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Splittersiedlung zwischen Schleiß-<br />
heimer Kanal und B 471<br />
Bundeswehrgelände an der B 13<br />
LEP Bayern 2005, Grundsatz B VI 2.3<br />
wenig Spielraum für die Ausweisung<br />
neuer Gewerbeflächen<br />
Weitere Gewerbebetriebe befinden sich in einer Splittersiedlung<br />
zwischen dem Schleißheimer Kanal und der B 471. Diese Gewerbebetriebe<br />
sind nur zum Teil genehmigt.<br />
Auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände östlich der B 13 hat sich<br />
in den letzten Jahren Kleingewerbe niedergelassen, welches vorhandene<br />
Gebäude nutzt, die zwischenvermietet worden sind. Diese<br />
gewerbliche Nutzung ist weder genehmigt noch aus Sicht der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> genehmigungsfähig.<br />
Harmonisierungsgebot<br />
Bei dem sog. „Harmonisierungsgebot“ handelt es sich um einen<br />
Grundsatz der Landesplanung, der unter der Nummer B VI 2.3 des<br />
Landesentwicklungsprogramms Bayern 2006 zu finden ist:<br />
„Im großen Verdichtungsraum <strong>München</strong> ist anzustreben, gewerbliche<br />
Siedlungsflächen nur auszuweisen, wenn in der Gemeinde<br />
gleichzeitig und auf der selben Planungsebene (Flächennutzungsplan<br />
/ Bebauungsplan) Wohnsiedlungsflächen ausgewiesen werden,<br />
die ausreichend Wohnraum für den mit den neuen gewerblichen<br />
Siedlungsflächen zu erwartenden Bevölkerungszuwachs ermöglichen.<br />
Ein Ausgleich kann im Einvernehmen mit den Nachbargemeinden<br />
oder mit den Gemeinden des jeweiligen Nahbereichs<br />
stattfinden.“<br />
In der Regel muss je geplantem Arbeitsplatz Wohnbauland für<br />
zwei zusätzliche Einwohner geschaffen werden.<br />
Gemäß dem Leitbild der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> soll die Einwohnerzahl bis<br />
zum Jahr 2020 auf 21.000 ansteigen. Dieser Einwohnerzuwachs<br />
wurde bei der Bauleitplanung für den Business-Campus angerechnet.<br />
Der Ausweisung weiterer Gewerbeflächen sind daher enge<br />
Grenzen gesetzt.<br />
Verdichtungspotenziale<br />
Der größte Gewerbestandort, das Gewerbegebiet Hochbrück, ist<br />
flächendeckend mit rechtswirksamen Bebauungsplänen überplant.<br />
Diese setzen im Regelfall eine Geschossflächenzahl (GFZ) von<br />
1,2 bis 1,6 und eine maximale Wandhöhe von 10 bis 15 m fest.<br />
Das reale Nutzungsmaß liegt auf den meisten Grundstücken unter<br />
diesen Werten.<br />
SEITE 28 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.2.2.2 Aussagen des Leitbilds<br />
5 Wir werden Arbeiten und Wohnen näher zusammenbringen. Wir unterstützen<br />
die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze vor Ort in ausreichender<br />
Zahl im Rahmen der Möglichkeiten der <strong>Stadt</strong>. Dazu nutzen<br />
wir die Synergieeffekte zwischen den wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
und unseren Gewerbebetrieben.<br />
5.1 Damit für die <strong>Garching</strong>er Bürger/innen qualifizierte Arbeitsplätze in ausreichender<br />
Anzahl zur Verfügung stehen, fördern wir die Schaffung und<br />
Neuansiedlung von Arbeitsplätzen. Wir streben die Entstehung und den<br />
Ausbau von Synergieeffekten zwischen den wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
und den örtlichen Gewerbebetrieben an.<br />
5.2 Wir möchten Arbeiten und Wohnen näher zusammen bringen; Dienstleistungsbetriebe<br />
werden wir künftig verstärkt im <strong>Stadt</strong>zentrum, aber auch auf<br />
dem Hochschul- und Forschungsgelände ansiedeln. Durch Nutzungsmischung<br />
wollen wir Kfz-Fahrten reduzieren, das <strong>Stadt</strong>zentrum beleben sowie<br />
das Hochschul- und Forschungsgelände um Infrastruktureinrichtungen<br />
bereichern.<br />
5.3 Wir streben eine ausgewogene Branchenmischung an; eine vielfältige<br />
Gewerbestruktur gewährleistet krisenunabhängige Arbeitsplätze. Erhalt<br />
und Ansiedlung kleinerer und mittlerer Betriebe wollen wir besonders fördern.<br />
5.4 Wir führen das Baurecht der brachliegenden und unbebauten Flächen<br />
des Gewerbegebiets Hochbrück künftig vorrangig vor Neuausweisungen<br />
einer neuen Nutzung zu.<br />
Wir streben eine städtebauliche Aufwertung des Gewerbegebietes Hochbrück<br />
an, sowohl im öffentlichen Raum als auch auf den privaten Grundstücken.<br />
3.2.2.3 Konzept für die zukünftige Ausrichtung des Wirtschaftsstandortes<br />
<strong>Garching</strong><br />
Im Sinne einer deutlichen Profilierung des Wirtschaftsstandorts<br />
<strong>Garching</strong>s ist die weitere Stärkung des Bereichs „Automotive“ in<br />
<strong>Garching</strong> wünschenswert, zumal es zahlreiche Synergieeffekte mit<br />
den Standorten der Automobilindustrie im Münchner Norden gibt.<br />
Augrund der sehr guten Anbindung <strong>Garching</strong>s an das Autobahnnetz<br />
wird auch der Logistikbereich von Bedeutung bleiben. Es sollte<br />
jedoch darauf hingewirkt werden, dass sich in <strong>Garching</strong> nur<br />
noch Betriebe der arbeitsplatzintensiveren wertschöpfenden Logistik<br />
niederlassen.<br />
Um das Potenzial von Synergieeffekten mit den wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen auszuschöpfen, sollte sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong><br />
verstärkt um die Ansiedlung von Unternehmen aus den Bereichen<br />
Forschung und Entwicklung sowie aus den Hightech-Branchen<br />
bemühen. Diese Unternehmen suchen die Nähe zu wissenschaftlichen<br />
Forschungseinrichtungen, benötigen jedoch auch geeignete,<br />
hochwertige Gewerbeflächen. Hierfür besonders geeignete Stand-<br />
weitere Profilierung im Bereich<br />
„Automotive“<br />
wertschöpfende Logistik bleibt von<br />
Bedeutung<br />
Ansiedlung von High-Tech-<br />
Unternehmen; Synergien mit dem<br />
Hochschul- und Forschungsgelände<br />
fördern<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 29 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Handwerk und Mittelstand fördern<br />
stärkere Gliederung des Gewerbe-<br />
gebiets<br />
orte sind der Business-Campus und die Flächen westlich der<br />
Daimlerstraße im Gewerbegebiet Hochbrück.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der städtischen Wirtschaftsförderung ist<br />
die Förderung von Handwerk und Mittelstand, da diese einen unverzichtbaren<br />
Bestandteil eines krisensicheren Brachenmixes bilden.<br />
3.2.2.4 Konzept für das Gewerbegebiet Hochbrück<br />
Branchen / Betriebsformen<br />
je nach Teilbereich:<br />
- hochwertiges Gewerbe<br />
(z.B. Büro, Dienstleistungen, Planung und Beratung, Forschung,<br />
Entwicklung, High-Tech-Produktion)<br />
- klassisches Gewerbe<br />
(z.B. Hauptverwaltungen, Beratungen, Service, nicht störende<br />
Produktion, Handwerk, wertschöpfende Logistik)<br />
entlang der Schleißheimer Straße:<br />
- Handelsbetriebe ohne innenstadtrelevantes Sortiment<br />
(z.B. Heimwerkerbedarf, Möbel- und Küchenmärkte, Sanitär-<br />
und Fließhandel, Kfz-Zubehör etc.)<br />
- an den wichtigsten Kreuzungen und nur im Erdgeschoss:<br />
kleinteilige und ausschließlich gebietsbezogene Nahversorgung<br />
(z.B. Convenience-Artikel, Backwaren, Zeitschriften, etc.)<br />
räumliche Nutzungsschwerpunkte<br />
Für das Gewerbegebiet Hochbrück liegen flächendeckend rechtswirksame<br />
Bebauungspläne vor. Die Bebauungspläne ähneln sich<br />
sehr stark in der festgesetzten Dichte und den zulässigen Nutzungen.<br />
Aus folgenden Gründen wird vorgeschlagen, das Gewerbegebiet<br />
künftig stärker zu gliedern:<br />
- Aufgrund der Nähe zum Hochschul- und Forschungsgelände<br />
sollten die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, dass<br />
sich in <strong>Garching</strong> verstärkt Betriebe aus dem Bereich Forschung-<br />
und Entwicklung (F+E) High-Tech- und artverwandte<br />
Produktion niederlassen. Um räumliche Synergien zwischen<br />
den F+E-Betrieben zu ermöglichen, sollten diese nicht auf das<br />
gesamte Gewerbegebiet verteilt, sondern räumlich konzentriert<br />
werden.<br />
SEITE 30 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
- F+E-Betriebe benötigen ein hochwertigeres Umfeld als klassische<br />
Gewerbetriebe. Dieses ist in weiten Teilen des Gewerbegebietes<br />
Hochbrück nicht vorhanden. Deshalb werden im<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept Bereiche identifiziert, die gezielt einer<br />
städtebaulichen Aufwertung zugeführt werden sollen.<br />
- Unter dem Gesichtspunkt der Verkehrsvermeidung ist es sinnvoll,<br />
im fußläufigen Einzugsbereich der U-Bahn und der Bushaltestellen<br />
eine höhere Arbeitsplatzdichte zuzulassen als dort, wo<br />
keine Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich ist.<br />
- Zudem ist es städtebaulich wünschenswert, Betriebe und Einrichtungen<br />
mit starkem Publikumsverkehr an der Schleißheimer<br />
Straße zu bündeln und so zu einer Belebung dieses wichtigen<br />
Straßenzuges beizutragen.<br />
Es wird vorgeschlagen, bei der zukünftigen Entwicklung des Gewerbegebietes<br />
Hochbrück von folgenden Nutzungsschwerpunkten<br />
auszugehen:<br />
Bereiche für hochwertiges Gewerbe<br />
Das Umfeld des U-Bahnhofs Hochbrück weist innerhalb des Gewerbegebietes<br />
die größte Lagegunst auf und bildet den städtebaulichen<br />
Übergang zum <strong>Stadt</strong>teil <strong>Garching</strong>. Hochwertige Gewerbenutzungen<br />
sollten in diesem Bereich konzentriert werden. Der im<br />
Bau befindliche Business-Campus entspricht bereits dieser Zielsetzung.<br />
Wünschenswert ist insbesondere die Ansiedlung von Betrieben<br />
aus den Bereichen Forschung, Entwicklung und Hightech. An der<br />
Schleißheimer, der Daimler- und der Zeppelinstraße ist außerdem<br />
ein größerer Anteil von Büroarbeitsplätzen (insbesondere in den<br />
Bereichen Dienstleistung, Planung, Beratung) vorstellbar.<br />
Bereiche für klassisches Gewerbe<br />
Es wird vorgeschlagen, die Betriebe mit der größten Arbeitsplatzdichte<br />
(Hauptverwaltungen, Beratung, Service) entlang der<br />
Schleißheimer Straße anzusiedeln, Betriebe mit einer mittleren Arbeitsplatzdichte<br />
(Handwerk, nicht störende Produktion, veredelte<br />
Logistik) in den dahinter liegenden Bereichen und Betriebe mit einer<br />
geringen Arbeitsplatzdichte (Vertrieb, klassische Logistik) am<br />
nördlichen und westlichen Rand des Gewerbegebiets von<br />
Hochbrück.<br />
Die Folge ist eine Verdichtung entlang der städtebaulich wichtigen<br />
Schleißheimer Straße und im Umkehrschluss eine Auflockerung<br />
der Bereiche, die sich außerhalb der Einzugsbereiche des ÖPNV<br />
und/oder im Übergang zur Landschaft befinden<br />
Nutzungsschwerpunkte<br />
hochwertige Betriebe im Umfeld des<br />
U-Bahnhofs Hochbrück<br />
Ansiedlung von Betrieben aus den<br />
Bereichen Forschung, Entwicklung<br />
und Hightech<br />
hohe Arbeitsplatzdichte an der<br />
Schleißheimer Straße, niedrige Ar-<br />
beitsplatzdichte in den Randberei-<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG<br />
Straße orientieren<br />
SEITE 31 VON 118<br />
chen<br />
Verdichtung an der Schleißheimer<br />
Straße, Auflockerung an den Rän-<br />
dern des Gewerbegebiets<br />
Büro- und Verwaltungsgebäude zur
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Stärkung der Schleißheimer Straße<br />
als Hauptachse des Gewerbegebiets<br />
keine Konkurrenz zur Innenstadt<br />
zulassen<br />
Die Abstufung der Nutzungsintensität (höchste Arbeitsplatzdichte<br />
an der Schleißheimer Straße, abnehmende Arbeitsplatzdichte mit<br />
zunehmender Entfernung von der Schleißheimer Straße) sollte<br />
auch bei den einzelnen Gewerbegrundstücken zur Anwendung<br />
kommen, die sich an der Schleißheimer Straße befinden. So sollten<br />
Büro- und Verwaltungstrakte zur Schleißheimer Straße orientiert<br />
werden, um den Straßenraum mit ansprechenden Fassaden<br />
räumlich zu fassen. Lager- und Produktionshallen und andere introvertierte<br />
Gebäude sollten dagegen vorzugsweise in den Blockinnenbereichen<br />
entstehen.<br />
Schleißheimer Straße<br />
Grundgedanke ist die Stärkung der Schleißheimer Straße in ihrer<br />
Funktion als Hauptachse des Gewerbegebietes. Dazu werden folgende<br />
Maßnahmen vorgeschlagen:<br />
- städtebauliche Integration der B 471 und Aufwertung des Straßenraumes;<br />
- Ausbildung klarer Raumkanten;<br />
- Festsetzung einer Mindesthöhe der Gebäude (Vorschlag: drei<br />
Vollgeschosse);<br />
- Anordnung der Parkplätze im Blockinnenbereich statt vor den<br />
Gebäuden;<br />
- Orientierung aller publikumswirksamen oder Frequenz erzeugenden<br />
Nutzungen (z.B. Ladenlokale, Ausstellungs-, Präsentations-<br />
und Verkaufsräume, Gastronomie, etc) zur Schleißheimer<br />
Straße hin;<br />
- Ansiedlung von Handelsbetrieben ohne innenstadtrelevantes<br />
Sortiment ausschließlich an der Schleißheimer Straße;<br />
- Zulassung von untergeordneten und kleinteiligen Einzelhandelsbetrieben,<br />
sofern sie der Versorgung der hier Beschäftigten<br />
dienen und keine negativen Auswirkungen auf den Einzelhandel<br />
im <strong>Stadt</strong>zentrum haben.<br />
Handel in Hochbrück<br />
Größere Einzelhandelseinrichtungen mit innenstadtrelevantem<br />
Sortiment schwächen den Einzelhandel im <strong>Garching</strong>er <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
und sollten daher in den Gewerbegebieten nicht zugelassen<br />
und in den entsprechenden Bebauungsplänen ausgeschlossen<br />
werden.<br />
SEITE 32 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Die Ansiedlung von Handelsbetrieben ohne innenstadtrelevantes<br />
Sortiment (hierzu zählen z.B. Baumärkte, Möbel- und Küchenmärkte,<br />
Sanitär- und Fließhandel etc.) ist an der Schleißheimer<br />
Straße städtebaulich vertretbar, sofern die o.g. städtebaulichen<br />
Prinzipien (Gebäudemindesthöhe, Anordnung der Stellplätze hinter<br />
dem Gebäude etc.) eingehalten werden. Zudem sollten diese Betriebe<br />
in ihrer Größe begrenzt werden.<br />
Um die Attraktivität des Gewerbegebiets zu steigern, sollte außerdem<br />
die Entstehung von kleinteiligen Nahversorgungseinrichtungen<br />
für die Beschäftigten gefördert werden. Als Standorte hierfür<br />
eignen sich hierfür insbesondere die Kreuzungsbereiche der<br />
Schleißheimer Straße mit der Mallertshofer, der Lilienthal- und der<br />
Daimlerstraße.<br />
3.2.2.5 Konzept für das ehem. Bundeswehrgelände<br />
städtebauliches Konzept<br />
Laut Regionalplan befindet sich das Bundeswehrgelände in einem<br />
regionalen Grünzug. Außerdem grenzt es im Osten an das FFH-<br />
Gebiet. Daher ist die Verfestigung der ungenehmigten Gewerbenutzungen<br />
nicht wünschenswert. Sie sollten zurückgebaut und das<br />
Gelände als Pufferbereich zum FFH-Gebiet renaturiert werden.<br />
Dabei sollen vorzugsweise magere Standorte geschaffen werden.<br />
Ausgenommen ist der Bereich des Sanitätszentrums, der auf lange<br />
Sicht von der Bundeswehr genutzt werden wird.<br />
3.2.2.6 Konzept Dirnismaning-Nord / Schleißheimer Kanal<br />
Branche / Betriebsform<br />
- Handwerk<br />
städtebauliches Konzept<br />
Es wird vorgeschlagen, das ungeordnete Gebiet an der B 11 in eine<br />
geregelte Nutzung zu überführen. Die Bebauung sollte sich zukünftig<br />
auf den Bereich an der Straße beschränken, die rückwärtigen<br />
Bereiche könnten dadurch entsiegelt und wieder in Gärten<br />
umgewandelt werden.<br />
Das Gebiet erscheint besonders geeignet für die Unterbringung<br />
kleinerer Handwerksbetriebe, bei denen sich Wohngebäude und<br />
Betriebseinrichtungen auf einem Grundstück befinden.<br />
Ansiedlung von Handelsbetrieben<br />
ohne innenstadtrelevantes Sorti-<br />
ment entlang der Schleißheimer<br />
Straße vorstellbar<br />
kleinteilige Nahversorgungseinrich-<br />
tungen für die Beschäftigten zulas-<br />
sen / fördern<br />
Aufgabe der gewerblichen Zwi-<br />
schennutzung und weitgehender<br />
Rückbau<br />
Gebiet in geregelte Nutzung über-<br />
führen<br />
Wohnen und Arbeiten auf einem<br />
Grundstück<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 33 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
wohnverträgliches, nicht störendes<br />
Gewerbe<br />
informellen Charakter erhalten<br />
preiswerte Flächen für Nischennut-<br />
zungen anbieten<br />
landschaftliche Qualitäten im Umfeld<br />
berücksichtigen<br />
Potenzial für weitere gastronomi-<br />
sche Entwicklungen vorhanden<br />
3.2.2.7 Konzept Dirnismaning-Dorfkern<br />
Branchen / Betriebsformen<br />
- Handwerk<br />
- nicht störendes Gewerbe<br />
- landwirtschaftsnahes Gewerbe<br />
städtebauliches Konzept<br />
Die Gewerbegebiete im Dorfkern von Dirnismaning wurden aus<br />
der laufenden Bauleitplanung übernommen.<br />
In Dirnismaning sollten sich vor allem nicht störendes, also wohnverträgliches<br />
Gewerbe, nicht störende Handwerksbetriebe sowie<br />
Gewerbetriebe niederlassen, die in einer Verbindung mit der<br />
Landwirtschaft stehen.<br />
3.2.2.8 Konzept Dirnismaning-Süd<br />
Branchen / Betriebsformen<br />
- Nischennutzungen<br />
- Kleingewerbe<br />
- Kunsthandwerk, Künstler<br />
- freie Berufe<br />
- Gastronomie<br />
städtebauliches Konzept<br />
Auf dem Gelände des ehemaligen Schweinemastbetriebs am<br />
Schleißheimer Kanal haben sich mehrere kleinere Firmen aus unterschiedlichen<br />
Branchen angesiedelt. Das Gewerbegebiet hat bislang<br />
einen eher informellen Charakter, der aus Sicht der Planer<br />
erhalten werden sollte.<br />
Das Gebiet eignet sich vor allem für die Ansiedlung von „Nischennutzungen“,<br />
also von Gewerbebetrieben, für welche die Anmietung<br />
regulärer Büro- oder Gewerbeflächen zu teuer ist. Hierzu gehören<br />
z.B. kleinere Betriebe des Kunsthandwerks. Auch für freie Berufe<br />
und Künstlerateliers könnten Flächen angeboten werden.<br />
Bei der weiteren Entwicklung des Gebietes ist auf die landschaftlichen<br />
Qualitäten im Umfeld zu achten. Eine Öffnung des Gebietes<br />
zum Schleißheimer Kanal, die Neuordnung der Stellplätze und der<br />
Erhalt des Baumbestandes sind anzustreben.<br />
