„Es gibt keine Sicherheitslücke“ - E.ON Kernkraft GmbH
„Es gibt keine Sicherheitslücke“ - E.ON Kernkraft GmbH
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Siegfried Seifert stand seit 2002 an der<br />
Spitze der beiden Reaktorblöcke in Isar –<br />
jetzt hat er das „Steuer“ übergeben.<br />
Der Kapitän ging von Bord<br />
Bei einem Empfang in Landshut verabschiedeten viele<br />
Weggefährten, Nachbarn, Kommunalpolitiker, Mitarbeiter<br />
und Kollegen den Niederbayern in den Ruhestand.<br />
Im Mittelpunkt stand neben guten Gesprächen ein Rückblick<br />
auf die Ära Siegfried Seiferts im KKI: Unter seiner<br />
Leitung holte der größere Block 2 des <strong>Kernkraft</strong>werks<br />
Isar insgesamt vier Weltmeistertitel – als <strong>Kernkraft</strong>werk<br />
mit der höchsten Jahresstromproduktion weltweit. In<br />
seiner Laudatio dankte der Vorsitzende der E.<strong>ON</strong>-Kraftwerke,<br />
Dr. Bernhard Fischer (im Bild links), Siegfried Seifert<br />
(im Bild rechts) für seine Verdienste um das <strong>Kernkraft</strong>werk<br />
Isar. Landrat Josef Eppeneder, Landshuts<br />
Oberbürgermeister Hans Rampf und die Bürgermeister<br />
der Standort- und Nachbargemeinden bedankten sich<br />
für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
JAHRESREVISI<strong>ON</strong> IM KKI 2<br />
Sehr guter Zustand<br />
der Anlage<br />
Längere Laufzeiten:<br />
Fragen und<br />
Antworten Seite 2<br />
Vom 26. Juni bis zum 20. Juli war die Anlage zur Jahresrevision<br />
planmäßig vom Netz. Die Überprüfung der<br />
technischen Systeme auf Sicherheit und Funktionstüchtigkeit<br />
bestätigte den sehr guten Zustand der Anlage.<br />
48 der insgesamt 193 Brennelemente wurden<br />
durch neue ersetzt. Darüber hinaus wurden mit Unterstützung<br />
von mehr als 1.500 externen Fachkräften<br />
knapp 5.000 Arbeitsaufträge abgearbeitet. Neben Inspektions-<br />
und Instandhaltungsmaßnahmen wurde<br />
unter anderem der komplette Primärkreis mit Reaktordruckbehälter<br />
und Dampferzeuger einer umfassenden<br />
Prüfung unterzogen. Insgesamt investierte E.<strong>ON</strong> <strong>Kernkraft</strong><br />
für die Revisionsarbeiten rund 19 Millionen Euro.<br />
Ein Auftragsvolumen von rund vier Millionen Euro kam<br />
Unternehmen der Region direkt zugute.<br />
Zeitung für die Nachbarn des <strong>Kernkraft</strong>werks Isar September 2010<br />
CSU-DELEGATI<strong>ON</strong> IM KERNKRAFTWERK ISAR<br />
<strong>„Es</strong> <strong>gibt</strong> <strong>keine</strong><br />
<strong>Sicherheitslücke“</strong><br />
<strong>„Es</strong> <strong>gibt</strong> <strong>keine</strong> <strong>Sicherheitslücke“</strong>,<br />
sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses<br />
im Bayerischen<br />
Landtag Erwin Huber, in<br />
dessen Stimmkreis das <strong>Kernkraft</strong>werk<br />
zum Teil liegt. „Deshalb <strong>gibt</strong><br />
es auch <strong>keine</strong>n Grund, das KKI 1 in<br />
Frage zu stellen“, erklärte der frühere<br />
bayerische Staatskanzleichef.<br />
Begleitet wurde Huber vom Landshuter<br />
Landrat Josef Eppen eder,<br />
den niederbayerischen CSU-Bundestagsabgeordneten<br />
Max Straubinger<br />
und Wolfgang Götzer sowie<br />
von seiner Fraktionskollegin im<br />
Landtag, Gertrud Goderbauer. Ihren<br />
Besuch im KKI wollten die<br />
Mandatsträger aus der Region<br />
auch als klares Signal an den Landshuter<br />
Stadtrat verstanden wissen,<br />
der sich in den vergangenen<br />
Wochen kritisch mit dem Weiter-<br />
Der Stromhunger<br />
der Welt ist kaum<br />
zu stillen Seite 3<br />
