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saison 2009/10 ausgabe 11 1 - FC Hansa Rostock

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Noch nie war die Nachwuchs-Ausbildung des F.c. <strong>Hansa</strong> <strong>Rostock</strong> so erfolgreich<br />

wie in den vergangenen Jahren. Noch nie gab es so viele DFB-spieler im Jugendbereich,<br />

noch nie hatte der klub so viele Jungprofis aus den eigenen<br />

Reihen im team des Zweitligisten. In <strong>Rostock</strong> tut sich also richtig was – und<br />

zwar auf und neben dem Platz. Motto: Junge Fußballer zu Profis und fit fürs<br />

Leben machen.<br />

Thomas Engels:<br />

Schutzengel der Nachwuchskicker<br />

Nachdem der Verein vor über zehn Jahren<br />

schon die synergien zwischen schule und<br />

sport sehr erfolgreich nutzte, greifen nun<br />

auch im klub neue Mechanismen zwischen<br />

Nachwuchs- und Profiabteilung. Das jüngste<br />

Beispiel: Am 1. Oktober 2006 begann der<br />

sozialpädagoge thomas Engels (45) in der<br />

Nachwuchs-Abteilung seinen Dienst als<br />

Mittler zwischen sportlern und Lehrern,<br />

zwischen spielern und trainern, zwischen<br />

Eltern und Verein, zwischen klub, schule und<br />

Ausbildungsbetrieben. Ein 12-stunden-tag.<br />

Im neuen Nachwuchs-konzept des Vereins,<br />

das <strong>Hansa</strong>-Nachwuchsvorstand Juri schlünz<br />

Als offizieller Ansprechpartner moderiert er<br />

zwischen Verein, schule und den jungen talenten.<br />

zu Papier brachte, geht man nun noch eine<br />

stufe weiter: thomas Engels begleitet<br />

jetzt nicht mehr nur die Jungs bis zum 18.<br />

Lebensjahr und in der Zeit ihres Internats-<br />

Leben, seit Januar 20<strong>10</strong> ist er nun auch ihr<br />

Wegbegleiter, wenn sie auf eigenen Beinen<br />

im Profileben stehen. Wir sprachen darüber<br />

mit dem sozialpädagogen.<br />

Kogge: Herr Engels, die Profis des F. c. <strong>Hansa</strong><br />

sind so jung wie nie. kam es deshalb zur<br />

Erweiterung Ihres Aufgabengebietes?<br />

Thomas Engels: Ja, das ist ein Aspekt.<br />

schauen sie auf tom Buschke, Rene<br />

Lange, tobias Jänicke, Felix kroos, stephan<br />

Gusche oder kevin Pannewitz. Das sind ja<br />

allein sechs Jungs, die nach ihrer Zeit in<br />

der Jugend-Abteilung des F.c. <strong>Hansa</strong> jetzt<br />

auf eigenen Beinen stehen müssen. Diese<br />

Dinge haben wir im Dezember im trainerkreis<br />

angesprochen und ich wurde gefragt,<br />

ob ich mir vorstellen könne, meine Arbeit<br />

auch auf den Profibereich auszudehnen.<br />

Ich war sofort begeistert. Juri schlünz hat<br />

das dann mit Manager René Rydlewicz und<br />

cheftrainer Andreas Zachhuber besprochen<br />

und nun haben wir es öffentlich gemacht.<br />

Kogge: Welche Rolle spielen sie also nun?<br />

Thomas Engels: Ich begleite die jungen<br />

spieler in der übergangsphase vom<br />

Nachwuchs- in den Männerbereich. Auch<br />

wenn man 18 Jahre alt ist, ist man nicht<br />

gleich erwachsen. Ich möchte den spielern<br />

helfen, den großen schritt in den senioren-<br />

Bereich auch außerhalb des Fußballplatzes<br />

zu meistern. Aber ich stehe jetzt natürlich<br />

allen spielern des Profibereichs professionell<br />

als Ansprechpartner zur Verfügung.<br />

Kogge: sie verstehen sich dabei keinesfalls<br />

als kontrolleur?<br />

Thomas Engels: Das ist richtig. Ich möchte<br />

niemandem etwas diktieren. Ich gebe<br />

Hilfsangebote und kann sicherlich sachen<br />

anders verpacken, wenn ich mit dem trainer<br />

rubrik im gespräch rubrik im gespräch<br />

1<br />

Von Ernährungstipps bis Etikette<br />

spreche. Ich bin präsent und offen für alle<br />

Fragen.<br />

Kogge: Der F. c. <strong>Hansa</strong> war kein Neuland<br />