Auf dem Gelände befindet sich bereits ein gut frequentierter Gastronomiebetrieb.<br />
Aus Sicht der Planer ist Potenzial für weitere gastronomische<br />
Entwicklung vorhanden. So ist im östlichen Bereich<br />
des Grundstücks eine Gartenwirtschaft vorstellbar, die ihre Attrak-<br />
SEITE 34 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
tivität aus dem alten Baumbestand, dem Bezug zum Schleißheimer<br />
Kanal und der Lage am kanalbegleitenden Fuß- und Radweg<br />
beziehen kann.<br />
3.2.2.9 Konzept <strong>Stadt</strong>zentrum <strong>Garching</strong><br />
Branchen / Betriebsformen<br />
- Einzelhandel mit innenstadtrelevantem Sortiment<br />
- Dienstleistungen<br />
- freie Berufe<br />
städtebauliches Konzept<br />
Das <strong>Stadt</strong>zentrum von <strong>Garching</strong> weist einen sehr großen Wohnanteil<br />
und einen relativ geringen Anteil von Büronutzungen auf. Zukünftig<br />
sollten im <strong>Stadt</strong>zentrum Wohnen und Arbeiten stärker gemischt<br />
werden. Dadurch können Wohnen und Arbeiten, wie im<br />
Leitbild vorgesehen, wieder näher zusammengebracht werden. Eine<br />
größere Anzahl von Arbeitsplätzen trägt auch zu einer stärkeren<br />
Belebung des <strong>Stadt</strong>zentrums untertags bei.<br />
Diskussion und Empfehlungen im Arbeitskreis<br />
Die Mitglieder des Arbeitskreises tragen das Entwicklungskonzept „Arbeitsplätze,<br />
Gewerbe, Dienstleistungen“ mit. Es stellt eine langfristige Vision dar, die als<br />
Beurteilungsmaßstab für künftige Entwicklungen herangezogen werden sollte.<br />
Das Gewerbegebiet Hochbrück sollte sich in seiner Gewerbefläche nicht weiter<br />
ausdehnen.<br />
Die nicht genehmigte Gewerbenutzung auf dem Bundeswehrgelände an der<br />
B 13 sollte so bald wie möglich wieder aufgegeben werden. Bei den nur befristet<br />
genehmigten Stellflächen im nordwestlichen Teil des Gewerbegebiets<br />
Hochbrück sollte ein Rückbau nach dem Auslaufen der Genehmigungen erfolgen.<br />
Die B 471 sollte als städtebauliches Rückgrat gestärkt und ausgebaut werden,<br />
da hier zum einen viele Probleme liegen, zum anderen sie wichtig für die „Adressbildung“<br />
Hochbrücks ist. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang die Anlage<br />
von Fuß- und Radwegen. Da der überwiegende Teil des Verkehrs in<br />
Hochbrück Ziel- und Quellverkehr ist, kommen die Maßnahmen auch dem Gebiet<br />
selber zugute.<br />
Die Achse der B 471 sollte bis zur B 13 räumlich gefasst werden.<br />
Dabei darf die ebenso dringend erforderliche Aufwertung der Parallelachsen<br />
nicht aus dem Blick geraten. Eine Umsetzung könnte hier an geplante<br />
Baumaßnahmen gekoppelt werden, so dass man Stück für Stück eine Aufwertung<br />
des Straßenraums (Begrünung, Fußgänger- und Radfahrerfreundlichkeit,<br />
etc.) realisieren könnte.<br />
Mischung von Wohnen und Arbeiten<br />
fördern<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 35 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
SEITE 36 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan4: „Entwicklungskonzept Arbeitsplätze, Gewerbe, Dienstleistungen“,<br />
Planausschnitt Hochbrück<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 37 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Planrückseite<br />
SEITE 38 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.2.3 Entwicklungskonzept Wissenschaft und Forschung<br />
3.2.3.1 Fachliche Grundlagen<br />
In <strong>Garching</strong> befinden sich der technisch-naturwissenschaftliche<br />
Hauptstandort der Technischen Universität <strong>München</strong> (TUM), mehrere<br />
Labore und Lehrstühle der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
(LMU), vier Institute der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die Zentrale<br />
der Europäischen Südsternwarte (ESO) sowie weitere Forschungsinstitute<br />
und wissenschaftliche Einrichtungen.<br />
Das Hochschul- und Forschungsgelände wird kontinuierlich weiter<br />
ausgebaut. Nach derzeitigem Wissenstand wird die Zahl der Studierenden<br />
mittelfristig etwa 10.000 und die Zahl der Beschäftigten<br />
der wissenschaftlichen Einrichtungen auf etwa 7.800 ansteigen.<br />
Dabei sehen die Planungen der TU <strong>München</strong> vor, dass auch die<br />
Fakultät für Elektrotechnik nach <strong>Garching</strong> verlagert wird.<br />
Das wichtigste Projekt ist gegenwärtig der Ausbau der sog. „Zentralen<br />
Mitte“ des Hochschul- und Forschungsgeländes. Dabei handelt<br />
es sich um das Umfeld des U-Bahnhofs <strong>Garching</strong>-<br />
Forschungszentrum, der im Oktober 2006 eröffnet wird.<br />
Der Ausbau der „Zentralen Mitte“ umfasst unter anderem folgende<br />
Einzelprojekte:<br />
- eine attraktive, repräsentativ gestaltete Freifläche, welche die<br />
Funktion einer Mitte des Hochschul- und Forschungsgeländes<br />
übernehmen soll; Diese Freifläche wird bereits zur Eröffnung<br />
des U-Bahnhofs fertig gestellt.<br />
- das sog. „House of Excellence“; Es soll östlich der Mensa entstehen<br />
und ein Informationszentrum sowie Räumlichkeiten für<br />
Tagungen und Ausstellungen umfassen;<br />
- ein gemeinsames Gästehaus der TU <strong>München</strong> und der Max-<br />
Planck-Gesellschaft;<br />
- ein zentraler Dienstleistungsbereich mit Audimax, weiteren Hör-<br />
und Seminarsälen, Appartements für Gastwissenschaftlicher,<br />
Räume für Ausstellungen und Veranstaltungen und dergleichen;<br />
Nach den Vorstellungen des Freistaates Bayern soll dieses in<br />
Form einer Public-Private-Partnership errichtet werden, wofür<br />
die Investoren-Ausschreibungen derzeit vorbereitet wird.<br />
Diese neue „Zentrale Mitte“ dient nicht nur der Schaffung eines<br />
breiten Angebotes an öffentlichen und privaten Einrichtungen,<br />
sondern kann und soll auch die Voraussetzung schaffen für eine<br />
funktionale Verflechtung des Campus mit dem <strong>Stadt</strong>teil <strong>Garching</strong><br />
und dem Gewerbegebiet Hochbrück. So soll das geplante Audimax<br />
zu einem erheblichen Anteil für außeruniversitäre Veranstal-<br />
wissenschaftliche Einrichtungen in<br />
<strong>Garching</strong><br />
kontinuierlicher Ausbau des Hoch-<br />
schul- und Forschungsgeländes<br />
gegenwärtig Ausbau der „Zentralen<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 39 VON 118<br />
Mitte“<br />
attraktive Angebote auch für Gar-<br />
chinger Bürger
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Weitere Planungen<br />
Bauliche Verflechtung<br />
tungen genutzt werden können: Tagungen und Kongresse sind<br />
hier denkbar, kulturelle und der Unterhaltung dienende Veranstaltungen<br />
für alle Bürger <strong>Garching</strong>s, usw.<br />
Das Leibnitz-Rechenzentrum wird im Sommer dieses Jahres eröffnet.<br />
Weitere aktuelle Projekte sind die Erweiterung des Europäischen<br />
Südsternwarte (ESO) und des Max-Planck-Institutes für Quantenoptik.<br />
3.2.3.2 Aussagen des Leitbilds<br />
2.3 Wir streben ein bauliches und funktionales Zusammenwachsen des<br />
Hochschul- und Forschungsgelände mit der <strong>Stadt</strong> an.<br />
3.3 Wir werden uns dafür einsetzen, dass mehr Wohnraum für Wissenschaftler/innen<br />
und Studierende geschaffen wird. Den Gastwissenschaftler/innen<br />
sollen mehr temporäre Wohnmöglichkeiten in der Nähe des<br />
Hochschul- und Forschungsgeländes angeboten werden.<br />
4 Die Zusammenarbeit mit den Hochschul- und Forschungseinrichtungen<br />
werden wir durch Ausbau der Kooperation und Kommunikation<br />
weiter entwickeln und in ihrer Vielfalt fördern.<br />
4.1 Wir werden die Kommunikation und Kooperation zwischen der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong><br />
und den wissenschaftlichen Einrichtungen weiter entwickeln und<br />
ausbauen.<br />
4.2 Die Universitätsstadt ist bisher vor allem auf dem Hochschul- und Forschungsgelände<br />
erlebbar. Wir werden das wissenschaftliche und Hochschulleben<br />
in seiner Vielfalt über diesen Standort hinaus fördern.<br />
4.3 Die Verbesserung der Infrastruktur auf dem Hochschul- und Forschungsgelände<br />
durch ein vielfältiges Nutzungsangebot hat für uns einen hohen<br />
Stellenwert. Wir streben deshalb an, die "Zentrale Mitte" als funktionalen<br />
und unverwechselbaren Mittelpunkt des Geländes auszubauen.<br />
3.2.3.3 Konzept<br />
Vorschläge für die funktionale Verflechtung des Hochschul- und<br />
Forschungsgeländes mit der <strong>Stadt</strong><br />
In der <strong>Phase</strong> I des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses wurde von den<br />
Teilnehmern des Arbeitskreises die bauliche und funktionale Verknüpfung<br />
des Hochschul- und Forschungsgeländes mit der <strong>Stadt</strong><br />
gefordert. Dieses Ziel der <strong>Stadt</strong>entwicklung wird in der <strong>Phase</strong> <strong>II</strong><br />
des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses umgesetzt:<br />
- Dem Ziel einer baulichen Verbindung zwischen dem Hochschul-<br />
und Forschungsgelände und der <strong>Stadt</strong> wird durch ein neues<br />
Nutzungs- und Bebauungskonzept für die sog. „Kommunikationszone“<br />
Rechnung getragen, die sich zwischen dem Hoch-<br />
SEITE 40 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
schul- und Forschungsgelände und dem <strong>Stadt</strong>teil <strong>Garching</strong> befindet.<br />
- Für eine bessere funktionale Verflechtung sollen zum einen auf<br />
dem Hochschul- und Forschungsgelände Einrichtungen angesiedelt<br />
werden, die aufgrund ihrer Attraktivität auch von der<br />
<strong>Garching</strong>er Bevölkerung aufgesucht werden. Zum anderen sollen<br />
verstärkt Wissenschaftler und Studierende dafür gewonnen<br />
werden, ihren Wohnsitz in <strong>Garching</strong> zu nehmen. Daher werden<br />
Vorschläge unterbreitet, wo Wohnanlagen für die genannten<br />
Zielgruppen entstehen könnten.<br />
Konzept für die Bebauung der Kommunikationszone<br />
Für die Bebauung der sog. „Kommunikationszone“ liegen bereits<br />
Vorschläge vor, die sich jedoch als nicht realisierbar herausgestellt<br />
haben bzw. der angestrebten Verbindung zwischen der <strong>Stadt</strong> und<br />
dem Hochschul- und Forschungsgelände nur unzureichend Rechnung<br />
tragen.<br />
Daher ist im Rahmen der <strong>Phase</strong> <strong>II</strong> des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses<br />
ein neuer Vorschlag ausgearbeitet worden, der die Ergebnisse<br />
der <strong>Phase</strong> I, d.h. die Aussagen des Leitbildes der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong>,<br />
berücksichtigt.<br />
Derzeit schottet sich das Hochschul- und Forschungsgelände nach<br />
Süden durch abweisende bzw. wenig publikumsintensive Nutzungen<br />
ab. Zwischen dem Hochschul- und Forschungsgelände und<br />
<strong>Garching</strong> befindet sich ein unbebauter Ackerstreifen. In diesem<br />
Zwischenbereich verläuft außerdem eine 110-kV-Freileitung. Diese<br />
Nutzungen haben eine eher trennende Wirkung.<br />
Das Bebauungskonzept für die Kommunikationszone sieht vor,<br />
diese räumlichen Zäsuren so weit wie möglich zu überwinden. Die<br />
Wohnbebauung wird an das Hochschul- und Forschungsgelände<br />
herangeführt. Dies setzt die Verkabelung der Freileitung sowie die<br />
Verkleinerung und Einhausung des Umspannwerks am Römerhofweg<br />
voraus.<br />
Die trennenden Einrichtungen am Südrand werden städtebaulich<br />
integriert. Ziel ist die möglichst enge Verzahnung des Hochschul-<br />
und Forschungsgeländes mit den angrenzenden Wohngebieten.<br />
Südlich der Heizzentrale der Technischen Universität, wo dies aus<br />
Schallschutzgründen nicht möglich ist, wird eine öffentliche Grünfläche<br />
als 70m breite Pufferzone angelegt.<br />
Als Mittelpunkt der Kommunikationszone, etwas südlich der Speicherbibliothek,<br />
wird ein kleines Zentrum mit Läden für den täglichen<br />
Bedarf und einer Grundschule vorgesehen. Außerdem sollen<br />
dort Sport- und Freizeiteinrichtungen entstehen (evtl. in Verbin-<br />
...und funktionale Verflechtung<br />
Berücksichtigung des Leitbildes /<br />
der Ergebnisse der <strong>Phase</strong> I<br />
gegenwärtig keine Verbindung zwi-<br />
schen dem Hochschul- und For-<br />
schungsgelände und <strong>Garching</strong><br />
Überwindung bzw. Minderung der<br />
räumlichen Zäsuren zwischen der<br />
<strong>Stadt</strong> und dem Hochschul- und For-<br />
schungsgelände<br />
enge Verzahnung des Hochschul-<br />
und Forschungsgeländes mit Gar-<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 41 VON 118<br />
ching<br />
Nebenzentrum mit Einzelhandel,<br />
Schule und Freizeiteinrichtungen
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Ausbau der Fuß- und Radwege<br />
Anordnung publikumsintensiver Ein-<br />
richtungen an den verbindenden<br />
Fuß- und Radwegen<br />
Verkehrserschließung der Kommu-<br />
nikationszone<br />
Ausbau der „Zentralen Mitte“ als<br />
Chance für die Verbesserung der<br />
Infrastrukturausstattung<br />
dung mit der Grundschule), die sowohl von den Studierenden und<br />
Beschäftigten des Hochschul- und Forschungsgeländes als auch<br />
von den Bewohnern <strong>Garching</strong>s genutzt werden können.<br />
Zur Verknüpfung des Hochschul- und Forschungsgeländes mit der<br />
<strong>Stadt</strong> greift das Konzept die vorhandenen Fuß- und Radwege auf:<br />
den Römerhofweg, den Schrannerweg und den Hüterweg.<br />
Um die Wegebeziehungen zu stärken und zu beleben, sollen an<br />
diesen publikumsintensive Nutzungen angeordnet werden: Ein Lesesaal<br />
östlich der Speicherbibliothek, Kindertagesstätten am<br />
Schrannerweg sowie zusätzliche kulturelle Nutzungen (z.B. ein<br />
Haus der Begegnung mit Heimatmuseum) auf dem Grundstück<br />
des Römerhofs.<br />
Für die Verkehrserschließung der Kommunikationszone ist eine<br />
neue Sammelstraße erforderlich, die an drei Stellen an das übergeordnete<br />
Straßennetz angebunden wird.<br />
Im Westen wird die Sammelstraße an vorhandenen Kreisverkehr<br />
an der Kreuzung Freisinger Landstraße / Untere Strassäcker angebunden.<br />
Von dort aus verläuft sie nördlich parallel zur Straße<br />
„Untere Strassäcker“ nach Osten.<br />
Eine weitere Anbindung an das übergeordnete Straßennetz ist in<br />
der Achse des Römerhofwegs vorgesehen. Dieser ist zwischen<br />
der Ludwig-Prandtl-Straße und der Speicherbibliothek bereits jetzt<br />
ausreichend ausgebaut. Zwischen der Speicherbibliothek und der<br />
geplanten Sammelstraße ist ein weiterer Ausbau erforderlich.<br />
Die dritte Anbindung an das übergeordnete Straßennetz befindet<br />
sich östlich der Speicherbibliothek.<br />
Für den Motorisierten Individualverkehr gibt es nur eine Verbindung<br />
zwischen der Kommunikationszone und dem <strong>Garching</strong>er<br />
<strong>Stadt</strong>zentrum, nämlich über die Freisinger Landstraße. Weitere<br />
Verbindungen sind nicht vorgesehen, um eine Belastung der bestehenden<br />
Wohngebiete nordöstlich des <strong>Stadt</strong>zentrums durch<br />
Schleichverkehr auszuschließen.<br />
Verbesserung der Infrastrukturausstattung auf dem Campus<br />
Um die Versorgung des Hochschul- und Forschungsgeländes zu<br />
verbessern, ist ein attraktives und bedarfsorientiertes Angebot an<br />
Dienstleistungs- und Einkaufseinrichtungen erforderlich, das im<br />
Rahmen des Ausbaus der „Zentralen Mitte“ geschaffen werden<br />
soll.<br />
SEITE 42 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Einkaufseinrichtungen sind auf den spezifischen Bedarf des Hochschul-<br />
und Forschungsgeländes auszurichten, gängige Einkaufseinrichtungen<br />
wie großflächige „Vollsortimenter“ mit einem<br />
weit größeren Einzugsbereich sind hier fehl am Platze. Aufgrund<br />
des akademischen Umfeldes ist insbesondere ein „Bookstore“ / eine<br />
Buchhandlung, ggf. mit ergänzenden Dienstleistungen wünschenswert,<br />
ebenso eine Computerladen.<br />
Wichtig für die Verbesserung der Kommunikation ist ein breites<br />
und vielfältiges Angebot an gastronomischen Einrichtungen. Diese<br />
können die Funktion von informellen „Treffpunkten“ für Wissenschaftler,<br />
Studierende und Bürger <strong>Garching</strong>s übernehmen.<br />
Bislang verlassen die Studierenden das Hochschul- und Forschungsgelände<br />
am späten Nachmittag, weil es danach keine<br />
Versorgungsmöglichkeiten mehr gibt. Die Einrichtung einer Abendmensa<br />
ist daher vordringlich für die Belebung des Hochschul-<br />
und Forschungsgeländes in den Abendstunden.<br />
Um die Infrastrukturausstattung kurzfristig zu verbessern, ist Mut<br />
zum Experiment und zum Provisorium erforderlich. Als erster<br />
Schritt könnte beispielsweise auf dem Vorplatz der Fakultät für<br />
Maschinenwesen eine Zeltstadt in der Art des Münchner „Tollwood-Festivals“<br />
angelegt werden.<br />
Vielfalt des studentischen und universitären Lebens<br />
Eine grobe Analyse der größeren Studentenwohnanlagen in <strong>München</strong><br />
zeigt, dass die Standorte für studentisches Wohnen und studentisches<br />
Leben sich nicht decken. Das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
kann für studentisches und universitäres Leben in <strong>Garching</strong><br />
zwar die Voraussetzungen schaffen, ein Entstehen aber nicht garantieren.<br />
Dieses ist in erheblichem Maße von Zufällen abhängig:<br />
von Kneipenwirten und Ladenbesitzern, die gezielt und gekonnt<br />
auf studentische / universitäre Bedürfnisse eingehen; von Personen<br />
oder Personengruppen, die die Initiative ergreifen, ergänzende<br />
Einrichtungen anzubieten wie Kleinkunsttheater, Musikbühnen etc.<br />
Und es ist die Toleranz der <strong>Garching</strong>er Bürger für diese Änderungen<br />
gefordert.<br />
Von großer Bedeutung ist – wenn man die Studierenden und Wissenschaftlicher<br />
mehr an <strong>Garching</strong> binden will – darüber hinaus ein<br />
attraktives und auf kurzen Wegen erreichbares Freizeitsportangebot,<br />
das den speziellen Bedürfnissen dieser Gruppierungen gerecht<br />
wird. Hierfür können im großen Rahmen die Voraussetzungen<br />