CSU-Politiker aus Niederbayern in der Warte des KKI 1<br />
CSU-Landtags- und Bundestagsabgeordnete aus der<br />
Region Landshut und der Landshuter Landrat haben<br />
sich bei einem Besuch im <strong>Kernkraft</strong>werk Isar für eine<br />
Laufzeitverlängerung für das KKI 1 stark gemacht.<br />
betrieb des KKI 1 auseinandergesetzt<br />
hatte.<br />
„Deutschland hat die strengsten<br />
Sicherheitsvorschriften für <strong>Kernkraft</strong>werke<br />
und einen strengen<br />
Vollzug dieser Regelungen. Sie gewährleisten<br />
den Schutz von<br />
Mensch und Umwelt“, sagte Huber<br />
in einem Pressegespräch im Kraftwerk.<br />
Es gebe <strong>keine</strong> sinnvolle Alternative<br />
dazu, die sicheren deutschen<br />
<strong>Kernkraft</strong>werke länger am<br />
Netz zu halten. „Deshalb befürworten<br />
wir ein Bundesgesetz mit<br />
einer deutlichen Laufzeitverlängerung“,<br />
heißt es in einer Stellungnahme<br />
der CSU-Delegation. Eine<br />
Laufzeitverlängerung sei besonders<br />
im bayerischen Interesse, da<br />
Fortsetzung auf Seite 4<br />
Neues TÜV-Gutachten:<br />
Isar 1 ist sicher<br />
Seite 4<br />
Tragfähiger Kompromiss<br />
Die Bundesregierung hat sich auf eine Verlängerung<br />
des Betriebs der deutschen <strong>Kernkraft</strong>werke<br />
verständigt. Für das KKI 1 beträgt diese<br />
Laufzeitverlängerung acht Jahre, für das KKI 2<br />
14 Jahre. Die unterschiedlich lange Laufzeit für<br />
ältere und neuere Anlagen ist eine rein politische<br />
Entscheidung, eine technische Rechtfertigung<br />
<strong>gibt</strong> es dafür nicht. Unsere Kraftwerke<br />
Isar 1 und 2 erfüllen unabhängig von ihrem Alter<br />
die im internationalen Vergleich hohen Sicherheitsstandards.<br />
Allein Isar 1 stellt für sich<br />
schon einen enormen<br />
Wirtschaftsfaktor für die<br />
Region dar. Insbesondere<br />
die 350 Beschäftigten<br />
im KKI 1 und ihre Familien<br />
können nun mit etwas<br />
mehr Zuversicht in<br />
die Zukunft blicken. Und auch für viele Firmen<br />
in der Nachbarschaft ist das eine gute Nachricht.<br />
Denn allein durch den Betrieb des Blocks<br />
1 werden jährlich Aufträge mit einem Volumen<br />
von ca.7,5 Millionen Euro an Unternehmen im<br />
Umland vergeben. Die an sich begrüßenswerte<br />
Entscheidung bringt aber auch massive Belastungen<br />
für unser Unternehmen mit sich –<br />
durch die Brennelementesteuer und die Unterstützung<br />
der Erneuerbaren Energien.<br />
Wir freuen uns darauf, auch künftig ein starker<br />
Partner in der Region zu sein.<br />
Ihr Dr. Erwin Fischer
Seite 2 September 2010<br />
BESCHLUSS ZUR LAUFZEITVERLÄNGERUNG<br />
E.<strong>ON</strong> begrüßt Kernenergie-Kompromiss<br />
Stabiler Rahmen trotz erheblicher wirtschaftlicher Belastungen<br />
E.<strong>ON</strong> hat die Verständigung der Bundesregierung<br />
auf einen Kompromiss zur Verlängerung<br />
der Laufzeit deutscher <strong>Kernkraft</strong>werke<br />
im Grundsatz begrüßt. „Die Bundesregierung<br />
macht damit deutlich, dass die<br />
Kernenergie als ein wichtiger Eckpfeiler unserer<br />
Energieversorgung noch länger gebraucht<br />
wird“, sagte Vorstandsvorsitzender<br />
Johannes Teyssen. Die Kernenergie könne so<br />
einen wichtigen Beitrag zu Wirtschaftlichkeit,<br />
Versorgungssicherheit und Klimaschutz<br />
auf dem Weg in die Energieversorgung von<br />
morgen leisten.<br />
E.<strong>ON</strong> wird den Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energieerzeugung in Deutschland wie auch<br />
international mit großen Anstrengungen<br />