für sie, als sie Ihren Job als sozialpädagoge<br />

antraten…<br />

Thomas Engels: Das kann man wohl sagen.<br />

Ich bin <strong>Rostock</strong>er, habe mit sechs Jahren bei<br />

<strong>Hansa</strong> angefangen, bis zum 17. Lebensjahr<br />

hier gespielt. Ich kenne die Nachwuchsabteilung<br />

und das tagesgeschäft aus eigenem<br />

Erleben. Ich war Mittelfeldspieler in der<br />

DDR-Liga bei der tsG Bau <strong>Rostock</strong> und bei<br />

schiffahrt-Hafen. Ich war vier Jahre trainer der<br />

Männermannschaft des sV Pastow und habe<br />

anschließend im Nachwuchs des sV Warnemünde<br />

gearbeitet. 2004 kam ich dann vom<br />

sV Warnemünde wieder zum F. c. <strong>Hansa</strong>, wo<br />

ich Gerald Dorbritz damals in der A-Jugend<br />

unterstützte.<br />

Kogge: Wie gestaltete sich Ihre berufliche<br />

karriere?<br />

Thomas Engels: Ich habe Maschinen- und<br />

Anlagenmonteur gelernt, bin Industriemeister.<br />

Ich war Ausbilder in der Polytechnik<br />

im ehemaligen WBk. Nach der Wende habe<br />

ich dann meinen Abschluss als sozialpädagoge<br />

und spiel- und Lerntherapeut gemacht.<br />

15 Jahre war ich in der Benachteiligten-<br />

Förderung im ABc Bau tätig. seit 2006 darf ich<br />

nun meinen Job beim F.c. <strong>Hansa</strong> ausüben.<br />

Kogge: Ihre Bilanz nach drei Jahren hauptamtlicher<br />

tätigkeit als sozialpädagoge?<br />

Thomas Engels: Ich liebe diesen Job.<br />

Alle meine Erwartungen sind übertroffen<br />

worden. Ich habe hier die Möglichkeit, mit<br />

jungen Leuten zu arbeiten, sie voranzubringen<br />

und mich weiterzubilden. so habe<br />

ich gerade einen kurzlehrgang „supervison“<br />

abgeschlossen, der schon bis ins Mentaltraining<br />

reicht.<br />

Kogge: Jungprofi kevin Pannewitz hat gerade<br />

für den Fußball seine Ausbildung als sport-<br />

und Fitnesskaufmann abgebrochen. Ist das<br />

eine gute Entscheidung?<br />

thomas Engels, Pädagoge der Jungprofis.<br />

Thomas Engels: kevin hat sich die Entscheidung<br />

nicht leicht gemacht. Er hätte die<br />

Ausbildung im Hotel Neptun in Warnemünde<br />

auch gerne abgeschlossen. Aber<br />

die letzten Monate, als er in den Profikader<br />

kam, waren extrem hart für ihn. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Hotel haben wir ein<br />

abgestimmtes Ausbildungsprogramm für<br />

ihn entwickelt. Aber wir sind da an unsere<br />

Grenzen gestoßen. Gemeinsam haben wir<br />

über einen neuen Weg nachgedacht. kevin<br />

wird sich jetzt voll dem Fußball widmen.<br />

Aber er bricht die Lehre nicht ab, sondern<br />

er unterbricht sie. seine einjährige Ausbildung<br />

kann er, wenn es nötig wird, also<br />

fortsetzen. Ich denke, das hilft ihm und<br />

uns. so kläre ich Fall für Fall individuell mit<br />

unseren Jungs.<br />

Kogge: Ihre Jungs schwärmen von<br />

Aktionen wie dem kochen mit den Profis,<br />

vom Medientraining mit einem NDR-<br />

Reporter, vom Besuch in der o2-Arena<br />

in Berlin bei den „Eisbären“. Was ist das<br />

nächste Highlight?<br />

Thomas Engels: Jeder tag ist für mich ein<br />

Highlight! Eine Zwei in Mathe, ein tor, ein<br />

sieg, eine gut analysierte sportliche oder<br />

persönliche Niederlage. Interviewtraining,<br />

Vorträge über gesunde Ernährung oder<br />

sucht-Prävention sind einige Bausteine<br />

meines Jobs. Aber auch ein Etikette-Essen<br />

gehört dazu. Dabei lernen die jungen<br />

spieler, wie sie sich für ein Gala-Dinner<br />

anzuziehen und sich bei tisch im feinen<br />

Anzug zu benehmen haben. Das findet im<br />

Februar in kooperation mit der Hotelfachschule<br />

HWBR statt.<br />

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