geschaffen werden mit dem Freizeit- und Sportpark um den<br />
<strong>Garching</strong>er See (siehe Konzept Freizeit und Erholung) sowie weiteren<br />
in der Kommunikationszone vorstellbaren Nutzungen wie<br />
Dreifachturnhalle und Hallenschwimmbad.<br />
Einkaufseinrichtungen für den Be-<br />
darf auf dem Hochschul- und For-<br />
schungsgelände<br />
Verbesserung der Gastronomie<br />
Einrichtung einer Abendmensa<br />
Mut zum Experiment und zum<br />
Provisorium<br />
Das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept kann<br />
nur Voraussetzungen für die Vielfalt<br />
des studentischen und universitären<br />
Lebens schaffen, diese aber nicht<br />
erzwingen.<br />
Attraktive Sport- und Freizeiteinrich-<br />
tungen sollten angeboten werden.<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 43 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Bau eines Lesesaals mit fakultätsü-<br />
bergreifender Ausrichtung<br />
In allen Fällen sollte die Chance genutzt werden, universitäre Einrichtungen<br />
auch außerhalb des Hochschul- und Forschungsgeländes<br />
unterzubringen. So bietet es sich z.B. an, der Speicherbibliothek<br />
einen Lesesaal anzugliedern, der den Studierenden den Weg<br />
nach <strong>München</strong> (in die teilweise überfüllten Lesesäle) ersparen<br />
würde. Dieser sollte erkennbar und extrovertiert – z.B. zum Straßenraum<br />
und den Studentenwohnungen hin – angeordnet werden,<br />
um so sichtbar zum universitären Leben in <strong>Garching</strong> beizutragen.<br />
Als Nutzung bietet sich eine Hochschulbibliothek an, die fakultätsübergreifend<br />
und daher von allgemeinem Interesse ist, beispielsweise<br />
eine Bibliothek des Studentenwerks. Um die Belebung des<br />
Hochschul- und Forschungsgeländes am Abend zu fördern, sollte<br />
der Lesesaal auch zu späterer Stunde geöffnet sein. Wie sich bei<br />
der Bayerischen Staatsbibliothek zeigt, wird dieses Angebot in der<br />
Regel gut angenommen.<br />
Diskussion und Empfehlungen des Arbeitskreises<br />
Wissenschaft nach <strong>Garching</strong> hineintragen<br />
Aus Sicht der Arbeitsgruppe sollte im Rahmen der <strong>Stadt</strong>entwicklung darauf hingewirkt<br />
werden, dass Hochschule und Wissenschaften auch außerhalb des<br />
Campus wahrgenommen werden können und zu einem integralen Bestandteil<br />
des städtischen Lebens werden.<br />
<strong>Garching</strong> muss für Studierende attraktiv werden<br />
Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Ansiedlung von mehr Studierenden in<br />
<strong>Garching</strong> zu. Derzeit gibt es etwa 400 Studentenwohnungen in der <strong>Stadt</strong>.<br />
Diese Zahl reicht aus Sicht der Arbeitsgruppe nicht aus, um ein aktives studentisches<br />
Leben entstehen zu lassen. Daher sollte die Zahl der Studentenwohnungen<br />
deutlich erhöht werden.<br />
Wichtig für die Entstehung eines studentischen Lebens ist aus Sicht der Arbeitsgruppe<br />
die Existenz von „Nischen“, die es jungen Menschen ermöglichen,<br />
ihre Kreativität auszuleben. So könnten beispielsweise leer stehende Gebäude<br />
oder Räumlichkeiten für studentische Initiativen zur Verfügung gestellt werden.<br />
Das Interesse der <strong>Garching</strong>er für Hochschule und Forschung wecken<br />
Als guter Ansatz wird der in regelmäßigen Abständen stattfindende „Tag der offenen<br />
Tür“ der wissenschaftlichen Einrichtungen angesehen. Er wird von den<br />
<strong>Garching</strong>er Bürgerinnen und Bürgern rege besucht.<br />
Um stärkeres Interesse für die Wissenschaften und das Hochschul- und Forschungsgelände<br />
zu wecken, regt die Arbeitsgruppe die Veranstaltung einer<br />
„Kinder-Uni“ in <strong>Garching</strong> sowie die regelmäßige Durchführung von Vorlesungen<br />
für Senioren an.<br />
Außerdem wird vorgeschlagen, das IBZ (Internationales Begegnungszentrum<br />
der Wissenschaften) als Ort des Austauschs von Wissenschaftlern, Studierenden<br />
und <strong>Garching</strong>er Bürgern zu „reaktivieren“.<br />
SEITE 44 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Wege zu einer besseren Zusammenarbeit der Beteiligten<br />
Die Forderung nach einer Verbesserung der Infrastruktur auf dem Hochschul-<br />
und Forschungsgelände wird von allen Teilnehmern der Arbeitsgruppe mitgetragen.<br />
Um dieser Forderung gegenüber den staatlichen Stellen Nachdruck zu verleihen,<br />
schlagen einige Teilnehmer eine gemeinsame Aktion der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong>,<br />
der TU <strong>München</strong>, der Max-Planck-Gesellschaft und der Europäischen Südsternwarte<br />
(ESO) vor.<br />
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Plan 5: „Entwicklungskonzept Hochschule und Forschung“<br />
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Planrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.2.4 Entwicklungskonzept Verkehr<br />
3.2.4.1 Fachliche Grundlagen<br />
Bei der Vorstellung des Fachthemas Verkehr wurde zunächst die<br />
verkehrliche Ausgangslage erläutert. Die Datenlage bezüglich der<br />
bestehenden Verkehrsbelastungen ergibt sich aus der nachfolgenden<br />
Abbildung, in der die Ergebnisse verschiedener Zählungen<br />
und Datenquellen aus den Jahren 2000 bis 2005 zusammengestellt<br />
wurden.<br />
Danach ist die Ortsdurchfahrt der B 11 im Bereich der Ortsmitte in<br />
Höhe Maibaumplatz mit 14.00, in Höhe Neuwirt mit 13.900 (in der<br />
Abb. nicht erkennbar) und nördlich des Auwegs mit 14.400<br />
Kfz/Tag belastet.<br />
Die ebenfalls als kritisch erkannte Belastung der B 471 beträgt in<br />
der Ortsdurchfahrt Hochbrück zwischen etwa 16.000 und 19.000<br />
Kfz/Tag. An der Kreuzung mit der B 11 sind die höchsten Bundesstraßenbelastungen<br />
in <strong>Garching</strong> überhaupt zu verzeichnen mit ca.<br />
20.000 bis 24.000 Kfz/Tag im Verlauf der B 471.<br />
Die Belastung der A 9 in Höhe <strong>Garching</strong>s hat mittlerweile eine Höhe<br />
von ca. 150.000 Kfz/Tag erreicht.<br />
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Die Belastungszahlen spiegeln die Situation vor dem Ausbau der<br />
A9 auf 8 Fahrstreifen wieder. Die neuesten Zählungen vom Mai<br />
2006 lagen während der Bearbeitung noch nicht vor.<br />
Vor allem mit den genannten Überlastungserscheinungen sind die<br />
verkehrlichen Hauptprobleme in <strong>Garching</strong> verbunden, wie anhand<br />
der nachfolgenden Abbildung (Ausschnitt) erläutert wurde.<br />
Die verkehrlichen Mängel in <strong>Garching</strong> konzentrieren sich auf die<br />
starken Immissionsbelastungen sowie Stau- und Leistungsfähigkeitsprobleme<br />
im Zuge der Ortsdurchfahrten von B 11 und B 471,<br />
wie auch auf Schwachpunkte im Verkehrswegenetz und auf<br />
Schleichverkehre durch Wohnstraßen.<br />
Ein erster Schritt hin zu einer verkehrlichen Entlastung von <strong>Garching</strong><br />
zeichnet sich infolge des genannten Ausbaus der A 9 ab.<br />
Daneben wurde bereits mit dem Bau des ersten Abschnitts der<br />
Westumfahrung zwischen der Anschlussstelle Nord und der Zeppelinstraße<br />
als geplante Gemeindeverbindungsstraße begonnen.<br />
Zur Ertüchtigung der B 471 ist zunächst ein überwiegend<br />
4-streifiger Ausbau der B 471 zwischen Zeppelinstraße und B 11<br />
vom Straßenbauamt <strong>München</strong> vorgesehen.<br />
Die ÖPNV-Bedienung wird als weitgehend zufrieden stellend beurteilt<br />
– vor allem auch in Hinblick auf die Eröffnung der U6-<br />
Verlängerung im Oktober 2006.<br />
Im Fuß- und Radwegenetz wurden eine Reihe von fehlenden Verbindungen<br />
und Netzzusammenhängen genannt, vor allem die<br />
Radwegebeziehungen zwischen Forschungsgelände und Ortsmitte<br />
wurden im heutigen Bestand als unzureichend bewertet.<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.2.4.2 Aussagen des Leitbilds und Konzept<br />
Das zur Diskussion gestellte Gesamtverkehrskonzept versucht<br />
den Grundgedanken des Leitbilds zum Verkehr im Sinne einer<br />
verkehrsträgerübergreifenden integrierten Planung umzusetzen.<br />
Mit dem Ziel einer Verkehrsreduzierung und insgesamt stadtverträglicher<br />
Verkehrsgestaltung enthält der Plan wesentliche, aufeinander<br />
abgestimmte Aussagen zum überörtlichen wie örtlichen motorisierten<br />
Individualverkehr (MIV), zum öffentlichen Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) und zum Bedarf von wichtigen Fuß- und Radwegeachsen.<br />
Einzelziele des Leitbildes zum überörtlichen Verkehr:<br />
9.1 Wir wollen mit der Gemeindeverbindungsstraße zwischen der Echinger<br />
Straße und der Bundesstraße 11 südlich von Dirnismaning den Durchgangsverkehr<br />
im gesamten <strong>Stadt</strong>gebiet reduzieren und damit die Lebensqualität<br />
in <strong>Garching</strong> verbessern.<br />
Im Gesamtverkehrskonzept sind die auch längerfristig überörtlich<br />
bedeutsamen Straßen mit gesonderter Signatur (Bundesstraßen,<br />
Gemeindeverbindungsstraßen: dunkelrot, Autobahnen: blau) gekennzeichnet<br />
und vom innerörtlichen Straßensystem abgegrenzt.<br />
Weiterverfolgung und Fortsetzung der Westumfahrung im Zuge<br />
der B 11<br />
Beschlusslage ist die vorgesehene Weiterführung der Westumfahrung<br />
der Gemeindeverbindungsstraße (GVS) nach Süden als<br />
Westumfahrung von <strong>Garching</strong> mit höhenfreier Querung der B 471<br />
und Anschluss an die B 11 südlich von Dirnismaning (optional Anbindung<br />
an das Stadionerschließungssystem / A 99). Das Verkehrsgutachten<br />
für die Fortsetzung der Westumfahrung soll auf der<br />
Basis neuer Zählungen vom Mai 2006 aktualisiert werden.<br />
In Planung befindlicher 4-streifiger Ausbau der B 471 im kritischen<br />
Abschnitt<br />
Die B 471 soll auch in längerfristiger Hinsicht nicht abgestuft und<br />
entsprechend ihrer Bündelungsfunktion tangentialer Verkehrsströme<br />
aus dem regionalen Umfeld ausgebaut werden. Derzeit<br />
werden vom Straßenbauamt die Planungen zum 4-streifigen Ausbau<br />
der B 471 zwischen Zeppelinstraße und B 11 betrieben. Die<br />
dabei mit untersuchte höhenfreie Anbindung der GVS an die B 471<br />
ist mittlerweile aus der Ausbauplanung für die B 471 ausgeschieden<br />
und soll nunmehr im Zusammenhang mit der südlichen Fortführung<br />
weiterbetrieben werden. Für den Kreuzungspunkt B 471 /<br />
B 11 wurde eine Reihe unterschiedlichster Varianten vorgestellt.<br />
Aus <strong>Garching</strong>er Sicht wird eine höhengleiche Versatzlösung bevorzugt,<br />
die den Gedanken der Brechung des Durchgangsverkehrs<br />
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28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
unterstützt, mit vergleichsweise geringem Grundverbrauch auskommt<br />
und eine ausreichende Leistungsfähigkeit aufweist. Der<br />
Ausbaubedarf für die B 471 im Bereich <strong>Garching</strong> ergibt sich zweifellos<br />
aus den regelmäßigen Verkehrsstörungen der zwischen B13<br />
und Ismaning hoch belasteten und stauanfälligen B 471. Die Verbesserung<br />
der Leistungsfähigkeit der B 471, zunächst zwischen<br />
Zeppelinstraße und B 11, war darüber hinaus – entsprechend dem<br />
Ergebnis des Verkehrsgutachtens – Voraussetzung des Straßenbauamts<br />
für die Genehmigung des Business-Campus. Gleichwohl<br />
ist zu fragen, ob der genannte Ausbau etwaige spätere weitere<br />
Ausbaumaßnahmen östlicherseits, etwa einen 4-spurigen Ausbau<br />
der B 471 von der B 11 bis Ismaning nach sich ziehen könnte mit<br />
dem Ziel, die B 471 in das Flughafen-Erschließungssystem einzubeziehen.<br />
Ausbauplanungen im Raum<br />
Von besonderer Bedeutung im Zusammenhang mit dieser Frage<br />
sind weitere Ausbauvorhaben der Obersten Baubehörde im BStMI<br />
zur Verbesserung der straßenverkehrlichen Erschließung des<br />
Flughafens <strong>München</strong> im Rahmen des 2003 aufgelegten Aktionsprogramms,<br />
wie etwa die geplante „Isarparallele“ B 388a. Fraglos<br />
besteht eine gewisse Gefahr, dass sich dadurch vor allem bei Störungen<br />
auf den Autobahnen A 9 / A 92 Ausweichverkehre auf die<br />
zukünftige Parallelachse B 388 – B 388a über die B 471 verlegen<br />
könnten. Dem steht andererseits der weitere leistungssteigernde<br />
Ausbau der Autobahnen (weiterer Spurenausbau, „Flyover“ am AK<br />
Neufahrn) gegenüber. Der B 471-Ausbau ist dagegen nicht Bestandteil<br />
des Aktionsprogramms. Auch müssen Entlastungseffekte<br />
infolge der „Isarparallele“ auf dem Abschnitt der B 471 zwischen<br />
A9 und Ismaning berücksichtigt werden, da Verkehren von<br />
<strong>München</strong>er <strong>Stadt</strong>teilen und Umlandgemeinden östlich der Isar zum<br />
Flughafen zukünftig eine östlich zur A 9 liegende Parallelroute angeboten<br />
wird.<br />
Spange zwischen GVS und B 13 als offen zu haltende Option<br />
Neu ins Spiel gebracht wird eine weitere Möglichkeit einer Ableitung<br />
der aus dem nördlichen Umland in Richtung LHM zielenden<br />
Verkehre in Form einer Verbesserung des Umsetzens von der B11<br />
über die GVS zur B 13. Die B 13 ist bekanntlich südlich der A 92<br />
4-spurig ausgebaut und führt relativ zentral zu den Industriegebieten<br />
des <strong>München</strong>er Nordens. An der AS M-Neuherberg besteht<br />
darüber hinaus eine Verknüpfung mit der A 99. Der Kreuzungspunkt<br />
B 13 / St 2053 ist stauanfällig und müsste leistungsfähiger<br />
ausgebaut werden. Im Bereich Hochbrück wären in diesem Zusammenhang<br />
3 Varianten zu prüfen:<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
(1) Ertüchtigung der B 471 zwischen Zeppelinstraße und<br />
B13 unter besonderer Berücksichtigung der Verkehrserleichterung<br />
für die gewünschte Verbindungsfunktion.<br />
(2) Verlängerung der Dieselstraße nach Westen mit Anschluss<br />
an die B 13.<br />
(3) Neue, anbaufreie Verbindungsstraße zwischen GVS<br />
und B 13 nördlich von Hochbrück.<br />
Von den 3 zur Diskussion gestellten prinzipiellen Lösungsmöglichkeiten<br />
erscheint als denkbare Alternative zur südlichen<br />
Fortsetzung der GVS (im Zuge der B 11) entsprechend<br />
dem Bewertungsergebnis die Variante 3 (anbaufreie, zügig<br />
geführte Verbindungsspange zur B 13) konzeptionell am<br />
schlüssigsten.<br />
Bewertung der 3 Varianten einer optionalen Verkehrsableitung zur B 13:<br />
Varianten Konzept Vorteile Nachteile<br />
V 1 Ertüchtigung der B 471 zwi-<br />
schen Zeppelinstraße und B<br />
13 unter besonderer Berück-<br />
sichtigung der Verkehrser-<br />
leichterung für die gewünschte<br />
Verbindungsfunktion<br />
V 2 Verlängerung der Dieselstraße<br />
nach Westen mit Anschluss an<br />
die B 13<br />
V 3 Neue, anbaufreie Verbin-<br />
dungsstraße zwischen GVS<br />
und B 13 nördlich von<br />
Hochbrück<br />
Gute Orientierbarkeit und Ak-<br />
zeptanz durch Bündelung der<br />
Verbindungsfunktionen in Ost-<br />
West-Richtung auf der B 471,<br />
Baulastträger wäre der Bund<br />
Durch Verkehrsentflechtung Ent-<br />
lastung neuralgischer Knoten-<br />
punkte; gegenüber V 3 geringe-<br />
rer baulicher Aufwand; geeigne-<br />
ter Anschlusspunkt an die GVS<br />
am geplanten Kreisverkehr<br />
Akzeptanzgewinn durch die<br />
mögliche zügige Trassierung ei-<br />
ner anbaufreien GVS mit höhe-<br />
rer Entwurfsgeschwindigkeit und<br />
denkbarer späterer Aufstufung<br />
Die genannte weitere Entlastungsmöglichkeit <strong>Garching</strong>s in Verbindung<br />
mit der GVS ist in erster Linie als Option im Sinne einer Freihaltung<br />
von Handlungsspielräumen gedacht. Priorität bei der Weiterverfolgung<br />
der Westumfahrung sollte zunächst allerdings das<br />
vom <strong>Stadt</strong>rat beschlossene Ziel einer Umfahrung von <strong>Garching</strong> im<br />
Zuge der B 11 haben.<br />
Neben den verkehrlichen Gesichtspunkten spielen auch die stadt-<br />
und landschaftsplanerischen Gesichtspunkte bei der Bewertung<br />
der einzelnen Varianten zur Stärkung der Ost-West-Verbindung (B<br />
471) eine Rolle. In der nachfolgenden Tabelle werden die Vor- und<br />
Nachteile aus dieser Sicht erläutert.<br />
In Anbetracht stark wachsender<br />
gewerblicher Aktivitäten in<br />
Hochbrück Zielkonflikte zwi-<br />
schen Erschließungs- und Ver-<br />
bindungsfunktionen<br />
Zielkonflikte mit den vorrangigen<br />
Erschließungsfunktionen der<br />
Dieselstraße und dem Straßen-<br />
randparken; Durchstich im Wes-<br />
ten durch Privatgrundstücke<br />
schwer umsetzbar<br />
Parallelführung zur B 471;<br />
gegenüber V 2 höherer<br />
baulicher Aufwand<br />
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28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Varianten Konzept Vorteile Nachteile<br />
V 1 Ertüchtigung der B 471<br />
zwischen Zeppelinstra-<br />
ße und B 13 unter be-<br />
sondererBerücksichti- gung der Verkehrser-<br />
leichterung für die ge-<br />
wünschteVerbindungs- funktion<br />
V 2 Verlängerung der Die-<br />
selstraße nach Westen<br />
mit Anschluss an die B<br />
13<br />
V 3 Neue, anbaufreie Ver-<br />
bindungsstraßezwi- schen GVS und B 13<br />
nördlich von Hochbrück<br />
Städtebauliche Aufwertung der<br />
Gesamtsituation der Schleiß-<br />
heimer Straße möglich; kein wei-<br />
terer Flächenbedarf erforderlich<br />
durch Einbeziehung der paralle-<br />
len GE-Erschließung;<br />
Nur geringe Umbaumaßnahmen<br />
der Kreuzung mit der B 13 erfor-<br />
derlich<br />
Entlastung der Schleißheimer<br />
Straße<br />
Entlastung der Schleißheimer<br />
Straße<br />
Verkehrliche Ziele für Hochbrück<br />
Im westlichen Abschnitt der B 471 teilweise<br />
Grunderwerb erforderlich.<br />
Ausbau der Dieselstraße und des Knoten-<br />
punkts mit der Westumgehung erforderlich,<br />
Weiterführung nach Westen zur B 13 durch<br />
bestehende Gewerbeflächen schwierig, zu-<br />
sätzlicher Flächenverbrauch im Westen,<br />
Durchschneidung der Saatkrähenkolonie (Ar-<br />
tenschutz!), Durchschneidung von potenziell<br />
wertvollen Flächen für den Naturschutz im<br />
Nordwesten (Zielkonflikt mit FNP, Konzept Na-<br />
tur+Landschaft);<br />
Zunächst keine städtebauliche Integration und<br />