vor antreiben und verfolgt das Ziel, bis 2030<br />
die CO2-Emissionen in der Stromerzeugung<br />
je kWh um 50 Prozent zu reduzieren. Die beschlossene<br />
Laufzeitverlängerung der CO2freien<br />
Kernenergie und die Investitionen des<br />
Unternehmens in Erneuerbare Energien<br />
werden die Erreichung dieses ambitionierten<br />
Klimaschutzziels ermöglichen.<br />
Erhebliche Belastungen<br />
Der Kompromiss verlangt E.<strong>ON</strong> erhebliche<br />
Belastungen in Form von Steuern und För-<br />
EUROPAS ENERGIE-FORMEL<br />
20-20-20<br />
In der Energiepolitik hat die EU-Kommission<br />
ein klares Ziel. Das heißt: 20-20-<br />
20. Bis zum Jahr 2020 die CO2-Emissionen<br />
gegenüber 1990 um 20 Prozent reduzieren,<br />
den Anteil der Erneuerbaren<br />
Energien auf 20 Prozent schrauben<br />
und durch effizienteren Energieeinsatz<br />
und Einsparungen 20 Prozent sparen.<br />
„Wir diskutieren bei der Kernenergie in<br />
Deutschland über die Brückentechnologie“,<br />
sagte EU-Energiekommissar<br />
Günther Oettinger. In anderen EU-Ländern<br />
werde die <strong>Kernkraft</strong> als Dauertechnik<br />
gesehen. 15 von 27 EU-Mitgliedsländern<br />
verfügten heute über<br />
<strong>Kernkraft</strong>werke, zwei weitere Länder,<br />
Italien und Polen, kämen demnächst<br />
hinzu. Damit sehe die Mehrzahl der<br />
Länder und Regierungen in der Europäischen<br />
Union <strong>Kernkraft</strong> als festen Bestandteil<br />
im Energiemix.<br />
derbeiträgen ab. Welche konkreten Auswirkungen<br />
daraus resultieren, muss noch für<br />
jede einzelne Anlage geprüft werden. Rechnerisch<br />
bedeutet die Regierungsentscheidung<br />
für die E.<strong>ON</strong>-Anlagen: Die Laufzeiten<br />
der <strong>Kernkraft</strong>werke Isar 1 und Unterweser<br />
werden um je acht Jahre, die Laufzeiten der<br />
<strong>Kernkraft</strong>werke Grafenrheinfeld, Grohnde,<br />
Brokdorf und Isar 2 um je 14 Jahre verlängert.<br />
Die unterschiedlich lange Laufzeit für ältere<br />
und neue Anlagen sei eine politische Entscheidung,<br />
die die Betreiber zu akzeptieren<br />
hätten, sagte Teyssen. Eine technische<br />
Rechtfertigung dafür gebe es nicht, denn<br />
alle Anlagen erfüllten – unabhängig vom Alter<br />
– international hohe Sicherheitsstandards.<br />
Insgesamt sei die durchschnittliche<br />
Laufzeitverlängerung um 12 Jahre eine große<br />
Herausforderung, weil sie zu kurz ausfalle,<br />
um die Brückenfunktion der Kernenergie<br />
optimal zu nutzen. <strong>„Es</strong> bedarf jetzt ganz besonderer<br />
und zusätzlicher Anstrengungen<br />
von allen Seiten, um dennoch eine stabile<br />
Brücke in die Energiezukunft Deutschlands<br />
zu bauen.“ Der vorgesehene Fonds, in den<br />
die Betreiber einen Teil der Zusatzerlöse einzahlen,<br />
könne dabei einen wichtigen Beitrag<br />
leisten und den Umbau der Energieversorgung<br />
in Deutschland beschleunigen.<br />
ENERGIEK<strong>ON</strong>ZEPT DER BUNDESREGIERUNG<br />
Antworten zur Laufzeitverlängerung<br />
Ist der Bundesrat bei einer Laufzeitverlängerung<br />
zustimmungspflichtig?<br />
„Die gesetzgeberische Entscheidung über<br />
eine Laufzeitverlängerung bedarf nicht<br />
der Zustimmung des Bundesrates. Dies gilt<br />
auch unabhängig von der Frage, für welchen<br />
Zeitraum die Verlängerung gilt“, darauf<br />
hat der Staatsrechtsprofessor Rupert<br />
Scholz in einem verfassungsrechtlichen<br />
Gutachten hingewiesen. Dieses Ergebnis<br />
er<strong>gibt</strong> sich Scholz zufolge aus der Rechtsprechung<br />
des Bundesverfassungsgerichts.<br />
Zuletzt hatten die Verfassungsrichter<br />
