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Droht wieder einmal Chaos? - asta - Leibniz Universität Hannover

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jetzt eine Menge zu erklären. Ich habe genug<br />

damit zu tun, meine Kunst und mein Leben so zu<br />

gestalten, dass ich in den Spiegel gucken kann.<br />

Ich tauge gar nicht dazu, anderen Vorschläge<br />

darüber zu machen, wie man es besser machen<br />

könnte. Die Diskussion mancher Kollegen von<br />

mir geht viel zu sehr dahin, sich zu darüber zu<br />

streiten, wer denn wohl der bessere Antifaschist<br />

sei. Das hat für mich oft einen elitären Beigeschmack<br />

und ist nicht mein Gebiet. Ich weiß wo<br />

ich herkomme, habe mit 5 das erste mal auf<br />

einem Antifa Festival gespielt und für mich ist<br />

die Sache klar und in meinem Leben drin. Aber<br />

ich habe so gar kein Sendungsbewusstsein,<br />

oder Mitteilungsbedürfnis als Künstler. Es gibt<br />

Kollegen die das sehr gut machen und bei denen<br />

ich das bewundere. Ich kann aber andere Sachen<br />

besser und habe das mit der Zeit einfach<br />

kapiert. Das soll nicht heißen, dass es nicht versteckte<br />

politische Details in meinem künstlerischen<br />

Tun gibt, in der Arbeit und in den Texten.<br />

04/2009<br />

Kultur<br />

Nur bin ich selbst wahnsinnig schlecht darin zu<br />

interpretieren, oder Sachen auf diese Art darzustellen.<br />

Ich versuche Dinge anders zu machen,<br />

als Bands die bei der Industrie unter Vertrag<br />

sind. Ich arbeite mit anderen Leuten zusammen,<br />

gehe bewusst einen anderen Weg. Das hat natürlich<br />

was politisches. Es hat mit Individualität<br />

zu tun oder mit unangepasst sein. Um nochmal<br />

auf Kettcar zurück zu kommen: ich sehe Kettcar<br />

nicht als Politband, da gibt es ganz andere Beispiele.<br />

Aber natürlich lassen Kettcar klar durchscheinen,<br />

wo sie stehen und das passt in dem<br />

Zusammenhang auch gut. Für mich ist das so<br />

ähnlich wie in der Gegengerade bei Sankt Pauli<br />

stehen. Das beinhaltet ja auch eine gewisse Einstellung.<br />

Natürlich ist es viel besser da, als beim<br />

HSV, zu stehen. Natürlich ist das das Zuhause.<br />

Aber bei politischen Künstlern geht es ja noch<br />

in eine ganz andere Richtung. Da stelle ich es<br />

mir schwer vor, das was man singt und das, was<br />

man in den Interviews darlegt, in seinem Leben<br />

„Du kannst<br />

mich an der<br />

Ecke rauslassen“,<br />

das<br />

aktuelle Album<br />

von Niels<br />

Frevert<br />

7

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