Aufwertung der Schleißheimer Straße<br />
Komplett neue Straßentrasse erforderlich, da-<br />
durch hoher Flächenverbrauch; Ausbau Kno-<br />
tenpunkt mit Westumgehung erforderlich; Ver-<br />
lärmung der Naherholungsgebiete und drasti-<br />
sche Verschlechterung ihrer Erreichbarkeit<br />
durch Barrierewirkung (breiter Ausbau, hohe<br />
Geschwindigkeit, wenig Querungsmöglichkei-<br />
ten); Durchschneidung von potenziell wertvol-<br />
len Flächen für den Naturschutz im Nordwes-<br />
ten, mögliche Störungen der wertvollen Natur-<br />
schutzgebiete im Norden (Zielkonflikt mit Kon-<br />
zept Natur+Landschaft;<br />
Zunächst keine städtebauliche Integration und<br />
Aufwertung der Schleißheimer Straße<br />
Die verkehrlichen Belastungen der B 471 in Hochbrück resultieren<br />
überwiegend aus dem Ziel-/Quellverkehr dieses großen und sich<br />
dynamisch entwickelnden Gewerbegebiets. Neben den Verbindungsfunktionen<br />
übernimmt die B 471 in der Ortsdurchfahrt von<br />
Hochbrück deshalb in hohem Maße auch Erschließungsfunktionen.<br />
Die Attraktivität Hochbrücks als Gewerbestandort hängt nicht<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
zuletzt von einer guten verkehrlichen Erreichbarkeit ab. Eine<br />
Entlastung neuralgischer Knotenpunkte der B 471 im Bereich<br />
Hochbrück durch eine zusätzliche Anbindung an die B 13 (z. B.<br />
durch die Verlängerung der Dieselstraße – Variante 2) erscheint<br />
deshalb durchaus ebenfalls sinnvoll. Für eine geordnete Entwicklung<br />
spielt daneben eine Verbesserung der städtebaulichen Integration<br />
der B 471 im Bereich Hochbrück eine wichtige Rolle.<br />
<strong>Stadt</strong>- und landschaftsplanerische Ziele<br />
Die Ertüchtigung der Schleißheimer Straße durch Ausbau und<br />
Aufwertung wird vor den anderen Varianten aus folgenden Gründen<br />
der Vorzug gegeben:<br />
− städtebauliche Aufwertung des Gewerbegebiets Hochbrück,<br />
− Sparsamer Umgang mit Grund und Boden,<br />
− Nicht-Verbauen einer guten Erreichbarkeit der Naherholungsgebiete<br />
nördlich von <strong>Garching</strong>-Hochbrück,<br />
− Vermeidung von Beeinträchtigungen z.B. durch Verlärmung,<br />
− Vermeidung von möglichen Beeinträchtigungen der wertvollen<br />
Naturschutzgebiete (z.B. Mallertshofer Holz) und anderer wertvoller<br />
Flächen für den Arten- und Naturschutz.<br />
Diskussion und Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Der Ertüchtigungsbedarf wird von den Teilnehmern der Arbeitsgruppe gesehen.<br />
Grundsätzlich sollte die Ertüchtigung der Schleißheimer Straße (Variante 1) als<br />
„Rückgrat“ des Gewerbegebietes dabei im Vordergrund der weiteren planerischen<br />
Überlegungen stehen. Bei Untersuchungen sollten v.a. die Schwachpunkte<br />
unter die Lupe genommen und angegangen werden: die Anbindung an<br />
die B 13, der Kreuzungsbereich mit der neuen Umgehungsstraße sowie die<br />
Knotenpunkte im weiteren Verlauf bis zur Autobahn.<br />
Erst wenn diese Knotenpunkte ertüchtigt werden, stellt sich die Frage, ob ein<br />
vierspuriger Ausbau in Hochbrück sinnvoll und notwendig ist, da ein Ausbau nur<br />
dann Sinn macht, wenn die folgenden Knotenpunkte leistungsfähig genug sind,<br />
den Verkehr zügig abfließen zu lassen. Gerade die Ausfahrt aus dem Gewerbegebiet<br />
(B 13) stellt momentan die größte Schwachstelle dar.<br />
Von den beiden Varianten V2 und V3 wird Variante 2 wegen des geringeren<br />
Eingriffs in Natur und Landschaft und in die Erholungsnutzung zunächst der<br />
Vorzug gegeben. Jedoch sollten beide Varianten offen gehalten werden, auch<br />
für den Fall, dass der zweite Teil der Westumfahrung nicht realisiert wird und<br />
bei steigendem Verkehrsaufkommen ein „Überlauf“ notwendig wäre.<br />
Einzelziele des Leitbildes zum innerörtlichen Verkehr:<br />
9.2<br />
Wir wollen den Kfz-Binnenverkehr reduzieren. Mit einem Verkehrsminderungskonzept<br />
sollen geeignete Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />
entwickelt werden; dies gilt insbesondere für das <strong>Stadt</strong>zentrum.<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 55 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Konzeptgedanke<br />
Korrespondierend zum überörtlichen Teil des Verkehrskonzepts<br />
sind auch die Elemente des innerörtlichen Verkehrskonzepts<br />
durchgehend im Sinne einer Verkehrsminderung angelegt. Während<br />
sich das Hauptaugenmerk beim überörtlichen Verkehrssystem<br />
auf die Sicherstellung der Akzeptanz von Umfahrungsmöglichkeiten<br />
durch ausreichende Verbindungsqualitäten und Leistungsfähigkeiten<br />
für den MIV richtet, liegt der Fokus beim innerörtlichen<br />
System auf der Fernhaltung unerwünschter Schleichverkehre,<br />
der umfeldangepassten Geschwindigkeitsdämpfung und dem<br />
maximalen Ausbau von Angeboten für den Fußgänger- und Radverkehr<br />
sowie der Sicherung hoher Bedienungsstandards beim<br />
ÖPNV als attraktive Alternativen zum MIV.<br />
Städtebauliche Integration der B 11-Ortsdurchfahrt<br />
Besondere Bedeutung im Erschließungskonzept kommt der B 11-<br />
Ortsdurchfahrt und der Schleißheimer Straße als heutige und zukünftige<br />
innerörtliche Erschließungsmagistralen in Nord-Süd- bzw.<br />
Ost-West-Richtung zu. Beginnend jeweils mit Kreisverkehrsplätzen<br />
als „Auftakt“ sollen sie langfristig im Sinne einer städtebaulichen<br />
Integration mit Aufenthaltsqualität und Geschwindigkeitsdämpfung<br />
umgebaut werden. Entlastet von störendem Durchgangsverkehr<br />
bilden sie das Rückgrat für den innerörtlichen notwendigen Verkehrsaustausch<br />
und bieten in den angelagerten Seitenräumen und<br />
Fußgängerzonen ein attraktives Umfeld für Geschäfte, einladende<br />
Orte für Kommunikation und städtisches Leben.<br />
Die jetzt als Bundesstraße klassifizierte B 11 kann dann zur Ortsstraße<br />
abgestuft werden.<br />
Untergeordnete Wohnstraßen<br />
Die unterste Ebene des innerörtlichen Erschließungssystems ist im<br />
Plan nicht hervorgehoben. Es handelt sich um untergeordnete<br />
Wohnstraßen in den T30-Zonen ohne Sammelfunktion, die teilweise<br />
als Verkehrsberuhigte Bereiche (Zeichen 325/326) gestaltet<br />
und ausgeschildert sind. Die Verkehrsberuhigten Bereiche haben<br />
sich für Wohnerschließungssysteme mit kurzen Stichstraßen oder<br />
Schlaufen bewährt und werden auch für die geplanten Wohnquartiere<br />
zur Feinerschließung empfohlen.<br />
Wohnsammelstraßen<br />
Im Plan gekennzeichnet (orangefarben) sind als nächst höhere<br />
Kategorie die Wohnsammelstraßen, die in der Regel auch in das<br />
System der T-30-Zone einbezogen sind bzw. einbezogen werden<br />
können. In den neu geplanten Wohnquartieren sollte bei den zukünftigen<br />
Wohnsammelstraßen auf eine ausreichende Straßen-<br />
SEITE 56 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
raumdimensionierung (z. B. nach dem Muster des Riemerfeldrings)<br />
geachtet werden. Ein ergänzendes „Außenerschließungssystem“<br />
wird nicht für erforderlich gehalten und wäre auch kaum<br />
mit der städtebaulichen Gesamtkonzeption der angestrebten Einbeziehung<br />
der ostseitigen Landschaftsräume in die Siedlungsstruktur<br />
in Einklang zu bringen.<br />
Innerörtliche Verkehrsstraßen<br />
Zur Kategorie der innerörtlichen Verkehrsstraßen (30 / 50 km/h)<br />
zählen Erschließungsstraßen in Gebieten mit gewerblichen bzw.<br />
artverwandten Nutzungen und anbaufreie Streckenabschnitte des<br />
innerörtlichen Straßennetzes mit Bedeutung für die motorisierte<br />
Erschließung.<br />
9.3 Die Erreichbarkeit des <strong>Stadt</strong>zentrums werden wir weiter verbessern.<br />
Zentrumsnahe Parkplätze und Fahrradabstellmöglichkeiten wollen wir<br />
ausbauen.<br />
Um dem übergeordneten Verkehrsminderungsgedanken (s. Leitbildziel<br />
9.2) gerecht zu werden, sollte sich das Hauptaugenmerk<br />
bei der verbesserten Erreichbarkeit der Ortsmitte auf MIV-<br />
Alternativen richten. Die Umplanung der Ortsmitte im Bereich<br />
Neuwirt – Maibaumplatz durch den Landschaftsplaner Tallavania<br />
berücksichtigt sowohl Fahrradabstellmöglichkeiten wie auch zur<br />
Standortsicherung der Läden in der Ortsmitte zusätzliche Pkw-<br />
Parkplätze in einem vertretbaren Umfang.<br />
9.4 Ein attraktives, vernetztes Fuß- und Radwegesystem werden wir insbesondere<br />
entlang der Hauptverkehrsstraßen und zum Hochschul-<br />
und Forschungsgelände schaffen.<br />
Das Gesamtverkehrskonzept enthält Vorschläge zur Sicherung<br />
wichtiger, ortsbezogener Fuß- und Radwegeachsen, die eine möglichst<br />
umwegfreie und attraktive nichtmotorisierte Erreichbarkeit<br />
der Ortsmitte sowohl aus dem Siedlungsbestand wie auch vor allem<br />
aus den neu geplanten Baugebietserweiterungen gewährleisten<br />
sollen. Die Fuß- und Radwegeanbindung des Hochschul- und<br />
Forschungsgeländes ist im Plan zwischen Freisinger Landstraße<br />
und Wiesäckerbach mit 5 Parallelrouten berücksichtigt.<br />
9.5 Wir wollen die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs in<br />
<strong>Garching</strong> insgesamt steigern.<br />
Wir streben eine Verbesserung der Verbindung zum Flughafen mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln an. Eine Weiterführung der U-Bahn –<br />
zumindest bis Neufahrn b. Freising – ist unser Ziel. Dies ist als<br />
Standortfaktor für Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft von besonderer<br />
Bedeutung.<br />
Abgestimmt auf die vorgesehene Eröffnung der U-Bahnlinie im Oktober<br />
2006 hat der MVV ein Buslinienkonzept für <strong>Garching</strong> erstellt,<br />
dem der <strong>Stadt</strong>rat zugestimmt hat. Nach den Leitlinien zur Nahverkehrsplanung<br />
in Bayern beträgt der Richtwert für die Luftlinien-<br />
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28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Einzugsbereiche in Ober- und Mittelzentren bei U/S-Bahnen 600 m<br />
(im Plan eingetragen) und 300 m bei Buslinien. Danach ergibt sich<br />
ein weitgehend zufrieden stellender Abdeckungsgrad. Dirnismaning<br />
wird allerdings nur im Stundentakt bedient, die Wohngebiete<br />
an der <strong>München</strong>er Straße werden zusätzlich über die Regionalbuslinie<br />
230 an die Ortsmitte angebunden. Für Hochbrück ergeben<br />
sich keine wesentlichen Änderungen.<br />
Die direkte Erreichbarkeit des Hochschul- und Forschungsgeländes<br />
mit Regionalbuslinien wird nach Inbetriebnahme der U-Bahn<br />
eingeschränkt. Wie auch im Gutachten zur Nahverkehrsplanung<br />
des MVV empfohlen, sollte die Regionalbuslinie 230 nach Ismaning<br />
weiterhin das Hochschul- und Forschungsgelände direkt anfahren.<br />
Das wichtige Ziel einer U-Bahnverlängerung (z. B. mit Anschluss<br />
an die S 1 in Neufahrn) wird in den Gesamtverkehrsplan übernommen.<br />
9.6 Wir wollen die Vernetzung zwischen allen Verkehrsmitteln verbessern.<br />
Dabei haben gute Umsteigemöglichkeiten, gute Anschlüsse<br />
sowie gute Fahrradabstellmöglichkeiten einen hohen Stellenwert.<br />
Die Anforderungen an ein zukunftsfähiges Verkehrssystem gehen<br />
insbesondere in Ballungsräumen mit starker Entwicklungsdynamik<br />
über den Ausbau der bestehenden Verkehrsstrukturen hinaus. Nur<br />
im Zusammenspiel der verschiedenen Verkehrsträger können die<br />
steigenden Mobilitätsbedürfnisse mit der langfristigen Erhaltung<br />
der natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang gebracht werden.<br />
Durch eine umweltverträgliche Begrenzung des Verkehrsaufwands<br />
und der Verkehrsbelastungen in der Gesamtbilanz und die stärkere<br />
Verkehrsverlagerung auf umweltfreundliche, ressourcensparende<br />
Verkehrsmittel kann dies erreicht werden.<br />
Der bedarfsgerechten Optimierung der Verkehrsträger-Schnittstellen<br />
kommt dabei besondere Bedeutung zu. In <strong>Garching</strong> eignen<br />
sich vor allem die Standorte der U-Bahnhöfe für die effiziente Vernetzung<br />
der Verkehrsmittel, insbesondere durch die Errichtung<br />
bzw. den Ausbau witterungsgeschützter B+R-Anlagen, ein vielfältiges,<br />
attraktives Angebot zuführender Fuß- und Radwegeachsen<br />
sowie günstige Zuordnung von Bushaltestellen und Taxiständen.<br />
Durch kundenfreundliche Gestaltung dieser Verknüpfungspunkte<br />
und Ausbau zu Service-, Dienstleistungs- und Informationszentren<br />
kann die ÖPNV-Akzeptanz weiter gesteigert werden. In <strong>Garching</strong>-<br />
Hochbrück ist der P+R-Parkplatz zu sichern und bedarfsweise<br />
auszubauen. Südlich des U-Bahnhofs im Hochschul- und Forschungsgelände<br />
wird eine weitere P+R-Anlage gebaut.<br />
SEITE 58 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Am künftigen U-Bahnhof Ortsmitte liegen infolge der hohen Einwohnerdichte<br />
im fußläufigen Einzugsbereich, durch den vorhandenen<br />
und zu stärkenden Geschäftsbesatz und die vorgesehene Erweiterung<br />
der Fußgängerzone beste Voraussetzungen für wechselseitige<br />
Synergieeffekte zwischen ÖPNV- und stadtverträglicher<br />
Mobilität sowie einem Attraktivitätsgewinn für die Ortsmitte insgesamt<br />
vor. Die gestalterische Umsetzung erfolgt im Rahmen der aktuell<br />
betriebenen Umplanungen im Bereich Maibaumplatz / Neuwirt<br />
der Ortsmitte.<br />
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Plan 6: „Entwicklungskonzept Verkehr“<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.2.5 Entwicklungskonzept Einzelhandel<br />
Ein Einzelhandelskonzept 3 für die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> war im Jahre im<br />
Jahre 2004 von der CIMA GmbH im Auftrag der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong><br />
und unter Beteiligung des <strong>Garching</strong>er Gewerbeverbandes erarbeitet<br />
worden. Dieses wurde dem <strong>Stadt</strong>rat bereits am 24.02.2005<br />
vorgestellt und ist nach wie vor aktuell.<br />
Dieses Einzelhandelskonzept ist als Fachbeitrag in das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
eingeflossen. Aufgabe des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozess<br />
war es, eine Abstimmung des Einzelhandelskonzepts mit<br />
den übrigen Entwicklungskonzepten herbeizuführen und es in das<br />
Gesamtentwicklungskonzept zu integrieren.<br />
3.2.5.1 Fachliche Grundlagen<br />
Von der CIMA GmbH wurde im Rahmen des Einzelhandelskonzepts<br />
eine umfangreiche Bestands- und Problemanalyse durchgeführt.<br />
Diese Bestands- und Problemanalyse kann in der Langfassung<br />
des Einzelhandelskonzepts nachgelesen werden.<br />
3.2.5.2 Aussagen des Leitbilds<br />
6 Die Anbindung an die U-Bahn ist eine Chance, Einzelhandel, Gewerbe<br />
und Gastronomie im Ortszentrum zu stärken und die Kaufkraft<br />
zu binden.<br />
6.1 Wir stärken das <strong>Stadt</strong>zentrum; dadurch soll Kaufkraft gebunden und die<br />
Attraktivität erhöht werden. Wir werden ein City-Management zur Initiierung<br />
und Koordinierung der Aktivitäten des Handels, der Gastronomie<br />
und der Dienstleistungsbetriebe einrichten.<br />
6.2 Maibaumplatz und Bürgerplatz gestalten wir als Ausgangsbereiche des<br />
künftigen U-Bahnhofs <strong>Garching</strong>-Mitte attraktiv. Die Bereiche Bürger-,<br />
Maibaum- und Rathausplatz werden wir räumlich und funktional besser<br />
verknüpfen. Durch die Verlängerung der U-Bahn nach <strong>Garching</strong> bietet<br />
sich die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit des <strong>Garching</strong>er Einzelhandels,<br />
der Dienstleister und der Gastronomie zu steigern.<br />
6.3 Wir streben eine Verbesserung des Einzelhandelsangebotes an, insbesondere<br />
für den täglichen Bedarf und in städtebaulich integrierten Lagen.<br />
6.4 Die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel unterstützen wir nur<br />
dann, wenn er nicht in Konkurrenz zur Innenstadt steht.<br />
6.5 Die wirtschaftliche Entwicklung fördern wir durch <strong>Stadt</strong>marketing.<br />
3 CIMA GmbH: Einzelhandelskonzept für die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> b. <strong>München</strong><br />
(<strong>München</strong>, Februar 2005)<br />
Ein aktuelles Einzelhandelskonzept<br />
lag bereits im Vorfeld vor.<br />
Aufgabe des <strong>Stadt</strong>entwicklungspro-<br />
zesses: Integration des Einzelhan-<br />
delsgutachtens und Abstimmung mit<br />
den übrigen Entwicklungskonzepten<br />
Das Einzelhandelskonzept der CIMA<br />
GmbH enthält eine umfangreiche<br />
Bestands- und Problemanalyse.<br />
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28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
3.2.5.3 Konzept<br />
Die Standortvorschläge und Empfehlungen des Einzelhandelskonzepts<br />
sind vollständig in das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept übernommen<br />
worden. Zusätzliche Aussagen gibt es zu folgenden Punkten:<br />
Einzelhandelsentwicklung im <strong>Stadt</strong>zentrum<br />
Im Einzelhandelsgutachten wird bemängelt, dass sich die Fußgängerzone<br />
in zweiter Reihe hinter den eigentlichen Hauptstraßen<br />
(Münchner Straße, Freisinger Landstraße, Schleißheimer Straße)<br />
befindet und es keine Sichtbeziehung zum Maibaumplatz gibt.<br />
Deshalb wird im <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept vorgeschlagen, die<br />
Fußgängerzone zwischen Rathausplatz und Maibaumplatz zu erweitern.<br />
Dies setzt eine Umstrukturierung des sog. Postgut-<br />
Grundstücks voraus. Dort könnten im Erdgeschoss zusätzliche<br />
Einzelhandelsflächen und darüber Büros, Arztpraxen und Studentenwohnungen<br />
entstehen.<br />
Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Es wird die Empfehlung gegeben, auch innerorts größere Einzelhandelsflächen<br />
vorzuhalten, um bei Anfragen an die <strong>Stadt</strong> etwas anbieten zu können.<br />
Nahversorgung an der Freisinger Landstraße (Lidl/ Minimal)<br />
An dieser Stelle gibt es bereits einen Discounter (Lidl), der Bebauungsplan<br />
für einen Vollsortimenter (Minimal) befindet sich in Aufstellung.<br />
Das Einzelhandelskonzept befürwortet diese Entwicklung.<br />