im Mai dieses Jahres in einer Entscheidung<br />
zum Luftsicherheitsgesetz entschieden,<br />
dass die rein quantitative Erhöhung<br />
der Vollzugslasten für Länder <strong>keine</strong> Zustimmungspflicht<br />
des Bundesrates begründet.<br />
Um eine solche rein quantitative Erhöhung<br />
Blick in die Schaltwarte eines <strong>Kernkraft</strong>werks<br />
Förderfonds zum Ausbau<br />
Erneuerbarer Energien<br />
Teyssen wies darauf hin, dass der Kernenergie-Kompromiss<br />
zwar grundsätzlich<br />
verlässliche Rahmenbedingungen schaffe,<br />
aber auch zu hohen wirtschaftlichen<br />
Belastungen führe. So fällt der Steuersatz<br />
bei der Kernbrennstoffsteuer zwar<br />
etwas niedriger aus als geplant, dafür<br />
wird die Steuer aber für sechs Jahre und<br />
nicht nur für vier Jahre erhoben. Zudem<br />
gilt die Besteuerung auch für bereits bestehende<br />
Restmengen. Hinzu kommen<br />
der Vollzugslasten handelt es sich aber<br />
auch bei der Laufzeitverlängerung.<br />
Was haben die Verbraucher von einer<br />
Laufzeitverlängerung?<br />
Nach Studien der energiewirtschaftlichen<br />
Forschungsinstitute r2b und EEFA<br />
könnte eine Laufzeitverlängerung auf<br />
die derzeit in vielen Ländern festgelegten<br />
60 Jahre langfristig unter anderem<br />
• private Haushalte um 144 Euro<br />
pro Jahr entlasten.<br />
• 62.000 neue Arbeitsplätze schaffen.<br />
Der tatsächliche Effekt hängt wesentlich<br />
davon ab, inwieweit der Strom aus <strong>Kernkraft</strong>werken<br />
in Zukunft zusätzlich durch<br />
Brennelementesteuer, Sonderabgaben<br />
etc. belastet wird.<br />
In die deutschen <strong>Kernkraft</strong>werke – wie hier im <strong>Kernkraft</strong>werk Unterweser – wurden Milliarden investiert.<br />
dauerhafte Beiträge für einen Förderfonds<br />
zum Ausbau Erneuerbarer Energien.<br />
Insgesamt habe die Regierung die<br />
Belastungsschraube erheblich angezogen<br />
und schöpft den deutlich überwiegenden<br />
Teil möglicher Zusatzerträge ab.<br />
Welche konkreten Auswirkungen und<br />
welche unternehmerischen Konsequenzen<br />
sich aus dieser politischen Entscheidung<br />
ergäben, sei auf Basis einer eingehenden<br />
Analyse noch zu bewerten. Der<br />
Staat wird in jedem Fall mehr als die Hälfte,<br />
zusammen mit der Kernbrennstoffsteuer<br />
sogar eher zwei Drittel kassieren.<br />
Verhindert die Verlängerung der Laufzeiten<br />
den Ausbau der Alternativen<br />
Energiequellen?<br />
Nein. Die Kernenergie und die Erneuerbaren<br />
Energien ergänzen sich. Die Zahlen<br />
der vergangenen Jahre belegen das: Bei<br />
einer nahezu konstanten Stromerzeugung<br />
durch <strong>Kernkraft</strong>werke stieg die<br />
Stromproduktion durch Erneuerbare von<br />
gut 26 Milliarden Kilowattstunden im<br />
Jahr 1998 auf fast 93 Milliarden Kilowattstunden<br />
im Jahr 2008. Diese Tendenz<br />
wird sich auch mit der Laufzeitverlängerung<br />
fortsetzen. Denn das Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetz regelt, dass Strom aus<br />
regenerativen Energiequellen vorrangig<br />
eingespeist werden muss. Die Strombereitstellung<br />
durch Erneuerbare Energien<br />
wie Wind oder Sonne schwankt allerdings<br />
erheblich, je nachdem ob der Wind<br />
weht oder die Sonne scheint.<br />
Diese schwankende Stromeinspeisung<br />
muss ausgeglichen werden, um die Versorgungssicherheit<br />
zu garantieren –<br />
<strong>Kernkraft</strong>werke mit ihrer flexibel regelbaren<br />
Leistung leisten hier heute bereits einen<br />
wichtigen Beitrag und können dies<br />
auch in Zukunft tun.