Im Rahmen des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses war zu klären, ob an<br />
der Freisinger Landstraße weitere Einzelhandelsbetriebe angesiedelt<br />
werden sollen.<br />
Diskussion und Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Eine weitere Realisierung von Einzelhandelsflächen ist nur restriktiv vorstellbar<br />
(keine Waren für den täglichen Bedarf und Einzelhandelsnutzung nur dann zulassen,<br />
wenn in der <strong>Stadt</strong>mitte keine Flächen zur Verfügung stehen).<br />
Nahversorgung am Professor-Angermair-Ring.<br />
Im Einzelhandelskonzept wird das vorhandene Einkaufszentrum<br />
als nicht mehr marktgerecht eingestuft, verbunden mit der Empfehlung,<br />
die Ladengruppe aufzugeben.<br />
Aus städtebaulicher Sicht weist der Standort durchaus Entwicklungspotenzial<br />
auf. Zwar genügt die Bausubstanz nicht mehr den<br />
heutigen Anforderungen, für den Erhalt der Nahversorgung am<br />
Professor-Angermair-Ring sprechen aber der zu erwartende Einwohnerzuwachs<br />
im Umfeld sowie die relativ große Entfernung zum<br />
<strong>Stadt</strong>zentrum, das fußläufig nicht mehr erreichbar ist. Es wird daher<br />
vorgeschlagen, auch weiterhin eine Nahversorgungsmöglichkeit<br />
am Professor-Angermair-Ring anzubieten. Entweder sollte das<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
bestehende Einkaufszentrum erhalten und behutsam modernisiert<br />
oder eine neue Nahversorgungsmöglichkeit in der näheren Umgebung<br />
geschaffen werden.<br />
Diskussion und Empfehlungen des Arbeitskreises<br />
Das Einkaufszentrum am Professor-Angermair-Ring ist in der jetzigen Form<br />
nicht mehr funktionsfähig. Der Bedarf für eine Nahversorgung ist an dieser Stelle<br />
aber vorhanden und die Chancen für eine funktionierende Versorgung steigen<br />
durch die geplanten Neubebauungen im Umfeld.<br />
Die Nahversorgung sollte aufrechterhalten werden, aber ggf. in anderer Form<br />
als bisher. Beispielsweise könnten im Erdgeschoss des geplanten Studentenwohnheims<br />
Läden entstehen.<br />
Gewünscht wird außerdem die räumliche Betonung der Kreuzung Professor-<br />
Angermair-Ring / Mühlfeldweg, die Anlage eines Platzes und eine gute Fuß-<br />
und Radwegeverbindung in Richtung Ortsmitte / U-Bahn und Schulstandort.<br />
Nahversorgung in der Kommunikationszone.<br />
Der Bebauungs- und Nutzungsvorschlag für die Kommunikationszone,<br />
welcher im Rahmen der <strong>Phase</strong> <strong>II</strong> des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses<br />
entwickelt worden ist, sieht ein Nahversorgungszentrum im<br />
Bereich südlich der Speicherbibliothek vor. Für diesen Standort<br />
sprechen die geplante Wohnbebauung im Umfeld, die große Entfernung<br />
zum <strong>Stadt</strong>zentrum sowie mögliche Kopplungseffekte mit<br />
dem Hochschul- und Forschungsgelände, der geplanten Grundschule<br />
sowie den geplanten Freizeiteinrichtungen (Dreifachturnhalle<br />
und Hallenbad).<br />
Nahversorgung in der „Zentralen Mitte“<br />
Am 12.12.2005, also etwa ein dreiviertel Jahr nach der Fertigstellung<br />
des Einzelhandelskonzepts, fand eine Besprechung zum Investorenwettbewerb<br />
für die „Zentrale Mitte“ statt, in der es um die<br />
Perspektiven der Einzelhandelsentwicklung auf dem Hochschul-<br />
und Forschungsgelände ging. An der Besprechung nahmen Vertreter<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong>, der CIMA GmbH, der Bayerischen<br />
Staatsbauverwaltung sowie der TU <strong>München</strong> teil.<br />
Es wurde vereinbart, dass auf dem Hochschul- und Forschungsgelände<br />
nur solche Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen<br />
angesiedelt werden sollen, die auf die Versorgung der örtlichen<br />
Zielgruppe mit Gütern des periodischen Bedarfs zugeschnitten<br />
sind. Dazu zählen z.B. Geschäfte für Lebensmittel, Schreibwaren,<br />
Zeitschriften und Büchern sowie kleinere gastronomische Betriebe<br />
in einer Größenordnung von zusammen ca. 800 - 1.200 qm. Hinzu<br />
könnte ein Fitnesszentrum mit bis zu 2.000 qm kommen.<br />
Das Besprechungsergebnis wurde den Mitgliedern des Arbeitskreises<br />
mitgeteilt und zur Diskussion gestellt.<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 65 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Diskussion und Empfehlungen des Arbeitskreises<br />
Eine attraktive Infrastruktur auf dem Hochschul- und Forschungsgelände ist aus<br />
Sicht der Arbeitsgruppe die unerlässliche Voraussetzung für eine Elite-<br />
Universität. Daher sollten alle Beteiligten auf eine Verbesserung der<br />
Infrastrukturausstattung hinwirken.<br />
Kritisch gesehen wird der Vorschlag für ein Fitness-Center. Stattdessen sollen<br />
Fitness-Einrichtungen in der „Kommunikationszone“ in Verbindung mit der vorgeschlagenen<br />
Dreifachturnhalle errichtet werden.<br />
Nahversorgung auf dem „Business-Campus“<br />
Die Ausweisung von Einzelhandelsflächen im Rahmen der Bauleitplanung<br />
für den Business-Campus wurde vom Gutachter im<br />
Einzelhandelskonzept „nicht empfohlen“.<br />
Da der entsprechende Bebauungsplan mittlerweile rechtswirksam<br />
ist, wird im <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept ein Einzelhandelsstandort<br />
auf dem Business-Campus dargestellt.<br />
Nahversorgung in der Siedlung Hochbrück<br />
Auf Wunsch mehrerer Arbeitskreisteilnehmer wurde in der Siedlung<br />
Hochbrück eine „Fläche, die sich für Nahversorgung eignet“<br />
eingetragen.<br />
Diskussion und Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Auch wenn angesichts der aktuellen Einzelhandelsentwicklung die Ansiedlung<br />
von Nahversorgungseinrichtungen in der Siedlung Hochbrück kurzfristig wenig<br />
Aussicht auf Erfolg haben mag, besteht nach Ansicht des Arbeitskreises ein<br />
entsprechender Bedarf. Daher wird die Empfehlung ausgesprochen, hier Flächen<br />
einzutragen, „die sich für die Nahversorgung eignen“.<br />
SEITE 66 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.2.6 Entwicklungskonzept Freizeit und Erholung<br />
3.2.6.1 Fachliche Grundlagen<br />
Für die Freizeit und zur Erholung stehen im <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Garching</strong><br />
große landschaftliche Naherholungsflächen zur Verfügung. Die<br />
Isarauen im Osten, die Heide- und Waldflächen im Norden und die<br />
Fröttmaninger Heide im Südwesten eigenen sich gut für eine extensive<br />
Erholungsnutzung in Abstimmung mit dem naturschutzrechtlichen<br />
Schutzzwecken. Die Erreichbarkeit der Isarauen vom<br />
Ortsbereich <strong>Garching</strong> aus für Spaziergänger und Radfahrer bedarf<br />
der Verbesserung.<br />
Im <strong>Stadt</strong>gebiet sind einige kleinere, verstreut liegende Grünflächen<br />
vorhanden, daneben zahlreiche Kleinkinderspielplätze. Als größte,<br />
zusammenhängende Grünfläche gibt es das Sport- und Freizeitgelände<br />
am <strong>Garching</strong>er See, dessen Erreichbarkeit auch optimiert<br />
werden sollte. Besonders attraktiv ist die Grünfläche am Mühlenpark<br />
mit beliebtem Biergarten.<br />
Die Flächen zwischen Ortsrand südlich der alten B 471 sind im<br />
Flächennutzungsplan als öffentliche Grünflächen ausgewiesen.<br />
Sie liegen in guter Erreichbarkeit der südlichen Wohngebiete an<br />
der Wasserturmstraße und der Ismaninger Straße, die mit Grünflächen<br />
unterversorgt sind.<br />
Es besteht ein Bedarf an Freizeiteinrichtungen (Sportplatzanlage<br />
Hochbrück, Dreifachturnhalle, Hallenbad), deren Standorte in den<br />
Arbeitskreisen diskutiert wurden. Ebenso ist ein Standort für einen<br />
neuen Friedhof erforderlich.<br />
3.2.6.2 Aussagen des Leitbilds<br />
8 Die Freizeit- und Erholungseinrichtungen werden sichergestellt und<br />
erweitert.<br />
8.1 In der Nähe des <strong>Stadt</strong>zentrums werden wir einen attraktiven <strong>Stadt</strong>park<br />
anlegen.<br />
8.2 Den <strong>Garching</strong>er See werden wir als wohnortnahes Erholungsgebiet erhalten,<br />
sichern und ausbauen.<br />
8.3 Wir werden uns dafür einsetzen, dass das Bundeswehrgelände südlich<br />
des Schleißheimer Kanals für eine naturverträgliche Naherholung zugänglich<br />
gemacht wird.<br />
8.4 Den Schleißheimer Kanal als bedeutenden Teil der Kultur- und Erholungslandschaft<br />
werden wir sichern, erhalten und pflegen. Sein Umfeld<br />
wollen wir zu einem attraktiven Freiraum weiterentwickeln.<br />
8.5 Die Versorgung der <strong>Garching</strong>er Bürger/innen mit Frei- und Hallensportflächen<br />
und mit Spielplätzen werden wir weiter ausbauen. Dabei berücksichtigen<br />
wir die Bedürfnisse der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen.<br />
Landschaftliche Erholungsflächen<br />
Kleinere Grünflächen und zahlreiche<br />
Kleinkinderspielplätze<br />
Im FNP ausgewiesene Grünfläche<br />
am südlichen Ortsrand<br />
Bedarf an Freizeiteinrichtungen<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 67 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Erweiterung der vorhandenen Grün-<br />
flächen am <strong>Garching</strong>er See zum<br />
Freizeitgelände <strong>Garching</strong>er See<br />
Kurze Wege zwischen den verschie-<br />
denen Freizeiteinrichtungen<br />
Einbindung der Freizeiteinrichtun-<br />
gen in eine Parklandschaft<br />
3.2.6.3 Konzept<br />
Aufbauend auf dem Leitbild der <strong>Phase</strong> I des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses<br />
stellen sich die Ziele und Maßnahmen des Entwicklungskonzepts<br />
Freizeit und Erholung wie folgt dar:<br />
Schaffung von öffentlichen Grünflächen<br />
Freizeitgelände <strong>Garching</strong>er See<br />
Die vorhandenen Grünflächen um den <strong>Garching</strong>er See mit ihrer intensiven<br />
Nutzung und die vorhandenen Sportflächen im Süden an<br />
der Schleißheimer Straße bieten sich an, durch Erweiterung zu einen<br />
großflächigen Sport- und Erholungszentrum entwickelt zu<br />
werden. Hier sind Freizeiteinrichtungen denkbar wie Dreifachturnhalle,<br />
Hallenbad, Minigolfanlage, Skateranlage, Bolz- und Spielplätze<br />
sowie Erweiterungsflächen für die bestehende Kleingartenanlage.<br />
Dabei sollten größere Bauten wie Dreifachturnhalle oder<br />
Hallenbad vorrangig verkehrsgünstig und im Bebauungszusammenhang<br />
der <strong>Stadt</strong> nördlich der Schleißheimer Straße angeordnet<br />
werden. Durch eine Lage von häufig genutzten Einrichtungen an<br />
dieser Stelle erfolgt eine stärkere Frequentierung der Unterführung<br />
unter die Autobahn und somit eine Belebung dieser Verbindung.<br />
Der Siedlungsteil westlich der Autobahn würde dadurch auch eine<br />
stärkere Angliederung an den Hauptort erlangen.<br />
Die ruhigeren Nutzungen könnten sich um den See gruppieren.<br />
Die Konzentration von verschiedenen Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />
bietet kurze Wege zwischen den einzelnen Einrichtungen<br />
und eine gemeinsame Nutzung von Nebenanlagen wie z.B. Parkplätzen.<br />
Im Entwicklungskonzept Freizeit+Erholung wird daher eine Vergrößerung<br />
des Freizeitgeländes von der neuen Umgehungsstraße<br />
im Norden bis zur Schleißheimer Straße im Süden vorgeschlagen,<br />
wo sich alle wesentlichen Freizeiteinrichtungen konzentrieren und<br />
sich in eine Parklandschaft mit Wegen, Aufenthaltsbereichen<br />
(Bänke), Spielplätzen, Schachspielflächen etc. einfügen.<br />
Das vorgeschlagene Freizeitgelände <strong>Garching</strong>er See wurde von<br />
den Mitgliedern des Arbeitskreises als Erholungsgebiet und für erweiterte<br />
Freizeitgestaltung als hervorragend geeignet angesehen.<br />
Der Charakter des Freizeitgeländes <strong>Garching</strong>er See wurde diskutiert:<br />
SEITE 68 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Diskussion und Empfehlungen des Arbeitskreises<br />
Auf eine Modellierung des Geländes ohne konkrete Nutzungen sollte ebenso<br />
verzichtet werden wie auf ein „zwanghaftes Vernetzen“ möglicher Angebote. Es<br />
bietet sich vielmehr an, sportliche Freizeitnutzungen für die <strong>Garching</strong>er im südlichen<br />
Teil nahe der Schleißheimer Straße und ruhige Nutzungen am See anzubieten<br />
sowie Nutzungen, die mit mehr Verkehr verbunden sind, im nördlichen<br />
Teil nahe des Autobahnzubringers zu situieren. Die beste und verträglichste<br />
Lage muss von Fall zu Fall geprüft werden.<br />
Erholungsachse <strong>Garching</strong>er See / Echinger See stärken auch zugunsten Fuß-<br />
und Radwegeverbindung.<br />
Bestehende und neue Wasserflächen differenziert nutzen.<br />
Der Erholungscharakter der Landschaft rund um den <strong>Garching</strong>er See soll erhalten<br />
bleiben. Deswegen sind bei Anfragen, v.a. kommerzieller Anbieter, die<br />
Auswirkungen durch Verkehr und Lärm ebenso zu prüfen wie die öffentliche<br />
Zugänglichkeit von Freizeiteinrichtungen in freier Landschaft.<br />
Im Zusammenhang mit der weiteren Planung und Umsetzung sollte die Chance<br />
genutzt werden, die Verlängerung des Lärmschutzwalls entlang der Westseite<br />
der Autobahn in Richtung Norden mit anzugehen.<br />
Öffentliche Grünfläche am südlichen Ortsrand<br />
Die schon im Flächennutzungsplan als öffentliche Grünfläche dargestellten<br />
Flächen südlich und westlich der alten B 471 bieten sich<br />
aufgrund der Nähe zum Hauptsiedlungsgebiet mit guter Erreichbarkeit<br />
als Standort für verschiedene Freiraumnutzungen an: möglich<br />
und denkbar sind Kleingärten, Freisportplätze, Spiel- und<br />
Bolzplätze, die in eine Parkanlage eingebunden sein können. Im<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept wird hier auch ein Alternativstandort für<br />
einen neuen Friedhof zur Diskussion gestellt. Diese Einrichtungen<br />
können hier auch gut mit dem Bus erreicht werden.<br />
Die Diskussion der Standortalternativen für Freizeiteinrichtungen in<br />
der Arbeitsgruppe haben ergeben, dass die Grünfläche am südlichen<br />
Ortsrand als Park ausgebildet werden soll, in dem Spiel- und<br />
Bolzplätze, Sitzmöglichkeiten und Wiesenflächen mit Bäumen angelegt<br />
werden können. Aufgrund der sensiblen Ortseingangslage<br />
wird diese Grünfläche weniger als Standort für einen Friedhof und<br />
für eine Kleingartenanlage gesehen.<br />
<strong>Stadt</strong>park<br />
Im Zuge der Freihaltung einer Grünverbindung von den Isarauen in<br />
den Ortskern von <strong>Garching</strong> nördlich der Mühlgasse kann in diesem<br />
Bereich auch eine Parkanlage mit Freizeiteinrichtungen in Verbindung<br />
mit der Lindenallee untergebracht werden. In diese Parkanlage<br />
könnte ein parkartig gestalteter neuer Friedhof integriert werden.<br />
Gute Erreichbarkeit für die südlichen<br />
Wohngebiete<br />
Grünverbindung zu den Isarauen als<br />
Standort für einen <strong>Stadt</strong>park<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 69 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Extensive, naturverträgliche Naher-<br />
holung am Rand der Fröttmaninger<br />
Heide<br />
Prüfung von Alternativstandorten für<br />
Freizeiteinrichtungen<br />
Prüfung von Alternativstandorten für<br />
Freizeiteinrichtungen<br />
Empfehlungen des Arbeitskreises<br />
Zwischen Hüterweg und Lindenallee soll der Freiraum für den Park erhalten<br />
bleiben.<br />
Der vorgesehene <strong>Stadt</strong>park soll die Lindenallee mit einbeziehen.<br />
Naherholungsgebiet Hochbrück<br />
Für die Fröttmaninger Heide südlich des Schleißheimer Kanals als<br />
FFH-Gebiet liegt der Schwerpunkt der Unterschutzstellung in der<br />
Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden<br />
Tiere und Pflanzen. Eine extensive, naturverträgliche Erholungsnutzung<br />
im nördlichen Randbereich wird von der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong><br />
für die Bewohner von Hochbrück gewünscht. Eine Verträglichkeit<br />
der gewünschten Naherholungsnutzung mit dem Schutzzweck des<br />
FFH-Gebietes ist ggf. zu prüfen.<br />
Die Nutzungsmöglichkeiten dieser vorgeschlagenen Grünflächen<br />
wurden im Zusammenhang mit den Alternativstandorten der Freizeiteinrichtungen<br />
diskutiert.<br />
Alternativstandorte für öffentliche Freizeiteinrichtungen<br />
Im Entwicklungskonzept Freizeit+Erholung werden verschiedene<br />
Alternativstandorte für öffentliche Freizeiteinrichtungen und für einen<br />
neuen Friedhof vorgeschlagen. Im Folgenden werden die Alternativstandorte<br />
des Konzepts nochmals aufgeführt. Die Standorte<br />
wurden in den Arbeitsgruppen ausführlich diskutiert und das Für<br />
und Wider gegeneinander abgewogen.<br />
Standortvorschläge für eine Dreifachturnhalle:<br />
- Im Sport- und Erholungszentrum an der Schleißheimer Straße<br />
westlich der Autobahn (in engem räumlichen Zusammenhang<br />
mit den anderen Einrichtungen);<br />
- In der sog. Kommunikationszone zwischen dem Hauptort <strong>Garching</strong><br />
und dem Hochschulgelände in räumlicher Nähe zur dort<br />
geplanten Grundschule. Gute Nutzungsmöglichkeit auch für die<br />
Hochschulangehörigen und Studenten;<br />
- In der im FNP dargestellten öffentlichen Grünfläche östlich der<br />
Autobahn / südlich der Schleißheimer Straße in Nähe zur<br />
Grundschule West und zur Hauptschule.<br />
SEITE 70 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Als 1. Standort für die baldige Realisierung wird der Standort an der Schleißheimer<br />
Straße, westlich der A 9 empfohlen.<br />
Als 2. Standort für den weiteren Bedarf wird die Kommunikationszone empfohlen.<br />
Somit wären zwei Standorte gut in <strong>Garching</strong> positioniert (Südwest und Nordost)<br />
und von jedem Bürger jeweils gut zu erreichen.<br />
Standortvorschläge für ein Hallenbad:<br />
- Im Sport- und Erholungszentrum an der Schleißheimer Straße<br />
westlich der Autobahn (in engem Zusammenhang mit den anderen<br />
Einrichtungen)<br />
- In der sog. Kommunikationszone zwischen den Hauptort <strong>Garching</strong><br />
und dem Hochschulgelände in räumlicher Nähe zur dort<br />
geplanten Grundschule und in Synergie mit der Dreifachturnhalle.<br />
Gute Nutzungsmöglichkeit auch für die Hochschulangehörigen<br />
und Studenten. Nutzungsmöglichkeit der Geothermie.<br />
Diskussion und Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Einen Standort für ein Hallenbad zu empfehlen, wird von der Gruppe zunächst<br />
als nicht sinnvoll angesehen, da gerade ein Hallenbad in <strong>Garching</strong> geschlossen<br />
wurde und es angesichts der Kosten als wenig realistisch erscheint, dass in naher<br />
Zukunft wieder eins eröffnet wird. Außerdem wird die Konkurrenzsituation<br />
zu den anderen Gemeinden gesehen, die bereits große neue „Erlebnisbäder“<br />
gebaut haben.<br />
Dennoch kommt die Gruppe nach längerer Diskussion zu der Empfehlung, einen<br />
Standort für ein Hallenbad im <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept zu sichern, weil<br />
- die Schließung des jetzigen Hallenbads v.a. ältere Menschen betraf und gerade<br />
für nicht so mobile Bevölkerungsgruppen ein Angebot vor Ort wünschenswert<br />
ist,<br />
- die Nutzung der Geothermie auch Chancen für eine Bädernutzung bieten<br />
könnte<br />
- in Zukunft auch über neue (private) Betreibermodelle nachgedacht werden<br />
könnte und sich die Kostenfrage für die Gemeinde in dem Ausmaß nicht<br />
mehr stellen würde.<br />
In Bezug auf die spätere Nutzung der Geothermie stehen die Ergebnisse einer<br />
Probebohrung noch aus. Insofern kann noch nichts über den möglichen Umfang<br />
der Nutzung gesagt werden. Davon wiederum hängt es aber auch ab, wie<br />
hoch die Erschließungskosten wären und wie flexibel bzw. wie gebunden man<br />
bei einer Standortwahl für ein Hallenbad wäre. Insofern hält es die Gruppe nicht<br />
für sinnvoll, einen konkreten Standort vorzuschlagen.<br />
Standortklärung zum jetzigen Zeit-<br />
punkt nicht sinnvoll<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 71 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Standortentscheidung für südlich<br />
Schleißheimer Kanal – Prüfung der<br />
FFH-Verträglichkeit erforderlich<br />
Erweiterung des bestehenden<br />
Friedhofs; Sicherung Standort süd-<br />
lich der Schleißheimer Straße / Alte<br />
B 471<br />
Standortvorschläge für eine Sportplatzanlage (Tribünen, Umkleiden,<br />
Flutlicht) für Hochbrück:<br />
- nördlich Schleißheimer Kanal westlich der U-Bahnstrecke<br />
- südlich Schleißheimer Kanal am westlichen Rand der FFH-<br />
Fläche<br />
Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Der Standort südlich des Schleißheimer Kanals an der Ingolstädter Straße wird<br />
eindeutig empfohlen.<br />
Da dieser Standort in unmittelbarer Nähe zum FFH-Gebiet Fröttmaninger<br />
Heide liegt (und der Sportplatz darüber hinaus mit Flutlicht<br />
ausgestattet werden soll), ist im Zuge der Planung eine FFH-<br />
Verträglichkeitsuntersuchung erforderlich. Falls diese Untersuchung<br />
ergibt, dass geschützte Tier- und Pflanzenarten beeinträchtigt<br />
werden, sollte ein anderer Standort für die Sportanlage gesucht<br />
werden.<br />
Standortvorschläge für einen Friedhof:<br />
Nördlich des bestehenden Friedhofs am Römerhofweg liegt eine<br />
kleinere Erweiterungsfläche, die noch genutzt werden kann, allerdings<br />
für eine längerfristige Planung nicht ausreicht.<br />
Als weitere Standorte bieten sich an:<br />
- In der im FNP dargestellten öffentlichen Grünfläche östlich der<br />
Autobahn / südlich der Schleißheimer Straße in Nähe der Kirche<br />
St. Severin.<br />
- In der im FNP dargestellten öffentlichen Grünfläche südlich<br />
der alten B 471.<br />
Beide Flächen sind mit dem Bus gut zu erreichen.<br />
Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Die Erweiterung des bestehenden Friedhofs hat Vorrang vor dem Standort Alte<br />
B 471 südlich der Schleißheimer Straße. Dieser weitere Standort sollte jedoch<br />
gesichert werden.<br />
Als weiterer Standort wird der Grünzug zwischen Brunnenweg und Isarauen<br />
angeregt. Dort könnte ein Friedhof mit einer Parkanlage kombiniert werden.<br />
SEITE 72 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Fuß- und Radwege<br />
Das Potenzial der landschaftlichen Erholungsflächen kann nur genutzt<br />
werden, wenn auch die Erreichbarkeit möglichst auch zu Fuß<br />
oder mit dem Fahrrad gegeben ist. Diese Erreichbarkeit soll mit einem<br />
durchgängigen Wegesystem verbessert werden. Die Wege<br />
bestehen schon zum größten Teil und bedürfen nur in Abschnitten<br />
der Ergänzung, bzw. in Einzelfällen ist auch der Bau einer kleineren<br />
Brücke über einen Bach erforderlich.<br />
Langfristig sind weitere Querungen (Unterführung) der Autobahn<br />
zwischen dem Hauptort <strong>Garching</strong> und dem vorgeschlagenen Freizeitgelände<br />
<strong>Garching</strong>er See wünschenswert, um eine gute Anbindung<br />
ohne Umwege zu gewährleisten.<br />
Entlang der B 11 und der B 471 sollten durchgehend straßenbegleitende<br />
Radwege angelegt werden.<br />
Verbesserung der Erreichbarkeit der<br />
landschaftlichen Erholungsgebiete<br />
und des Freizeitgeländes <strong>Garching</strong>er<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 73 VON 118<br />
See<br />
Anlage von straßenbegleitenden<br />
Radwegen (B 11 und B 471)
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
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Plan 7: „Freizeit und Erholung“<br />
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Planrückseite<br />
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3.2.7 Entwicklungskonzept Natur und Landschaft<br />
3.2.7.1 Fachliche Grundlagen<br />
Die naturräumlichen Gegebenheiten (Lage auf der <strong>Garching</strong>er<br />
Schotterzunge mit ihren überwiegend mageren, trockenen Böden<br />
im Übergang zu den Isarauen mit hauptsächlich feuchten Standorten)<br />
bilden die Grundlage für die Ausstattung der <strong>Stadt</strong> mit wertvollen<br />
Schutzgebieten des Naturschutzes. Diese großflächigen Gebiete<br />
reichen weit über die Grenzen des <strong>Stadt</strong>gebiets hinaus. Sie<br />
haben teilweise sogar europäische Bedeutung (FFH-Gebiete).<br />
Landschaftsschutzgebiete (gem. Art. 10 BayNatSchG):<br />
- Isarauen (Unterschutzstellung am 18.02.1986);<br />
- Münchner Norden im Bereich der Gemeinden <strong>Garching</strong> b.<br />
<strong>München</strong>, Ober- und Unterschleißheim Unterschutzstellung<br />
am 24.07.1989)<br />
Naturschutzgebiete (gem. Art. 7 BayNatSchG)<br />
- Mallertshofer Holz mit Heiden (Unterschutzstellung am<br />
20.10.1995)<br />
FFH-Gebiete:<br />
- Fröttmaninger Heide<br />
- Mallertshofer Holz und Heiden<br />
- Isarauen<br />
Die Bedeutung dieser großflächigen Schutzgebiete liegt u.a. im<br />
Vorkommen von seltenen und gefährdeten Pflanzen- und Tierarten<br />
und wertvollen naturnahen Lebensräumen, ihrer Vielfalt und ihrer<br />
Bedeutung für das Landschaftsbild des Münchner Nordens.<br />
Der Schutzzweck der Landschaftsschutzgebiete ist auch, ihre besondere<br />
Bedeutung für die Erholung zu gewährleisten.<br />
Im Naturschutzgebiet und im FFH-Gebiet ist eine naturverträgliche,<br />
extensive Erholungsnutzung zwar auch möglich, der Schwerpunkt<br />
der Unterschutzstellung liegt jedoch in der Erhaltung der natürlichen<br />
Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen.<br />
Eine Verträglichkeit der Erholungsnutzung mit dem Schutzzweck<br />
ist ggf. zu prüfen und in Pflege- und Nutzungskonzepten zu regeln<br />
(Naturschutzbehörden).<br />
Neben den großflächigen Schutzgebieten sind im <strong>Stadt</strong>gebiet kleinere<br />
Landschaftsteile von naturschutzfachlicher Bedeutung: das<br />
verzweigte Bachsystem mit Mühlbach, Giessen, Schwabinger<br />
Bach und Wiesäckerbach in den Isarauen mit teilweise noch sehr<br />
naturnahen Abschnitten, der Schleißheimer Kanal als Kulturdenk-<br />
Bedeutende Schutzgebietsflächen<br />
Hohe Bedeutung für Arten- und Na-<br />
turschutz<br />
Erholungsnutzung mit Schutzzweck<br />
abstimmen<br />
Kleinere, wertvolle Landschaftsteile<br />
vorhanden<br />
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Amtliche Biotopkartierung als<br />
Grundlage des Konzepts<br />
Berücksichtigung des Leitbilds des<br />
Heideflächenvereins<br />
Herstellen eines Biotopverbunds<br />
gemäß gesetzlichem Auftrag<br />
mal, die schützenswerte Lindenallee entlang der Mühlgasse sowie<br />
die Saatkrähenkolonie in Hochbrück.<br />
Die amtliche Biotopkartierung weist eine Massierung von wertvollen<br />
Biotopen als wichtige Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten<br />
in den Isarauen, in der Fröttmaninger Heide und im Bereich des<br />
Mallertshofer Holzes auf. Der gewässerbegleitende Baumbestand<br />
des Schleißheimer Kanals ist ebenso als Biotop kartiert. In der<br />
landwirtschaftlich genutzten Flur und in den besiedelten Bereichen<br />
sind insgesamt nur sehr wenig Biotopflächen vorhanden.<br />
Um die Lesbarkeit der Pläne zu gewährleisten, wurden die Biotope<br />
nicht dargestellt. Bei der Erstellung des Konzeptes zu Natur+Landschaft<br />
wurden sie selbstverständlich berücksichtigt.<br />
Das Leitbild des Heideflächenvereins, bei dem <strong>Garching</strong> Mitglied<br />
ist, wurde in das Konzept Natur+Landschaft eingearbeitet.<br />
3.2.7.2 Aussagen des Leitbilds<br />
7 Die Isarauen, die Heidelandschaft und weitere innerörtliche Grünflächen<br />
werden wir erhalten, pflegen und entwickeln sowie die Naturschutz-<br />
und Landschaftsschutzgebiete von einer Bebauung freihalten.<br />
7.1 Die Isarauen und die Heidelandschaft prägen das Bild <strong>Garching</strong>s und sollen<br />
daher erhalten werden. Insbesondere sollen naturschutzrechtlich geschützte<br />
Flächen von einer Bebauung freigehalten werden.<br />
Wir werden wichtige Landschaftsbestandteile erhalten und pflegen. Dazu<br />
gehören insbesondere die Bäche, die Lindenallee, der Schleißheimer<br />
Kanal und der <strong>Garching</strong>er See.<br />
7.2 Die Vernetzung der Biotopflächen wird von uns angestrebt.<br />
7.3 <strong>Stadt</strong> und Landschaft wollen wir durch Grünzüge verbinden. Insbesondere<br />
soll das <strong>Stadt</strong>zentrum durch einen Grünzug besser mit den Isarauen<br />
verknüpft werden.<br />
3.2.7.3 Konzept<br />
Aufbauend auf dem Leitbild der <strong>Phase</strong> I des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses<br />
stellen sich die Ziele und Maßnahmen des Entwicklungskonzepts<br />
Natur und Landschaft wie folgt dar:<br />
Herstellen und Sichern eines Biotopverbunds<br />
Gemäß BayNatSchG Art. 13f soll ein landesweiter Biotopverbund<br />
hergestellt und dauerhaft erhalten werden. Der Biotopverbund be-<br />
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steht aus Kernflächen (z.B. großflächige Schutzgebiete), Verbindungsflächen<br />
in Form von Trittsteinen (z.B. kleinerflächige Biotope)<br />
und linearen Verbindungselementen (z.B. oberirdische Gewässer,<br />
Uferzonen, Auenbereiche).<br />
Der gesetzlichen Vorgabe entsprechend, werden folgende Ziele<br />
und Maßnahmen zur Bildung eines Biotopverbunds im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
<strong>Garching</strong> vorgeschlagen:<br />
Vernetzung der großflächigen Schutzgebiete des Mallertshofer<br />
Holzes und der Heidelandschaft im Norden mit der Fröttmaninger<br />
Heide im Süden über das Gewerbegebiet Hochbrück<br />
Maßnahmenvorschläge:<br />
- extensive Dachbegrünung von Flachdächern mit Kraut- und<br />
Grasarten der Magerrasen und mageren Wiesen als Trittsteine,<br />
- Standortgerechte, naturnahe Gehölzpflanzungen entlang der<br />
Grundstücksgrenzen als lineare Wanderungselemente,<br />
- Herstellung von „mageren“ Grünflächen auf den Baugrundstücken<br />
oder im öffentlichen Raum mit Kraut- und Grasarten der<br />
Magerrasen und mageren Wiesen als Trittsteine.<br />
Da das Gewerbegebiet mit seinem hohen Versiegelungsgrad eine<br />
starke Barriere für den Biotopverbund darstellt, sollen mit diesem<br />
Maßnahmen kleine „Brücken“ geschaffen werden. Gleichzeitig<br />
dienen diese Maßnahmen der allgemeinen Durchgrünung des Gebiets<br />
und tragen dadurch zur Verbesserung des lokalen Kleinklimas,<br />
des <strong>Stadt</strong>bildes und nicht zuletzt zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität<br />
für den Menschen bei.<br />
Vernetzung der Fließgewässer, Auen und Randstreifen, Stärkung<br />
der Vernetzungsfunktion der Isar, der Bäche und des Schleißheimer<br />
Kanals<br />
Maßnahmenvorschläge:<br />
- Anlage von Feuchtflächen, Renaturierung von Feuchtwiesen<br />
und ihre extensive Pflege als Trittsteine,<br />
- Gewässerrenaturierung durch Schaffung von naturnahen Gewässerabschnitten<br />
und Uferbereichen als lineares Verbindungselement,<br />
- Schaffung von Retentionsbereichen und möglichen Überflutungsflächen<br />
(auch zum Schutz vor möglichem Hochwasser)<br />
Magerrasenverbund<br />
Vernetzung der Feuchtbiotope<br />
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Vernetzung zwischen den großen<br />
Schutzgebieten<br />
Beachtung der naturschutzrechtli-<br />
chen Vorgaben<br />
Schaffen eines Ökokontos für Aus-<br />
gleichsflächen in potenziell geeigne-<br />
ten Gebieten<br />
- Standortgerechte Gehölzpflanzung und –pflege sowie Ausbildung<br />
eines extensiven Ufersaums entlang der Bäche als lineares<br />
Verbindungselement.<br />
Diese vorgeschlagenen Maßnahmen können auch in Form von<br />
Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt werden.<br />
Vernetzung der großflächigen Schutzgebiete der Heidelandschaft<br />
und der Isarauen in West-Ost-Richtung<br />
Maßnahmenvorschläge:<br />
- Schaffen von mageren, trockenen Standorten in Form von Magerwiesen,<br />
Ackerrainen und/oder Schaffen von feuchten Standorten,<br />
z.B. als kleine Tümpel,<br />
- Pflanzung von Einzelbäumen und kleineren Feldgehölzen in der<br />
landwirtschaftlichen Flur und im Siedlungsgebiet,<br />
um die trockenen und feuchten Standorte in den großflächigen<br />
Schutzgebieten miteinander über kleinere Trittsteine oder lineare<br />
Elemente zu verknüpfen.<br />
Naturschutzrechtliche Vorgaben<br />
Bei der weiteren baulichen und infrastrukturellen Entwicklung des<br />
<strong>Stadt</strong>gebiets <strong>Garching</strong> sind die naturschutzrechtlichen Vorgaben<br />
zu beachten.<br />
Auch außerhalb der FFH-Gebiete gelten Bestimmungen der FFH-<br />
Richtlinie, die den Artenschutz betreffen. Diese Bestimmungen<br />
sind bei baulichen Entwicklungen zu berücksichtigen. Ebenso zu<br />
beachten sind die Aussagen der EU-Vogelschutzrichtlinie.<br />
Kritisch ist bei den Variantenvorschlägen zur Entlastung der B 471<br />
durch Hochbrück, dass die Saatkrähenkolonie bei beiden Variantenvorschlägen<br />
durchschnitten bzw. tangiert wird. Da die Saatkrähe<br />
zu den besonders geschützten Tierarten gehört (EU-<br />
Vogelschutzrichtlinie), ist eine spezielle Verträglichkeitsprüfung<br />
unablässig.<br />
Flächenpotenzial für zukünftige Ausgleichsflächen<br />
Gemäß Bundesnaturschutzgesetz (§ 19 BNatSchG), Bayerischem<br />
Naturschutzgesetz (Art.6 BayNatSchG) müssen bei Planungen<br />
von Bauvorhaben nicht vermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft<br />
ausgeglichen werden. Bereits angelegte Ausgleichsflächen<br />
liegen verteilt in den Isarauen, im Süden des <strong>Stadt</strong>gebiets und<br />
südlich des Mallertshofer Holzes. Das Umweltministerium empfiehlt<br />
den Kommunen, sich ein Ökokonto zu schaffen, um für den<br />
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durch zukünftige Bautätigkeit anfallenden Ausgleichsbedarf Flächen<br />
bereits im Voraus zur Verfügung zu haben.<br />
Das Umfeld der Schutzgebiete (zwischen Isarauen und Bächen;<br />
südlich des Mallertshofer Holzes; zwischen Fröttmaninger Heide<br />
und Isarauen) bietet sich als Flächenpotenzial für Ausgleichsflächen<br />
an, die durch die zukünftige bauliche Weiterentwicklung erforderlich<br />
sein werden. Diese Bereiche sind aus naturschutzfachlicher<br />
Sicht als „Pool“ für jeweils erforderliche Ausgleichsflächen gut<br />
geeignet. Auch bieten sich diese Flächen zur Erstellung eines Ökokontos<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> an. Sinnvoll ist dabei, auf einen räumlichen<br />
Zusammenhang der einzelnen Ausgleichsflächen zu achten.<br />
Streifenförmige Flächen beiderseits entlang der Bäche eignen sich<br />
aufgrund der linearen Vernetzungsfunktion besonders gut.<br />
Die Ausgestaltung der Ausgleichsflächen richtet sich nach ihrer<br />
Lage und Zuordnung zu den wertvollen Schutzgebieten. Wird eine<br />
Fläche im Umfeld des Mallertshofer Holzes erworben, sollte diese<br />
Fläche in erster Linie als magere Wiese oder Magerrasen hergestellt<br />
werden. Liegt diese Fläche in der Isaraue oder entlang eines<br />
Baches, bietet sich die Schaffung einer extensiv genutzten<br />
Feuchtwiese, eine Renaturierung von naturfernen Bachabschnitten<br />
oder die Pflanzung von Gewässer-Begleitgehölzen an.<br />
Sicherung einer übergeordneten Grünverbindung /<br />
eines wichtigen landschaftlichen Bezugs<br />
Im Norden des Gemeindegebiets zwischen Isarauen und <strong>Garching</strong>er<br />
See soll eine offene, unbebaute Grünverbindung südlich der<br />
Ludwig-Prandtl-Straße und der Westumgehung freigehalten werden.<br />
Am östlichen Ortsrand von <strong>Garching</strong> nördlich der Lindenallee an<br />
der Mühlgasse soll die noch bestehende Öffnung zur Landschaft<br />
hin, die sich hier weit bis in die Ortsmitte hineinzieht, langfristig erhalten<br />
bleiben.<br />
Pflanzung von Straßenbäumen /Alleen<br />
Zur Gestaltung der Straßenräume sollten Hauptstraßen und die<br />
Straßen im Gewerbegebiet Hochbrück mit großkronigen Straßenbäumen<br />
bepflanzt bzw. die Pflanzung ergänzt werden. Dies bewirkt<br />
auch eine stärkere Durchgrünung des <strong>Stadt</strong>gebiets mit einer<br />
gewissen Vernetzungswirkung.<br />
Erhalt der Lindenallee<br />
Die ortsbildprägende, schützenswerte Lindenallee entlang der<br />
Mühlgasse soll als wertvolles Landschaftselement erhalten und<br />