September 2010 Seite 3<br />
ENERGIEPOLITISCHER APPELL<br />
„Energie muss bezahlbar bleiben“<br />
Mit einem eindringlichen, öffentlichen Appell plädierten Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und<br />
Sport für eine Laufzeitverlängerung der <strong>Kernkraft</strong>werke.<br />
Ich stimme zu<br />
Die Liste der Unterzeichner liest sich<br />
wie das „Who is Who“ des öffentlichen<br />
Lebens in Deutschland: Otto Schily und<br />
Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann<br />
unterschrieben, DFB-Manager Oliver<br />
Bierhoff ebenso wie der frühere Bundeswirtschaftsminister<br />
Wolfgang Clement<br />
oder BDI-Präsident Professor<br />
Hans Peter Keitel unterzeichneten. In<br />
einem über die großen deutschen Medien<br />
verbreiteten „Energie politischen<br />
Appell“ haben eine Vielzahl herausragender<br />
Persönlichkeiten öffentlich an<br />
die politischen Entscheidungsträger<br />
und die Bürger appelliert, sich gemeinsam<br />
für eine sichere, saubere und bezahlbare<br />
Energieversorgung der Zukunft<br />
zu engagieren.<br />
Die Kernaussagen dieser millionenfach<br />
verbreiteten Botschaft:<br />
„Den Erneuerbaren Energien gehört<br />
die Zukunft. (…). Der weitere Ausbau<br />
der Erneuerbaren aber erfordere gewaltige<br />
Investitionen. Die finanziellen<br />
Mittel müssen hierfür von Energieversorgern<br />
und Verbrauchern erwirtschaftet<br />
werden.“ Die notwendigen Investitionen<br />
dürften nicht durch neue Ener-<br />
DEUTSCHES ATOMFORUM<br />
„Die Erneuerbaren stärken, die Nutzung der Kernenergie verlängern“<br />
Das Deutsche Atomforum plädiert für nachhaltige Energiekonzepte – Umfragen zeigen: die meisten Deutschen sind der gleichen Meinung<br />
Dr. Ralf Güldner, Präsident des Atomforums<br />
„Die Verlängerung der Laufzeiten für die<br />
deutschen <strong>Kernkraft</strong>werke schafft Raum<br />
für die Gestaltung einer zukunftswei-<br />
giesteuern, die geplante Brennelementesteuer<br />
oder eine weiter steigende<br />
Ökosteuer blockiert oder verhindert<br />
werden.<br />
„Energie muss bezahlbar bleiben“, heißt<br />
es in diesem Aufruf des Vereins „Energiezukunft<br />
für Deutschland“: „Knapp ein Drittel<br />
unseres Wohlstandes und über 90 Prozent<br />
unserer Exporte werden von der Industrie<br />
erwirtschaftet. (…) Eine sichere,<br />
saubere und vor allem bezahlbare Energieversorgung<br />
ist deshalb für Deutschland<br />
unerlässlich. Erneuerbare Energien<br />
– insbesondere die Sonnenenergie – verursachen<br />
aber auf lange Sicht noch erhebliche<br />
Mehrkosten, in diesem Jahr allein<br />
8 Milliarden Euro. Damit die Preise für alle<br />
bezahlbar bleiben, können wir bis auf Weiteres<br />
nicht auf kostengünstige Kohleund<br />
Kernenergie verzichten.“<br />
senden Energieversorgung in Deutschland“,<br />
sagt Dr. Ralf Güldner, der neue Präsident<br />
des Deutschen Atomforums. Der<br />
Versuch, Kernenergie durch Erneuerbare<br />
Energiequellen zu ersetzen, löse die Energieprobleme<br />
nicht und sei kein schlüssiges,<br />
nachhaltiges Energiekonzept für den<br />
Standort Deutschland. „Die Erneuerbaren<br />
weiter stärken und die Nutzung der Kernenergie<br />
verlängern, muss das Motto<br />
sein“, sagte Güldner bei der Jahrestagung<br />
Kerntechnik in Berlin.<br />
Eine Reihe von Umfragen zeigt: Die Kernenergie<br />
in Deutschland hat kein grund-<br />
Zum Thema Kernenergie schreiben die<br />
Verfasser: „Die regenerative Energiewende<br />
ist nicht von heute auf morgen<br />
zu bewerkstelligen. Erneuerbare brauchen<br />
starke und flexible Partner. (…)<br />
Dazu gehört auch die Kernenergie, mit<br />
deren Hilfe wir unsere hohen CO2-Minderungsziele<br />
deutlich schneller und<br />
preiswerter erreichen können als bei einem<br />
vorzeitigen Abschalten der vorhandenen<br />
Anlagen. Ein vorzeitiger Ausstieg<br />
würde Kapital in Milliardenhöhe<br />
vernichten – zu Lasten der Umwelt, der<br />
Volkswirtschaft und der Menschen in<br />
unserem Land.“<br />
Wenn auch Sie diesen Appell mit Ihrer<br />
Unterschrift unterstützten wollen: Im<br />
Internet haben Sie dazu unter der Webadressewww.energiezukunftdeutschland.de<br />
die Möglichkeit.<br />
sätzliches Akzeptanzproblem. Bei einer<br />
Befragung des Meinungsforschungsinstituts<br />
TNS Emnid (Juni 2010) hätten sich<br />
70 Prozent der beteiligten Bundesbürger<br />
für eine Verlängerung der Laufzeiten der<br />
bestehenden <strong>Kernkraft</strong>werke ausgesprochen,<br />
bis deren Stromerzeugung problemlos<br />
von Erneuerbaren Energien<br />
übernommen werden könne, sagte der<br />
Präsident des Atomforums.<br />
Auch bei einer EU-weiten „Eurobarometer“-Umfrage<br />
der EU-Kommission zum Thema<br />
„Die Europäer und die nukleare Sicherheit“<br />
seien 63 Prozent der Deutschen der<br />
ENERGIEZUKUNFT<br />
Der Stromhunger<br />
der Welt ist kaum<br />
zu stillen<br />
Aktuelle Zahlen der Internationalen Atomenergie-Agentur<br />
(IAEA) zeichnen ein dramatisches<br />
Bild der globalen Energiezukunft. Die Weltbevölkerung<br />
wächst jährlich um 80 Millionen<br />
Menschen – das entspricht der Bevölkerung der<br />
Bundesrepublik. Auf Basis der europäischen<br />
Standards brauchen diese Menschen jährlich<br />
zusätzlich 637 Terawattstunden Elektrizität.<br />
Das ist entspricht etwa der Kapazität von<br />
80 <strong>Kernkraft</strong>werken oder – die begrenzte Verfügbarkeit<br />
berücksichtigt – der Stromerzeugung<br />
von 800.000 Windturbinen mit einer Leistung<br />
von jeweils einem Megawatt.<br />
Bis 2030 wird laut IAEA-Prognose die Weltbevölkerung<br />
von heute rund 6,8 auf 8,5 Milliarden<br />
Menschen steigen. Das bedeutete 4.800 Gigawatt<br />
zusätzlich erforderliche Stromerzeugungskapazität.<br />
Die höchsten Zuwachsraten als Energielieferant<br />
werde der IAEA zufolge vor allem<br />
in den Schwellenländern die Kohle mit ihrer hohen<br />
CO2-Belastung für die Umwelt aufweisen,<br />
sagte der stellvertretende Generaldirektor der<br />
IAEA, Werner Burkart. „Die Welt braucht deshalb<br />
die Kernenergie mit ihren niedrigen Treibhausgas-Emissionen<br />
zur Minderung des Klimawandels“,<br />
sagt Burkart. Beinahe die Hälfte des weltweit<br />
CO2-frei erzeugten Stroms stammt heute<br />
aus <strong>Kernkraft</strong>werken. So können jährlich etwa<br />
2,5 Milliarden Tonnen des Treibhausgases CO2<br />
vermieden werden. Das entspricht etwa der<br />
20-fachen Menge an Kohlendioxid, die innerhalb<br />
eines Jahres durch den deutschen Straßenverkehr<br />
ausgestoßen wird.<br />
Meinung gewesen, dass in Europa Kernenergie<br />
nicht einfach durch Erneuerbare<br />
Energie und Energieeinsparungen ersetzt<br />
werden könne. 51 Prozent der befragten<br />
Bundesbürger hätten überdies die Überzeugung<br />
geäußert, dass Kernenergie hilft,<br />
die globale Erwärmung abzuschwächen.<br />
„Wir sind für einen umfassenden Strom-<br />
Mix mit einem steigenden Anteil Erneuerbarer<br />
Energien, innovativer Technologien<br />
auf Basis konventioneller Energieträger<br />
und der seit Jahrzehnten bewährten<br />
Kernenergie“, sagte der Präsident<br />
des Deutschen Atomforums.