gepflegt werden. Durch eine Unterschutzstellung gem. Art. 12<br />
BayNatSchG als Landschaftsbestandteil kann sie nachhaltig gesi-<br />
Ausgestaltung der Ausgleichsflä-<br />
chen abhängig von der Zuordnung<br />
zu den wertvollen Schutzgebieten<br />
Grünzüge von der Landschaft in die<br />
Siedlungsflächen<br />
Durchgrünung des <strong>Stadt</strong>gebiets<br />
Unterschutzstellung der Lindenallee<br />
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Räumliche Wirkung des Schleißhei-<br />
mer Kanals<br />
Rückbau der Gewerbeflächen am<br />
westlichen Rand der Fröttmaninger<br />
Heide<br />
chert werden (Unterschutzstellung durch die Untere Naturschutzbehörde<br />
beim Landratsamt <strong>München</strong>).<br />
Freihaltezone entlang des Schleißheimer Kanals zur Sicherung<br />
des Denkmals<br />
Beiderseits des Schleißheimer Kanals soll eine anbaufreie Zone in<br />
ausreichender Breite von Bebauung frei bleiben, damit die Erlebbarkeit<br />
des kulturhistorisch bedeutsamen Denkmals gewahrt<br />
bleibt.<br />
Entwicklung, Erweiterung der Magerrasenflächen / potenzielle<br />
Erweiterung der Fröttmaninger Heidefläche<br />
Wünschenswert ist ein Rückbau des „wilden“ Gewerbes auf den<br />
derzeit noch von der Bundeswehr genutzten Flächen. Auf diesen<br />
Flächen wie auch auf den Grünflächen der weiterhin bestehen<br />
bleibenden Nutzungen (z.B. Olympia-Schießanlage) soll eine Weiterentwicklung<br />
und Ausbreitung der wertvollen Heidevegetation gefördert<br />
werden.<br />
Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Bestehende Ausgleichsflächen sollen berücksichtigt und miteinander vernetzt<br />
werden.<br />
Vernetzung östlich und westlich Gewerbegebiet Hochbrück stärken (linear auch<br />
entlang Carl-Zeiss-Str./ B13; Krötentümpel!).<br />
Gewässerentwicklungsplan berücksichtigen.<br />
Bäche in Ortsrandlage weiter entwickeln und naturnah gestalten.<br />
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Plan 8: „Entwicklungskonzept Natur und Landschaft“<br />
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3.2.8 Entwicklungskonzept Soziale und Technische<br />
Infrastruktur, Kultur<br />
3.2.8.1 Fachliche Grundlagen<br />
Im Vergleich zu anderen Gemeinden der Region <strong>München</strong> ist der<br />
Anteil von Kindern und Jugendlichen an der <strong>Garching</strong>er Bevölkerung<br />
hoch, der Anteil von älteren Menschen gering. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong><br />
hat somit eine relativ junge Bevölkerung.<br />
Aufgrund der niedrigen Geburtenrate (9,5 Geburten je 1.000 Einwohner<br />
im Jahre 2003) wird das Durchschnittsalter bis zum Jahr<br />
2020 steigen.<br />
Die Alterung der Bevölkerung wird durch das angestrebte Bevölkerungswachstum<br />
auf 21.000 Einwohner zu einem geringen Teil<br />
ausgeglichen: Das Bevölkerungswachstum setzt zusätzliche Zuzüge<br />
voraus. Dadurch werden jene Altersjahrgänge überproportional<br />
verstärkt, die ein ausgeprägtes Wanderungsverhalten aufweisen,<br />
nämlich die 20-40-jährigen.<br />
Somit ergibt sich bis zum Jahr 2020 folgende Entwicklung:<br />
− Die Geburtenzahl pro Jahr steigt auf rd. 170-190 (über 3.250<br />
Geburten zwischen 2003 und 2020).<br />
− Die Zahl der jährlichen Sterbefälle steigt auf über 130 ab 2010<br />
(rd. 2.100 Sterbefälle zwischen 2003 und 2020); d.h. dass die<br />
Bevölkerungszunahme zu knapp vier Fünftel vom Wanderungsüberschuss<br />
abhängt (rd. + 4.350).<br />
− Die Zahl der Kinder und Jugendlichen steigt an (bis 17jährige:<br />
von 2.800 auf über 3.500).<br />
− Die Zahl der Senioren wird sich weit mehr als verdoppeln (von<br />
1.700 auf über 4.000), d.h. der Anteil steigt auf über 19%.<br />
Aus diesen Zahlen ist zu schließen, dass der Bedarf an Einrichtungen<br />
der sozialen Infrastruktur steigen wird. Betroffen sind sowohl<br />
Einrichtungen für Kinder und Jugendliche (Kindertagesstätten,<br />
Schulen) als auch Einrichtungen für Senioren (Pflegeheim, betreutes<br />
Wohnen).<br />
vergleichsweise junge Bevölkerung<br />
Alterung der <strong>Garching</strong>er Bevölke-<br />
rung zu erwarten<br />
Auswirkungen des Bevölkerungs-<br />
zuwachses<br />
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3.2.8.2 Aussagen des Leitbilds<br />
1.3 Die Bedürfnisse von Familien mit Kindern werden wir besonders berücksichtigen.<br />
Daher hat der Ausbau der Kinderbetreuung für uns einen hohen<br />
Stellenwert.<br />
Wir möchten Jugendliche in das öffentliche Leben integrieren und streben<br />
einen weiteren Ausbau der Betreuungsangebote für Jugendliche an.<br />
1.4 Wir sorgen für Lebensbedingungen der Senior/innen in dem Maße, dass<br />
für sie bis ins hohe Alter ein würdevolles Leben in der vertrauten Umgebung<br />
möglich ist.<br />
Wir streben für Einrichtungen der Altenhilfe eine zentrale Lage an, damit<br />
die Senior/innen am örtlichen Leben teilhaben können.<br />
10 Kultur hat für <strong>Garching</strong> einen hohen Stellenwert. Das heutige vielfältige<br />
Angebot auf hohem Niveau wird erhalten und die Vereine und<br />
Institutionen werden in das Kulturgeschehen eingebunden.<br />
10.1 Wir fördern das Bewusstsein der <strong>Garching</strong>er Bevölkerung für die historischen<br />
Wurzeln und die geschichtliche Entwicklung der <strong>Stadt</strong>, um die Verbundenheit<br />
der Bürger/innen mit ihrer <strong>Stadt</strong> zu stärken.<br />
10.2 Wir fördern den Erhalt und den Ausbau von Freundschaften mit den bestehenden<br />
Partnerstädten sowie möglichen weiteren Partnerstädten.<br />
10.3 Wir streben ein kulturelles Angebot an, das alle Zielgruppen und Interessen<br />
berücksichtigt und auf dem heutigen hohen Niveau gehalten wird.<br />
10.4 Die Mitarbeiter/innen und Studierenden des Hochschul- und Forschungsgeländes<br />
stellen ein großes Potenzial für das kulturelle Leben in <strong>Garching</strong><br />
dar, das wir besser in das Kulturleben einbeziehen wollen.<br />
10.5 Wir unterstützen die Vereine; diese haben hinsichtlich der Integration,<br />
Kommunikation und Förderung des kulturellen Lebens eine wichtige Aufgabe.<br />
11 Den Bestand der Infrastruktureinrichtungen in unserer <strong>Stadt</strong> werden<br />
wir sichern und im Bedarfsfalle rechtzeitig den Erfordernissen anpassen.<br />
Erweiterungen der bestehenden Einrichtungen haben Vorrang<br />
vor Neubauten.<br />
11.1 Wir werden die Einrichtungen der sozialen und technischen Infrastruktur<br />
im Bestand sichern und bei Bedarf rechtzeitig ausbauen. Dabei hat die<br />
Erweiterung bestehender Einrichtungen Vorrang vor Neubauten.<br />
Den neuen Friedhof werden wir nah am Hauptort realisieren, damit er gut<br />
erreichbar ist.<br />
11.2 Beim Bau und Betrieb der Infrastruktureinrichtungen wirken wir auf die<br />
Schonung der Umwelt und die Verwendung von natürlichen Ressourcen<br />
hin.<br />
11.3 Wir fördern und unterstützen den bewussten Umgang mit Energie. Die<br />
Verwendung erneuerbarer Energien hat für uns einen hohen Stellenwert.<br />
11.4 Wir setzen uns dafür ein, dass die Qualität des Trinkwassers auf dem<br />
heutigen hohen Standard erhalten bleibt. Die natürlichen Trinkwasserreserven<br />
werden wir schonen. Die Trinkwasserversorgung soll weiterhin in<br />
öffentlicher Hand liegen.<br />
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3.2.8.3 Konzept<br />
Die Ermittlung des Bedarfs an sozialer Infrastruktur beruht auf der<br />
bestehenden gesellschaftlichen und rechtlichen Lage. Sie ist laufend<br />
zu prüfen und ggf. an gesellschaftliche und rechtliche Änderungen<br />
anzupassen.<br />
Kindergärten<br />
In <strong>Garching</strong> gibt es derzeit acht Kindergärten mit 20 Kindergartengruppen<br />
und 480 Kindergartenplätzen. Damit ist der aktuelle Bedarf<br />
weitgehend gedeckt.<br />
Durch das angestrebte Wachstum auf 21.000 Einwohner wird bis<br />
zum Jahr 2020 ein zusätzlicher Bedarf von etwa fünf bis sechs<br />
Kindergartengruppen entstehen.<br />
Im Entwicklungskonzept werden diese zusätzlich erforderlichen<br />
Kindergartengruppen in den Schwerpunkten der künftigen Wohnungsbautätigkeit<br />
nachgewiesen:<br />
- in der „Kommunikationszone“;<br />
- am Professor-Angermair-Ring;<br />
- im Bereich „Obere Strassäcker“.<br />
Außerdem ist je ein Kindergartenstandort im Bereich des Hochschul-<br />
und Forschungsgeländes und im Bereich des Business-<br />
Campus vorgesehen, damit Studierende und Beschäftigte ihre<br />
Kinder in der Nähe des Studien- bzw. Arbeitsplatzes betreuen lassen<br />
können.<br />
Kinderkrippen<br />
Die Versorgung mit Krippenplätzen befindet sich erst im Aufbau.<br />
Seit September 2005 besteht in der Mühlgasse eine Kinderkrippe<br />
mit einer Krippengruppe und 12 Plätzen.<br />
Wenn man davon ausgeht, dass für 15% der Kinder im Alter von 0<br />
bis unter 3 Jahren ein Krippenplatz bereitgestellt werden sollte 4 ,<br />
dann besteht ein Nachholbedarf von ca. fünf bis sechs Krippengruppen,<br />
der durch das Tagesmütterprojekt der Nachbarschaftshilfe<br />
abgedeckt wird. Dieser Bedarf wird geringfügig auf ca. sechs bis<br />
sieben Krippengruppen anwachsen.<br />
Auf dem Hochschul- und Forschungsgelände gibt es bereits eine<br />
Kinderkrippe der Max-Planck-Gesellschaft mit 2 Gruppen und eine<br />
Kinderkrippe der Technischen Universität. Diese soll um 2 Kindergartengruppen<br />
zu einem Kinderhaus (= integrierte Kindertagesstätte)<br />
erweitert werden.<br />
4 vgl. Georg Schöning, Klaus Borchard: Städtebau im Übergang zum 21. Jahr-<br />
hundert (Stuttgart, 1992)<br />
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Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Durch den Bau neuer Kinderkrippen soll das bestehende, gut funktionierende<br />
Tagesmütterprojekt nicht in Frage gestellt werden.<br />
Kinderhorte<br />
Es gibt drei Hortstandorte mit zusammen 150 Plätzen. Derzeit sind<br />
nur ca. 130 Plätze belegt. Diese Belegung entspricht etwa 10%<br />
der Kinder im Hortalter.<br />
Aufgrund des Einwohnerzuwachses wird auch die Zahl der Hortkinder<br />
zunehmen. Die zusätzlichen Hortkinder können zunächst in<br />
den vorhandenen Einrichtungen betreut werden.<br />
Mittel- bis langfristig ist ggf. ein weiterer Hortstandort erforderlich.<br />
Dieser wird im Entwicklungskonzept der geplanten Grundschule in<br />
der „Kommunikationszone“ zugeordnet.<br />
Nördlich der Grundschule Ost wird ein zweiter Hortstandort geplant.<br />
Dabei wird es sich vsl. um einen Ersatzneubau für den Hort<br />
„Am Mühlbach“ handeln, der momentan in Containern untergebracht<br />
ist.<br />
Kinderhäuser<br />
Kindergärten, Kinderkrippen und Kinderhorte können zu Kinderhäusern<br />
/ integrierten Kindertagesstätten zusammengefasst werden.<br />
Dies empfiehlt sich, um eine flächendeckende wohnungsnahe<br />
Versorgung mit Kinderkrippen- und Kindergartenplätzen erreicht<br />
werden. Daher werden verschiedene Standorte für Kinderhäuser<br />
vorgeschlagen, u.a. in der Kommunikationszone.<br />
Grundschulen<br />
Die drei <strong>Garching</strong>er Grundschulen werden im Schuljahr 2005/2006<br />
von 547 Schülern besucht. Die Zahl der Grundschüler wird bis zum<br />
Jahr 2020 auf etwa 800 ansteigen. Daher muss wahrscheinlich eine<br />
weitere Grundschule gebaut werden.<br />
Es wird vorgeschlagen, die neue Grundschule im Osten der<br />
„Kommunikationszone“ anzusiedeln. Dieser Standort bietet folgende<br />
Vorteile:<br />
- Die Schule befindet sich in einem Bereich, in dem sehr viele<br />
neue Wohneinheiten entstehen werden.<br />
- Die Schule wird über die ohnehin erforderliche Sammelstraße<br />
sehr gut erschlossen.<br />
- In Verbindung mit den übrigen Grundschulen ergibt sich eine<br />
sehr gute Flächenabdeckung. Nahezu alle Wohngebiete wer-<br />
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den sich im fußläufigen Einzugsbereich einer Grundschule befinden.<br />
Außerdem wird zwischen der Grundschule Ost und der Mühlgasse<br />
eine Fläche für Schulerweiterungen freigehalten, die ggf. nach<br />
2020 erforderlich werden.<br />
Anmerkung: Das stufenweise Vorziehen des Einschulungsalters<br />
führt vorübergehend zu höheren Schülerzahlen, die Jahr für Jahr<br />
durchgereicht werden. Dieser temporär erhöhte Bedarf kann vsl.<br />
durch die Bildung größerer Klassen und die Aktivierung vorhandener<br />
Raumreserven bewältigt werden.<br />
Hauptschule<br />
Die Hauptschule <strong>Garching</strong> wird im Schuljahr 2005/2006 von 223<br />
Schülern besucht. Bis 2020 wird die Zahl der Hauptschüler um etwa<br />
70 zunehmen. Der zusätzliche Raumbedarf soll vorrangig<br />
durch die Erweiterung der bestehenden Schule gedeckt werden.<br />
Realschule, Gymnasium<br />
Die von <strong>Garching</strong> aus am nächsten gelegene Realschule Ismaning<br />
befindet sich an der Kapazitätsgrenze und wird derzeit erweitert.<br />
Zudem werden neue Realschulen in Eching und Aschheim geplant.<br />
Deren Kapazität ist voraussichtlich bis zum Jahr 2020 ausreichend.<br />
Ein weiteres Gymnasium in <strong>Garching</strong> ist nicht realistisch. Ggf. erforderliche<br />
Neu- oder Erweiterungsbauten sind mit den Nachbargemeinden<br />
abzustimmen.<br />
Jugendhaus:<br />
Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Der bestehende Standort soll beibehalten werden.<br />
Betreutes, seniorengerechtes Wohnen<br />
In der Seniorenwohnanlage „Königsgarten“ am Mühlfeldweg befinden<br />
sich 52 Wohnungen des betreuten Wohnens.<br />
Aufgrund des demographischen Wandels wird die Nachfrage nach<br />
seniorengerechtem und betreutem Wohnen in den nächsten Jahren<br />
weiter steigen.<br />
Seniorengerechte Wohnungen sollten wegen der oft eingeschränkten<br />
Mobilität dieser Altersgruppe in zentraler Lage mit kurzen Wegen<br />
zu Einzelhandelseinrichtungen und Haltestellen des ÖPNV errichtet<br />
werden. Daher erscheinen aus Sicht der Planer folgende<br />
Standorte besonders geeignet:<br />
Wohnanlage „Königsgarten“<br />
wachsender Bedarf<br />
Standortvorschläge<br />
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ggf. langfristig erforderlicher Freihal-<br />
testandort<br />
neues Feuerwehrhaus für die FF<br />
Hochbrück<br />
Verlagerung in das Gewerbegebiet<br />
Hochbrück<br />
- das geplante Wohngebiet am Professor-Angermair-Ring in unmittelbarer<br />
Nähe zum Pflegeheim und zum betreuten Wohnen.<br />
Dies erleichtert ggf. die ambulante Pflege.<br />
- Die Fläche des Bauhofs östlich des Römerhofs.<br />
Pflegeheim<br />
Für den Bereich westlich der Seniorenwohnanlage stellt die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Garching</strong> derzeit den Bebauungsplan Nr. 143 „Pflegeheim und<br />
Wohnbebauung“ auf. Dieser ermöglicht die Errichtung eines Pflegeheimes<br />
mit zunächst bis zu 96 Betten, das mittelfristig auf 120<br />
Betten erweitert werden kann.<br />
Diese Kapazität ist zunächst ausreichend. Gegen Ende des Planungszeitraums<br />
ist wahrscheinlich eine Erweiterung des Pflegeheimes<br />
über die geplanten 120 Betten hinaus erforderlich. Daher<br />
sollte westlich des Pflegeheimes eine ausreichend große Erweiterungsfläche<br />
freigehalten werden.<br />
Volkshochschule (VHS), Nachbarschaftshilfe<br />
Sollte für diese Einrichtungen im Planungszeitraum weiterer<br />
Raumbedarf für diese Einrichtungen entstehen, kann dieser im Bereich<br />
des Römerhofs gedeckt werden.<br />
Feuerwehr<br />
Bis zum Ende des Planungszeitraums im Jahre 2020 soll das<br />
Feuerwehrhaus am Hüterweg als Standort der Freiwilligen Feuerwehr<br />
<strong>Garching</strong> beibehalten werden, da es bis auf weiteres ausreicht.<br />
Für den Standort spricht außerdem, dass er für die Feuerwehrangehörigen<br />
gut zu erreichen ist. Wünschenswert wäre ggf.<br />
eine zweite Zufahrt vom Brunnenweg aus.<br />
Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass nach dem Jahr 2020<br />
ein größeres Feuerwehrhaus erforderlich wird oder dass sich die<br />
Organisationsstruktur der <strong>Garching</strong>er Feuerwehr ändert, wird südwestlich<br />
der Kreuzung Alte B 471 / <strong>München</strong>er Straße der Standort<br />
für eine neue Feuerwache freigehalten.<br />
Das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Hochbrück befindet<br />
sich an der Kapazitätsgrenze. Als Ersatzstandort wird eine<br />
Fläche an der Daimlerstraße vorgeschlagen.<br />
Bauhof, Wertstoffhof<br />
Der städtische Bauhof soll aus dem Wohngebiet am Riemerfeldring<br />
an einen verträglicheren Standort verlagert werden. Als neuer<br />
Standort ist das Grundstück nordwestlich der Kreuzung Dieselstraße<br />
/ Zeppelinstraße vorgesehen. Der neue Bauhof kann ggf. in<br />
Kooperation mit dem Business-Campus <strong>Garching</strong> betrieben wer-<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
den. Auf dem Grundstück des Bauhofs ist auch ein Wertstoffhof<br />
vorgesehen.<br />
Geothermie<br />
In <strong>Garching</strong> ist ein Geothermievorhaben geplant, mit dem Erdwärme<br />
als Heizenergie gewonnen werden soll. Für dieses Vorhaben<br />
wird ein Standort im Bereich der Ludwig-Prandtl-Straße vorgeschlagen.<br />
Dadurch können das Hochschul- und Forschungsgelände,<br />
neue Wohngebiete sowie ggf. ein Hallenbad am Standort der<br />
neuen Grundschule mit Heizenergie versorgt werden.<br />
Kulturelle Einrichtungen<br />
In der <strong>Phase</strong> I des <strong>Stadt</strong>entwicklungsprozesses bestand unter den<br />
Teilnehmern des Arbeitskreises Einigkeit darüber, dass die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Garching</strong> über ein sehr gutes Kulturangebot verfügt. Es wurde kein<br />
wesentlicher Verbesserungsbedarf gesehen. Die Teilnehmer sprachen<br />
sich aber dafür aus, die wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
stärker in das kulturelle Leben der <strong>Stadt</strong> einzubeziehen.<br />
Im Entwicklungskonzept ist daher eine „kulturelle Einrichtung“ in<br />
der „Zentralen Mitte“ des Hochschul- und Forschungsgeländes<br />
enthalten.<br />
Dabei handelt es sich um das geplante Audimax, das als Public-<br />