Seite 4 September 2010<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
derzeit rund zwei Drittel des Stroms<br />
im Freistaat aus der <strong>Kernkraft</strong> kommen.<br />
Trotz hoher Subventionen und<br />
hoher Investitionen könnten mit regenerativen<br />
Energien bis zum Jahr<br />
2030 die <strong>Kernkraft</strong>werke nicht ersetzt<br />
werden.<br />
Neben der Versorgungssicherheit<br />
nannte Huber auch die Stabilität des<br />
Strompreises und den Beitrag der<br />
Kernenergie zum Umweltschutz<br />
durch die CO2-freie Stromproduktion<br />
als wichtige Argumente zur Verlängerung<br />
der Laufzeiten. Der Technische<br />
Leiter des <strong>Kernkraft</strong>werks Isar<br />
Dr. Erwin Fischer betonte in dem Gespräch<br />
mit Politikern, das KKI 1 erfülle<br />
derzeit alle aus dem deutschen<br />
Atomgesetz ableitbaren sicherheitstechnischen<br />
Anforderungen.<br />
Nach den weltweit anerkannten<br />
Standards der Internationalen<br />
Atomenergie-Organisation (IAEO)<br />
erfüllt das KKI 1 das Sicherheitsniveau,<br />
das an neu gebaute <strong>Kernkraft</strong>werke<br />
gestellt wird. Dies ist das Ergebnis<br />
der aktuell gültigen wiederkehrenden<br />
Periodischen Sicherheitsüberprüfung,<br />
welches durch<br />
Gutachter und Aufsichtsbehörden<br />
festgestellt wurde und deren Ergebnisse<br />
2009 veröffentlicht wurden.<br />
Seit Inbetriebnahme wurden<br />
mehr als 800 Millionen Euro in die<br />
Anlage investiert. „In der Zuverlässigkeit<br />
und bei der Sicherheitskultur<br />
gehört das KKI 1 deutschlandweit<br />
und international zur Spitzengruppe“,<br />
sagte der Technische Leiter. Lesen<br />
Sie dazu auch den Artikel rechts.<br />
Das große Preisrätsel<br />
GEWINNEN SIE einen der tollen Preise des großen Einblick-Preisrätsels: Bei richtiger Beantwortung der<br />
folgenden drei Fragen nehmen Sie an der Verlosung teil. Die Lösungen finden Sie in den Textbeiträgen dieser<br />
Ausgabe von Einblick. Senden Sie bitte Ihre Antwortpostkarte mit Absender, Telefon sowie Nummern und<br />
Buchstaben der richtigen Antworten bis spätestens 20.10.2010 an: E.<strong>ON</strong> <strong>Kernkraft</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />
<strong>Kernkraft</strong>werk Isar, Informationszentrum, Postfach 1126, 84049 Essenbach<br />
1. Wie viele Länder in der EU<br />
nutzen derzeit die Kernenergie?<br />
❑ A10 ❑ B15 ❑ C20<br />
2. Wie viele Milliarden Tonnen CO2-Emissionen<br />
vermeidet der Betrieb von <strong>Kernkraft</strong>werken<br />
jedes Jahr weltweit?<br />
❑ A 2,5 ❑ B 5 ❑ C10<br />
3. Wie lautet die Energie-Formel<br />
der Europäischen Kommission?<br />
❑ A 10-10-10<br />
❑ B 20-20-20<br />
❑ C 100-100-100<br />
SICHERHEIT<br />
Isar 1 ist sicher<br />
Ein TÜV-Gutachten sorgte im Sommer für Schlagzeilen: Die Grünen wollen in dem Dokument<br />
angeblich den Beleg für Mängel am KKI 1 gefunden haben – eine gezielte Falschdarstellung.<br />
Mehrere tausend Prüfungen jährlich, stetige<br />
Anlagenbegehungen durch unabhängige<br />
Gutachter und Sachverständige, beauftragt<br />
von den bayerischen Aufsichtsbehörden,<br />
und auch eine umfangreiche Periodische<br />
Sicherheitsüberprüfung (2009<br />
abgeschlossen) belegen eindeutig die Sicherheit<br />
von Isar 1. Das KKI entspricht im<br />
derzeitigen Zustand in vollem Umfang den<br />
aus dem deutschen Atomgesetz ableitbaren<br />
sicherheitstechnischen Anforderungen.<br />
Es liegen <strong>keine</strong> Anhaltspunkte vor, die<br />
den sicheren Betrieb der Anlage in Frage<br />
stellen. Auch das Gutachten, das vom Bayerischen<br />
Umweltministerium beim TÜV Süd<br />
in Auftrag gegeben wurde, kommt zu dem<br />
Ergebnis: Die Anlage wird ausgehend von<br />
ihrer Grundauslegung auf einem hohen Sicherheitsniveau<br />
betrieben.<br />
Der Gutachter führt weiter aus: „Um auch<br />
in Zukunft das vorhandene hohe Sicherheitsniveau<br />
der Anlage KKI 1 beizubehalten<br />
bzw. noch weiter zu erhöhen, […] werden<br />
weitere in die Zukunft gerichtete<br />
UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE NACHBARN<br />