Private-Partnership-Projekt realisiert wird und daher neben Hochschulzwecken<br />
für Tagungen, Kongresse und kulturelle Veranstaltungen<br />
genutzt werden soll.<br />
Wünschenswert wäre außerdem, dass die „Zentrale Mitte“ auch für<br />
kulturelle Aktivitäten unter freiem Himmel (z.B. Konzerte, „Garnix-<br />
Festival“ etc.) genutzt wird.<br />
Im Entwicklungskonzept ist eine weitere geplante „kulturelle Einrichtung“<br />
am Rathausplatz dargestellt. Es handelt sich dabei um<br />
den Standort für einen Theaterneubau auf der Ostseite des Platzes,<br />
der planungsrechtlich gesichert ist. Der Neubau kann aber allenfalls<br />
langfristig realisiert werden.<br />
Diskussion und Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Theater am Rathausplatz<br />
Die TeilnehmerInnen halten eine Realisierung allenfalls mittelfristig für realistisch;<br />
einige TeilnehmerInnen betrachten die Realisierungschancen als sehr gering.<br />
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Heimatmuseum<br />
Die TeilnehmerInnen befürworten ein Heimatmuseum, welches aber in eine<br />
Gesamtkonzeption eingebunden sein sollte: „Haus der Begegnung“, „Haus der<br />
Vereine“, mit Flächen für Ausstellungen, Veranstaltungsräume. Das Heimatmuseum<br />
sollte ein Teil davon sein. Als Standort wird das Areal im Südteil des Römerhofes<br />
vorgeschlagen. Als weiterer Standort wird die Freisinger Landstraße 4<br />
vorgeschlagen.<br />
Haus der sozialen Vereine<br />
Es soll ein Treffpunkt für die im sozialen Bereich engagierten Vereine geschaffen<br />
werden, Hospiz-Gruppe, Nachbarschaftshilfe, Möglichkeiten zur Kontaktpflege<br />
der ambulanten Dienstkräfte<br />
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Plan 9: „ Entwicklungskonzept Infrastruktur, Kultur, Planausschnitt<br />
<strong>Garching</strong>“<br />
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Planrückseite<br />
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Plan 10: „Entwicklungskonzept Infrastruktur und Kultur, Planausschnitt<br />
Hochschul- und Forschungsgelände“<br />
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Planrückseite<br />
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Plan 11: „Entwicklungskonzept Infrastruktur und Kultur, Planausschnitt<br />
Hochbrück“<br />
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Planrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Tabelle „Kindertagesstätten“<br />
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Tabellenrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.3 STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept enthält die Aussagen aller Einzelkonzepte<br />
und verbindet diese miteinander im Sinne einer integrierten<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungsplanung. Es stellt eine Vision für die Entwicklung<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> bis zum Jahr 2020 dar.<br />
Die wichtigsten Inhalte des <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes sind:<br />
<strong>Garching</strong> wird bis zum Jahr 2020 auf 21.000 Einwohner wachsen.<br />
Im <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept werden die dafür erforderlichen<br />
Wohnungsbauflächen nachgewiesen. Dies erfolgt, entsprechend<br />
dem Leitbild, überwiegend im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Garching</strong>, weil dort die<br />
meisten Infrastruktur- und Einzelhandelseinrichtungen vorhanden<br />
sind. Gewisse bauliche Erweiterungen sind außerdem im <strong>Stadt</strong>teil<br />
Hochbrück vorgesehen.<br />
Im Vergleich zur Wohnbevölkerung weist <strong>Garching</strong> bereits jetzt eine<br />
große Anzahl von Arbeitsplätzen auf. Durch den Bau des „Business-Campus<br />
<strong>Garching</strong>“ werden etwa 6.000 Arbeitsplätze hinzukommen.<br />
Außerdem besteht im Gewerbegebiet Hochbrück noch<br />
ein großes Nachverdichtungspotenzial. Größere Gewerbeflächen-<br />
Neuausweisungen sind daher nicht erforderlich. Dementsprechend<br />
werden im <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept daher schwerpunktmäßig<br />
Vorschläge zur Qualifizierung und Aufwertung des Gewerbegebiets<br />
Hochbrück unterbreitet. Wichtige Ziele sind dabei die städtebauliche<br />
Integration der Schleißheimer Straße sowie Standortvorschläge<br />
für High-Tech-orientierte Betriebe. Aufgrund der Nähe<br />
zum Hochschul- und Forschungsgelände sollte deren Ansiedlung<br />
von der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> gezielt gefördert werden.<br />
Das Hochschul- und Forschungsgelände wird auch in Zukunft erweitert<br />
werden. Dabei kommt dem Ausbau der Zentralen Mitte, der<br />
Verbesserung der Infrastrukturausstattung sowie der baulichen<br />
und funktionalen Verbindung des Hochschul- und Forschungsgeländes<br />
mit der <strong>Stadt</strong> eine besondere Bedeutung zu. Im<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept werden planerische Vorschläge zu<br />
diesen drei Themenkomplexen unterbreitet.<br />
Gemäß dem Leitbild der <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> sollen die Verkehrsbelastungen<br />
im <strong>Stadt</strong>gebiet vor allem durch forcierte Verkehrsberuhigung,<br />
durch den Ausbau von Fuß- und Radwegen, durch Attraktivitätssteigerung<br />
des öffentlichen Personennahverkehrs und Vernetzung<br />
aller Verkehrsmittel reduziert werden.<br />
Das Ziel einer vollständigen Westumfahrung soll weiter verfolgt<br />
werden. Nach ihrer Fertigstellung könnte die B 11 in der Ortsdurchfahrt<br />
(Freisinger Landstraße und Münchner Straße) zur Ortsstraße<br />
abgestuft werden, was Potenziale für die Aufwertung des<br />
Das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept ver-<br />
bindet die Aussagen aller Einzelkon-<br />
zepte miteinander<br />
Bevölkerung und Wohnen<br />
Arbeitsplätze, Gewerbe, Dienstleis-<br />
tungen<br />
Hochschule und Forschung<br />
Verkehr<br />
DRAGOMIR STADTPLANUNG SEITE 101 VON 118
28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Einzelhandel<br />
Freizeit und Erholung<br />
Straßenzuges eröffnet. Durch die Anpassung des Straßenquerschnitts<br />
auf die innerörtlichen Verkehrsbedürfnisse mit einer weitest<br />
möglichen Reduzierung der Fahrbahnbreiten könnte der Verkehr<br />
reduziert, die Situation für Fußgänger und Radfahrer verbessert<br />
und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.<br />
Handlungsbedarf besteht außerdem bei der B 471: Das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
schlägt vor, die Bundesstraße innerhalb des<br />
Gewerbegebietes Hochbrück ansprechender zu gestalten und<br />
städtebaulich zu integrieren. Neben anderen denkbaren Entlastungskonzepten<br />
zur Verbesserung der Verkehrssituation wäre vorrangig<br />
eine Ertüchtigung der Bundesstraße evtl. unter Einbeziehung<br />
der parallel verlaufenden Erschließungsstraßen zu prüfen.<br />
Hinsichtlich der Realisierbarkeit dieser Lösung besteht weiterer<br />
Vertiefungsbedarf.<br />
Die Anbindung <strong>Garching</strong>s durch den öffentlichen Personnahverkehr<br />
wird sich mit der Verlängerung der U6 von <strong>Garching</strong>-<br />
Hochbrück bis <strong>Garching</strong>-Forschungszentrum deutlich verbessern.<br />
Die Bedeutung des Umweltverbundes (Öffentliche Verkehrsmittel,<br />
Fuß- und Radverkehr) soll außerdem durch den Ausbau und die<br />
Neuanlage attraktiver Fuß- und Radwege gestärkt werden. Dies<br />
gilt vor allem für die Verbindungen vom <strong>Stadt</strong>zentrum zum Hochschul-<br />
und Forschungsgelände sowie für die naherholungsrelevanten<br />
Verbindungen in die freie Landschaft.<br />
Hinsichtlich der Einzelhandelsentwicklung schlägt das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
vor, die Attraktivität des <strong>Stadt</strong>zentrums durch die<br />
Öffnung bzw. Erweiterung der Fußgängerzone zur Freisinger<br />
Landstraße hin zu erhöhen. Für die Nahversorgung wird eine behutsame<br />
Modernisierung der vorhandenen Struktur empfohlen,<br />
wobei Entwicklungen ausgeschlossen werden, die in Konkurrenz<br />
zum <strong>Stadt</strong>zentrum stehen. Wichtige Punkte in diesem Zusammenhang<br />
sind die Schaffung eines attraktiven Einzelhandels- und<br />
Dienstleistungsangebots in der zentralen Mitte des Hochschul- und<br />
Forschungsgeländes, ein neuer Nahversorgungsstandort für die<br />
geplanten Wohngebiete in der „Kommunikationszone“ sowie eine<br />
verbesserte Versorgung der Beschäftigten im Gewerbegebiet<br />
Hochbrück.<br />
Im Hinblick auf ein gewünschtes Bevölkerungswachstum auf<br />
21.000 Einwohner spielt auch die Versorgung mit gut nutzbaren<br />
Freiflächen eine große Rolle für das Wohlbefinden der Bewohner<br />
und für die Akzeptanz <strong>Garching</strong>s als Wohnstandort. Das <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
schlägt daher die Entwicklung von drei größeren<br />
öffentlichen Grünflächen vor: Das bestehende Gelände um den<br />
<strong>Garching</strong>er See eignet sich hervorragend für einen weiteren Ausbau<br />
zum großflächigen Sport- und Freizeitgelände bis zur Schleiß-<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
heimer Straße. Hier können sportorientierte Freizeiteinrichtungen<br />
konzentriert geschaffen werden, die sich in eine Parklandschaft mit<br />
Erholungscharakter einfügen. Die Wegeverbindungen zwischen<br />
dem Hauptort <strong>Garching</strong> und dem Freizeitgelände sollten dabei<br />
durch weitere Querungen der Autobahn optimiert werden. Am südlichen<br />
Ortsrand bildet eine Parkanlage mit Spiel- und Aufenthaltsbereichen<br />
auch einen ansprechenden Ortseingang. Im Osten übernimmt<br />
der landschaftliche Grünzug nördlich der Lindenallee die<br />
Funktion eines zentrumsnahen <strong>Stadt</strong>parks.<br />
Damit die attraktiven landschaftlichen Naherholungsgebiete der<br />
Isarauen und der Heideflächen auch durch die Bevölkerung besser<br />
genutzt werden können, ist an einigen Stellen eine Verbesserung<br />
und Ergänzung der Wegeverbindungen empfehlenswert.<br />
Natur und Landschaft sollen auch beim geplanten Wachstum der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong> als natürliche Lebensgrundlage bewahrt und gepflegt<br />
werden. Maßnahmen zur Herstellung eines Biotopverbunds,<br />
die Durchgrünung der Siedlungsbereiche, v.a. des Gewerbegebiets<br />
Hochbrück sowie der landwirtschaftlichen Flur, die Sicherung<br />
von wichtigen landschaftlichen Bezügen und die räumliche und<br />
funktionale Zuordnung von Flächen für mögliche Ausgleichsmaßnahmen<br />
sollen den Erhalt von Natur und Landschaft im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
<strong>Garching</strong> langfristig sichern und zur Verbesserung in einigen<br />
Bereichen beitragen. Bei allen baulichen und infrastrukturellen<br />
Entwicklungen sind die naturschutzrechtlichen Vorgaben zu beachten,<br />
gerade auch besonders aufgrund des Vorkommens von<br />
sehr hochwertigen Flächen des Natur- und Artenschutzes (z.B.<br />
FFH-Gebiete). Die vorgeschlagenen Maßnahmen tragen auch zur<br />
Erhöhung der Attraktivität des <strong>Stadt</strong>umfelds bei und dienen z.B.<br />
durch Maßnahmen zur Verbesserung des Kleinklimas (Verstärkung<br />
der Durchgrünung) auch dem menschlichen Wohlbefinden.<br />
Der künftige Bedarf an Einrichtungen der sozialen und technischen<br />
Infrastruktur wird im Wesentlichen von zwei Faktoren bestimmt:<br />
Einerseits die Zunahme der Einwohnerzahl auf 21.000 bis zum<br />
Jahr 2020, andererseits die Alterung der <strong>Stadt</strong>bevölkerung aufgrund<br />
sinkender Geburtenraten. Die Kombination beider Faktoren<br />
führt dazu, dass bis zum Jahr 2020 sowohl der Bedarf an Kindertagesstätten<br />
und Schulen zunimmt (dies liegt am Einwohnerzuwachs)<br />
als auch an Einrichtungen der Altenbetreuung (was auf die<br />
Alterung der Bevölkerung zurückzuführen ist). Im <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
wird der Infrastrukturbedarf bis zum Jahr 2020 berücksichtigt.<br />
Neu vorgesehen sind eine Grundschule in der Kommunikationszone<br />
sowie mehrere Kindertagesstätten in den geplanten<br />
Wohngebieten und auf dem Business-Campus. Ferner werden<br />
Natur und Landschaft<br />
soziale und technische Infrastruktur<br />
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weitestmögliche Berücksichtigung<br />
aller Belange und Bedarfe<br />
Standortvorschläge für zwei Dreifachturnhallen, ein Hallenbad und<br />
einen neuen zusätzlichen Friedhof gemacht.<br />
Im <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept werden somit alle Belange und Bedarfe<br />
berücksichtigt, die für die <strong>Stadt</strong>entwicklung bis zum Jahr<br />
2020 relevant sind.<br />
Empfehlung des Arbeitskreises<br />
Das vorliegende Gesamtentwicklungskonzept wird dem <strong>Stadt</strong>rat von den Mitgliedern<br />
des Arbeitskreises zum Beschluss empfohlen und soll zusammen mit<br />
dem Leitbild zur Grundlage für die weitere Entwicklung der <strong>Stadt</strong> und die Neuaufstellung<br />
des Flächennutzungsplanes (FNP) gemacht werden.<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan 12: „<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept, Planausschnitt <strong>Garching</strong>“<br />
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Planrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan 13: „<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept, Planausschnitt Campus“<br />
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28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Planrückseite<br />
SEITE 108 VON 118 DRAGOMIR STADTPLANUNG
STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan 14: „<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept, Planausschnitt Hochbrück“<br />
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28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Planrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan 15: „<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept, Planausschnitt Dirnismaning“<br />
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Planrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan 16: „<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept – Legende“<br />
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Planrückseite<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
3.4 HANDLUNGS- UND MASSNAHMENKONZEPT<br />
Es ist vorgesehen, dass auf Grundlage des <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzepts<br />
ein neuer Flächennutzungsplan (FNP) für die <strong>Stadt</strong> <strong>Garching</strong><br />
b. <strong>München</strong> aufgestellt wird. Darüber hinaus besteht für die Umsetzung<br />
des <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzepts folgender planerischer<br />
Handlung- und Vertiefungsbedarf:<br />
<strong>Stadt</strong>zentrum<br />
- Erarbeitung eines städtebaulichen Gestaltungs- und Nutzungskonzepts<br />
- Öffnung der Fußgängerzone zur Freisinger Straße<br />
- Erarbeitung eines Verkehrskonzepts<br />
Freisinger Landstraße / Münchner Straße<br />
- Herabstufung zur Ortsstraße<br />
- städtebauliche Integration mit Querschnittsverringerung<br />
- Verbesserung der Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer<br />
Kommunikationszone<br />
- Prüfung / Weiterentwicklung der vorhandenen Rahmenplanung<br />
- Aufstellung von Bebauungsplänen<br />
- Verkleinerung und Einhausung des Umspannwerks<br />
- Verkabelung der 110-kV-Freileitung<br />
Obere Strassäcker<br />
- Entwicklung eines Bebauungskonzepts<br />
- Aufstellung von Bebauungsplänen<br />
Hochschul- und Forschungsgelände<br />
- Ausbau der „Zentralen Mitte“<br />
- Durchführung eines Investorenwettbewerbs für das Audimax und<br />
die ergänzenden Infrastruktureinrichtungen<br />
- Bau eines Lesesaals mit fakultätsübergreifender Ausrichtung<br />
- Einrichtung einer Abendmensa<br />
- Suche nach Betreibern für temporäre Infrastruktur / Gastronomie<br />
- Erarbeitung eines Verkehrskonzepts<br />
Splittersiedlung am Schleißheimer Kanal<br />
- Aufstellung eines Bebauungsplanes mit städtebaulichen Verträgen<br />
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28.09.2006 STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT<br />
Dirnismaning<br />
- städtebauliche Integration der Ortsdurchfahrt<br />
- gestalterische Aufwertung mit Querschnittsverringerung<br />
Gewerbegebiet südlich Dirnismaning<br />
- planungsrechtliche Vorgehensweise prüfen<br />
- ggf. Aufstellung eines Bebauungsplanes<br />
befristet genehmigte Abstellplätze<br />
- Rückbau nach Aufgabe der derzeitigen Nutzung<br />
Gewerbegebiet Hochbrück<br />
- Erarbeitung einer Rahmenplanung in funktionaler und gestalterischer<br />
Hinsicht als Grundlage für die Bauberatung, die Änderung<br />
bestehenden Bebauungspläne und das Standortmarketing<br />
ehemaliges Bundeswehrareal<br />
- bauordnungsrechtliche Vorgehensweise prüfen<br />
- weitestgehender Rückbau<br />
- Renaturierung und Schaffung magerer Standorte<br />
Umfeld U-Bahnhof Hochbrück<br />
- Entwicklung eines langfristigen Konzepts nach Entscheidung zur<br />
Westumgehung mit folgenden Zielen:<br />
- Aufwertung des Bahnhofsumfelds<br />
- Offenhaltung einer langfristigen Erschließungs- und Bebauungsoption<br />
für die Flächen östlich der U-Bahn<br />
öffentliche Grünflächen<br />
- Entwicklung eines langfristigen Nutzungs- und Gestaltungskonzepts<br />
Flächenpool Ausgleichsflächen<br />
- Sicherung von Flächen zur Anlage eines Ökokontos für zukünftigen<br />
Ausgleichsbedarf<br />
Südteil Westumfahrung<br />
- Aufstellung eines Bebauungsplanes<br />
gesamtes <strong>Stadt</strong>gebiet<br />
- Durchführung von Maßnahmen zum Biotopverbund<br />
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STADT GARCHING B. MÜNCHEN – STADTENTWICKLUNGSKONZEPT 28.09.2006<br />
Plan 17: „Handlungs- und Maßnahmenkonzept“<br />
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Planrückseite<br />
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