Maßnahmen geplant.“ Diese Maßnahmen<br />
sind Grundlage für einen auch zukünftig<br />
sicheren Betrieb und selbstverständlicher<br />
Bestandteil der Betriebsführung. Ausdruck<br />
findet das letztlich im nachweislich<br />
höchst zuverlässigen Betrieb der Anlage<br />
in ihrer bisherigen Betriebszeit. Diese Tatsache<br />
wird durch das TÜV-Gutachten uneingeschränkt<br />
bestätigt.<br />
Turmkreuz durch KKI in neuem Glanz<br />
Das Turmkreuz der Pfarrkirche Altheim thront<br />
nach umfangreicher Renovierung hoch oben auf<br />
der Turmspitze. Die umfassende „Schönheitskur“<br />
für das Kreuz wurde möglich durch das Engagement<br />
des <strong>Kernkraft</strong>werks Isar und der Firma Kraftanlagen.<br />
Sandstrahlen befreite das Kreuz vom Rost<br />
der Jahrzehnte, Eisenglimmerfarbe schützt es in<br />
Zukunft vor Wind und Wetter. In luftiger Höhe von 48 Metern übergab der<br />
Kaufmännische Leiter des KKI, Christian Reilein, zusammen mit dem Standortleiter<br />
der Firma Kraftanlagen, Klaus Sonntag, sowie den Kraftwerksmitarbeitern<br />
Klaus Krüger und Reinhard Miethaner das restaurierte Turmkreuz.<br />
1. Preis: ein ultrakompakter Pocket-Camcorder<br />
mit 4 GB Flash Memory<br />
2. Preis: ein exlusiver tragbarer MP3-Player<br />
mit großem 2 GB-Speicher<br />
3. Preis: eine hochwertige digitale Wetterstation<br />
mit Prognose<br />
4.–5. Preis: je ein Stromverbrauchszähler mit<br />
praktischem Display<br />
Kurz notiert<br />
Neun neue Azubis im KKI<br />
Auch dieses Jahr setzt das KKI auf den Nachwuchs: Zwei junge<br />
Frauen haben im September im KKI eine Ausbildung zur<br />
Kauffrau für Bürokommunikation begonnen. Drei junge Männer<br />
erlernen den Beruf des Industriemechanikers, Fachrichtung<br />
Instandhaltung sowie vier Jugendliche – davon eine Frau–<br />
beginnen die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik.<br />
Mit derzeit insgesamt 37 E.<strong>ON</strong>-<strong>Kernkraft</strong>-Azubis wurde einer<br />
der höchsten Stände seit Start der Ausbildung erreicht.<br />
Glückliche Gewinner<br />
Beim Preisrätsel haben gewonnen: Georg Heller aus Kumhausen<br />
(1. Preis), Renate Baumgartner aus Adlkofen (2. Preis), Rosi<br />
Kiermeier aus Moosthenning (3. Preis), Lothar Will aus Rottenburg<br />
(4. Preis) und Irmgard Kaspar aus Dietelskirchen<br />
(5. Preis). Als „Glücksfeen“ agierte dieses Mal eine Interessengruppe<br />
aus Dingolfing (im Bild), links: Magdalena Reiter vom<br />
Infozentrum des KKI. Die Antworten: C, A, A.<br />
Impressum<br />
„Ein solches Gesamtergebnis der Gutachter<br />
negativ zu bewerten zeigt, dass die<br />
bayerischen Landtagsgrünen die Grundzüge<br />
verantwortungsvoller und sicherheitsgerichteter<br />
Betriebsführung von<br />
<strong>Kernkraft</strong>werken nicht verstanden haben<br />
oder verstehen wollen“, sagt Dr. Erwin Fischer,<br />
der Technische Leiter des KKI.<br />
„Die Grünen verfälschen bewusst das positive<br />
Ergebnis des TÜV Süd zum Sicherheitsniveau<br />
und -status der Anlage.“ Die<br />
bewusste Fehlinterpretation des TÜV-Berichts<br />
sei die Fortsetzung einer Reihe von<br />
Verunglimpfungen gegenüber Isar 1 und<br />
seiner Mitarbeiter, erklärte der Kraftwerksleiter.<br />
„Die irreführenden Aussagen haben<br />
einzig zum Ziel, die Bevölkerung zu verunsichern.“<br />
Das Ergebnis der Periodischen Sicherheitsüberprüfung<br />
zeigt sogar, dass das<br />
heutige Sicherheitsniveau des KKI 1 deutlich<br />
über dem Niveau liegt, das von der<br />
IAEO für neue Anlagen vorgegeben wird.<br />
Nachbarschaftszeitung des <strong>Kernkraft</strong>werks Isar<br />
Kontakt: E.<strong>ON</strong> <strong>Kernkraft</strong> <strong>GmbH</strong>, <strong>Kernkraft</strong>werk Isar, Informationszentrum, Johann Seidl,<br />
Postfach 1126, 84049 Essenbach, Telefon: 08702/382465<br />
Herausgeber: E.<strong>ON</strong> <strong>Kernkraft</strong> <strong>GmbH</strong>, 30457 Hannover;<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Petra Uhlmann unter Mitarbeit von Johann Seidl, KKI<br />
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